BAM-Portal
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Das BAM-Portal (Gemeinsames Portal zu Bibliotheken, Archiven und Museen) liefert Informationen über Literatur, Archivalien und Objekte aus deutschen Bibliotheken, Archiven und Museen. Finanziert wurde es bis Mitte 2007 als Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Mittlerweile betreiben es die Partner
- Bibliotheks-Service-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)
- Landesarchiv Baden-Württemberg
- Stiftung Preußischer Kulturbesitz
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[Bearbeiten] Zweck
Wissenschaftlichen Nutzern und interessierten Bürgern ermöglicht dieses Portal einen ersten Zugang zu den kulturellen Informationen in Bibliotheken, Archiven und Museen. Hier ist eine Zusammenschau der Ergebnisse aus den drei Sparten möglich. Die Suchergebnisse im BAM-Portal sind aber auch mit den Online-Angeboten der beteiligten Institutionen verlinkt, so dass die Nutzer direkt zu den umfangreicheren Informationen über das gesuchte Buch, die gesuchte Archivalie oder das gesuchte Exponat im Kontext der Sammlung oder des Bestandes der jeweiligen Institution geführt werden.
Das BAM-Portal ermöglicht also den gleichzeitigen Zugang zu kulturellen Informationen, die in den Institutionen der drei unterschiedlichen Sparten gespeichert und auf unterschiedliche Art und Weise erschlossen und zugänglich gemacht werden. Da diese zur Zeit noch fehlen oder erst in Planung sind, ersetzt das BAM-Portal derzeit noch ein eigenes Museumsportal oder Archivportal.
[Bearbeiten] Träger
Das BAM-Portal wird von den folgenden Projektpartnern aus den drei kulturbewahrenden Sparten betrieben:
- Bibliotheks-Service-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)
- Landesarchiv Baden-Württemberg
- Stiftung Preußischer Kulturbesitz
[Bearbeiten] Geschichte des Portals
In der ersten Projektphase (Mai 2001 bis April 2002) stand eine prototypische Realisierung des Portals im Vordergrund. Dazu wurde eine zentrale Metadatenbank für Datenbestände der Projektpartner geschaffen. Um den Mehrwert einer spartenübergreifenden Suche sichtbar zu machen, beschränkte sich das Portal zunächst auf die Themen Wasserkraft und Industrialisierung, zu denen alle Projektpartner Ressourcen besitzen.
In der zweiten Projektphase (Mai 2002 bis April 2003) wurde die zentrale Metadatenbank um eine verteilte Suche auf originale Datenbestände in verschiedenen Institutionen ergänzt. Dies erlaubte eine große Erweiterung der integrierten Datenbasis. Ein weiterer Schwerpunkt der zweiten Projektphase lag in der semantischen Vereinheitlichung der verwendeten Metadaten. Für die sachliche Erschließung der Daten wurden Untersuchungen zur Verwendung von bibliothekarischem Normvokabular und zu computerlinguistischen Verfahren zur Retrievalverbesserung vorgenommen.
In der dritten Projektphase (Oktober 2005 bis Juni 2007) wurde die technische Basis des Portals von der verteilten Suche, die sich als zu langsam und fehleranfällig erwiesen hatte, auf eine stabile Data-Warehouse-Lösung umgestellt, wie sie auch andere große Suchmaschinen verwenden. Neben der technischen Verbesserung des Portals und der Realisierung eines Betreiberkonzeptes für die langfristige Sicherung des Online-Angebotes steht vor allem die Integration weiterer Quellen im Vordergrund.
[Bearbeiten] Inhalte
[Bearbeiten] Bibliotheken
Integriert sind bereits der Katalog des Südwestdeutschen Bibliothekverbunds (SWB), der Katalog des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds (GBV) und die Opacs der Staatsbibliothek zu Berlin, Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke (ZVDD) sowie der Bibliotheken der Staatlichen Museen zu Berlin.
[Bearbeiten] Archive
Schon integriert sind die Online-Findmittel des Landesarchivs Baden-Württemberg, des Bundesarchivs und – noch unvollständig – der hessischen Staatsarchive in Wiesbaden, Darmstadt und Marburg. Hinzu kommen erste nichtstaatliche Archive (derzeit das Stadtarchiv Freiburg, das Stadtarchiv Heilbronn und das Stadtarchiv Reutlingen). Als Datenaustauschformat wird hierbei der XML-Standard "Encoded Archival Description (EAD)" genutzt, was die Kompatibilität zu anderen Portalen erhöht, zum Beispiel zum geplanten deutschen Archivportal.
[Bearbeiten] Museen
Integriert sind 247.039 (Stand 25. April 2008) digitale Objektdaten
- des Architekturmuseums der Technischen Universität Berlin
- des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe
- des Deutschen Uhrenmuseums
- der im Portal DigiCult- Schleswig-Holstein zusammengeschlossenen 30 schleswig-holsteinischen Museen
- der im Portal DigiCult- Saarland zusammengeschlossenen 5 Saarländischen Museen
- des Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
- des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim
- des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart
- der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
- der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
- der Staatlichen Museen zu Berlin
- des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig
- der Objektdatenbank der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen
- der am Gemeinschaftsprojekt "Kameradatenbank" beteiligten Museen Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin; Deutsches Technikmuseum Berlin; Deutsches Filminstitut - DIF/Filmmuseum Frankfurt; Filmmuseum Düsseldorf und dem Filmmuseum Potsdam.
[Bearbeiten] Spartenübergreifende Institutionen und Portale
- Kalliope-Portal für Nachlässe und Autographen
- IWF Wissen und Medien
- Datenbank Bauforschung - Restaurierung
[Bearbeiten] Technische Grundlagen
Die recherchierbaren Metadaten zu Beständen und Sammlungen aus den beteiligten Institutionen werden seit 2005 in einer Data-Warehouse-Lösung vorgehalten. Das Portal basiert auf der freien Software Lucene und ist im Kern eine Suchmaschine. Diese ist jedoch direkt angebunden an die Fachinformationssysteme, deren Metadaten sie durchsucht. Statt die Kurztrefferanzeige mit einer innerhalb von BAM erzeugten Detailtrefferansicht zu verbinden, verlinkt das Portal zurück auf die Detailtrefferanzeige im Ursprungssystem (sofern dort eine Online-Präsentation verfügbar ist). Das BAM-Portal integriert aber auch andere Dienste, zum Beispiel Benutzerdienste wie eine Merkliste und Informationen über die teilnehmenden Institutionen (noch im Aufbau). Es ist damit eine echtes Portal im Sinne der Informatik, das separate Anwendungen integriert.
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Sietmann: Erbengemeinschaft Content-Digitalisierung in der EU, In: c't, 7, 19. März 2007, S.44-45
- Sigrid Schieber: Das neue BAM-Portal. EAD als Austauschformat im Archivwesen, in: Archivar, Jg. 61 (2008), Heft 01, S. 41-44, ISSN 0003-9500
- Frank von Hagel: Das Tor zu vielen Quellen – Das BAM-Portal. In: hist 2006 - Geschichte im Netz: Praxis, Chancen, Visionen. Juli 2007
[Bearbeiten] Weblinks
- BAM-Portal Bücher, Archivalien, Museumsobjekte und vieles mehr aus deutschen Bibliotheken, Archiven und Museen