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Harz (Mittelgebirge) – Wikipedia

Harz (Mittelgebirge)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Basisdaten Harz
Länder: Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt,
Thüringen
Fläche: 2.226 km²
West-Ost-Ausdehnung: 110 km
Nord-Süd-Ausdehnung: 30-40 km
Höchster Punkt: 1.141,1 m ü. NN (Brocken)
Niedrigster Punkt: 119,1 m ü. NN, bei
Kfz-Kennzeichen: GS, OHA, HZ, MSH, NDH
Landkreise: Goslar,
Osterode am Harz,
Harz,
Mansfeld-Südharz,
Nordhausen
Karte
Topografie des Harzes
Topografie des Harzes
Blick vom Brocken
Blick vom Brocken
Satellitenbild Harz  Quelle: World Wind
Satellitenbild Harz
Quelle: World Wind

Der Harz, bis ins Mittelalter Hart (= „Bergwald“) genannt, ist ein Mittelgebirge in Deutschland. Er stellt das höchste Gebirge Norddeutschlands dar und liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Anteil am Harz haben im Westen die Landkreise Goslar und Osterode am Harz, im Norden und Osten die Landkreise Harz und Mansfeld-Südharz und im Süden der Landkreis Nordhausen. Der Brocken, mit 1.141,1 m ü. NN höchster Berg des Harzes, gilt seit der frühen Neuzeit als der berühmteste „Hexentreffpunkt“ in Europa, den auch Goethe in seinem Faust beschreibt.

Der im Harz gelegene Nationalpark Harz wurde 2006 als erster länderübergreifender Nationalpark Deutschlands aus den beiden bestehenden Nationalparks Harz (Niedersachsen) und Hochharz (Sachsen-Anhalt) gebildet. Schon 1999 war es hier erfolgreich gelungen, Luchse auszuwildern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Berg-Panorama, von links: Rehberg, Achtermannshöhe, Brocken, Wurmberg.
Berg-Panorama, von links: Rehberg, Achtermannshöhe, Brocken, Wurmberg.

[Bearbeiten] Ausdehnung und Lage

Das Gebirge ist 110 km lang und 30–40 km breit, bedeckt eine Fläche von 2.226 km² und reicht von Seesen (auf der Linie SalzgitterGöttingen gelegen) bis zur Lutherstadt Eisleben. Es gliedert sich in den niedrigeren Unterharz im Südosten mit Höhen bis zu 400 m – dessen Hochflächen auch agrarisch nutzbar sind – und die höheren Gipfel des großteils bewaldeten Oberharzes im Nordwesten, der Höhen bis zu 800 m erreicht. Ober- und Unterharz sind durch eine Linie, die sich von Wernigerode nach Bad Lauterberg zieht, voneinander getrennt. Nur das Brockenmassiv erhebt sich über 1.000 m ü. NN. Dessen höchster Berg ist der Brocken (1.141 m), seine Nebengipfel sind im Südosten die Heinrichshöhe (1.044 m) und südwestlich der Königsberg (1.023 m). Weitere herausragende Erhebungen des Harzes sind der Acker-Bruchberg-Höhenzug (927 m), die Achtermannshöhe (925 m) und der Wurmberg (971 m) bei Braunlage. Der Harz ist ein Schollengebirge, das nach Westen und Nordosten verhältnismäßig steil abfällt und sich nach Süden allmählich abflacht. Das Gebirge wird von mehreren tiefen Tälern durchschnitten. Rund um das Gebirge liegt das ausgedehnte Harzvorland.

[Bearbeiten] Gewässer

Stausee der Talsperre Wendefurth
Stausee der Talsperre Wendefurth

Die Flüsse des Harzes, aufgrund der starken Niederschläge reich an Wasser, wurden schon früh angestaut. Beispiele solcher Staumauern sind die Talsperre Neustadt, die Okertalsperre und die Rappbode-Talsperre. Das klare kühle Wasser hat sich aber auch auf natürliche Weise in verschiedenen Bergteichen, wie dem Bremer Teich, dem Oderteich oder dem Gräfingründer Teich gesammelt.

