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Friedrich II. (Preußen) – Wikipedia

Friedrich II. (Preußen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit dem preußischen König Friedrich II.; zu den nach ihm benannten Kriegsschiffen siehe SMS Friedrich der Große (Begriffsklärung).
Friedrich II. im Alter von 68 Jahren Gemälde von Anton Graff, 1781
Friedrich II. im Alter von 68 Jahren
Gemälde von Anton Graff, 1781

Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, (* 24. Januar 1712 in Berlin; † 17. August 1786 in Potsdam) war seit 1740 König in Preußen und ab 1772 König von Preußen. Als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg wird er als Friedrich IV. gezählt.

Durch seine von ihm begonnenen Schlesische Kriege zwischen 1740 und 1763 erlangte er für Preußen die Eroberung Schlesiens und mit dem für Preußen glücklichen Ausgang des Siebenjährigen Krieges die europaweite Anerkennung als Großmacht.

Friedrich gilt als Repräsentant des aufgeklärten Absolutismus. So bezeichnete er sich selbst als erster Diener des Staates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Friedrich als Prinz von Preußen (1712–1740)

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend (1712–1730)

Antoine Pesne: Friedrich (links) mit seiner Lieblingsschwester Wilhelmine
Antoine Pesne: Friedrich (links) mit seiner Lieblingsschwester Wilhelmine

Friedrich II., der älteste überlebende Sohn, war eines von insgesamt vierzehn Kindern von König Friedrich Wilhelm I. und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover. Er erhielt eine strenge, autoritär und religiös geprägte Erziehung nach den Idealen des Vaters König Friedrich Wilhelm I.. Der Erzieher Friedrichs II., Charles Egide Duhan, setzte sich bis zu seiner Verhaftung darüber hinweg und unterrichtete den feinsinnigen, begabten und interessierten Friedrich auch in Latein, Französisch und Literatur.

1728 begann Friedrich heimlich mit dem Flötenunterricht bei Johann Joachim Quantz, wodurch sich die Konflikte zwischen dem tyrannischen, nur aufs Militärische und aufs Ökonomische fixierten Vater und dem Kronprinzen weiter zuspitzten. Brutale körperliche und seelische Züchtigungen durch Friedrich Wilhelm gehörten zu dieser Zeit zur Tagesordnung in der königlichen Familie. Gleichwohl heizte der junge Friedrich II. diese Konflikte durch sein betont aufsässiges Verhalten seinem Vater gegenüber immer wieder an.

Friedrich II. suchte 1729 eine enge Freundschaft zum musischen und gebildeten acht Jahre älteren Leutnant Hans Hermann von Katte. Katte wurde Freund und Vertrauter Friedrichs. Am acht Jahre älteren Katte bewunderte Friedrich II. dessen Weltgewandheit. Beide interessierten sich zudem für das Flötenspiel und die Dichtkunst. Im Frühjahr 1730, während eines von August dem Starken in Zeithain ausgerichteten Lagers (Lustlager von Zeithain), offenbarte Friedrich II. seinem Freund den Plan, nach Frankreich zu fliehen, um sich der Erziehungsgewalt seines strengen Vaters König Friedrich Wilhelm I. zu entziehen. In der Nacht vom 4. auf den 5. August 1730 unternahmen beide in Steinsfurt einen dilettantisch geplanten Fluchtversuch über Frankreich nach England, der jedoch bereits in seinen Ansätzen vereitelt wurde. Die beiden wurden in der Festung Küstrin inhaftiert.

