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Preußen – Wikipedia

Preußen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Preußen (Begriffsklärung) aufgeführt.
Preußen
Wappen Flagge
Großes Wappen des Königreichs Preußen Flagge des Königreichs Preußen
Lage im Deutschen Reich
Das Königreich
Preußen 1866 - 1918, Kaiserreich 1871 - 1918
 
Landeshauptstadt Berlin
Regierungsform Königreich (1701–1918), Freistaat (1918–1947)
Staatsoberhaupt König (1701–1918)
Dynastie Hohenzollern (1415–1918)
Bestehen 1701–1947
Fläche 297.007 km² (1920)
Einwohner 41.915.040 (Mai 1939)
Bevölkerungsdichte 141 Einwohner / km²
Entstanden aus Kurfürstentum Brandenburg
Aufgegangen in 1947 aufgelöst
Stimmen im Reichsrat 26
Stimmen im Bundesrat 17
Kfz-Kennzeichen IA, IB … IZ
Karte
Preußen nach dem Ersten Weltkrieg (dunkelblau)
Preußen und Reich 1920 -1938

Preußen war ursprünglich ein Gebiet, das etwa dem späteren Ostpreußen entsprach. Nachdem die brandenburgischen Hohenzollern 1701 für dieses Gebiet die Königswürde erworben hatten, wurde die Bezeichnung zunehmend auf den brandenburgischen Gesamtstaat ausgedehnt, der im 19. Jahrhundert zum größten deutschen Königreich bzw. Bundesstaat wurde.

Die Landschaft Preußen war nach ihren baltischen Ureinwohnern benannt, den Prußen. Ab 1225 wurde sie das Zentrum des Deutschordensstaates, dann ab 1466 geteilt in das sich der polnischen Krone unterstellende Königliche Preußen und das 1535 durch Säkularisierung des Restordensstaates entstandene Herzogtum Preußen, das seit 1618 in Personalunion den Kurfürsten von Brandenburg unterstand.

In der 1157 gegründeten Mark Brandenburg regierten die Hohenzollern seit 1415. Zum brandenburgischen Besitz gehörten bei der Erhebung Friedrichs zum König außer dem Kurfürstentum Brandenburg und dem Herzogtum Preußen auch Hinterpommern, Magdeburg, Minden-Ravensberg, die Grafschaft Mark und das Herzogtum Kleve.

Nach der Krönung des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg zum König in Preußen (als Friedrich I.) wurde der Name Preußen zunehmend auf die Gesamtheit der brandenburgischen Besitzungen übertragen. Das Königreich Preußen stieg zur europäischen Großmacht auf, verdrängte das Kaisertum Österreich aus der Führungsposition der deutschen Staaten und gründete 1871 das Deutsche Kaiserreich, dessen dominierender Teilstaat (Bundesglied) es wurde.

Nach dem Sturz der Monarchie in der Novemberrevolution von 1918 wurde Preußen ein republikanisch verfasster Freistaat, der 1932 im Preußenschlag von der Reichsregierung entmachtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfügte der Alliierte Kontrollrat der Besatzungsmächte 1947 die Auflösung Preußens. Seine Geschichte gehört zu den Traditionslinien der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland; Preußens einstiges Territorium (Stand 1871) teilt sich Deutschland heute mit sechs weiteren Staaten, von Frankreich bis Russland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Wappenkreuz des Deutschen Ordens
Wappenkreuz des Deutschen Ordens

Der Name Preußen bezog sich bis Anfang des 18. Jahrhunderts nur auf die außerhalb der deutschen Reichsgrenzen gelegenen Gebiete zwischen Hinterpommern und Kurland, die den späteren Provinzen West- und Ostpreußen entsprachen. Von 1466 bis 1772 waren diese Gebiete zweigeteilt: in das Königliche Preußen, das direkt der polnischen Krone unterstand, und in das unter polnischer Lehenshoheit stehende Gebiet des Deutschen Ordens beziehungsweise der hohenzollernschen Herzöge und von Preußen. Nach dem Aussterben der preußischen Linie der Dynastie erbten 1618 die brandenburgischen Kurfürsten das Herzogtum. 1657 lösten sie es im Vertrag von Wehlau aus der Lehensabhängigkeit und erlangten damit die unbeschränkte Souveränität über dieses Gebiet. Darum erwarb Kurfürst Friedrich der III. die Königswürde dort und nicht für sein Stammland, das dem Heiligen Römischen Reich unterstand, in dem es keine Krone außer der des Kaisers und (zuletzt meistens in Personalunion) der des böhmischen Königs gab.

Nachdem das Herzogtum Preußen 1701 zum Königreich erhoben worden war, setzte sich im 18. Jahrhundert der Gebrauch des Landesnamens Preußen für das brandenburgische Kernland und die übrigen brandenburgischen Besitzungen innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch. Zentren des Hohenzollernstaates blieben die Hauptstadt Berlin und die Sommerresidenz Potsdam. Im Jahre 1806 wurde der gesamte Hohenzollernstaat offiziell zum Königreich Preußen.

Seine größte Bedeutung erlangte Preußen im 18. und 19. Jahrhundert, als es unter der Regierung Friedrichs II. des Großen (1740–1786) zunächst zur fünften europäischen Großmacht aufstieg, dann mit Russland und Österreich und auch England zur siegreichen Koalition gegen Frankreich gehörte, und später unter Ministerpräsident Otto von Bismarck die „kleindeutsche Einigungslösung“ betrieb und Österreich als führende Macht in Deutschland ablöste. Nach 1866 erstreckte sich das Königreich, seit 1918 der Freistaat, über nahezu ganz Norddeutschland. Einige kleinere Bundesstaaten waren vollständig von preußischem Gebiet umschlossen. Auch nach den Gebietsabtretungen infolge des Ersten Weltkrieges umfasste das Land etwa zwei Drittel der Fläche und stellte rund zwei Drittel der Bevölkerung des Deutschen Reiches.

Stammwappen der Hohenzollern
Stammwappen der Hohenzollern

Mit Preußen verbinden sich bis heute die von protestantischer Moral geprägten Preußischen Tugenden wie beispielsweise Zuverlässigkeit, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Fleiß und Toleranz. Das gegenteilige Stereotyp verweist auf einen angeblich typisch preußischen Militarismus.

Die Landesfarben Preußens, schwarz und weiß, sind schon im Stammwappen der Hohenzollern enthalten. Ihre Kombination mit den hanseatischen Farben Weiß-Rot der freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck ergab die schwarz-weiß-rote Handelsflagge des 1867 gegründeten Norddeutschen Bundes, die 1871 als Flagge des Deutschen Reiches übernommen wurde. Das Wappentier Preußens ist ein schwarzer Adler. Der Wappenspruch lautet seit der Reformation Suum cuiqueJedem das Seine.[1]

[Bearbeiten] Geschichte

Das spätere Königreich Preußen entstand im wesentlichen aus der Markgrafschaft Brandenburg, die zu den Kurfürstentümern des Heiligen Römischen Reiches gehörte und etwa gleichzeitig mit dem Herzogtum Preußen auch das Herzogtum Kleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg in Nordwestdeutschland erwarb. Das namengebende aber periphere Herzogtum Preußen war 1525 aus dem Deutschordensstaat hervorgegangen.

[Bearbeiten] Brandenburg mit Preußen (1618–1701)

Hauptartikel: Brandenburg-Preußen

Die hohenzollernschen Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg beerbten 1618 die herzoglich-preußische Linie ihres Hauses, nachdem diese erloschen war. Von da an regierten sie beide Länder in Personalunion und waren sowohl dem Kaiser als auch dem König von Polen lehenspflichtig. Erst nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs gelang es Kurfürst Friedrich Wilhelm, beide Territorien effektiv miteinander zu verbinden. Die Bezeichnung Brandenburg-Preußen wird uneinheitlich gebraucht, teils für die Übergangszeit von 1618 bis zur Gründung des Königreichs Preußen im Jahre 1701, teils für die Kontinuität vom Kurfürstentum Brandenburg zum Königreich Preußen.

[Bearbeiten] Brandenburg und Preußen im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648)

Das noch nicht brandenburgische Preußen 1576: Herzogtum und königlich polnisches Preußen farblich nicht unterschieden (Flächenfarbe für das Herzogtum ist Nachbearbeitung), Pommerellen nicht zu Preußen gerechnet.
Das noch nicht brandenburgische Preußen 1576: Herzogtum und königlich polnisches Preußen farblich nicht unterschieden (Flächenfarbe für das Herzogtum ist Nachbearbeitung), Pommerellen nicht zu Preußen gerechnet.
Orange = Brandenburg vor 1608Rot = Erwerbungen 1608–1619Grün und gelb = Erwerbungen 1640–1688
Orange = Brandenburg vor 1608
Rot = Erwerbungen 1608–1619
Grün und gelb = Erwerbungen 1640–1688

Brandenburg-Preußen blieb bis 1626 vom Dreißigjährigen Krieg verschont. Am 3. April 1625 brach der Dänisch-Niedersächsische Krieg aus, in dem Dänemark, England und Holland sich gegen die Katholische Liga verbündeten. Nach der Niederlage der dänischen Armee in der Schlacht bei Dessau, lag ganz Norddeutschland den kaiserlichen Truppen offen. Infolgedessen musste der Kurfürst das Land den kaiserlichen Truppen öffnen. Die Kurmark wurde in dieser Zeit von den kaiserlichen Truppen beherrscht, während der Kurfürst in das außerhalb des Reiches gelegene Preußen geflohen war.

Am 6. Juli 1630 landete der Schwedenkönig Gustav Adolf mit 13.000 Mann auf Usedom. Damit begann ein neuer Abschnitt im Dreißigjährigen Krieg. Der Kurfürst musste ein Bündnis mit den Schweden eingehen, als diese im Frühjahr 1631 in Brandenburg einzogen. Nachdem die schwedischen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 vernichtend geschlagen wurden, brach die protestantische Allianz auseinander. Brandenburg ging ein neues Bündnis mit dem Kaiser ein. Die Kurmark wurde nun abwechselnd von Feind und „Freund“ besetzt. Der Kurfürst Georg Wilhelm zog sich daraufhin wieder nach Preußen zurück. Am 1. Dezember 1640 verstarb er in Königsberg.

Neuer Kurfürst wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm. Das erste Ziel der kurfürstlichen Politik war es nun, das Land zu befrieden. Dies versuchte der Kurfürst durch einen Ausgleich mit Schweden zu erreichen, der ab dem 24. Juli 1641 für zwei Jahre galt. In Verhandlungen mit dem schwedischen Reichskanzler Axel Oxenstierna gelang es den Brandenburgern am 28. Mai 1643, einen Vertrag auszuhandeln, der das ganze Land formell der kurfürstlichen Verwaltung zurückgab. Bis zum Westfälischen Frieden 1648 blieb Brandenburg von den Schweden besetzt. Im Westfälischen Frieden konnte Brandenburg-Preußen dann Hinterpommern, die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg (Anfall 1680) sowie das Hochstift Halberstadt und das Fürstentum Minden erwerben, welche zusammengenommen einer Fläche von etwa 20.000 km² entsprachen.

[Bearbeiten] Wiederaufbau und Zentralisierung des Staates (1648–1701)

Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin, 1675
Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin, 1675

Brandenburg war eines der am stärksten vom Dreißigjährigen Krieg betroffenen deutschen Territorien. Weite Landstriche waren verwüstet und entvölkert. Um es dem Land in Zukunft zu ersparen, Spielball mächtigerer Nachbarn zu sein, betrieb Kurfürst Friedrich Wilhelm, später der Große Kurfürst genannt, nach dem Krieg eine vorsichtige Schaukelpolitik zwischen den Großmächten.

Er baute ein schlagkräftiges, stehendes Heer auf, das Brandenburg zu einem begehrten Verbündeten der europäischen Mächte machte. Dies ermöglichte es dem Kurfürsten, Subsidienzahlungen von mehreren Seiten zu erhalten. Er betrieb den Aufbau einer eigenen kurbrandenburgischen Marine und verfolgte in späteren Jahren Kolonialprojekte in Westafrika und Westindien. Nach der Gründung der Festung Groß Friedrichsburg durch die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie im heutigen Ghana nahm Brandenburg am internationalen Sklavenhandel teil.

Im Inneren führte Friedrich Wilhelm Wirtschaftsreformen durch und initiierte umfangreiche Peuplierungsmaßnahmen, um sein ökonomisch geschwächtes Land zu entwickeln. Unter anderem lud er im Edikt von Potsdam – seiner Antwort auf das Edikt von Nantes König Ludwigs XIV. – Tausende aus Frankreich vertriebene Hugenotten zur Niederlassung in Brandenburg-Preußen ein.

