Marburg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 173–412 m ü. NN | |
Fläche: | 124,5 km² | |
Einwohner: | 79.240 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 636 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 35001–35043 (alt: 3550) | |
Vorwahl: | 06421 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 014 | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteilgemeinden in der Kernstadt, 18 äußere Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 35037 Marburg |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Egon Vaupel (SPD) | |
Lage der Stadt Marburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||
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Die Universitätsstadt Marburg ist die Kreisstadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Hessen. Sie liegt am Ufer des Flusses Lahn. Seit dem 12. Jahrhundert hat Marburg Stadtrechte. Heute erfüllt es die Funktion eines Oberzentrums in der Region Mittelhessen. Sie hat als größere Mittelstadt (wie noch sechs andere Mittelstädte in Hessen) einen Sonderstatus (Sonderstatusstadt) im Vergleich zu den anderen kreisangehörigen Gemeinden, das heißt sie übernimmt Aufgaben des Landkreises, so dass sie in vielen Dingen einer kreisfreien Stadt gleicht.
Marburg besitzt mit der Philipps-Universität Marburg die älteste noch existierende protestantisch gegründete Universität der Welt, welche auch heute noch durch ihre Bauwerke und die Studenten das Stadtbild prägt. Das Stadtgebiet erstreckt sich beidseits der Lahn westlich ins Gladenbacher Bergland hinein und östlich über die Lahnberge hinweg bis an den Rand des Amöneburger Beckens.
Den Namen „Marburg“ verdankt die Stadt dem Umstand, dass hier früher die Grenze („mar(c)“) zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz verlief.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Marburg liegt in den Mittelgebirgen im nördlichen Marburg-Gießener Lahntal, etwa in der Mitte zwischen Frankfurt am Main und Kassel, von beiden Städten jeweils rund 77 Kilometer Luftlinie entfernt. Die benachbarte Universitätsstadt Gießen liegt etwa 27 Kilometer südlich von Marburg.
Die größte Ausdehnung des Kernstadtgebietes beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa neun Kilometer, in Ost-West-Richtung etwa sechs Kilometer Luftlinie vom Universitätsklinikum bis Ockershausen. Marburg wird von der Lahn durchflossen; diese verlässt vor Marburg das Rheinische Schiefergebirge, durchbricht im Raum Marburg eine Buntsandstein-Tafel und trennt sie in die Lahnberge im Osten und den Marburger Rücken im Westen. Der höchste Berg innerhalb des zu Marburg gehörenden Stadtgebiets ist mit 412 m ü. NN der Störner, der sich westlich der eigentlichen Stadt, nordwestlich des kleinen Stadtteils Dilschhausen befindet. Die niedrigste Stelle befindet sich im Süden der Stadt an der Lahn (173 m ü. NN).
Der historische Altstadtkern liegt westlich vom heutigen Stadtzentrum, unterhalb des Landgrafenschlosses, aber auch das ehemalige Gerberdorf Weidenhausen auf der anderen Lahnseite hat Altstadtcharakter. Marburg hat sich im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte vom Altstadtkern des Schlosses in das Lahntal ausgedehnt. Südlich des Schlosses befindet sich das Jugendstil- und Biedermeierviertel Südviertel, westlich davon Ockershausen. Im Osten liegt der durch die Bahnlinie von der Innenstadt getrennte Ortenberg, sowie die 1974 eingemeindeten Stadtteile Wehrda im Norden und Cappel im Süden.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Marburg grenzt an folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Lahntal, Cölbe, Kirchhain, Ebsdorfergrund, Weimar (Lahn), Gladenbach und Dautphetal.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt Marburg setzt sich aus der Kernstadt und achtzehn Stadtteilen zusammen. Innerhalb der Kernstadt verfügen Ockershausen und der Richtsberg über einen Orstbeirat, im Übrigen besitzen alle in den 1970er Jahren eingemeindeten, ehemals selbstständigen Dörfer über einen Ortsbeirat.
Die Stadtteile mit Ortsbeirat sind:
- Bauerbach (1.630 Einw.)
- Bortshausen (245 Einw.)
- Cappel (ca. 6.500 Einw.)
- Cyriaxweimar (ca. 600 Einw.)
- Dagobertshausen (441 Einw.)
- Dilschhausen (178 Einw.)
- Elnhausen (1.275 Einw.)
- Ginseldorf (817 Einw.)
- Gisselberg (915 Einw.)
- Haddamshausen (580 Einw.)
- Hermershausen (406 Einw.)
- Marbach (3.250 Einw.)
- Michelbach (ca. 1.900 Einw.)
- Moischt (ca. 1.200 Einw.)
- Ockershausen/Stadtwald (ca. 5.600 Einw.)
- Richtsberg (ca. 9.000 Einw.)
- Ronhausen (242 Einw.)
- Schröck (1.838 Einw.)
- Wehrda (ca. 6.500 Einw.)
- Wehrshausen (807 Einw.)
Die Zahl der Mitglieder des Ortsbeirats richtet sich nach der Einwohnerzahl des Stadtteils, wobei die größten Stadtteile 9 Mitglieder haben, die kleinsten Stadtteile hingegen nur 3. Für statistische Zwecke sind die meisten Stadtbezirke weiter in Stadtteile unterteilt. Dabei handelt es sich meist um früher selbständige Gemeinden, die im Laufe der Geschichte nach Marburg eingemeindet wurden. In Cappel, Marbach und Wehrda gibt es zur besseren Erreichbarkeit der Verwaltung jeweils eine Verwaltungsaußenstelle.
Daneben hat die Stadt 17 sogenannte Stadtteilgemeinden, die als (Heimat-)Vereine ehrenamtlich auf die Entwicklung der Stadtteile einwirken. So werden von diesen Vereinen Veranstaltungen in den verschiedensten Bereichen organisiert, an Planungen teilnehmen oder Eigenleistungen wie dem Bau von Kinderspielplätzen oder Kleingärten vornehmen (Afföller, Badestube, Bauerbach, Gisselberg, Glaskopf, Hansenhaus, Ketzerbach, Marbach, Oberstadt, Ockershausen, Ortenberg, Richtsberg, Südviertel, Stadtwald (das Gebiet um die ehemalige Tannenbergkaserne, früher Tannenberg genannt), Waldtal, Weidenhausen, Zahlbach).
[Bearbeiten] Geschichte
„Die alte, von jeher durch den letzten Aufenthalt, Tod und Begräbnis der heiligen Landgräfin Elisabeth von Hessen berühmte Stadt, liegt krumm, schief und buckelig unter einer alten Burg, den Berg hinab“. So urteilte vor mehr als 200 Jahren der Marburger Professor Johann Heinrich Jung-Stilling über die Stadt an der Lahn und rühmte gleichzeitig, dass die Umgebung der Stadt „schön und sehr angenehm“ sei.
Durch Jahrhunderte hindurch nahezu unverändert in ihren wesentlichen Bestandteilen erhebt sich die Häuserkulisse der Altstadt mit dem Marburger Schloss und der Elisabethkirche über dem Lahntal. Diese Altstadt gibt Marburg das charakteristische Aussehen und ist Marburgs Touristenattraktion.
[Bearbeiten] Stadtgründung und Mittelalter
Nach jüngsten Forschungen reichen die ersten Anfänge der Burganlage sogar bis ins 9./10. Jahrhundert zurück. Große Bedeutung erhielt die Stadt aber erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählte. Sie baute ein Hospital, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Obwohl sie bereits mit 24 Jahren starb (1231), gilt sie bis heute als die bedeutendste Persönlichkeit, die je in Marburg wirkte. Über sie werden viele Legenden erzählt. Schon 1235 wurde sie heilig gesprochen und der Deutsche Orden begann noch im selben Jahr, über ihrem Grab die Elisabethkirche zu erbauen, die zu den schönsten gotischen Bauten in Deutschland gehört. Pilger aus ganz Europa kamen zum Grab der Heiligen und trugen dazu bei, dass Marburg als Stadt aufblühte.
[Bearbeiten] Spätmittelalter
Zwischen 1248 und 1604 war Marburg – mit einigen Unterbrechungen – Residenz der Landgrafen von Hessen-Marburg. Schon 1248 ließ Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, die Marburger Bürger sich und ihrem dreijährigen Sohn Heinrich huldigen, nachdem sie Heinrich ein Jahr vorher auf der Mader Heide bei Fritzlar zum Landgrafen hatte ausrufen lassen.
Am 1. Mai 1297 wurde der gotische Chor der St. Marienkirche eingeweiht.
1527, in der Zeit der Reformation, gründete Landgraf Philipp der Großmütige in Marburg die erste protestantische Universität, die seitdem für die Stadt der wichtigste Wirtschaftsfaktor war und bis heute geblieben ist.
1529 fanden auf dem Marburger Schloss auf Einladung Philipps des Großmütigen die Marburger Religionsgespräche statt, um eine gemeinsame Vorgehensweise nach der erneuten Bestätigung des Wormser Ediktes festzulegen. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um die unterschiedlichen Auffassungen Luthers und Zwinglis von der Rolle des Abendmahls (siehe Abendmahlsstreit).
