Rübelandbahn
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Rübelandbahn Blankenburg–Tanne |
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Einfahrten zum Bahnhof Michaelstein und der Spitzkehre
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Streckennummer: | 6867 Blankenburg–Michaelstein 6864 Michaelstein–Königshütte |
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Streckenlänge: | 30,3 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 25 kV 50 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 60 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Rübelandbahn ist die von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn von 1880 bis 1886 gebaute Eisenbahnverbindung von Blankenburg über Rübeland und Königshütte nach Tanne im heutigen Sachsen-Anhalt. Die Streckenlänge beträgt 30,6 Kilometer, der Höhenunterschied über 300 Meter. Der sieben Kilometer lange Streckenabschnitt Königshütte–Tanne wurde 1968 stillgelegt, der fünf Kilometer lange Abschnitt Elbingerode–Königshütte am 30. August 2000, wobei der letzte Zug nach Königshütte schon 1999 fuhr. Diese Bahn besitzt eine Spitzkehre in Michaelstein und verfügt über mehrere Steilrampenabschnitte von 60 ‰ Steigung.
Neben dem Anschluss an die Südharz-Eisenbahn in Tanne war die Rübelandbahn mit einer Zweigstrecke an die Harzquer- und Brockenbahn verbunden, die von der Station Wechsel nach Drei-Annen-Hohne führte. Diese Strecke wurde 1963 stillgelegt und später abgebaut, jedoch nicht entwidmet. Dadurch könnte die Strecke ohne Planfeststellungsverfahren wieder aufgebaut werden.
Die Bezeichnung Rübelandbahn entstand erst nach der Verstaatlichung der Strecke. Vorher wurde die Bahn als Harzbahn bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 1. Januar 1950 wurde die 1946 verstaatlichte Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Zwischen 1960 und 1965 wurde die Rübelandbahn elektrifiziert, um den Rohstoff Kalk aus den Brüchen bei Rübeland in größeren Mengen abtransportieren zu können. Als Stromsystem kam für den Inselbetrieb nicht das in Deutschland übliche Bahnstromsystem Einphasenwechselstrom 15 kV, 16 2/3 Hz, sondern Einphasenwechselstrom 25 kV mit 50 Hz zum Einsatz, der im Unterwerk an der Ausfahrt von Blankenburg mit Hilfe von Transformatoren aus dem 110-kV-Stromnetz der Landesversorgung entnommen wurde. Seither kam auf der Rübelandbahn die für diese Strecke konstruierte Baureihe 251, im DB-Nummernschema 171, zum Einsatz. Der Abschnitt Elbingerode–Königshütte wurde im Jahr 2000 stillgelegt, nachdem bereits Jahre 1999 der letzte Personenzug fuhr. Das Personenaufkommen war meist gering, Personenzüge bestanden meist aus einer Lok und nur einem oder zwei Personenwaggons. Der Abschnitt bis zum Kalkwerk Hornberg wird weiterhin im Güterverkehr bedient. Die Güterzüge, mit maximal 600 Tonnen Anhängelast bergwärts und 1.500 Tonnen talwärts, werden mit jeweils einer Zug- und einer Schublokomotive gefahren, wodurch ein Umsetzen in Michaelstein entfällt. Seit 2005 ist die Oberleitung stromlos. Am 12. Juli 2005 wurde der Abschnitt Blankenburg–Elbingerode von der DB Netz AG zur Übernahme ausgeschrieben. Der Personenverkehr wurde vom Land Sachsen-Anhalt zum 11. Dezember 2005 auf dem zuletzt noch befahrenen Abschnitt zwischen Blankenburg und Elbingerode abbestellt. Die DB Netz AG gab die Strecke in funktionstüchtigem Zustand an den Betreiber Fels Netz GmbH ab. Zum 1. Mai 2006 pachtete die Fels-Werke GmbH die Strecke mit Kaufoption. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Havelländische Eisenbahn (HVLE) die bisher bei Railion verbliebenen Transportleistungen. Momentan wird die Strecke im Zugleitbetrieb gefahren (Stand 2008).