Von den 17 Talsperren im Harz werden zwölf Flüsse gestaut. Da der Harz zu einem der regenreichsten Gebiete in Deutschland zählt wurde die Wasserkraft schon früh genutzt. Bis heute dienen die Talsperren vor allem der Stromerzeugung, der Trinkwassergewinnung und dem Hochwasserschutz, besonders während der Schneeschmelze im Frühjahr. Die Sösetalsperre, die von 1928 bis 1931 erbaut wurde, ist die älteste Talsperre im Harz.

Siehe auch: Talsperren im Harz

Die größten Flüsse des Harzes sind im Norden die Innerste, die Oker, die Bode und die Wipper sowie im Süden die Oder. Die Innerste mündet in die Leine und hat als Zuflüsse die Nette und die Grane. In die Oker münden die Flüsse Radau, Ecker und Ilse. In die Bode münden die Holtemme, in die wiederum der Zillierbach mündet, die Hassel und die Selke. Die Wipper wird von der Eine gespeist und in die Oder münden die Söse und der Sieber. In die Helme münden die Zorge, die Wieda und die Uffe.

[Bearbeiten] Erhebungen

Siehe Liste der Berge im Harz

[Bearbeiten] Klima

Klimatisch hebt sich ein Gebirge durch geringere Temperaturen und größere Niederschläge von den Randlandschaften ab. Regelmäßige Niederschläge während des ganzen Jahres prägen den Mittelgebirgscharakter des Harzes. Regenreichen atlantischen Westwinden frei ausgesetzt, fallen hier bis zu 1.600 mm Regen pro Quadratmeter im Jahr.

[Bearbeiten] Verkehrserschließung

[Bearbeiten] Eisenbahnen

Brockenbahn auf dem Bahnhof Brocken
Brockenbahn auf dem Bahnhof Brocken

Der Harz wird durch die Harzer Schmalspurbahnen erschlossen, die Wernigerode, Nordhausen, Quedlinburg und den Brocken miteinander verbinden. Bis zur Grenzschließung schloss sich daran das Netz der Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft nach Braunlage an.

Eine Reihe von Stichstrecken führte und führt zum Teil noch in den Harz, derzeit mit regelmäßigem Personenverkehr die Strecke HalberstadtBlankenburg, Quedlinburg–Thale, KlostermansfeldWippra und Berga-KelbraStolberg. Alle in Niedersachsen liegenden Stichbahnen (Innerstetalbahn, Odertalbahn) sind aufgegeben worden. Die Rübelandbahn dient derzeit nur dem Güterverkehr, der Betrieb als Museumseisenbahn ist geplant.

Rund um den Harz bilden (vom Norden im Uhrzeigersinn) die Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg, die Verbindung HalberstadtAscherslebenHalle (Saale), die Berlin-Blankenheimer Eisenbahn, die Halle-Kasseler Eisenbahn, die Südharzstrecke, die Bahnstrecke Herzberg–Seesen, die Bahnstrecke Goslar–Seesen und die Bahnstrecke Vienenburg–Goslar einen Ring.

Harzhochstraße B 4 / B 242, Höhe Torfhaus
Harzhochstraße B 4 / B 242, Höhe Torfhaus

[Bearbeiten] Straßen

Der Harz wird im Westen von der Bundesautobahn 7 und im Süden von der Bundesautobahn 38 gestreift. Von ihm zweigt eine entlang des Südwestrandes verlaufende vierspurige Schnellstraße (B 243) über Osterode bis Bad Lauterberg ab. Ferner besteht eine gut ausgebaute Bundesstraße (B 6, B 4) von Goslar nach Braunlage. Besonders das nördliche Harzvorland profitiert durch die neugebaute B 6n.Sowohl die B4 auch die (noch teils im Bau befindliche) B6n sind großteils autobahnähnlich ausgebaut. Auch der übrige Harz ist mit Bundesstraßen gut erschlossen.

