Organisation der Islamischen Konferenz
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Die Organisation der Islamischen Konferenz (arabisch منظّمة المؤتمر الأسلامي Munazzamat al-mu'tamar al-islāmī; engl. Organization of the Islamic Conference, OIC; franz. L'Organisation de la Conférence Islamique, OCI) ist eine zwischenstaatliche Internationale Organisation von derzeit 57 Staaten, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist. Die Organisation nimmt für sich in Anspruch, die Islamische Welt zu repräsentieren.
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[Bearbeiten] Gründung und Ziele
Die OIC wurde am 25. September 1969 in Rabat (Marokko) gegründet. Als Anlass der Gründung nennt die OIC, dass nach der Eroberung Jerusalems im Sechstagekrieg 1967 die Al-Aqsa-Moschee im Einflussbereich Israels lag. Die Befreiung der Moschee und Jerusalems gaben die Gründungsmitglieder der OIC damals als wichtigste Aufgabe vor. Bei der ersten Außenministerkonferenz der OIC im saudi-arabischen Dschidda im März 1970 wurde die Einrichtung eines ständigen Generalsekretariats beschlossen und Dschidda wurde als Sitz der Organisation festgelegt bis zur geplanten Befreiung Jerusalems.[1]
Beim dritten Treffen der Außenministerkonferenz der OIC im Februar 1972 wurden die Hauptanliegen der Organisation verabschiedet. Die OIC-Charta nennt als wichtigste Ziele die Förderung der islamischen Solidarität und der politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Kooperation unter den Mitgliedsstaaten, außerdem die Förderung der Anstrengungen der Muslime für ihre Würde, Unabhängigkeit und nationalen Rechte. Weiter will die Organisation die Bemühungen zur Sicherung der heiligen islamischen Stätten koordinieren; außerdem soll sie den Palästinensern helfen, ihre Rechte zu erlangen und die besetzten Gebiete zu befreien. Als allgemeinere Ziele werden genannt, dass die OIC auf die Ausrottung jeder Form von ethnischer Diskriminierung und Kolonialismus hinarbeiten und die Kooperation und das Verständnis zwischen den Mitgliedstaaten und anderen Staaten fördern soll.[2]
1990 wurde bei der 19. Außenministerkonferenz der OIC die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam beschlossen[3], welche als Leitlinie der Mitgliedstaaten auf dem Gebiet der Menschenrechte gelten soll. In den abschließenden Artikeln 24 und 25 wird die religiös legitimierte islamische Gesetzgebung, die Scharia, als einzige Grundlage zur Interpretation dieser Erklärung festgelegt; indirekt wird damit die Allgemeingültigkeit der 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossenen Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Frage gestellt.
Im Frühjahr 2008 hat die OIC ihre noch aus der Zeit des Kalten Kriegs stammende Charta ersetzt. Die Vertreter der 57 Mitgliedsstaaten billigten die neue Charta einstimmig. Die neue Charta bezieht sich erstmals ausdrücklich auf die Menschenrechte. Sie fordert, dass sich die Mitglieder im eigenen Land und international für «Demokratie, Menschenrechte, die grundlegenden Freiheiten, den Rechtsstaat sowie für verantwortungsbewusste Regierungsführung» einsetzen.[4]
[Bearbeiten] Mitgliedsstaaten
- Afghanistan (Gründungsmitglied)
- Ägypten (Gründungsmitglied)
- Albanien (seit 1992)
- Algerien (Gründungsmitglied)
- Aserbaidschan (seit 1992)
- Bahrain (seit 1972)
- Bangladesch (seit 1974)