[Bearbeiten] Friedrich II. nach dem Fluchtversuch bis zur Amtsübernahme (1730–1740)

Antoine Pesne: Friedrich als Kronprinz (um 1740)
Antoine Pesne: Friedrich als Kronprinz (um 1740)

Zunächst war Katte von einem preußischen Kriegsgericht wegen Desertion zu lebenslanger Festungshaft verurteilt worden, Friedrichs Vater aber ließ dem Gericht mitteilen, es möge sich nochmals zusammensetzen und ein neues Urteil fällen, womit er die Richter unmissverständlich aufforderte, ein Todesurteil gegen Katte zu verhängen, welches am 6. November 1730 vor den Augen Friedrichs vollstreckt wurde. Der König, der Friedrich II. anfangs ebenfalls wegen Verrats hinrichten wollte, verschonte ihn hauptsächlich aus außenpolitischen Überlegungen und wegen Verweigerung des preußischen Kriegsgerichts, einem Todesurteil des Kronprinzen zuzustimmen.

Friedrich wurde zeitweilig seines Status als Kronprinz enthoben. Anfangs noch arretiert, diente Friedrich ab 1731 in der Küstriner Kriegs- und Domänenkammer und als Regimentschef in Ruppin und lernte so die Heeres- und Zivilverwaltung kennen.

Nachdem er 1732 einer Heirat mit der ungeliebten Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, der Tochter Ferdinand Alberts II. von Braunschweig, zugestimmt hatte, war der Konflikt mit dem Vater nach außen hin bereinigt und Friedrich wurde als Kronprinz rehabilitiert.

Das Paar heiratete am 12. Juni 1733 im Schloss Salzdahlum. Die Ehe blieb kinderlos. 1736 erlaubte der König seinem Sohn, sich samt dessen Gemahlin auf Schloss Rheinsberg zurückzuziehen. Die folgenden Jahre bis zum Tode Friedrich Wilhelms 1740 verbrachte er dort mit eigener Hofhaltung. In der Zeit widmete er sich dem Studium der Philosophie, Geschichte und der Poesie. Sein Interesse an seiner Gattin war minimal. Lediglich während der Rheinsberger Jahre sah man das junge Paar ehetypisch zusammen leben.

1738 komponiert Friedrich seine erste Sinfonie. Ein Jahr darauf, 1739 schreibt Friedrich, der bereits mit Voltaire korrespondiert, den „Antimachiavell“, einen Tugendkatalog des aufgeklärten Idealmonarchen.

[Bearbeiten] Friedrich II. als König (1740–1786)

[Bearbeiten] Bis zum Ausbruch des Siebenjährigen Krieges (1740–1756)

Am 31. Mai 1740 wird Friedrich II. nach dem Tod seines Vaters preußischer König. Als junger König erregte er Aufsehen in Europa, weil er zumindest inoffiziell die Folter abschaffte (Befehl vom 3. Juni 1740 an den Justizminister Cocceji, zunächst noch mit dem Vorbehalt, dass Folter bei „großen Mordtaten, wo viele Menschen ums Leben gebracht“, noch angewendet werden könne) 1754 wurde die Folter dann ohne jeden Vorbehalt abgeschafft. Die für Preußen in wirtschaftlicher Hinsicht nicht ganz uneigennützige Toleranz und Offenheit gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten wie Hugenotten und Katholiken ist eine feste Größe seiner Amtszeit: „Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren [(öffentlich) bekennen], erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren [bevölkern], so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen“ (aus einem Brief, 1740). Am 22. Juni 1740 schreibt er „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“. In der diskriminierenden Behandlung der Juden knüpfte Friedrich II. jedoch nahtlos an die Politik seiner Vorgänger an (Revidiertes General-Privileg 1750).

Bei seinem Regierungsantritt gab er dem Professor Formey den Auftrag, in Berlin eine französische Zeitung für Politik und Literatur zu gründen. An den Minister Heinrich von Podewils erging der Befehl, die Zensur für den nichtpolitischen Teil der Zeitungen aufzuheben. „Gazetten, wenn sie interessant sein sollen, dürfen nicht genieret werden!“, so Friedrich in seiner Order. Politische Äußerungen unterlagen freilich nach wie vor der Zensur. Preußen war damit die erste absolute Monarchie Europas, in der eine zumindest eingeschränkte Pressefreiheit eingeführt wurde. Außerdem war es im Preußen Friedrichs II. für alle Bürger möglich, sich brieflich oder sogar persönlich an den König zu wenden. Er versuchte zu große Auswüchse des Feudalsystems zu unterbinden. Dabei war er insbesondere misstrauisch gegenüber seinen eigenen Beamten, denen er im Zweifelsfall einen ausgeprägten Standesdünkel zum Nachteil der ärmeren Schichten unterstellte.

