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Sowjetunion – Wikipedia

Sowjetunion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Союз Советских Социалистических Республик (russ.)

Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Flagge der Sowjetunion
Staatswappen der Sowjetunion
Flagge Wappen
Wahlspruch: Пролетарии всех стран, соединяйтесь!

(Transkription: Proletarii wsech stran, sojedinjaites!)

Deutsch: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!

Amtssprache Russisch (in jeder Sowjetrepublik zusätzlich die jeweilige Nationalsprache: Estnisch, Lettisch, Litauisch, Weißrussisch, Ukrainisch, Moldauisch (Rumänisch), Georgisch, Armenisch, Aserbaidschanisch, Turkmenisch, Kasachisch, Usbekisch, Tadschikisch, Kirgisisch sowie andere Nationalsprachen in den autonomen Republiken)
Hauptstadt Moskau (seit 12. März 1918 Hauptstadt von Sowjetrussland, später RSFSR, ab 30. Dezember 1922 Hauptstadt der UdSSR)
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt und Regierungschef Staatsoberhäupter der UdSSR
Fläche 22.402.223 km²
Einwohnerzahl 290.100.023 (1991)
Bevölkerungsdichte 13 Einwohner pro km²
Währung 1 Rubel = 100 Kopeken
Gründung 30. Dezember 1922
Nationalhymne Die Internationale (1922–1944)
Gimn Sowjetskowo Sojusa (1944–1991)
Nationalfeiertag 9. Mai Tag des Sieges
7. Oktober Tag der Verfassung
7. November Tag der Oktoberrevolution
Zeitzone UTC +02:00 bis +12:00
Kfz-Kennzeichen SU
Internet-TLD .su heute für Russland reserviert
Telefonvorwahl +7 heute von Russland verwendet
Die Auflösung der Sowjetunion erfolgte am 26. Dezember 1991 durch Beschluss des Obersten Sowjets

Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (kurz UdSSR, Sowjetunion oder SU, russisch Союз Советских Социалистических Республик (СССР)/Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik (SSSR)  anhören ?/i) war ein sozialistisch-zentralistisch regierter Vielvölkerstaat in Osteuropa, dem Kaukasus sowie Nord- und Zentral-Asien. Sie wurde am 30. Dezember 1922 gegründet und wurde am 26. Dezember 1991 durch Beschluss des Obersten Sowjets aufgelöst. Ihre völkerrechtlichen Pflichten und Rechte wurden auf die Russische SFSR (später Russische Föderation) übertragen.

Das Kerngebiet (mit 78 % der Fläche 1990) bestand aus der Russischen Sowjetrepublik, die im Zuge der Oktoberrevolution am 7. November 1917 aus dem Kern des Zarenreiches hervorgegangen war und nach der Auflösung der Union als unabhängige Russische Föderation deren juristische Nachfolge antrat. Wegen der Dominanz der Russischen Sowjetrepublik wurde die Sowjetunion in den westlichen Ländern sprachlich oft mit Russland gleichgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage der UdSSR
Lage der UdSSR

Ihre größte Ausdehnung, welche sie auch bis zu ihrem Ende beibehielt, erlangte die Union im Verlauf des Zweiten Weltkrieges mit der Einverleibung der baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen), Bessarabiens, Tannu-Tuwas, des nördlichen Teils Ostpreußens sowie finnischer, polnischer, tschechoslowakischer und japanischer Gebiete. Die Sowjetunion war damit (abgesehen vom Russischen Reich vor 1917, zu dem auch Finnland, Polen und Nordost-Türkei gehörte) in der jüngeren Geschichte der Menschheit der Staat mit dem größten zusammenhängenden Hoheitsgebiet. Sie gehörte zu den größten Herrschaftsräumen der Geschichte.

Die Sowjetunion grenzte nach 1945 im Westen an Rumänien, Ungarn, die Tschechoslowakei, Polen, die Ostsee, Finnland und Norwegen; im Norden an die Barentssee, die Karasee, die Laptewsee sowie an die Ostsibirische See; im Osten an das Ochotskische Meer, das Beringmeer sowie an den Pazifischen Ozean; im Süden an Nordkorea, die Volksrepublik China, die Mongolei, Afghanistan, den Iran, die Türkei und das Schwarze Meer.

Das Territorium der UdSSR umfasste mit 22,4 Millionen Quadratkilometern fast ein Sechstel des Festlandes der Erde. In West-Ost-Richtung erstreckte es sich vom Schwarzen Meer und der Ostsee bis zum Pazifischen Ozean über fast 10.000 Kilometer. Von Norden nach Süden hatte es eine Ausdehnung von fast 5.000 Kilometern. Die Sowjetunion berührte 11 der 24 Zeitzonen der Erde.

Physische Karte der ehemaligen Sowjetunion
Physische Karte der ehemaligen Sowjetunion
 


Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung

Nach dem Stand der letzten Volkszählung von 1988 hatte die Sowjetunion in ihren 15 Unionsrepubliken 286,717 Mio. Einwohner. Die Russische SFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) war sowohl flächen- als auch bevölkerungsmäßig die größte, und in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht die dominierende Unionsrepublik.

Religion in der Sowjetunion

Die Staatsdoktrin der Sowjetunion war atheistisch. Die Ausübung der Religion war zwischenzeitlich verboten oder unterlag umfangreichen staatlichen Einschränkungen, so gab es z. B. Gesetze gegen das öffentliche Singen religiöser Lieder (siehe auch: Singende Revolution).

Gehörten um 1920 noch etwa 90 % der Russen der Orthodoxen Kirche an, so sank die Zahl bis 1940 auf unter 30 %. Viele Gläubige waren Repressalien ausgesetzt, wurden gefoltert, erschossen oder nach Sibirien verbannt.

