Kirgisische Sprache
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung. |
Kirgisisch | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Afghanistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Volksrepublik China | |
Sprecher | 4 Mio. | |
Linguistische Klassifikation |
|
|
Offizieller Status | ||
Amtssprache von | Kirgisistan | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: |
ky |
|
ISO 639-2: |
kir |
|
SIL/ISO 639-3: |
kir |
Die kirgisische Sprache (Eigenbezeichungen: Кыргыз тили, Кыргызчa [amtliche kyrillische Schreibweise]; Kırgız tili, Kırgızça [nichtamtliche Lateinschreibweise]; ältere arabische Schreibweise قىرعىز ٴتىلى [Qırğız tili]) oder kurz Kirgisisch ist eine der nordwestlichen Turksprachen. Sie ist die Amtssprache in Kirgisistan. Als Alternativbezeichung ist aus der türkischen Turkologie „kirgisisches Türkisch“ (türkisch: Kırgız Türkçesi) bekannt.
Die kirgisische Sprache, vor allem das West-Kirgisische, ist dem Kasak-Kirgisischen (einem kasachischen Dialekt) recht ähnlich; sie weist aber im Gegensatz zum eigentlichen Kasachisch starke Eigenschaften einer Mischsprache auf. Das heutige Kirgisisch hat starke Bezüge zu den südlichen Dialekten der altaischen Sprache. Als weitere Alternativbezeichnungen ist auch Kara-Kirgisisch (Kara Kırgızça) bekannt.
Die kirgisische Sprache gehört sprachgeschichtlich zum östlichen Zweig der Kyptschak-Gruppe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sprecherzahl
Kirgisisch wird von mehreren Millionen Menschen in Kirgisistan (2,3 Millionen), Kasachstan (14.112), China (113.000 in Xinjiang), Afghanistan (25.000), Tadschikistan (63.832), der Türkei (1.137) und Usbekistan (174.907) gesprochen.
Bei der Volkszählung (1989) gaben von den 2,5 Millionen Kirgisen der damaligen UdSSR 2,4 Millionen Kirgisisch als Muttersprache und 5.261 als Zweitsprache an. In der Nacht vom 22. auf den 23. September 1989 wurde Kirgisisch zur Staatssprache ernannt, während Russisch weiterhin Arbeitssprache blieb.
Der Wortschatz des Hochkirgisischen wurde in den 1930er Jahren mit zahlreichen Ableitungen aus dem Aserbaidschanischen angereichert. Das war teils dadurch bedingt, dass viele Kirgisen die Hochschulausbildung an der Universität in Baku bekommen haben, die bereits 1919 gegründet wurde. da die ersten Hochschulen in Kirgisien erst in den 1930er Jahren entstanden, bekamen mehrere Generationen der kirgisischen Intellektuellenschicht ihre Ausbildung an den Universitäten in Baku und in Gandscha (Westaserbaidschan). Das Wissenstransfer aus Aserbaidschan spielte eine wichtige Rolle für die Formierung der kirgisischen nationalen Identität. Auch heutzutage genießt die Ausbildung in Aserbaidschan einen guten Ruf in Zentralasien und vor allem in Kirgisien, das unter dem Mangel der Nationalkader leidet.
[Bearbeiten] Alphabete und Transkription
Im 15. bis 20. Jahrhundert diente den Kirgisen das Tschagataische als Schriftsprache.
Als eigenständige Schriftsprache ist Kirgisisch seit Anfang der 1920er Jahre anzusehen, als es im persisch-arabischen Alphabet niedergeschrieben wurde. 1926 wurde auch für die kirgisische Sprache das einheitliche türkische Alphabet verbindlich, das jedoch 1940 wieder abgeschafft wurde. Es wurde das heutige modifizierte kyrillische Alphabet eingeführt, während die Kirgisen in Ost-Turkestan nun wieder die arabischen Schriftzeichen einführten.
1990 wurde auch von der kirgisischen Regierung beschlossen, bis spätestens 2005 erneut ein lateinisches Alphabet auf der Basis des neuen türkischen Alphabetes einzuführen. Dieses wurde bis 1995 entwickelt. Es entspricht dem Lateinalphabet der Kasachen. Doch in der Praxis wird dieses lateinische Alphabet, das bis 2010 offiziell eingeführt werden soll, bisher nur sehr sporadisch angewandt.
Kirgisische Kyrilliza |
Deutsche Transkription |
IPA |
---|---|---|
А a | A a | a |
Б б | B b | b |
В в | W w | v |
Г г | G g | g~ɣ |
Д д | D d | d |
Е е | E e / Je je 1 | e, je |
Ё ё | Jo jo | jo |
Ж ж | Dsch dsch | ? |
З з | S s | z |
И и | I i | i |
Й й | I i / J j 2 | j |
К к | K k | k~q |
Л л | L l | l |
М м | M m | m |
Н н | N n | n |
Ң ң | Ng ng | ŋ |
О о | O o | o |
Ө ө | Ö ö | ø |
П п | P p | p |
Р р | R r | r |
С с | S s (ss) 3 | s |
Т т | T t | t |
У у | U u | u |
Ү ү | Ü ü | y |
Ф ф | F f | f |
Х х | Ch ch | x |
Ц ц | Z z | ʦ |
Ч ч | Tsch tsch | ʧ |
Ш ш | Sch sch | ʃ |
Щ щ | Schtsch schtsch | ʃ |
Ъ ъ | - | - |
Ы ы | Y y | ɯ |
Ь ь | - | - |
Э э | E e | e |
Ю ю | Ju ju | ju |
Я я | Ja ja | ja |
1: Am Wortanfang und nach Vokal Je je, nach Konsonant e.
2: Am Wortende und vor folgendem Konsonanten I i, vor folgendem Vokal J j.
3: Zwischen Vokalen ss, sonst S s.