Sechs Monate nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1740 begann Friedrich den Ersten Schlesischen Krieg. Auslöser für den Überfall auf Schlesien war der Tod des habsburgischen österreichischen Erzherzogs und deutschen Kaisers Karl VI., der keine männlichen Erben hinterließ. Der so genannte Zweite Schlesische Krieg hatte zunächst nichts mit Schlesien zu tun. Das von vielen Seiten bedrängte Österreich war durch eine Allianz mit England und der Eroberung Bayerns soweit erstarkt, dass Friedrich II. auf der Seite der Gegner Österreichs erneut in den Krieg eingriff. Unter der Begründung, dem besetzten Bayern zur Hilfe zu kommen, marschierte er 1744 in Böhmen ein, womit er erneut vertragsbrüchig wurde. Dies festigte endgültig den Ruf Friedrichs als eines höchst unzuverlässigen Bündnispartners. Der Angriff auf Böhmen wurde zu einem militärischen Desaster, so dass sich Friedrich wieder nach Schlesien zurückziehen musste. Die österreichischen Truppen folgten Friedrich nach Schlesien, wo sie jedoch seinen gewagten „Alles-oder-Nichts“-Schlachtmanövern unterlagen. Damit erreichte der preußische König 1745 zumindest die erneute Garantie seiner schlesischen Eroberungen im Frieden von Dresden.

[Bearbeiten] Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg (1756–1763)

Friedrich II. nach der verlorenen Schlacht bei Kunersdorf Idealisierende Lithographie des 19. Jh. Richard Knötel
Friedrich II. nach der verlorenen Schlacht bei Kunersdorf
Idealisierende Lithographie des 19. Jh. Richard Knötel

Aufgrund der Umkehrung der Allianzen ließ Friedrich II. Ende August 1756 seine Truppen in das Kurfürstentum Sachsen präventiv einmarschieren und löste dadurch den Siebenjährigen Krieg aus. Damit kam er einem koordinierten Angriff einer Allianz praktisch aller direkten Nachbarn Preußens einschließlich der Großmächte Österreich, Frankreich und Russland um wenige Monate zuvor. Seines strategischen Geschicks wegen, bürgerte sich für ihn endgültig der Beiname „der Große“ ein.

So siegte er als Feldherr in den Schlachten Lobositz 1756; Prag 1757; Roßbach 1757, Leuthen 1757; Zorndorf 1758; Liegnitz 1760; Torgau 1760; Burkersdorf 1762). Er unterlag dreimal (Kolin 1757, Hochkirch 1758, Kunersdorf 1759). Im Belagerungskrieg war er weit weniger erfolgreich. Einer siegreichen Belagerung (Schweidnitz 1762) standen drei Fehlschläge gegenüber (Prag 1757; Olmütz 1758; Dresden 1760). Zwar verlor Friedrich durch die Niederlage von Kolin den Nimbus der Unbesiegbarkeit, galt aber bei seinen Gegnern weiterhin als sehr schnell, unberechenbar und kaum zu bezwingen.

Nach dem katastrophalen Ausgang in der Schlacht bei Kunersdorf im August 1759 war Friedrich II. einige Zeit nicht mehr in der Lage die Armee zu befehligen, woraufhin kurzzeitig sein vierzehn Jahre jüngerer Bruder Prinz Heinrich zum Oberkommandierenden der gesamten preußischen Truppen ernannt wurde.

