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Kirgisistan – Wikipedia

Kirgisistan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Кыргыз Республикасы

(kirgisisch-kyrillische Schreibweise)
Kırgız Respublikası

(kirgisisch-lateinische Schreibweise)
Kirgisische Republik

Flagge Kirgisistans
Wappen Kirgisistans
Flagge Wappen
Amtssprache Kirgisisch¹
Hauptstadt Bischkek
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt Präsident Kurmanbek Bakijew
Regierungschef Premierminister Igor Tschudinow
Fläche 199.900 km²
Einwohnerzahl 5.260.000 (Stand 2005)
Bevölkerungsdichte 26,3 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 380 US-$ (2005)
Währung Som
Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 31. August 1991
Nationalhymne Ak möngülüü aska
Nationalfeiertag 31. August
Zeitzone UTC + 6
Kfz-Kennzeichen KS
Internet-TLD .kg
Telefonvorwahl +996
(¹) In Gebieten mit mehrheitlich russischer Bevölkerung ist Russisch gleichberechtigte Amtssprache.

Kirgisistan (kirgisisch Кыргызстан/Kyrgysstan, in der neuen kirgisischen Lateinschrift Kırgızstan) ist ein Staat in Zentralasien.

Es grenzt im Norden an Kasachstan, im Südosten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Die Hauptstadt ist Bischkek.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Landesname

Im allgemeinen Sprachgebrauch und in den Medien Deutschlands herrscht eine gewisse Unklarheit über den genauen Landesnamen. Die laut Auswärtigem Amt offizielle deutschsprachige Landesbezeichnung lautet Kirgisistan. Ebenfalls verbreitet sind der Name Kirgistan sowie die zu Sowjetzeiten gängige Bezeichnung Kirgisien. Die Bezeichnungen Kirgisistan und Kirgistan auf der einen sowie Kirgisien auf der anderen Seite enthalten jeweils unterschiedliche politische Untertöne. Der Name Kirgisien stellt eine Eindeutschung der russischen Bezeichnung Киргизия/Kirgisija dar, die während der Zarenzeit und in der Sowjetunion galt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion versuchten die Kirgisen, ihre nationale Identität durch die Rückbesinnung auf ihre turksprachige Kultur zu stärken und wählten als Landesnamen Кыргызстан/Kyrgysstan. Dieser Name mit der ursprünglich persischen Endung für Region oder Land „-stan“ unterstreicht die kulturelle Beziehung zu anderen turksprachigen Ländern wie Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan. Umstritten ist hier, ob die korrekte Übertragung dieser Bezeichnung ins Deutsche Kirgisistan oder Kirgistan lautet. Kirgistan kommt der Aussprache des Landesnamens in kirgisischer Sprache am nächsten, ist jedoch strenggenommen nicht korrekt, da diese Bezeichnung den Namen des Volkes verkürzt und übersetzt „Land der Kirgen“ bedeuten würde. Das „i“ stellt nicht, wie häufig angenommen, den Genitiv dar, sondern ist ein sogenanntes Bindungs-i, um die beiden Morpheme Kirgis (Kirgisen) und -stan (Land) zu verdeutlichen und zu verbinden.

Der einzige deutsche Name des Landes, den das deutsche Auswärtige Amt neben der amtlichen Bezeichnung „Kirgisische Republik“ verwendet, lautet daher Kirgisistan (= „Land der Kirgisen“).

[Bearbeiten] Geographie

Tianshan-Gebirge
Tianshan-Gebirge

Kirgisistan liegt im Hochgebirge Tianshan; die höchsten Erhebungen erreichen 7.439 m (Dschengisch Tschokusu) und 7.134 m. Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem im Tschüital im Norden und dem Ferghanatal im Süden sowie in geringerem Maße in Bergtälern wie dem um den großen See Yssykköl (kirgis. Ысыккөл). Den südlichen Abschluss des Landes bildet die Gebirgskette des Alai. Zu den bedeutendsten Flüssen des Landes gehören der Naryn, der Tschüi und der Talas.

