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Friedrich Wilhelm I. (Preußen) – Wikipedia

Friedrich Wilhelm I. (Preußen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733)
Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733)

Friedrich Wilhelm I., König in Preußen und als Friedrich Wilhelm II. Kurfürst und Markgraf von Brandenburg (* 14. August 1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam), aus dem Haus Hohenzollern, bekannt als Soldatenkönig wurde als Sohn von Friedrich I. und Sophie Charlotte von Hannover geboren und regierte als König in Preußen von 1713 bis zu seinem Tode 1740.

Sein Vater Friedrich I. erwarb 1701 die Königswürde. Friedrich Wilhelm richtete sein Augenmerk auf den Aufbau Preußens als Militärmacht. Er erwarb sich hohes Ansehen bei der Schaffung militärischer Strukturen und wurde bekannt für sein Garderegiment, die sogenannten „Langen Kerls“, in dem ausschließlich Männer mit einer Körpergröße von über 6 Fuß (1,88 Meter, rheinisches Maß) dienen durften. Die für diese Zeit außergewöhnlich groß gewachsenen Grenadiere ließ Friedrich Wilhelm für diesen Zweck aufwendig in ganz Europa rekrutieren.

Von ihm wurden auch in Preußen die noch heute von Juristen verwendeten Roben eingeführt. Nach dem Tode seines Vaters schuf Friedrich Wilhelm ein umfangreiches Finanzwesen und führte straffe Sparmaßnahmen am preußischen Hofe ein. Er war sehr geizig und sparsam. Zum Ausbau von Berlin und der Förderung der Wirtschaft befahl er den Reichen, Häuser zu bauen. Er führte das berühmte Tabakskollegium ein, dem unter anderem Fürst Leopold von Anhalt-Dessau angehörte. Dieser war der militärische Lehrmeister Friedrichs II.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Regierungszeit Friedrich Wilhelms I.

Statue von Friedrich Wilhelm I. auf der Burg Hohenzollern
Statue von Friedrich Wilhelm I. auf der Burg Hohenzollern
Statue von Friedrich Wilhelm I. (Preußen) in Böhmisch Rixdorf
Statue von Friedrich Wilhelm I. (Preußen) in Böhmisch Rixdorf

Vom ersten Tag seines Regierungsantrittes am 25. Februar 1713 an warf Friedrich Wilhelm I. den Feudalstaat seines Vaters über den Haufen. Friedrich Wilhelm I. machte aus Brandenburg-Preußen den Staat, den man hinfort unter Preußen verstand. Preußen wurde unter ihm:

  • ein Militärstaat,
  • ein Merkantilstaat,
  • ein Standort für Industrie und moderne Wissenschaft.

[Bearbeiten] Der Militärstaat Preußen

Im Feudalstaat führten die „Hofschranzen“ die Rangliste an. Friedrich Wilhelm ersetzte sie durch Militär. An die Stelle höfischer Sitten und Gebräuche trat militärischer Alltag. Das führte am Hof und insbesondere in der Königsfamilie zu den heftigsten Widerständen. Auch außerhalb Preußens regte sich Widerstand gegen eine solche Staatsverfassung. In fünf Jahren baute er das stehende Heer seines Vaters von 40.000 auf 80.000 Mann aus. Hinter Frankreich, den Niederlanden und Russland wurde Preußen viertstärkste Militärmacht in Europa.

Unter Friedrich Wilhelm I. und dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau nahm die preußische Armee nicht nur zahlenmäßig zu, auch ihr Ausbildungsstand erhöhte sich ständig. Fürst Leopold führte den militärischen Drill und den Gleichschritt im Militär ein. Er erfand den eisernen Ladestock, der widerstandsfähiger als die hölzernen waren. So konnten die Preußen schneller als andere Armeen schießen.