Die durch diese Niederlage kurz bevorstehende preußische Kriegsniederlage konnte durch das Mirakel des Hauses Brandenburg gerade noch verhindert werden. In der Folge hielt der zu dieser Zeit oft von Selbstmordgedanken geplagte Monarch bis zum Friedensschluss 1763 durch und bewahrte Preußen damit vor der vollständigen geplanten Zerschlagung durch die Gegner Preußens.

[Bearbeiten] Nach dem Siebenjährigen Krieg bis zu seinem Tod (1763–1786)

Tafelrunde König Friedrichs II. im Schloss Sanssouci – Friedrich (Mitte) mit Voltaire (links) und Vertretern der Berliner AkademieGemälde von Adolph Menzel, 1850
Tafelrunde König Friedrichs II. im Schloss Sanssouci – Friedrich (Mitte) mit Voltaire (links) und Vertretern der Berliner Akademie
Gemälde von Adolph Menzel, 1850
König Friedrich II. auf einer seiner Inspektionsreisen, begutachtet den KartoffelanbauGemälde von Robert Warthmüller, 1886
König Friedrich II. auf einer seiner Inspektionsreisen, begutachtet den Kartoffelanbau
Gemälde von Robert Warthmüller, 1886

Preußen hatte sich unter Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg gegen den Widerstand von schließlich drei europäischen Großmächten (Frankreich, Österreich, Russland) und den Mittelmächten Schweden und das Kurfürstentum Sachsen behauptet. Allerdings war Friedrich II. durch die Strapazen und persönlichen Verluste der Feldzüge bis 1763 früh gealtert. Die intellektuelle Weltoffenheit des jungen Königs aus seinen ersten Regierungsjahren wich der Verbitterung und einem ausgeprägten Zynismus. Trotzdessen hatte er 1763 Preußen eine sichere existenzielle Basis im politischen Konzert der damaligen Mächte verschafft und neben Russland, Österreich, Frankreich und England, Preußen als fünfte europäische Großmacht etabliert.

Im Zuge der Ersten Teilung Polens im Jahre 1772 kam es zur Annektierung polnischer Gebiete durch Russland, Preußen und Österreich. Preußen bekam das so genannte Polnisch-Preußen bzw. Westpreußen. Seitdem nannte sich der Monarch Friedrich II., König von Preußen und nicht mehr, wie seine beiden Vorgänger, König in Preußen. Die Initiative dazu ging vom Diplomaten Graf Lynar aus und stand vor dem Hintergrund kriegerischer Unruhen in Polen und des sich daraus ergebenen russisch-türkischen Krieges. In einem Brief an seinen Gesandten von Solms in Sankt Petersburg schrieb Friedrich II. 1769 von einer „seltsamen Idee“ und einem „interessanten“ und „verführerischen“ Plan Lynars, sich für die Schwierigkeiten in Polen und die Hilfe in Russlands Krieg gegen die Türken an einigen Landesteilen Polens schadlos zu halten.

Sehr verdient machte er sich um die Entwicklung des Rechts, insbesondere des Allgemeinen Landrechts. Als Anekdote zum Umgang des Königs mit dem Recht wird gern die Legende des Müllers von Sanssouci bemüht. Weitere, seine Regierungszeit kennzeichnende, innenpolitische Taten nach 1763 waren in der Landwirtschaft die Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel. So ordnete er allen preußischen Beamten am 24. März 1756 im sogenannten Kartoffelbefehl an, sämtlichen Untertanen den Kartoffelanbau „begreiflich“ zu machen. Nach 1763 kümmerte er sich verstärkt um den Landesausbau, besonders in der Mark Brandenburg durch die Trockenlegung unter anderen des Drömlings ab 1770 und des Oderbruches bis 1762.