Unter der Führung Lenins wurden von der Sowjetregierung Dekrete und Gesetze („Dekret über die Gewissensfreiheit, die kirchlichen und religiösen Vereinigungen“ vom Januar/Februar 1918 sowie Liquidierungsgesetz vom 27. Juli 1918, vorgelegt vom Volkskommissar für Justiz Pjotr Stutschka) erlassen, die auf dem Papier Religionsfreiheit gewährten, dabei aber die Kirchen enteigneten. Tatsächlich wurden die Kirchen als Vertreter der alten Ordnung und ihre Anhänger als Konterrevolutionäre gesehen. In der Folge kam es zu Massenhinrichtungen von Priestern der Russisch-Orthodoxen Kirche. [1][2][3]

Unter Stalin wurden tausende Priester in Arbeitslager (Gulag) deportiert. Ebenso wurden in Zentralasiatischen Republiken, wo mehrheitlich Muslime lebten, die meisten Moscheen geschlossen und die Religionsausübung ebenfalls verboten.

In Sibirien, vor allem südlich des Baikalsees, leben außerdem zahlreiche Buddhisten.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die strenge staatliche antireligiöse Haltung etwas gelockert. Einige Bischöfe und Priester wurden aus der Haft entlassen. Es wurden einige geistliche Hochschulen sowie Kirchen und Klöster wieder geöffnet. Nach der Machtübernahme von Chruschtschow wurde eine neue Welle des antireligiösen Kampfes ausgelöst. Chruschtschow versprach, den letzten Priester der Sowjetunion bald im Fernsehen zu zeigen. Unter Gorbatschow in den späten 1980er wurde die staatliche Haltung wieder etwas lockerer bis schließlich mit dem Zusammenbruch von der Sowjetunion die Religionsfreiheit kam.

Politik

Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau am 18. September 1990
Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau am 18. September 1990

Formal war die Sowjetunion ein föderalistischer Staatenbund von Teilstaaten (Unionsrepubliken); faktisch war sie ein zentralistisch regierter und von der Russischen SFSR dominierter Staat. Nominell wurde sie demokratisch durch Räte (russisch (Einzahl): sowjet) beziehungsweise das Parlament regiert. Die tatsächliche Macht lag aber stets bei der Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die das Land besonders unter Stalin totalitär, später eher diktatorisch regierte. Gegen Ende der UdSSR unternahm Michail Gorbatschow unter dem Stichwort Perestroika Anstrengungen, tatsächliche demokratische Institutionen einzuführen.

Die Regierung der Sowjetunion war nicht nur für die Gesetzgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit des Landes zuständig, sondern verwaltete auch die Wirtschaft. Die grundlegenden politischen Entscheidungen wurden von der wichtigsten politischen Institution des Landes, der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) getroffen.

In den späten 1980ern war der Aufbau des Staates in der Theorie ähnlich wie bei westlichen politischen Systemen organisiert. So setzte eine Verfassung alle Staatsorgane ein und garantierte den Bürgern eine Reihe von politischen Rechten und Bürgerrechten. Eine legislative Gewalt, der Kongress der Volksbeauftragten und ein ständiger legislativer Rat, der Oberste Sowjet, als Volksvertretung repräsentierten die Souveränität des Volkes. Der Oberste Sowjet wählte das Präsidium, dessen Vorsitzender auch als Staatsoberhaupt fungierte und überwachte den Rat der Volkskommissare, später der Ministerrat, der als die exekutive Gewalt agierte. Der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, dessen Wahl von der Legislative bestätigt werden musste, war der Regierungschef. Eine verfassungsbasierte Judikative wurde durch ein System von Gerichtshöfen, dessen oberster der Oberste Gerichtshof war, repräsentiert. Der Oberste Gerichtshof war verantwortlich für die Überwachung der Gesetzmäßigkeit der Regierungsinstitutionen. Nach der Verfassung von 1977 hatte das Land eine föderale Struktur, die den einzelnen Teilrepubliken bestimmte souveräne Rechte (z. B. die Entscheidung über Minderheitenpolitik) zusprach.

In der Praxis jedoch wurden viele der Aufgaben der einzelnen Regierungsinstitutionen von der einzigen erlaubten Partei, der KPdSU, wahrgenommen. Die eigentlichen Grundlagen- und Richtlinienentscheidungen wurden von der Partei getroffen und von der Regierung übernommen, die eher die Entscheidungen der Partei ratifizierte als selbst Gesetze beschloss. Eine Reihe verschiedener Mechanismen sorgte dafür, dass die Regierung die Entscheidungen der Partei mittrug. Zwar konnten die Bürger der Sowjetunion sich bei allen Wahlen entscheiden, welchen Kandidaten sie wählten, aber da alle Kandidaten der KPdSU angehören mussten und von der Partei aufgestellt wurden, konnte die Kommunistische Partei alle wichtigen Positionen in der Regierung mit Personen setzen, die der Parteiführung gegenüber loyal waren. Die Personen in Regierungsämtern wurden strikt von der KPdSU überwacht, um zu verhindern, dass sie von der offiziellen Linie abwichen.

Die Hauptaufgabe der Exekutive, des Ministerrats, war die Verwaltung der Wirtschaft. Der Ministerrat war über die gesamte Zeit seines Bestehens mit der Kommunistischen Partei gegenüber loyalen Politikern besetzt, der Vorsitzende des Ministerrats war immer auch ein Mitglied des Politbüros, der zentralen Entscheidungsinstanz der KPdSU. Oft war es auch der Generalsekretär der Partei selbst. Der Vorsitzende hatte eine dominante Stellung gegenüber den anderen Ministern.