Gleichzeitig entmachtete er die Stände zugunsten einer absolutistischen Zentralverwaltung. Er legte damit den Grundstein für das preußische Beamtentum, das seit dem 18. Jahrhundert den Ruf besonderer Effizienz und Staatstreue genoss.

Dem Kurfürsten gelang es im Jahre 1657 im Vertrag von Wehlau das Herzogtum Preußen aus der polnischen Oberhoheit zu lösen. Im Frieden von Oliva von 1660 wurde die Souveränität des Herzogtums endgültig anerkannt. Dies war eine entscheidende Voraussetzung für seine Erhebung zum Königreich unter dem Sohn des Großen Kurfürsten. Durch den Sieg im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg (1674–1679) konnte das Land seine Machtstellung trotz ausbleibender Landgewinne weiter ausbauen. Friedrich Wilhelm hatte in seiner Amtszeit das zuvor vergleichsweise unbedeutende Brandenburg zum nach Österreich zweitmächtigsten Territorium im Reich gemacht. Damit war der Grundstein für das spätere Königreich gelegt.

[Bearbeiten] Das Königreich Preußen (1701–1918)

Hauptartikel: Geschichte des Königreichs Preußen

[Bearbeiten] Preußen unter König Friedrich I. (1701–1713)

Krönung von Kurfürst Friedrich III. als König Friedrich I. in Preußen, Königsberg 1701
Krönung von Kurfürst Friedrich III. als König Friedrich I. in Preußen, Königsberg 1701

Rang, Reputation und Prestige eines Fürsten waren in der Zeit des Absolutismus wichtige politische Faktoren. Kurfürst Friedrich III. (1688–1713) nutzte daher die Souveränität des Herzogtums Preußen dazu, dessen Erhebung zum Königreich und seine eigene zum König anzustreben. Damit versuchte er vor allem, die Ranggleichheit mit dem Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, und mit dem Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg ("Kurhannover"), der Anwärter auf den englischen Thron war, zu wahren. Kaiser Leopold I. stimmte schließlich zu, dass Friedrich für das außerhalb des Reichs gelegene Herzogtum Preußen den Königstitel erhalten solle. So krönte sich der Kurfürst am 18. Januar 1701 als Friedrich I. in Königsberg eigenhändig zum König in Preußen.

Die einschränkende Titulatur „in Preußen“ war nötig, weil die Bezeichnung als „König von Preußen“ als Herrschaftsanspruch auf das gesamte preußische Gebiet verstanden worden wäre. Da das Ermland und westliche Preußen (Pommerellen) damals aber noch unter Oberhoheit der polnischen Krone waren, hätte dies Konflikte mit dem Nachbarland heraufbeschworen, dessen Herrscher noch bis 1742 den Titel eines „Königs von Preußen“ beanspruchten. Seit 1701 bürgerte sich aber im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch allmählich die Landesbezeichnung Königreich Preußen für alle von den Hohenzollern regierten Gebiete ein – ob innerhalb oder außerhalb des Heiligen Römischen Reiches gelegen.

Friedrich I. konzentrierte sich auf eine aufwändige Hofhaltung nach französischem Vorbild und brachte seinen Staat an den Rand des finanziellen Ruins. Nur durch Vermietung weiterer preußischer Soldaten an die Allianz im Spanischen Erbfolgekrieg konnte der König die kostspieligen Aufwendungen für den Prunk am Hof bestreiten. Als der König Friedrich I. am 25. Februar 1713 starb, hinterließ er einen Schuldenberg von zwanzig Millionen Talern.

[Bearbeiten] Preußen unter König Friedrich Wilhelm I. (1713–1740)

Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. von Preußen (1736)
Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. von Preußen (1736)

Der Sohn Friedrichs I., Friedrich Wilhelm I., war nicht so prunkliebend wie sein Vater, sondern sparsam und praktisch veranlagt. Folglich kürzte er die Ausgaben für die Hofhaltung auf ein Minimum. Alles, was dem höfischen Luxus diente, wurde entweder abgeschafft oder anderen Nutzungen zugeführt. Alle Sparmaßnahmen des Königs zielten auf den Ausbau eines starken Stehenden Heeres, in dem der König die Grundlage seiner Macht nach innen und außen sah. Diese Haltung brachte ihm den Beinamen „der Soldatenkönig“. Trotz seines Beinamens führte Friedrich Wilhelm I. nur einmal in seiner Amtszeit einen kurzen Feldzug, im Großen Nordischen Krieg während der Belagerung von Stralsund. Dieser Feldzug brachte Preußen den Gewinn eines Teils Vorpommerns von den Schweden und eine deutliche Hebung der internationalen Bedeutung Preußens.

Friedrich Wilhelm I. revolutionierte die Verwaltung, unter anderem mit der Gründung des Generaldirektoriums. Damit zentralisierte er das Land, das bisher noch immer territorial zersplittert war, und gab ihm eine einheitliche staatliche Organisation. Durch eine merkantilistische Wirtschaftspolitik,[2] die Förderung von Handel und Gewerbe sowie eine Steuerreform gelang es dem König, die jährlichen Staatseinnahmen zu verdoppeln. Um die nötigen Fachkräfte zu gewinnen, führte er die allgemeine Schulpflicht ein und errichtete volkswirtschaftliche Lehrstühle an preußischen Universitäten; sie waren die ersten ihrer Art in Europa. Im Zuge einer massiv betriebenen Peuplierungspolitik ließ er Menschen aus ganz Europa in seinen dünnbesiedelten Provinzen ansiedeln.

Als Friedrich Wilhelm I. 1740 starb, hinterließ er ein wirtschaftlich und finanziell gefestigtes Land. Eine Schattenseite seiner Amtszeit war allerdings die starke Militarisierung des Lebens in Preußen.[3]

[Bearbeiten] Preußen unter König Friedrich II. (1740–1786)

Preußens Gebietszuwächse unter König Friedrich II. 1740–1786 (grün)
Preußens Gebietszuwächse unter König Friedrich II. 1740–1786 (grün)
König Friedrich II. auf einer seiner Inspektionsreisen, begutachtet den Kartoffelanbau (Gemälde von 1886)
König Friedrich II. auf einer seiner Inspektionsreisen, begutachtet den Kartoffelanbau (Gemälde von 1886)

Am 31. Mai 1740 bestieg sein Sohn Friedrich II. – später auch Friedrich der Große genannt – den Thron. Noch in seinem ersten Regierungsjahr ließ er die preußische Armee in Schlesien einmarschieren. In drei Kriegen (1740–1763) gelang es, die Eroberung Schlesiens für Preußen zu sichern. Nach dem für Preußen günstigen Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 war der Hohenzollernstaat zur fünften Großmacht in Europa aufgestiegen. Die Kriege Friedrich des Großen waren auch die Ursache für den preußisch-österreichischen Dualismus um die Vorherrschaft im Reich. Unter Friedrich dem Großen wurde der Landesausbau und die weitere Besiedelung brandenburgisch-preußischer Gebiete, etwa des Oderbruchs, stark gefördert. Die Peuplierung der dünn besiedelten Gebiete östlich der Elbe stand auf der politischen Agenda an erster Stelle. Als Vertreter des Aufgeklärten Absolutismus schaffte er die Folter ab, verminderte die Zensur, legte den Grundstein für das Allgemeine preußische Landrecht und holte mit der Gewährung völliger Glaubensfreiheit weitere Exulanten ins Land.

Gemeinsam mit Österreich und Russland betrieb Friedrich die Teilung Polens.[4] Bei der ersten Teilung 1772 fielen Polnisch-Preußen, der Netzedistrikt und das Fürstbistum Ermland an Preußen. Somit war die für Friedrich wichtige Landverbindung zwischen Pommern und Ostpreußen hergestellt. Da das ehemalige Herzogtum Preußen jetzt zur Gänze zu Brandenburg-Preußen gehörte, konnte Friedrich sich nun König „von Preußen“ nennen. Er starb am 17. August 1786 im Schloss Sanssouci.

[Bearbeiten] Stagnation und Ende des preußischen Feudalstaates (1786–1807)

1786 wurde Friedrichs Neffe, Friedrich Wilhelm II. (1786–1797) neuer preußischer König. Am Hof etablierte sich zum ersten Mal in der preußischen Geschichte ein Hofstaat mit Mätressen und Günstlingen. Berlin wuchs in den 1790er Jahren zu einer ansehnlichen Stadt heran. Die Französische Revolution wurde auch hier, wie im ganzen Reich, vom erstarkenden Bildungsbürgertum meist positiv aufgenommen. Im Jahre 1794 wurde in Preußen das Allgemeine Landrecht eingeführt. Das umfassende Gesetzeswerk war bereits unter Friedrich II. begonnen worden.

Außenpolitisch zwang ein Bündnis Preußens mit dem Osmanischen Reich Österreich 1790 zu einem Separatfrieden im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Die Teilungspolitik gegenüber Polen wurde von Friedrich Wilhelm II. fortgesetzt. Bei der zweiten und der dritten Teilung Polens (1793 und 1795) sicherte sich Preußen weitere Gebiete bis nach Warschau. Durch diese Gebietszuwächse vergrößerte sich auch die Bevölkerung um 2,5 Millionen Polen. Jedoch gingen diese Gebiete nach der preußischen Niederlage 1806 wieder verloren.

Österreich und Preußen näherten sich während der Französischen Revolution an.[5] So wurde am 7. Februar 1792 ein Verteidigungsbündnis zwischen Österreich und Preußen geschlossen. Frankreich erklärte kurze Zeit später, am 20. April 1792, Österreich und Preußen den Krieg. Jedoch mussten sich die preußischen und österreichischen Truppen nach einem halbherzig geführten Feldzug aus Frankreich zurückziehen. In der Folge konnten französische Truppen bis in das Rheinland vorstoßen. Preußens Beteiligung am Ersten Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich dauerte noch bis zum Frieden von Basel 1795, danach schied es für mehr als ein Jahrzehnt aus der antifranzösischen Allianz aus. Am 16. November 1797 starb Friedrich Wilhelm II., sein Nachfolger wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm III. (1797–1840).

Preußischer Reststaat nach dem Frieden von Tilsit 1807 (braun)
Preußischer Reststaat nach dem Frieden von Tilsit 1807 (braun)

Als 1806 Verhandlungen mit Frankreich über die Aufteilung der Machtsphären in Deutschland scheiterten, kam es erneut zum Krieg. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt erlitt Preußen eine vernichtende Niederlage gegen die Truppen Napoleons I.. Die Niederlage stellte gleichzeitig den Untergang des bisherigen altpreußischen Staates dar, wie es ihn bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hatte. Der Staat verlor 1807 im Frieden von Tilsit etwa die Hälfte seines Gebietes, darunter waren alle Gebiete westlich der Elbe sowie die Gebiete, die Preußen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung erhielt. Darüber hinaus musste Preußen ein Bündnis mit Frankreich eingehen.

[Bearbeiten] Preußische Staatsreformen und Befreiungskriege (1807–1815)

Hauptartikel: Preußische Reformen

Preußische Landwehrkavallerie in den Befreiungskriegen
Preußische Landwehrkavallerie in den Befreiungskriegen

Preußen war 1807 nur noch ein in Größe und Funktion zusammengeschrumpfter Pufferstaat. Es musste die französische Besatzung erdulden, die fremden Truppen versorgen und große Kontributionszahlungen an Frankreich leisten. Diese unhaltbaren Friedensbedingungen bewirkten aber auch eine Erneuerung des Staates mit dem Ziel, diese Zustände wieder zu ändern. Dazu musste sich der preußische Staat grundlegend reformieren, um einen zukünftigen Befreiungskampf führen und gewinnen zu können. Mit den Stein-Hardenbergschen Reformen unter Leitung von Freiherr vom Stein, Scharnhorst und Hardenberg wurde das Staatswesen modernisiert. 1807 wurde die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben, 1808 die Selbstverwaltung der Städte und 1810 die Gewerbefreiheit eingeführt. Der aus Rom zurückberufene Gesandte Wilhelm von Humboldt gestaltete das Bildungswesen neu und gründete 1809 die erste Berliner Universität, die heute seinen Namen trägt[6]. Die begonnene Heeresreform wurde 1813 mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht abgeschlossen.[7]

Nach der Niederlage der „Grande Armee“ in Russland wurde am 30. Dezember 1812 bei Tauroggen der Waffenstillstand zwischen Preußen und Russland vom preußischen Generalleutnant Graf Yorck und vom General der russischen Armee Hans von Diebitsch unterzeichnet. Yorck handelte dabei aus eigener Initiative ohne Befehl seines Königs. Die Konvention von Tauroggen besagte, dass Yorck seine preußischen Truppen aus der Allianz mit der französischen Armee herauslösen sollte. In Preußen wurde dies als Beginn des Aufstandes gegen die französische Fremdherrschaft verstanden. Als am 17. März 1813 das Volk zum Befreiungskampf aufgerufen wurde, standen 300.000 preußische Soldaten (6 Prozent der Gesamtbevölkerung) bereit. Für die Dauer der Auseinandersetzung wurde die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Preußische Truppen unter Marschall Blücher trugen in der Schlacht von Waterloo 1815 entscheidend zum endgültigen Sieg über Napoléon bei.