Bis in eine Höhe von 1.500 m besteht das Land aus Steppe, die allerdings durch weitläufige Bewässerungssysteme urbar gemacht worden ist. Ab 1.500 m herrschen alpine Wiesen und Weiden vor, die bis an die Schneefelder und Gletscher heranreichen. Die Wälder befinden sich in Höhenlagen von 1500 bis 4000 m ü. NN und beherbergen etwa 120 Baum- und Straucharten. Mit nur 4 % Waldfläche ist Kirgisistan eins der waldärmsten Länder Asiens, beherbergt aber die größten Walnusswälder der Welt. In den Wäldern leben Reh, Bär, Marder, Wildschwein, Wolf und Luchs. In den Hochlagen gibt es die höchst seltenen Schneeleoparden und Marco-Polo-Schafe sowie Adler und Falken. Murmeltiere sind in den Hochwiesen weit verbreitet, und seit dem Zusammenbruch der sowjetischen Massenweidetierhaltung dringen Wölfe wieder in wachsender Zahl in die Weidegegenden ein.

[Bearbeiten] Klima

Satellitenbild von Kirgisistan
Satellitenbild von Kirgisistan

Das Klima Kirgisistans ist von trockenen und kontinentalen heißen Sommern und von kalten Wintern geprägt. Die täglichen Temperaturschwankungen sind erheblich. Im Süden des Landes werden im Sommer Temperaturen von 45°C gemessen, während im Winter die Temperaturen auf minus 18°C fallen können.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Die Kirgisen (64,9 % der Bevölkerung) sind ein Turkvolk und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben Usbeken (13,8 %), Russen (12,5 %), Dunganen (chinesische Muslime, 1,1 %), Uiguren (1,0 %), Ukrainer (1,0 %), Tadschiken (0,9 %), Tataren (0,9 %), Kasachen (0,9 %) und Angehörige weiterer Ethnien, wie etwa 57.000 Mescheten, im Lande. Anfang der 1990er Jahre lebten noch ca. 100.000 Deutsche (Kirgisistandeutsche) (meist Baptisten oder Mennoniten) dort; sie sind inzwischen mehrheitlich nach Deutschland ausgewandert, aber es gibt noch kleine deutsche Gemeinden in Dörfern wie Luxemburg und Bergtal. 1999 gab es noch etwa 20.000 Deutsche (Bevölkerungsanteil 0,4 %) in Kirgisistan. 2007 wurde deren Zahl mit ca. 12.000 geschätzt.

Siehe auch: Liste der Städte in Kirgisistan

[Bearbeiten] Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kirgisistans

Zentralasien am Ende des 19. Jahrhunderts
Zentralasien am Ende des 19. Jahrhunderts

Das Gebiet des heutigen Kirgisistan wurde seit dem 8. Jahrhundert von turkstämmigen Kirgisen bevölkert. Ab 1219 gehörte des zum Mongolenreich Dschingis Khans, nach dessen Tod zum Erbe Tschagatais, einem Sohn von Dschingis Khan. Das Gebiet blieb mongolisch, bis es im 18. Jahrhundert von den Chinesen unterworfen wurde.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte das russische Zarenreich schrittweise das Land. Die russische Dominanz in Kirgisistan dauerte schließlich von 1876 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991.

[Bearbeiten] Geschichte seit der staatlichen Unabhängigkeit

Am 31. August 1991 erklärte Kirgisistan seine Unabhängigkeit. Erster Präsident wurde Askar Akajew, der seit 1990 Staatspräsident der Kirgisischen SSR war.

In den ersten Jahren der Unabhängigkeit tat sich Kirgisistan als „Insel der Demokratie“ unter den Nachfolgerepubliken der Sowjetunion hervor. Der Regierungsstil Akajews wurde indes ab Ende der 1990er Jahre zunehmend autoritär. In der Folge kam es häufiger zu Unruhen, in denen sich der ärmere Süden gegen den reicheren Norden erhob. Höhepunkt dieser Unruhen war die „Tulpenrevolution“ nach den Parlamentswahlen vom Februar 2005. Sie führte zum Sturz von Präsident Akajew.