[Bearbeiten] Neuzeit
Der Universität verdankt Marburg seine Bedeutung, besonders durch die vielen bekannten Persönlichkeiten, die in Marburg lernten und lehrten. Zu den Professoren gehörten beispielsweise der Erfinder des Überdruckventils und Dampfmaschinenpionier Denis Papin (1647–1714) (von 1688 bis 1695), der Jurist Friedrich Karl von Savigny (um 1800), der Chemiker Robert Bunsen (um 1850), der Mediziner Emil von Behring (1854–1917) um 1900 und der Politologe Wolfgang Abendroth (1906–1985) Gründer der sogenannten Marburger Schule. Zu Marburgs Studenten zählt man unter Anderen den russischen Naturwissenschaftler und Schriftsteller Michail Lomonossow (1711–1765) (von 1736 bis 1739), Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) (von 1802/1803 bis 1805/1806), den russischen Dichter Boris Pasternak (1890–1960) (von 1912 bis 1914), Luise Berthold (1893–1983) (im Jahre 1912) erste habilitierte Frau und erste Professorin, die Dichterin und Philosophin Gertrud von Le Fort (von 1913 bis 1914), den spanischen Philosophen und Soziologen José Ortega y Gasset (von 1906 bis 1907), die Philosophin, Soziologin und Politologin Hannah Arendt (von 1924 bis 1926) sowie Gustav Heinemann (im Jahre 1920), der 3. Bundespräsident Deutschlands (1969–1974).
Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebte die Universität einen Aufschwung, der ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte. Innerhalb weniger Jahrzehnte verdreifachte sich die Zahl der Einwohner, und die Zahl der Studenten verzehnfachte sich.
Nicht wenige Marburger Bürger verdienten sich durch die Vermietung von Zimmern an Studenten ein Zubrot. Es hieß: Die Marburger leben von einem Studenten unterm Dach und zwei Ziegen im Keller.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg
Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg fast unversehrt. Lediglich der Hauptbahnhof war Ziel der Angriffe der alliierten Luftstreitkräfte, wie bis heute zahlreiche Bombenkrater auf den Lahnbergen zeigen (weiterhin wurden rings um Marburg Minengürtel verlegt, die bis zum heutigen Tag noch nicht völlig geräumt sind). Der Hauptbahnhof wurde als wichtiger Bahnknotenpunkt gezielt angegriffen und bei einem Angriff 1945 schwer beschädigt, daher ist auch das Bahnhofsviertel nicht mehr nur durch Altbauten, sondern durch neu entstandene Häuser geprägt. Wenige Tage zuvor hatten amerikanische Aufklärer Zettel abgeworfen mit etwa folgendem Aufdruck: Marburg und Bad Nauheim wollen wir schonen, bei Euch wollen wir später wohnen.
Am späten Nachmittag des 28. März 1945 erreichte die Spitze der 6. Panzerdivision der 3. US-Armee des Generals Patton Marburg und nahm es am folgenden Tag vollkommen ein. Die US Panzerdivision war von Remagen aus über den Westerwald kommend vorgestoßen.
Marburg musste, wie nahezu alle mittelgroßen deutschen Städte, eine große Zahl von Flüchtlingen aufnehmen. Erst seit dieser Zeit gibt es in der Stadt eine größere Zahl kleinerer und mittlerer Industriebetriebe.
[Bearbeiten] Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach wie vor ist die Universität (einschließlich Klinikum) wichtigster Wirtschaftsfaktor in der Stadt mit über 3.200 Beschäftigten und mehr als 19.500 Studierenden. Das inzwischen privatisierte und mit seinem Gießener Pendant fusionierte Universitätsklinikum beschäftigt in Marburg etwa 4.300 Mitarbeiter.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart gehören die Stärkung der Stadt als Einkaufszentrum und Wirtschaftsstandort, insbesondere für Zukunftstechnologie-Unternehmen. Hier wird die fruchtbare Symbiose von Universität und Stadt deutlich. So deckt das Forschungs- und Technologiepotential der Philipps-Universität bis auf wenige Ausnahmen alle wichtigen Technologiefelder ab.
Die 1972 mit der förmlichen Festlegung des ersten Abschnittes begonnene Marburger Altstadtsanierung wird seitdem verwirklicht. Historische Bausubstanz der Altstadt wird sorgfältig renoviert. Im Stadtbild ist dies durch die immer noch wachsende Zahl wiederhergestellter Fachwerkgebäude deutlich erkennbar.
Im Juni 2008 wurde eine bundesweit einzigartige Solarsatzung beschlossen. Als erste Stadt in Deutschland schreibt Marburg damit Bauherren verbindlich und flächendeckend die Nutzung von Sonnenenergie vor. Bei einem Neubau müssen mindestens 20 Prozent des Wärmebedarfs über Solarkollektoren gedeckt werden. Der Beschluss erging mit den Stimmen der rot-grünen Koalition und der Linken. Mit der Initiative will die Stadt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Bürger vor der erwarteten Energiepreisexplosion schützen.[1] Wer sich allerdings gegen den Einbau von Sonnenkollektoren wehrt, soll ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro zahlen.[2] Sowohl das Regierungspräsidium Gießen als auch der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte kündigten an, rechtliche Schritte gegen die neue Solarsatzung prüfen zu lassen.
[Bearbeiten] Die jüdische Gemeinde
In Marburg gab es erstmals im Mittelalter eine jüdische Gemeinde. Eine größere Anzahl jüdischer Familien lebte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in der Judengasse (heute: Schlosssteig). Die 1317 erstmals genannte und beim Stadtbrand 1319 zerstörte Synagoge wurde vermutlich um 1280 an Stelle eines älteren Gebäudes erbaut. Ein Neubau erfolgte nach 1320 an derselben Stelle (Reste 1993 bei Ausgrabungen wiederentdeckt). Bei der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 wurde die jüdische Gemeinde vernichtet. Nach 1364 konnten wieder einige Juden zuziehen. Sie lebten auf Grund der beruflichen Einschränkungen vor allem vom Geldverleih, doch werden in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter anderem auch zwei jüdische Ärzte in der Stadt genannt. 1524 wurden die Juden auf Grund einer landgräflichen Austreibungsverordnung aus Marburg vertrieben.
Seit Anfang des 17. Jahrhundert konnten wieder einzelne jüdische Familien zuziehen. Sie lebten wieder im Bereich der Judengasse und der benachbarten Wettergasse. Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der jüdischen Einwohner durch Zuwanderung aus umliegenden Landgemeinden zu, sodass gegen Ende des 19. Jahrhunderts über 500 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (etwa 3 % der Gesamtbevölkerung). Seit 1823 war Marburg Sitz eines Provinzialrabbinates (u. a. Rabbiner Dr. Leo Munk, 1876–1918). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts eröffneten jüdische Gewerbetreibende zahlreiche Geschäfte (besondere Bedeutung hatten die Lederhandlungen), Kaufhäuser, Banken. Jüdische Ärzte und Rechtsanwälte eröffneten Praxen und Kanzleien.
An der Universität lehrte von 1876 bis 1912 der Philosoph Hermann Cohen. Im August 1818 war eine erste größere Synagoge eingeweiht worden. Im September 1897 erfolgte die Einweihung einer Synagoge an der Universitätsstraße. Diese Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 von Marburger SA-Leuten geschändet und niedergebrannt. 1933 lebten noch 341 jüdische Personen in Marburg. Ein Teil von ihnen konnte in den folgenden Jahren auswandern oder in andere Städte verziehen. Diejenigen, die in Marburg blieben, wurden 1941 nach Riga (23 Personen) beziehungsweise 1942 nach Theresienstadt und in Vernichtungslager des Ostens deportiert (54 Personen) und ermordet.
Nach 1945 gründeten Überlebende von Konzentrationslagern eine neue jüdische Gemeinde in der Stadt, doch ging insbesondere durch Auswanderung nach Israel die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder bis 1961 auf 15 Personen zurück. Eine neue jüdische Gemeinde wurde Mitte der 1980er-Jahre durch den aus Israel zugezogenen Amnon Orbach gegründet. 2006 gehören der Gemeinde etwa 350 Personen an. Am 26. November 2005 konnte eine neue Synagoge in der Liebigstraße eingeweiht werden.
Synagogen in Marburg
Einweihung/Errichtung | Straße/Lage | Anmerkung |
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Spätestens 1280 | Ecke Mainzer Gasse / Schlosssteig | 1452 Abriss der ersten Synagoge in der Judengasse |
1640 | Schlosssteig 6 | Privatsynagoge in der Judengasse |
1720 | Langgasse 7 | heute Wohnhaus |
14. August 1818 | Ritterstraße 2 | heute Wohnhaus |
15. September 1897 | Universitätsstraße 11 | am 10. November 1938 niedergebrannt (Pogromnacht) |
Ab Mai (28. März?) 1945 | Lutherstraße 2 1/2 | heute Verein deutscher Studenten |
3. Februar 1946 | Landgraf-Philipp-Straße 2 | heute Turnerschaft Schaumburgia |
Ab Mai 1950 | Schulstraße 7 | Nutzungsende unbekannt, abgerissen, heute Parkhaus |
1. September 1989 | Pilgrimstein 25 | |
26. November 2005 | Liebigstraße 21a |
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 1. Januar 1931 wurde die Gemeinde Ockershausen nach Marburg eingemeindet. Mit der Gebietsreform von 1. Juli 1974 wurde die Stadt Marburg mit den Kreisen Marburg und Biedenkopf zum neuen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Gleichzeitig wurden der Stadt Marburg die Gemeinden Bauerbach, Cappel, Cyriaxweimar, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Schröck und Wehrshausen sowie Michelbach, Marbach und Wehrda als Ortsteile zugeschlagen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Marburg hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben beim Ausbruch der Pest 1348/49 und während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) zahlreiche Bewohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 6.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1905 bereits 20.000. Mit der Einwohnerzahl stieg auch die Zahl der Studenten. 1866 studierten erst 264 Personen in Marburg, 1907 bereits 1.954 (darunter erstmals 28 Studentinnen) und 1929 waren schon über 4.000 Studenten in der Stadt gemeldet.