[Bearbeiten] Restauration und Reaktion, Vormärz und Märzrevolution (1815–1848)

Preußen nach dem Wiener Kongress 1815 (dunkelblau)
Preußen nach dem Wiener Kongress 1815 (dunkelblau)
Jubelnde Revolutionäre nach Barrikadenkämpfen in Berlin, 18. März 1848
Jubelnde Revolutionäre nach Barrikadenkämpfen in Berlin, 18. März 1848
Gewaltsame Auflösung der preußischen Nationalversammlung
Gewaltsame Auflösung der preußischen Nationalversammlung

Auf dem Wiener Kongress 1815 erhielt Preußen den Großteil seines alten Staatsgebietes zurück. Neu hinzu kamen der Rest Schwedisch-Vorpommerns, der nördliche Teil des Königreichs Sachsen, die Provinz Westfalen und die Rheinprovinz. Preußen behielt zwar die zuvor polnische Provinz Posen, verlor jedoch Gebiete der zweiten und der dritten polnischen Teilung an Russland. Das Königreich Preußen bestand seitdem aus zwei großen, aber räumlich getrennten Länderblöcken in Ost- und Westdeutschland. Preußen wurde Mitglied des Deutschen Bundes.

Das während der Freiheitskriege seinem Volk gegebene Versprechen, dem Land eine Verfassung zu geben, löste Friedrich Wilhelm III. nie ein.[8] Anders als in den meisten übrigen deutschen Staaten wurde in Preußen auch keine Volksvertretung für den Gesamtstaat geschaffen. Statt eines Landtages für ganz Preußen wurden lediglich Provinziallandtage einberufen.[9] Die königliche Regierung glaubte so, liberale Bestrebungen nach einer konstitutionellen Monarchie und demokratischen Mitwirkungsrechten verhindern zu können. Dem Ziel, die Demokratiebestrebungen in ganz Europa zu unterdrücken, diente auf außenpolitischer Ebene die Heilige Allianz, die Friedrich Wilhelm III. gemeinsam mit dem Zaren des Russischen Reiches und dem Kaiser von Österreich ins Leben rief.

Dem Bestreben der königlichen Regierung, Liberalismus, Demokratie und die Idee der Einigung Deutschlands zu bekämpfen, standen jedoch starke ökonomische Zwänge entgegen.[10] Aufgrund der Zweiteilung seines Staatsgebiets lag die wirtschaftliche Einigung Deutschlands nach 1815 in Preußens ureigenem Interesse. Das Königreich gehörte daher zu den treibenden Kräften des Deutschen Zollvereins, dessen Mitglied es 1834 wurde.[11]

Durch den Erfolg des Zollvereins setzten immer mehr Befürworter der deutschen Einigung ihre Hoffnungen darauf, dass Preußen Österreich als Führungsmacht des Bundes ablösen werde. Die preußische Regierung jedoch wollte sich nicht für die politische Einigung Deutschlands engagieren.

Die Hoffnungen, die der Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. (1840–1861) bei Liberalen und Anhängern der deutschen Einigung zunächst geweckt hatte, wurden bald enttäuscht. Auch der neue König machte aus seiner Abneigung gegen eine Verfassung und einen gesamtpreußischen Landtag keinen Hehl.

Der große Finanzbedarf für den Bau der von den Militärs geforderten Ostbahn erforderte jedoch die Bewilligung von Etatmitteln aller Provinzen. Deswegen wurde im Frühjahr 1847 schließlich der Vereinigte Landtag einberufen. Der König machte schon in seiner Eröffnungsrede unmissverständlich deutlich, dass er den Landtag nur als Instrument der Geldbewilligung ansah und dass er keine Verfassungsfragen erörtert sehen wollte. Da die Mehrheit des Landtags aber von Beginn an nicht nur das Etatbewilligungsrecht, sondern auch eine parlamentarische Kontrolle der Staatsfinanzen und eine Verfassung forderte, wurde das Gremium schon nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Preußen stand damit schon vor dem Ausbruch der Märzrevolution vor einem Verfassungskonflikt.

Nach den Volkserhebungen in Südwestdeutschland erreichte die Revolution am 18. März 1848 schließlich auch Berlin. Friedrich Wilhelm IV., der zunächst noch auf die Aufständischen hatte schießen lassen, ließ die Truppen aus der Stadt zurückziehen und schien sich nun den Forderungen der Revolutionäre zu beugen. Der Vereinigte Landtag trat noch einmal zusammen, um die Einberufung einer preußischen Nationalversammlung zu beschließen, die vom 22. Mai bis in den September 1848 in der Sing-Akademie zu Berlin tagte. Der preußischen Nationalversammlung war von der Krone die Aufgabe zugedacht worden, mit ihr gemeinsam eine Verfassung auszuarbeiten. Die Nationalversammlung stimmte dem Regierungsentwurf für eine Verfassung jedoch nicht zu, sondern arbeitete mit der Charte Waldeck einen eigenen Entwurf aus. Auch durch die Verfassungspolitik der preußischen Nationalversammlung kam es zur Gegenrevolution: der Auflösung der Versammlung und zur Einführung einer aufgesetzten Verfassung seitens der Staatsspitze. Diese aufgezwungene Verfassung (oktroyierte Verfassung) behielt zwar einige Punkte der Charte bei, stellte aber andererseits zentrale Vorrechte der Krone wieder her. Vor allem das eingeführte Dreiklassenwahlrecht prägte die politische Kultur Preußens bis 1918 entscheidend.

In der Frankfurter Nationalversammlung setzten sich zunächst die Befürworter eines großdeutschen Nationalstaats durch, die ein Reich unter Einschluss der deutschen Teile Österreichs vorsahen. Da Österreich aber nicht bereit war, auf seine nichtdeutschen Landesteile zu verzichten, wurde schließlich doch die so genannte Kleindeutsche Lösung beschlossen, d. h. eine Einigung unter Preußens Führung. Demokratie und deutsche Einheit scheiterten aber 1849, als Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserkrone ablehnte, die ihm die Nationalversammlung angetragen hatte. Die Revolution wurde in Südwestdeutschland mit Hilfe preußischer Truppen endgültig niedergeschlagen.

[Bearbeiten] Preußen nach der Revolution bis zum Kaiserreich (1849–1871)

Nachdem der Versuch Preußens gescheitert war, mit Hilfe der Erfurter Union zu Beginn der 1850er Jahre seine politische Dominanz in Deutschland durchzusetzen, schloss sich das Land dem wiedergegründeten Deutschen Bund an.[12] Während der Reaktionsära erlangte es eine gleichberechtigte Stellung neben Österreich. Die Zusammenarbeit der beiden größten deutschen Staaten diente vor allem der Niederhaltung demokratischer und auf die deutsche Einheit drängender Bewegungen. König Wilhelm I. bestieg 1861 den preußischen Thron. Mit Kriegsminister Roon strebte er eine Heeresreform an, die längere Dienstzeiten und eine Aufrüstung der preußischen Armee vorsah. Die liberale Mehrheit des Preußischen Landtags, dem das Budgetrecht zustand, wollte die dafür nötigen Gelder jedoch nicht bewilligen. Es kam zu einem Verfassungskonflikt, in dessen Verlauf der König seine Abdankung in Erwägung zog. Als letzten Ausweg entschloss sich der König 1862, Otto von Bismarck als Ministerpräsidenten zu berufen. Dieser war ein vehementer Befürworter des königlichen Alleinherrschaftsanspruchs und regierte jahrelang in der Konfliktsperiode gegen Verfassung und Parlament und ohne gesetzlichen Haushalt.

Aus der Erkenntnis heraus, dass die preußische Krone nur dann Rückhalt im Volk gewinnen könne, wenn sie sich an die Spitze der deutschen Einigungsbewegung setzte, führte Bismarck Preußen in drei Kriege, die König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone einbrachten.

[Bearbeiten] Erster Einigungskrieg: Deutsch-Dänischer Krieg

Der Versuch der dänischen Regierung, mit der so genannten Novemberverfassung – und entgegen der Bestimmungen des Londoner Protokolls von 1852 – das Herzogtum Schleswig unter Ausschluss Holsteins stärker an das eigentliche Königreich Dänemark zu binden, führte 1864 unter der Führung Preußens und Österreichs zum Deutsch-Dänischen Krieg. Nach dem Sieg der Truppen des Deutschen Bundes musste die dänische Krone im Frieden von Wien auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg verzichten. Die Herzogtümer wurden von Preußen und Österreich zunächst gemeinsam verwaltet.

[Bearbeiten] Zweiter Einigungskrieg: Österreichisch-Preußischer Krieg
Preußen nach dem Österreichisch-Preußischen Krieg 1866 (dunkelblau)
Preußen nach dem Österreichisch-Preußischen Krieg 1866 (dunkelblau)

Bald nach Ende des Kriegs mit Dänemark brach zwischen Österreich und Preußen Streit um die Verwaltung und die Zukunft Schleswig-Holsteins aus. Dessen tiefere Ursache war jedoch das Ringen um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Es gelang Bismarck, den aus Gründen der Loyalität gegenüber Österreich lange zögerlichen König Wilhelm zu einer kriegerischen Lösung zu überreden. Auf Seiten Preußens trat neben einigen norddeutschen und thüringischen Kleinstaaten auch das Königreich Italien in den Krieg ein (siehe auch: Schlacht bei Custozza und Seeschlacht von Lissa).

Im Österreichisch-Preußischen Krieg errang Preußens Armee unter General Helmuth von Moltke am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz den entscheidenden Sieg. Im Prager Frieden vom 23. August 1866 konnte Preußen seine Bedingungen diktieren und die Annexionen des Königreichs Hannover, des Kurfürstentums Hessen-Kassel, des Herzogtums Nassau, der Freien Stadt Frankfurt und ganz Schleswig-Holsteins durchsetzen. Mit diesen Gebietserwerbungen waren nun fast alle preußischen Territorien miteinander verbunden. Der Deutsche Bund, der faktisch schon durch den Krieg zerfallen war, wurde im Frieden von Prag auch formell aufgelöst. Österreich schied aus Deutschland aus.

Bereits fünf Tage vor dem Friedensschluss hatte Preußen zusammen mit den Ländern nördlich der Mainlinie den Norddeutschen Bund gegründet. Anfangs ein Militärbündnis, gaben ihm die Vertragsparteien 1867 eine Verfassung, die ihn zu einem von Preußen dominierten Bundesstaat machte. Dessen von Bismarck entworfene Verfassung nahm in wesentlichen Punkten die des Deutschen Kaiserreiches vorweg. Die vorerst souverän bleibenden süddeutschen Staaten mussten Schutz- und Trutzbündnisse mit Preußen eingehen.

Bismarck beendete den preußischen Verfassungskonflikt durch die Indemnitätsvorlage, die dem preußischen Landtag nachträglich das Budgetbewilligungsrecht zusprach.

[Bearbeiten] Dritter Einigungskrieg: Deutsch-Französischer Krieg
Ernennung Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser in Versailles, 18. Januar 1871
Ernennung Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser in Versailles, 18. Januar 1871

Mit vagen Versprechungen, Luxemburg eventuell Frankreich zu überlassen, hatte Bismarck Napoléon III. dazu gebracht, seine Politik gegenüber Österreich-Ungarn zu dulden. Nun sah sich Frankreich einem erstarkten Preußen gegenüber, das von den früheren territorialen Zusagen nichts mehr wissen wollte. Schließlich spitzte sich der Streit um die spanische Thronkandidatur des katholischen Hohenzollernprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen durch die Emser Depesche soweit zu, dass die französische Regierung Preußen den Krieg erklärte. Dies stellte für die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und das südlich der Mainlinie noch unabhängige Hessen-Darmstadt den Bündnisfall dar.

Nach dem raschen deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg und der darauf folgenden nationalen Begeisterung in ganz Deutschland sahen sich nun auch die süddeutschen Fürsten gedrängt, dem Norddeutschen Bund beizutreten. Daraufhin wurde das Deutsche Reich in der kleindeutschen Version gegründet, die schon als Einigungsmodell von der Nationalversammlung 1848/49 vorgesehen war. Im Spiegelsaal von Versailles wurde Wilhelm I. am 18. Januar 1871 – am 170. Jahrestag der Königskrönung Friedrichs I. – zum Deutschen Kaiser proklamiert. Das Königreich Preußen verlor damit seine staatliche Souveränität an das neue Deutsche Kaiserreich, die vormalige Führungsmacht des Norddeutschen Bundes ging also im Reich auf.[13]

[Bearbeiten] Preußen im zweiten Deutschen Kaiserreich (1871–1918)

Der König von Preußen war auch Deutscher Kaiser und der preußische Ministerpräsident fast immer zugleich Reichskanzler.

