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Moskau – Wikipedia

Moskau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Moskau (Begriffsklärung) aufgeführt.
Stadt
Moskau
Москва
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Stadt mit Subjektstatus Moskau
Innere Gliederung 10 Verwaltungsbezirke
Oberbürgermeister Juri Luschkow
Gegründet 1147
Stadt seit 1147
Fläche 1081 km²
Höhe des Zentrums 156 m
Bevölkerung 10.470.318 Einw. (Stand: 2008)
Bevölkerungsdichte 9686 Ew./km²
Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4)
Telefonvorwahl (+7)495, (+7)499
Postleitzahl 101xxx–129xxx
Kfz-Kennzeichen 77; 97; 99; 177
OKATO 45
Webseite http://mos.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 55° 45′ N, 37° 37′ OKoordinaten: 55° 45′ 0″ N, 37° 37′ 0″ O
Moskau (Russland)
DEC
Liste der Städte in Russland
Glockenturm Iwan der Große im Moskauer Kreml
Glockenturm Iwan der Große im Moskauer Kreml

Moskau (russisch Москва́ [mʌsk'va] ?/Info/IPA, Moskwa) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation und mit rund 10,4 Millionen Einwohnern (2006) in der Stadt und 14,6 Millionen (2007)[1] in der Agglomeration die größte Stadt Europas.

Sie ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern, Museen, Galerien und dem 540 Meter hohen Ostankino-Turm. Moskau ist Sitz der Russisch-Orthodoxen Kirche: Der Patriarch residiert im Danilow-Kloster, das größte russisch-orthodoxe Kirchengebäude ist die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Es gibt im Stadtgebiet von Moskau über 600 Kirchen. Seit dem 16. Jahrhundert wird Moskau auch als Drittes Rom bezeichnet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Moskau die Auszeichnung einer Heldenstadt.

Der Kreml und der Rote Platz im Zentrum Moskaus stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Mit acht Fernbahnhöfen, drei internationalen Flughäfen und drei Binnenhäfen ist die Stadt wichtigster Verkehrsknoten und größte Industriestadt Russlands.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Satelliten-Aufnahme von Moskau
Satelliten-Aufnahme von Moskau

Moskau befindet sich im europäischen Teil Russlands, im Durchschnitt 156 Meter über dem Meeresspiegel im Hügelland zwischen Oka und Wolga und an den zum Teil steilen Ufern der Moskwa, einem Nebenfluss der Oka, die wiederum in die Wolga mündet.

Die Moskwa durchquert das Stadtgebiet in Mäandern von Nordwest nach Südost auf einer Länge von circa 80 Kilometern. Innerhalb Moskaus beträgt die Breite des Flusses 120 bis 200 Meter. Ungefähr 120 kleine Flüsse strömen der Moskwa zu. Mit Ausnahme von 14 wurden sie alle in unterirdische Rohrsysteme verlegt. Der 1937 fertiggestellte, 128 Kilometer lange Moskau-Wolga-Kanal, der im Westen der Stadt in Richtung Norden abzweigt, sorgt für die schiffbare Verbindung des Flusses zum Iwankowoer Stausee beziehungsweise zur Wolga.

Die Stadtgrenze bildet, mit wenigen Ausnahmen, der 1962 angelegte, 109 Kilometer lange äußere Autobahnring (MKAD). Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1081 Quadratkilometern. Die Grünflächen machen etwa ein Drittel des Stadtgebietes aus. Dazu gehören circa 100 Parks und über 800 gepflegte Anlagen, bereichert durch ungefähr 500 Teiche.

Um die Stadt zieht sich ein 30 bis 40 Kilometer langer Stadtwaldgürtel mit zahlreichen Erholungs- und Vergnügungseinrichtungen. Die Fläche des Stadtwaldgürtels beträgt 1725 Quadratkilometer. Das größte Waldgebiet stellt mit über 120 Quadratkilometern der Nationalpark Lossiny Ostrow (zu deutsch: „Elchinsel“) im Nordosten der Stadt dar, das zweitgrößte ist der Bitza-Park am südwestlichen Stadtrand.

Stadtgliederung

Moskau ist Verwaltungssitz der Oblast Moskau, welche den Großraum Moskau ohne die Stadt selbst umfasst. Innerhalb des Föderationskreises Zentralrussland ist Moskau ein eigenständiges Föderationssubjekt.

Während die Oblast Moskau in 39 Rajons (Kreise) unterteilt ist, gliedert sich die Stadt selbst in zehn Bezirke, diese bestehen wiederum aus insgesamt 123 Stadtteilen (ebenfalls Rajon genannt). Ein Stadtteil besteht außerdem oft inoffiziell aus zwei oder mehreren kleineren Ortsteilen, was meist historisch bedingt ist.

Jeder der zehn Stadtbezirke beziehungsweise Verwaltungsbezirke hat einen Präfekten, der dem Moskauer Bürgermeister direkt unterstellt ist. Die Präfekten werden vom Bürgermeister ernannt. Jeder der Stadtbezirke hat ein eigenes Parlament, das aus elf gewählten Abgeordneten besteht. Die Verwaltungsbezirke von Moskau sind:

Bezirke Moskaus
Bezirke Moskaus
Verwaltungsbezirk Russischer Name Einwohner
(1. Januar 2006)
Norden (2) Северный 1.104.186
Nordosten (3) Северо-Восточный 1.236.205
Nordwesten (9) Северо-Западный 790.801
Osten (4) Восточный 1.381.716
Selenograd (10) Зеленоградский 215.764
Süden (6) Южный 1.581.064
Südosten (5) Юго-Восточный 1.139.559
Südwesten (7) Юго-Западный 1.209.408
Westen (8) Западный 1.073.829
Zentrum (1) Центральный 692.543

Siehe auch: Liste der Moskauer Verwaltungsbezirke und Stadtteile

Klima

Klimadiagramm von Moskau
Klimadiagramm von Moskau

Moskau befindet sich mit seinem vollhumidem Klima in der kühlgemäßigten Klimazone mit Kontinentalklima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 4,4 Grad Celsius, der Jahresniederschlag liegt bei 691 Millimetern. Der meiste Niederschlag fällt im Juli (94 Millimeter), der wenigste im März (34 Millimeter).

Im Winter beträgt die Temperatur in Moskau meist −6 bis −10 Grad Celsius, manchmal werden aber auch Temperaturen unter −20 Grad Celsius gemessen. Recht oft herrscht aber auch Tauwetter. Die Winde sind mäßig, die Luft ist trocken. Der Windchill-Faktor ist deshalb relativ niedrig, das heißt die gefühlte Temperatur ist in der Regel höher als die tatsächliche. Stärkere Fröste sind also verhältnismäßig leicht zu ertragen. Im Sommer beträgt die durchschnittliche Temperatur zwischen 17 und 19 Grad.

Das Moskauer Temperaturmittel beträgt im Dezember −6,8, im Januar −9,9 und im Februar −9,5 Grad Celsius. Der Sommer in der Hauptstadt ist in der Regel warm und sonnig, mitunter aber auch sehr heiß – Temperaturen von über 35 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Die langjährige Durchschnittstemperatur beträgt im Juni 16,8, im Juli 19,0 und im August 17,1 Grad Celsius.

Im Frühling beträgt die Durchschnittstemperatur im März −4,2, im April 4,7 und im Mai 11,9 Grad Celsius. Im Herbst liegt die Durchschnittstemperatur im September bei 11,2, im Oktober bei 4,5 und im November bei −1,9 Grad Celsius.

Die Schneeschmelze in der Stadt beginnt nach Berechnungen Moskauer Phänologen um den 16. März, der Eisbruch auf der Moskwa um den 12. April. Mit den ersten Gewittern ist um den 2. Mai zu rechnen, mit den ersten Nachtfrösten um den 14. September, und dem ersten Schneefall um den 28. Oktober. Die Moskwa friert um den 18. November wieder zu. Eine feste Schneedecke bildet sich um den 23. November.

In Moskau sind die Klimaverhältnisse in der Innenstadt, den Vororten und erst recht in der Umgebung unterschiedlich. In der Innenstadt ist es trockener und wärmer. In den Vororten ist die durchschnittliche Temperatur um 2–3 Grad Celsius niedriger als im Stadtzentrum. Die höchste Temperatur wurde offiziell am 2. August 1936 mit 36,7 Grad Celsius gemessen, die niedrigste am 17. Januar 1940 mit −42,2 Grad Celsius.[2]

Klimatabelle[3]
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Durchschnittliche
Höchsttemperatur (°C)
−6,3 −4,2 1,5 10,4 18,4 21,7 23,1 21,5 15,4 8,2 1,1 −3,5 8,9
Durchschnittliche
Tiefsttemperatur (°C)
−12,3 −11,1 −5,6 1,7 7,6 11,5 13,5 12,0 7,1 2,1 −3,3 −8,6 1,2
Durchschnittlicher
Niederschlag (mm)
42 36 34 44 51 75 94 77 65 59 58 56 691
Durchschnittliche
Regentage
11 8 8 9 8 11 12 10 11 10 12 12 122

Geschichte

Ursprung

Juri-Dolgoruki-Denkmal
Juri-Dolgoruki-Denkmal

Jahrhundertelang hat Moskau eine hervorragende Rolle im Leben des ganzen Landes gespielt. „Jeder russische Mensch fühlt, wenn er auf Moskau blickt, dass es seine Mutter ist“, sagte der Schriftsteller Lew Tolstoi. Seit neun Jahrhunderten breitet sich Moskau zu beiden Seiten des Moskwa-Flusses aus. In zahlreichen Legenden, Liedern und Sagen besingt das russische Volk die Schönheit und Größe seiner Hauptstadt.

