Trinidad und Tobago
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Republic of Trinidad and Tobago Republik Trinidad und Tobago |
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Wahlspruch: „Together we aspire, together we achieve“ | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Port-of-Spain | ||||
Staatsform | Parlamentarische Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident George Maxwell Richards | ||||
Regierungschef | Premierminister Patrick Manning | ||||
Fläche | 5.128 km² | ||||
Einwohnerzahl | 1.323.842 (Quelle: Fischer Weltalmanach 2006) | ||||
Bevölkerungsdichte | 258,2 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 10.533 US-$ (2005) | ||||
Währung | Trinidad-und-Tobago-Dollar | ||||
Unabhängigkeit | am 31. August 1962 | ||||
Nationalhymne | Forged From The Love of Liberty | ||||
Zeitzone | UTC-4 | ||||
Kfz-Kennzeichen | TT | ||||
Internet-TLD | .tt | ||||
Telefonvorwahl | +1 (868) siehe NANP | ||||
Trinidad und Tobago (dt. ˈtrɪnidatˀʊnttoˈbaːgo], engl. [ˈtɹɪnɪdædəntəˈbeɪgoʊ]) sind Inseln der kleinen Antillen und bilden zusammen den gleichnamigen Inselstaat. Sie liegen zwischen der Karibik und dem Atlantik, nordöstlich von Venezuela.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie und Meteorologie
Die 4828 km² große Insel Trinidad wird von drei Gebirgsketten durchzogen. Auch Tobago (300 km²) ist durch ein Gebirge gezeichnet – ist jedoch stark bewaldet. Die höchste Erhebung der beiden Inseln ist der El Cerro del Aripo (941 m) auf Trinidad. Die größten Städte sind Chaguanas 72.159 Einwohner, San Juan 56.588 Einwohner, San Fernando 56.380 Einwohner, Port-of-Spain 49.657 Einwohner und Arima 34.997 Einwohner.
Das Klima ist tropisch. Die Regenzeit dauert von Juni bis Dezember, wobei Jahresniederschläge um 2000 mm erreicht werden. Die Durchschnittstemperatur beträgt tagsüber etwa 30°C – nachts fällt sie auf ca. 20°C. Im Gegensatz zu den meisten Inseln der Karibik liegen Trinidad und Tobago südlich der Hurrikan-Zone.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerung ist stark gemischt. Etwa 43 %, also rund 560.000 Einwohner, sind afrikanischer Abstammung, 40 %, etwa 520.000 Einwohner, kommen aus dem asiatischen Raum, vor allem aber Indien. Die anderen 17% setzen sich aus Menschen gemischter sowie chinesischer, westeuropäischer oder mittel-östlicher Herkunft zusammen.
Rund 60 % der Einwohner sind Christen (ungefähr zu gleichen Teilen katholisch und protestantisch), etwa 25 % sind Hindus, 6 % sind Muslime. Daneben gibt es Anhänger von Voodoo.
Die Einwohner sind, abhängig davon, welcher Insel sie sich zugehörig fühlen, als Trinidader („Trinidadians“) und Tobagoer („Tobagonians“) bekannt.
Obwohl Englisch, das von praktisch allen Trinidadern (über 95 %) gesprochen wird, am meisten verbreitet ist, ist Spanisch aufgrund seiner Nähe zu Venezuela ebenfalls (meist als Zweitsprache) verbreitet.
[Bearbeiten] Geschichte
Christoph Kolumbus erreichte die Insel Trinidad am 31. Juli 1498. Wegen ihrer drei markanten Bergspitzen benannte er sie nach der Dreifaltigkeit. Aber erst 1592 ließen sich spanische Siedler auf der Insel nieder. Hauptwirtschaftszweige waren der Anbau von Kakao und Tabak. 1797 übernahmen die Briten die Kontrolle über Trinidad.