Zwischen 1871 und 1887 führte Bismarck in Preußen den sogenannten Kulturkampf, der den Einfluss des politischen Katholizismus zurückdrängen sollte. Widerstände der katholischen Bevölkerungsteile und des Klerus, insbesondere im Rheinland und in den ehemals polnischen Gebieten, zwangen Bismarck aber dazu, die Auseinandersetzung ergebnislos zu beenden.[14] In den mehrheitlich von Polen bewohnten östlichen Landesteilen Preußens ging der Kulturkampf mit dem Versuch einer Germanisierungspolitik einher.

Auf Wilhelm I. folgte im März 1888 der bereits schwer kranke Friedrich III., der nach einer Regierungszeit von nur 99 Tagen verstarb. Im Juni des „Drei-Kaiser-Jahres“ bestieg Wilhelm II. den Thron. Er entließ 1890 Bismarck und bestimmte die Politik des Landes von da an weitgehend selbst. Bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Zuge der Novemberrevolution von 1918 blieben preußische und Reichspolitik aufs engste miteinander verbunden. Die preußische Königskrone befindet sich heute auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen.

[Bearbeiten] Der Freistaat Preußen in der Weimarer Republik (1918–1933)

Flagge des Freistaates Preußen
Flagge des Freistaates Preußen
Preußen nach dem Ersten Weltkrieg (dunkelblau)
Preußen nach dem Ersten Weltkrieg (dunkelblau)

Infolge der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der deutschen Novemberrevolution dankte Wilhelm II. als Deutscher Kaiser und König von Preußen ab. Damit endete die Realunion Preußens mit dem Deutschen Reich, wie sie seit der Zeit Bismarcks bestanden hatte. Das Land wurde zum eigenständigen Freistaat innerhalb des Reichsverbands proklamiert und erhielt 1920 eine demokratische Verfassung.

Die im Versailler Vertrag festgelegten Gebietsabtretungen Deutschlands betrafen – bis auf das nach dem Deutsch-Französischen Krieg gebildete Reichsland Elsass-Lothringen und Teile der bayerischen Pfalz – ausschließlich preußisches Territorium: Eupen-Malmedy ging an Belgien, Nordschleswig an Dänemark, das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei. Große Teile der Gebiete, die Preußen im Rahmen der polnischen Teilungen erhalten hatte, sowie Ost-Oberschlesien gingen an Polen. Danzig wurde Freie Stadt unter Verwaltung des Völkerbunds und das Memelland kam unter Alliierte Verwaltung. Wie schon vor den polnischen Teilungen hatte Ostpreußen keine Landverbindung mehr mit dem übrigen Deutschen Reich und konnte nur per Schiff (Seedienst Ostpreußen), auf dem Luftweg oder per Bahn durch den Polnischen Korridor erreicht werden. Auch das nun für 15 Jahre vom Völkerbund verwaltete Saargebiet wurde überwiegend aus preußischen Gebietsteilen gebildet.

Einen preußischen Gebietszuwachs in der Zeit der Weimarer Republik stellt die Angliederung des Freistaats Waldeck dar. Dieser Kleinstaat hatte bereits 1868 durch einen Akzessionsvertrag einen Teil seiner Hoheitsrechte an Preußen verloren. Nach einer Volksabstimmung kam 1921 zunächst der Waldecker Kreis Pyrmont zur preußischen Provinz Hannover. Die Kündigung des Akzessionsvertrages durch Preußen fünf Jahre später führte zu großen Finanzproblemen im verbliebenen Teil Waldecks, der daraufhin im Jahre 1929 schließlich in die preußische Provinz Hessen-Nassau eingegliedert wurde.

Von 1919 bis 1932 regierten in Preußen Regierungen der Weimarer Koalition (SPD, Zentrum und DDP), 1921 bis 1925 um die DVP erweitert. Anders als in einigen anderen Ländern des Reichs war die Mehrheit der demokratischen Parteien bei Wahlen in Preußen bis 1932 nicht gefährdet. Der von 1920 bis 1932 fast ununterbrochen regierende Ostpreuße Otto Braun, der bis heute als einer der fähigsten sozialdemokratischen Politiker der Weimarer Republik gilt, verwirklichte zusammen mit seinem Innenminister Carl Severing mehrere zukunftsweisende Reformen, die später für die Bundesrepublik beispielgebend waren.[15] Dazu gehörte das Konstruktive Misstrauensvotum, das die Abwahl des Ministerpräsidenten nur dann ermöglichte, wenn gleichzeitig ein neuer Ministerpräsident gewählt wurde. Auf diese Weise konnte die Preußische Landesregierung solange im Amt bleiben, wie sich im Landtag keine Positive Mehrheit bildete, also eine Mehrheit derjenigen Oppositionsparteien, die auch wirklich zusammenarbeiten wollten.

Auch die Landtagswahl vom 24. April 1932 brachte keine Positive Mehrheit zustande, gab aber den radikalen Parteien KPD und NSDAP zusammen mehr Mandate als allen übrigen Parteien zusammen (siehe Tabelle unten). Im Parlament kam keine regierungsfähige Koalition zustande, darum blieb die vorherige Regierung als „geschäftsführende“ im Amt. Das gab dem Reichskanzler Franz von Papen die Gelegenheit zum „Preußenschlag“. Mit diesem Staatsstreich setzte die Reichsregierung am 20. Juli 1932 per Verordnung die preußische Landesregierung unter dem Vorwand ab, sie habe die Kontrolle über die öffentliche Ordnung in Preußen verloren (siehe auch: Altonaer Blutsonntag). Vom Großteil des Staatsapparats begrüßt, übernahm von Papen als Reichskommissar selbst die Macht im Freistaat Preußen. Im Deutschen Reich war damit die wichtigste demokratisch gesinnte Landesregierung entmachtet[16]. Der Preußenschlag hat nur ein halbes Jahr später die Machtübernahme Adolf Hitlers entscheidend erleichtert, da ihm von Anfang an die Machtmittel der preußischen Regierung – vor allem der Polizeiapparat – zur Verfügung standen.

Ergebnisse der Landtagswahlen 1919–1933
Jahr 1919 1921 1924 1928 1932 1933
Partei  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze
SPD 36,4 145 25,9 109 24,9 114 29,0 137 21,2 94 16,6 80
Zentrum 22,3 94 17,9 76 17,6 81 15,2 71 15,3 67 14,1 68
DDP/DStP 16,2 65 5,9 26 5,9 27 4,4 21 1,5 2 0,7 3
DNVP 11,2 48 18,0 76 23,7 109 17,4 82 6,9 31 8,9 43
USPD 7,4 24 6,4 27        
DVP 5,7 23 14,0 59 9,8 45 8,5 40 1,5 7 1,0 3
DHP 0,5 2 2,4 11 1,4 6 1,0 4 0,3 1 0,2 2
SHBLD 0,4 1          
KPD   7,5 31 9,6 44 11,9 56 12,3 57 13,2 63
WP   1,2 4 2,4 11 4,5 21    
Polen   0,4 2 0,4 2      
NSFP     2,5 11      
NSDAP       1,8 6 36,3 162 43,2 211
CNBL       1,5 8    
VRP       1,2 2    
DVFP       1,1 2    
CSVD         1,2 2 0,9 3
An 100 % fehlende Stimmen entfielen auf nicht im Parlament vertretene Gruppierungen.

[Bearbeiten] Nationalsozialismus und das Ende Preußens (1933–1947)

Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde Hermann Göring Reichskommissar für das preußische Innenministerium. Damit stand den Nationalsozialisten bei ihrer Machtergreifung die Exekutivgewalt der preußischen Landesregierung zur Verfügung. Wenige Wochen später, am 21. März 1933, fand der so genannte Tag von Potsdam statt. Dabei wurde der am 5. März neugewählte Reichstag in Anwesenheit des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg symbolträchtig in der Potsdamer Garnisonkirche eröffnet, der Grabstätte der preußischen Könige. Die propagandistische Veranstaltung, in der Hitler und die NSDAP „die Vermählung des alten Preußen mit dem jungen Deutschland“ feierten, sollte preußisch-monarchistische und deutschnationale Kreise für den nationalsozialistischen Staat gewinnen und die Konservativen im Reichstag zur Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz bewegen, die zwei Tage später anstand.

Im nationalsozialistischen Einheitsstaat wurden seit 1933 Preußen wie auch alle übrigen deutschen Länder gleichgeschaltet. Das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 und das Reichsstatthaltergesetz vom 30. Januar 1935 lösten die Länder zwar nicht formell auf, beraubten sie aber ihrer Eigenständigkeit. Die Landesregierungen wurden von Reichsstatthaltern kontrolliert, die vom Reichskanzler ernannt wurden. Parallel dazu erlangte die Einteilung in (Partei-)Gaue zunehmend Bedeutung, deren Gauleiter wiederum vom Führer und Reichskanzler ernannt wurden, der zugleich Parteichef der NSDAP war. In Preußen ging diese anti-föderalistische Politik noch weiter: Seit 1934 wurden nahezu all seine Landes- mit den entsprechenden Reichsministerien zusammengelegt. Nur das preußische Finanzministerium, die Archivverwaltung und wenige andere Landesbehörden blieben bis 1945 eigenständig. Reichsstatthalter für Preußen wurde formell Adolf Hitler selbst. Seine Funktionen wurden von Hermann Göring als preußischem Ministerpräsidenten ausgeübt.

Die räumliche Ausdehnung Preußens veränderte sich zwischen 1933 und 1945 kaum. Im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes fanden noch kleinere Gebietsveränderungen statt. Preußen wurde am 1. April 1937 unter anderem um die bis dahin Freie und Hansestadt Lübeck erweitert. Die im Zweiten Weltkrieg annektierten polnischen, vormals preußischen, Gebiete wurden überwiegend nicht in das angrenzende Preußen eingegliedert, sondern sogenannten Reichsgauen zugeteilt.

Mit dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft, der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und der faktischen Abtretung aller Gebiete östlich von Oder und Lausitzer Neiße unter polnische und sowjetische Verwaltungshoheit hörte Preußen 1945 de facto endgültig auf zu bestehen.[17] Einzelne Gebiete wurden aus dem Land Preußen herausgelöst, um neue Länder zu bilden.

„Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erlässt der Kontrollrat das folgende Gesetz: Artikel 1 Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.“

Alliierter Kontrollrat am 25. Februar 1947

Mit diesem Kontrollratsgesetz Nr. 46 beschloss der Alliierte Kontrollrat formell die Auflösung des verbliebenen preußischen Staates, mit der Begründung, er sei ein „Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland“ und damit für den Ersten und Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen.

Die Begründung des Kontrollratsbeschlusses verkannte die rechtsstaatlichen Traditionen des Landes ebenso wie die Tatsache, dass es in der Weimarer Republik bis zum „Preußenschlag“ ein Bollwerk der Demokratie gewesen war, und die herausragende Rolle preußischer Eliten (z. B. Stauffenberg) im Widerstand.

Zum Zeitpunkt der Auflösung waren in den westdeutschen Besatzungszonen bereits flächendeckend Länder gebildet worden. Durch die Auflösung Preußens erhielten auch in der sowjetischen Besatzungszone die bis dahin noch nicht formell ausgegliederten Provinzen Sachsen(-Anhalt) und Brandenburg den Status von Ländern.

[Bearbeiten] Wirtschaftsgeschichte

Mit Preußen verbindet man aus heutiger kritisch-distanzierter Sicht einen auf äußere Expansion bedachten Machtstaat einerseits, aber genauso auch einen Staat mit ausgeprägten rechtsstaatlichen Traditionen und fortschrittlichen Strukturen, dessen Menschen sich zudem an einer positiv bewerteten Ethik (Preußische Tugenden) orientierten.

Besonders auffällig ist der Umstand, dass der preußische Staat in seiner wirtschaftlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert häufig eine herausragende Innovationsfähigkeit bewies. Ohne seine starke Wirtschaft wäre die hegemoniale Stellung Preußens im 19. Jahrhundert im Deutschen Bund und Deutschem Kaiserreich nicht in dem Maße möglich gewesen.

[Bearbeiten] Wirtschaft Brandenburg-Preußens (1618–1701)

[Bearbeiten] Kameralistische Wirtschaftspolitik (1640–1675)

Brandenburg-Preußen war um 1648, verglichen mit den anderen deutschen Staaten wie Sachsen oder auch dem habsburgischen Österreich, ein stark verarmtes Land. Bedingt durch die katastrophalen Folgen des Dreißigjährigen Krieges waren weite Landstriche Brandenburg-Preußens menschenleer, die allgemeine Wirtschaftstätigkeit im Staat lag danieder.

