Rostow am Don
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Karte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Staat: | Russland | |
Föderationskreis: | Südrussland | |
Föderationssubjekt: | Oblast Rostow | |
Gemeindeart: | ||
Fläche: | 354 km² | |
Einwohner: | 1.062.144 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 3.000,4 E./km² | |
Höhe: | ca. 130 m ü. NN | |
Postleitzahlen: | ||
Telefonvorwahl: | 007 863 | |
Geografische Lage: | ||
Kfz-Kennzeichen: | 61 | |
Stadtgliederung: | ||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Russland, 344007, Rostow am Don, Ul. B.Sadowaja, D. 47 |
|
Offizielle Website: | rostov-gorod.ru | |
Politik | ||
Oberbürgermeister: | Michail Tschernyschow | |
Liste der Städte in Russland |
Rostow am Don (russisch Ростов-на-Дону/Rostow-na-Donu) ist eine der größten Städte im europäischen Teil der Russischen Föderation. Sie liegt im Süden des Landes, 46 Kilometer vor der Mündung des Dons in das Asowsche Meer. Sie ist zugleich Hauptstadt des Rostower Gebiets und wird als „Tor zum Kaukasus“ bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt wurde im Jahr 1749 unter Elisabeth Petrowna am rechten Ufer des Dons 46 km vor seiner Mündung ins Asowsche Meer zum Schutz russischer Handelswege gegründet. Im Jahr 1760 wurde in der Stadt die Rostower Festung errichtet. Heute ist die Stadt eine der größten des Landes mit über 1 Million Einwohnern. Rostow am Don liegt 1.226 Kilometer südlich von Moskau. Sie bildet das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Südrusslands.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 21. November 1941 von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen, jedoch mussten sie die Stadt nach 8 Tagen, am 29. November, wieder aufgeben und wurden rund 80 km zurückgeworfen. Auf ihrem Rückzug hinterließen die Deutschen eine Schneise der Verwüstung. Etliche Fabriken und Wohnhäuser wurden von ihnen niedergebrannt, und 200 russische Kriegsgefangene nur wenige Stunden vor ihrer Befreiung am Bahnhof der Stadt erschossen. Auch etwa 3000 Bewohner der Stadt kamen in diesen acht Tagen bei Luftangriffen und Kämpfen ums Leben.
Nachdem die Rote Armee die Stadt wieder befreit hatte, wurde sofort mit dem Wiederaufbau der zerstörten Fabriken und Häuser begonnen, da man davon ausging, dass die Deutschen die Stadt nicht noch einmal erobern könnten. Doch am 24. Juli 1942 wurde die Stadt erneut erobert.
Die in Rostow lebenden Juden mussten sich am 11./12. August 1942 in einem Schulgebäude versammeln und wurden dann zur Smijowskaja Balka (Schlangenschlucht) getrieben, wo sie erschossen wurden. Darunter waren auch die damals 55-jährige Psychoanlaytikerin Sabina Spielrein und ihre beiden Töchter Renata und Eva. Nach heftigen Kämpfen wurde die Stadt im Februar 1943 erneut zurückerobert und diesmal endgültig befreit.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Wichtigste Industriezweige der Stadt sind die holzverarbeitende Industrie sowie funkelektronische, elektrotechnische und chemische Produktionsstätten. Daneben werden im Gebiet der Stadt Rostow wegen seiner fruchtbaren Schwarzböden in großem Umfang landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Getreide, erzeugt. Weiterhin ist die Region eines der bedeutendsten Steinkohleabbaugebiete der Russischen Föderation.
Rostow am Don ist auch ein Verkehrsknotenpunkt Südrusslands. So befindet sich dort nicht nur ein großer Bahnhof, der den wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt des Südens bildet, sondern auch ein internationaler Flughafen (siehe: Flughafen Rostow am Don) und ein wichtiger Binnenhafen am Don.
Das jüngste russische Atomkraftwerk ging am 30. März 2001 in der südrussischen Don-Region ans Netz.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Kunstgalerie, diverse große Kirchen im Stadtzentrum, unter anderem die riesige Kathedrale vom berühmten russischen Architekten Konstantin Andrejewitsch Thon, das Musiktheater, der Zirkus, das Oblastmuseum und die Öffentliche Bibliothek.
[Bearbeiten] Weiterführende Bildungseinrichtungen
Die Stadt verfügt über einige Hochschulen. Die größte davon war die Rostower Staatsuniversität, RGU, welche bereits im Jahr 1915 eröffnet wurde. Im Januar 2007 fusioniert die RGU mit weiteren Rostower und südrussischen Universitäten zur YUFU, der Südlichen Föderalen Universität. Des Weiteren existieren pädagogische, ökonomische und medizinische Institute in der Stadt.
- Fakultät der Staatlichen Akademie für Wasserstraßenverkehr des Wolgagebiets
- Filiale der Belgoroder Universität der Verbraucherkooperative
- Filiale der Moskauer Staatlichen Handelsuniversität
- Filiale der Moskauer Staatlichen Technischen Universität für Zivilluftfahrt
- Filiale der Moskauer Technischen Universität für Fernmeldewesen und Informatik
- Filiale der Russischen Zollakademie
- Filiale der Sankt-Petersburger Staatlichen Kunstakademie
- Filiale der Taganroger Staatlichen Universität für Nachrichtentechnik
- Filiale des Instituts für Internationales Recht und Ökonomie
- Filiale des Moskauer Instituts für Unternehmertum und Recht
- Filiale des Moskauer Staatlichen Ferninstituts der Nahrungsindustrie
- Freies Russisch-Deutsches Institut für Publizistik Rostow am Don, FRDIP [1]
- Institut für Business und Recht Rostow-na-Donu
- Institut für Internationales Business
- Institut für Verwaltung, Business und Recht
- Juristisches Instituts der Donregion
- Nordkaukasische Akademie für Staatsdienst
- Nordkaukasisches Businessinstitut
- Nordkaukasisches Institut für Anthropologie und angewandte Soziologie
- Rostower Filiale der Staatlichen Technischen Universität Nowotscherkassk
- Rostower Hochschule des Innenministeriums Russlands
- Rostower Institut für Automatisierung und Maschinenbautechnologie
- Rostower Institut für Business und Recht
- Rostower Institut für Business und Unternehmertum
- Rostower Institut für Fremdsprachen
- Rostower Juristisches Institut
- Rostower Militärinstitut für Raketentruppen
- Rostower Staatliche Akademie für Bauwesen
- Rostower Staatliche Bauuniversität
- Rostower Staatliche Medizinuniversität
- Rostower Staatliche Ökonomische Universität
- Rostower Staatliche Pädagogische Universität
- Rostower Staatliche Universität
- Rostower Staatliche Universität für Verkehrsverbindung
- Rostower Staatliches Architekturinstitut
- Rostower Staatliches S.W.Rachmaninow-Konservatorium
- Staatliche Agraruniversität der Donregion
- Staatliche Akademie für Landwirtschaftlichen Maschinenbau Rostow-na-Donu
- Staatliche Technische Universität der Donregion
- Südrussisches Geisteswissenschaftliches Institut
- Zentrum für Internationale Technologische Zusammenarbeit in Lehre und *Wissenschaft "Internauka"
[Bearbeiten] Sport
Die Fußballvereine FK Rostow (Premjer-Liga) und FK SKA Rostow sind in Rostow am Don beheimatet.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Irina Allegrowa, Popsängerin
- Tamara Bykowa, Leichtathletin und Olympiamedaillengewinnerin
- Swetlana Gontscharenko, Leichtathletin und Olympiamedaillengewinnerin
- Andrei Philippowitsch Pashchenko, Komponist
- Wladimir Michailowitsch Petljakow, Flugzeugkonstrukteur
- Boris Gawrilowitsch Schpitalny, Waffenkonstrukteur
- Sabina Spielrein, Psychoanalytikerin
- Maxim Stawiski, bulgarischer Eiskunstläufer
- Savielly Tartakower, bedeutender polnisch-französischer Schachspieler
- Efrem Zimbalist, Konzertviolinist
- Martiros Sarjan, Maler
- Georgi Nikolajewitsch Flerow, Kernphysiker
- Jewgeni Iwanowitsch Umnow, Schachkomponist
[Bearbeiten] Partnerstädte
Rostow am Don ist Partnerstadt von:
- Antalya (Türkei)
- Dortmund (Deutschland)
- Gera (Deutschland)
- Glasgow (Vereinigtes Königreich)
- Plewen (Bulgarien)
- Le Mans (Frankreich)
[Bearbeiten] Sonstiges
Um Rostow herum trieb der Serienmörder Andrej Tschikatilo über 10 Jahre sein Unwesen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Geoklima 2.1
[Bearbeiten] Weblinks
- http://grants.rsu.ru/osi/archit/ -
- http://www.rostov-gorod.ru - Portal der Stadtverwaltung
- http://www.rostov.ru/ - regionales Internet-Portal
- http://www.frdip.rsu.ru/de/index.php - Freies Russisch-Deutsches Institut für Publizistik Rostow am Don (FRDIP)
Rostow am Don
Aksai | Asow | Bataisk | Belaja Kalitwa | Donezk | Gukowo | Kamensk-Schachtinski | Konstantinowsk | Krasny Sulin | Millerowo | Morosowsk | Nowoschachtinsk | Nowotscherkassk | Proletarsk | Salsk | Schachty | Semikarakorsk | Sernograd | Swerewo | Taganrog | Wolgodonsk | Zimljansk
Koordinaten: 47° 13' N 39° 43' O