Aus der „Tulpenrevolution“ gingen der frühere Premierminister Kurmanbek Bakijew als neuer Staatspräsident und der ehemalige Oberbürgermeister von Bischkek Felix Kulow als Regierungschef hervor. Das Tandem hielt jedoch nicht lange, und Kulow ging – Anfang 2007 – in die Opposition.

[Bearbeiten] Verfassungsreferendum und Parlamentswahlen 2007

Präsident Bakijew ließ am 21. Oktober 2007 ein Verfassungsreferendum durchführen. Durch die Verfassungsänderungen – die nach offiziellen Angaben von 75 % der Stimmenden angenommen wurden – stärkte der Präsident seine Position beim Besetzen von Regierungsposten und beim Auflösen des Parlaments. Darüber hinaus bestimmte ein neues Wahlrecht, dass das Parlament ausschließlich über Parteilisten gewählt wird; die Möglichkeit von Einzelkandidaturen entfiel. Um ins Parlament einzuziehen, muss eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde überwinden und in jeder der sieben Oblaste Kirgisistans sowie den zwei Stadtbezirken Bischkek und Osch mindestens 0,5 % der Wählerstimmen erreichen. Nach Annahme der Verfassungsänderungen löste Bakijew das Parlament[1] und die Regierung[2] von Premierminister Almasbek Atambajew auf.

Bei den Wahlen am 16. Dezember 2007 schafften drei Parteien den Einzug ins Parlament: Die Präsidentenpartei Ak Dschol (mit 47 % der Stimmen), die Kommunisten (5,1 %) und die Sozialdemokraten (5,0 %). Die Oppositionspartei Ata Meken kam zwar auf 8,3 %, scheiterte aber im Stadtbezirk Osch an der 0,5-Prozent-Klausel.[3]

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Staatsform

Kirgisistan ist eine Präsidialrepublik. Die Verfassung von 1993 ist an westlichen Vorbildern orientiert und sieht ein gewaltenteilendes Regierungssystem mit einer starken Stellung des Staatspräsidenten sowie eine weite Palette an Grundrechten vor. Durch Referenden zur Verfassungsänderung im Februar 1996 und Oktober 1998 wurde die ohnehin starke Stellung des Präsidenten zu Lasten des Parlaments weiter ausgebaut und der Trend zur autoritären Präsidialdemokratie bestätigt. Ein erneutes Verfassungsreferendum im Februar 2003 änderte daran wenig. Der Präsident konnte das Parlament auflösen, er bestimmte den Regierungschef, die Minister, Richter und Gouverneure der Oblaste. Die Exekutive besteht aus dem Regierungskabinett, den Ministerien und staatlichen Komitees, den Oblasten (Verwaltungsbezirken) und der lokalen Administration.

Die Legislative liegt beim Einkammerparlament (Dschogorku Kenesch). Dieses besteht aus 90 Abgeordneten, die über Parteilisten nach dem Verhältniswahlrecht für 5 Jahre gewählt sind. Die in der Wahlrechtsänderung von 2007 eingeführte 5-Prozent-Sperrklausel (bezogen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten landesweit) hatte keinen Bestand vor dem Verfassungsgericht; sie beinhaltete, dass eine Partei zugleich auch in jeder Region Stimmen von mindestens 0,5 % der Wahlberechtigten der Region erringen muss, um in das Parlament einzuziehen.[4]

Nach dem Wahlgesetz hat jeder kirgisische Staatsbürger ungeachtet seiner Herkunft, Rasse, Geschlecht, Ethnie, religiösen oder politischen Überzeugungen ab 18 Jahren das Recht zu wählen und kann ab 25 Jahren selbst gewählt werden. Als erstes Land in Zentralasien hat Kirgisistan im Dezember 2001 Wahlen auf Ebene der Lokalverwaltungen abgehalten. Seit 2003 unterstützt die Weltbank die ländlichen Gemeinden bei der Erstellung und Durchführung ihrer eigenen örtlichen Investitionspläne, und ein deutsches Projekt, von der KfW finanziert, hat sich 2005 ebenfalls an dieser Aufgabe beteiligt.