Die von ihm gewünschte und angeregte allgemeine Abschaffung bzw. Milderung der Leibeigenschaft scheiterte am massiven Widerstand des preußischen Landadels, wurde aber auf den königlichen Krondomänen schrittweise durchgesetzt. In den neu erschlossenen Gebieten wurden Dörfer errichtet und freie Bauern angesiedelt. Es war bei anstehender Verlängerung eines Pachtvertrags für staatlichen Grund üblich, dass Angestellte, Mägde, Knechte über ihre Behandlung befragt wurden und bei Missständen der Pächter, auch bei erfolgreichem Wirtschaften, ausgetauscht wurde.

Grabplatte auf der Terrasse von Schloss Sanssouci in Potsdam (von Bewunderern mit Kartoffeln belegt).
Grabplatte auf der Terrasse von Schloss Sanssouci in Potsdam (von Bewunderern mit Kartoffeln belegt).

Während der Regentschaft Friedrich II. wurden ebenfalls Hunderte von Schulen gebaut. Das Landschulsystem krankte allerdings an der ungeregelten Lehrerausbildung. Häufig wurden ehemalige Unteroffiziere herangezogen, die des Lesens, Schreibens und Rechnens selbst oft nur lückenhaft mächtig waren.

Im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/1779), auch als „Kartoffelkrieg“ bekannt, vereitelte Friedrich II. die Bestrebungen des Habsburgers und Kaisers Joseph II., Belgien gegen große Teile Bayerns zu tauschen. Ohne das Eingreifen Preußens wäre Bayern heute mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Teil Österreichs. Das österreichische Festhalten am bayerisch-belgischen Tauschprojekt beantwortete Preußen mit der Gründung des protestantisch dominierten Fürstenbundes im Jahre 1785.

Friedrich starb am 17. August 1786 im Schloss Sanssouci, körperlich verwahrlost, in seinem Sessel. Obwohl er in einer Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. in der Potsdamer Garnisonkirche in einer hinter dem Altar befindlichen Gruft an der Seite seines Vaters, Friedrich Wilhelm I., beisetzen. 1944 wurde der Sarg in die Elisabethkirche nach Marburg verbracht und kam 1952 – auf Initiative von Louis Ferdinand von Preußen – in die Kapelle der Burg Hohenzollern. Erst nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990, am 17. August 1991, wurde der letzte Wille des großen Königs erfüllt und der Sarg Friedrichs II. wieder nach Potsdam überführt, um dort in der bereits zu Lebzeiten Friedrichs vollendeten Gruft beerdigt zu werden. Somit wurde Friedrichs altes Bonmot, in Französisch, „Quand je suis là, je suis sans souci“ („Wenn ich da bin, bin ich ohne Sorgen“) endlich zur Wahrheit.

Dennoch wurde der testamentarische Wunsch des Königs bei der Überführung seines Leichnams nach Sanssouci erneut missachtet. Der König verlangte, nachts, nur in kleinstem Gefolge und beim Schein einer Laterne beigesetzt zu werden. Das entsprach seinem philosophischen Anspruch. Statt dessen gestaltete sich die Beisetzung auf dem Weinberg von Sanssouci zu einer Art Staatsbegräbnis.

[Bearbeiten] Persönlichkeit Friedrichs II.

Friedrich korrespondierte mit Voltaire und empfing ihn über längere Zeit in Potsdam. Als dieser sich jedoch aus einer misslichen Lage winden wollte, indem er das Land verließ, ohne um Erlaubnis zu fragen, ließ ihn Friedrich für längere Zeit in Frankfurt am Main inhaftieren. Voltaire schrieb ihm 1760: „Der Schatz Ihrer Weisheit ist verdorben durch die unselige Freude, die es Ihnen immer gemacht hat, alle anderen Menschen demütigen zu wollen…“

Friedrich schrieb zahlreiche Werke in französischer Sprache. Europaweit berühmt wurde sein „Anti-Machiavell“ (1740), in dem er staatspolitische Grundsätze des Machiavelli einer kritischen, dem Geist der Aufklärung verpflichteten Analyse unterzog.