Bis 1939 stieg die Bevölkerungszahl von Marburg auf 28.000. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um 11.000 Personen auf 39.000 bis Ende 1946. Im Jahre 1964 hatte Marburg mit 25,2 Prozent das höchste Wohnungsdefizit in der Bundesrepublik Deutschland. Durch zahlreiche Eingemeindungen wuchs die Stadt am 1. Juli 1974 auf 70.922 Einwohner an. Auch die Zahl der Studenten stieg weiter. Im Wintersemester 1945/46 studierten 2.543 Personen in Marburg, im Sommersemester 1963 schon 7.423 und im Wintersemester 2002/03 waren es 18.540 (nur zur Hälfte in Marburg mit Erstwohnsitz gemeldet). Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 79.375 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1845 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
² damit Platz 103 der größten Städte Deutschlands (siehe Liste der größten Städte Deutschlands)
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,0 | 20 | 34,1 | 20 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,0 | 19 | 28,4 | 17 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 17,6 | 10 | 16,2 | 10 |
Marburger Linke | Marburger Linke | 8,8 | 5 | - | - |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,9 | 3 | 5,1 | 3 |
M-B-L | Marburger-Bürger-Liste | 3,2 | 2 | 3,9 | 2 |
APPD | Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands | 0,6 | 0 | – | – |
PDS/ML | Partei des Demokratischen Sozialismus/Marburger Linke | – | – | 6,4 | 4 |
BfM | Bürger für Marburg | – | – | 5,7 | 3 |
Gesamt | 100,1 | 59 | 100,0 | 59 | |
Wahlbeteiligung in % | 43,9 | 52,5 |
Die Mehrheit in der 59-köpfigen Stadtverordnetenversammlung und damit die Etathoheit hat nach der Kommunalwahl 2006 eine Koalition aus SPD (20 Sitze) und Grünen (10 Sitze). Im kommunalen Parlament vertreten sind außerdem die Fraktionen von CDU (19 Sitze), Marburger Linke (5 Sitze), FDP (3 Sitze) sowie einer CDU-Abspaltung MBL (Marburger Bürgerliste – 2 Sitze).
Stadtverordnetenvorsteher ist seit dem 24. Januar 2001 Heinrich Löwer (SPD). Die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung finden in der Regel einmal monatlich statt (normalerweise der letzte Freitag im Monat ab 17:00 Uhr). Sitzungsort ist der Sitzungssaal in der Barfüßerstraße 50. Die Sitzungen der STVV und der Ausschüsse sind öffentlich.
[Bearbeiten] Oberbürgermeister
Der im Januar 2005 direkt gewählte und seit dem 1. Juli 2005 im Amt tätige Oberbürgermeister Egon Vaupel gehört der SPD an, sein Stellvertreter, der Bau- und Jugenddezernent Bürgermeister Dr. Franz Kahle wird von Bündnis 90/Die Grünen gestellt.
Siehe auch: Liste der Stadtoberhäupter von Marburg
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Marburg zeigt den auf einem weißen Pferd reitenden hessischen Landgrafen mit einer Fahne und seinem Schild vor rotem Grund. Der Schild zeigt den Hessenlöwen, auf der Fahne ist das Wappenbild durch das traditionelle Marburger „M“, blau auf gold (gelb), dem eigentlichen Stadtzeichen (Gemerke), ersetzt. Aus diesem Logo leitet sich wiederum die Stadtfahne ab: Das Rot des Hintergrundes, das Weiß des Pferdes und das Blau des Schildes ergeben horizontal von oben nach unten die Stadtfarben.
Das Ende des neunzehnten Jahrhunderts entworfene Wappen basiert auf einem Reitersiegel des Landgrafen an einer städtischen Urkunde, und ist ein Beispiel für die damals gängige Praxis, nicht mehr bekannte, oder als zu wenig repräsentativ empfundene Stadtwappen durch Motive aus Siegeln zu ersetzen. In den heutigen Gemeindeordnungen ist der Gebrauch der Stadt- und Gemeindewappen in den Dienstsiegeln häufig vorgeschrieben.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Poitiers (Frankreich), seit 1961 |
Maribor (Slowenien), seit 1969 |
Sfax (Tunesien), seit 1971 |
Eisenach (Deutschland, Thüringen), seit 1988 |
Northampton (England), seit 1992 |
Sibiu (Rumänien), seit 2005 |
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Theater
Neben gelegentlichen Gastvorstellungen von Boulevardbühnen oder Musicalensembles in der Stadthalle sowie studentischen Theatergruppen und Produktionen der Waldorfschule besitzt Marburg drei freie Theater (kommunal unterstützt) sowie das Hessische Landestheater.
- Theater Gegenstand, Waggonhalle (eigene Produktionen, „Marburg Hope“ Live Soap und Improtheatershow)
- Marburger Theaterwerkstatt „german stage service“ (Produktionen auf internationalen Festivals)
- Hessisches Landestheater Marburg (fünf örtliche Spielstätten plus Freiluftaufführungen)
- Schnaps & Poesie Theater (eigene Ladenlokal-Spielstätte plus Gastauftritte, Lesetheater)
Mit jährlich rund einer halben Million verkauften Kinotickets (bei einem Einzugsgebiet von rund 253.000 Einwohnern im Landkreis) nimmt das Kino einen hohen Stellenwert in der Freizeitgestaltung der Marburger ein. Das Angebot umfasst ein unabhängiges, nicht-kommerzielles Kino (im Kulturzentrum G-Werk) und 14 kommerziell betriebene Kinosäle an drei Standorten, darunter sieben im Marburger Cineplex. Im Sommer finden Großleinwandvorführungen auf der Freiluftbühne im Schlosspark statt.
[Bearbeiten] Literaturszene
Durch die geisteswissenschaftlichen Fachgebiete der Universität wie beispielsweise der Fachbereich „Neuere deutsche Literatur und Medien“ gibt es in Marburg auch im Literaturbereich viele Angebote. Neben mehreren literarischen Vereinen mit unterschiedlichen Schwerpunkten finden im Café Vetter jeden Sonntag Veranstaltungen der Vortragsreihe „Literatur um 11“ statt, unregelmäßig findet im kfz ein Poetry Slam statt, einmal monatlich findet das Late-Night-Lesen in der Jazzkneipe Cavete statt.
Der Marburger Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf wurde zwischen 1980 und 2005 alle zwei Jahre vergeben. Im Jahre 2006 entschieden der Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf und der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, den Preis nicht mehr zu vergeben. Stattdessen wolle die Stadt Marburg zukünftig stärker als bisher Kinder- und Jugendliteratur fördern [3].
[Bearbeiten] Musik
Das musikalische Angebot ist reichhaltig. Insbesondere die drei Kulturzentren sorgen für eine weite Bandbreite von nicht nur für Jüngere attraktiven Konzerten der Bereiche Rock, Pop, Hip Hop, A cappella, Tango, Ska, Punk, Reggae, Weltmusik. Vereine wie die Jazz-Initiative JIM sowie der Folkclub Marburg ergänzen weitere Klangfarben. Im Bereich der Klassischen Musik gibt es einen aktiven Konzertverein, zwei junge Sinfonieorchester und viele Chöre im Stadtgebiet.
- Big Band des VfL 1860 Marburg
- Kulturladen KFZ seit 1977 („Kommunikations- und Freizeit-Zentrum“)
- g-werk (ehemals Cafe Trauma, german stage service)
- Waggonhalle (Kulturveranstalter und Theaterzentrum)
- Jazzinitiative Marburg (seit 1980)
- Folkclub Marburg (akustische Folk- und Weltmusik, zur Hälfte Folktanz-Veranstalter, seit 1974)
- Marburger Bachchor
- Marburger Konzertchor
- Kurhessische Kantorei Marburg
- Vokalensemble Canticum Antiquum
- Polizeichor Marburg
- UniChor Marburg
- Konzertverein Marburg (Klassikmusik-Veranstalter)
- Marburger MusikerInnen Verein (Interessenverband der Rockmusik-Bands)
- OnStage (Musicalverein)
- Sinfonisches Orchester des VfL 1860 Marburg
- Studenten-Sinfonie-Orchester Marburg
- Junge Marburger Philharmonie
Neben sechs kommerziellen Diskotheken gibt es zahlreiche After-Work-Partys sowie sogenannte Soli-Partys.