[Bearbeiten] Parteien

Es gibt in Kirgisistan mehr als 30 registrierte politische Parteien, deren Status durch das „Gesetz über politische Parteien“ geregelt ist. Davon sind ca. neun Parteien der Opposition zuzuordnen. Genaue Abgrenzungen der Oppositionsparteien von Regierungsparteien und der Regierung nahestehenden Parteien sind nur in wenigen Fällen eindeutig möglich, da sich politische Bündnisse und Allianzen schnell ändern.

Die gegenwärtig einflussreichsten Parteien sind die im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen 2007 gegründete Partei Ak Dschol, die Partei der Sozialdemokraten Kirgistans (SDPK; gegründet 1993), die Partei der Kommunisten Kirgistans (PKK; Nachfolgeorganisation der 1991 suspendierten KP Kirgistans) und die Partei „Vaterland“ (Ata Meken).[5]

[Bearbeiten] Außenpolitik

Nach dem 11. September 2001 wurden auf einem Stützpunkt nahe Manas, dem Flughafen von Bischkek, 5000 Soldaten der USA stationiert. Nach stärkeren Unruhen im Land wurde 2002 bei Kant wieder eine Truppenbasis der Streitkräfte Russlands eingerichtet, das auch nach der Errichtung der US-Truppenpräsenz die wichtigste Rolle als Ordnungsmacht im östlichen Zentralasien spielt.

Mitgliedschaften: Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), Shanghai Cooperation Organisation (SCO), Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft (EURASEC), Economic Cooperation Organization (ECO), Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) und Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken (OATCT).

[Bearbeiten] Menschenrechte

Kirgisistan ist den wichtigsten Menschenrechtsabkommen beigetreten und hat sich dem OSZE-Wertekanon unterworfen. Die kirgisische Verfassung garantiert eine weite Palette von Grundrechten, deren Durchsetzbarkeit aber selten von den Bürgern getestet wird.

Die Todesstrafe ist seit 1998 nicht mehr vollstreckt worden. Am 27. Juni 2007 wurde sie per Gesetz endgültig abgeschafft und durch lebenslange Haft ersetzt.

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Verwaltungsgliederung Kirgisistans
Verwaltungsgliederung Kirgisistans

Kirgisistan ist in 7 Gebiete (kirgis. область/oblast, pl. областтар/oblasttar) und den zu keinem Gebiet gehörenden Hauptstadtdistrikt (шаар/schaar, dt. Stadt) Bischkek gegliedert. Die Gebiete untergliedern sich wiederum in 40 Landkreise (район/rajon, pl. райондор/rajondor). Die Stadt Bischkek ist in 4 Kreise untergliedert. Die Landkreise wiederum untergliedern sich in insgesamt 473 ländliche Lokalverwaltungen (айыл өкмөтү/ajyl ökmötü, dt. Dorfregierung) und 22 Städte.

Oblast kirgisische Bezeichnung Nr. auf
der Karte
Verwaltungssitz
Gebiet Batken Баткен областы (2) Batken
Gebiet Tschüi Чүй областы (3) Tokmok
Gebiet Dschalalabat Жалалабат областы (4) Dschalalabat
Gebiet Naryn Нарын областы (5) Naryn
Gebiet Osch Ош областы (6) Osch
Gebiet Talas Талас областы (7) Talas
Gebiet Yssykköl Ысыккөл областы (8) Karakol
Stadt Bischkek Бишкек шаары (1) Bischkek