Nach der Verfassung von 1988 war das höchste legislative Gremium der Sowjetunion der Kongress der Volksdeputierten. Die wichtigste Aufgabe des Kongresses war die Wahl einer kleineren, ständigen legislativen Versammlung, des Obersten Sowjets mit seinem Vorsitzenden, der gleichzeitig Staatsoberhaupt war. Obwohl der Kongress der Volksbeauftragten theoretisch allein das Recht hatte, Gesetze zu beschließen, trat er nur selten zusammen, um Gesetzesentwürfen der Partei, des Ministerrats und des Obersten Sowjets zuzustimmen. Der Oberste Sowjet hatte das Recht, die geltenden Gesetze der Sowjetunion zu interpretieren und zusammen mit dem Ministerrat Dekrete zu beschließen, falls es in den bestehenden Gesetzen Unklarheiten gab.

Das Rechtssystem unterschied sich von dem in westlichen Staaten gepflegten. Statt dass ein Verteidiger und ein Staatsanwalt für bzw. gegen den Angeklagten argumentierten, arbeitete der Richter mit dem Staatsanwalt und dem Verteidiger zusammen. Dies sollte im Verständnis der Sowjetunion sicherstellen, dass die Prozesse die Wahrheit zu Tage förderten. Gleichzeitig öffnete diese Regelung dem Rechtsmissbrauch Tür und Tor.

Überwachung, Kontrolle und Repression

Die Sowjetunion war von ihrer Gründung bis zu ihrer Auflösung ein Polizeistaat, in dem sich kaum ein Aspekt des täglichen Lebens der staatlichen Überwachung entzog. Meinungs-, Reise-, Bildungs-, Wirtschaftsfreiheit und andere Freiheiten existierten zwar auf dem Papier, nicht aber in der Praxis. Es musste für fast jede bedeutende Tätigkeit eine Bewilligung der Obrigkeit eingeholt werden. Die Behörden, voran der Geheim- und Staatssicherheitsdienst KGB, überwachten das öffentliche und private Leben der Sowjetbürger intensiv; Dissidenten waren von staatlichen Repressalien und schweren Strafen bis hin zur Deportation ins Straflager („Gulag“) bedroht.

Diese totalitären Kontroll- und Zwangsmaßnahmen erfolgten am intensivsten unter Stalin und Breschnjew, während später, vor allem unter der Glasnost Gorbatschows, auch begrenzte kulturelle, politische und persönliche Freiräume entstanden. In der Nachstalinzeit entstand ein antisowjetischer Untergrund, der sich unter anderem über verbotene Literatur („Samisdat“) und den politischen Humor (vgl. Radio Eriwan) am Leben hielt.

Wirtschaft und Verkehr

Die UdSSR hatte die Zentralverwaltungswirtschaft eingeführt. Die Produktion von Gütern wurde nach einem strengen Plan überwacht. Am 25. Januar 1949 wurde gemeinsam mit den meisten Satellitenstaaten des „Ostblocks“ der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe als wirtschaftlicher Zusammenschluss der sozialistischen Staaten Osteuropas gegründet.

Siehe: GosplanFünfjahrplan

Formen des Eigentums

In der Sowjetunion gab es zwei grundlegende Formen des Eigentums; Individuelles Eigentum und Kollektives Eigentum. Diese unterschieden sich stark in ihrem Inhalt und dem rechtlichen Status. Gemäß kommunistischer Theorien konnte Kapital (Produktionsmittel), neben einigen unwesentlichen Ausnahmen, nicht individuell besessen werden. Nach dem Ende der kurzzeitigen Lockerung mit der Neuen Ökonomischen Politik, russisch: НЭП – Новая экономическая политика; NEP – Nowaja ekonomitscheskaja politika, durch Lenin wurde jegliches industrielle Eigentum sowie Bauland gemeines Eigentum des Volkes respektive Eigentum des Staates. Individuelles Eigentum konnte nur Persönliches Eigentum sein, das heißt Kapital (Produktionsmittel) war automatisch staatliches Eigentum.

Siehe: Kollektivierung

Währung

Die offizielle Währung der Sowjetunion war der Rubel, der in 100 Kopeken unterteilt wird. Auch noch heute ist der Rubel die offizielle Währung Russlands.

Landwirtschaft

Die landwirtschaftlich nutzbare Großregion in der ehemaligen Sowjetunion zwischen Sankt Petersburg, Odessa beziehungsweise Rostow am Don im Westen und Krasnojarsk im Osten wird auch Agrardreieck genannt.

Siehe: SowchosKolchos

Kultur und Gesellschaft

Architektur

Lenin-Mausoleum am Roten Platz
Lenin-Mausoleum am Roten Platz

In der russisch-sowjetischen Kunst- und Architekturentwicklung war nach der Oktoberrevolution eine ausgesprochen avantgardistische Entwicklung zu verzeichnen. Der neue Stil begann sich bereit Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wechselwirkung mit anderen Kunstrichtungen in Russland – wie in Europa – abzuzeichnen. Für die Stilerneuerung als Konstruktivisten oder Rationalisten – vieles ganz im Bauhausstil – stehen Architekten wie Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, Alexander Rodschenko, El Lissitzky, Alexander Wesnin, Ilja Golosow, Konstantin Melnikow, Moisej Ginzburg. Es wurde aber in den Jahren zwischen 1920 bis etwa 1933 viel entworfen, aber nur wenig davon realisiert. Zu verweisen ist auf die Gebäude der Iswestija in Moskau von G. Grigori Barchin(1927), eine Großküche in Moskau von A. Meskow (1929), Haus der Technischen Lehre in Leningrad von Alexander Gegello und D. Krischewski (1932), das Lenin-Mausoleum in Moskau von A. Schtschussew, Klubhaus „Rote Putilower“ in Leningrad von A. Nikolski (1926), eine Bank von W. Wesnin (1927) und ein Kraftwerk von S. Grusenberg beide in Iwanowo-Wosnessensk und auf viele Wohnhäuser dieser Zeit.