[Bearbeiten] Geologie und Bodenkunde

Geologische Übersichtskarte
Geologische Übersichtskarte

[Bearbeiten] Entstehung

Der Harz gilt als das geologisch vielfältigste der deutschen Mittelgebirge, wobei basenarme Gesteine bei weitem überwiegen. Die häufigsten, an der Oberfläche anstehenden Gesteine sind Tonschiefer, geschieferte Grauwacken und der in zwei Plutonen anstehende Granit. Bekannt und wirtschaftlich bedeutend sind die Kalksteinvorkommen um Elbingerode und der Gabbro von Bad Harzburg. Die Landschaften des Harzes sind durch steile Bergketten, Blockhalden, vergleichsweise flache Hochebenen mit vielen Hochmooren und langgestreckte, schmale Kerbtäler charakterisiert, von denen das Bodetal, das Okertal und das Selketal die bekanntesten sind. Ein repräsentativer Querschnitt aller Harzer Gesteine wird auf der Jordanshöhe bei Sankt Andreasberg nahe dem Parkplatz gezeigt.

Die Auffaltung erfolgte hauptsächlich während einer markanten Phase des Paläozoikums, im Rahmen der variskischen Gebirgsbildung im Karbon vor ca. 350 bis 250 Millionen Jahren. In dieser Zeit der Erdgeschichte entstanden in Westeuropa zahlreiche Hochgebirge, unter anderem Fichtel- und Rheinisches Schiefergebirge. Sie wurden jedoch durch ihre Hochlage (bis zu 4 km) stark erodiert und später von mesozoischen Gesteinen überdeckt. Erst durch Hebung seit dem Ende der Kreidezeit und vor allem im Tertiär wurden die jüngeren überlagernden Schichten erodiert und die Gebirgskörper als Mittelgebirge sichtbar.

[Bearbeiten] Ökologie

[Bearbeiten] Flora

Auf der Höhe des Brockenmassivs setzt auf der Ostseite bei 1100 m, auf der Westseite auf 1000 m Höhe der Baumwuchs aufgrund der Höhenstufe aus. Unmittelbar unterhalb dieser Höhenstufe setzen Krüppelholzgewächse des Fichtenwaldes und Hochmoore ein. In den höheren Lagen des Hochharzes dominieren Mattenzonen von Nadelhölzern, besonders die durch die Forstwirtschaft geschaffenen Fichtenwälder. In tieferen Lagen ist die Landschaft mit Rotbuchen-Mischwäldern bestanden. Durch das zunehmende Kontinentalklima am östlichen Harzrand wird dort die Rotbuche zugunsten von Traubeneichenmischwäldern verdrängt.

Luchs – im Harz wieder ausgewildert
Luchs – im Harz wieder ausgewildert

[Bearbeiten] Fauna

In den Wäldern des Harzes leben relativ viele Vertreter von Rothirschen, Rehen, Wildschweine und Europäischen Mufflons. Im Herbst 1999 wurden erfolgreich Eurasische Luchse ausgewildert, die sich mittlerweile sehr gut in die Umgebung eingepasst haben. [1] Obwohl die Wildkatzen im Harz ihr größtes Verbreitungsgebiet in Deutschland haben, sind diese so scheu, dass sie selbst von Spezialisten selten gesehen werden. Auch der im Harz ehemals so verbreitete Auerhahn ist mittlerweile sehr selten geworden. Durch gezielte Schutzmaßnahmen der vergangenen 20 Jahre konnte ein Rückgang der Fledermausbestände im Harz gestoppt werden.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Ur- und Frühgeschichte

Viele Funde im Harz, wie beispielsweise die Bronzekeule von Thale, die bei der Roßtrappe gefunden wurde, könnten auf eine frühe kultische Nutzung des Harzes hinweisen. [2]

[Bearbeiten] Mittelalter

Harz 1852
Harz 1852

Der Harzgau selbst wird zuerst in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen aus dem Jahre 814, in der hochdeutschen Form Hartingowe, genannt. Nach den Jahrbüchern von Fulda zum Jahre 852 wurde der Harzgau von den Haruden bewohnt und nach ihnen der Harudengau (Harudorum pagus) genannt. Harud, woraus Hard, Hart, Harz wurde, bedeutet Wald, Waldgebirge, und die Haruden sind die An- oder Bewohner des Harud.