[Bearbeiten] Museen
Marburg bietet neben zwei privaten Galerien, mehreren zugänglichen Künstlerateliers und vielen weiteren Ausstellungsorten, sechs Museen, wovon fünf zur Universität gehören.
[Bearbeiten] Universitätsmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Das Marburger Universitätsmuseum für Kunst und Kulturgeschichte unterhält an zwei Standorten Einrichtungen.
Das Universitätsmuseum für Bildende Kunst im Ernst-von-Hülsen-Haus in der Biegenstr. 11 zeigt neben wechselnden Ausstellungen Expressiver Realismus Werke des Marburger Künstlers Franz Frank, Pointillismus, Kunst des 17. bis 19. Jahrhunderts, Kunst des 20. Jahrhunderts, Kunst der Gegenwart, Werke Carl Bantzers und Otto Ubbelohdes sowie die Willingshäuser Schule und eine ständige Abgußsammlung von antiken Statuen.
Das Universitätsmuseum für Kulturgeschichte im Landgrafenschloss zeigt eine Keramiksammlung mit Marburger Irdenware und Steinzeug aus Hessen und dem Westerwald. Im Wilhelmsbau sind die Kulturgeschichtlichen Sammlungen auf 5 Stockwerken untergebracht. Zudem finden wechselnde Sonderausstellungen statt.
[Bearbeiten] Museum Anatomicum
Im Dachgeschoss des Instituts für Cytobiologie in der Robert-Koch-Straße 8 befindet sich das Museum Anatomicum. Gezeigt werden etwa 2000 Präparate aus der Zeit von 1650 bis 1920, unter anderem in Formalin-gefüllten Glasbehältern aufbewahrte Präparate aus dem Gebiet der systematischen und topographischen Anatomie, der Embryologie und der Missbildungslehre. Ein weiterer Schwerpunkt bietet eine Sammlung von Knochen und Skeletten. Gezeigt werden darin zum Beispiel Schädel von Hingerichteten, Präparate zur Schädel- und Zahnentwicklung oder die Rassenschädelsammlung. Anatomische Geräte, chirurgisches Instrumentarium und alte Mikroskope sind außerdem ausgestellt.
[Bearbeiten] Mineralogisches Museum
Das Mineralogische Museum Marburg besitzt mit etwa 45.000 Mineralien, 50.000 Gesteinsproben, mehrere tausend Edelsteinrohproben und 150 Meteoriten. Die größte mineralogischen Sammlung Hessens gilt unter Fachleuten als eines der wichtigsten in Deutschlands. Entstanden ist sie als Lehr- und Forschungssammlung des Instituts für Mineralogie der Universität Marburg.
[Bearbeiten] Religionskundliche Sammlung
Der Theologe und Religionsphilosoph Rudolf Otto gründete 1927 die Religionskundliche Sammlung. Nach mehreren Umzügen befindet sich das Museum in der „Neuen Kanzlei“ in der Landgraf-Philipp-Straße 4. Es werden Kultfiguren, Bilder und Ikonen, Rollbilder, Ritualgegenstände, Hausaltare und verschiedene Modelle und Nachbildungen ausgestellt, sortiert nach den Themengebieten Altamerika, Altägypten, Religionen Afrikas und Ozeaniens, Religionen Süd- und Ostasiens (Hinduismus, Shinto und Tenrikyo), Monotheistische Religionen (Judentum, Christentum, Islam). Auch hier werden Sonderausstellungen zu wechselnden Themen angeboten.
[Bearbeiten] Völkerkundliche Sammlung
Die Marburger Völkerkundliche Sammlung befindet sich im Institut der Völkerkunde der Universität Marburg in der Kugelgasse 10. Sie beherbergt dauerhaft mehr als 5.000 Objekte und setzt sich aus vielen verschiedenen (privaten)Teilsammlungen zusammen. Attraktiv ist für Studenten die oft genutzte Möglichkeit, selber aktiv Ausstellungen zu organisieren und direkt an den Objekten zu arbeiten. Die ausgestellten Gegenstände decken zwar ein weites Feld ab, jedoch liegt der Fokus deutlich auf (Alltags)gegenständen indigener Gruppen im Amazonasgebiet.
[Bearbeiten] Weitere Museen
Die neue Marburger Kunsthalle des dortigen Kunstvereins wurde auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes am Gerhard-Jahn-Platz 5 im Jahr 2000 eröffnet. Auf über 500 Quadratmetern bietet sie ständig wechselnde Ausstellungen zur Kunst der Gegenwart.
Im 1. Deutschen Polizeioldtimer Museum in der Herrmannstraße 200 können über 60 historische Polizeifahrzeuge besichtigt werden. Mit weiteren Exponaten wie technischem Material und Fotos mit Bezug zur Motorisierung der deutschen Polizei stellt das Museum die größte Sammlung von Polizeifahrzeugen in Deutschland dar.
Im Kindheits- und Schulmuseum am Barfüßertor 5 wird ein Einblick in die Kindheit des vorigen Jahrhunderts gegeben. Zu bestaunen sind Spielzeuge aus den Jahren 1850 bis 1950, ein Spiel-Zoo mit 600 Spielzeugtieren und Miniaturgebäuden, historische Kinder- und Schulbücher, ein Einblick in die „Marburger Puppenklinik“, ein historisches Klassenzimmer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und weitere Exponate.
[Bearbeiten] Archive
Marburg beherbergt mehrere bundesweit bedeutende Archive:
- Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden
- Hessisches Staatsarchiv Marburg – zuständig für das bei den staatlichen Behörden im Regierungsbezirk Kassel und Teilen des Regierungsbezirks Gießen anfallende Schriftgut
- Bildarchiv Foto Marburg – Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, Bildarchiv zur europäischen Kunst und Architektur
- Deutsches Adelsarchiv – Nachweis und Stammbaum aller deutschen Adelsfamilien
- Kant-Forschungsarchiv der Philipps-Universität – Original-Schriften, nicht museal zugänglich
- Behring-Archiv – Materialien und Dokumente zur Person Emil von Behrings als auch zur Geschichte des Unternehmens
- Forschungsstelle Georg Büchner (FGB) – Forschung und Erarbeitung von Publikationen zu Leben, Werk und Wirkung Georg Büchners
- Deutsches Spiele-Archiv – wissenschaftliche Aufarbeitung der deutschen Karten- und Brettspiele
- Circus-, Varieté- und Artistenarchiv – Programme, Kostüme, Requisiten, Fotos
- Corpus der minoischen und mykenischen Siegel – Abdrücke, Fotos, Publikation
- Zentralarchiv der Deutschen Volkserzählung – Sagen- und Märchensammlung im Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft
[Bearbeiten] Sport

Aushängeschilder in sportlicher Hinsicht sind die die Basketball-Damen des BC Marburg, die seit 1992 einen festen Bestandteil in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga bilden und im Jahr 2003 Deutscher Meister und Pokalsieger wurden, sowie die Footballer der 1991 gegründeten Marburg Mercenaries, die ihre Spiele im 12.000 Zuschauer fassenden Georg-Gaßmann-Stadion austragen, 2005 den europäischen EFAF-Cup gewannen und 2006 Deutscher Vizemeister wurden. Nach dem Rückzug im Jahr 2006 nicht mehr in der Bundesliga vertreten sind die Skwosch-Frösche Marburg.
Der sportlich bislang erfolgreichste Verein im Bereich Fußball ist der VfB Marburg, der viele Jahr in der Oberliga spielte und derzeit ebenso wie der Stadtteilverein FSV Schröck und die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg in der Landesliga vertreten ist.
Im Bereich Tennis sind die Damen- und Herrenmannschaften des TC Marburg in der Hessenliga am Start und somit gegenüber dem TV Marburg sportlich erfolgreicher unterwegs.
Die Rhönradabteilung des TSV Marburg-Ockershausen ist mit über einem dutzend Deutschen Meistertiteln und neun Weltmeisterschaften, die durch die Turnerinnen des Teams erreicht wurden, eine der erfolgreichsten Rhönrad-Mannschaften Deutschlands.
Die Softballmannschaft der Universität erreichten 1999 und 2004 jeweils den zweiten Platz der deutschlandweit ausgetragenen College-Series.
Der Kurhessische Verein für Luftfahrt (KVfL) ist einer der ältesten Luftsportvereine Deutschlands. Mit heute etwa 300 Mitgliedern und den vier Sparten Modellflug, Motorflug, Segelflug und Ballonfahren ist der Verein auch überregional aktiv. Zu seinen sportlich erfolgreichsten Mitgliedern zählt der zweifache Weltmeister im Segelflug, Werner Meuser.
Golf bietet in Marburg der Oberhessischen Golf-Club Marburg an. Dieser hat seit 2003 in Bernsdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Cölbe, einen eigenen 18-Loch-Golfplatz.
Der Schwimmsport hat in Marburg eine große Tradition. Der Marburger Schwimmverein und der VfL 1860 Marburg sind die beiden ältesten Vereine, der FV Wehrda ist erst später hinzugekommen.