Das Ende der neuen Architektur zeigte sich 1932 am Ergebnis des Wettbewerbes für den nicht realisierten Palast der Sowjets. Traditionelle Bauformen setzen sich durch. Konstruktivismus und Funktionalismus werden als Kapitalistische Architektur bezeichnet. Eine „idealistische und utopische Architektur“ – so heißt es jetzt – „will die noch erforderlichen Etappen auf dem Weg zum Sozialismus zu überspringen, und wirkt dadurch im politischen Sinne konterrevolutionär.“ Von nun an setzt man auf eine traditionelle Architektur, auf sehr prunkvolle Paläste und üppige Bauten. Der Zuckerbäckerstil (Sozialistischer Klassizismus) ist die Bezeichnung einer Stilrichtung, die bis 1955 in der Sowjetunion und in seinen Satellitenstaaten üblich ist.

Da sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein starkes Bevölkerungswachstum abzeichnete, kam es bei den Arbeiterklassen rasch zu einer großen Wohnungsnot. Mit dem Beginn der Ära von Nikita Chruschtschow im September 1953 wurde in der ganzen Sowjetunion zu Sparmaßnahmen aufgerufen. Chruschtschow versammelte im Dezember 1954 die leitenden Architekten und Baufunktionäre der Sowjetunion zur „Allunionskonferenz der Bauschaffenden“ und ließ öffentlich die Entstalinisierung der Baukultur und die Abschaffung des „Konservatismus in der Architektur“ bekanntgegeben. Unter dem Motto „Besser, billiger und schneller bauen“ folgten drastische Änderungen im Wohnkonzept. Mit dem neuen Baustil jener Zeit entstanden die allgemein als „Chruschtschowki“ (хрущёвки; Wohnblocks) bezeichneten Wohngebäude, welche im Stil von sogenannten „Chruschtschoby“ (хрущобы; Plattenbau-Siedlungen) angeordnet wurden.

Siehe auch: Sozialistischer KlassizismusSozialistischer Städtebau

Wissenschaft

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Sowjetisches Überschallpassagierflugzeug, Tupolew Tu-144
Sowjetisches Überschallpassagierflugzeug, Tupolew Tu-144

Hauptartikel: Wissenschaft in der Sowjetunion

Literatur

Siehe: Liste sowjetischer Schriftsteller, Liste russischsprachiger Dichter, Kategorie:Literatur (Russisch)

Science Fiction

In der Sowjetunion gab es eine eigene, reichhaltige Science-Fiction-Literatur. Anders als in den westlichen Ländern war dieses Genre in der Sowjetunion nie als Trivialliteratur verfemt. Die meisten Science-Fiction-Werke lieferten utopische Entwürfe für eine zukünftige Gesellschaft, wie zum Beispiel der Roman Andromedanebel, von Iwan Antonowitsch Jefremow aus dem Jahr 1957, der mit über 20 Millionen Exemplaren das wohl wichtigste und erfolgreichste Buch dieses Genres in der Sowjetunion war. Die Science-Fiction-Literatur entwickelte sich rasch zu einer Art Sprachrohr für die Kritiker der sowjetischen Führung. Der georgische Regisseur Otar Ioselani führte im Jahr 1962 ein Gespräch mit Boris Barnet, der später Selbstmord verübte:

Er fragte mich: „Wer sind sie?“ Ich sagte: „Ein Regisseur.“ – „Ein sowjetischer“, korrigierte er. „Sie müssen immer sagen: ‚Ein sowjetischer Regisseur.‘ Das ist ein ganz besonderer Beruf.“ – „Wieso?“, fragte ich. „Weil Sie, wenn Sie jemals ehrlich werden sollten, was mich überraschen würde, das Wort ‚sowjetisch‘ weglassen können.“ [4]

Später wurden auch Science-Fiction-Filme gedreht, welche es zum Teil wagten, den sowjetischen Materialismus herauszufordern. So wird zum Beispiel in Andrei Tarkowski Solaris, der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stanisław Lem, aus dem Jahr 1972 die Konfrontation einer Besatzung eines Raumschiffes mit einer absolut fremden Lebensform dargestellt, welche für sie zur metaphysischen Reise in die Innenwelt ihrer eigenen Kultur wird und sie zur Selbsterkenntnis, Liebe und Geduld anhält. Erstaunlich ist an der Verwirklichung dieser Filme, dass sie alle in der Breschnew-Ära entstanden, in der sämtliche Formen der organisierten Religion stark eingeschränkt wurden.

Malerei

Siehe: Sozialistischer RealismusSuprematismusKonstruktivismusKubofuturismusPeredwischniki

Film und Theater

Siehe: Kategorie:Sowjetischer Film

Medien

Siehe: Kategorie:Zeitung (Sowjetunion)Sowjetisches Fernsehen

Sport

Der Sport, Breitensport als auch Spitzensport, wurde in der Sowjetunion intensiv durch den Staat gefördert. Dafür gab es eine extra eingerichtete Organisation innerhalb des Staates, deren Aufgabe es war Nachwuchsarbeit zu betreiben und aussichtsreichte Talente aufzuspüren, die in Sportschulen weiter ausgebildet wurden.