Jüngeren Ursprungs sind die Siedlungen mit der Namensgebung –rode, die erst seit der Mitte des 9. Jahrhunderts im Harzgau nachweisbar sind. Woher die Gründer dieser Orte kamen, ist unbekannt.

[Bearbeiten] Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg

Die Harzfestung war einer der größten Kessel im Endkampf um Deutschland 1945. Im Februar/März 1945 rief der Reichsführer-SS, Heinrich Himmler, die Harzfestung zur Verteidigung Mitteldeutschlands vor den West-Alliierten aus. Das Hauptquartier lag bei Blankenburg. Zu den mobilisierten Einheiten gehörten die Divisionen der 11. Armee, Divisionen der Waffen-SS und der Volkssturm. Als die 1. US-Armee Nordhausen (Südharz) erreichte und weiter nach Norden vorstoßen wollte, traf sie auf Widerstand, besonders in den Bergen um den Bereich der Städte Ilfeld und Ellrich. Erst am 7. Mai 1945 kapitulierten die letzten Verbände der 11. Armee und der Waffen-SS in den Bergen des Harzes. Da einigen Truppen des Volkssturmes vorsätzlich das Kriegsende von ihren Kommandeuren verschwiegen wurde, kämpften sie noch bis weit in den Mai gegen die Amerikaner.

[Bearbeiten] Ehemalige deutsch-deutsche Grenze

Durch das westliche Drittel verlief bis 1990 die deutsch-deutsche Grenze. Das Brockenplateau und weitere grenznahe Harz-Gipfel waren ein großes militärisches Sperrgebiet, in das erstmals am 3. Dezember 1989 demonstrierende Wanderer kamen. Der Tourismus zum Brocken ist seitdem sehr intensiv geworden, die übrigen Regionen im ehemaligen Sperrgebiet sind jedoch teilweise recht unberührt geblieben.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Bergarchiv in Clausthal-Zellerfeld
Bergarchiv in Clausthal-Zellerfeld

[Bearbeiten] Historischer Bergbau

Dem Bergbau und Hüttenwesen verdanken seit dem 16. Jahrhundert die sieben Oberharzer Bergstädte (Clausthal, Zellerfeld, Bad Grund, Sankt Andreasberg, Lautenthal, Altenau und Wildemann) und rund 30 weitere Ortschaften im Harzinnern, sowie weitere zahlreiche Randorte am Gebirgsfuß ihre Blüte, allen voran die ehemalige Reichsstadt Goslar, deren Glanz von den Erzschätzen des Rammelsberges abhing. Der Bergbau bestimmte maßgeblich das Harzer Wirtschaftsleben und sein Landschaftsbild. Die Bergleute schufen das berühmte technische System der Oberharzer Wasserwirtschaft, das Oberharzer Wasserregal, von dem noch 60 km Wassergräben und 68 Stauteiche (mit 8 Mio. Kubikmeter Inhalt) genutzt werden, und ohne deren Energieleistung die Erzförderung schon seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert hätte eingestellt werden müssen.

Im östlichen Harzvorland (Mansfelder Land und Sangerhäuser Mulde) wurde bis 1990 Kupferschieferbergbau betrieben, dessen Anfänge urkundlich um 1199 erwähnt werden. Weiterhin befindet sich in Ilfeld das ehemalige Bergwerk Rabensteiner Stollen, das einzige Steinkohlebergwerk im Harz. Im nordthüringer Revier gab es zahlreiche Kalibergwerke, in der Nähe von Röblingen wurden durch einen Montan-Betrieb geologische Wachse abgebaut.