Der Marburger Ruderverein besteht seit 1911. Das Bootshaus liegt im Ortsteil Gisselberg. Der Bootspark hat alle Bootsgattungen vom Skiff bis zum Achter. Seit 2004 ist er auch im Besitz eines Drachenbootes. Der Schwerpunkt des Vereins liegt in der Jugendarbeit und im Breitensport.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- letzter Freitag im Januar: Großleinwandkino „Die Feuerzangenbowle“ auf dem Rathausplatz
- Ende Februar / Anfang März: „Marburg Northampton Poitiers Festival“ (3 Tage, 60 Bands) organisiert vom Musiker(innen)verein Marburg (seit 1995)
- März: „Marburger Kameragespräche“ (Verleihung des Preises, Werkschau der Preisträger)
- März: Kinder- und Jugendtheaterwoche (organisiert vom Hessischen Landestheater Marburg)
- ab letztem Aprilwochenende: Frühjahrsmesse auf dem Marburger Messeplatz (9 Tage)
- 30. April, nachts: traditionelles Maieinsingen
- 1. Mai, vormittags: Demo und Kundgebung der Gewerkschaften, nachmittags Fest
- Fronleichnamstag: A-cappella-Festival „Nacht der Stimmen“ auf der Freilichtbühne im Schlosspark (kfz e. V.)
- erstes Juniwoche: Kinderfestival „Ramba Zamba“ (organisiert vom Kulturamt Marburg)
- letzter Freitag im Juni: Uni-Sommerfest auf abgesperrtem Innenstadtgelände (5 Bühnen)
- erstes Wochenende im Juli: Marburger Marktfrühschoppen
- zweites Wochenende im Juli: Stadtfest „3 Tage Marburg“ (10 Bühnen, Drachenboot-Cup, Feuerwerk)
- OpenEyes Kurzfilmfestival im Juli
- Juli–August: Marburger Sommerakademie (Kurse zu Kunst, Theater, Musik)
- Anfang August: „Summer in the City“ Straßenfest des Kulturzentrums kfz e. V. (Live-Musik u.v.a.)
- September: Weidenhäuser Entenrennen und Höfefest
- zweites Wochenende im Oktober: Elisabeth-Jahrmarkt mit Rahmenprogramm und verkaufsoffenem Sonntag
- erstes Wochenende im November: Kunsthandwerkermarkt in der Marburger Stadthalle
- ab Samstag vor 1. Advent: Weihnachtsmarkt rund um die Elisabethkirche, Adventsmarkt am Rathaus
- in der ersten Vorlesungswoche eines Semesters: Erstsemesterfest des AStA-Kulturreferats
- Mitte August / Mitte September: „Marburger Varieté-Sommer“ organisiert vom Kulturzentrum Waggonhalle
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Tourismus
[Bearbeiten] Allgemeines
Marburg und seine Umgebung bieten zahlreiche Sehenswürdigkeiten [4] [5]. Der Tourismus stellt in der Universitätsstadt einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Hauptanziehungspunkte sind die Elisabethkirche, das Schloss sowie die historische Altstadt. Für Übernachtungen bietet Marburg außer dem Campingplatz und einer ganzen Reihe Hotels und Pensionen in allen Preisklassen die Jugendherberge in der Jahnstraße, die 167 Betten bietet und in unmittelbarer Nähe zur Lahn und zum Universitätsstadion liegt. 2004 konnte die Stadt 239.261 Übernachtungen vorweisen bei einem Angebot von 1571 Betten. [6]. Stadtführungen von 1,5 bis 2 Stunden (auch zu Sonderthemen wie Märchen, Romantikepoche etc.) lassen sich bei der Touristen-Information buchen. Von April bis Oktober gibt es zudem jeden Samstag Kasematten-Führungen durch die unterirdischen Festungsanlagen des Schlosses.
[Bearbeiten] Elisabethkirche
→ Hauptartikel: Elisabethkirche (Marburg)
Die Elisabethkirche, vom Volksmund gewöhnlich „E-Kirche“ genannt, ist der früheste rein gotische Kirchenbau auf deutschem Boden und wahrscheinlich das bekannteste Gebäude Marburgs. Sie wurde vom Deutschen Orden zu Ehren der Heiligen Elisabeth von Thüringen gebaut, deren Grabmal sich in der Kirche befand. Der Bau wurde im Jahr ihrer Heiligsprechung (1235) begonnen und 1283 vollendet. Marburg wurde dadurch im Spätmittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtsort.
Die Kirche gilt als Meisterwerk der deutschen Frühgotik. Sie zählt zu den ersten rein gotischen Hallenkirchen im deutschen Kulturgebiet. Mit der Liebfrauenkirche in Trier ist sie die erste rein gotische Kirche im deutschen Sprachraum. Für den Kölner Dom galt sie als Vorbild.
[Bearbeiten] Landgrafenschloss


→ Hauptartikel: Marburger Schloss
Das Landgrafenschloss erhebt sich weithin sichtbar westlich über der Stadt und dem in nord-südlicher Richtung verlaufenden Lahntal. Der Schlossberg hat eine Höhe von 287 m. ü. NN. und bildet einen Ausläufer des Marburger Rückens – einem Buntsandstein-Hochland. Durch die relativ steilen Talflanken bestand hier eine sehr gute fortifikatorische Ausgangslage für die Errichtung einer mittelalterlichen Burg, die in der Folgezeit und bis in die Gegenwart zahlreiche bauliche Veränderungen erfuhr.
Neben seiner historischen Bedeutung als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen ist das Schloss von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse. Dies betrifft neben den Bauteilen aus dem 11./12. Jahrhundert vor allem das Schloss aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, welches noch heute den Gesamteindruck der Anlage wesentlich bestimmt. Die Schlosskapelle und der Saalbau mit dem Grossen Saal bzw. Fürstensaal, der zu den größten und qualitätvollsten profanen gotischen Sälen in Mitteleuropa gehört, sind herausragende Leistungen der europäischen Burgenarchitektur.
Heute wird das Schloss in Teilen vom Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte im Wilhelmsbau genutzt, welches eine große Sammlung von Exponaten zur Geschichte der Region seit der Steinzeit beherbergt. Außerdem finden hier auch Theateraufführungen, Konzerte sowie weitere kulturelle Veranstaltungen wie zum Beispiel mittelalterliche Märkte usw. statt. Sehr beliebt ist auch das zwischen Mai und September stattfindende Open-Air-Kino auf der Freiluftbühne im Schlosspark.
[Bearbeiten] Spiegelslust
→ Hauptartikel: Spiegelslustturm
Der Name „Spiegelslust“ geht auf Werner Freiherr von Spiegel zum Desenberg zurück, der im 19. Jahrhundert in Marburg studierte und diesen Platz, der früher „Köhlers Ruhe“ hieß, zu einem Ausflugsziel ausbaute. Zunächst wurde dort ein Pavillon errichtet, später folgte der Aufbau eines Gasthauses. Dieses blieb bis 1989 Eigentum der Stadt und wurde dann vom damaligen Pächter der Stadt abgekauft und bis heute durch diesen bewirtschaftet. „Spiegelslust“ liegt 200 Meter entfernt vom Kaiser-Wilhelm-Turm (nach Wilhelm I. (Deutsches Reich)). Der Turm, der auch als Spiegelslustturm bekannt ist, ist ein Aussichtsturm auf den Lahnbergen. Der Ort ist seit der Zeit der Romantik ein beliebtes Ausflugsziel und wird bewirtschaftet. 1872 hatte ein Verein Geld gesammelt, um den Turm als Erinnerung an die Reichsgründung und den deutsch-französischen Krieg (1870/71) zu finanzieren. In der Nacht vom 12. auf den 13. März 1876 brachte ein Sturm den fast fertigen Turm zum Einsturz. Erst 14 Jahre später wurde das 36 Meter hohe Bauwerk fertiggestellt; die feierliche Einweihung fand am 2. September 1890 statt.
[Bearbeiten] Gebäude der Kugelherren
In der Oberstadt zwischen der Barfüßer- und der Ritterstraße befinden sich in der Kugelgasse zwei Gebäude, die im 15. Jahrhundert im Auftrag des Ordens „Brüder zum gemeinsamen Leben“ erbaut wurden. Die so genannten Kugelherren, die wegen ihrer Kopfbedeckung, der Gugel, so genannt wurden, waren ab 1477 in Marburg ansässig. Möglich wurde der Bau der Gebäude durch eine Schenkung eines reichen Marburgers, dem Patrizier Heinrich Imhofen.
Das Kugelhaus ist ein im spätgotischen Stil erbautes Stift, das 1491 fertig gestellt wurde. Heute ist dort die Völkerkundliche Sammlung des Institut für Vergleichende Kulturforschung: Religionswissenschaft und Völkerkunde untergebracht. 1527 ging das Haus, in dem auch eine Lateinschule untergebracht war, an die Universität über, nachdem Landgraf Philipp den Orden und die Schule, in der er selbst Schüler war, aufgelöst hatte.