Siehe: Fußballnationalmannschaft der UdSSRSowjetische SchachschuleSowjetische EishockeynationalmannschaftOlympische Geschichte der Sowjetunion

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Sowjetunion

1917: Russland und die Oktoberrevolution

Lenin
Lenin

Die Führung des zaristischen Russlands wurde mit der Februarrevolution 1917 entmachtet. Die wenige Monate später von den Bolschewiki unter der Führung von Wladimir Lenin initiierte Oktoberrevolution führte zur Ausrufung der „Russischen Sowjetrepublik“. Nachdem Sieg der Bolschewiki im Russischen Bürgerkrieg wurde im Dezember 1922 die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (kurz Sowjetunion) gegründet, die einen Großteil der Territorien des zerfallenen Russischen Reiches wieder zu einem Staat vereinte. In der Sowjetunion wurde eine zentralwirtschaftliche nachholende Industrialisierung durchgeführt. Ein vorher in vielen Bereichen rückständiges Bauernland, in dem zum Teil mittelalterliche, feudale Produktionsverhältnisse herrschten, sollte innerhalb von 20 Jahren zu einer Industriemacht und zum militärischen Ausgangspunkt der Weltrevolution umgestaltet werden. Dies geschah durch den forcierten, in seiner Ausführung berserkerartigen Aufbau der Schwerindustrie von 1928 an. Die ideologische Macht der Partei sollte durch umfassende Alphabetisierungskampagnen unter der Bevölkerung gefestigt werden.

Durch die Bekämpfung ihrer Gegner („Konterrevolutionäre“) während der Revolution und des nachfolgenden Bürgerkrieges (1917–1921) entstand eine katastrophale wirtschaftliche Lage. 1921 wurde eine Neue Ökonomische Politik (NEP) eingeführt, die eine Reihe marktwirtschaftlicher Zugeständnisse enthielt.

1924–1939: Der Stalin-Terror

Josef Stalin auf einer DDR-Briefmarke
Josef Stalin auf einer DDR-Briefmarke

Lenins Tod am 21. Januar 1924 führte zu einem erbitterten Nachfolgekampf, in dem sich Josef Stalin, seit 1922 Generalsekretär der Kommunistischen Partei, gegen Leo Trotzki durchsetzte. Stalin festigte seine Macht durch gezielten Terror von 1926 bis 1927 gegen seine Widersacher von „links“ (Leo Trotzki, Grigori Sinowjew und Lew Kamenew) und von 1929 bis 1930 gegen die von „rechts“ (u. a. Nikolai Bucharin) sowie jeden, der im Verdacht stand, mit ihnen zu sympathisieren.

Ab 1928 wurde die staatliche Wirtschaft Fünfjahrplänen unterworfen, die Industrialisierung und Infrastruktur, speziell im asiatischen Teil des Landes, vorangetrieben und die Landwirtschaft kollektiviert; Sowchosen und Kolchosen wurden gebildet. Der Widerstand der reicheren und mittleren Bauern, als „Kulaken“ diffamiert, wurde rücksichtslos gebrochen. Die Folgen einer riesigen Hungersnot an der Wolga, in der Ukraine und im ganzen Land kostete mehreren Millionen Menschen das Leben; genaue Opferzahlen sind nicht bekannt.

Seit 1935 eskalierte Stalin die Verfolgungen und Deportationen von Bürgern, die dem System scheinbar oder tatsächlich im Wege standen. Durch die „Stalinschen Säuberungen“ (russisch „Tschistki“) von 1936 bis 1940 wurde ein systematischer Terror gegen die Menschen betrieben, die angeblich gegen das kommunistische Regime Stalins konspirierten. Die Säuberungsaktionen waren oft als gerichtliche Verfolgung getarnt und durch unter Folter erpresste Geständnisse begründet (Schauprozess). Es wurden ganze Völker der Sowjetunion, ethnische Minderheiten, in Arbeitslager (Gulag) deportiert. „Kulaken“, Priester und Mönche, kirchliche Laien, Großteile der militärischen Führungsspitze, führende Mitglieder der Partei und selbst Angehörige der Opfer wurden ermordet.

Einzelne Schätzungen geben bis zu 20 Millionen Opfer für diese Zeiten an.

1922 bis 1939: Russisch-Deutsche Außenpolitik

Ein wichtiger Schritt aus der selbst gewählten Isolierung bildete der Ausgleich mit Deutschland im Vertrag von Rapallo von 1922, das die UdSSR als erster ausländischer Staat diplomatisch anerkannte. Erst am 18. September 1934 trat die Sowjetunion dem Völkerbund bei. Das Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime in Deutschland war von Anfang an sehr gespannt. Hitlers aggressive Außenpolitik und seine Herabwürdigung der slawischen Völker als „Untermenschen“, ebenso wie seine extreme Feindschaft zum Kommunismus, beeinträchtigten die deutsch-sowjetischen Beziehungen sehr stark. Um Teile von Polen annektieren zu können schlossen die Sowjetunion und Deutschland am 23. August 1939 den Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll zu diesem Vertrag legten die Sowjetunion und Deutschland ihre Interessenssphären in Osteuropa fest.

1939 bis 1945: Der Zweite Weltkrieg

Gedenkstätte für die Belagerung von Leningrad (St. Petersburg)
Gedenkstätte für die Belagerung von Leningrad (St. Petersburg)
Zweiter Weltkrieg – Der Krieg in der Sowjetunion 1941 bis 1942
Zweiter Weltkrieg – Der Krieg in der Sowjetunion 1941 bis 1942

Am 1. September 1939 begann mit dem Polenfeldzug durch das Deutsche Reich der Zweite Weltkrieg. Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee in Polen ein. Nach der Niederlage Polens besetzte die Sowjetunion gemäß dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt die Osthälfte Polens, mit der Begründung die Völker der Weißrussen und Ukrainer gegen eine deutsche Bedrohung schützen zu wollen. Am 28. September 1939 jedoch schloss die Sowjetunion bereits mit dem Deutschen Reich einen Grenz- und Freundschaftsvertrag und am 10. Februar 1940 ein Wirtschaftsabkommen ab. Die Gründe für den Hitler-Stalin-Pakt sind in der Geschichtsforschung umstritten. (Einfluss in Osteuropa, Absicherung gegen einen Angriff Deutschlands). Ab dem 30. November 1939 führte die UdSSR Krieg gegen Finnland, das Teile seines Staatsgebietes in Karelien abtreten musste; die Karelo-Finnische Sozialistische Sowjetrepublik entstand. Die UdSSR wurde aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Im Juni 1940 annektierte sie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die rumänischen Gebiete Bessarabien (das spätere Moldawien) und die Bukowina.

