Zarenglocke
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Zarenglocke (russisch Царь-колокол / Zar-kolokol) ist die Bezeichnung für eine Glocke im Moskauer Kreml. Die 1730 gegossene Glocke hat eine Höhe von 5,87 Meter, misst im größten Durchmesser 6,60 Meter und wiegt 190.000 kg. Damit ist sie die schwerste Glocke der Welt. Ein ca. 11.000 kg schweres Stück der Glocke ist herausgebrochen (zum Vergleich: 11.320 kg ist das Gewicht der Gloriosa im Erfurter Dom). Die Glocke wurde nie geläutet, sie steht als Sehenswürdigkeit auf einem Granitsockel.
Hinsichtlich ihrer Geschichte und ihrer Beschädigung 1737 widersprechen sich die Quellen. Zum einen wird behauptet, die Glocke sei beim Aufziehen in einen Turm abgestürzt und zersprungen. Andere Quellen geben an, dass sie zwar aufgehängt worden sei, aber offenbar aufgrund der Statik auf das Läuten verzichtet wurde. Bei einer Feuersbrunst sei sie dann geborsten und abgestürzt. Eine dritte Theorie besagt, dass die Glocke nie das Gusshaus verlassen hatte und dort bei einem Feuer durch das Löschwasser und den Temperaturunterschied sprang.
1812 wollte Napoléon Bonaparte nach der Eroberung Moskaus die Glocke nach Frankreich überführen, doch scheiterte dieses Vorhaben an dem gewaltigen Gewicht und an den damit verbundenen logistischen Problemen.
Eine Nachbildung der Glocke hängt im 1996 errichteten Gifhorner Kulturinistitut Die Brücke.
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Koordinaten: 55° 45′ 2" n. Br., 37° 37′ 6" ö. L.