Zum äußerlichen Kennzeichen des Militärstaates Preußen wurde Friedrich Wilhelms Leibregiment, die Potsdamer Riesengarde, die sogenannten „Langen Kerls“. Das Kantonsystem strukturierte das ganze Land nach militärischen Gesichtspunkten. Jedem Kanton wurde ein Regiment zugeordnet. Dadurch wurde jeder männliche Preuße in das preußische Militärsystem hinein geboren, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Das war die Vorstufe einer allgemeinen Wehrpflicht und eines national und nicht mehr feudal agierenden Staates.

Friedrich Wilhelm I. trat nach dem Tod seines Vaters 1713 in die Koalition gegen den schwedischen König Karl XII. während des Großen Nordischen Krieges ein. Er verfolgte dabei die Absicht, die schwedischen Gebiete in Pommern für Preußen zu gewinnen. Die Preußen besetzten in der Folge als neutrale Besatzungsmacht Stettin. Als Karl XII. nach seiner Rückkehr aus dem Osmanischen Reich im November 1714 den Oberbefehl in Pommern übernahm, kam es 1715 zur Belagerung von Stralsund durch ein alliiertes Invasionsheer, an dem auch Friedrich Wilhelm I. die gesamte Zeit teilnahm. Nach Kriegsende behielt Preußen Stettin, Usedom und alle Gebiete Schwedisch-Pommerns östlich der Peene.

1718 erreichte die Umgestaltung Preußens einen Höhepunkt. Unter dem Vorwand der Reichsexekution gegen Mecklenburg lagerte ein Reichsheer (Österreich und Hannover-England) von 50.000 Mann in Preußen. Friedrich Wilhelm I. hielt still, ließ sich nicht herausfordern. Der „Soldatenkönig“ gab die unkriegerische Haltung lebenslang nicht auf und führte nie einen eigenen Krieg. Den oben erwähnten 3. Nordischen Krieg hatte er praktisch von seinem Vorgänger geerbt, und die dort gemachten Erfahrungen ließen ihm den Krieg nicht als Option der Politik erscheinen. Er war der „roi militaire et pacifiste“ (Mirabeau).

[Bearbeiten] Der Merkantilstaat Preußen

Preußen war bisher ein wenig entwickelter Kleinstaat. Es hatte kaum ertragreiche Landwirtschaft („des Reiches Streusandbüchse“). Handwerk und Manufakturwesen waren wenig entwickelt, aber in Ansätzen erkennbar. Der Markt war frei und ungeschützt. Die Wolle als nennenswertes Produkt verließ das Land zum Nachteil der heimischen Verarbeiter. Teure Fertigprodukte kamen ins Land zum Nachteil der heimischen Produzenten. Geld floss wiederum aus dem Land. Friedrich Wilhelm I. führte zum 'Schutz' der heimischen Wirtschaft den Merkantilismus in Preußen ein. Die Grenzen wurden für den äußeren Handelsverkehr geschlossen. Die Ausfuhr der Wolle wurde bei Todesstrafe (eingeführt 1723) verboten. Seine Begründung: es würde „gewiß die höchste Unbilligkeit sein, länger zuzusehen, wie von der in Unseren Landen gefallenen Wolle vielen Auswärtigen Gelegenheit gegeben werde, ihr Brot reichlich zu verdienen, Unsere eigenen Untertanen und Wollarbeiter aber aus Mangel der Wolle und Arbeit müßig gehen und dem ganzen Lande mit Betteln zur Last fallen müssen, da doch die Wolle fast das einzige Mittel ist, so die gütige Natur Unserer Churmark selbst gegeben, die Müßiggänger und armen Leute in die Arbeit und Nahrung zu stellen, zugleich auch das Geld nicht nur im Lande zu behalten, sondern auch fremdes hereinzuziehen.