Am 22. Juni 1941 wurde die Sowjetunion von Deutschland angegriffen. Im russischen Geschichtsbewusstsein beginnt der Große Vaterländische Krieg. Am 24. August 1941 besetzte die UdSSR zusammen mit Großbritannien den bis dahin neutralen Iran. In den Konferenzen von Teheran und Jalta wurde trotz wechselseitigem Misstrauen eine Koalition zwischen der UdSSR, Großbritanniens und der USA gegen Deutschland auch formell erreicht.

Die Sowjetunion trug in dem Kampf gegen Deutschland die Hauptlast. Sie ging aus dem Zweiten Weltkrieg kriegsverwüstet und geschwächt, jedoch auch als Sieger- und Weltmacht hervor. In der Potsdamer Konferenz versuchten sich die Siegermächte in Europa auf eine Nachkriegsordnung zu einigen, was jedoch nur zum Teil gelang. Die Koalition zerbrach am gegenseitigen Misstrauen und auf Grund der unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen, der Ost-West-Konflikt – der Kalte Krieg – begann.

Chruschtschow (rechts) mit Richard Nixon (Kreml, Moskau im Juli 1959)
Chruschtschow (rechts) mit Richard Nixon (Kreml, Moskau im Juli 1959)
Leonid Iljitsch Breschnew (1974 in Wladiwostok)
Leonid Iljitsch Breschnew (1974 in Wladiwostok)

1945–1985: Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg sicherte die Sowjetunion, den gewonnenen territorialen Machtbereich. Das im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarte sowjetische Interessengebiet in Ostpolen sowie das gesamte Baltikum schloss die UdSSR dauerhaft ihrem Staatsgebiet an. Die Ostblockstaaten Albanien, Bulgarien, DDR, Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei gerieten in den Machteinfluss der UdSSR und wurden als Satellitenstaaten kommunistisch regierte „Volksdemokratien“.

1953, nach Stalins Tod, wurde Nikita Chruschtschow Erster Sekretär der KPdSU. 1956, auf dem XX. Parteitag der KPdSU sprach er sich einer Geheimrede gegen den Stalinismus aus. Er versuchte eine Wende in der sowjetischen Politik mit einer vorsichtigen Liberalisierung („Tauwetter“) zu erreichen. Die Reformbewegung in Ungarn 1956 wurde jedoch durch die rote Armee blutig niedergeschlagen.

Trotz intensiverer diplomatischer Kontakte zu den USA, ging der Kalte Krieg weiter. West- und Ostmächte rüsteten unvermindert auf. Die Kubakrise von 1962 brachte die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Auf Druck der USA zog Chruschtschow die geplanten Raketen ab und verhinderte die drohende Eskalation.

Ab 1957 erfolgte eine prestigeträchtige „Eroberung des Weltalls“. Im Herbst 1957 wurde mit Sputnik 1 der erste künstliche Satellit in die Erdumlaufbahn gebracht, und noch im gleichen Jahr gelang es den sowjetischen Wissenschaftlern, mit dem Hund Laika das erste Lebewesen in den Weltraum zu befördern. 1961 glückte mit dem Raumflug Juri Gagarins der erste Flug eines Menschen in das Weltall.

1964 wurde Chruschtschow durch den konservativen Leonid Breschnew als Erster Sekretär (1966 Generalsekretär) ersetzt. Reformversuchen in anderen kommunistischen Staaten widersetzte sich das Regime vehement. Die Freiheitsbewegung des Prager Frühling in der Tschechoslowakei (1968) wurde mit Panzern des Warschauer Pakts niedergeschlagen. Auch die Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1980 (Niederschlagung der Reformbewegung der Gewerkschaft Solidarność) geschah unter dem Druck Moskaus. Die UdSSR unterzeichnete jedoch 1975 das KSZE-Abkommen.

1979 weitete sich der Afghanische Bürgerkrieg mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen (bis zu 100.000 Soldaten) zum Krieg aus; eine weltpolitisch kritische Krisenzone entstand. Das Land wurde verwüstet, seine Infrastruktur zerstört. Durch die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Mudschaheddin wurden große Flüchtlingswellen ausgelöst; ca.1,2 Millionen afghanische Todesopfer und ca. fünf Millionen Flüchtlinge waren die Folge. Afghanistans Staatspräsident Mohammed Nadschibullah setzte 1986 auf einen Kurs der nationalen Versöhnung. Präsident Michail Gorbatschow hielt das sowjetische Engagement in Afghanistan für zu kostspielig und verlustreich. 1988 bis 1989 wurden die sowjetischen Truppen abgezogen. Die siegreichen Mudschaheddin übernahmen die Macht und die fundamentalistischen Taliban konnten sich in weiten Teilen des Landes durchsetzen.

Siehe auch Hauptartikel dazu: Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion

1985 bis 1991: Versuch von Reformen und Auflösung der Sowjetunion

Michail Gorbatschow.
Michail Gorbatschow.

Ab 1985 wurden vom neu gewählten Generalsekretär Michail Gorbatschow erste Reformen eingeleitet. Durch Perestrojka (Umbau) und Glasnost (Offenheit) sollte der Realsozialismus reformiert werden und zu neuem, kritischen Denken führen. Die Entwicklung verselbständigte sich und entglitt zunehmend der Kontrolle der Partei.

Außenpolitisch wurde eine umfassend Politik der Entspannung und Abrüstung eingeleitet.