[Bearbeiten] Infrastruktur

[Bearbeiten] Straße

Hochgebirge trennen den Norden und den Süden Kirgisistans. Die Verkehrsverbindungen sind grundsätzlich mangelhaft, abgesehen von der Gegend um Bischkek. Eine ganzjährig benutzbare Straßenverbindung von Bischkek in den Süden besteht erst seit 2003. In den Gebieten Osch, Batken und Dschalalabat sind die Hauptdurchgangsstraßen durch häufige Grenzübergänge durch usbekisches und tadschikisches Gebiet behindert, da der Straßenbau während der Sowjetzeit ohne Berücksichtigung administrativer Grenzen ausgeführt wurde. Es gibt zwei Straßenverbindungen nach China, die aber im Winter häufig durch schwere Schneefälle und Lawinen blockiert sind.

[Bearbeiten] Luft

Kirgisistan verfügt über zwei internationale Flughäfen: In Bischkek (Flughafen Manas) und in Osch.[6]

[Bearbeiten] Schiene

Das minimale Schienennetz – im Grunde lediglich letzte Ausläufer des ehemaligen sowjetischen Eisenbahnnetzes und heute durch die Grenzen mit Kasachstan und Usbekistan durchschnitten – hat eine Länge von nur 370 km und spielt kaum eine Rolle im inländischen Verkehr. Die eingleisige, nicht elektrifizierte Zweigstrecke der Turksib von Lugowaja über Bischkek nach Balyktschy stellt dagegen die einzige längere Strecke der Kirgisischen Staatseisenbahn (kirgisisch Кыргыз Темир Жолу/ Kyrgys Temir Scholu) dar. Allerdings bestehen fahrplanmäßige Personen- und Frachtverbindungen bis nach Moskau, Nowokusnezk und Jekaterinburg.[7]

[Bearbeiten] Wasser

Auf dem See Yssykköl besteht geringer Schiffsverkehr.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Das 1991 unabhängig gewordene Land übernahm eine vollkommen auf den Markt der Sowjetunion ausgerichtete Wirtschaftsstruktur. Die Restrukturierung derselben und die Privatisierung der Betriebe wurden zwar in Angriff genommen, auch mit Hilfe internationaler Organisationen wie des IWF und der Weltbank, gerieten aber immer wieder aufgrund Korruption, politischer Opposition und mangelndem Investoreninteresses ins Stocken. Dennoch bekam die Regierung ein ökonomisches Grundproblem postsowjetischer Staaten, hohe öffentliche Ausgaben bei gleichzeitigem Einbruch der Staatseinnahmen, relativ gut in den Griff. Das Haushaltsdefizit nahm im Laufe der 1990er stetig ab, sodass 2001 sogar ein kleiner Überschuss vermeldet werden konnte. Dennoch bleibt die Haushaltsplanung problematisch. Naturkatastrophen in den darauffolgenden Jahren erhöhten die öffentlichen Ausgaben und sorgen für ein Haushaltsdefizit 2002 und 2003. Ein großer Schwarzmarkt (geschätzte 40–50 % des BIP), korrupte und inkonsequente Steuereintreibung und niedrige Steuersätze sorgen für sehr beschränkte Haushaltsmittel; Maßnahmen wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 20 % im Jahre 2004 wurden ergriffen.

Kirgisische Hochweide mit dem Tianshan-Gebirge im Hintergrund
Kirgisische Hochweide mit dem Tianshan-Gebirge im Hintergrund

Mit 35 % des BIP ist die Landwirtschaft die Basis kirgisischer Wirtschaft. 75 % des Ackerlandes wurden an die ländliche Bevölkerung verteilt, der Rest wurde den ländlichen Gemeindeverwaltungen unterstellt, damit sie durch Pachteinnahmen eine eigene Finanzquelle haben. 85 % der landwirtschaftlichen Produktion stammen mittlerweile aus Privatbetrieben. In der kirgisischen Landwirtschaft sind nach dem starken Rückgang im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR seit einigen Jahren wieder Zuwächse zu verzeichnen, und die Gesamtproduktion liegt heute deutlich über der der letzten Sowjetjahre. Angebaut werden in den Tälern vorwiegend Weizen, Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse, im Süden außerdem Tabak und Baumwolle. Problematisch für die Landwirtschaft sind das unbeständige Wetter, zahlreiche Naturkatastrophen und die Knappheit von Düngemitteln, Maschinen und Treibstoff.