Eine der Sagen kündet davon, dass der Fürst Juri Dolgoruki (1090–1157) eine hölzerne Stadt zu errichten befahl, und dass diese Stadt nach dem Fluss benannt wurde, an dessen Ufern sie emporwuchs. Die erste schriftliche Erwähnung Moskaus stammt aus dem Jahre 1147, das darum als das Gründungsjahr Moskaus gilt. Doch schon lange davor gab es an der Stelle, wo heute Moskau steht, menschliche Niederlassungen. Archäologische Ausgrabungen bezeugen, dass die ältesten von ihnen vor etwa 5000 Jahren entstanden waren.

Seit seiner Entstehung ist Moskau mit dem Schicksal des russischen Volkes untrennbar verbunden. Nicht von ungefähr nannten die Ausländer früherer Zeiten den russischen Staat „Moskowia“ und seine Einwohner „Moskowiter“.

1156 entstand eine erste, noch hölzerne Wehranlage des Kreml, in deren Schutz sich der Marktflecken allmählich zu einer beachtlichen Ansiedlung entwickelte. Im Jahre 1238 ist die Stadt von den Mongolen erobert und niedergebrannt worden. 1263 wurde Moskau zum Fürstentum erhoben. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts – die Stadt zählte mittlerweile 30.000 Einwohner – erkannte der tatarische Großkhan den Moskauer Großfürsten als (ihm allerdings tributpflichtiges) Oberhaupt von Russland an.

Der Sieg über die Tataren in der Schlacht von Kulikowo am 8. September 1380, angeführt durch den Großfürsten Dmitri Donskoi, befreite zwar nicht von der Hegemonie der Goldenen Horde (1382 wurde Moskau sogar abermals niedergebrannt und geplündert), doch die Stadt festigte dadurch ihr politisches und militärisches Ansehen erheblich und gewann mithin beständig an wirtschaftlicher Macht. 1480 konnte sie die Tatarenherrschaft abschütteln und wurde zur Hauptstadt des russischen Reiches.

Der seit 1462 regierende Großfürst von Moskau Iwan III., der Große (1440–1505), heiratete 1472 die byzantinische Prinzessin Sofia (Zoe) Palaiologos, eine Nichte des letzten oströmischen Kaisers Konstantin XI. Palaiologos, und übernahm von dort die autokratische Staatsidee und ihre Symbole: den Doppeladler und das Hofzeremoniell. Seither gilt Moskau als „drittes Rom“ und Hort der Orthodoxie.

Moskau wird Großstadt

Staatliche Universität im 18. Jahrhundert
Staatliche Universität im 18. Jahrhundert

In den beiden letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts begann der Ausbau des Kreml, in dessen Umkreis sich nun in großer Zahl Handwerker und Kaufleute niederließen. Die Einwohnerzahl stieg bald darauf auf mehr als 100.000, so dass um 1600 eine Ringmauer um Moskau und eine Erdverschanzung hinzukamen, die die blühende Stadt fortan nach außen abschirmten. 1571 war sie ein letztes Mal von den Tataren heimgesucht worden, als die überwiegend aus Holz gebaute Stadt abbrannte. Bereits ein Jahr später war die Tatarengefahr in der Schlacht von Molodi südlich von Moskau aber endgültig gebannt. In der Zeit der Wirren, die durch unklare Thronfolgeverhältnisse ausgelöst wurde, rückten polnische Truppen in die Stadt und versuchten, eigene Marionetten zu installieren. Eine Volksarmee aus Nischni Nowgorod belagerte die Polen jedoch im Moskauer Kreml und zwang sie zur Kapitulation. Diese Ereignisse ebneten den Weg für die Romanow-Dynastie auf den russischen Thron.

Während die ersten Tuch-, Papier- und Ziegelmanufakturen, Glasfabriken und Pulvermühlen entstanden, kulminierten die sozialen Gegensätze des Großreiches: 1667 erhoben sich die Bauern im Wolga- und Dongebiet gegen die wachsende Unterdrückung, ihr Führer, Stepan Rasin, wurde 1671 auf dem Roten Platz in Moskau hingerichtet. Im Jahre 1687 ist die erste Hochschule Russlands, die „Slawisch-Griechische Akademie“ eröffnet worden, 1703 erschien die erste gedruckte russische Zeitung „Wedomosti“. Im Jahre 1712 ging unter Zar Peter dem Großen (1672–1725) das Privileg der Hauptstadt auf das neu gegründete Sankt Petersburg über, aber Moskau blieb das wirtschaftliche und geistig-kulturelle Zentrum des Landes. 1755 wurde in Moskau mit der heutigen Lomonossow-Universität die erste russische Universität eröffnet.

Flächenbrand (um 1812)
Flächenbrand (um 1812)
Historische Karte (um 1888)
Historische Karte (um 1888)

Mit dem Moskau des 18. Jahrhunderts ist das Schaffen hervorragender russischer Schriftsteller und Dichter verknüpft wie Alexander Sumarokow, Denis Fonwisin, Nikolai Karamsin und vieler anderer. In Moskau trat der große russische Gelehrte Michail Lomonossow seinen Weg in die Wissenschaft an. Auch in späteren Zeiten lebten und wirkten in Moskau viele berühmte russische Schriftsteller und Dichter, Wissenschaftler und Künstler, die durch ihr Schaffen nicht nur zur russischen, sondern auch zur Weltkultur einen immensen Beitrag geleistet haben.

Im Vaterländischen Krieg von 1812, als Napoléon Bonaparte (1769–1821) mit seiner „Großen Armee“ auf Moskau zumarschierte, verlor die Stadt in einem Flächenbrand – die Bewohner zündeten ihre Häuser an und flohen aus der Stadt – zwei Drittel ihrer Bausubstanz. Aber in Moskau kam die französische Armee zum Stehen, hier wurde sie wegen Hunger und Kälte zur Umkehr gezwungen, die mit ihrem Untergang endete.

Der im Frühjahr 1813 einsetzende großstilige Wieder- und Neuaufbau sprengte rasch den alten städtischen Verteidigungsring und verschaffte der Stadt von der Mitte des 19. Jahrhunderts an durch zügigen Straßen- und Bahnstreckenbau Anschluss an die wichtigsten Städte des Landes. 1890 fuhren die ersten elektrischen Straßenbahnen; die erste Volkszählung des Landes fand am 28. Januar 1897 statt, die Bevölkerung der Stadt war auf etwa eine Million angewachsen, und bis 1914 hatte sie sich verdoppelt.

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nahmen die sozialen Spannungen zu. Die Konzentration der Industrie, vornehmlich der Leichtindustrie, war hier, von Sankt Petersburg abgesehen, am weitesten fortgeschritten, die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 hatte Zehntausende landloser Bauern zur Lohnarbeit in die Städte getrieben. 1898 wurde in Moskau die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands gegründet.

Die Übernahme der Macht durch die Kommunisten

Puschkin-Platz 1920
Puschkin-Platz 1920

Die russische Revolution von 1905 bis 1907 erfasste die Stadt im Dezember 1905, als die Moskauer Arbeiter vom politischen Massenstreik zum bewaffneten Aufstand übergingen. Das Wirtschafts- und Versorgungschaos im Ersten Weltkrieg schürte die sozialen Spannungen weiter. 1917 wurde während der Februarrevolution Zar Nikolaus II. (1868–1918) gestürzt. Im selben Jahr leitete Lenin (1870–1924) in Sankt Petersburg die Oktoberrevolution ein, was zum Bürgerkrieg von 1917 bis 1922 und zur Machtübernahme der kommunistischen Bolschewiki in Russland führte.

Am 12. März 1918 wurde Moskau zur Hauptstadt des Landes erklärt und die Regierung zog in den Kreml am Roten Platz. Am 30. Dezember 1922 ist dort die Sowjetunion gegründet worden. Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde 1925 eine grundlegende Umgestaltung Moskaus nach neuen städtebaulichen Grundsätzen, die eine Verbesserung der Wohnverhältnisse der Bevölkerung und die Beseitigung der Elendsbehausungen am Stadtrand vorsahen, in Angriff genommen. 1926 zählte die Stadt wieder zwei Millionen Einwohner.

1935 begann mit dem von Josef Stalin beschlossenen „Generalplan zur Stadterneuerung“ eine komplexe Neugestaltung Moskaus – damals sind die breiten Radialstraßen angelegt und die U-Bahn eröffnet worden, über die Moskwa spannte man neue Brücken und baute den Moskau-Wolga-Kanal. Quer durch die Altstadt wurden neue Magistralen geschlagen, zahlreiche historische Baudenkmäler wichen überdimensionierten sowjetischen Prunkbauten. Etwa 200.000 Bauarbeiter – überwiegend politische Gefangene – waren an der Umsetzung des Generalplans beteiligt.

Die vollständige Zerstörung des alten Moskau wurde paradoxerweise nur durch den Zweiten Weltkrieg verhindert, der zur Einstellung der Arbeiten führte. Auch das höchste Gebäude der Welt, der 415 Meter hohe „Palast der Sowjets“, konnte nicht mehr fertiggestellt werden. Anstelle der am 5. Dezember 1931 gesprengten Christ-Erlöser-Kathedrale sollte das gewaltige Politik- und Kulturforum die Überlegenheit des sozialistischen Gesellschaftsmodells zeigen. Zur Ausführung gelangte jedoch nur das Fundament, denn bei Ausbruch des „Großen Vaterländischen Krieges“ wurde das Projekt stillgelegt – und nach dem Krieg nicht wiederaufgenommen.