Das letzte Bergwerk im Oberharz – die Grube "Wolkenhügel" in Bad Lauterberg – stellte im Juni 2007 die Förderung wegen Unwirtschaftlichkeit ein. Zuletzt arbeiteten dort 14, von vormals 1000 Mitarbeitern, die mit modernster Technik den Schwerspat zu Tage förderten. Mit der Stilllegung dieser Anlage fand der schon im Mittelalter, und seit dem 16. Jahrhundert ununterbrochen, betriebene Bergbau auf Silber, Blei und Zink sein Ende.

[Bearbeiten] Gegenwärtige Wirtschaft

Der in vergangenen Jahrhunderten im Harz blühende Bergbau – besonders nach Silber, Eisen, Kupfer, Blei und Zink – ist stark zurück gegangen. Geblieben sind jedoch die zum Teil stark schwermetallhaltigen Rückstände in den Böden des Oberharzes, welche heute ein großes Umweltrisiko darstellen.

Bedeutend sind heute noch die Kupferrecycling im Gebiet von Mansfeld. Letzte Schwerpunkte des Bergbaus waren der Rammelsberg bei Goslar (stillgelegt 1988) und die Grube Hilfe Gottes bei Bad Grund (stillgelegt 1992). In Bad Lauterberg wurde bis Juli 2007 auf der Grube Wolkenhügel als letztem Bergwerk des gesamten Harzes Schwerspat gewonnen, der heute in erster Linie in der Farbherstellung und dem Schallschutz Verwendung findet. Des Weiteren wird heute noch rund um Elbingerode in drei großen Tagebauen (Werk Rübeland), (Werk Kaltes Tal) und (Werk Hornberg) Kalkstein abgebaut. Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist die TU Clausthal. Neben den klassischen Fächern Bergbau und Metallurgie werden hier viele ingenieurs- und naturwissenschaftliche Fächer sowie Betriebswirtschaftslehre unterrichtet und beforscht.

Auf Grund der Wälder des Harzes spielt die Forstwirtschaft eine wirtschaftliche Rolle sowie die dazugehörende verarbeitende Industrie. Wuchsen noch im ersten Jahrtausend nach Christus in den Höhenlagen – für einen natürlichen Bergwald typisch – überwiegend Harthölzer (in erster Linie Rotbuchen; man ging damals „in die Harten“ = Harz) so sind heute in den bewirtschafteten Flächen meistens Monokulturen von Fichten anzutreffen. Wesentliche Ursachen dieser Entwicklung lagen in der Bergbaugeschichte der Harzregion mit ihrem hohen Holzbedarf und den damit einhergehenden Übernutzungen und Devastierungen der Waldbestände. Dazu kamen klimatischen Veränderungen in der so genannten „Kleinen Eiszeit“. Die Wiederaufforstung mit der relativ einfach anzubauenden und anspruchslosen Fichte seit Mitte des 18. Jahrhunderts geht wesentlich auf die Anregung des Oberforst- und Jägermeisters Johann Georg von Langen zurück.

[Bearbeiten] Tourismus

Der Fremdenverkehr ist für den Harz sehr bedeutsam. Es gibt viele Kurorte und nahezu jeder Ort im Harz und Harzvorland ist touristisch geprägt. Bekannte Ziele sind der Nationalpark Harz mit Brocken und die historischen Städte am Harzrand. Konzepte wie die Westernstadt Pullman City Harz oder die Rockopern auf dem Brocken sollen vor allem auswärtige Touristen ansprechend unterhalten.

[Bearbeiten] Wintersport

Der Harz ist eher etwas für wind- und wetterfeste Besucher
Der Harz ist eher etwas für wind- und wetterfeste Besucher
Blick auf den Oberharz
Blick auf den Oberharz

Auch wenn der Wintersport im Harz nicht die Bedeutung anderer Mittelgebirge, wie Thüringer Wald, Erzgebirge, Schwarzwald oder gar die der Alpen erreicht, gibt es genügend Wintersportmöglichkeiten. Zu nennen sind hier vor allem die Orte Altenau mit Ortsteil Torfhaus Benneckenstein, Braunlage (mit Ortsteil Hohegeiß), Goslar-Hahnenklee, Hasselfelde, Sankt Andreasberg (mit den Ortsteilen Sonnenberg und Oderbrück) und Schierke. Dabei ist wegen der Höhenlage und der Länge der Strecken der nordische Skisport vorherrschend. Internationale Wintersport-Wettbewerbe finden auf der Wurmbergschanze bei Braunlage und der Biathlonanlage am Sonnenberg statt.