[Bearbeiten] Aktuelle Entwicklungen
Zum längerfristigen (touristischem) Erhalt peilt das Land einen Dampfbetrieb an Wochenenden an, wobei diesem Vorhaben Schwierigkeiten in Form der zu erwartenden Kosten entgegen stehen. Doch ist man dem touristischem Betrieb ein großes Stück näher gekommen. Am Pfingstsonntag fuhr der erste Sonderzug. Die letzte Dampflokomotive „Mammut“ ist nach wie vor betriebsunfähig. Es gibt auch den Vorschlag, die Baureihe 171 für den Museumsverkehr einzusetzen. Deshalb bleiben zwei 171er in Blankenburg. Da die Rübelandbahn eine Steilstrecke ist, dürfen auf ihr nur Lokomotiven mit Steilstreckenzulassung fahren. Das Land Sachsen-Anhalt möchte den elektrischen Güterzugbetrieb mit 450.000 Euro fördern und so ist geplant, dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wieder E-Loks die Leistungen übernehmen, da diese umweltfreundlicher sind. Die Anwohner an der Rübelandbahn protestierten wegen der Lärm- und Rußemissionen der Diesellokomotiven gegen den Dieselbetrieb. Im Sommer 2007 wurden die Bahnsteige im Bahnhof Rübeland erneuert. Die Bahnhofsgebäude in Hüttenrode und Königshütte mussten schon aufgrund von Baufälligkeit abgebrochen werden. Im Januar 2008 wurde die Oberleitung zwischen dem Anschluss Kalkwerk Hornberg und dem Bahnhof Königshütte demontiert. Der Abschnitt Elbingerode-Kalkwerk Hornberg wird weiterhin bei Bedarf bedient. Demnächst wird wohl der Abbau der Gleise zwischen Königshütte und dem Kalkwerk Hornberg folgen, da Königshütte nicht im Güterverkehr bedient wird und eine Reaktivierung dieses Abschnitts unwahrscheinlich ist. Vielmehr wird über eine Reaktivierung des Abzweigs vor dem Anschluss zum Kalkwerk zur HSB nachgedacht. Aber die Realisierung dieser Reaktivierung gilt als unsicher.
[Bearbeiten] Wiederaufnahme des elektrischen Betriebes
Während des Jahres 2007 wurden Masten, teilweise auch Fahrdraht und Speiseleitungen erneuert. Damit sollte erstmals nach zwei Jahren Pause wieder elektrischer Zugbetrieb stattfinden. Der elektrische Betrieb wird wohl erst Ende 2008 oder Anfang 2009 aufgenommen, da nicht genügend Loks der Baureihe 185 der HVLE zur Verfügung stehen. Das Stromsystem entspricht dem, das zur Zeit der Elektrifizierung angewandt wurde. Außerdem waren noch nicht alle Arbeiten an der Oberleitung beendet. Im April 2008 begann man, die gesamte Oberleitung und die Masten im Bahnhof Rübeland zu demontieren und danach neu zu errichten. Durch die Elektrifizierung ist der Betrieb und die Erhaltung der Strecke längerfristig gesichert. Eine Wiederaufnahme des Reisezugverkehrs ist nun prinzipiell möglich.
[Bearbeiten] Einsatzfahrzeuge
Im Personenverkehr und im Güterverkehr kam seit der Elektrifizierung die Baureihe 171 zum Einsatz. Seit 2000 wurden die Personenzüge nicht mehr elektrisch gefahren. Es kamen Wendezüge zum Einsatz, die mit der Baureihe 218 bespannt wurden. Bis 2004 wurde die Baureihe 171 im Güterverkehr eingesetzt. Diese wurde aber durch die Baureihen 185 und 189 ersetzt, wobei der Einsatz dieser beiden Baureihen von nur kurzer Dauer war. Auf der Rübelandbahn kamen auch die Baureihen 241 und 233 zum Einsatz. Der Einsatz der Baureihen 241 und 233 endete, als die HVLE die bisher bei Railion verbliebenen Transportleistungen übernahm.
Heute sind folgende Baureihen im Güterverkehr im Einsatz: die Baureihe 346, der Blue Tiger und die Baureihe 285 der HVLE sowie die Baureihe 218. Die HVLE erbringt seit dem 1. April 2005 rund zwei Drittel der Transportleistungen auf der Rübelandbahn.