Die Kugelkirche, die 1485 von Johannes Bonemilch von Laasphe geweiht wurde, ist das zweite Gebäude des Ordens. Sie wurde zwischen 1478 und 1520 erbaut. Die Kirche besitzt Spitzbogenfenster und einen Dachreiter. Im Innern befindet sich ein Netzgewölbe mit spätgotischen Rankenmalereien. Orgel, Kanzel und Hochaltar stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
[Bearbeiten] Bauwerke
- In der Marburger Oberstadt ist eine große Zahl von Fachwerk-Bauten rund um das historische Rathaus von 1527 durch ein langjähriges, planmäßiges Restaurierungskonzept erhalten geblieben.
- Oberhalb des Marktplatzes sind Reste der mittelalterlichen Synagoge unter einem Glaskubus von außen einsehbar.
- Die ehemalige Kilianskapelle (heute Kilian) wurde zwischen 1180 und 1200 im romanischen Stil erbaut.
- Grüner Mühle
[Bearbeiten] Parks
[Bearbeiten] Alter Botanischer Garten
→ Hauptartikel: Alter Botanischer Garten (Marburg)
Wenige hundert Meter südlich der Elisabethkirche liegt am Pilgrimstein der 3,6 ha große Alte Botanische Garten der Universität Marburg. 1811 gegründet, beruht bis heute die Einmaligkeit dieses Gartendenkmals auf der gelungenen Verknüpfung eines „Wissenschaftsgartens“ mit der „englischen Gartenkunst“. Noch heute zeigt er wichtige Spuren seiner Geschichte. Diese betrifft sowohl die Geschichte der Gartenkunst als auch die Geschichte der Naturwissenschaften von den Zeiten der 'nur' beschreibenden „Naturgeschichtler“ nach Carl von Linné, dann der „Pflanzengeographie“ Alexander von Humboldts über die Zeit der evolutorischen Erklärungsversuche Charles Darwins oder Ernst Haeckels bis zur Labor-Botanik.
[Bearbeiten] Neuer Botanischer Garten
→ Hauptartikel: Neuer Botanischer Garten (Marburg)
Der Neue Botanische Garten Marburg liegt auf den Lahnbergen. Gegen Ende der 1960er Jahre wurden die naturwissenschaftlichen Fächer der Philipps-Universität Marburg dorthin verlegt, da in der Innenstadt kein Platz für umfangreiche Neubauten vorhanden war. In der räumlichen Nähe zum Botanischen und Zoologischen Institut des Fachbereichs Biologie wurde dort ein neuer botanischer Garten angelegt und im Jahr 1977 eröffnet. Mit 20 ha ist er einer der größeren Botanischen Gärten Deutschlands. Neben einer großen Baumsammlung (Arboretum) hat er eine systematische Abteilung, eine Abteilung mit Heil- und Nutzpflanzen, die Farmschlucht, den Frühlingswald, ein Alpinum und einen Heide- und Rhododendrongarten. In Schaugewächshäusern mit einer Grundfläche von 1.700 m² sind zahlreiche Pflanzen der Tropen und Subtropen zu sehen, darunter die Riesenseerose Victoria amazonica.
[Bearbeiten] Natur und Freizeit
Marburgs Kernstadtgebiet wird im Osten durch die bewaldeten Lahnberge begrenzt. Die Berge im Westen sind durch das Schloss und die Altstadt bebaut und bewohnt; dahinter befinden sich der Stadtwald und der Wehrdaer Wald. Im Norden und im Süden sind die ebenen Lahntalflächen vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Durch Marburg fließt die Lahn, in Marburg ist diese nicht schiffbar. Durch die Innenstadt führt ein Lahnnebenarm, welcher am Wehrdaer Wehr beginnt und in der Mitte der Uferstraße wieder in den Hauptlauf mündet.
Im Bereich des Südviertels teilt sich die Lahn ein zweites mal und bildet hier eine kleine Insel (Auf der Weide). Im Stadtbereich wurden ebenfalls durch umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen in den letzten Jahren die Lahnwiesen teilweise in Lahnauen zurückverwandelt. In die Lahn münden zahlreiche kleinere Bäche; die bekanntesten sind der Ketzerbach und der Gefällebach. Über die Lahnberge zieht sich ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen. Im Norden und Süden befinden sich in Lahnnähe Baggerseen, welche überwiegend der Öffentlichkeit zum Schwimmen offen stehen.
Auf einer Strecke von sechs Kilometern verläuft entlang des Radwegs an der Lahn der Marburger Planetenlehrpfad für Blinde und Sehende.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Universität Marburg
→ Hauptartikel: Philipps-Universität Marburg
Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Philipps-Universität, welche 1527 durch Landgraf Philipp den Großmütigen als erste evangelische Universität gegründet wurde. Durch den auf die Einwohnerzahl gerechnet hohen Anteil an Studenten und Mitarbeiten (17.500 Studierende, 7.500 Angestellte) entwickelte sich der Spruch: Andere Städte haben eine Universität, Marburg ist eine. Dies bringt zum Ausdruck, wie eng verknüpft die Geschichte der Universität mit der der Stadt ist. Die Universität bietet ein überdurchschnittlich breit gefächertes Studienangebot mit vielen außergewöhnlichen Studiengängen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die drei größten Arbeitgeber der Stadt sind die Philipps-Universität Marburg, das privatisierte Universitätsklinikum Gießen und Marburg – Standort Marburg und die teilweise zu den internationalen Konzernen CSL Behring und Novartis Vaccines (ehem. Chiron Behring) gehörenden ehemaligen Behringwerke (Pharma- und Medizintechnikbranche). Dicht darauf folgt auf Platz vier die Deutsche Blindenstudienanstalt (Blista).
Rund 81,7 Prozent der versicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer Marburgs arbeiteten 1998 im Dienstleistungsbereich, 18,1 Prozent im produzierenden Gewerbe. Die höchsten Beschäftigungsanteile in Marburg hatten die Bereiche Gesundheit (Universitätskliniken) und Wissenschaft (Universität, Blista) aufzuweisen. Insgesamt arbeiteten in diesen beiden Wirtschaftszweigen über 10.000 Menschen.
Die für eine Stadt dieser Größe recht beeindruckende Zahl von über 300 Restaurants, Gaststätten, Cafés und Kneipen machen die Ausrichtung der Gastronomie auf die Zielgruppe Studenten deutlich.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahn
Der Bahnhof Marburg ist IC-Station und Teil der IC-Linie 26 (Stralsund) – Hamburg – Hannover – Frankfurt – Karlsruhe – Konstanz. Weiterhin lässt sich Marburg mit Zügen des Nahverkehrs über die Main-Weser-Bahn mit der Relation Kassel – Frankfurt am Main erreichen. Außerdem beginnen hier die Nebenstrecken der Kurhessenbahn nach Frankenberg (Burgwaldbahn) und die Obere Lahntalbahn über Biedenkopf nach Erndtebrück. Durch den Mittelhessen-Express, der zwischen Treysa und Frankfurt eingesetzt wird erhielt Marburg 2007 einen besseren Anschluss ins Rhein-Main-Gebiet.
Weiterhin ist im Zusammenhang mit dem „MittelhessenExpress“ der Neubau eines Regionalhaltepunktes Marburg-Mitte geplant, der auf Höhe der Universitätsbibliothek entstehen soll.
Am ehemaligen Südbahnhof wurde die Marburger Kreisbahn nach Ebsdorfergrund an das Schienennetz angeschlossen. Nach der Stilllegung und der Demontage der Gleise wurde der Bahnhof zum einfachen Haltepunkt Marburg-Süd.
[Bearbeiten] Bundesstraßen
Mit dem Auto ist Marburg über die Bundesstraßen B3, B62, B252 und B255 zu erreichen.
Die B3 verläuft quer durch das Stadtgebiet (Stadtautobahn B3a). Dadurch wird einerseits das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt verringert. Andererseits ist die Lärmbelastung nicht unwesentlich und in gewisser Weise charakteristisch für Marburg.
Die B3a, die zwischen Niederweimar und Roth wieder zur zweispurigen B3 wird, wird im Moment auch dort zur Schnellstraße ausgebaut. Sie dient als Verbindung zum Gießener Ring (A485) und ins Rhein-Main-Gebiet.
[Bearbeiten] Busverkehr
→ Hauptartikel: Nahverkehr in Marburg
Der öffentliche Nahverkehr in Marburg wird von den Stadtwerken mit etwa 10 Hauptbuslinien geführt. Tagsüber besteht ein dichter Takt innerhalb der Kernstadt und den näheren Stadtteilen. Abends sorgen vier Abendlinien für Fortkommen, zusätzlich gibt es Anrufsammeltaxis in Form von Kleinbussen und eine 2004 eingeführte Nachtbuslinie (N8Express), die am Wochenende bis 4 Uhr die Marburger Kernstadt bedient. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts gab es hier eine Städtische Straßenbahn, die durch einen Oberleitungsbus-Betrieb (O-Bus) abgelöst wurde, bevor dieses System ganz stillgelegt wurde. Heute verkehren Diesel- und seit Anfang 2005 auch moderne Erdgasbusse. Marburg und der Landkreis sind seit 1995 Mitglied im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde eine komplette Neuordnung des Busnetzes vorgenommen, wobei sich auf die Einführung von drei Hauptlinien bezogen wurde, welche vom Hauptbahnhof über die Innenstadt zum Südbahnhof im 5-Minuten-Takt verkehren. Die anderen Stadtbuslinien sollen sinnvoll an die Hauptachse anknüpfen und nicht zentral durch die Innenstadt verkehren. Es wurde eine erhebliche Entlastung der Marburger Innenstadt durch dieses Vorhaben erwartet.