Mit über 35 % trägt der Dienstleistungssektor seit einiger Zeit mehr zum BIP bei als die dominierende Landwirtschaft. Die Liberalisierung der kirgisischen Wirtschaft führte zum Erstehen unzähliger Familienbetriebe im Einzelhandels- und Nahrungsmittelgewerbe.

Die landschaftliche Schönheit Kirgisistans birgt ein gewisses touristisches Potenzial, das zur Realisierung aber eine entsprechende, noch nicht vorhandene Infrastruktur voraussetzt. So beschränkt sich der Fremdenverkehr bisher größtenteils auf die jährlich etwa 400.000 Besucher aus den ehemaligen Sowjetrepubliken und auf junge Abenteuertouristen.

Weitere 15 % des BIP bildet die Industrie, vorrangig die Gewinnung von Gold und in geringerem Ausmaß Antimon aus Minen in den abgelegenen Bergregionen des Landes. Die staatseigene Gesellschaft Kyrgysaltyn überwacht die Tätigkeiten aller Minen. Es wird mit der Erschöpfung der betriebenen Minen im Jahre 2009 gerechnet; es gibt nur wenig Fortschritt im Entdecken und Erschließen neuer Vorkommen.

Die zum größten Teil ebenfalls staatlich kontrollierte Förderung von Gas, Öl und Kohle ist im Vergleich zu den anderen zentralasiatischen Republiken marginal. Das ohnehin beschränkte Potenzial kann aufgrund mangelnder und mangelhafter Anlagen nicht optimal genutzt werden.

Kirgisistan besitzt Uranvorkommen; eine Anlage zur Herstellung von angereichertem Uran ist in Planung. Diese soll von einem russisch-kasachisch-kirgisischem Joint Venture erstellt und betrieben werden; die Gelder kommen zum Großteil aus Russland. Ein erhebliches Problem, das dringend gelöst werden muss, sind die vielen ungesicherten nuklearen Abfalllager aus sowjetischer Zeit; die Weltbank hat 2004 mit einem ersten Projekt diese Problematik in Angriff genommen.

Mit Ausnahme der Textil- und Nahrungsmittelindustrie können andere Industriebranchen kein oder kaum Wachstum seit den frühen 1990er Jahren nachweisen; sogar im Vergleich zu den anderen GUS-Staaten war der Rückgang der Industrieproduktion um 70 % sehr dramatisch. Kaum Investitionen und Umstrukturierungen lassen darauf schließen, dass es in näherer Zukunft keine Basis für eine grundlegende Erholung der kirgisischen Industrie geben wird.

Eine strenge Währungspolitik konnte die Inflation von über 700 % (1993) und 200 % (1994) auf Werte um 4 % im Jahre 2006 drücken.

[Bearbeiten] Regionale Disparitäten

Während zu Sowjetzeiten im Norden moderne urbane Zentren gegründet wurden, blieb der Süden mit seiner großen usbekischen Minderheit ländlicher geprägt. Ethnische Konflikte im Süden sowie eine Unterrepräsentanz des Südens in der kirgisischen Politik bergen weiter ein Spannungspotenzial. Diesem wird mit präsidentaler Kontrolle über die Provinzgouverneure einerseits sowie Investitionsprogrammen für den Süden andererseits zu begegnen versucht.