Er war an Kunst in jeder Form interessiert, skizzierte beispielsweise selbst sein Potsdamer Schloss Sanssouci und ließ es von Knobelsdorff ausführen, legte eine bedeutende Bildersammlung an, spielte sehr gut Querflöte, unterstützt von seinem Flötenlehrer Johann Joachim Quantz und komponierte auf gehobenem Niveau. Sein Kunstgeschmack war sehr gefestigt, aber eher statisch, so dass er europäische Entwicklungen in vielen Bereichen kaum beachtete. Weithin bekannt ist sein – von Friedrichs Hofmusiker Carl Philipp Emanuel Bach arrangiertes – Treffen mit Johann Sebastian Bach 1747 in Sanssouci. Im Zuge dieser Begegnung schrieb Bach sein berühmtes „Musikalisches Opfer“ über das von Friedrich vorgegebene „Königliche Thema“. Ferner hatte Friedrich II. eine große Vorliebe für die Flötensonaten von Muzio Clementi (1752–1832).

„Der alte Fritz“ in späten Jahren (nicht zeitgenössische Zeichnung von 1873, später coloriert)
„Der alte Fritz“ in späten Jahren (nicht zeitgenössische Zeichnung von 1873, später coloriert)

Ein aus der Sicht des deutschen Bildungsbürgertums großes Ärgernis war seine Schrift De la Littérature Allemande (Über die deutsche Literatur, 1780), in der er durchaus kenntnisreich, aber aus einer an der Hofkultur und am europäischen Zentrum Paris orientierten Sicht den Aufschwung der deutschsprachigen Literatur verurteilte. Als einer von wenigen traute sich Erich Kästner 1925, eine Dissertation darüber zu verfassen.

Der Monarch schonte sich wenig, so dass insbesondere die zahlreichen Kriegszüge, an denen er persönlich teilnahm – was bei Regenten der damaligen Zeit durchaus nicht selbstverständlich war –, sehr an ihm zehrten. Doch nicht zuletzt trug diese eiserne Konsequenz des „roi charmant“ aus Sanssouci in den schweren Zeiten des Siebenjährigen Krieges, die zudem vom Tod enger Freunde, wie des Generals von Winterfeldt, seiner geliebten Schwester Wilhelmine von Bayreuth oder Keith überschattet wurden, zu seinem bis heute nicht verblassten Ruhm bei. Nicht nur seine Schlachtensiege, sondern auch seine Charakterstärke sowie sein Durchhaltewillen und der dabei nie geschwundene, wenn auch eigenwillige Sinn für Gerechtigkeit und Mitleid machten ihn zum „Großen König“.

Einige der wenigen Frauen, die seinem hohen Anspruchsniveau entsprachen und denen er deshalb seinen Respekt zollte, waren die so genannte „große Landgräfin“ Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken und Katharina die Große, der er mehrere Gedichte widmete und mit der er in einem regen Briefverkehr stand. Er erwartete von Frauen den gleichen schöngeistigen Esprit, für den seine Tafelrunden gerühmt wurden.

[Bearbeiten] Rezeption

Statue des Preußenkönigs Friedrich II. der Große auf der Burg Hohenzollern
Statue des Preußenkönigs Friedrich II. der Große auf der Burg Hohenzollern

Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Nach seinem Tod wurden zahlreiche weitere Denkmale errichtet; das bedeutendste ist das Reiterstandbild Friedrichs des Großen, zu sehen Unter den Linden in Berlin. Diese Statue wurde im Krieg gerettet und noch zu Zeiten der DDR wieder aufgestellt. Dies geschah im Jahre 1980, als dort ein Umdenkprozess über die historische Rolle des Königs stattfand. Jedoch war und ist die Aufgeklärtheit Friedrichs nicht unumstritten.

