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Tschechoslowakei – Wikipedia

Tschechoslowakei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Československo (tschechisch)
Česko-Slovensko (slowakisch)
Tschechoslowakei
Flagge der Tschechoslowakei
Wappen der Tschechoslowakei
Flagge Wappen
Wahlspruch: Pravda vítězí
(Tschechisch für Wahrheit siegt)
ab 1989 auf Latein: Veritas Vincit
Amtssprache Tschechisch
Slowakisch
Hauptstadt Prag
Staatsform 1918 bis 1969: Republik
1969 bis 1992: Föderative Republik
Staatsoberhaupt Liste
Regierungschef Liste
Fläche 127.876 km²
Einwohnerzahl 15,7 Millionen
Bevölkerungsdichte 123 Einwohner pro km²
Währung Tschechoslowakische Krone
Unabhängigkeit 28. Oktober 1918 bis
31. Dezember 1992
Nationalhymne Kde domov můj und Nad Tatrou sa blýska
(hintereinander gespielt)
Nationalfeiertag 28. Oktober
(Staatsgründung 1918)
Zeitzone UTC +01:00
Kfz-Kennzeichen CS
Internet-TLD .cs (nicht mehr existent)
Fläche und Bevölkerung beziehen sich auf das Jahr 1993
Lage der Tschechoslowakei in Europa zwischen 1949 und 1990

Die Tschechoslowakei, amtlich 1918–1939 und 1945–1960: Tschechoslowakische Republik (bzw. ČSR); 1960–1990 Tschechoslowakische Sozialistische Republik (bzw. ČSSR); 1990–1992 Tschechische und Slowakische Föderative Republik (bzw. ČSFR) war ein Staat auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien und Slowakei und bis zum Zweiten Weltkrieg auch eines kleinen Teils der heutigen Ukraine. Nach 1948 gehörte sie zu den sozialistischen Ländern Osteuropas und zählte zum Ostblock.

Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern Böhmen, Mähren und Mährisch-Schlesien (das ehemalige Österreichisch-Schlesien mit dem vorher preußischen Gebiet um Hultschin, aber ohne einen Gebietsstreifen östlich von Teschen, der an Polen fiel), der Slowakei und – bis 1939 – Karpatenrussland (Podkarpatská Rus, Karpatoukraine, heute Karpatenukraine).

Zu den Gebieten während des Zweiten Weltkriegs siehe Reichsprotektorat Böhmen und Mähren und Erste Slowakische Republik.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Die Tschechslowakei 1928
Die Tschechslowakei 1928

Dieser Staat in Mitteleuropa hatte Grenzen zu Österreich, Ungarn, der Ukraine (ab 1991, davor 1945–1991 der Sowjetunion), Rumänien (bis 1939), Polen und Deutschland (beziehungsweise 1949–1990 der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland).

[Bearbeiten] Bevölkerung (1921)

Der Vielvölkerstaat umfasste bei einer Volkszählung 1921 mit 6,8 Mio Tschechen (50 %), 3,2 Mio Deutsche (23 %), 2,3 Mio Slowaken (15 %) sowie große Minderheiten von Magyaren und Ruthenen (Ukrainern), kleinere von Juden und Polen. Das Sudetenland war bis 1945 mehrheitlich deutsch (0,7 % Polen) besiedelt. Obwohl die deutsche Bevölkerung den zweitgrößten Anteil in der neuen Republik stellte, wurde durch die Zusammenfassung der slawischen Völker der Tschechen und Slowaken ein „Staatsvolk“ unter Ausschluss der deutschen Bevölkerung definiert. Die Amtssprachen waren dementsprechend Tschechisch und Slowakisch.


Nationalitäten der Tschechoslowakei 1921


Gesamteinwohnerzahl 13,5 Mio.
Tschechen 6,8 Mio. 50 %
Deutsche 3,2 Mio. 23 %
Slowaken 2,34 Mio. 15 %
Ungarn ca. 0,8 Mio. 5,5 %
Ruthenen ca. 0,5 Mio. 3,5 %
sonstige ca. 0,5 Mio. 4 %

[Bearbeiten] Geschichte

Lage der Tschechoslowakei im veränderten Europa 1918–1938, 1945–1992
Lage der Tschechoslowakei im veränderten Europa 1918–1938, 1945–1992

Hauptartikel: Geschichte der Tschechoslowakei

Der Staat Tschechoslowakei entstand nach dem Ersten Weltkrieg, durch den Zerfall Österreich-Ungarns. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg wurden die Bestrebungen der Tschechen und Slowaken nach nationaler Selbstbestimmung auch durch die Alliierten unterstützt. Am 28. Oktober 1918 wurde in Prag der neue Staat proklamiert. Durch die Verträge von Saint-Germain und Trianon von 1919 war das Ende der Doppelmonarchie und damit das Fortbestehen der ČSR fixiert.

