Solling
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Der Solling ist ein bis 527,8 m ü. NN hohes Mittelgebirge des Weserberglands in Niedersachsen (Deutschland), dessen äußerste Südausläufer nach Hessen und Nordrhein-Westfalen reichen.
Er ist nach dem Harz, dessen höchste Erhebung (der Brocken in Sachsen-Anhalt) 1141,1 m beträgt, das zweithöchste Mittelgebirge im Norden Deutschlands. Innerhalb Niedersachsens stellt er das flächenmäßig zweitgrößte und nach dem Harz (Wurmberg; 971 m) sowie dem Nordteil des nach Niedersachsen hinein reichenden Kaufunger Walds (Haferberg; 581 m) das dritthöchste Gebirge dar.
Der Solling bildet zusammen mit dem kleineren und weniger hohen Mittelgebirgszug Vogler und dem kleinen Höhenzug Burgberg, die sich nördlich an den Solling anschließen, den Naturpark Solling-Vogler.
Der Name des Sollings leitet sich vermutlich von „Seulinga“ ab, was übersetzt „Bienenhain“ bedeutet und wahrscheinlich von der damaligen großen Verbreitung von Bienen aufgrund der seinerzeit zahlreichen Lindenbäume im Solling herrührt.
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[Bearbeiten] Geographie
Der Solling liegt überwiegend in Südniedersachsen in den Landkreisen Holzminden und Northeim. Lediglich seine Südwestabdachung an der zu Bad Karlshafen im nordhessischen Landkreis Kassel gehörenden „Gartenstadt“ und sein Südwestausläufer, die Hannoverschen Klippen bei Würgassen, einem Stadtteil von Beverungen im westfälischen Landkreis Höxter, befinden sich im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen. Seine Südabdachung stößt bei Wahlsburg an die nordhessische Landesgrenze.
Der Solling erstreckt sich zwischen den niedersächsischen Ortschaften Deensen im Norden, Dassel im Nordosten, Moringen im Osten, Hardegsen im Südosten, Uslar und Bodenfelde im Süden, dem nordhessischen Bad Karlshafen im Süd-Südwesten, dem niedersächsischen Lauenförde und dem westfälischen Beverungen im Südwesten, dem niedersächsischen Boffzen und dem westfälischen Höxter im Westen sowie den niedersächsischen Ortschaften Holzminden und Bevern im Nordwesten.
Im Norden stößt der Solling an den Burgberg, hinter dem sich der Vogler befindet, im Nord-Nordosten an den Homburgwald, im Nordosten an die Höhenzüge Amtsberge, Holzberg und Ellenser Wald, im Osten an den Ahlsburg, im Südosten an den Weper, im Süden an den Kiffing und im Südwesten an den Reinhardswald sowie im Südwesten, Westen und Nordwesten an das Obere Wesertal. Die oben genannten Höhenzüge können jeweils als Ausläufer des Sollings betrachtet werden.
[Bearbeiten] Landschaftsbild
Der Solling ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete und höchsten Mittelgebirge im Norden von Deutschland. Er besteht im Wesentlichen aus einer aus Buntsandstein gefügten annähernd kreisrunden Hochfläche mit etwa 20 Kilometer Durchmesser und dem sogenannten Sollingbruch zwischen Meinbrexen und Merxhausen. Der Buntsandstein ist besonders an den Hannoverschen Klippen (sieben bis zu 75 Meter hohe Buntsandsteinklippen am Weserufer bei Würgassen) gut sichtbar.
In den letzten Jahrzehnten wurden die alten Fichtenwälder mehr und mehr durch Buchenwald ersetzt, der vordem standorttypisch war. Allerdings sind die Fichtenwälder vor allem in den Hochlagen mittlerweile landschaftsbildend geworden . An einigen Stellen befinden sich lange Eichenalleen, die vor 250 Jahren vom Forstmeister Johann Georg von Langen angelegt wurden, künstliche Teiche (Neuer Teich und Lakenhausteich zwischen Uslar und Dassel) sowie ein Hochmoor (Mecklenbruch bei Silberborn).
[Bearbeiten] Tourismus
Der Solling, der schöne und vielfältige Wandermöglichkeiten bietet, ist ein ideales Reiseziel für Urlauber, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Die auf Tourismus ausgerichteten Hauptorte im Solling, Neuhaus und Silberborn, haben seit Jahren mit dem Problem abnehmender Besucherzahlen zu kämpfen. Es gibt aber nach wie vor gute Hotels, Pensionen und Restaurants.