Der Merkantilismus in Preußen diente dem Aufbau eines leistungsfähigeren Gewerbes. „Holle der Deuffel lieber meine zeitliche wohlfardt als daß so viell leutte Betler werden und ich reich.“ Er begriff das Königtum aus protestantischer Berufsauffassung. Der Beruf des Königs ist, seinen Untertanen ein fürsorglicher Landesvater zu sein. Das Revolutionäre dabei ist der Umstand, dass unter Friedrich Wilhelm I. der Begriff seines Königtums einer profunden Wandlung unterzogen wurde. Fein unterschieden vom Throninhaber war der König in Preußen nicht länger primär Monarch von Gottes Gnaden, sondern gewissermaßen Inhaber eines „Amtes“, einer „Funktion“: „König in Preußen“. Friedrich Wilhelm I. betrachtete den Menschen auf dem Thron dem Ersten Amt im Staate untergeordnet. Friedrich Wilhelm I. diente also in der Funktion des „Königs in Preußen“ seinem Lande. (s. Roman von Jochen Klepper, Der Vater, 1939)

Bei Friedrich Wilhelm I. werden Strukturen sichtbar, die Preußen als von einer kalvinistisch-kapitalistischen Idee geleitet zeigen. Er verordnete allen, den Adel einbegriffen, Arbeitseifer, Sparsamkeit, Fleiß und Pflichttreue. Auch sein Sohn bekam dies zu spüren (siehe Der Konflikt mit dem Thronfolger).

[Bearbeiten] Preußen ein Standort für moderne Wissenschaft

1717 führte der König durch das Schuledikt im Prinzip die allgemeine Volksschulpflicht ein, die durch den schwachen Staat aber noch nicht durchgesetzt werden konnte.

Da Friedrich Wilhelm ein Zeitgenosse des Sonnenkönigs Ludwig XIV. war und ihn teilweise nachahmte, führte er auch in Preußen den Merkantilismus ein:

Flankierend zum Wirtschaftsaufbau installierte Friedrich Wilhelm I. an den Universitäten Halle und Frankfurt (Oder) die ersten Lehrstühle für Kameralwissenschaften. Es war der Anfang einer universitären Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Fakultäten, die nicht praktisch dem Land dienten, wurden von ihm mehr und mehr bedrängt. Der Philosoph Christian Wolff in Halle und der Staatsrechtler Moser, den er nach Frankfurt (Oder) berufen hatte, verließen Preußen. Die eingeführten Lehrstühle fanden auch bei den Studenten wenig Anklang.

Preußen wurde zum Standort der Medizinentwicklung, die Armee war Träger der Medizin. Professor Friedrich Hoffmann und Professor Georg Ernst Stahl waren Leibärzte des Königs. Herman Boerhaave wollte er – vergeblich - für sich gewinnen. Alle drei waren die anerkannt führenden Ärzte ihrer Zeit. Eine große Anzahl bedeutender Ärzte formierten sich in Diensten Friedrich Wilhelms I. Die Charité in Berlin wurde zum Zentrum.

Zu den Geisteswissenschaften hatte der König ein sehr gespanntes Verhältnis. So versuchte er erfolgreich die Bedeutung der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu unterminieren, als er den Gelehrten, aber zwischenzeitlich zum Hofnarren herabgesunkenen Jacob Paul Freiherr von Gundling (siehe: Abschnitt Gundling, ein Mitglied des Tabakkollegiums, weiter unten) zum Präsidenten der Akademie und Nachfolger von Gottfried Wilhelm Leibniz bestimmte. Mit der Ernennung Gundlings, der als ausgewiesener Historiker, Wirtschaftsfachmann und nüchterner Denker galt, zum Lustigen Rat (Hofnarr), demonstrierte der König deutlich seine Abneigung gegen das ihm zeitlebens unverständlich gebliebene Wesen der Hochschulwissenschaft. Dennoch beließ er Gundling umfangreiche Handlungvollmachten bezüglich der Reorganisation der brandenburgisch-preußischen Wirtschaft. In der Viadrina zu Frankfurt (Oder) demütigte er am 12. November 1737 das Professorenkollegium, indem er in seiner und der Anwesenheit des Hofnarren Jakob Salomon Morgenstern eine Vorlesung mit dem Titel Vernünftige Gedanken von der Narretei über die Sinnlosigkeit universitären Treibens halten ließ, in welcher die Professoren ihre eigene Lehrtätigkeit ad absurdum zu führen hatten.[1], Für F.W. war das ein Spaß, den manche Studenten auch fröhlich quittierten. Die Viadrina jedoch litt langfristig Schaden: Einige der Professoren ertrugen diese Behandlung nicht und kehrten Frankfurt zum Nachteil von Forschung und Lehre den Rücken.