Im neuen Staat bildeten die Tschechen und Slowaken aber nicht die gesamte Bevölkerung – etwa ein Drittel gehörten anderen Nationalitäten an, darunter 14 % Deutsche (zum Großteil im Sudetenland).

Durch den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland und die damit wachsende Kriegsgefahr stellte diese ethnische Inhomogenität ein wachsendes Problem dar. Im Glauben die Gebietsinteressen Hitlers zu befriedigen, und damit die Kriegsgefahr zu bannen, wurde unter Führung Großbritanniens das Münchner Abkommen vom 29. September 1938 ausgehandelt. Darin wurden die Gebiete mit mehrheitlich deutscher Bevölkerung (Sudetenland) dem Deutschen Reich zugesprochen. Der südliche Teil der Slowakei und die Karpatoukraine fielen mit den Wiener Schiedssprüchen an Ungarn. Das Teschener Gebiet wurde von Polen besetzt.

Der verbliebene Teil der Tschechoslowakei bestand aber nur kurz. Im März 1939 besetzten deutsche Truppen die sogenannte „Rest-Tschechei“. Diese stand als Reichsprotektorat Böhmen und Mähren unter deutscher Verwaltung. Im slowakischen Landesteil wurde die Erste Slowakische Republik, ein Staat unter deutschem „Schutz“, gebildet. Große Teile der tschechoslowakischen Regierung hatten sich ins Ausland abgesetzt, und bildeten unter Beneš ab 1940 in London eine Exilregierung. An der Seite der Westalliierten und der Roten Armee kämpften Tschechen und Slowaken für die Befreiung ihres Landes.

Tschechoslowakei 1920–1938
Tschechoslowakei 1920–1938
Tschechoslowakei 1930: Völkerkarte
Tschechoslowakei 1930: Völkerkarte

Nach Kriegsende wurde die Tschechoslowakische Republik (ČSR) 1945 wiederhergestellt. Bis auf die Karpatoukraine, welche an die Sowjetunion fiel, in den Grenzen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Durch die so genannten Beneš-Dekrete kam es zur Vertreibung der Deutschen aus der ČSR, die nun fast ausschließlich von Tschechen und Slowaken bewohnt wurde. Als sozialistischer Staat und Teil des Ostblocks wurde die Tschechoslowakei Mitglied des Warschauer Vertrages und des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

Der wieder gegründete und 1948 kommunistisch gewordene Staat hatte sich der stalinistischen Politik der Sowjetunion anzufügen. Edvard Beneš trat zurück, weil er die neue Verfassung von Mai 1948 nicht unterschreiben wollte. Der kommunistische Führer Klement Gottwald wurde Präsident.

Durch die Verfassung von 1960 wurde der Staat in die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR) umbenannt und der kommunistische Führungsanspruch festgeschrieben. 1968 kam es unter dem Parteichef der Kommunistischen Partei Dubček zum Versuch einer „Vermenschlichung“ des kommunistischen Staates. Der Prager Frühling sollte einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ schaffen, wurde aber von der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten mit Waffengewalt niedergeschlagen.

Die Bevölkerung der Tschechoslowakei verfiel nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ von 1968 in Resignation. Doch entstand 1977 mit der Charta 77 unter Václav Havel eine mutige Bürgerrechtsbewegung, die seit 1988 zu politischen Aktionen aufrief. Im November 1989 kam es unter dem Eindruck des Reformprogramms von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion zu mehrtägigen Demonstrationen in Prag und anderen Städten. Nach tagelangen Protesten trat die kommunistische Führung zurück. Nach dieser „Samtenen Revolution“, einer verhältnismäßig friedlichen und gewaltlosen Erhebung des Volkes, endete das Regime der Kommunistischen Partei. Anfang Dezember wurde unter dem Reformkommunisten Marián Čalfa eine mehrheitlich nichtkommunistische Regierung gebildet. Ende Dezember wurde der Schriftsteller und Bürgerrechtler Václav Havel zum Staatspräsidenten gewählt. Im Juni 1990 fanden die ersten freien Parlamentswahlen seit 1945 statt. Es siegte das Bürgerforum von Václav Havel und die slowakische Öffentlichkeit gegen Gewalt, die zusammen die Regierung bildeten.

Es zeichnete sich bald ab, dass der föderative Staat „Tschechoslowakei“ auf Dauer keinen Bestand mehr haben werde. Von April 1990 bis Ende 1992 hieß das Land Die Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) mit den Kurzformen Tschechoslowakei in Tschechien beziehungsweise Tschecho-Slowakei in der Slowakei. Aufkommende Interessenskonflikte zwischen den beiden Landesteilen führten 1992 zum Ende der Tschechoslowakei. Ohne Referendum wurde vom Parlament die Auflösung des Staates, und damit die Bildung der Tschechischen und Slowakischen Republik zum 31. Dezember 1992 beschlossen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Rüdiger Kipke: Abschied von der Tschechoslowakei, Köln 1993.

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