- Benin (seit 1983)
- Brunei (seit 1984)
- Burkina Faso (seit 1974)
- Elfenbeinküste (seit 2001)
- Dschibuti (seit 1978)
- Gabun (seit 1974)
- Gambia (seit 1974)
- Guinea (Gründungsmitglied)
- Guinea-Bissau (seit 1974)
- Guyana (seit 1998)
- Indonesien (Gründungsmitglied)
- Iran (Gründungsmitglied)
- Irak (seit 1975)
- Jemen (Gründungsmitglied)
- Jordanien (Gründungsmitglied)
- Kamerun (seit 1974)
- Kasachstan (seit 1995)
- Katar (seit 1972)
- Kirgisistan (seit 1992)
- Komoren (seit 1976)
- Kuwait (Gründungsmitglied)
- Libanon (Gründungsmitglied)
- Libyen (Gründungsmitglied)
- Malaysia (Gründungsmitglied)
- Malediven (seit 1976)
- Mali (Gründungsmitglied)
- Marokko (Gründungsmitglied)
- Mauretanien (Gründungsmitglied)
- Mosambik (seit 1994)
- Niger (Gründungsmitglied)
- Nigeria (seit 1986)
- Oman (seit 1972)
- Pakistan (Gründungsmitglied)
- Palästinensische Autonomiegebiete (Gründungsmitglied)
- Saudi-Arabien (Gründungsmitglied)
- Senegal (Gründungsmitglied)
- Sierra Leone (seit 1972)
- Somalia (Gründungsmitglied)
- Sudan (Gründungsmitglied)
- Suriname (seit 1996)
- Syrien (seit 1972)
- Tadschikistan (seit 1992)
- Togo (seit 1997)
- Tschad (Gründungsmitglied)
- Tunesien (Gründungsmitglied)
- Türkei (Gründungsmitglied)
- Turkmenistan (seit 1992)
- Uganda (seit 1974)
- Usbekistan (seit 1996)
- Vereinigte Arabische Emirate (seit 1972)
Die Regionalregierung des teilautonomen tansanischen Landesteils Sansibar beschloss Anfang 1993, eigenständig der OIC beizutreten.[5] Die Entscheidung wurde nach Protesten aus Tanganjika (Festlands-Tansania) und politischen Spannungen innerhalb der tansanischen Union im August 1993 rückgängig gemacht.[6] [7]
[Bearbeiten] Beobachter
[Bearbeiten] Staaten
- Bosnien und Herzegowina (seit 1994)
- Russland (seit 2005)
- Thailand (seit 1998)
- Nordzypern (seit 1979 als Muslimische Gemeinschaft Zyperns, seit 2004 als Türkisch-Zyprischer Staat)
- Zentralafrikanische Republik (seit 1997)
[Bearbeiten] Muslimische Gemeinschaften und Organisationen
- Moro National Liberation Front (seit 1977) – (auf den Philippinen bzw. auf Mindanao)
[Bearbeiten] Islamische Institutionen
- Parlamentarische Union der OIC Mitgliedsstaaten (PUOICM) (seit 2000)
- Jugendforum der Islamischen Konferenz für Dialog und Kooperation (ICYFDC) (seit 2005)
[Bearbeiten] Internationale Organisationen
- Afrikanische Union (früher: Organisation für Afrikanische Einheit, seit 1977)
- Arabische Liga (seit 1975)
- Bewegung der blockfreien Staaten (NAM) (seit 1977)
- Economic Cooperation Organization (seit 1995)
- Vereinte Nationen (seit 1976)
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ http://www.oic-oci.org/english/main/oic_in_brief.htm
- ↑ http://www.oic-oci.org/english/main/oic_in_brief.htm
- ↑ http://www.oic-oci.org/english/conf/fm/19/19%20icfm-political-en.htm#RESOLUTION%20NO.%2049/19-P
- ↑ siehe http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/politik/2008/3/15/news-30793703/detail.html und http://www.igmg.de/nachrichten/newsdetails/article/6/mitgliedstaaten-der-oic-verabschieden-neue-charta.html
- ↑ http://www.hiik.de/konfliktbarometer/pdf/Konfliktbarometer_1993.pdf
- ↑ http://www.dcms.kirchenserver.org/dcms/sites/nad/laender/tansania/ereignisse/archiv1990-2000.html
- ↑ http://www.areion.org/areiononline/tansaniac.html
[Bearbeiten] Weblinks
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