Unter dem Großen Kurfürsten Friedrich-Wilhelm blieb die brandenburgische Wirtschaftspolitik bis 1675 noch dem Denken des deutschen Kameralismus verhaftet.[18] Es war ein wichtiges Ziel des Kurfürsten, die eigenen Einnahmen zu vermehren, vornehmlich aus den kurfürstlichen Domänen. Eigene regelmäßige Einnahmen machten nämlich den Kurfürsten unabhängig von den Ständen und steigerten damit die fürstliche Macht. Im 17. Jahrhundert war der Ständestaat in Brandenburg-Preußen noch stark ausgeprägt und die Stände genehmigten auch die finanziellen Mittel des Kurfürsten. Sie besaßen damit ein wichtiges Machtinstrument, um Druck auf die Politik des Kurfürsten ausüben zu können.[19]

Bedeutendes wurde in jenen Jahren auf dem Gebiet der Infrastruktur geleistet. Der Kurfürst gründete 1649 das Brandenburgische Staatspostwesen und bemühte sich seit 1653, die Binnenschifffahrt in Gang zu bringen. Der Bau des Müllroser Kanals (Verbindung zwischen Oder und Spree) von 1662 bis 1669 stellte die erste große verkehrswirtschaftliche Maßnahme eines deutschen Landesherren dar. Die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur schufen neue, beschleunigte und verbilligte Verkehrsverbindungen und setzten damit Anreize für eine regere Handelstätigkeit.

Bis zur Schlacht bei Fehrbellin 1675 stand die Beseitigung unmittelbarer Schäden des Dreißigjährigen Krieges im Mittelpunkt der staatlichen Wirtschaftspolitik. Erst in der folgenden Phase ab 1676 ging es um den Gesamtaufbau einer breit angelegten Wirtschaft. Von da an machten sich die merkantilistischen Maßnahmen des Kurfürsten im Sinne einer gezielten, langfristigen ökonomischen Entwicklung bemerkbar.

[Bearbeiten] Neue Merkantilistische Wirtschaftspolitik ab 1676

Die neue merkantilistische Wirtschaftspolitik Brandenburg-Preußens orientierte sich stark am Vorbild Frankreich, wobei hier die Förderung von Gewerbe und Manufakturen im Vordergrund stand. Diese neue „Gewerbepolitik“ ging von der Mark Brandenburg aus und wurde allmählich auf die anderen Gebiete übertragen.
Beispiele für die neue merkantilisitsche Wirtschaftspolitik:

  • Eine 1679 in Berlin angelegte Zuckersiederei wurde 1680 in die erste brandenburgische Aktiengesellschaft umgewandelt. Hierbei beteiligte sich der Kurfürst mit 10.000 Taler.
  • 1681 wurde eine Tabakspinnerei errichtet (von den Berliner Bürgermeistern Bartholdi und Senning)
  • 1686 Gründung einer Gold- und Silberdrahtzieherei von Johann Andreas Krautt.

Vielfach bestanden diese Gründungen nur vorübergehend. Die Gründe lagen im Geldmangel des Staates und bei der zu geringen Zahl und Potenz der privaten Investoren, um die defizitäre Anfangszeit zu überstehen. So setzte die neue Manufakturpolitik entschieden auf die Förderung der einheimischen Produktion, besonders der Wollmanufakturen. Eine typische merkantilistische Erscheinung stellten darüber hinaus die Gründungen von Commercien-Collegien (23. Februar 1684) dar, die als eine Art Behörde über administrative Befugnisse verfügten und zugleich durch Beratung die Wirtschaftspolitik des Staates betrieben. Die Anfänge für die wirtschaftliche Gesundung des Landes vollzogen sich in vielen kleinen Schritten.

Die Staatsfinanzen konnten durch ein neues Steuersystem, bei dem 1684 die Akzise als Verbrauchssteuer eingeführt wurde, saniert und vermehrt werden. Gleichzeitig erlaubte die Akzise eine genauere Kontrolle der Warenerzeugung und -bewegung, aber auch der Überwachung von Aus- und Einfuhrverboten, als es mit Zöllen allein gehandhabt werden konnte. Durch umfangreiche Peuplierungsmaßnahmen, das heißt die Anlockung und Ansiedlung von Fachleuten aus vielen Ländern Europas (Edikt von Potsdam vom 29. Oktober 1685), gelang es Friedrich Wilhelm neues Fachwissen und Arbeitskraft in das technologisch zurückgeblieben Brandenburg-Preußen zu bringen.

Durch dieses Förderungsbündel vor dem Hintergrund eines gesamteuropäischen Wirtschaftswachstums entstanden als neue Gewerbszweige in Brandenburg-Preußen:

  • Seidenmanufaktur
  • Sergemanufaktur
  • Gazemanufaktur
  • Bändermanufaktur
  • Tapetenmanufaktur
  • Seidenbau
  • Gold- und Silberzwikerei
  • Ziselier- und Emaillierkunst
  • Verfertigung feiner Tuche und Hüte
  • Strumpfwirkerstuhltechnik
  • Zeugdruckerei
  • Schönfärberei
  • Ölbereitung
  • Lichtergießen
  • Spiegelfabrikation
  • Spielkartenfabrikation

Anders als in den führenden Wirtschaftsmächten England, Frankreich und vor allem den Niederlanden fehlte in Brandenburg-Preußen jedoch ein wirtschaftlich tätiges Bürgertum, das Träger des ökonomischen Fortschrittes hätte sein können. So konnten Innovationen und wirtschaftliche Wachstumsstrategien in erster Linie nur durch die Staatsverwaltung in Gang gesetzt werden. Eine weitere Besonderheit dieses Staates, stellte das calvinistische Bekenntnis der Landesherrn dar. Die calvinistische Lebensführung ließ die preußische Staatselite eine Arbeitsmoral entwickeln, bei der wirtschaftlicher Erfolg, Effizienz und Gemeinnützigkeit das oberste Ziel der Staatsverwaltung war. Diese Eigenschaften der Staatsführung stellten einen durchaus wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg Preußens dar.

Auf der anderen Seite trat der Staat als größte Wirtschaftsbelastung auf, denn für das Militärwesen wurden über den Fiskus erhebliche Geldmengen aus dem Wirtschaftskreislauf abgezogen.

Die Provinzen im Westen bildeten im 17. Jahrhundert und noch weit darüber hinaus keine wirtschaftlichen Beziehungen zum Gesamtstaat aus. Dies lag an der räumlichen Distanz und an den vielen Zollstellen entlang der Handelsstraßen (zwischen Cleve und Mark Brandenburg allein 46).

Auch Ostpreußen blieb lange Zeit wirtschaftlich vom Gesamtstaat isoliert. Dies gilt im besonderen für die wichtigste Handelsstadt Brandenburg-Preußens Königsberg. Die Stadt blühte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert wirtschaftlich auf, jedoch verlor sie durch Kriege, Pest und Steuerbelastung einen Großteil des erreichten Wohlstandes wieder. Das Handelsvolumen welches Königsberg im Dreißigjährigen Krieg hatte, wurde erst wieder im 18. Jahrhundert erreicht.

[Bearbeiten] Wirtschaft des Königreichs Preußen (1701–1918)

[Bearbeiten] Wirtschaftliche Expansion unter König Friedrich-Wilhelm I. (1713–1740)

In der Regierungszeit des Soldatenkönigs stand das „Plusmachen“, also das Streben nach dauerndem wirtschaftlichen Gewinn, im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik. In seiner Herrschaftszeit erreichte Preußen ökonomische Stabilität und Prosperität. Erst die Grundlage eines geordneten Staatshaushalts ermöglichte den Aufstieg zu einer der Wirtschaftsmächte Deutschlands im 18. Jahrhundert und ließ die militärische Expansion seines Sohnes, Friedrich II., in den darauffolgenden Jahrzehnten denkbar werden.

königliches Ausfuhrverbot für Wolle beginnend ab Januar 1720
königliches Ausfuhrverbot für Wolle beginnend ab Januar 1720

Ein Motor der positiven Entwicklung der zentralisierten Wirtschaft war die preußische Armee, welche versorgt werden musste. 1713 gründete Friedrich Wilhelm I. in Berlin mit dem Königlichen Lagerhaus eine Tuchmanufaktur, die 1738 4.730 Menschen beschäftigte. 1717 wurde durch die Ansiedlung von Webern in Luckenwalde der Grundstein für die dortige Textilindustrie gesetzt. Mit einem Ausfuhrverbot für die heimische Wolle im Jahre 1718 sicherte der König die Weiterverarbeitung in seinen Landen.

In Spandau und Potsdam entstand ab 1722 eine Gewehrmanufaktur, in denen Kinder aus den königlichen Waisenhäusern arbeiteten.[20] Diese Gewehrmanufaktur versorgte die preußische Armee zum ersten Mal komplett mit in Preußen hergestellten Waffen. Die Betreiber, David Splitgerber und Gottfried Daum, pachteten 1732 sogar den Kupferhammer bei Eberswalde und wurden mit königlicher Unterstützung und der Arbeit der Waisenkinder zu den größten Metall- und Waffenproduzenten Preußens. Abnehmer ihrer Produkte war überwiegend die preußische Armee.

Ab 1716 nahm die königliche Deichkommission für die Oder ihre Arbeit auf. Die Entwässerung von Havelländischem und Rhinluch (nordwestlich von Nauen) brachte guten Gewinn an relativ ertragreichem Boden. Glaubensflüchtlinge aus dem Franken- und Schwabenland wurden Siedlungsplätze in menschenarmen Gegenden in der Uckermark zugewiesen, um diese urbar zu machen.

Um die Gewerbetätigkeit zu kontrollieren, wurde 1733 seitens des Königs eine Handwerksordnung erlassen, die alle Zünfte der Staatsaufsicht unterstellte, ihre Rechte stutzte, die Verbindung zu Nachbarstaaten untersagte und das Wandern der Gesellen kontrollierte.

Der wirtschaftliche Aufschwung war anhaltend, denn die Förderung beschränkte sich nicht mehr in erster Linie auf die hofzentrierten Wirtschaftszweige – wie unter Friedrich I. -, sondern weit über den Radius der Residenzen hinaus, und konzentrierte sich im militärischen Bereich, der fast überall im altpreußischen Staat vorhanden war.

[Bearbeiten] Kriegswirtschaft, Krisen und wirtschaftliche Genesung (1740–1806)

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Friedrich II. erfuhr die Wirtschaft des Landes durch die mehrjährigen und auch kostspieligen Kriege (1740–1742, 1744–1745, 1756–1763) eine ziemliche Zerrüttung. Andererseits gelangten durch die Eroberung Schlesiens auch neue, wirtschaftlich bedeutsame Regionen (Textilgewerbe, Bodenschätze) in das preußische Herrschaftsgebiet.[21] Im Bereich der landeskulturellen Arbeiten wurden unter Friedrich II. große wirtschaftliche Fortschritte erreicht. Insbesondere gelang dies durch die Trockenlegung und Urbarmachung des Oderbruchs, des Netzebruchs und des Warthebruchs und die Kolonisation dieser Gebiete durch die Ansiedlung einer großen Zahl von Bauern und Handwerkern.[22]

Der König förderte auch den Ausbau von Wasserstraßen, Beispiele sind die Verbindung Berlins mit Stettin durch den Finowkanal, der Bromberger Kanal, die Regulierung der Netze und im Westen die Ruhrkanalisierung. Das Straßennetz allerdings wurde nicht gefördert und blieb somit in einem schlechten Zustand. Dies lag an den hohen Kosten, sodass der Bau von festen Straßen erst nach dem Tod Friedrich des Großen vorgenommen wurde. Durch eine intensiv betriebene Getreideversorgungspolitik und die systematische Anlegung von Getreidemagazinen gelang es dem preußischen Staat, die Getreidepreise auch in Notzeiten zu kontrollieren.