Der Name der Insel Tobago leitet sich von dem Wort Tabak ab. Auch sie wurde von Kolumbus entdeckt. Im 17. Jahrhundert stritten Franzosen, Briten, Niederländer und Kurländer um die Herrschaft über die Insel. In dieser Zeit wechselte Tobago 31 mal den Besitzer. 1704 wurde sie zu neutralem Territorium erklärt. 1763 besetzten die Briten Trinidad und sicherten durch den Frieden von Amiens ihre Besitzung. Im Frieden von Paris ging 1814 auch Tobago in Besitz von Großbritannien über. 1888 wurde die Verwaltung von Tobago der von Trinidad unterstellt.
Der Inselstaat war früher ein Zentrum der Sklaverei. Die Vergangenheit spiegelt sich heute noch in den Namen der Einwohner. Viele tragen die englischen Vornamen, mit denen ihre Vorfahren gerufen wurden, nun als Familiennamen. Beispiele hierfür sind die Fußball-Nationalspieler Stern John und Kelvin Jack.
Im 2. Weltkrieg war Trinidad der größte alliierte Militärstützpunkt in der Karibik, da es eine wesentliche Rolle in der U-Boot-Bekämpfung im Atlantik und in der Karibischen See spielte. In dieser Zeit entstanden die Grundlagen für die heutige Infrastruktur und Industrie der Insel.
1958 wurde Trinidad und Tobago unabhängig von Großbritannien als Teil der Westindischen Föderation, deren Hauptstadt Port-of-Spain war. Die Föderation zerbrach aber schon 1962; am 31. August wurde Trinidad und Tobago endgültig unabhängig. Zunächst war das Land eine Monarchie unter Elisabeth II., seit 1976 ist es eine präsidiale Republik im Rahmen des britischen Commonwealth.
1990 stürmten 114 Mitglieder von Jamaat al Muslimeen, einer muslimischen Rebellengruppe unter der Führung von Yasin Abu Bakr (eigentlich: Lennox Phillip), das Parlamentsgebäude „Red House“ und die damals einzige Fernsehstation von Trinidad und Tobago. Dort hielten sie sechs Tage lang Beamte als Geisel bevor sie aufgaben (siehe Jamaat al Muslimeen Putschversuch).
Der Nationalfeiertag ist der 31. August.
[Bearbeiten] Politik
Trinidad und Tobago ist eine Präsidialrepublik, der Präsident wird indirekt auf fünf Jahre gewählt. Das Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus mit 36 gewählten Abgeordneten und einem Senat aus 31 vom Präsidenten ernannten Mitgliedern. Von diesen schlägt 16 der Ministerpräsident vor, 9 der Oppositionsführer. Die Republik ist ein Einheitsstaat, aber Tobago hat ein eigenes Parlament und begrenzte Autonomie.
Die wichtigsten Parteien sind der United National Congress, UNC, die Partei der indischen Einwanderer, und das People's National Movement, PNM, die sich hauptsächlich auf die Bevölkerung afrikanischen Ursprungs stützt.

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Trinidad und Tobago gliedert sich in zwei Städte, drei Boroughs und elf Regionen.
Regionen | Fläche | Einwohner | Hauptstadt |
---|---|---|---|
Couva/Tabaquite/Talparo | 719,64 | 162.779 | Couva |
Diego Martin | 127,53 | 105.720 | Petit Valley |
Mayaro/Río Claro | 852,81 | 33.480 | Río Claro |
Penal/Debe | 246,91 | 83.609 | Penal |
Princes Town | 621,35 | 91.947 | Princes Town |
San Juan/Laventille | 220,39 | 157.295 | San Juan |
Sangre Grande | 898,94 | 64.343 | Sangre Grande |
Siparia | 510,48 | 81.917 | Siparia |
Tobago, Eastern | 215,00 | 12.948 | Roxborough |
Tobago, Western | 88,00 | 41.136 | Scarborough |
Tunapuna/Piarco | 527,23 | 203.975 | Tunapuna |
Boroughs | |||
Arima | 11,15 | 32.278 | Arima |
Chaguanas | 59,65 | 67.433 | Chaguanas |
Point Fortin | 23,88 | 19.056 | Point Fortin |
Städte | |||
Port of Spain | 13,45 | 49.031 | Port of Spain |
San Fernando | 18,64 | 55.419 | San Fernando |
gesamt | 5.155,05 | 1.262.366 | Port of Spain |
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Allgemeines
Ursprünglich wurden in Trinidad Zuckerrohr und andere Plantagenpflanzen für den Export angebaut. Heute gibt es noch Zucker- und Kakaoanbau. In jüngster Zeit wurden immer mehr landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf angebaut. Die Forstwirtschaft beschränkt sich auf den Abbau von Teak und einigen anderen Tropenhölzern. Der wenige noch vorhandene tropische Regenwald wird geschont.
