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Moldauische Sprache – Wikipedia

Moldauische Sprache

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Rumänische Mundarten
Rumänische Mundarten

Moldauisch (auch Moldawisch, Limba moldovenească) ist die offizielle Bezeichnung der rumänischen Sprache als Amtssprache Moldawiens. Die von den Moldauern gesprochene Umgangssprache unterscheidet sich von der im östlichen Teil Rumäniens in der Region Moldau gesprochenen hauptsächlich durch einige aus dem Russischen übernommenen Neologismen. Westlich des Pruth (in Rumänien) stammen die Neologismen hauptsächlich aus dem Französischen.

In der abtrünnigen Transnistrischen Moldauischen Republik ist Moldauisch (jedoch mit der kyrillischen Schrift geschrieben) Amtssprache, zusammen mit Russisch und Ukrainisch. In Gagausien sind neben Moldauisch auch Gagausisch und Russisch offiziell.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Sprache und Politik

Die Aufteilung der rumänischen Sprache gilt als Beispiel für politischen Separatismus in der Sprache. Die Existenz dieser Sprache als Einzelsprache ist umstritten. Fast alle westlichen Sprachwissenschaftler sind sich einig, die moldauische Sprache sei die aus politischen Gründen umbenannte rumänische Sprache, die in den ehemaligen Sowjetrepubliken gesprochen wird. Die moldauische Sprache ist keine geschriebene Form der moldauischen Mundart (graiul moldovenesc), wie oft vermutet wird, sondern dieselbe Form der rumänischen Sprache, die auch im Nachbarland Rumänien als Amtssprache dient (Muntenesc). Auch in der Moldauischen Akademie wird die Existenz einer moldauischen Sprache bestritten.[1] Es gibt aber auch vereinzelte gegensätzliche Meinungen (z. B. der umstrittene Vasile Stati). Kraft Abschnitt I, Artikel XIII des Grundgesetzes der Republik Moldau, ist Moldauisch „Staatsprache“ Moldawiens[2]. 60 % der Staatsbürger Moldawiens bezeichnen ihre Muttersprache als „Moldauisch“. Die Gruppe derjenigen, die ihre Muttersprache als „Rumänisch“ bezeichnen, bildet einen Anteil von 16.5 % der gesamten Bevölkerung in Moldawien, bei der städtischen Bevölkerung sind es knapp 40 %[3]. Der Begriff „Moldauisch“ beschränkt sich aber auf einige staatliche Bereiche, wobei der Begriff „Rumänisch“ auf allen anderen Ebenen verwendet wird. Das geltende Gesetz in Moldawien bestätigt die Gleichheit beider Sprachen [4], so wird beispielsweise in Schulen, Medien, sowie in einigen Verwaltungs- und Staatsbereichen der Begriff „Rumänisch“ verwendet .

[Bearbeiten] Hintergründe

1812 wurde vom Fürstentum Moldau die östliche Hälfte an Russland abgetreten und verblieb dort bis 1918 als Bessarabien. Die Umorientierung des Schriftrumänischen im Jahre 1868 von der Kyrillischen zur Lateinschrift in diesem Bereich praktisch ohne Auswirkungen, wobei es ohnehin nur spärliches Schrifttum gab.[5] Nach der Annexion im 1812 gewann die russische Sprache allmählich an Bedeutung. Seit 1828, wurde das offizielle Verkehr ausschließlich im Russischen durchgeführt. Um 1835 wurde ein siebenjähriges Termin bestimmt, nach dem staatliche Behörden Akten im Rumänischen nicht mehr akzeptieren sollten.[6]

Zwischen 1856 und 1878 gehörte Cahul, Bolgrad und Ismail (ein kleiner Teil im Süden Bessarabiens) erneut zur westlichen Moldau (bzw. Rumänien), als Folge des Krimkriegs, was zu einer zeitweisen Umkehrung der Sprachpolitik in diesem Region führte.

Von 1918 bis 1940 gehörte das damalige Bessarabien zu Rumänien, wo der Begriff "moldauische Sprache" nicht verwendet wurde. 1924 wurde die Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik am Ostufer des Dnister gegründet. Dort wurde für das Moldauische zunächst das lateinische Alphabet eingeführt, 1930 allerdings von einem kyrillischen (nach dem Vorbild des Russischen) ersetzt, das nach einer neuerlichen Periode der Lateinschrift (ab 1933) im Jahre 1937 endgültig verbindlich wurde.

Nachdem die Sowjetunion 1940 Bessarabien annektierte und mit der Hälfte der Moldauischen ASSR zur Moldauischen SSR vereinigte, wurde die Bezeichnung "Moldauisch" auch hier offiziell eingeführt, um alle Bande zu Rumänien zu trennen. Das lateinische Alphabet wurde durch das in der Moldauischen ASSR geltende kyrillische ersetzt. Außerdem wurde während der Sowjetherrschaft die rumänischsprachige Bevölkerung darin bestärkt, Russisch zu sprechen, was eine Voraussetzung für höhere Bildung, gesellschaftliches Ansehen und politische Ämter war.