[Bearbeiten] Brücken
Der Autoverkehr überquert die Lahn über folgende Brücken:
- Schützenpfuhlbrücke
- Konrad-Adenauer-Brücke
- Weidenhäuserbrücke
- Elisabethbrücke (Bahnhofsstraße)
Zudem verläuft die Bunsenstraße über die Lahn.
Die Kurt-Schumacher-Brücke dient der Überquerung der Stadtautobahn.
Des Weiteren gibt es eine Reihe von Brücken, die lediglich für Fußgänger und Radfahrer geöffnet sind. Dazu gehören die:
- Wolfgang-Abendroth-Brücke
- Luisa-Haeuser-Brücke
- Unisport-Fußgängerbrücke (am Wehrdaer Weg)
- Fußgängebrücke Am Krekel
- Hirsefeldbrücke
- Ortenbergsteg
[Bearbeiten] Aufzüge
Durch seine enge Lage im Tal ist Marburg eine der wenigen deutschen Städte, in der Stadtteile durch Aufzüge miteinander verbunden sind. Im Einzelnen gibt es folgende öffentliche Aufzüge:
- Oberstadtaufzug Rudolphsplatz – verkehrt durchgehend vom Anfang des Pilgrimsteins, nahe dem Rudolphsplatz, zur Reitgasse (geschlossener Schacht, keine Aussicht, nur zwischen 6:30 Uhr bis 1:30 Uhr in Betrieb).
- Aufzüge Parkhaus Oberstadt – eine Folge von zwei verglasten Aufzügen, die durch einen gleichfalls verglasten Steg verbunden sind, verbindet den hinteren Pilgrimstein mit der Wettergasse und erschließt gleichzeitig das Oberstadtparkhaus
- Aufzug im Neuen Ortenbergsteg – verbindet den Hauptbahnhof mit dem Ortenbergplatz
Zudem verbindet eine Folge von zwei sehr kleinen Aufzügen (max. Zuladung 2 Personen) die beiden Filialen der Universitätsbuchhandlung Elwert im Pilgrimstein und in der Reitgasse. Diese Aufzüge sind nur für Mitarbeiter und Kunden gedacht und werden auch hauptsächlich von diesen verwendet, da der durchgehende Oberstadtaufzug nur wenige Schritte entfernt ist.
[Bearbeiten] Medien
Neben der Oberhessischen Presse als größte regionale Tageszeitung gibt es die Marburger Neue Zeitung, eine Regionalausgabe der Zeitungsgruppe Lahn-Dill mit eigener Lokalredaktion. Der kostenlose Marburger Express ist ein Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender und erscheint im Marbuch-Verlag des „Marbuchs“ für Neubürger.
Weiterhin existieren freie Medien, unter anderem der freie Radiosender Radio Unerhört Marburg (RUM) und Kirche in Marburg (KIM), ein monatliches Programm der evangelischen und katholischen Gemeinden.
[Bearbeiten] Bildung
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Neben der Universität befindet sich in Marburg die Blindenstudienanstalt Marburg, das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und Forschungsabteilungen diverser Pharmafirmen, die aus den ehemaligen Behringwerken hervorgegangen sind.
Medizinern ist Marburg durch das Universitätsklinikum, das Marburg-Virus, die Gewerkschaft der klinikangestellten Ärzte und besonders durch den Marburger Bund bekannt.
In Marburg gibt es diverse Schulen jeder Art, darunter mit der Elisabethschule, der Martin-Luther-Schule und dem Gymnasium Philippinum drei reine Gymnasien sowie das berufliche Gymnasium an der Adolf-Reichwein-Schule. Hinzu kommt die integrierte Gesamtschule am Richtsberg sowie einige Grundschulen, Haupt- und Realschulen sowie Berufliche Schulen. Mit der Otto-Ubbelohde-Schule verfügt Marburg über die einzige 6-jährige Grundschule Hessens.
Stark ausgeprägt ist in Marburg die Schullandschaft in freier Trägerschaft. Abgesehen von der Blindenstudienanstalt Marburg gibt es sieben solcher Schulen mit besonderem pädagogischen Profil, die nicht von Staat und Stadt veranstaltet werden. Neben Förderschulen sind darunter eine Freie Waldorfschule, die sechsjährige Grundschule mit Kindergarten Freie Schule Marburg und das Gymnasium und Internat Landschulheim Steinmühle.
In Planung ist die Gründung einer Montessori-Schule.
Die Archivschule Marburg ist deutschlandweit eine anerkannte Ausbildungsstätte von Archivaren.
Zudem hat eines der wichtigsten Zentren für historische Ostmitteleuropa-Forschung, das Herder-Institut, seinen Sitz in Marburg. Unter den Landesbehörden sind das Hessische Staatsarchiv Marburg sowie das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde zu nennen.
[Bearbeiten] Bedeutende Marburger
- Heilige Elisabeth (1207–1231) – Patronin der Stadt
- Konrad von Marburg (11xx–1231) – Großinquisitor, Mitbegründer von Marburgs Größe
- Heinrich I. von Hessen (1244–1308) – Erster Landgraf von Hessen
- Philipp von Hessen (1504–1567) – Der Landgraf Philipp gründete die Universität Marburg (1527)
- Adam Lonitzer (Lonicerus) (1528–1586) – Naturforscher, Arzt und Botaniker
- Nikolaus Hunnius (1585–1643) – lutherischer Theologe
- Johann Balthasar Schupp (1610–1661) – Professor für Historie und Beredsamkeit, Prediger an der St. Elisabethkirche
- Philipp Ludwig Hanneken, (1637–1706) – deutscher lutherischer Theologe
- Denis Papin (1647–1712) – Erfinder der Kolbendampfmaschine, die Universität Marburg beruft Papin 1687 als Professor in den Lehrstuhl für Mathematik.
- Christian Wolff (1679–1754) – Professor, schuf Grundlage für eine deutschsprachige philosophische Terminologie
- Johannes Ferrarius, (1486–1558) war ein deutscher Jurist, Gründungsrektor der Universität Marburg.
- Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711–1765) – Russischer Dichter, Naturwissenschaftler und Reformer der russischen Sprache; Gründer der Moskauer Universität. Studierte in Marburg von 1736 bis 1739.
- Friedrich Creuzer (1771–1858) – Philologe
- Brüder Grimm (1785/6–1863/59) – Sprachwissenschaftler und Sammler von Märchen, studierten in Marburg Rechtswissenschaft.
- Friedrich Karl von Savigny – bedeutender Rechtshistoriker
- Robert W. Bunsen (1811–1899) – Chemiker
- Karl Theodor Bayrhoffer (1812–1888) – Philosoph und Freidenker
- Otto von Gehren (1817-1896) – Politiker, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, Mitglied des Reichstags
- Ferdinand Braun (1850–1918) – Physiker und Nobelpreisträger, lehrte an der Uni Marburg
- Wilhelm Ritter (1850–1926) – Maler
- Friedrich von Thiersch (1852–1921) – Architekt und Maler
- Emil Adolf von Behring (1854–1917) – Träger des ersten Nobelpreises für Medizin
- Gustav Jenner (1865–1920) – Komponist und Dirigent
- Ferdinand Sauerbruch (1875–1951) – Chirurg, Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Marburger Universität.
- Otto Ubbelohde (1867–1922) – berühmter Märchen-Illustrator
- Richard Wachsmuth (1868–1941) – Physiker
- Rudolf Otto (1869–1937) – Theologe und Religionswissenschaftler. Verfasser von „Das Heilige“, lehrte in Marburg von 1917 bis 1929
- Hermann Jacobsohn (1879–1933) – Sprachwissenschaftler
- Hedwig Jahnow (1879–1944) – Alttestamentlerin, erste Frau im Marburger Magistrat, stellvertretende Schulleiterin der Elisabethschule und NS-Opfer
- Otto Hahn (1879–1968) – Entdecker der Kernspaltung, Studium und Promotion in Marburg
- Alfred Wegener (1880–1930) – Privatdozent in Marburg
- José Ortega y Gasset (1883–1955) – spanischer Philosoph, Soziologe und Essayist, studierte an der Uni Marburg
- Robert Lehr (1883–1956) – Mitbegründer der CDU, studierte an der Uni Marburg Rechtswissenschaften
- Rudolf Karl Bultmann (1884–1976) – Der Theologe der Entmythologisierung
- Karl Ziegler (1889–1973) – Nobelpreis für Chemie, studierte an der Uni Marburg
- Boris Leonidowitsch Pasternak (1890–1960) – Dichter und Schriftsteller, Autor von Dr. Schiwago, Nobelpreis für Literatur 1958. Studierte 1912 in Marburg.