Wichtig für die Entwicklung der Insel war die Förderung von Erdöl. Daraus ist eine ganze Industrie (Erdgasverflüssigung u. a.) entstanden. Trinidad ist die am meisten industrialisierte Insel der Karibik. Neben der petrochemischen Industrie gibt es viele Betriebe der Nahrungsmittel- und Leichtindustrie für den lokalen Bedarf und die Versorgung der Nachbarinseln. Die Industrie ist z. T. staatlich, aber überwiegend privat. Viele Staatsbetriebe wurden in den letzten Jahren privatisiert.
[Bearbeiten] Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor ist geprägt von Finanzdienstleistern wie Banken, Versicherungen sowie von vielen Groß- und Einzelhandelsbetrieben. Es gibt eine nationale Fluggesellschaft, die Caribbean Airlines, und zwei Verkehrsflughäfen, den Flughafen Piarco auf Trinidad in der Nähe von Port-of-Spain und den Flughafen Crown Point auf Tobago. In Tobago besteht ein ausgeprägter internationaler Tourismus.
[Bearbeiten] Medien
Im Land gibt es Pressefreiheit.
Drei unabhängige Tageszeitungen:
- Newsday (Auflage ca. 71.000)
- Express (Auflage ca. 88.000)
- Guardian (Auflage ca. 56.000)
Radiostationen:
- 97.1 FM
- 95.5 FM
Fernsehen:
- TV 6 (privat)
- CNN 3 (privat)
- TIC
- Gayelle TV (privat)
- CNC 3 (privat)
- NCC (staatlich)
- PARL (staatlich)
- CNMG (staatlich)
- WIN TV (privat)
- IBN (privat)
- IETV (privat)
- Synergy (privat)
[Bearbeiten] Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 9%
- das Bildungswesen bei 15%
- das Militär bei 2%
[Bearbeiten] Kultur
Der Literaturnobelpreisträger V. S. Naipaul stammt aus Trinidad. Er wurde am 17. August 1932 in Chaguanas geboren und lebt seit 1950 in Großbritannien. Eine weitere wichtige Person aus diesem Land ist C. L. R. James, der als marxistischer Autor und Kulturkritiker in der Schwarzenbewegung sowie in der Panafrika-Bewegung eine zentrale Rolle spielte. Aus Tobago stammt der Fußballspieler Dwight Yorke, der bei Manchester United spielte. Die Liste der olympischen Medaillengewinner aus Trinidad und Tobago zeigt, dass auf den beiden Inseln hervorragende Sprinter zu Hause sind.
Aus Trinidad stammt die Steelpan oder Steeldrum, ein zu einem Musikinstrument ausgebautes Stahlfass. Es ist das nationale Musikinstrument von Trinidad and Tobago.
Der Calypso und die daraus entstandenen Soca und Chutney haben ihre Heimat ebenfalls in Trinidad and Tobago.
Trinidad ist auch für seinen Karneval sehr bekannt, der jedes Jahr Ende Februar stattfindet. Dieses kulturelle Ereignis steht in seiner Größe und Farbenpracht dem Karneval in Rio de Janeiro in nichts nach.