1990 wurde die moldauische Sprache zur einzigen offiziellen Sprache der Moldauischen SSR erklärt und die rumänische Variante des lateinischen Alphabets wieder eingeführt. Die auf die Unabhängigkeit Moldawiens 1991 folgende Verfassung erkannte Rumänisch als Amtssprache an. 1994 wurde der Name der Amtssprache in der Verfassung wieder in „Moldauisch“ geändert. 1996 lehnte das moldauische Parlament einen Antrag des Präsidenten Mircea Snegur ab, den Namen der Sprache wieder in „Rumänisch“ zu ändern. In Transnistrien gilt das kyrillisch geschriebene Moldauisch offiziell weiterhin als Amtssprache.

2003 veröffentlichte Vasile Stati ein moldauisch-rumänisches Wörterbuch. In der Einführung des Wörterbuches wird von einer „moldauischen Sprache“ gesprochen, die angeblich parallel zur rumänischen Sprache entstanden sei. Stati führte dort die Regionalismen aus dem gesamten Verbreitungsareal der moldauischen Mundart aus, als ob sie kein Bestandteil des rumänischen Wortschatzes wären, und übersetzte sie danach mit Synonymen ins Rumänische, die außerhalb des moldauischen Areals entstanden sind. Dies führte zu Kritik aus beiden Ländern, denn die moldauischen Regionalismen sind Bestandteil des gesamten rumänischen Wortschatzes.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Silviu Berejan, Wissenschaftlicher Hauptforscher des Sprachinstitutes der Moldauischen Akademie: rumän. „Limba română exemplară nu poate fi numită moldovenească, pentru că limba literară moldovenească nu există. Există numai vorbire dialectală moldovenească. Ceea ce ani în şir am numit noi în RSSM impropriu «limbă literară moldovenească» nu era altceva decât limbă română exemplară, doar că era scrisă cu alfabet rusesc. E de ajuns însă ca orice text publicat în acea perioadă să fie transcris cu alfabet latin, ca oricine sa să convingă că el nu a avut şi nu are nici o particularitate specifică pentru vorbirea actuală moldovenească“. (Mitteilung auf der Konferenz zur Benennung der Amtssprache Moldawiens).
  2. Das Grundgesetz der Republik Moldau (in moldauisch)
  3. Nationaler Büro für Statistik der Republik Moldau Stand 2004 (in Rumänisch)
  4. Legea cu privire la functionarea limbilor vorbite pe teritoriul RSS Moldovenesti Nr.3465-XI din 01.09.89 Vestile nr.9/217, 1989 (in Rumänisch)
  5. Cristina Petrescu, "Contrasting/Conflicting Identities:Bessarabians, Romanians, Moldovans" in Nation-Building and Contested Identities, Polirom, 2001, pg. 157 (Englisch)
  6. Heitmann, K., 1989, Moldauisch. In Holtus, G., Metzeltin, M. und Schmitt, C. (eds), Lexikon der Romanistischen Linguistik, Tübingen, vol 3. 508-21.

[Bearbeiten] Literatur

  • Lenore A. Grenoble: Language Policy in the Soviet Union (Springer 2003), ISBN 1402012985; S. 89–93.
  • Valeria Guţu-Romalo: Evoluţia limbii române în Republica Moldova, in: Adriana Grecu: Unitatea limbii române cu privire specială la Basarabia şi Bucovina, Editura Academică, Bukarest 2004, ISBN 973-270985-5; S. 33–48
  • Klaus Heitmann: Das Moldauische im Zeichen von Glasnost' und Perestrojka, in: Wolfgang Dahmen u.a. (Hrsg.): Romanistisches Kolloquium V, Fink-Verlag, München 1991, ISBN 3-7705-2674-0
  • Klaus Heitmann: Rumänisch: Moldauisch, in: Günter Holtus u. a. (Hrsg.): Lexikon der romanischen Linguistik, Bd. 3, Niemeyer-Verlag, Tübingen 1989, ISBN 3-484-50234-7; S. 508–521
  • Marinella Lörinczi: La sconfitta del buon senso linguistico: il primo dizionario moldavo-romeno, a oltre un anno dalla sua pubblicazione. In: Cristina Guardiano u.a. (Hrsg.), Lingue, istituzioni, territori: riflessioni teoriche, proposte metodologiche ed esperienze di politica linguistica. Atti del XXXVIII Congresso internazionale di studi della Società di linguistica italiana (SLI), Modena, 23-25 settembre 2004, Bulzoni, Rom 2005 (= Pubblicazioni della Società di Linguistica Italiana, 49; ISBN 88-7870-056-8), S. 175-191
  • Klaus Steinke: Rumänien und Moldau / Romania and Moldavia. In: Ulrich Ammon u.a. (Hrsg.): Sociolinguistics / Soziolinguistik: An International Handbook of the Science of Language and Society, 2. vollst. neu bearb. u. erw. Aufl., 3. Teilband, de Gruyter, Berlin / New York, 2006 (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft, 3; ISBN 3-11-018418-4), S. 1818-1823

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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