[Bearbeiten] Der Konflikt mit dem Thronfolger

Hans Albrecht von Barfus, Ölgemälde von Friedrich Wilhelm I. (1736)
Hans Albrecht von Barfus, Ölgemälde von Friedrich Wilhelm I. (1736)

Friedrich Wilhelm I. hatte trotz seiner Sparsamkeit und seinem Hang zur straff durchorganisierten Ordnung ein hohes Maß an Kunstverständnis. Im Alter von zehn Jahren hatte er von seinem Vater Schloss Wusterhausen geschenkt bekommen, das er später zu seinem Jagdschloss und einem seiner favorisierten Aufenthaltsorte ausbaute. In dieser Folge wurde der Ort 1718 nach ihm in Königs Wusterhausen umbenannt und trägt diesen Namen bis heute. Friedrich Wilhelm I. war ein sehr talentierter Maler, dessen Werke teilweise im Museum seines Jagdschlosses besichtigt werden können. Umso erstaunlicher ist es, dass er mit dem ebenfalls künstlerisch hochbegabten Thronfolger Friedrich nie zurecht kam. Der Vater befürchtete, der Sohn ließe sein Lebenswerk wieder zum Feudalstaat alter Prägung verkommen. Er ließ seine Kinder und insbesondere Friedrich streng, karg und geradezu erbarmungslos erziehen. Friedrich sollte die Ideale des Vaters, Strenge, Unbestechlichkeit, Stärke und Sparsamkeit von Anfang an befolgen. Der feinsinnige Sohn suchte aber immer wieder Zuflucht in Musik und Literatur, was zahlreiche Konflikte zwischen Vater und Sohn heraufbeschwor. Insbesondere akzeptierte der malende Vater die Musik nicht als Kunst, so dass diese Kooperationsbasis zwischen den beiden unmöglich war. Die Auseinandersetzungen gipfelten in dem gescheiterten Fluchtversuch Friedrichs 1730, in dessen Folge er in der Festung Küstrin eingesperrt wurde und der Enthauptung seines Freundes und Fluchthelfers Hans Hermann von Katte zusehen musste. Der König hatte das Urteil gegen Katte eigenhändig in die Todesstrafe umgewandelt, um ein Exempel zu statuieren. Seine Berater konnten ihn nur mit Mühe davon abbringen, dem Thronfolger Gleiches widerfahren zu lassen.

Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn sollte sich bis zum Tode Friedrich Wilhelms I. nie völlig bereinigen, aber sie fanden einen Modus vivendi der gemeinschaftlichen Koexistenz: Der König erlaubte seinem Sohn, sich samt dessen Gemahlin auf Schloss Rheinsberg zurückzuziehen und dort eigene Studien zu betreiben. So hatte Friedrich sich am Ende doch noch aus der Umklammerung seines Vaters befreit. Die Ironie der Geschichte ist, dass Friedrich später als König viele der Prinzipien seines Vaters konsequent, mit Ausnahme von dessen geradezu pazifistischer Einstellung, fortführte.