- Rudolf Lehmann (1891–1984) – Historiker
- Luise Berthold (1891–1983) – erste habilitierte Frau und erste Professorin der Marburger Universität
- Erwin Piscator (1893–1966) – Theaterleiter und -regisseur, nach ihm wurde die Marburger Stadthalle benannt; geboren in Greifenstein-Ulm bei Wetzlar, aufgewachsen in Marburg
- Gustav Heinemann (1899–1976) – Bundespräsident, studierte und promovierte in Marburg
- Hans-Georg Gadamer (1900–2002) – Philosoph, gebürtiger Marburger
- Kurt Gerstein (1905–1945) – Mitglied der „Corps Teutonia Marburg“ und Verfasser des Gerstein-Berichts. Seine Person spielt die Hauptrolle in der Hochhuth-Verfilmung „Der Stellvertreter“
- Wilhelm Weischedel (1905–1975) – Philosoph, studierte an der Uni Marburg
- Hannah Arendt (1906–1975) – Die politische Philosophin studierte in Marburg bei Martin Heidegger.
- Wolfgang Abendroth (1906–1985) – Staatsrechtslehrer und Politikwissenschaftler, 1951–1972 in Marburg
- Mascha Kaléko (1907–1975) – deutschsprachige bzw. deutsche Dichterin, 1916–1918 in Marburg
- Lolo Krusius-Ahrenberg (1909–2003) – deutsch-finnische Politikwissenschaftlerin und Historikerin
- Rosa Friess (1916–2007) – Ärztin und Malerin
- Dorothea Steigerwald (1918) Diakonisse in Hebron, bildende Künstlerin
- Karin Friedrich (* 1925) – deutsche Journalistin und Autorin, Mitglied der Widerstandsgruppe „Onkel Emil“, Trägerin der Auszeichnung Gerechte unter den Völkern.
- Hans Heinz Holz (* 1927) – marxistischer Philosoph und Schüler Ernst Blochs, Professor für Philosophie an der Uni Marburg
- Gerhard Jahn (1927–1998) – ehemaliger Bundesjustizminister, 1956 bis 1978 Stadtverordneter der Stadt Marburg
- Wolfgang Klafki (* 1927) – deutscher Erziehungswissenschaftler, ab 1963 Professor an der Universität Marburg
- Reinfried Pohl (* 1928) Gründer der Deutsche Vermögensberatung AG, Ehrendoktor der Phillips-Universität Marburg, Ehrenbürger der Stadt Marburg
- Jürgen Habermas (* 1929) – Soziologe und Philosoph, wurde an der Universität Marburg bei Wolfgang Abendroth habilitiert
- Gerhard Müller (* 1929) – evangelischer Theologe und ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig
- Wolfgang Justin Mommsen (1930–2004) – Historiker und gebürtiger Marburger
- Hans Mommsen (* 1930) – Historiker und gebürtiger Marburger
- Walter Heinemeyer (1912–2001) – Historiker, lehrte über Jahrzehnte an der Philipps-Universität Marburg
- Walter Wallmann (* 1932) deutscher Politiker (CDU), studierte und lebte in Marburg, Landtags- bzw. Bundestagsabgeordneter, 1977 bis 1986 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, 1986 bis 1987 Bundesminister, 1987 bis 1991 Ministerpräsident des Landes Hessen.
- Ulrike Meinhof (1934–1976) – Journalistin und Terroristin studierte in Marburg.
- Konstantinos Simitis (* 1936) – ehemaliger Griechischer Ministerpräsident, studierte von 1954 bis 1959 Rechtswissenschaften an der Universität Marburg und erhielt 1997 die Ehrendoktorwürde
- Bernward Thole (*1936) – deutscher Spielekritiker, Medienwissenschaftler und Gründer und Leiter des Marburger Spiele-Archivs
- Buschi Niebergall (1938–1990) – Musiker
- Karl Schnabel (* 1938) – ehem. MdL und Gründer der Marburger Tafel
- Georg Fülberth (* 1939) – Politikwissenschaftler und Politiker
- Reinhard Hauff (* 1939) – Filmregisseur, gebürtiger Marburger
- Alfred Hartenbach (* 1943) – seit 2002 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz, studierte an der Universität Marburg
- Peter Bieri (* 1944) – Professor für Philosophie an der FU Berlin, unter dem Pseudonym Pascal Mercier bekannter Schriftsteller, war von 1990 bis 1993 Professor für Philosophie an der Uni Marburg
- Friedrich Bohl (* 1945) deutscher Politiker (CDU). Landtags- bzw. Bundestagsabgeordneter. 1991 bis 1998 Bundesminister und Chef des Bundeskanzleramts.
- Michael Naumann (* 1946) – Politiker, Journalist, Publizist (Herausgeber der Wochenzeitung Die Zeit), studierte in Marburg
- Georg von Rauch (1947–1971), Angehöriger der linksradikalen militanten Szene, gebürtiger Marburger
- Alois Rhiel (* 1950) – Hessens Wirtschaftsminister (CDU), gebürtiger Marburger
- Charly Weller (* 1951) – Filmregisseur und Autor, Cannes-Preisträger, gebürtiger Marburger
- Margot Käßmann (* 1958) – Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, gebürtige Marburgerin
- Rose Nabinger (* 1958) – Jazz-Sängerin, lebt und studierte in Marburg
- Christian Buse (* 1959) – deutscher Schauspieler
- Roland Suso Richter (* 1961) – Filmregisseur, gebürtiger Marburger
- Matthias Carras (* 1964) – Schlagersänger, geboren in Wehrda
- Martin Schneider (* 1964) – Komiker und Schauspieler, studierte und lebt in Marburg
- Leander Lichti (* 1976) – Schauspieler, gebürtiger Marburger
- Judith Affeld (* 1978) – ehemalige Fußballspielerin
- Friederike Schindler (* 1985) – mehrfache Weltmeisterin im Rhönradturnen
- Lisa Koop (* 1985 in Marburg) – Basketballnationalspielerin, lebt in Marburg, Bundeligaspielerin beim BC Marburg.
- Laura Stullich (* 1987) – mehrfache Weltmeisterin im Rhönradturnen
- Lena Gercke (1988) – Model
- Victoria Hennighausen (* 1990) – zweifache Weltmeisterin im Rhönradturnen
- Paula-Marie Bugla (* 1993) – Schauspielerin
[Bearbeiten] Literatur
- Erhart Dettmering, Rudolf Grenz (Hrsg.): Marburger Geschichte, Rückblick auf die Stadtgeschichte in Einzelbeiträgen. (im Auftr. des Magistrats), Marburg 1982, ISBN 3-9800490-0-0
- Marbuch. 7. Auflage. Marbuch-Vlg., Marburg 2003, 280 S. (umfassend, mit Stadtplan), ISBN 3-9806487-1-0
- Nils Folckers, Ambros Waibel (Hrsg.): Marburganderlahnbuch. Verbrecher-Vlg., Berlin 2003, 170 S., ISBN 3-935843-33-X
- Wilmfried Brand: Wanderführer Marburg. 2. Auflage. Hitzeroth-Vlg., Marburg 2005, ISBN 3-89616-195-4
- Hermann Bauer: Alt-Marburger Geschichten und Gestalten. Rathaus-Vlg., Marburg 1986, ISBN 3-923820-16-X
- Walter Bernsdorff, Jutta Buchner-Fuhs, Gabriele Clement: Marburg in den Nachkriegsjahren. Rathaus-Vlg., Marburg 1998, ISBN 3-923820-65-8
- Carsten Beckmann: Marburg und das Marburger Land in den 50er Jahren. Historische Aufnahmen. Wartberg-Vlg., Gudensberg 2002, ISBN 3-8313-1033-5
- Ursula Braasch-Schwersmann: Das Deutschordenshaus Marburg, Wirtschaft und Verwaltung einer spätmittelalterlichen Grundherrschaft. Elwert-Vlg., Marburg 1989, ISBN 3-7708-0907-6
- Winfried Wolf: „Die autofreie Stadt: der Autowahn am Beispiel der Stadt Marburg an der Lahn; Geschichte, Perspektive und Alternative“. Köln 1993, 223 S., ISBN 3-929008-41-6
- Christiane David: Buntsandstein – Bausandstein. Marburger Bausandstein unter der Lupe. Marburger Geowissenschaftliche Vereinigung e.V., Marburg 2006 (=Marburger Geowissenschaften, Bd. 3), ISBN 3-934546-02-1
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Solarzellen werden zur Pflicht hr-online, 21. Juni 2008
- ↑ Tagesschau vom 21. Juni 2008 hr-Nachrichtenarchiv vom 31.1.2008
- ↑ Webseite des Landkreises Marburg-Biedenkopf
- ↑ Lutz Münzer: Marburg an der Lahn: ein Stadtführer. Druckhaus Marburg, Marburg 2005, ISBN 3-00-013807-2
- ↑ Ulrich Grossmann: Marburg an der Lahn. Führer durch die Stadt und ihre Geschichte. Verlag Trautvetter u. Fischer, Marburg 1976, ISBN 3878220944
- ↑ Statistik-Hessen.de: Startseite
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel Marburg im Historischen Lexikon der Schweiz
- Links zum Thema Marburg im Open Directory Project
- www.stadtderarchive.de – Die Marburger Archive
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