Der Zweite Weltkrieg

Verlauf der Ostfront zwischen dem 22. Juni und dem 5. Dezember 1941
Verlauf der Ostfront zwischen dem 22. Juni und dem 5. Dezember 1941

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 22. Juni 1941 in die damalige Sowjetunion begann am 30. September des Jahres ihre Offensive auf Moskau. Rund 80 Divisionen, unter ihnen 14 Panzer- und acht mechanisierte Divisionen sowie hunderte Flugzeuge, tausende Panzer, Geschütze und Granatwerfer wurden gegen die Hauptstadt eingesetzt. Adolf Hitler erklärte, er werde in eigener Person die Parade seiner Truppen in Moskau abnehmen. Aus den geplanten Festlichkeiten wurde jedoch nichts. Eine andere Parade fand allerdings am 7. November auf dem Roten Platz statt, die traditionelle Militärparade der sowjetischen Armee.

Am 15. November startete eine zweite Offensive der Deutschen, dabei konnten sie bis in einzelne südliche Vororte einrücken. Der sowjetische Gegenangriff begann am 5. Dezember 1941, währenddessen die deutsche Armee um 100 bis 300 Kilometer zurückgeschlagen wurde. Die deutsche Luftwaffe flog gegen Moskau 12.000 Einsätze, aber nur ein Teil der Maschinen konnte die Stadt erreichen. In der Schlacht um Moskau haben die deutschen Truppen 250.000 Mann, 1.300 Panzer, 2.500 Geschütze, mehr als 15.000 Kraftfahrzeuge und vieles andere Material verloren. Etwa 700.000 sowjetische Soldaten wurden getötet, verwundet oder vermisst. Dies war die erste große Niederlage der deutschen Wehrmacht gegen die Sowjetunion und allgemein auf dem europäischen Festland, kaum sechs Monate nach dem Beginn des Blitzkrieges gegen die UdSSR.

Die Schlacht an der Wolga von Juli 1942 bis Februar 1943 leitete die Niederlage der deutschen Truppen in der damaligen Sowjetunion ein. Am 24. Juni 1945 fand auf dem Roten Platz in Moskau die Siegesparade der sowjetischen Armee statt. An der Kremlmauer ruht der Leichnam des Unbekannten Soldaten, der bei der Verteidigung der Hauptstadt fiel. Auf seinem Grabstein wurden die Worte gemeißelt:

Dein Name ist unbekannt,
deine Heldentat ist unsterblich.

Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Grab des Unbekannten Soldaten
Grab des Unbekannten Soldaten

Moskau wurde nach den schweren Zerstörungen im Krieg wieder aufgebaut. Im Jahre 1947 fasste man den Beschluss, die Stadt an acht ausgewählten Standorten mit Hochhäusern zu versehen. Denn Moskau hatte durch den Abriss zahlreicher Kirchen und Kathedralen sowie die nun allgemein höhere Bebauung nicht nur bedeutende Orientierungspunkte, sondern auch ihre einst malerische Silhouette verloren. Die Sowjetführung forderte dabei, dass die Gebäude keine Kopien ausländischer Wolkenkratzer sein dürfen, sondern von russischer Architekturtradition geprägt sein müssen.

Am 5. März 1953 starb Josef Stalin auf seiner Datscha in Kunzewo bei Moskau. Er wurde zunächst im Mausoleum am Roten Platz neben Lenin aufgebahrt. Im Zuge der beginnenden „Entstalinisierung“ unter Regierungschef Nikita Chruschtschow wurde Stalins Leichnam 1961 aus dem Mausoleum entfernt und an der Kremlmauer beigesetzt.

Ein besonders intensives Baugeschehen erlebte Moskau nach dem Jahre 1955. Allein in der Zeitspanne von 1961 bis 1970 machte die Neubaufläche zweieinhalbmal soviel aus wie die Gesamtwohnfläche des ganzen vorrevolutionären Moskau. 1970 war die Einwohnerzahl auf fast sieben Millionen angestiegen.

1980 war Moskau Austragungsort der XXII. Olympischen Sommerspiele. Ende der 1980er-Jahre geriet die sowjetische Wirtschaft immer mehr in eine Krise. Im Zuge der Politik von Präsident Michail Gorbatschow (Perestroika und Glasnost) wurde der wirtschaftliche Niedergang des Landes immer offensichtlicher. Auf einigen Gebieten der Versorgung herrschte großer Mangel. Der Unmut der Bevölkerung entlud sich immer offener.

Im August 1991 wollte Gorbatschow einen Vertrag für eine neue Sowjetunion zur Unterschrift vorlegen. Um dies zu verhindern und die alte Union zu retten, initiierten in Moskau einige Generäle, Regierungsmitglieder und der KGB-Chef am 19. August des selben Jahres einen Putschversuch gegen den Präsidenten. Nach dessen Scheitern zwei Tage später trat vier Monate danach am 25. Dezember 1991 Gorbatschow von seinem Amt als Präsident zurück. Das Datum markiert gleichzeitig das Ende des ersten kommunistischen Staates.

Moskau seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion

Christ-Erlöser-Kathedrale am Ufer der Moskwa
Christ-Erlöser-Kathedrale am Ufer der Moskwa

1992 ließ der ein Jahr zuvor zum Präsidenten Russlands gewählte Boris Jelzin einen Föderationsvertrag unterzeichnen, der den Föderationssubjekten Russlands weitreichende Vollmachten zubilligte. Im September 1993 löste er den Kongress der Russischen Volksdeputierten und den Obersten Sowjet auf. Infolgedessen kam es am 3. und 4. Oktober desselben Jahres in Moskau während der Russischen Verfassungskrise erneut zu einem Putschversuch konservativer Politiker und deren Anhänger. Als diese das Weiße Haus (damals Parlamentsgebäude), das Rathaus und den Fernsehturm in Moskau besetzten, ließ Jelzin den Aufstand mit Gewalt (190 Tote) niederschlagen, um so einen Verfassungskonflikt zu seinen Gunsten zu entscheiden.[4]

Am 12. Dezember 1993 verabschiedete das Volk eine neue Verfassung und gleichzeitig fanden erstmals freie Wahlen mit mehreren konkurrierenden Parteien statt. Vom 5. bis 7. September 1997 feierte die Stadt mit insgesamt 450 Veranstaltungen den 850. Jahrestag ihrer Gründung.

Im Jahre 1999 wurde Moskau von den verheerendsten Terroranschlägen seiner Geschichte erschüttert. Am 9. September führte ein Bombenattentat auf ein neunstöckiges Wohnhaus an der Gurjanow-Straße zu 95 Toten und 264 Verletzten. Am 13. September kamen bei einem Anschlag auf ein neunstöckiges Wohnhaus an der Kaschirskoje-Chaussee 121 Menschen ums Leben, neun wurden verletzt. Die Urheberschaft der Anschläge konnte bis heute nicht geklärt werden. Während die Regierung tschetschenische Terroristen verantwortlich macht, beschuldigen Kritiker des russischen Präsidenten Geheimdienstagenten, die Bomben in den Hauskellern deponiert zu haben.[5]

Am 19. August 2000 wurde die 1931 gesprengte Christ-Erlöser-Kathedrale, der größte russisch-orthodoxe Kirchenbau der Welt, wiedereröffnet. Anfang September 2002 musste in einigen Bezirken Moskaus der Notstand ausgerufen werden; der in die Stadt eingedrungene Rauch von mehreren Hundert Wald- und Torfbränden in der Umgebung brachte das öffentliche Leben in Moskau zeitweise zum Erliegen.

Am 23. Oktober 2002 stürmte ein Kommando von 41 tschetschenischen Geiselnehmern, unter ihnen 19 Frauen, das Dubrowka-Theater während der Aufführung des Musicals „Nord-Ost“, brachte rund 800 Zuschauer, Musiker und Schauspieler in seine Gewalt. Den Überfall leitete der tschetschenische Rebell Mowsar Barajew, als Organisator gilt der Feldkommandeur Schamil Bassajew. Bei der Erstürmung durch russische Sonderpolizeieinheiten kamen 170 Menschen, darunter 129 Geiseln, nach dem Einsatz eines Kampfgases ums Leben.[6]

Bei einem Anschlag auf jugendliche Teilnehmer eines Rockfestivals nahe dem Moskauer Flugplatz Tuschino kamen am 5. Juli 2003 einschließlich der Selbstmordattentäterinnen 16 Menschen ums Leben. Am 6. Februar 2004 wurden bei einem Bombenanschlag auf eine voll besetzte Metro in der Nähe der Station Awtosawodskaja 39 Menschen getötet und 140 verletzt.[5]

Einwohnerentwicklung

Der Kreml am Moskwa-Ufer
Der Kreml am Moskwa-Ufer

Moskau ist von alters her Anziehungspunkt für Ausländer. Die ersten Ansiedlungen wurden von angereisten Kaufleuten, Handwerkern, Lehnsleuten und deren Nachkommen schon im 16. Jahrhundert gegründet. Die deutsche Ansiedlung am Jausa-Ufer war die größte davon. Aber auch Menschen aus anderen Teilen Europas lebten dort. Damals hatte die Stadt etwa 100.000 Einwohner. Bei der Volkszählung 2002 waren es mit zehn Millionen einhundertmal so viel. Von der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung in Moskau zeugen die alten Ortsnamen des kompakten Ansiedelns der nichtrussischen Völkerschaften.