Es lohnt sich - zum Beispiel im Rahmen einer Wanderung - das Naturschutzgebiet Hochmoor Mecklenbruch bei Silberborn, den Aussichtsturm Hochsolling zwischen Silberborn und Neuhaus, den Sollingturm und den Harzblickturm bei Uslar-Vahle, den Hutewald bei Schloss Nienover und den bei Neuhaus gelegenen Wildpark Neuhaus (siehe Weblinks) zu besuchen.
Während der Brunftzeit der Hirsche kann auf Parkplätzen dem Röhren der Hirsche gelauscht werden („Hirschebrüllen“). Auf gespurten Loipen kann im Winter an einigen Tagen Skilanglauf betrieben und zum Beispiel bei Silberborn gerodelt werden. An der Straße zwischen Bad Karlshafen und Amelith bzw. Nienover können drei Grabungsstellen besichtigt werden sowie eine weitere am Lakenhausteich. Für Radfahrer, die vor Anstiegen keine Scheu haben, bietet der Solling für seine Größe recht zahlreiche wenig befahrende, z.T. auch für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrte Straßen. Abgesehen von wenigen steilen Rampen, z.B. von Neuhaus nach Silberborn, sind die Straßensteigungen im Solling gemäßigter Natur.
[Bearbeiten] Berge
Zu den Bergen im Solling gehören (Höhen in Meter über Normalnull):
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[Bearbeiten] Ortschaften
Ortschaften am oder im Solling sind:
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[Bearbeiten] Sehenswertes
Zu den Sehenswürdigkeiten im Solling gehören:
- Aussichtsturm Hochsolling − zwischen Silberborn und Neuhaus
- Mecklenbruch (Hochmoor und Naturschutzgebiet) − bei Silberborn
- Wildpark Neuhaus (mit Waldmuseum) − bei Neuhaus (siehe Weblinks)
- Hannoversche Klippen − Buntsandsteinklippen bei Würgassen
[Bearbeiten] Fließgewässer
Zu den Fließgewässern im und am Solling gehören:
- Ahle – entspringt im Solling, verlässt ihn südostwärts fließend und ist ein nordwestlicher Schwülme-Zufluss
- Beverbach – entspringt am Nordrand des Sollings in Schorborn, fließt westwärts und ist ein süd-südwestlicher Weser-Zufluss
- Dieße – entspringt am Ostrand des Sollings nahe Fredelsloh fließt nord-nordostwärts und ist ein süd-südwestlicher Ilme-Zufluss
- Dürre Holzminde – entspringt im Solling im Erzbruch, fließt über Mühlenberg nach Holzminden und ist ein Holzminde-Zufluss
- Espolde – entspringt am Ostrand des Sollings nahe Espol fließt überwiegend ostwärts und ist ein westlicher Leine-Zufluss
- Hasselbach – entsteht im Solling nahe Schießhaus, fließt überwiegend westwärts und ist ein östlicher Dürre Holzminde-Zufluss
- Helle – entspringt im Solling im Mecklenbruch, fließt durch Hellental und Merxhausen und ist ein südwestlicher Spüligbach-Zufluss
- Holzminde – entspringt im Solling im Mecklenbruch, fließt überwiegend nordwestwärts und ist ein östlicher Weser-Zufluss
- Ilme – entspringt im Solling nahe dem Neuen Teich, fließt überwiegend ostwärts und ist ein westlicher Leine-Zufluss
- Otterbach – entspringt im Solling nahe „Neuhaus im Solling“ im Rutenbruch, fließt nordwestwärts und ist ein östlicher Weser-Zufluss
- Rehbach – entspringt im Solling nahe dem Schönenberg, fließt südwestwärts und ist ein nordöstlicher Ahle-Zufluss
- Reiherbach – entspringt nördlich von Amelith, fließt süd-südostwärts nach Bodenfelde und ist ein nord-nordwestlicher Weser-Zufluss
- Rottmünde – entspringt im Solling nahe „Neuhaus im Solling“ im Rutenbruch, fließt südwestwärts und ist ein östlicher Weser-Zufluss
- Schwülme – entspringt im Südosten des Sollings nahe Hettensen, fließt überwiegend westwärts und ist ein östlicher Weser-Zufluss
- Spüligbach – entspringt am Nordostrand des Sollings nahe Mackensen, fließt südostwärts und ist ein nordwestlicher Ilme-Zufluss
- Weser – entsteht etwa 35 km (Luftlinie) südlich des Sollings bei Hann. Münden aus der Vereinigung von Fulda und Werra, passiert den Solling-Westrand in Süd-Nord-Richtung und ist ein in die Nordsee mündender Strom
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.solling.de
- http://www.hutewald.de
- http://www.hackelberg.de
- Wildpark Neuhaus (mit Waldmuseum)
Koordinaten: 51° 44' N, 9° 36' O
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