Erwähnenswert sind die zahlreichen Loipen im Harz. Diese liegen in reizvoller Umgebung. Ihre Qualität und Ausstattung werden vom Förderverein Loipenverbund Harz e. V. gewährleistet. Der Verein wurde 1996 auf Initiative des Nationalpark Harz von den Harzer Wintersportgemeinden, den Seilbahn- und Liftbetrieben sowie Hotels und Verkehrsunternehmen gegründet. Er verfolgt das Ziel, den Skitourismus im Harz zu fördern und die Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen.

Den Bergrettungsdienst in den Loipen, auf den Rodelhängen, Wanderwegen und Alpin-Skipisten, sowie im unwegsamen Gelände gewährleistet die Bergwacht Harz.

[Bearbeiten] Sport im Sommer

Fichtenwälder des Harzes
Fichtenwälder des Harzes

Im Sommer wird im Harz vor allem gewandert, in den letzten Jahren erfreut sich auch Nordic Walking steigender Beliebtheit. Auf mehreren Talsperren im Harz wird vielfältiger Wassersport betrieben. Auch Kanufahren und verwandte Sportarten im Wildwasser sind möglich. Die Berge bieten ebenso eine gute Basis für die Fliegerei (Segel-, Drachenfliegen u. ä., namentlich vom Rammelsberg bei Goslar aus).

Der Harz bietet auch verschiedene Klettergebiete, wie z. B. das Okertal, in dem auch nationale und internationale Kanu- und Kajak-Wettkämpfe stattfinden.

Weiterhin hat sich der Harz in den vergangenen Jahren zu einem sehr guten Mountainbike-Revier entwickelt mit 62 ausgeschilderten Mountainbikestrecken und drei Bikeparks mit Liftbetrieb in Hahnenklee, Schulenberg und Thale. Die Bikeparks verfügen über Freeride, Downhill und Fourcrossstrecken. Sowohl die ausgeschilderten Strecken als auch die Bikeparks sind für jeden Leistungs- und Konditionslevel passend.

Auch im Sommer sichert die Bergwacht Harz die Rettung von verunfallten Personen aus unwegsamem Gelände.

[Bearbeiten] Wanderkonzepte und Klettergebiete

Teufelsmauer mit Harz im Hintergrund
Teufelsmauer mit Harz im Hintergrund

Die Bergwelt des Harzes wurde schon in früheren Zeiten für ausgedehnte Wanderungen genutzt. Eine der treibenden Kräfte bei der touristischen Erschließung der Harzregion war dann ab etwa 1900 der Forstmann Carl Reuß. Er veranlasste, dass die ersten Wanderwege angelegt wurden und setzte sich für eine bessere Verkehrsanbindung der Harz-Orte ein, was zum Ausbau von Verbindungsstraßen führte. Die Wanderwege sind heute gut benutzbar ausgebaut und erschließen in verschiedenen Systemen wie dem sogenannten Harzer Hexenstieg, dem Acker-Höhenwanderweg mit der Hanskühnenburg oder dem harzweiten System der sogenannten Harzer Wandernadel den gesamten Harz. Letztere wird seit 2006 als Wanderabzeichen verliehen. Durch das 2007 erfolgte Übergreifen über die drei Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen ist das Projekt der Harzer Wandernadel bislang einzigartig im deutschsprachigen Raum. Für die wandernden Naturfreunde wurden an Naturdenkmälern und -schönheiten sowie geschichtsreichen Orten des Harzes 222 Stempelstellen aufgestellt.