Insgesamt leben heute in Moskau Angehörige von mehr als hundert Nationalitäten und Ethnien. 84,83 % der Einwohner waren bei der Volkszählung 2002 ethnische Russen. Größte ethnische Minderheiten waren: Ukrainer (2,44 %), Tataren (1,60 %), Armenier (1,20 %), Aserbaidschaner (0,92 %), Juden (0,76 %), Weißrussen (0,57 %), Georgier (0,52 %), Moldawier (0,35 %), Tadschiken (0,34 %), Usbeken (0,23 %), Mordwinen (0,22 %), Tschuwaschen (0,16 %), Vietnamesen (0,15 %), Tschetschenen (0,14 %), Chinesen (0,12 %), Osseten (0,10 %), Koreaner (0,08 %), Kasachen (0,08 %), Paschtunen (0,06 %), Baschkiren (0,06 %) und Deutsche (0,05 %).[7] Allerdings ist der Zustrom illegaler Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion nicht erfasst.

Fremdenfeindlichkeit gibt es begrenzt gegen „Schwarze“, also Menschen mit dunkler Hautfarbe, worunter vor allem Immigranten aus dem Kaukasus und auch aus Zentralasien subsumiert werden. Der Terror einzelner Tschetschenen in Moskau gilt als Ursache für stärkere Feindlichkeit den Einwanderern gegenüber.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1956 handelt es sich meist um Schätzungen, von 1959 bis 2002 um Volkszählungsergebnisse und 2006 um eine Schätzung des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik in Russland. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die registrierten Bewohner mit Hauptwohnsitz in Moskau.

Die Zahlen sind ungenau, da in Moskau sehr viele Menschen ohne Registrierung lebten und leben. Zum einen gibt es in Moskau viele „Illegale“ aus den übrigen Nachfolgestaaten der UdSSR, zum anderen durfte und darf nicht jeder Bürger der UdSSR beziehungsweise heute der Russischen Föderation in Moskau wohnen, es war und ist mit gewissen, nicht für alle überwindbaren, bürokratischen Hürden verbunden.

Grafik: Bevölkerungsentwicklung
Grafik: Bevölkerungsentwicklung
        Jahr         Einwohner
1350 30.000
1400 40.000
1600 100.000
1638 200.000
1710 160.000
1725 145.000
1738 138.400
1750 130.000
1775 161.000
1785 188.700
1800 250.000
1811 300.000
1813 215.000
1825 241.500
1840 349.100
1852 373.800
1858 336.400
1864 351.600
1868 416.400
        Jahr         Einwohner
1871 601.969
1886 753.459
1891 822.400
1897 1.038.600
1900 1.175.000
1908 1.359.200
1912 1.617.157
1915 1.817.000
1920 1.028.200
1926 2.019.500
1936 3.641.500
1939 4.137.000
1956 4.847.000
1959 5.032.000
1970 6.941.961
1979 7.830.509
1989 8.769.117
2002 10.126.424
2006 10.425.075

Politik

Stadtregierung

Spasskaja-Turm
Spasskaja-Turm

Da Moskau Sitz des Präsidenten und seiner Präsidialverwaltung, der Föderationsregierung sowie zahlreicher Ministerien und Behörden ist, ist die Politik der Stadtverwaltung Moskaus naturgemäß geprägt von Koexistenz aber auch Konflikten mit dem Kreml und der Regierung. Dies ist seit langer Zeit eine Konstante der Politik in der Hauptstadt Russlands.

Der latente Konflikt wird verstärkt, wenn das Stadtoberhaupt Ambitionen auf die Führung des Staates anmeldet – oder sie ihm nachgesagt werden. Die wichtigsten Akteure in diesem Konflikt sind einmal der Präsident und der Premierminister mit den vielen Beamten und Staatsbediensteten sowie auf der anderen Seite der Bürgermeister Moskaus und die zahlreichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Die Stadtverwaltung übt die Exekutivmacht (ausführende Gewalt) in Moskau aus, die aus der Regierung der Stadt und dem Oberbürgermeister besteht. Letzterer wird zusammen mit dem Vizebürgermeister auf Vorschlag des Staatspräsidenten vom Stadtparlament gewählt. Die Legislative (gesetzgebende Gewalt) wird von der Stadtduma Moskaus gestellt. Diese besteht aus insgesamt 35 Abgeordneten und überwacht in ihrer Funktion den Bürgermeister.

Die Wähler in Moskau, die etwa zehn Prozent der gesamten Wählerschaft Russlands ausmachen, stimmten bei Wahlen seit Anfang der 1990er-Jahre in der Regel stärker für liberale oder sozialliberale Parteien der Opposition, als der restliche Teil des Landes. Eine Ausnahme von diesem Trend sind die überwältigenden Wahlergebnisse für den gegenwärtig amtierenden Bürgermeister Juri Luschkow von über 70 Prozent. Dabei wird Luschkow trotz seiner pragmatischen Wirtschafts- und Investitionspolitik in Richtung Europa nicht als liberal und westlich zugewandt betrachtet. Bei den Wahlen in das Stadtparlament Ende 2005 errang die „Partei der Macht“, Einiges Russland, eine absolute Mehrheit.

Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Moskau

Städtepartnerschaften

Moskau unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Bolschoi-Theater
Bolschoi-Theater

Das Bolschoi-Theater („Großes Theater“) in Moskau ist das bekannteste Theater der Stadt. Es besteht seit dem Jahre 1776. Damals erhielt Fürst Peter Urussow vom Zaren das Alleinrecht, in Moskau Schau- und Singspiele aufzuführen. Die ersten Schauspieler waren Leibeigene des Fürsten.

Die Aufführungen fanden zuerst noch in einem Privathaus statt, erst im Jahre 1780 entstand der Theaterbau am heutigen Standort. Das Bauwerk steht auf Holzpfählen in einem sumpfigen Teil des Moskauer Zentrums. Zuerst war das Theater nach der vorbei führenden Straße „Petrowski-Theater“ benannt. Im 18. Jahrhundert wurden überwiegend Opern russischer Komponisten aufgeführt, aber auch Dramen und Ballette.

1805 brannte das Theatergebäude ab und wurde 20 Jahre später durch den Architekten Joseph Bové neu errichtet. Erst damals erhielt es den Namen „Bolschoi-Theater“. Am 18. Januar 1825 wurde das neue Bolschoi-Theater mit dem Prolog Der Triumph der Musen zur Musik von Alexei Werstowski und Alexander Aljabjew wieder eröffnet. 1853 zerstörte erneut ein Brand die Inneneinrichtung des Theaters. Daraufhin stattete der Architekt Albert Cavos das Gebäude noch kostbarer aus. Bis heute ist bis auf kleinere Veränderungen diese Einrichtung erhalten geblieben. Durch seine außergewöhnliche Architektur im Stil des russischen Klassizismus gehört das Bolschoi-Theater heute zu den schönsten Theatern der Welt.

Heute arbeiten dort etwa 900 Schauspieler, Tänzer, Sänger und Musiker. Die Stars sind meistens auf Tournee in aller Welt unterwegs und daher selten in Moskau anzutreffen. Das Bolschoi-Theater ist heute die Heimat einer der ältesten und besten Ballettkompanien der Welt, dem weltberühmten Bolschoi-Ballett.

Weitere bekannte Theaterhäuser in Moskau sind beispielsweise das Wachtangow-Theater an der alten Arbat-Straße, das 1897 gegründete Tschechow-Künstlertheater sowie das in der späteren Sowjetzeit bekannt gewordene Taganka-Theater.

Museen

Staatliches Geschichtsmuseum am Roten Platz
Staatliches Geschichtsmuseum am Roten Platz
Zarenkanone
Zarenkanone

Unter den vielen Museen der Stadt besonders sehenswert ist das „Puschkin-Museum für Bildende Künste“ mit hervorragenden Exponaten zur Kulturgeschichte des Altertums, zur Renaissance und einer breitgefächerten Gemäldesammlung vornehmlich westeuropäischer Künstler.

Sehr interessant ist auch die „Tretjakow-Galerie“ im historischen Stadtteil Samoskworetschje. Sie ist das größte Museum der russischen nationalen Kunst und präsentiert mehr als 100.000 Gemälde, Graphiken und Skulpturen vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Galerie wurde 1902 erbaut. Der Gründer war der russische Kaufmann Pawel Tretjakow (1832–1898). Als ein leidenschaftlicher Sammler begann Tretjakow 1856, die Werke zeitgenössischer russischer Maler zu erwerben. 1892 betrug seine Sammlung, die nun auch Ikonen umfasste, ungefähr 2000 Werke. Im selben Jahr schenkte er seine Sammlung der Stadt Moskau.

Nach Tretjakows Tod wurde das Museum von der Stadtduma geleitet. Zu den Mitgliedern der Duma gehörten meist russische Künstler wie Ilja Ostruchow. Nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 erlangte die Galerie nationalen Status. 1920 bis 1930 wurden Sammlungen zahlreicher anderer Museen in die Tretjakow-Galerie übertragen. Mitte der 1930er-Jahre fanden dort, wegen des auf den ständigen Zuwachs folgenden Raummangels, umfangreiche Erweiterungen statt. Auf Grund des großen Besucherandrangs erfolgte in den 1980er- und 1990er-Jahren ein weiterer Um- und Ausbau. 1995 wurde auch eine Abteilung für Moderne Kunst eröffnet.

Einen Besuch wert ist auch das Panorama der Schlacht von Borodino, geschaffen von Franz Roubaud (1856–1928), im Borodino-Panorama-Museum, das Staatliche Historische Museum am Roten Platz oder eine der zahlreichen Kunstausstellungen.

Östlich des Stadtzentrums, im früheren Andronnikow-Kloster, befindet sich das Museum des Malers Andrei Rubljow (1360–1430), in dem der Meister der russischen Ikonenmalerei und Begründer der Moskauer Malschule im 15. Jahrhundert als Mönch lebte, starb und auch beigesetzt wurde. Das Museum beherbergt Ikonenmalerei des 14. bis 17. Jahrhunderts.

Eines der schönsten Klöster Moskaus ist das Nowodewitschi-Kloster am rechten Moskwa-Ufer südwestlich des Stadtzentrums. Es war für 400 Jahre Zeuge historischer Ereignisse in Zusammenhang mit Persönlichkeiten wie Iwan der Schreckliche, Boris Godunow und Peter der Große. Die architektonische Gesamtheit des Klosters entstand Ende des 17. Jahrhunderts und ist bis heute eines der Besten seiner Art in ganz Russland. In der Smolensker Kathedrale ist eine wertvolle Wandmalerei des 16. Jahrhunderts und eine prächtige Ikonostase mit den Ikonen der bekanntesten kaiserlichen Herrschaften jener Zeit zu besichtigen. In der Nähe des Klosters liegt der Nowodewitschi-Ehrenfriedhof, auf dem zahlreiche berühmte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Bauwerke

Der Kreml
Der Kreml
Blick auf den Kreml
Blick auf den Kreml

Zu den zahlreichen sehenswerten Bauwerken gehören viele Zeugnisse der Baukunst aus Vergangenheit und Gegenwart, Denkmäler berühmter Schriftsteller, Gelehrter und Staatsmänner sowie Monumente und Denkmäler zu Ehren großer historischer Ereignisse. Der Kreml und der Rote Platz stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Allein die Russisch-Orthodoxe Kirche hat seit 1990 im Großraum Moskau etwa 1000 Kirchen renoviert und 200 neue Kirchen gebaut.[8]

Der Kreml

Das bedeutsamste Bau- und Geschichtsdenkmal ist der Kreml, der älteste Teil Moskaus. Dort befindet sich der Sitz des russischen Präsidenten. Die bis auf den heutigen Tag erhalten gebliebenen Mauern und 19 Türme wurden im 15. Jahrhundert errichtet und waren damals eine beachtliche Befestigungsanlage.

Die ältesten Baudenkmäler sind die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von 1479, die Verkündigungs-Kathedrale von 1489 und die Erzengel-Kathedrale aus dem Jahre 1509, die Kirche zur Gewandlegung der Muttergottes von 1486, der Facettenpalast aus dem Jahre 1491 sowie der 80 Meter hohe Glockenturm von Iwan dem Großen (Kolokolnja Iwana Welikogo) von 1508.

Später kamen die Kirche zu den zwölf Aposteln, der Patriarchenpalast und der Terem-Palast, beide erbaut im 17. Jahrhundert, das Arsenal von 1737 sowie das Senatsgebäude aus dem Jahre 1787 hinzu. In letzterem Gebäude lebte und arbeitete von 1918 bis 1922 Lenin. Sein Arbeitszimmer und seine Wohnung sind so erhalten geblieben, wie zu seinen Lebzeiten.

Das Gebäude der Rüstkammer von 1851 enthält ein einzigartiges Museum mit Sammlungen alter Waffen und Kriegstrophäen, der größten Sammlung von Zarengewändern, Insignien, Thronsesseln, Kutschen und anderen Meisterstücken des russischen und ausländischen Kunsthandwerks, die mit der Geschichte Russlands verbunden sind. Unweit des Glockenturms befinden sich die Zarenkanone und die Zarenglocke, einzigartige Denkmäler der russischen Gießerkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts.

1961 wurde auf dem Kreml-Gelände der Kongresspalast errichtet, ein sachlicher und zugleich festlicher Bau, dessen großer Saal ein Fassungsvermögen von 6000 Personen hat. Hier finden wichtige öffentliche Veranstaltungen und internationale Kongresse statt, aber auch Schauspiele sowie Opern- und Ballettaufführungen des Bolschoi-Theaters.

Der Rote Platz

Der Rote Platz bei Nacht
Der Rote Platz bei Nacht

An den Kreml grenzt der Rote Platz, der Hauptplatz Moskaus, auf dem sich das Lenin-Mausoleum befindet. Der Name leitet sich vom russischen Krasnaja Ploschtschad ab. Die Bezeichnung Roter Platz ist nicht politisch (aus der Zeit der Sowjetunion) motiviert und bezieht sich nicht auf die Farbe der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 19. Jahrhundert weiß war. Die Bezeichnung stammt aus dem 16. Jahrhundert, und bedeutet eigentlich „Schöner Platz“. Obwohl krasnaja auf Altrussisch „schön“ bedeutete, ist „rot“ die Hauptbedeutung dieses Wortes im heutigen Russischen geworden. Die Bezeichnung des Platzes wird meistens auch von den Russen in dem neuen Sinne verstanden und wird dementsprechend im Deutschen mit „rot“ übersetzt.

Neben dem Platz befinden sich einige Gräber. In die Kremlmauer sind Urnen mit der Asche berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur eingelassen; beispielsweise von Josef Stalin und Juri Gagarin. Auf dem Roten Platz stehen die Basilius-Kathedrale, errichtet 1561, sowie ein Denkmal für Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski, die Führer der Volkswehr von Nischni Nowgorod und Helden des Befreiungskrieges gegen die polnisch-weißrussische Intervention zu Beginn des 17. Jahrhunderts; das Denkmal (siehe hierzu Minin-und-Poscharski-Denkmal) wurde 1818 von Iwan Petrowitsch Martos (1754–1835) fertiggestellt.

Auferstehungstor am Roten Platz
Auferstehungstor am Roten Platz

Weitere markante Bauwerke am Roten Platz sind das Warenhaus GUM und das Gebäude des Historischen Museums – beide Ende des 19. Jahrhunderts in einem stark an die altrussische Baukunst angelehnten Stil errichtet – sowie die Kasaner Kathedrale, die ursprünglich Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut, zu Sowjetzeiten abgerissen und 1993 wiederaufgebaut wurde. Ebenfalls in den 1930er-Jahren zerstört und nach Zusammenbruch der Sowjetunion wiederaufgebaut worden ist das Auferstehungstor aus dem Jahr 1680, das sich am nördlichen Zugang zum Roten Platz befindet.

An der Kremlmauer befindet sich im Alexandergarten das Grabmal des Unbekannten Soldaten, ein 1967 errichtetes Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Ganz in der Nähe des Kreml und des Roten Platzes, angrenzend an das ehemalige Hotel Rossija, sind einige der ältesten Steinbauten des Kitai-Gorod, der Moskauer Altstadt, erhalten geblieben – unter ihnen Baulichkeiten des alten Zarenhofs, erbaut zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, das Haus des Bojaren Romanow, die Annen-Kirche aus dem 15. Jahrhundert sowie andere interessante Kirchen und Häuser.

Die Twerskaja-Straße

Twerskaja-Straße
Twerskaja-Straße

Der Weg nach Twer und weiter nach Sankt Petersburg nimmt an der Twerskaja-Straße, nur ein paar Hundert Meter von der Kremlmauer entfernt, seinen Anfang. Hier fuhr einstmals Tatjana Larina, die Heldin des Romans in Versen „Eugen Onegin“ von Alexander Puschkin (1799–1837), in die Stadt ein. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurde die Straße erweitert und mit neuen Gebäuden bebaut, einige alte sind von ihrem Standort hin bewegt und in die Tiefe der Wohnviertel verschoben worden. Die Straße ist heute ein Sammelort von luxuriösen Hotels, Bars, Restaurants und Einzelhandels-Geschäften.

1782 ist hier nach einem Entwurf des Architekten Matwei Kasakow (1733–1812) das Rathaus der Stadt Moskau errichtet worden. Gegenüber dem Rathaus erhebt sich das Reiterstandbild des Begründers der Stadt Juri Dolgoruki. Die Denkmäler der russischen Dichter Alexander Puschkin und Wladimir Majakowski (1893–1930), hergestellt durch die Bildhauer Alexander Opekuschin 1880 beziehungsweise Alexander Kibalnikow 1958, stehen an der Kreuzung der Straße mit dem Boulevard- und dem Gartenring.

Boulevard- und Gartenring

Wohnhaus aus der Stalin-Zeit am Gartenring
Wohnhaus aus der Stalin-Zeit am Gartenring

Straßen und Plätze des Stadtkerns umrahmen zahlreiche weitere Bau- und Geschichtsdenkmäler des 15. bis 18. Jahrhunderts. Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Zentrum Moskaus mit einer neun Kilometer langen und rund 30 Türme zählenden Stadtmauer umgeben, die nicht erhalten blieb. An ihrer Stelle entstand der Boulevardring.

Jenseits der Stadtmauer umzog die Stadt zusätzlich ein etwa 16 Kilometer langer Erdwall mit Palisaden und hölzernen Wehrtürmen. Den einstigen Verlauf des Wallgrabens markiert heute der Gartenring, von dem sternförmig die größten Straßen Moskaus abgehen. Der Komsomolskaja-Platz etwas außerhalb des Gartenringes stellt das Haupteisenbahntor der Hauptstadt dar und ist einer der belebtesten Orte Moskaus. Von den drei hier gelegenen Bahnhöfen laufen Eisenbahnstrecken nach unterschiedlichen Richtungen auseinander.

Das Bauensemble des Platzes ist beeindruckend. An seiner Schaffung nahmen berühmte Architekten teil. Konstantin Thon entwarf den 1851 fertiggestellten Nikolai-Bahnhof (heute Leningrader Bahnhof), Fjodor Schechtel den Jaroslawler Bahnhof von 1904, Alexei Schtschussew das 1926 eröffnete Gebäude des Kasaner Bahnhofs und das Klubgebäude und Leonid Poljakow das 28-geschossige Hotel „Leningradskaja“ von 1953.