In der Gewerbepolitik förderte Friedrich der Große besonders die Seidenindustrie. Dazu wurden zahlreiche Fabrikanten, Facharbeiter und Spezialisten nach Preußen geholt und inländische Arbeiter und Hilfskräfte ausgebildet. Die dabei angewendeten Mittel waren: Geschenke, Vorschüsse, Privilegien, Stuhlprämien, Exportprämien, Lehrlingsgelder, Abgabenfreiheit für Rohmaterialien, Hochimposten, Einfuhrverbot ausländischer Produkte. Durch diese intensive Wirtschaftspolitik gelang es, die Seidenindustrie so hoch zu bringen, dass sie den eigenen Landesbedarf deckte und eine ansehnliche Ausfuhr erreichte. Daneben wurde vor allem die Baumwollindustrie gefördert, die noch unter König Friedrich Wilhelm (1713–1740) verboten war, um die eigene Wollweberei nicht zu gefährden. 1742 entstand die erste Baumwollfabrik, 1763 gab es in Berlin bereits zehn Baumwollfabriken. Im Gegensatz zur Seidenindustrie kam dieser Wirtschaftszweig fast ohne staatliche Unterstützung aus. 1763 wurde die Berliner Porzellanmanufaktur KPM vom preußischen Staat gekauft. Der König ließ auch mehrere Fabrikanlagen, für die private Unternehmer das Wagnis nicht eingehen wollten, auf eigene Kosten errichten:

  • Uhrenfabrik zu Berlin und Friedrichsthal (1781 für 141.235 Taler)
  • Papierfabrik in Spechtshausen (1781 für 56.000 Taler)
  • Berliner Lackierfabrik (56.000 Taler)
  • Garnfärberei in Caputh (1765 für 30.000 Taler)

Mit den im Land hergestellten Manufaktur- und Handwerkswaren konnte nahezu die gesamte inländische Nachfrage befriedigt und außerdem ein größerer Export erzielt werden, womit die notwendige Rohstoffeinfuhr fiskalisch mehr als ausgeglichen werden konnte. Die Handelsbilanz – 1740 noch mit einer halben Million Talern im Defizit, 1786 mit drei Mio. Talern im Überschuss – wurde unter Friedrich dem Großen erstmals positiv gestaltet.

In der Zeit nach dem Tod von Friedrich II., von 1786 bis 1806, gab es Auseinandersetzungen in Preußen zwischen den Befürwortern des herrschenden Merkantilsystem und den Verfechtern der neu aufkommenden liberalen Strömungen. Unter Friedrich-Wilhelm II. begnügte man sich damit, einige der protektionistischen Schranken und Verbote abzubauen:

  • Beseitigung von Monopolen (Tabaksadministration, Kaffeebrenn-Monopol, Zuckersiederei-Monopol) und gleichzeitiges Verbot neuer Monopole
  • Aufhebung von Zöllen und Akzisen (Seide, Baumwolle, Garn, Häute)
  • Beseitigung der verhassten französischen Regie (eine mit französischen Beamten besetzte Behörde der Finanzverwaltung, die in der Bevölkerung sehr unbeliebt war)

Unter diesem gemilderten Protektionismus erlebte die preußische Wirtschaft einen, im Zuge einer guten äußeren Konjunktur, bedeutenden Aufschwung. Preußen hatte in den eineinhalb Jahrhunderten zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 und dem Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 deutliche wirtschaftliche Fortschritte erreicht. Der modernste Staat des 17. und 18. Jahrhunderts gehörte um 1800 auch ökonomisch zu den am stärksten entwickelten Staaten Europas. Gleichwohl arbeitete um 1800 immer noch die Mehrheit der erwerbstätigen Menschen in Preußen in der Landwirtschaft.

[Bearbeiten] Wirtschaftsreformen, Technisierung, Industrielle Revolution (1807–1871)

Ein Eisenwalzwerk in Deutschland während der Hochindustrialisierung, um 1875
Ein Eisenwalzwerk in Deutschland während der Hochindustrialisierung, um 1875

Die Katastrophe der napoleonischen Besetzung 1807, brachte Preußen auch wirtschaftlich an den Rand des Zusammenbruchs. Insofern waren die Reformgesetze der Zeit nach 1806, was ihre wirtschaftlichen Bereiche und Folgen betraf notwendig, um den Staat wirtschaftlich und finanziell am Leben zu erhalten und um einen späteren Befreiungskrieg möglich zu machen. Die preußische Wirtschaftsreform nach 1806 gehörten zu den erfolgreicheren Neuerungsmaßnahmen der preußischen Reformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Die nominelle Bauernbefreiung war die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwungs der nächsten Jahrzehnte in Preußen. Gleiches galt für die Gewährung der vollständigen Gewerbefreiheit, da diese überhaupt erst die Mobilität großer Menschenmassen, die Bewegung der ländlichen Bewohner Preußens in die wachsenden Industriestädte des Landes möglich gemacht hatte. Die preußische Staatsverwaltung ihrerseits erreichte mit einigen wichtigen Maßnahmen, der zu diesem Zeitpunkt darniederliegende Wirtschaft des Landes auf die Beine zu helfen. Preußen verwirklichte mit dem Zollgesetz von 1818 zunächst ein eigenes einheitliches Zollgebiet ohne Binnenzölle. Nachdem alle innerstaatlichen Handelsschranken in Preußen gefallen waren, wurde auf Initiative Preußens 1834 der Deutscher Zollverein gegründet. Preußen hatte aufgrund des zersplitterten Staatsgebiets ein Eigeninteresse daran die Zollgrenzen im Deutschen Bund abzuschaffen. Diese Maßnahme beflügelte den innerdeutschen Handel und trug zum Wirtschaftswachstum der folgenden Dekaden entscheidend bei.

Im Zuge der Industrialisierung wurden eine Anzahl von Land-, Wasserwegen und Kanälen gebaut, welche quer durch Deutschland den Westen mit dem Osten verbanden. Im Oberland West- und Ostpreußens entstand der Oberländische Kanal, der die Ostsee und Elbing im Norden mit Masuren im Süden verband.

Vormals unbedeutende Regionen (Ruhrgebiet, Saargebiet und Oberschlesisches Industriegebiet) entwickelten sich in der Zeit nach 1815, durch die Ausbeutung von Kohlevorkommen und den späteren Eisenbahnbau zu prosperierenden Zentren von Montanindustrie und Maschinenbau. Damit wuchs das wirtschaftliche Gewicht Preußens gegenüber Österreich im Deutschen Bund.

Im Eisenbahnbau hinkte Preußen lange Zeit international hinterher. Dies hatte auch für seine Wirtschaft folgen. So kam es, dass amerikanisches Getreide, englische und belgische Kohle und Roheisen und andere Artikel preiswerter als die heimischen Erzeugnisse waren. Dies lag daran, das es in England, Belgien und in den USA bereits effiziente Eisenbahnnetze für den Massengütertransport gab. Erste größere private Eisenbahnen wurden daher 1837 mit der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (Köln – Aachen – belgische Grenze) und 1843 mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vom Rheinland bis zu den schiffbaren Häfen in Minden (mit Zugang zu den bremischen Häfen) angelegt. Der Staat Preußen selbst wurde im Eisenbahnbau 1850 mit der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft und der Ostbahn sowie 1875 mit der Nordbahn tätig. In der Folge wurden zunehmend private Eisenbahnen durch finanzielle Unterstützung, durch Aufkauf oder durch Annexion (nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866) der staatlichen Regie unterworfen.

Obwohl Preußen in wirtschaftlicher Hinsicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Großmacht aufstieg, war der Hohenzollernstaat bis weit in das 19. Jahrhundert hinein agrarisch geprägt.

Produktionzahlen wichtiger Industriegüter und Entwicklung des Eisenbahnstreckennetzes in Preußen (1815–1913)[23]
Jahr Steinkohle Roheisen Stahl Eisenbahnnetz
1815 998.000 t
1825 1.292.000 t 40.837 t
1835 1.709.000 t 65.591 t
1845 3.564.000 t 85.100 t 845 km
1850 4.419.000 t 135.000 t 149.300 t 3.144 km
1855 8.670.000 t 301.400 t 317.400 t 4.353 km
1865 18.592.000 t 772.000 t 611.000 t 7.647 km
1875 33.520.000 t 1.393.000 t 1.346.000 t 13.703 km
1885 52.977.000 t 2.664.000 t 2.348.000 t 22.201 km
1895 72.751.000 t 3.778.000 t 4.346.000 t 26.700 km
1905 113.188.000 t 7.106.000 t 8.557.000 t 32.367 km
1913 180.057.000 t 12.260.000 t 11.860.000 t 36.032 km

[Bearbeiten] Preußens Wirtschaft im Deutschen Kaiserreich (1871–1918)

Obwohl die politische Bedeutung Preußens im neugegründeten Deutschen Kaiserreich seit 1871 sank, stellte das Land Preußen immer noch das wirtschaftlich mächtigste des Kaiserreiches dar. Das in Preußen gelegene Rheinland, Berlin sowie Schlesien, die Provinz Sachsen und die Rhein-Main Region waren denn auch die wichtigsten Wirtschaftszentren des Reiches.

Die Industrialisierung in Preußen nahm auch im Kaiserreich nach 1871 stetig zu. Dies zeigte der Anstieg des Erwerbstätigenanteils, die in der Industrie, Handwerk und Bergbau beschäftigt waren. So stieg dieser Erwerbstätigenanteil im Sekundärsektor und Bergbau zwischen 1871 und 1907 von 30,4 % auf 42,8 % an.

Allerdings verlief dieser Prozess regional unterschiedlich: in der Provinz Ostpreußen nahm der Anteil des Sekundärsektors und des Bergbaus von 1871 bis 1907 nur von 16,1 % auf 20,4 %, in der Rheinprovinz dagegen von 41,3 % auf 54,5 % zu. Allerdings lag der Industrialisierungsgrad Gesamt-Preußens lange Zeit noch unter dem Reichsdurchschnitt.

Im Jahre 1913 wurde in Preußen 62 % des Nettonationaleinkommens des Deutschen Reiches erwirtschaftet. Die Zahl entsprach genau dem Anteil der preußischen Bevölkerung an der gesamten Reichsbevölkerung.

Ab 1880 bis 1888 erfolgte die Verstaatlichung der meisten Privatbahnen. Am Ende des Ersten Weltkrieges bildeten die staatlichen preußischen Eisenbahnen ein 37.500 km großes Eisenbahnnetz. Die regelmäßigen Mehreinnahmen der Preußischen Staatseisenbahnen dienten auch dazu, den Staatshaushalt auszubalancieren. [24]

[Bearbeiten] Wirtschaft des preußischen Freistaates (1919–1934)

Die staatliche Industrie in Preußen verfügte über Bergwerke und Salinen, die zum Teil seit dem Mittelalter betrieben wurden. So gab es zum Beispiel alte Bernsteinwerke in Palmnicken in Samland, Kalkbergwerke in Rüdersdorf in Brandenburg und alte Erzgruben im Harz. Die Verwaltung dieser und anderer Werke oblag bis 1923 dem Industrieministerium. Danach übernahm die am 13. Dezember 1923 gegründete Preußische Bergwerks- und Hütten AG (Preußag) die Verwaltung der Staatsbetriebe.

1927 schuf der preußische Staat die Preußische Elektrizitäts Aktiengesellschaft (Preußenelektra), welche über ein Grundkapital von achtzig Millionen Reichsmark verfügte. Allein von 1927 bis 1929 stieg die Strommengenerzeugung dieses zweiten Staatskonzerns von 284 auf 424 Megawatt. Diese beiden Staatskonzerne Preußag und Preußenelektra wurden schließlich 1929 in einer Holding-Gesellschaft zusammengefasst. Deren Name wurde Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks AG (Veba). Das Ziel der Zusammenfassung war es, die durch die hohen Reparationszahlungen geschwächte deutsche Wirtschaft zu stärken und neue Kapitalgeber zu erhalten.

Der Primäre Wirtschaftssektor (Landwirtschaft und Forstwirtschaft) hatte um 1925 einen Erwärbstätigenanteil von 29,5 Prozent in Preußen. Im Sekundärsektor (Industrie und Handwerk) waren 40,9 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. der Tertiäre Sektor (Handel und Verkehr) beschäftigte 17,1 Prozent der Erwärbstätigen. In den östlichen Provinzen Preußens (Provinz Brandenburg, Ostpreußen, Pommern) betrug der Anteil der in der Landwirtschaft beschäftigtren deutlich über 50 Prozent, während in der Rheinprovinz und in Westfalen der Anteil nur bei etwa 19 Prozent lag.

Trotz einem starken Bedeutungsverfalls des Primärsektors, blieb die volkswirtschaftliche Gesamtbedeutung der Landwirtschaft in den preußischen Ost- und Mittelprovinzen trotz aller Schwierigkeiten und Strukturbrüche hoch. So wurden nach dem Krieg immer noch etwa 72 Prozent des Kartoffelbedarfs und 60 Prozent des Getreidebedarfs im Deutschen Reich durch die ostdeutsche Landwirtschaft gedeckt.

[Bearbeiten] Bevölkerungszahl, räumliche Entwicklung und Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Die Gliederung der Landesteile des preußischen Staates änderte sich in Verlaufe seiner Bestehenszeit deutlich. Ursachen dieser Änderungen waren Territoriale Neuordnungen auf europäischer Ebene. Zu nennen ist die Neuordnung der Verwaltungsgliederung in Preußen im Jahre 1815, nach den gewonnenen Freiheitskriegen gegen Napoleon und den Territorialgewinnen im Zuge des Wiener Kongresses 1815.