1986 ereignete sich in der Ukraine die Katastrophe von Tschernobyl, die zweitschwerste nukleare Havarie der Geschichte.

1989 und 1991 wurde durch die großen Bergarbeiterstreiks in Sibirien deutlich, wie sich der Sozialismus gewandelt hatte: Die Herrschaft privilegierter Funktionärscliquen (Nomenklatura) hatte sich von den Interessen der Arbeiter entfremdet.

1990 und 1991 erklärten als erste die baltischen Republiken Litauen, Lettland und Estland ihre Unabhängigkeit. Am 19. August 1991, einen Tag bevor Gorbatschow und eine Gruppe der Staatenführer der Republiken einen neuen Unionsvertrag unterzeichnen wollten, versuchte eine Gruppe hoher Funktionäre die Macht in Moskau zu ergreifen. Bereits am 21. August war der Putsch am Widerstand der Bevölkerung unter Führung von Boris Jelzin gescheitert. Durch den Augustputsch war die Sowjetunion endgültig zerfallen. Die KPdSU wurde durch Dekret verboten. Jelzin übernahm die Kontrolle über die Medien und der Schlüsselministerien. Gorbatschow trat als Generalsekretär der KPdSU zurück, blieb jedoch bis zum 25. Dezember 1991 Staatspräsident. Die Unionsländer erklärten ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Schließlich wurde am 8. Dezember 1991 die Auflösung der Sowjetunion beschlossen. Es blieben die nunmehr 15 souveränen Unionsrepubliken, die sich in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammenfanden. Die Rechtsnachfolge der UdSSR übernahm die Russische Föderation.

Mitgliedschaft in Internationalen Organisationen

Die Führungsspitzen der Sowjetunion

Siehe auch bei Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) und Ministerrat der UdSSR

Die Parteiführer

Die Parteiführer der Bolschewiki der Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands – SDAPR (1903–1918), der Kommunistischen Partei Russlands (B) (1918–1925) bzw. der Kommunistischen Partei der Sowjetunion/ KPdSU (1925–1991), und somit die eigentlichen Machthaber, waren:

  1. 1903–1924: Wladimir Iljitsch Lenin (bürgerlicher Name: Uljánow)
  2. 1924–1953: Josef Wissarionowitsch Stalin (bürgerlicher Name: Dschugaschwili) (Generalsekretär 1922 bis 1952, ab 1952 Erster Sekretär)
  3. 1953–1953: Georgi Maximilianowitsch Malenkow (Erster Sekretär)
  4. 1953–1964: Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (Erster Sekretär)
  5. 1964–1982: Leonid Iljitsch Breschnew (ab 1966 Generalsekretär)
  6. 1982–1984: Juri Wladimirowitsch Andropow (Generalsekretär)
  7. 1984–1985: Konstantin Ustinowitsch Tschernenko
  8. 1985–1991: Michail Sergejewitsch Gorbatschow

Die Regierungschefs der Sowjetunion

1917–1946: Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, 1946–1991: Vorsitzende des Ministerrates, 28. August 1991–25. Dezember 1991: Ministerpräsident der UdSSR und Vorsitzender des Interrepublikanischen Wirtschaftskomitees

  1. 1917–1924: Wladimir Iljitsch Lenin
  2. 1924–1930: Alexei Iwanowitsch Rykow
  3. 1930–1941: Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow
  4. 1941–1953: Josef Wissarionowitsch Stalin
  5. 1953–1955: Georgi Maximilianowitsch Malenkow
  6. 1955–1958: Nikolai Alexandrowitsch Bulganin
  7. 1958–1964: Nikita Sergejewitsch Chruschtschow
  8. 1964–1980: Alexei Nikolajewitsch Kossygin
  9. 1980–1985: Nikolai Alexandrowitsch Tichonow
  10. 1985–1991: Nikolai Iwanowitsch Ryschkow
  11. 1991: Walentin Sergejewitsch Pawlow (Januar bis August)
  12. 1991: Iwan Stepanowitsch Silajew (August bis Dezember)

Die Staatsoberhäupter der Sowjetunion

Die Staatsoberhäupter der Sowjetunion hatten bis 1990 nur ein rein repräsentatives Amt wahrzunehmen.1922–1938: Vorsitzender des Zentralen Exekutivkomitees, 1938–1946: Unionsältester, 1946–1989: Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets, 1989–1990: Vorsitzender des Obersten Sowjets, 1990–1991: Staatspräsident

  1. 1917–1917: Lew Borissowitsch Kamenew
  2. 1917–1919: Jakow Michailowitsch Swerdlow
  3. 1919–1946: Michail Iwanowitsch Kalinin
  4. 1946–1953: Nikolai Michailowitsch Schwernik
  5. 1953–1960: Kliment Jefremowitsch Woroschilow
  6. 1960–1964: Leonid Iljitsch Breschnew
  7. 1964–1965: Anastas Hovhannessi Mikojan
  8. 1965–1977: Nikolai Wiktorowitsch Podgorny
  9. 1977–1982: Leonid Iljitsch Breschnew
  10. 1983–1984: Juri Wladimirowitsch Andropow
  11. 1984–1985: Konstantin Ustinowitsch Tschernenko
  12. 1985–1988: Andrei Andrejewitsch Gromyko
  13. 1988–1991: Michail Sergejewitsch Gorbatschow

Gliederung

Die Sowjetunion war formal eine Föderation. Von 1956 bis 1991 gab es 15 nationale sozialistische Räterepubliken (auch Unionsrepubliken genannt), die gem. Art. 72 auch das Recht hatten, wieder aus der Union auszutreten. Jede Unionsrepublik hatte ihre eigene Hauptstadt, jedoch hatte Moskau als überregionale bzw. teilrepubliksübergreifende Hauptstadt der Sowjetunion sowie der russischen SFSR, einen besonderen Status. Die Republiken hatten ihre eigenen Verfassungen, die, wie die Verfassung der gesamten Union, theoretisch die Gewaltenteilung in der Sowjetunion garantieren sollten. In der Praxis hatte die zentrale Regierung jedoch alle wichtigen Befugnisse an sich gezogen und traf Entscheidungen, die von den regionalen Behörden nur ausgeführt wurden.