[Bearbeiten] Gründung des Gestütes Trakehnen

1732 gründete Friedrich Wilhelm I. das Gestüt Trakehnen in Ostpreußen. Es erlangte schon sehr bald über Preußen hinaus einen großen Ruf in der Zucht von Militär-, Reit- und Kutschpferden. Bei seiner letzten Inspektionsreise nach Ostpreußen schenkte der König das Gestüt dem Kronprinzen. Friedrich schrieb am 19. August 1739 von Trakehnen aus seiner Frau Sophie Dorothea von Hannover: „Der König war sehr freigiebig und schenkte mir das Gestüt, das sehr prächtigen Gewinn abwirft. Das ist ein sehr schönes Geschenk und erweist mir die größte Gunst der Welt.“

[Bearbeiten] Die Salzburger Exulanten

Die Aufnahme verfolgter Protestanten hatte in Brandenburg Tradition. Der Große Kurfürst, Großvater Friedrich Wilhelms I., hatte 1685 die verfolgten Hugenotten aus Frankreich aufgenommen (Potsdamer Edikt) und in Brandenburg angesiedelt. Um 1731 flammte die Verfolgung der Protestanten in Europa durch Erzbischof Leopold Anton von Firmian im Salzburger Land wieder auf. Am Sonntag dem 11. November 1731 ließ Firmian das Emigrationspatent vom 31. Oktober 1731 von den Kanzeln verlesen. Mitten im Winter 1731 mussten die Protestanten das Land verlassen. Daraufhin erließ Friedrich Wilhelm I. am 2. Februar 1732 sein Einladungspatent, ein Edikt, in dem er den Exulanten versprach, sie „aus christ=königlichem Erbarmen und herzlichem Mitleid“ in Preußen aufzunehmen. Zuerst wollte er nur 10.000 Flüchtlinge aufnehmen. Dann schließlich ließ er sie zahlenmäßig unbeschränkt ins Land. Unter großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme der deutschen Öffentlichkeit bewegte sich ein endloser Zug Vertriebener quer durch Deutschland über Berlin nach Ostpreußen. Hier hatte die Pest 1708/09 das Land entvölkert. Friedrich Wilhelm I. siedelt die Salzburger Exulanten im Rahmen seines großen Peuplierungsvorhabens an. „Menschen achte ich vor dem größten Reichtum“, war sein Sinnen.

[Bearbeiten] Die böhmischen Exulanten

Gedenktafel
Gedenktafel

1732 mussten viele Protestanten, Nachfahren der Brüder-Unität, ihre böhmische Heimat verlassen. Friedrich Wilhelm I. gewährte ihnen Asyl und siedelte sie in Böhmisch Rixdorf bei Berlin, außerhalb der Stadtmauern Berlins, an. In Rixdorf errichteten sie Friedrich Wilhelm I. aus Dankbarkeit die Statue, die auf dieser Seite den König zeigt. Am Sockel brachten sie eine Gedenktafel an, auf der zu lesen ist: „Die dankbaren Nachkommen der hier aufgenommenen Böhmen.“ So bedankten sie sich.

[Bearbeiten] Gundling, ein Mitglied des Tabakskollegiums

Professor Jacob Paul von Gundling (1673-1731) war der hoch geschätzte Hausgelehrte und gelehrte Berater König Friedrich Wilhelms I. Der König machte ihn zum ständigen Teilnehmer seines Tabakskollegiums, und wenn er sich durch Flucht dem Tabakskollegium entzog, wurde er schmerzlich vermisst. Viele der Reformen des Königs zur Landesentwicklung gehen sehr wahrscheinlich auf Vorstellungen und Ideen Gundlings zurück. Gundling zeigte aber eine übertriebene Anlage zur überheblichen Eitelkeit des Gelehrten und einen starken Hang zum Alkoholismus, verbunden mit Unreinlichkeit. Das machte ihn zur willkommenen Zielscheibe der ausgeprägten Spottlust Friedrich Wilhelms I. und folglich der Teilnehmer des Tabakskollegiums. Gundling machte bei Friedrich Wilhelm I. eine Karriere als gelehrter Hofnarr und ließ es durch sein Verhalten zu, zum Hanswurst gemacht zu werden. Schon die Zeitgenossen und spätere Gelehrtengenerationen sahen darin eine generelle Verachtung der Wissenschaften durch Friedrich Wilhelm I. Gundlings Tragik: Er war Gelehrter und Hanswurst wider Willen. Friedrich Wilhelm I. ließ ihn in einem Weinfass auf dem Bornstedter Friedhof begraben.