[Bearbeiten] Wirtschaftliche Außenbeziehungen

Als erster GUS-Staat wurde Kirgisistan 1998 Mitglied der WTO. Geschichte und isolierte Lage des Landes binden es aber weiterhin eng an die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Auslandsverschuldung beläuft sich auf 1 Mrd. Euro (das entspricht 85 % des BIP) und ist vor allem auf schlecht geplante und durchgeführte Investitionsprogramme zurückzuführen, die mit ausländischen (insbesondere türkischen und russischen) Krediten in den ersten Jahren der Unabhängigkeit finanziert wurden. Ziel der Regierung war es daher, ausländische Direktinvestitionen ins Land zu bekommen sowie den Exportsektor jenseits des traditionellen Goldexports auszubauen. Dieser sorgt für 40 % der Exporteinnahmen und sogar für über zwei Drittel der Einnahmen aus Exporten in Nicht-GUS-Staaten. Importiert wird immer noch hauptsächlich aus den GUS, vor allem Kasachstan bildet sich als Haupthandelspartner in der Region heraus, zuungunsten des anderen Nachbarn Usbekistan, mit dem es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten gekommen ist.

[Bearbeiten] Kultur

Kirgisischer Manastschi beim Rezitieren des Manas-Epos
Kirgisischer Manastschi beim Rezitieren des Manas-Epos

Einen zentralen Platz in der kirgisischen Kultur nehmen Pferdezucht und Jurte ein. Der Stellenwert der Jurte lässt sich leicht an der Tatsache ablesen, dass die Nationalflagge das Gestänge einer Jurte um die obere Rauchabzugsöffnung (den Tündük) darstellt. Die Strahlen im Kreis sollen übrigens die verschiedenen kirgisischen Stämme darstellen, die sich unter Manas vereinigt haben.

Es existiert eine lange Tradition der Filz- und Lederbearbeitung.

Die Falknerjagd, insbesondere mit Adlern, wie auch die Jagd mit Windhunden (insbesondere mit dem einheimischen Taigan) hat eine lange Tradition im Land.

[Bearbeiten] Kirgisische Literatur

Das zentrale Werk der kirgisischen Literatur ist das große Manas-Epos, erheblich länger als die Odyssee und seit etwa 1000 Jahren durch mündliche Überlieferung bewahrt und weitergeformt. Es besingt die Taten des mythologischen Helden Manas und seiner Gefährten, die im 10. Jahrhundert im Kampf mit den benachbarten Uiguren die kirgisische Freiheit bewahrten.

Der wohl bekannteste moderne kirgisische Autor war der in russischer Sprache schreibende Tschingis Aitmatow.

[Bearbeiten] Literatur

  • Judith Beyer, Roman Knee: Kirgistan: Ein ethnografischer Bildband über Talas / Kirgistan: A photoethnography of Talas. Hirmer-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7774-3805-4
  • Wassilios Klein: Das nestorianische Christentum an den Handelswegen durch Kyrgyzstan bis zum 14. Jh.. Brepols, Turnhout 2000 (Silk Road Studies, 3), ISBN 2-503-51035-3
  • Thomas Scholl: Kirgistan entdecken, Trescher Reihe Reisen, 2. Aufl. Berlin 2006, ISBN 3-89794-076-0

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Kirgisiens Präsident löst Parlament auf. RIA Novosti, 22. Oktober 2007.
  2. Kirgisiens Präsident löst nach Verfassungsreferendum Regierung auf. RIA Novosti, 24. Oktober 2007.
  3. Kirgistan nach den Parlamentswahlen: Bakijew stärkt seine Machtkontrolle. Caucaz.com, 27. Januar 2008.
  4. Meyers Lexikon online
  5. Meyers Lexikon online
  6. Flughäfen in Kirgisistan
  7. Homepage der Kirgisischen Staatseisenbahn (Кыргыз Темир Жолу)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Kirgisistan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Commons
 Commons: Kirgisistan – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikinews
 Wikinews: Kirgisistan – Nachrichten

Koordinaten: 39°-43° N, 69°-80° O

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