Besondere lokale Bekanntheit erreichte in den letzten Jahren die alljährlich am Vorabend des 1. Mai ausgetragene Wanderveranstaltung durch den Südrand des Harzes von Osterode nach Bad Grund. Ziel der feucht-fröhlichen Wanderung ist die traditionelle Walpurgisfeier in der alten Oberharzer Bergstadt.

[Bearbeiten] Mundarten des Harzes

Auf dem Gebiet des Harzes werden vorwiegend ostfälische und thüringische Mundarten gesprochen.

Eine Besonderheit des Oberharzes ist, oder war, die Oberharzer Mundart. Im Gegensatz zu den niedersächsischen, ostfälischen und thüringischen Mundarten des Umlandes, handelt es sich hier um eine erzgebirgische Mundart, die auf die Ansiedlung von Bergleuten im 16. Jahrhundert zurückgeht.

Die Oberharzer Mundart beschränkt sich auf wenige Orte. Die bekanntesten sind Altenau, Sankt Andreasberg, Clausthal-Zellerfeld, Lautenthal und Hahnenklee. Heute hört man im Oberharz die Mundart im täglichen Leben nur mehr wenig. Hauptsächlich Angehörige der älteren Generationen beherrschen sie noch, so dass zur Aufrechterhaltung in den Lokalzeitungen gelegentlich Artikel in Oberharzer Mundart abgedruckt werden.

Zur Verdeutlichung folgt der Refrain eines St. Andreasberger Heimatliedes:

Eb de Sunne scheint, ebs stewert, schtarmt, ebs schneit,
bei Tag un Nacht ohmds oder frieh
wie hämisch klingst de doch
du ewerharzer Sproch
O Annerschbarrich wie bist de schien.

[Bearbeiten] Ausflugsziele (Auswahl)

[Bearbeiten] Bergwerke und Höhlen

Bergbaumuseum Rammelsberg
Bergbaumuseum Rammelsberg

In den Gips-, Dolomit- und Kalksteinschichten des Harzes haben geomorphologische Prozesse zur Entstehung von Höhlen geführt. Solche Tropfsteinhöhlen sind die Baumannshöhle, die Einhornhöhle, die Hermannshöhle, die Iberger Tropfsteinhöhle und am Südrand des Harzes die Heimkehle. Da die älteren Formationen viele Bodenschätze enthalten, wurden sie schon früh durch Bergbau ergründet. Die Bergwerke sind oft zu Schaubergwerken umgestaltet. So war die Grube Samson lange Zeit das tiefste Bergwerk der Welt. Andere Schaubergwerke sind „Büchenberg“, „Drei Kronen & Ehrt“, Schaubergwerk Röhrigschacht, das Schaubergwerk „Lange Wand“ in Ilfeld und das Schaubergwerk „Rabensteiner Stollen“ in Netzkater. Andere sind in Bergbaumuseen umgewandelt, wie das Bergbaumuseum Lautenthal mit Grubenbahn oder das Bergbaumuseum Rammelsberg bei Goslar, welches zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Grube Roter Bär wird zur Zeit als Lehrbergwerk genutzt.

[Bearbeiten] Städte und Gemeinden im und am Harz

[Bearbeiten] Städte im Harzvorland

Im sachsen-anhaltischen Harzvorland finden sich die zehn Städte (in alphabetischer Reihenfolge): Aschersleben, Derenburg, Halberstadt, Hettstedt, Eisleben, Oschersleben, Osterwieck, Quedlinburg, Sangerhausen und Staßfurt. Die zehn Städte Bad Gandersheim, Bockenem, Duderstadt, Einbeck, Göttingen, Lutter am Barenberge, Northeim, Salzgitter, Vienenburg und Wolfenbüttel liegen im niedersächsischen Harzvorland. Im thüringischen Harzvorland befinden sich die vier Städte Bleicherode, Heringen/Helme, Nordhausen und Sondershausen.