Im 19. und 20. Jahrhundert war der Mythos rund um Friedrich den Großen einem stetigen Wandel unterworfen. Galt der „Alte Fritz“ bis 1870 noch als Begründer des deutschen Dualismus, so nutzten ihn spätere Generationen für ihre propagandistischen Zwecke aus. Viele Politiker und Aristokraten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts versuchten ihm nachzueifern und stilisierten ihn zum Wegbereiter des protestantischen Deutschland. Ein Beispiel für solcherlei Verklärung sind die Fridericus-Rex-Filme der 1920er Jahre. Friedrich war einer der ersten Prominenten, deren Biographie für das zu jener Zeit gerade im Kommen begriffene Medium Kino aufbereitet wurde.

Ihren Höhepunkt erreichte die Glorifizierung Friedrichs im Dritten Reich unter der Federführung des Propagandaministers Joseph Goebbels. Das Regime bezeichnete ihn nicht nur als „ersten Nationalsozialisten“ – Friedrich und dessen Gefolgsleute wurden auch zum Inbegriff deutscher Disziplin, Standhaftigkeit und Vaterlandstreue hochstilisiert. So rechtfertigten die Nationalsozialisten in den letzten Kriegsmonaten beispielsweise die Einberufung der Hitlerjungen zum Volkssturm mit der Begründung, Friedrich habe auch 15-jährige Adelssöhne zu Leutnants erhoben. So wurde die Legende des charismatischen Preußenkönigs jahrhundertelang von politischen Machthabern missbraucht; ob er als „undeutsch“ oder „deutschnational“ bezeichnet wurde, unterlag dabei dem jeweiligen Zeitgeist.

[Bearbeiten] Vorfahren

Ahnentafel Friedrich II., König von Preußen
Ururgroßeltern

Kurfürst
Georg Wilhelm (Brandenburg) (1595–1640)
∞ 1616
Elisabeth Charlotte von der Pfalz (1597–1660)

Statthalter der Niederlande,
Friedrich Heinrich (Oranien) (1584–1647)
∞ 1625
Amalie von Solms-Braunfels (1602–1675)

Kurfürst
Friedrich V. (Pfalz) (1596–1632)
∞ 1613
Elisabeth Stuart (1596–1662)

Herzog
Georg von Braunschweig- Lüneburg (1582–1641)
∞ 1617
Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt (1601–1659)

Alexander II. Desmier d'Olbreuse

Jacquettes Poussard de Vandré

Urgroßeltern

Kurfürst
Friedrich Wilhelm I. (Brandenburg) (1620–1688)
∞ 1646
Luise Henriette von Oranien (1627–1667)

Kurfürst
Ernst August (Braunschweig-Lüneburg) (1629–1698)
∞ 1658
Sophie von der Pfalz (1630–1714)

Herzog
Georg Wilhelm (Braunschweig-Lüneburg) (1624–1705)
∞ 1676
Eleonore d'Olbreuse (1639–1722)

Großeltern

König Friedrich I. (Preußen) (1657–1713)
∞ 1684
Sophie Charlotte von Hannover (1668–1705)

König Georg I. (Großbritannien) (1660–1727)
∞ 1682
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (1666–1726)

Eltern

König Friedrich Wilhelm I. (Preußen) (1688–1740)
∞ 1706
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (1687–1757)

Friedrich II. (1712–1786), König von Preußen

Friedrich II. ist ein Beispiel für den Ahnenverlust im Hochadel: Sein Großvater mütterlicherseits und seine Großmutter väterlicherseits waren Geschwister, er hatte somit nur sechs (statt acht) Urgroßeltern, von denen zwei (Ernst August und Georg Wilhelm zu Braunschweig-Lüneburg) wiederum Brüder waren. In der fünften Generation hatte Friedrich bereits nur noch 18 (statt 32) verschiedene Vorfahren.