Moscow City

Moscow-City-Bauphase Januar 2007
Moscow-City-Bauphase Januar 2007

Hauptartikel: Moscow City

Fünf Kilometer westlich vom Kreml befindet sich das momentan größte Bauprojekt in Europa. Bereits in den 1990er-Jahren hatte man in Moskau von einem „russischen Manhattan“ geträumt, doch wegen Geldmangel wurde das Projekt aufs Eis gelegt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung und durch private Investitionen wurde im Jahr 2001 der erste Wolkenkratzer fertiggestellt, nun befinden sich fast alle Projekte im Bau. Damit sollte die riesige Nachfrage nach Bürogebäuden in Moskau gedeckt werden. Die Fertigstellung aller Gebäude ist für das Jahr 2012 geplant, und die Kosten belaufen sich auf über zwölf Milliarden US-Dollar.

Zu Moscow City gehört auch das höchste Bürogebäude Europas, „Federazija“, auf deutsch „Föderation“. Am 9. Februar 2005 wurde der Grundstein für das 448 Meter hohe Gebäude gelegt. Mit der Fertigstellung wird im Jahre 2009 gerechnet. Rekordhalter ist bisher mit 264,1 Metern Höhe der Triumph-Palace (russisch Триумф-Палас) in Moskau. Die Gesamtplanung für die beiden Türme in Moskau erfolgte durch die deutsche Architektengemeinschaft Peter P. Schweger & Sergei Tschoban. Der höhere der beiden Türme wird 93 Stockwerke umfassen. In dem Gebäude in der Form zweier Spitzsegel werden sich Büroräume, Wohnungen, ein Hotel, ein Fitnessklub mit Schwimmbad und ein Aquarium befinden.

Weitere Bauwerke

Hochhaus Kotelnitscheskaja Nabereschnaja aus der Stalin-Zeit
Hochhaus Kotelnitscheskaja Nabereschnaja aus der Stalin-Zeit

Sehenswert sind des Weiteren das „Schloss Ostankino“, ein einmaliges Architekturdenkmal des 18. Jahrhunderts; der Ostankino-Fernsehturm von 1967; der Schuchow-Radioturm aus dem Jahre 1922 und der ihm nachempfundene, 2006 fertiggestellte Oktod-Sendeturm; das zwischen 1888 und 1893 erbaute Warenhaus GUM am Roten Platz, das größte seiner Art in Russland; der Arbat, ein altes historisches Stadtviertel, 1493 das erste Mal erwähnt; die Christ-Erlöser-Kathedrale, im Jahre 2000 wiedereröffnet; sowie die sieben „Wolkenkratzer“, erbaut im Zuckerbäckerstil, auch „Stalinfinger“ oder „Sieben Schwestern“ genannt, wie zum Beispiel das Hotel Ukraina, das Außenministerium und die Lomonossow-Universität.

Mit einer Höhe von 537 Metern ist der Moskauer Fernsehturm in Ostankino der zweithöchste der Welt. Das Ausflugsziel im Norden der Stadt wurde in der Zeit von 1960 bis 1967 erbaut. Nach dem Brand im August 2000 wurde die Aussichtsplattform im Juni 2001 in 337 Metern Höhe wieder hergestellt, bleibt jedoch vorerst für Besucher unzugänglich. Mehrere Schnellaufzüge beförderten vor dem Feuer die Touristen innerhalb von 58 Sekunden in die Höhe. Bei Sturm kann die Turmspitze mehr als zehn Meter ausschwingen.

Direkt neben dem Fernsehturm und dem Ostankino-Fernsehzentrum befindet sich der alte Adelssitz Ostankino. In vergangenen Epochen hatte das Schlösschen der russischen Fürstenfamilie Scheremetew als Landsitz gedient. Nach der Oktoberrevolution war hier das „Museum für das Kunstschaffen der Leibeigenen“ eingerichtet worden.

Die Lomonossow-Universität befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums. Über der Moskwa unverkennbar auszumachen das 240 Meter hohe Zentralgebäude der Universität, 1949 bis 1953 errichtet, um das sich vier 17-stöckige Seitenflügel gruppieren. Etwa 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben, und um jeden der rund 45.000 Räume aufzusuchen, müsste man einen Weg von 145 Kilometern zurücklegen. Ganz in der Nähe liegt der Luschniki-Sportpark – wichtigster Austragungsort der Olympischen Spiele 1980 – mit dem 84.000 Gäste fassenden Luschniki-Stadion, erbaut in den Jahren 1955 und 1956, mehreren kleineren Wettkampfanlagen und dem Sportpalast Luschniki für 17.000 Zuschauer.

Parks

Kunstpark
Kunstpark

Der „Gorki-Park für Kultur und Erholung“ ist der populärste unter den rund 100 Parks in Moskau. Er befindet sich im Zentrum der Stadt, am Ufer der Moskwa. Hier gibt es zahlreiche Attraktionen, eine Bootsstation, Bars, Restaurants, Cafés und im Winter Eisbahnen.

Auf den Freilichtbühnen treten hier Künstler auf, an Festtagen finden Volksvergnügungen statt und werden farbenprächtige Feuerwerke abgebrannt. Den älteren Teil des Parks bildet der Lustgarten (Neskutschny sad) mit malerischen Hügeln, Hainen und kleinen Brücken. Hier befanden sich im 18. Jahrhundert die Gutsgärten des Moskauer Adels. Weiter südlich geht der Lustgarten in die Sperlingsberge (Worobjowy gory) über, eine dicht durchgrünte Hügellandschaft, von der aus sich ein Ausblick auf das Stadtzentrum Moskaus eröffnet.

Im Südosten der Stadt findet sich über der Moskwa der Park von Kolomenskoje, heute ein Freilichtmuseum. Berühmt ist hier vor allem die Christi-Himmelfahrtskirche, die erste russische Zeltdachkirche aus Stein.

Im Nordosten der Stadt befindet sich der etwa 300 Hektar große „Sokolniki-Park für Kultur und Erholung“ in herrlicher Waldlandschaft. Größter Moskauer Erholungspark – er umfasst rund 1800 Hektar – ist, ganz am nordöstlichen Stadtrand gelegen, der „Park von Ismailowo“, die einstige Vergnügungsstätte der letzten Zarendynastie; einige wenige Feudalbauten, unter anderen eine barocke Kathedrale vom Ende des 17. Jahrhunderts, haben sich zwischen modernen Cafés, Pavillons und ähnlichem noch erhalten.

Erwähnenswert sind weiterhin der Park von Kuskowo im Osten der Stadt – ein Schlosspark, teilweise im englischen und französischen Stil errichtet – sowie die Parks von Zarizyno, Fili und Ostankino mit dem angeschlossenen Botanischen Garten.

Sport

Luschniki-Stadion
Luschniki-Stadion

Die Stadt Moskau war im Laufe ihrer Geschichte immer wieder Austragungsort von Welt- und Europameisterschaften und anderen internationalen Wettkämpfen, wie der Eishockey-WM des Jahres 1957 oder der XXII. Olympischen Spiele 1980. Die Stadt besitzt mehr als 6000 sportliche Einrichtungen, unter ihnen etwa 100 Stadien, sechs Sportpaläste, über 180 Schwimmhallen, mehr als 2500 Sportsäle und Turnhallen, 3500 Sportplätze, einen Ruderkanal, mehrere Sportkomplexe, ein Wasserstadion, eine Radrennbahn und 60 Schießsportplätze.

Die größten Stadien der Hauptstadt sind:

  • das Luschniki-Stadion mit 84.000 Plätzen, das 1956 eröffnet und für die Olympischen Spiele 1980 ausgebaut wurde;
  • das Dynamo-Stadion mit 51.000 Plätzen, hat außer der eigentlichen Arena Sportsäle, Schwimmbecken, Spielfelder, Trainingsplätze etc.;
  • das neue Lokomotiv-Stadion, das im Jahre 1923 erbaute Oval des Lokomotive Moskau, welches zu Beginn des neuen Jahrtausends einer Generalüberholung unterworfen wurde. Heute hat das Stadion eine Kapazität von 33.979 Plätzen.

Mit dem Lokomotiv-Stadion entstand eine der modernsten Arenen des Landes. Eingeweiht wurde es am 5. Juli 2002 mit dem Fußball-Ligaspiel Lokomotiv Moskau gegen FK Uralan. Neben den Heimspielen des Lokomotiv Moskau finden hier immer wieder auch Länderspiele der russischen Nationalmannschaft sowie vereinzelte Europapokal-Spiele diverser Moskauer Clubs statt.

Gastronomie

Das Restaurantangebot der Stadt ist kaum überschaubar, ständig sind neue Lokalitäten angesagt, andere werden wieder geschlossen. Die Preise sind sehr unterschiedlich. Es gibt Gaststätten, die der Unterhaltung dienen, Bars, Cafés, Nobelrestaurants, aber auch Fastfood-Ketten, Selbstbedienungsrestaurants und Kantinen.

Eines der berühmtesten Gerichte ist Borschtsch, eine ukrainische Suppe aus roter Bete, die auch in Russland und in Polen populär ist und dem Gast im Restaurant heiß mit saurer Sahne serviert wird und ähnlich wie Okroschka (kalte Kwas-Suppe) schmeckt. Weltweit bekannt sind Bœuf Stroganoff (geschnetzeltes Rinderfilet, in saurer Sauce geschmort), Ikra oder Krasnaja Ikra (schwarzer oder roter Kaviar), Bliny (das russische Wort für Pfannkuchen, eine Art Crêpes meist mit Kaviar oder Lachs und saurer Sahne serviert) und Oladji (süße Pfannkuchen mit Marmeladenfüllung). Zum Nachtisch besonders beliebt sind Blintschiki (eine Variation von Pfannkuchen) aus Grieß oder Buchweizen mit süßer Soße.