Innerhalb dieser Republiken gab es so genannte Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken (zum Beispiel Nachitschewan), Autonome Gebiete, zum Beispiel das Jüdische Autonome Gebiet oder auch Autonome Kreise. Alle diese Entitäten trugen theoretisch Staatscharakter, die auch innerhalb der Sowjetunion galten. Verschiedene Interpretationen der sowjetischen Verfassung des Jahres 1977 sind bedeutsam für einige Konflikte im postsowjetischen Raum. Ein Beispiel dafür ist Abchasien, welche eine Autonome Republik darstellte, oder Bergkarabach, welche ein Autonomes Gebiet darstellte.

Die Unionsrepubliken von 1991 und heutige Staaten

Unionsrepublik UdSSR Heutige Staaten GUS NATO EU EURASEC GUUAM OVKS SCO

Armenische SSR
1936–1991
Armenien
1991 Beobachter

Aserbaidschanische SSR
1936–1991
Aserbaidschan
1991 1997

Estnische SSR
1940–1991
Estland
2004 2004

Georgische SSR
1936–1991
Georgien
1993 1997

Kasachische SSR
1936–1991
Kasachstan
1991 2002 1996

Kirgisische SSR
1936–1991
Kirgisistan
1991 2002 1996

Lettische SSR
1940–1991
Lettland
2004 2004

Litauische SSR
1940–1991
Litauen
2004 2004

Moldauische SSR
1940–1991
Moldawien
1991 Beobachter 1997

Russische SFSR
1922–1991
Russland
1991 2002 1996

Tadschikische SSR
1929–1991
Tadschikistan
1991 2002 1996

Turkmenische SSR
1925–1991
Turkmenistan
1991–2005

Ukrainische SSR
1922–1991
Ukraine
1991 Beobachter 1997

Usbekische SSR
1925–1991
Usbekistan
1991 1999–2005 2001

Weißrussische SSR
1922–1991
Weißrussland
1991 2002

Nationalhymne

Hauptartikel: Nationalhymne der Sowjetunion

Von 1922 bis 1944 war die Internationale die Nationalhymne der Sowjetunion. 1943 komponierte Alexander Wassiljewitsch Alexandrow eine eigens für die Sowjetunion bestimmte Hymne mit dem Text von Sergei Wladimirowitsch Michalkow. Diese wurde erstmals am 1. Januar 1944 der Öffentlichkeit präsentiert. Dreieinhalb Monate später, am 15. März 1944, wurde dieses Lied zur offiziellen Nationalhymne der Sowjetunion erklärt.

Die Hymne erfuhr 1977, als Folge der Entstalinisierung, ihre einzige Änderung, bei der unter Anderem Stalins Name aus dem Text entfernt wurde. Zwischen 1955 (zwei Jahre nach Stalins Tod) und 1977 wurde die Hymne stets ohne Text interpretiert.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR warf das neue Russland das Sowjeterbe ab und gab sich eine komplett neue Hymne. Da sich diese nie großer Beliebtheit erfreute, wurde im Jahr 2000 die alte Sowjethymne mit neuem Text wieder zur Nationalhymne Russlands.

Siehe auch

Portal
 Portal: Sowjetunion – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sowjetunion

Quellenangaben

  1. Alexander Solschenizyn „200 Jahre zusammen“, Russki Putj (Moskauer Verlag) 2002, Herbig 2003, ISBN 377662356x
  2. Peter Scheibert „Lenin an der Macht“, Acta humaniora, Weinheim 1984, ISBN 3527175032
  3. Alexander Jakowlew „A Century of Violence in Soviet Russia“, Yale University Press, New Haven/London, 2002 („Ein Jahrhundert der Gewalt in Sowjetrussland“, Berlin Verlag 2004, ISBN 3827005477)
  4. Zitiert in Eisenschitz, A Fickle Man, 163.

Literatur

  • Mark R. Beissinger: Nationalist Mobilization and the Collapse of the Soviet State. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 052100148X.
  • Thomas M. Bohn (Hrsg.): Geschichte des russischen Reiches und der Sowjetunion. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-14098-8.
  • Johannes Grotzky: Herausforderung Sowjetunion. Eine Weltmacht sucht ihren Weg. Piper, München 1991.
  • Johannes Grotzky: Konflikt im Vielvölkerstaat. Die Nationen der Sowjetunion im Aufbruch. Serie Piper, München 1991.
  • Presseagentur Nowosti (APN), Moskau (Hrsg.): UdSSR – Fragen und Antworten, 1. Aufl., Karl-Marx-Werk Pößneck V 15/30, Dietz Verlag, Ost-Berlin 1967.
  • Manfred Hildermeier: Die Sowjetunion 1917–1991. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56497-8.
  • Karl Held (Hrsg.): Das Lebenswerk des Michail Gorbatschow: Von der Reform des realen Sozialismus zur Zerstörung der Sowjetunion. Gegenstandpunkt Verlag, München 1992, ISBN 3-929211-00-9.
  • Leonid Luks: Geschichte Russlands und der Sowjetunion: von Lenin bis Jelzin. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1687-5.
  • Sowjetische Architektur, Avantgarde II 1924–1937. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1993, ISBN 3-7757-0425-6.

Weblinks

Commons
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Wiktionary
 Wiktionary: Sowjetunion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik

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