[Bearbeiten] Literatur

  • Karl Otmar Freiherr von Aretin u.a.: Friedrich der Große. Herrscher zwischen Tradition und Fortschritt. Orbis-Verlag, München 1991, ISBN 3-572-00507-8.
  • Wilhelm Bringmann: Friedrich der Große. Ein Porträt. Herbert Utz Verlag, München 2006, ISBN 3-8316-0630-7.
  • Thomas Carlyle: Geschichte Friedrichs II. von Preußen, genannt der Große [Übersetzung: Friedrich Althaus]. Fischer Verlag, Berlin 1954.
  • Siegfried Fischer-Fabian: Preußens Gloria. Der Aufstieg eines Staates. Kaiser, Klagenfurt 1991, ISBN 3-7043-4043-X.
  • Jean-Paul Bled: Friedrich der Große. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2006, ISBN 3-538-07218-3.
  • James R. Gaines: Evening in the Palace of Reason. Bach meets Frederick the Great in the age of enlightement. Harper Perennial Books, London 2005, ISBN 0-00-715658-8.
  • Karl Gass: Über Friedrich II., den aufgeklärten Despoten Preußens, in: junge Welt vom 14. und 16. bis 19. Juli 2001.
  • George P. Gooch: Friedrich der Große. Preußens legewndärer König. Hugendubel, Kreuzlingen 2006, ISBN 3-7205-2859-6 (Nachdruck der Ausgabe Göttingen 1951).
  • Uwe Greve: Friedrich der Große. Dem Staate dienen, Husum Verlag, Husum 1986, ISBN 978-3-88042-297-1.
  • Oswald Hauser (Hrsg.): Friedrich der Große in seiner Zeit. Böhlau, Köln 1987, ISBN 3-412-08186-8.
  • Erich Kästner: Friedrich der Große und die deutsche Literatur. Die Erwiderungen auf seine Schrift «De la littérature allemande», Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1972 (= Studien zur Poetik und Geschichte der Literatur; 21) [zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 1925 u.d.T.: Die Erwiderungen auf Friedrichs des Großen Schrift «De la Littérarure Allemande». Ein Beitrag zur Charakteristik der deutschen Geistigkeit um 1780], ISBN 3-17-087238-9.
  • Christian Graf von Krockow: Friedrich der Große. Ein Lebensbild. Bastei Lübbe, Bergisch-Gladbach 2000, ISBN 3-404-61460-7.
  • Franz Theodor Kugler: Geschichte Friedrichs des Großen (mit Illustrationen von Adolph Menzel). Seemann, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86502-176-2 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1840; online)
  • Johannes Kunisch: Friedrich der Große. Der König und seine Zeit. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52209-2.
  • Peter Lill: Friedrich der Große, Anekdoten. Ullstein Verlag, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-548-34865-3.
  • Carl Lindberg: Friedrich der Große, Der König als Diener seines Staates, Wiener Verlag, Wien 1976.
  • Ingrid Mittenzwei: Friedrich II. von Preußen. Eine Biographie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1990, ISBN 3-326-004001.
  • Heinz Ohff, Preußens Könige Piper Verlag München 2005, ISBN 3-492-23359-7.
  • Theodor Schieder: Friedrich der Große. Ein Königtum der Widersprüche. Friedrich II. im siebenjährigen Krieg. Propyläen-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-549-07157-4.
  • Dieudonné Thiébault: Friedrich der Große und sein Hof. Erinnerungen an einen 20jährigen Aufenthalt in Berlin. Berlin Story Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-929829-31-2.
  • Wolfgang Venohr: Der große König. Friedrich II. im siebenjährigen Krieg. Lübbe, Bergisch-Gladbach 1995, ISBN 3-7857-0681-2.
  • Wolfgang Venohr: Fridericus Rex. Friedrich der Große – Porträt einer Doppelnatur. Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-7857-2026-2.
  • Dieter Wunderlich: Vernetzte Karrieren. Friedrich der Große, Maria Theresia und Katharina die Große. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1720-0.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Friedrich II – Bilder, Videos und Audiodateien
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