Handel

Warenhaus GUM
Warenhaus GUM

Die Stadt bietet heute – im Gegensatz zu Sowjetzeiten – eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten. Die Auswahl und die Vielfalt sind weit größer als in anderen Städten Russlands, dafür ist auch das Moskauer Preisniveau eines der höchsten im Land. Viele Geschäfte und Kaufhäuser sind in Moskau nicht nur von Montag bis Sonnabend, sondern auch sonntags geöffnet, große Supermärkte meist rund um die Uhr. Für Antiquitäten, Kunstwerke, Manuskripte und andere wertvolle Gegenstände, die nicht in den Souvenirgeschäften gekauft werden, ist eine Exportgenehmigung notwendig. Beliebte Souvenirs sind Matrjoschkas (buntbemalte Holzpuppen), geschnitztes Spielzeug und Schatullen mit Märchenmotiven und Malereien auf Holz oder Emaille.

Das größte und bekannteste Kaufhaus in Moskau und eines der größten der Welt ist das Warenhaus GUM. Es befindet sich direkt am Roten Platz, gegenüber dem Lenin-Mausoleum und dem Kreml, mitten im Herzen Moskaus. Es wurde, ursprünglich als „Obere Handelsreihen“, zwischen 1890 und 1893 durch den Architekten Alexander Pomeranzew und den Ingenieur Wladimir Schuchow im neorussischen Stil erbaut, einer neoklassizistischen Spielart mit starken russisch-traditionalistischen Einflüssen.

Zwei der beliebtesten Einkaufsstraßen in Moskau sind der Nowy Arbat, eine wichtige Durchgangsstraße westlich des Kremls und die Arbat-Straße, eine Parallelstraße zum Nowy Arbat und die älteste Fußgängerzone Moskaus. Die vom Roten Platz in nördlicher Richtung verlaufende Twerskaja-Straße ist die vornehmste Einkaufsstraße der Stadt und die Adresse einiger teurer Boutiquen. Klassische russische Mode kann man bei Walentin Judaschkin am Kutusowski-Prospekt kaufen, einer der imposantesten Einkaufsstraßen Moskaus, in der sich auch das exklusive Einkaufszentrum „Moskwa“ befindet.

Auch viele westliche Handelsketten sind mittlerweile in Moskau (wie auch zunehmend in anderen russischen Großstädten) präsent, so beispielsweise Metro Cash&Carry, Real, Marktkauf, Spar, Auchan, Obi oder auch Ikea. An den großen Einfallstraßen aus und nach Moskau sowie am äußeren Autobahnring MKAD entstehen außerdem jedes Jahr neue Einkaufszentren, die jeden Komfort bieten und auch jeden Einkaufswunsch erfüllen. Besonders beliebt ist die Kette von Megamalls „Mega“, die nicht nur vielfältige Shoppingmöglichkeiten, sondern mit Multiplex-Kinos und Kunsteisbahnen auch ein breites Unterhaltungsprogramm bieten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Blick auf Moskau
Blick auf Moskau
Autobahnring
Autobahnring

Moskau spielt eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft Russlands. Der Anteil der Stadt am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes beträgt 20 Prozent, am gesamten Einzelhandel Russlands etwa 30 Prozent. Das Wirtschaftswachstum liegt durchschnittlich bei rund zehn Prozent pro Jahr. 2005 wuchs das BIP der Hauptstadt gegenüber 2004 um rund 20 Prozent (Russland 6,4 Prozent).[9]

Etwa ein Viertel der Industrieproduktion Moskaus entfallen auf den Maschinenbau. Seine Hauptzweige sind Werkzeugmaschinen- und Werkzeugbau, Elektroindustrie, Lagerfertigung, Kraftfahrzeugindustrie und Gerätebau. Weitere wichtige Industriezweige sind das Hüttenwesen, die Leicht-, Kraftfahrzeug-, Baustoff-, Chemie- und petrochemische Industrie. Die Stadt ist ein großes Zentrum des Militär-Industrie-Komplexes.

In Moskau sind etwa 80 Prozent des Finanzpotenzials des Landes konzentriert. Zwei Drittel des Gesamtumfanges ausländischer Investitionen in die Wirtschaft Russlands geht in die Hauptstadt. Moskau ist damit das größte Betätigungsfeld ausländischer Investoren. In der Stadt befinden sich etwa 18.500 Handelsbetriebe, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe, 9000 Kleinhandelsobjekte und circa 150 Märkte in denen ungefähr eine Million Personen beschäftigt sind. In der Stadt gibt es etwa 1200 Banken, über 60 Versicherungsgesellschaften und mehrere Dutzend Börsen. Etwa ein Viertel aller Einnahmen des Staatshaushalts steuert Moskau bei.

In Moskau herrscht gegenwärtig fast Vollbeschäftigung. Das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen im Jahr 2006 lag bei umgerechnet rund 850 Euro .[10] Nicht berücksichtigt ist dabei, dass nach wie vor ein hoher Anteil der Löhne schwarz gezahlt wird, effektiv dürfte die Lohnsumme 30 bis 100 Prozent über den offiziellen Zahlen liegen.

In Moskau verbesserte sich der Lebensstandard in den 2000er-Jahren erheblich. Die Stadt hat sich seit Anfang der 1990er-Jahre von einer der preiswertesten zu einer der teuersten Städte der Welt entwickelt. Nach dem Wert des Verbraucherkorbes, der über 150 Hauptwaren beinhaltet, nimmt sie den ersten Platz in Europa ein und steht nur den japanischen Städten Tokio und Ōsaka nach. Etwa fünf bis zehn Prozent der Moskauer Bevölkerung zählen zur wohlhabenden oder reichen Schicht. Das heißt, rund eine Million Menschen besitzen eine hohe Kaufkraft. Rund 40 Prozent der Einwohner, das sind etwa vier Millionen Menschen, gehören der neuen Mittelschicht an.[11]

Verkehr

Siehe auch: Liste der Bahnhöfe in Moskau

Fernverkehr

Der Kasaner Bahnhof
Der Kasaner Bahnhof

Die zentrale Lage prädestiniert Moskau zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Straßen-, Schienen-, Schiffs- und internationalen Flugverkehrs im europäischen Teil des Landes. Ein Kanalsystem verbindet die Stadt mit fünf Meeren (Weißes Meer, Ostsee, Schwarzes Meer, Asowsches Meer und Kaspisches Meer), Moskau wird daher auch „Hafen der fünf Meere“ genannt.

Moskau besitzt drei internationale Flughäfen: Scheremetjewo (1960 eröffnet), Domodedowo (1964), Wnukowo (1941). Der älteste Moskauer Passagierflughafen Bykowo (1933) wird ausschließlich für Inlandsflüge genutzt, während der im Jahr 2000 errichtete Flughafen Ostafjewo gegenwärtig noch keine regulären Linienflüge bedient.

In Moskau laufen alle Hauptlinien der Eisenbahn im europäischen Teil Russlands zusammen. Die Stadt ist größter Eisenbahnknotenpunkt des Landes mit mehreren Rangierbahnhöfen. Weitere Verkehrsverbindungen verlaufen sternförmig nach Europa, Zentralasien und zum Kaukasus.

Moskau hat keinen einheitlichen Hauptbahnhof. Allerdings liegen einige wichtige Bahnhöfe am Komsomolskaja-Platz direkt nebeneinander: der Leningrader Bahnhof für den Verkehr nach Sankt Petersburg (Nikolai-Bahn), der Jaroslawler Bahnhof für die Transsibirische Eisenbahn (nach Wladiwostok am Japanischen Meer) und der Kasaner Bahnhof für den Verkehr in Richtung der Wolgarepubliken Tatarstan und Baschkortostan. Von Bedeutung sind außerdem der Kiewer Bahnhof für den Verkehr in die Ukraine, der Kursker Bahnhof und der Pawelezer Bahnhof für Züge nach Südrussland, der Rigaer Bahnhof für Züge Richtung Lettland und der Weißrussische Bahnhof für Züge nach Mittel-/Westeuropa und nach Kaliningrad. Der Sawjolowoer Bahnhof, vormals Fernbahnhof für Züge Richtung Rybinsk, wird heute nur für den Regionalverkehr genutzt. Alle Fernbahnhöfe mit Ausnahme des Rigaer Bahnhofs sind mittels einer ringförmig verlaufenden U-Bahn-Linie (Kolzewaja-Linie) verbunden.

Rund um Moskau existiert ein autobahnartig ausgebauter Fernstraßenring (MKAD, von „Московская кольцевая автомобильная дорога“), der einen Umfang von 109 Kilometern besitzt, sowie ein 2003 in Betrieb genommener, innerhalb der Stadt gelegener Dritter Verkehrsring (russ. „Третье транспортное кольцо“). In den nächsten Jahren sollen die beiden noch zusätzlich um einen weiteren Autobahnring (den Vierten Verkehrsring) erweitert werden.

Nahverkehr

Moskauer Metro-Station „Arbatskaja“
Moskauer Metro-Station „Arbatskaja“
Moskauer Monorail
Moskauer Monorail

Der Autoverkehr wird durch Straßenringe in der Innenstadt und zwei Autobahnringe am Rande der Stadt verteilt. Man plant weitere Entlastungs- und Ringstraßen, da das Straßennetz überlastet ist. Oft kommt es auf den Autobahnringen und den Ausfallstraßen zu langen Staus. 1924 fuhren die ersten Omnibusse und am 15. November 1933 der erste Oberleitungsbus in Moskau. Die Stadt verfügt über das längste Oberleitungsbusnetz der Welt.