Carlshausturm auf der Carlshaushöhe (626 m ü. NN)
Carlshausturm auf der Carlshaushöhe (626 m ü. NN)

[Bearbeiten] Klöster und Kirchen

Die mittelalterlichen Klöster Drübeck, Ilsenburg, Michaelstein und Walkenried befinden sich besonders im Randgebiet des Harzes. Bei Hahnenklee steht die 1908 geweihte hözerne Gustav-Adolf-Stabkirche.

[Bearbeiten] Türme, Schlösser und Burgen

Im Harz gibt es an verschiedenen Punkten aufgrund der erhöhten Lage Funk- und Aussichtstürme, wie die Carlshaushöhe, der Aussichtsturm auf dem Großen Knollen oder das Josephskreuz. In früheren Zeiten wurden erhöhte Kamm- und Spornlagen zur Anlage von Burgen genutzt und so finden sich im Harz die Burgruine Anhalt, die Burg Falkenstein, auf der Eike von Repkow wahrscheinlich den Sachsenspiegel verfasste, die Burgruine Harzburg, die Burg Hohnstein bei Neustadt/Harz, die Ruine Königsburg, die Burg Lauenburg bei Stecklenberg, die Plessenburg, die Burgruine Scharzfels, die Burg Stecklenburg. Neben diesen Wehranlagen wurden aber auch Schlösser errichtet, wie Schloss Herzberg, Schloss Blankenburg, Schloss Stolberg und Schloss Wernigerode.


Caspar David Friedrich: Einsamer Baum (Harzlandschaft bei Morgenbeleuchtung) von 1822
Caspar David Friedrich: Einsamer Baum (Harzlandschaft bei Morgenbeleuchtung) von 1822

[Bearbeiten] Bekannte Maler

Unter den vielen Malern, die den Harz abgebildet haben, waren Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Georg Heinrich Crola, Ernst Helbig, Hermann Hendrich, Edmund Kolbe, Wilhelm Pramme, Adolf Rettelbusch, Wilhelm Ripe, Hermann Bodenstedt, Walther Hans Reinboth und Rudolf Nickel.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Dichterische Darstellungen

[Bearbeiten] Wissenschaftliche Darstellungen

  • Georg Henning Behrens: Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen 1703
  • Friedrich Günther: Der Harz. Bielefeld 1901 (= Land und Leute. Monographien zur Erdkunde, Bd. 9)
  • Kurt Mohr: Geologie und Minerallagerstätten des Harzes. 2. Auflage, Stuttgart 1993
  • Kurt Mohr: Harz: westlicher Teil. 5. ergänzte Auflage, Berlin [u.a.] 1998 (= Sammlung geologischer Führer 58) ISBN 3-443-15071-3
  • Geologische Karte Harz: mit Erläuterungen auf der Rückseite / hrsg. vom Geologischen Landesamt Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung. Maßstab 1:100.000. Halle/Saale 1998. ISBN 3-929951-20-7
  • Winfrid Schubart: Die Verbreitung der Fichte im und am Harz vom hohen Mittelalter bis in die Neuzeit. Aus dem Walde, Heft 28. Niedersächsischer Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Hannover 1978, 294 S.
  • Harz-Forschungen
  • Harz-Zeitschrift, hg. vom Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e. V., Bd. 1/1948 ff., Gesamtinhaltsverzeichnisse: 1-35 (Bd. 40, Sanders) u. 36-50/51 (Bd. 54/55, Feicke); Forts. der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 1/1868 - Bd. 74/75/1942, Gesamtinhaltsvezeichnisse: 1-50 (Möllenberg 1918), 51-70 (Grosse 1938) u. 71-75 (Sanders 1980).

[Bearbeiten] Filmdokumentationen

  • Im Reich der Schwarzstörche. Das Biosphärenreservat Südharz. Dokumentarfilm von Peter und Stefan Simank. Produktion: Simank-Filmproduktion, Deutschland 2008. 30 Minuten

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Über das Harzer Luchsprojekt
  2. Vgl. Uta Dally: Heilige Waffen im Harz - Die Keule von Thale und der Zinken von Welbsleben. In: Harald Meller (Hg.): Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren. Stuttgart 2004, S. 108f.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Harz – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 45′ N, 10° 38′ O

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