Auch durch gezielte militärische Expansion (unter anderem Zufall des Herzogtum Schlesiens, 1742) und durch Verwaltungsreformen, die das Ziel verfolgten politischen Institutionen und Verwaltungseinrichtungen im preußischen Staat auf einheitlichem Niveau zu gestalten, wurde die Verwaltungsgliederung des preußischen Staates entscheidend gestaltet.

1701–1807

Die hohenzollernschen Gebiete, für die sich nach 1701 allmählich der Name „Königreich Preußen“ einbürgerte, bestanden Anfang des 18. Jahrhunderts aus den Landesteilen Brandenburg, Pommern, Preußen, Geldern, Kleve, Moers, Tecklenburg, Lingen, Minden, Mark, Ravensberg, Lippstadt, Magdeburg, Halberstadt, Neuenburg und Valangin. 1713 wurden die Landesteile in folgende Provinzen gegliedert: Mittel-, Ucker- und Altmark, Neumark-Pommern-Kassuben, Preußen, Geldern-Kleve, Minden-Mark-Ravensberg, Magdeburg-Halberstadt, Neuenburg (Land) und Valangin (Land). 1740 wurden die Provinzialbehörden in Kriegs- und Domänenkammern überführt oder neu gegliedert. Auch deren Gestalt änderte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte mehrmals, als weitere Gebiete zu Preußen kamen.

1815–1866

Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde der Staat Preußen mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30. April 1815 in zehn Provinzen eingeteilt (in Klammern die Hauptstadt), die mit Ausnahme von Ostpreußen, Westpreußen und Posen als Verwaltungseinheiten Preußens zum Territorium des Deutschen Bundes zählten:

  1. Provinz Brandenburg (Potsdam)
  2. Provinz Ostpreußen (Königsberg)
  3. Provinz Westpreußen (Danzig)
  4. Provinz Pommern (Stettin)
  5. Provinz Schlesien (Breslau)
  6. Provinz Posen (Posen)
  7. Provinz Jülich-Kleve-Berg (Köln)
  8. Provinz Großherzogtum Niederrhein (Koblenz)
  9. Provinz Westfalen (Münster)
  10. Provinz Sachsen (Magdeburg)

Seit 1822 bildeten die Provinzen Jülich-Kleve-Berg und Großherzogtum Niederrhein die Rheinprovinz mit der Hauptstadt Koblenz. 1829 wurden Ost- und Westpreußen zur Provinz Preußen (Hauptstadt Königsberg) vereinigt. Damit verringerte sich die Zahl der Provinzen auf acht. 1849 verzichteten die Fürsten von Hechingen und Sigmaringen auf ihre Herrschaft, wodurch beide Fürstentümer an Preußen fielen. Sie wurden zum Regierungsbezirk Sigmaringen zusammengefasst, der später auch als Hohenzollernsche Lande bezeichnet wurde. 1853 erwarb Preußen von Oldenburg einen Landstrich an der Jade, auf dem ein Hafen angelegt wurde. 1869 erhielt dieses Gebiet zusammen mit der umliegenden Siedlung den Namen Wilhelmshaven und wurde der 1867 gebildeten Provinz Hannover angegliedert.

1866–1918

Nach dem Deutschen Krieg von 1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Herzogtümer Schleswig und Holstein sowie die Freie Stadt Frankfurt am Main. Aus diesen Gebieten wurden drei Provinzen gebildet:

Preußen umfasste damit elf Provinzen. Die Zahl erhöhte sich auf zwölf, als aus der Provinz Preußen zwei neue hervorgingen: Ostpreußen und Westpreußen.

1919–1938

Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Preußen einige seiner Gebiete und wurde Freistaat. Der Norden Schleswig-Holsteins (Nordschleswig) musste an Dänemark abgetreten werden. Der größte Teil der Kreise Eupen und Malmedy (Ostbelgien) wurde nach Belgien umgegliedert. Die Provinz Posen wurde nahezu ganz an Polen abgetreten. Die Provinz Westpreußen kam überwiegend an Polen und an die Freie Stadt Danzig. Nur der östliche Teil Westpreußens blieb bei Preußen und wurde der Provinz Ostpreußen angegliedert. Die ebenfalls bei Preußen verbliebenen restlichen Gebiete von Posen und Westpreußen wurden 1922 zu einer neuen (zweigeteilten) Provinz vereinigt, die den Namen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen erhielt. Vorher, 1919, war die Provinz Schlesien in zwei Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien aufgeteilt worden. Ein Jahr später schied Berlin aus dem Provinzialverband Brandenburg aus und bildete eine eigene Provinz.

Ab 1922 bestand der Freistaat Preußen somit aus den folgenden 12 Provinzen (in Klammern die Gebietskörperschaften, denen die Gebiete der jeweiligen Provinzen heute entsprechen):

Die 12 preußischen Provinzen, 1922–1938
Die 12 preußischen Provinzen, 1922–1938
dabei als Teil der Rheinprovinz

1938–1947

1938 wurden die beiden schlesischen Provinzen wiedervereinigt, die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen aufgelöst und auf die Nachbarprovinzen Pommern, Brandenburg und Schlesien aufgeteilt. Somit bestand Preußen bis zu seiner formellen Auflösung 1947 nur noch aus elf Provinzen. Nicht berücksichtigt sind dabei die Teilungen der Provinzen Hessen-Nassau, Sachsen und Schlesien in jeweils zwei Provinzen während des Zweiten Weltkrieges.

Die Verwaltung unterhalb der Provinzialebene gliederte sich in Bezirke, Kreise, Ämter und Gemeinden und wurde entsprechend auch auf die übrigen staatlichen Verwaltungen, wie das Eisenbahn- oder das Finanzwesen, übertragen.

Nach 1947

Nach 1945 wurde Preußen gem. Artikel 1 des Kontrollratsgesetzes Nr. 46 des Alliierten Kontrollrates aufgelöst und unter der Sowjetunion, Polen und den neugebildeten deutschen Ländern in der Sowjet- und den drei Westzonen aufgeteilt.

Die östlich von Oder und Lausitzer Neiße gelegenen Gebiete – einschließlich die westlich davon liegenden Regionen Swinemünde und Stettin – fielen 1945 unter polnische Verwaltung. Der nördliche Teil von Ostpreußen kam unter sowjetische Verwaltung. Der größte Teil der östlich der Oder-Neiße-Linie lebenden deutschen Bevölkerung, etwa 11 Millionen Menschen, floh oder wurde vertrieben. [25] In den Ostgebieten des Deutschen Reiches wurden nach 1945 vor allem polnische Neusiedler aus Zentralpolen sowie rund 1,5 Millionen Vertriebene aus den ehemals polnischen Ostgebieten angesiedelt.

[Bearbeiten] Bevölkerungszahl und Fläche

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Fläche Preußens zwischen 1640 und 1939 zeigt eine stark steigende Tendenz[26]:

Jahr Bevölkerung Fläche
1640 ~1 Mio. 79.500 km²
1688 1,4 Mio. 112.660 km²
1713 1,6 Mio. 114.000 km²
1740 2,4 Mio. 119.000 km²
1786 5,4 Mio. 195.000 km²
1806 8,7 Mio. 300.000 km²
1807 4,94 Mio. 158.000 km²
1816 10,3 Mio. 280.000 km²
1840 15 Mio. 280.000 km²
1861 18,5 Mio. 280.000 km²
1871 24,6 Mio. 348.780 km²
1880 27 Mio. 348.780 km²
1910 40,16 Mio. 348.780 km²
1939 42 Mio. 297.000 km²

Der Anstieg der Bevölkerungszahl im 17. und 18. Jahrhundert beruhte auf Gebietsgewinnen und einer intensiv betriebenen Peuplierungspolitik. Durch die Bestimmungen des Friedens von Tilsit 1807 schrumpfte Preußen deutlich zusammen, erhielt jedoch im Zuge des Wiener Kongresses im Jahre 1815 seine ungefähre frühere Größe zurück. Die danach weiter ansteigende Bevölkerungszahl beruhte vornehmlich auf Gebietserwerbungen infolge der Einigungskriege und auf dem hohen natürlichen Bevölkerungswachstum im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Gebietsabtretungen nach dem Ersten Weltkrieg verkleinerten Preußens Fläche, während seine Bevölkerung von 1910 bis 1939 um weitere rund 5 Prozent wuchs.

[Bearbeiten] Spuren Preußens in der heutigen Zeit

Trotz der politischen Auflösung des preußischen Staates im Jahre 1947 blieben viele Aspekte bis heute im Alltagsleben, in der Kultur oder im Sport und selbst in Namensbezeichnungen erhalten. In folgenden, beispielhaft aufgeführten Bereichen wird die noch heute prägende Stellung Preußens in Deutschland deutlich:

Bund

Bundesländer

  • Nach der Wiedervereinigung 1990 entstand der Plan, die Länder Berlin und Brandenburg zusammenzulegen. Dabei kam der Vorschlag auf, das neue Land „Preußen“ zu nennen; der vorgelegte Name war dann Berlin-Brandenburg. Im Jahr 1996 wurde diese Vereinigung jedoch per Volksabstimmung abgelehnt.
  • Das Land Sachsen-Anhalt ist zurzeit das einzige, dessen Landeswappen den preußischen Adler enthält. Daneben enthält noch das große Wappen Baden-Württembergs das Hauswappen der Hohenzollern.
  • Das preußische Regierungs- und Verwaltungsmodell war maßgeblich für eine Vielzahl politischer Institutionen auf Landesebene, wie etwa Ministerpräsident, Regierungsbezirk, Landrat, Kreis, Amt und Landschaftsverband (zuvor Provinzialverband).

Kirchenverbände

Kultur

Sport

Ortsnamen

[Bearbeiten] Siehe auch

Staatsaufbau und Organisation

Militär

Wirtschaft

Gesellschaft und Soziales

Forschung und Bildung

Kunst und Kultur

Sonstiges

[Bearbeiten] Literatur

Quelleneditionen

  • Acta Borussica
  • Max Apt (Hrsg.): Die preußische Landesgesetzgebung. Sammlung von Textausgaben… Buchhandlung des Waisenhauses, Halle/S. u. Berlin 1933–1935. Etwa 14 Bände (mit Nachträgen).

Ältere Literatur bis 1947 (aufgenommen sind auch Neuausgaben älterer Literatur)

  • Otto Hintze: Die Hohenzollern und ihr Werk: 1415–1915, Reprint der Originalausgabe, Verlag Parey, Berlin 1987, ISBN 3-490-33515-5
  • Leopold von Ranke: Preußische Geschichte. 4 Bände. Goldmann, München 1966.
  • Leopold von Ranke: Preußische Geschichte 1415–1871. Ausgewählt und bearbeitet von Hans-Joachim Schoeps, Goldmann, München 1981, ISBN 3-442-11296-6.
  • Leopold von Ranke: Preußische Geschichte. Hg. von Willy Andreas, Emil Vollmer Verlag, Wiesbaden o.J., o, ISBN. Mit dem vorangestellten Essay Die großen Mächte.

Neuere Literatur

  • Bernd Eberstein: Preußen und China. Eine Geschichte schwieriger Beziehungen, Berlin, Duncker & Humblot, 2007, ISBN 978-3-428-12654-5
  • Kurt Adamy, Kristina Hübener (Hrsg.): Geschichte der Brandenburgischen Landtage. Von den Anfängen 1823 bis in die Gegenwart. Verlag für Berlin-Brandenburg, 1999, ISBN 3-930850-71-0.
  • Kenneth Attwood: Fontane und das Preußentum. Baltica Verlag, Flensburg 2000, ISBN 3-934097-08-1.
  • Dirk Blasius (Hrsg.): Preußen in der deutschen Geschichte. Verlagsgruppe Athenäum, Hain, Scriptor, Hanstein, Königstein/Taunus 1980, ISBN 3-445-02062-0. Mit Auswahlbibliografie und Personenregister.
  • Peter Brandt, Reiner Zilkenat (Hrsg.): Preußen. Ein Lesebuch. LitPol Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-88279-021-0. Mit rund 130 Dokumenten, Abbildungen und Faksimiles, Literaturhinweisen, einer Chronik.
  • Albert A. Bruer: Geschichte der Juden in Preußen (1750–1820). Campus Verlag, Frankfurt a.M., New York 1991, ISBN 3-593-34344-4.
  • Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Bearb. u. Hg.): Moderne Preußische Geschichte 1648–1947. Eine Anthologie. 3 Bde., Walter de Gruyter, Berlin, New York 1981 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 52/1-3. Forschungen zur Preußischen Geschichte), ISBN 3-11-008324-8.
  • Otto Büsch, Monika Neugebauer-Wölk (Hrsg.): Preußen und die revolutionäre Herausforderung seit 1789. Ergebnisse einer Konferenz. Berlin 1991 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 78. Forschungen zur preußischen Geschichte), ISBN 3-11-012684-2.
  • Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. dva, Stuttgart 2007, ISBN 3-421-05392-8. (Wichtiges neueres Überblickswerk; auch über die bpb erhältlich.)
  • Beate Engelen: Soldatenfrauen in Preußen. Münster 2005 (Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit, Bd. 7), ISBN 3-8258-8052-4.
  • Gerhard Friedrich: Fontanes preußische Welt. Armee – Dynastie – Staat. Baltica Verlag, Flensburg 2001, ISBN 3-934097-12-X.
  • Klaus Herdepe: Die Preußische Verfassungsfrage 1848. ars et unitas, Neuried 2003 (Deutsche Universitätsedition, Bd. 22), ISBN 3-936117-22-5.
  • Charles Higounet: Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter. Siedler Verlag. Berlin 2001, ISBN 3-88680-141-1.
  • Reinhart Koselleck: Preußen zwischen Reform und Revolution. Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung von 1791 bis 1848. Klett-Cotta, Stuttgart 1987, ISBN 3-608-95483-X.
  • Wolfgang Neugebauer: Die Geschichte Preußens. Von den Anfängen bis 1947. Piper, München 2006, ISBN 3-492-24355-X.
  • Hans-Joachim Schoeps: Preußen. Geschichte eines Staates. Bilder und Zeugnisse. Ullstein, Frankfurt a.M., Berlin 1992 (zuerst Frankfurt a.M., Berlin: Propyläen Verlag, 1966, 1967), ISBN 3-550-08585-0.
  • Julius H. Schoeps: Preußen, Geschichte eines Mythos. 2. erw. Aufl., Bebra Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89809-030-2.
  • Eberhard Straub: Eine kleine Geschichte Preußens. Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-88680-723-1.
  • Rudolf von Thadden: Fragen an Preußen. Zur Geschichte eines aufgehobenen Staates. C.H. Beck, München 1981, ISBN 3-406-08134-7. Mit einer Zeittafel, einer Übersicht der Regierungszeiten der brandenburgisch-preußischen Herrscher seit Beginn des 17. Jahrhunderts und sechs Karten von 1415 bis 1871.

Essays und Populärdarstellungen

  • Friedemann Bedürftig (Hrsg.): Preußisches Lesebuch. Bilder, Texte, Dokumente. Unipart-Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-8122-8101-5.
  • Marion Gräfin Dönhoff: Preußen. Maß und Maßlosigkeit. Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-75517-4.
  • Hans Dollinger: Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten. Prisma, Gütersloh 1985, ISBN 3-570-09624-6. Mit einem Vorwort von Marion Gräfin Dönhoff und einer sychronoptischen Zeittafel zur Geschichte und Kultur Preußens.
  • Bernt Engelmann: Preußen. Land der unbegrenzten Möglichkeiten. München 1981, ISBN 3-442-11300-8.
  • Joachim Fernau: Sprechen wir über Preußen. Die Geschichte der armen Leute. Herbig Verlag, Berlin und München 1999, ISBN 3-7766-2132-X.
  • Siegfried Fischer-Fabian: Preußens Krieg und Frieden. Der Weg ins Deutsche Reich. Droemer Knaur, München und Zürich 1981, ISBN 3-426-26043-3. Mit 50 Abbildungen, Zeittafel 1786–1871, Literaturverzeichnis, Register und Bildnachweis.
  • Siegfried Fischer-Fabian: Preußens Gloria. Der Aufstieg eines Staates. Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-64227-4.
  • Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende. Gruner u. Jahr, Hamburg 1979, ISBN 3-442-11511-6. Mit 8 Karten, Zeittafel von 1134 bis 1947, Personenregister und Bildnachweis; Bildteil von Ulrich Weyland.
  • Sebastian Haffner, Wolfgang Venohr: Preußische Profile. Ullstein, Berlin 2001, ISBN 3-548-26586-3.
  • Alwin Hanschmidt, Die Grafschaft Lingen und Brandenburgs-Preußens Expansion nach Westen, in: Emsländische Geschichte Bd. 13, Haselünne 2006, S. 425–440.
  • Ludwig Hüttel: Friedrich-Wilhelm von Brandenburg der Große Kurfürst 1620–1688, Süddeutscher Verlag, München 1981, ISBN 3-7991-6108-2
  • Ingrid Mittenzwei, Erika Herzfeld: Brandenburg-Preußen 1648 bis 1798. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild. Berlin (Ost) 1987, ISBN 3-373-00004-1. Anhang mit Sigelverzeichnis, Personenregister und Bildnachweis.
  • Berthold Maack: Preussen – Jedem das Seine, Tübingen 1980 (Grabert Verlag), ISBN 3-87847-048-7
  • Heinz Ohff: Preußens Könige. Pieper Verlag, München, Zürich 2001, ISBN 3-492-23359-7. Mit 39 S/w-Abbildungen, einer Zeittafel, einer Auswahlbibliografie und einem Personenregister.
  • Wolfgang Ribbe, Hansjürgen Rosenbauer (Hrsg.): Preußen. Chronik eines deutschen Staates. Berlin 2000, ISBN 3-87584-023-2. Begleitbuch zur gleichnamigen sechsteiligen Fernsehreihe, mit zahlreichen Abbildungen.
  • Hans-Joachim Schoeps: Preußen gestern und morgen. Preussen Verlag, Eutin-Fissau, o.ISBN. Essay.

Ausstellungskataloge

  • Preußen. Versuch einer Bilanz. Fünfbändiger Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Berliner Festspiele vom 15. August–15. November 1981 im Gropius-Bau in Berlin, Rowohlt, Reinbek 1981.
    • Band 1 Preußen. Versuch einer Bilanz. Hg. von Gottfried Korff, 1500-ISBN 3-499-34001-1.
    • Band 2 Preußen. Beiträge zu einer politischen Kultur. Hg. von Manfred Schlenke, 1000-ISBN 3-499-34002-X.
    • Band 3 Preußen. Zur Sozialgeschichte eines Staates. Bearb. von Peter Brandt, 1000-ISBN 3-499-34003-8.
    • Band 4 Preußen. Dein Spree-Athen. Beiträge zu Literatur, Theater und Musik in Berlin. Hg. von Hellmut Kühn, 1000-ISBN 3-499-34004-6.
    • Band 5 Preußen im Film. Eine Retrospektive der Stiftung Deutsche Kinemathek. Hg. von Axel Marquardt und Heinz Rathsack, 1000-ISBN 3-499-34005-4.

Preußen in Filmen und Bildern

  • Bundeszentrale für politische Bildung: Preußen in Film und Bild. Zeitgenössische Darstellungen und Filme der DDR in Gegenüberstellung. Bonn 1997 (Schriftenreihe Medienberatung), ISBN 3-89331-284-6.
  • Axel Marquardt, Heinz Rathsack (Hrsg.): Preußen im Film. Eine Retrospektive der Stiftung Deutsche Kinemathek. Rowohlt, Reinbek 1981 (Preußen. Versuch einer Bilanz. Bd. 5), 1000-ISBN 3-499-34005-4.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Einen ersten Überblick bietet Wolfgang Neugebauer: Die Geschichte Preußens, München, 2. Aufl. 2006. Ausführlicher: Christopher Clark: Preußen, München 2007, und Hans-Joachim Schoeps: Preußen, Frankfurt/M., Berlin 1992. Auf diese drei Darstellungen wird in diesem Artikel grundsätzlich Bezug genommen.
  2. Hugo Rachel: Der Merkantilismus in Brandenburg-Preußen, in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 2, S. 951 ff.
  3. Auswirkungen beschreibt Klaus Schwieger: Militär und Bürgertum. Zur gesellschaftlichen Prägkraft des preußischen Militärsystems im 18. Jahrhundert, in: Dirk Blasius (Hrsg.): Preußen in der deutschen Geschichte, Königstein/Ts. 1980, S. 179 ff.
  4. Klaus Zernack: Friedrich, Rußland und Polen, in: Wilhelm Treue (Hrsg.): Preußens großer König, Freiburg/Würzburg, 1986, S. 197 ff.
  5. Horst Möller: Fürstenstaat oder Bürgernation. Deutschland 1763–1815, Siedler, Berlin 1989, bes. Kap. I Vom österreichisch-preußischen Dualismus zur revolutionären Herausforderung, S. 13–64
  6. Georg Kotowski: Wilhelm von Humboldt und die deutsche Universität, in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 3, S. 1346 ff.
  7. Gordon A. Craig: Stein, Scharnhorst und die Preußischen Reformen, in: Ders.: Die preußisch-deutsche Armee 1640–1945. Staat im Staate, Düsseldorf 1960, S. 56–72
  8. Zur historischen Perspektive noch in der Kaiserzeit siehe Otto Hintze: Das monarchische Prinzip und die konstitutionelle Verfassung (Erstpublikation 1911), in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 2, S. 731 ff.
  9. Zum Folgenden vgl. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat, Beck, München 1998, Kapitel III Restauration und Vormärz 1815–1848, S. 272–402, bes. auch den Abschnitt Preußen, S. 331 ff.
  10. Richard H. Tilly: Die politische Ökonomie der Finanzpolitik und die Industrialisierung Preußens, 1815–1866, in: Dirk Blasius (Hrsg.): Preußen in der deutschen Geschichte, Königstein/Ts. 1980, S. 203 ff.
  11. William Otto Henderson: Prussia and the Founding of the German Zollverein, in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 2, S. 1088 ff.
  12. Heinrich Lutz: Zwischen Habsburg und Preußen. Deutschland 1815–1866, Siedler, Berlin 1985, bes. S. 385–474
  13. Michael Stürmer: Das ruhelose Reich. Deutschland 1866–1918, Siedler, Berlin 1983, bes. Kapitel II Machtstaat in der Mitte, S. 143 ff.
  14. Georg Franz-Willing: Der große Konflikt: Kulturkampf in Preußen, in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 3, S. 1395 ff.
  15. Hajo Holborn: Prussia and the Weimar Republik, in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. 3, S. 1593 ff.
  16. Hagen Schulze: Preußen als Stabilitätsfaktor der deutschen Republik, in: Dirk Blasius (Hrsg.): Preußen in der deutschen Geschichte, Königstein/Ts. 1980, S. 311 ff.
  17. Die verschiedenen Transformations- und Auflösungsetappen des alten Preußens zwischen 1871 und 1947 schildert Golo Mann: Das Ende Preußens, in: Hans-Joachim Netzer (Hrsg.): Preußen. Portrait einer politischen Kultur, München 1968, S. 135–165
  18. Friedrich-Wilhelm Henning: Das vorindustrielle Deutschland 800 bis 1800, Schöningh, Paderborn, 3. Aufl. 1977, Kapitel Die Blütezeit des Kameralismus, S. 233–287, bes. Abschnitt 2 Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen, S. 238 ff.
  19. Francis L. Carsten: Gutsherrschaft und Adelsmacht, in: Manfred Schlenke (Hrsg.): Preußen. Beiträge zu einer politischen Kultur, S. 28 ff., und das Kapitel Die ständische Agrargesellschaft, in: Peter Brandt (Bearb.): Preußen. Zur Sozialgeschichte eines Staates, S. 23 ff.
  20. Zur Kinderarbeit in der Frühindustrialisierung s.a. Jürgen Kuczynski: Geschichte des Alltags des deutschen Volkes, Band 3, Pahl-Rugenstein, Köln 1981, S. 233–272
  21. Peter Baumgart: Schlesien in der Politik Friedrichs des Großen, in: Wilhelm Treue (Hrsg.): Preußens großer König, S. 161 ff.
  22. Zum Folgenden vgl. Karl Heinrich Kaufhold: Wirtschaft, Gesellschaft und ökonomisches Denken, in: Wilhelm Treue (Hrsg.): Preußens großer König, S. 101 ff.
  23. Heinrich Kaufhold/ Bernd Sösemann: Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung in Preußen – Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Preußen vom 18. bis zm 20. Jahrhundert, VSWG Beihefte, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07424-4, S. 95–107
  24. Acta Borussica – Protokolle des preußischen Staatsministeriums (PDF-Datei)
  25. Stellvertretend für viele: Hans Graf von Lehndorff: Ostpreußisches Tagebuch. Aufzeichnungen eines Arztes aus den Jahren 1945–1947, dtv-Dokumente, München, 5. Aufl. 1973
  26. Siehe auch Kurt Hinze: Die Bevölkerung Preußens im 17. und 18. Jahrhundert (…), in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte, Bd. I, S. 182 ff., und Wolfgang Köllmann: Demographische "Konsequenzen" der Industrialisierung in Preußen, ebda, S. 447 ff.

[Bearbeiten] Weblinks

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