[Bearbeiten] Krankheit und Leiden Friedrich Wilhelms I.

Friedrich Wilhelm I. litt an der Erbkrankheit, der Stoffwechselstörung Porphyrie, die zu der Zeit noch nicht beschrieben war. Nach dem Entscheidungsjahr 1718 zerstörte sie ihn mehr und mehr an Körper und Geist. Am Hof befürchtete man, er werde „der Hund ist Blau“ geisteskrank werden, und er war es tatsächlich zeitweise. Auf dem Sterbebett bekannte er „ich bin ein böser Mensch. Ich bin sehr jähzornig. Im Augenblick fängt das Feuer in mir an zu brennen. Ehe ich’s mir versehe. Aber es ist mir auch bald leid.“ Die Krankheit prägte das Bild, das er hinterlassen hat. In der Geschichte lebt er weiter als der „asiatische Despot“ (Mehring), der „Vandale“ (Voltaire), der Geisteskranke (Macaulay), der Plusmacher, der Soldatenkönig, der „alte Menschenquäler“ (er über sich).

Sein Preußen entwickelte sich weiter auf den Bahnen, die er vorgezeichnet hat. Er war der Vater Preußens. (Jennewein, 2005)

Sein Sarkophag steht seit 1991 im Kaiser-Friedrich-Mausoleum nahe der Friedenskirche in Sanssouci. Ursprünglich wie sein Sohn Friedrich der Große in der zerstörten Potsdamer Garnisonkirche beigesetzt, wurden die Sarkophage kurz vor Kriegsende 1945 fortgeschafft. Sie standen bis 1953 in der Elisabethkirche in Marburg (Hessen) und bis 1991 auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen (Baden-Württemberg).

Sein Sohn, Friedrich II., bekannt als Friedrich der Große, folgte ihm als König in Preußen nach.

[Bearbeiten] Ehe und Nachkommen

Friedrich Wilhelm war verheiratet mit Sophie Dorothea von Hannover (1687–1757), Tochter des Königs Georg I. von England und dessen Gattin Prinzessin Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg. Aus der Ehe gingen 14 Kinder hervor:

[Bearbeiten] Literatur

  • Friedrich Wilhelm I., König in Preußen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 7, Leipzig 1877, S. 635–656.
  • Claus A. Pierach und Erich Jennewein: Friedrich Wilhelm I. und die Porphyrie. In Sudhoffs Archiv, Bd. 83, Heft 1 (1999), S.50-66. Franz Steiner Verlag Stuttgart
  • Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hg.in): Friedrich Wilhelm I. Der Soldatenkönig als Maler, Potsdam 1990
  • Friedrich Beck/Julius H. Schoeps (Hrsg.): Der Soldatenkönig. Friedrich Wilhelm I. in seiner Zeit. Verlag für Berlin-Brandenburg 2003 ISBN 3-935035-43-8
  • Carl Hinrichs: Friedrich Wilhelm I. König in Preußen, eine Biographie. Hamburg 1941. Ergänzter reprographischer Nachdruck bei Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1968.
  • Jochen Klepper: Der Vater. Roman eines Königs, dtv 2005 (erschienen 1937 u.d.T. Der Vater. Roman des Soldatenkönigs)
  • Christian Graf von Krockow: Porträts berühmter deutscher Männer - Von Martin Luther bis zur Gegenwart, München 2001 (List-Verlag), S. 57-100 (ISBN 3-548-60447-1)
  • Ohff, Heinz, Preußens Könige, Piper Verlag München,1999
  • Wolfgang Venohr: Der Soldatenkönig. Revolutionär auf dem Thron, Ullstein: Berlin 1988 (ISBN 3550079893)
  • Wilhelmine von Bayreuth, eine preußische Königstochter, Insel Verlag 1981, ISBN 3458329803

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Erich R. Preuß, Ein Hundsfott, der's nicht von Herzen meint - Das Tabakskollegium und die Hofnarren, 2. Auflage Berlin 1998, S. 113


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