Moskau verfügt über ein leistungsfähiges System von Untergrundlinien, die Metro Moskau genannt werden. 1932 wurde mit dem Bau begonnen und der erste Streckenabschnitt am 15. Mai 1935 eröffnet. Heute ist ein Netz von über 280 Kilometern mit zwölf Linien und über 170 Stationen in Betrieb. Es werden acht bis neun Millionen Personen pro Tag befördert. Zur Rush-Hour fahren die Züge auf einigen Linien alle 90 Sekunden, und auch zu normalen Verkehrszeiten beträgt der Abstand zwischen den Zügen auf den meisten Linien nicht mehr als zwei bis drei Minuten.

Einige Bahnhöfe der Metro sind mit Mosaiken, Bronzestatuen und Marmor prunkvoll ausgestattet. Die tieferen Stationen können im Verteidigungsfall als Bunker verwendet werden, indem Zugänge und Streckentunnel durch das Schließen entsprechender Schotts abgedichtet werden. Während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurden Metrostationen unter anderem als Lazarette und Kommandopunkte genutzt. Hauptzubringer der Metro in Moskau ist neben städtischen und privaten Buslinien die Moskauer Straßenbahn. Die erste fuhr am 22. Juni 1872 als Pferdebahn; der elektrische Betrieb der Straßenbahn wurde am 6. April 1899 eröffnet. Der innerstädtische Schienenverkehr Moskaus wird ferner durch Nahverkehrszüge sowie die neue Einschienenbahn ergänzt. Der Stadtbus-, Trolleybus- und Straßenbahnbetrieb wird vom staatlichen Verkehrsunternehmen Mosgortrans abgewickelt.[12]

Medien

Printmedien

Der Moskauer Fernsehturm und das Monument für die Eroberer des Weltraums 1985
Der Moskauer Fernsehturm und das Monument für die Eroberer des Weltraums 1985

Bei den Printmedien liegen die Boulevardzeitungen Moskowski Komsomolez und Komsomolskaja Prawda auf Platz eins und zwei in der Anzahl der Leser, gefolgt von den früheren kommunistischen Zeitungen Trud, Iswestija und Prawda. Die Iswestija gilt dabei allgemein als die seriöseste Zeitung Moskaus. Sie hat mit ihrer kommunistischen Vergangenheit gebrochen und dient heute als anerkannte Informationsquelle für ein breites Publikum.

Die Wirtschaftszeitung Kommersant ist bei den Werbeeinnahmen führend, liefert sich aber mit ihrem härtesten Konkurrenten, der Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ einen harten Kampf. Zu den am meisten gelesenen Blättern gehört auch das Anzeigenblatt „Is ruk w ruki“, eine Art Tauschbörse mit hunderten von Kleininseraten.

Im Bereich der Wochen- und Monatszeitschriften können die Hochglanzzeitschriften unterschiedlicher Ausrichtungen ihre Leserschaft kontinuierlich vermehren. In letzter Zeit gewinnen auch die Internetzeitungen wie zum Beispiel lenta.ru, strana.ru und polit.ru zunehmend an Bedeutung. Zu den deutschsprachigen Wochenzeitungen gehören die Moskauer Deutsche Zeitung und die Moskauer Nachrichten, englischsprachige Tageszeitungen sind The Moscow Times und The Moscow Tribune. Wöchentlich erscheint die Moskowskije Nowosti.

Hörfunk

In Moskau senden zahlreiche Radiostationen. Dazu gehört auch „Echo Moskwy“ („Echo Moskaus“) mit einem einzigartigen Format. Die Station strahlt fast keine Musik aus, dafür ist sie als kritischer Nachrichten- und Diskussionssender bekannt.

Als in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow im Jahre 1990 erstmals nichtstaatliche Medien zugelassen wurden, gründete eine Gruppe von Journalisten den Radiosender Echo Moskau. Auf die Sendelizenz Nummer eins sind die Mitarbeiter heute noch stolz. Alexei Wenediktow ist der Chefredakteur. Heute gehört der Sender dem quasi-staatlichen Energie-Riesen Gazprom und trotzdem ist es ihm weitgehend gelungen, die redaktionelle Unabhängigkeit zu bewahren. In Moskau hat der Sender etwa 500.000 Hörer.

Fast jede Wohnung in Moskau besitzt auch heute noch einen Drahtfunkanschluss mit drei Kanälen, der noch aus sowjetischer Zeit stammt. Da er relativ preiswert ist, melden viele Bewohner diesen nicht ab, obwohl sie ihn nicht benutzen. Auf den beiden ersten Kanälen sind die staatlichen Sender „Radio Rossii“ („Radio Russlands“) und „Radio Majak“ („Radio Leuchtturm“) zu hören, die ein der Regierung nahes, aber breites Angebot an Informationen ausstrahlen. Auf dem dritten Kanal ist der kommerzielle Musikkanal „Jewropa Pljus“ aufgeschaltet.

Fernsehen

Die Moskauer sind stark auf das Fernsehen konzentriert. Die beiden staatlichen landesweit ausgestrahlten Fernsehsender „Perwy kanal“ (Erstes Programm) und „Rossija“ (Zweites Programm) sind in Moskau Marktführer. Sie strahlen ein breites Programm an Nachrichten und Unterhaltung aus und versuchen den Geschmack des Durchschnittsbürgers zu befriedigen. Der nichtkommerzielle Fernsehkanal „Kultura“ sendet ausschließlich kulturelle Beiträge, tagsüber ist der Sender „EuroNews“ aufgeschaltet.

Der nichtstaatliche Fernsehsender NTW, der ebenfalls im ganzen Land zu empfangen ist, hat Marktanteile verloren, seit er vom weltweit größten Erdgasförderunternehmen Gazprom übernommen wurde, bei dem der russische Staat 51 Prozent der Aktien besitzt. In der Stadt gibt es noch weitere kleinere private Fernsehsender, daneben existieren die Musikkanäle MTV und Mus-TV sowie eine Anzahl regionaler Sender.

Insgesamt sind mehr als zehn Sender über Antenne zu empfangen. Das Programmangebot reicht von alten sowjetischen Spielfilmen über Nachrichten bis hin zu Produktionen aus Hollywood (letztere werden überwiegend in schlechter Synchronisation ausgestrahlt). Ausländische Fernsehstationen sind nur per Parabolantenne zu empfangen, denn Satelliten- und auch Kabelfernsehen sind noch nicht sehr verbreitet.

Bildung

Lomonossow-Universität
Lomonossow-Universität

80 Hochschulen mit etwa 250.000 Studenten, die in 380 verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet werden, und über 1000 Forschungsinstituten und Konstruktionsbüros machen Moskau zum überragenden Zentrum des wissenschaftlichen Lebens. Des Weiteren befinden sich in der Stadt etwa 4000 Bibliotheken, deren Buchbestand circa 400 Millionen Exemplare verschiedener Arten der Druckerzeugnisse beträgt.

Zu den hervorragenden Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Stadt gehören neben der berühmten staatlichen Lomonossow-Universität, die staatliche Technische Universität für Bauwesen (MSUCE), die staatliche Technologische Universität Stankin, die Hochschule für Bergbau, das Institut für Kristallographie der Akademie der Wissenschaften, die Russische Universität für Luft- und Raumfahrt (MAI), die Staatliche Technische Universität Moskau, die Russische Universität der Völkerfreundschaft, die Staatliche Akademie für Lebensmittelindustrie und die Hochschule für Energetik (MEI).

Das staatliche Gerassimow-Institut für Kinematographie (WGIK) ist mit der Gründung im Jahre 1919 die erste Filmhochschule weltweit.

Die Lomonossow-Universität ist die größte und älteste Universität Russlands. Sie wurde am 25. Januar 1755 per Erlass von Elisabeth I. auf Anregung des Universalgelehrten und Schriftstellers Michail Lomonossow gegründet. Viele sowjetische und russische Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft waren Absolventen dieser Universität, zu denen auch Ex-Staatschef Michail Gorbatschow zählt. Gegenwärtig sind rund 30.000 Studenten aller Fachrichtungen dort eingeschrieben.

Siehe auch: Liste weiterführender Bildungseinrichtungen in Moskau

Persönlichkeiten

Moskau ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem die Komponisten Anatoli Alexandrow, Sergei Jewsejew, Paul Juon, Georgi Konjus und Wladimir Vogel, der Pianist und Komponist Sergei Konjus, der Schriftsteller und Kolumnist Wladimir Kaminer, der Konstrukteur von Flugzeugmotoren Wladimir Klimow, der Flugzeugkonstrukteur Wadim Schawrow, der Schriftsteller Waleri Michailowitsch Nikolajewski und der Schriftsteller Sergei Solowjow.

Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter Moskaus

Literatur

Einzelnachweise

  1. World Gazetteer: Bevölkerungszahlen im Ballungsraum
  2. Retromoscow.narod.ru: Moskauer Statistik (in russisch)
  3. WMO: World Weather Information Service
  4. Moskau Online: Geschichte Russlands und der Stadt Moskau im Überblick
  5. a b Russland-Aktuell: Die Terroranschläge
  6. Tagesschau: Geiseldrama in Moskau 2002
  7. Perepis2002.ru: Nationalitäten und Ethnien in Russland – Volkszählung 2002 (in englisch)
  8. Radio Vatikan: Russland: Orthodoxe Kirche restauriert und errichtet Kirchen, 20. August 2007
  9. Russland.RU: Die ausländische Geschäftswelt in Moskau
  10. Moskauer Statistikamt MOSGORSTAT
  11. Moskau.RU: Drei Viertel des Finanzpotenzials, relativ hohe Löhne
  12. Mosgortrans: Geschichte des Bus- und Straßenbahnverkehrs in Moskau (in russisch)

Weblinks

Portal
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