[Bearbeiten] Steeldrum
Die Steeldrum ist das nationale Musikinstrument von Trinidad und Tobago. Vermutet wird, dass es auf einem Fest in den 1930er Jahren erfunden wurde, indem ein Feiernder auf eine Keksdose getrommelt hat und entdeckt hat, wie viele verschiedene Töne man damit erzeugen kann. Es gibt aber auch noch eine andere Theorie, die den Ursprung mit dem Verbot des Calypso um 1881 in Verbindung setzt. Erst am Anfang des 21. Jahrhunderts wurde er wieder erlaubt. Trommeln und Bambusstöcke wurden jedoch weiterhin verboten. Da aber Calypso ohne Trommeln undenkbar ist trommelte die Bevölkerung einfach auf alten Ölfässern, Kanistern, Dosen oder ähnlichem rum. So entstand die Steeldrum oder Steelpan. Heute ist die Steeldrum ein ausgebautes Stahlfass das in einer Halterung hängt. Es hat verschiedene Felder, die bei einem Schlag mit einem Stock oder Ähnlichem verschiedene Töne ergeben.
[Bearbeiten] Liming
Liming ist die trinbagonische Kunst des Nichts-Tuns, für Essen und Trinken und das Erzählen von Geschichten, Witzen und Anekdoten. Liming entwickelte sich zu einer Lebensphilosophie, welche die Zeit genussvoll vorüberziehen lässt. Ein typischer Lime beginnt mit dem Treffen zweier oder mehrerer Bekannter, meist zufällig, die dann in einem entspannten Ambiente (in Sesseln, an Wänden lehnend,...) limen. Jeder kann prinzipiell daran teilnehmen.
[Bearbeiten] Sport

Der Nationalsport auf den beiden Inseln ist Cricket. Im Stadion Queens Park in Port-of-Spain werden einige Spiele der Vorrunde der erstmals in der Karibik stattfindenden Cricketweltmeisterschaft, im März und April 2007, ausgetragen.
Die Fußballnationalmannschaft von Trinidad und Tobago (auch Soca Warriors genannt) qualifizierte sich am 16. November 2005 zum ersten Mal für eine Fußballweltmeisterschaft und nahm an der Endrunde in Deutschland teil. Nationaltrainer war der Niederländer Leo Beenhakker, ihr Quartier bezog die Mannschaft in Rotenburg (Wümme). Sie schied nach einem 0:0 gegen Schweden, einer 0:2 Niederlage gegen England und einer 0:2 Niederlage gegen Paraguay in der Vorrunde aus, übertraf jedoch v. a. in den Spielen gegen England und Schweden mit ihrer Widerstandskraft die meisten Erwartungen. Trinidad und Tobago ist bisher das kleinste Land, das an einer Fußballweltmeisterschaft teilgenommen hat.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz des Außenministeriums (in englischer Sprache)
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Trinidad und Tobago
Koordinaten: 11° 00' N, 61° 00' W
Kanada | Mexiko | Vereinigte Staaten
Zentralamerika: Belize | Costa Rica | El Salvador | Guatemala | Honduras | Nicaragua | Panama |
Karibik: Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Dominica | Dominikanische Republik | Grenada | Haiti | Jamaika | Kuba | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Trinidad und Tobago
Andere Gebiete: Amerikanische Jungferninseln | Anguilla | Aruba | Bermuda | Britische Jungferninseln | Grönland | Guadeloupe | Kaimaninseln | Martinique | Montserrat | Navassa | Niederländische Antillen | Puerto Rico | San Andrés und Providencia | Saint-Barthélemy | Saint-Martin | Saint-Pierre und Miquelon | Turks- und Caicosinseln
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Honduras | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Belize | Dominica | Grenada | Guyana | Haiti | Jamaika | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago
Assoziierte Mitglieder: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Kaimaninseln | Turks- und Caicosinseln
Antigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botsuana | Brunei | Dominica | Fidschi | Gambia | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern