Grenada
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State of Grenada Staat Grenada |
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Wahlspruch: Ever conscious of God we aspire, build and advance as one people (eng., „Immer auf Gott vertrauend streben, bauen und schreiten wir als ein Volk voran“) | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | St. George's | ||||
Staatsform | Konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt | Königin Elisabeth II. vertreten durch Gouverneur Daniel Williams |
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Regierungschef | Dr. Keith Claudius Mitchell | ||||
Fläche | 344 km² | ||||
Einwohnerzahl | 104.600 (Quelle: Auswärtiges Amt 2008) | ||||
Bevölkerungsdichte | 260 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 4.826 US-$ (2005) | ||||
Währung | Ostkaribischer Dollar | ||||
Unabhängigkeit | 7. Februar 1974 von Großbritannien | ||||
Nationalhymne | Hail Grenada | ||||
Zeitzone | UTC-4 | ||||
Kfz-Kennzeichen | WG | ||||
Internet-TLD | .gd | ||||
Telefonvorwahl | +1 (473) siehe NANP | ||||
Grenada ist eine Insel der kleinen Antillen, gehört zu den Inseln über dem Winde und liegt zwischen der Karibik und dem Atlantik. Der Inselstaat bildet einen eigenständigen Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations. Königin von Grenada ist das britische Staatsoberhaupt Elisabeth II.
Inhaltsverzeichnis |
Bevölkerung
Die Einwohner Grenadas sind zu über 95 % ganz oder teilweise afrikanischer Abstammung. Etwa 3 % sind indischer Abstammung. Es gibt eine kleine Minderheit rein europäischer Herkunft.
Sprache
Die Amtssprache ist Englisch. Daneben sind Kreolsprachen im Gebrauch, u. a. das im Französischen wurzelnde Patois.
Religion
Ca. 64 % der Einwohner sind katholisch, etwa 22 % Anglikaner, 6 % Adventisten, 5 % gehören zu Pfingstkirchen, 2 % sind Methodisten, knapp 1 % Zeugen Jehovas.
Siehe auch: Liste der Orte in Grenada
Geschichte
Grenada wurde 1498 von Kolumbus entdeckt, er nannte die Insel Concepción, besetzte die Insel aber nicht. Später wurde die Insel von Briten besetzt, die sich aber 1609 zurückzogen. 1649 verkauften einheimische Häuptlinge die Insel an französische Händler. Von 1674 bis zum Pariser Frieden 1763 war sie französische Kolonie und gehörte seit diesem Zeitpunkt zum Britischen Commonwealth. Die Franzosen gaben aber ihren früheren Besitz noch nicht verloren. Erst seit dem Pariser Frieden 1783 wurde sie schließlich permanenter britischer Besitz. 1877 wurde Grenada Kronkolonie. Am 1. Februar 1881 trat die Kolonie dem Weltpostverein bei.
Von 1958 bis 1962 war die Insel ein Teil der Westindischen Föderation. 1974 wurde Grenada unter Premierminister Eric Gairy unabhängig. Gairys Regierung wurde 1979 in einer unblutigen Revolution von der linken Bewegung New Jewel Movement (NJM) unter Maurice Bishop abgesetzt. Bishop wollte für Grenada Blockfreiheit und gute Beziehungen zu den USA ebenso wie zur Sowjetunion und zu Kuba. Soziale Reformen sicherten ihm auch eine hohe Beliebtheit in der Bevölkerung. Er wollte den neuen internationalen Flughafen Point Salines errichten lassen, der den Tourismus beleben sollte. Allerdings wurden keine freien Wahlen abgehalten. Dies und der Umstand, dass Grenada gute Beziehungen zu Kuba unterhielt wurde von den übrigen Nachbarn Grenadas in der Karibik sowie besonders von den USA sehr kritisch beobachtet. In einem Staatsstreich wurde Bishop 1983 von seinem Vize-Premierminister und langjährigen Freund Bernard Coard abgesetzt. Bishop wurde hingerichtet. Die neue grenadische Regierung tendierte stark nach links, die Gewalt des Umsturzes löste in der Bevölkerung Angst aus.
Der Bau des Flughafens "Point of Salinas" wurde von der US-Regierung als Vorwand für eine Intervention benutzt, indem der Bau als Vorbereitung für ein mögliches Aufmarschgebiet der Sowjetunion in der Karibik interpretiert wurde.
Am 25. Oktober 1983 starteten die USA mit der Organisation Ostkaribischer Staaten eine Invasion (Operation Urgent Fury), in deren Folge die Regierung der NJM gestürzt wurde. Die Operation wurde zunächst auch damit begründet, die Sicherheit US-amerikanischer Staatsbürger auf Grenada zu garantieren, wahrscheinlicher ist, dass die US-Regierung eine starke Anlehnung von Grenada an Kuba und Nicaragua befürchtete. Nachdem einige Anhänger Coards festgenommen und später zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, erfolgten 1984 Wahlen.
Anfang September 2004 wurde Grenada vom Hurrikan Ivan schwer in Mitleidenschaft gezogen. 95 % der Häuser der Hauptstadt St. George's wurden zerstört oder beschädigt. Die für die Landwirtschaft wichtigen Plantagen der Insel wurden verwüstet. Der Verlust von mehr als 35 Menschenleben war zu beklagen. Die Trinkwasser- und Stromversorgung brach zusammen.
Im Juli 2005 wurde Grenada erneut von einem Hurrikan - Hurrikan Emily - heimgesucht. Erneut wurden einige Gebäude und die Infrastruktur beschädigt. Aber am schlimmsten wurde die Landwirtschaft getroffen. Emily forderte auf Grenada mindestens ein Todesopfer.
Siehe auch:
Politik
Grenada ist Mitglied des Commonwealth of Nations, der CARICOM, der OECS und der OAS und gehört zu den Trägern der Universität der Westindischen Inseln.
Verwaltungsgliederung
Grenada ist in sechs Verwaltungsbezirke (Parishes) und das Nebengebiet (Dependency) Carriacou eingeteilt. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 25. Mai 2001.
Verwaltungseinheit | Fläche in km² | Einwohner insgesamt | Einwohner je km² |
---|---|---|---|
Carriacou | 34 | 6.063 | 178 |
Saint Andrew | 99 | 24.661 | 249 |
Saint David | 44 | 11.476 | 261 |
Saint George | 65 | 35.559 | 547 |
Saint John | 35 | 8.557 | 244 |
Saint Mark | 25 | 3.955 | 158 |
Saint Patrick | 42 | 10.624 | 253 |
Grenada Gesamt | 344 | 100.895 | 293 |
Quelle: Central Statistical Office of Grenada
Wirtschaft
Die Haupteinahmequelle in Grenada ist der Tourismus. Es gibt in Grenada eine große Auswahl an Hotels aber auch viele kleine Pensionen, Gästhäuser und Ferienwohnungen. Der Grand Anse ist der Haupttourismusbereich und befindet sich im Süden von Grenada.
Basisdaten
- Bruttosozialprodukt 2006: 440 Mio. Dollar
- Bruttosozialprodukt 2006 / Einwohner: 4.167 Dollar
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 10%
- das Bildungswesen bei 17%
- das Militär bei -% (es liegen keine Angaben vor)
Exportprodukte
Eines der Hauptexportprodukte ist die Muskatnuss (Grenada ist der zweitgrößte Muskatnussproduzent der Welt). Neben Muskatnuss sind Kakao, Bananen und Zucker die wichtigsten Exportgüter.
Quelle
Weblinks
Koordinaten: 12° 7' N, 61° 40' W
Kanada | Mexiko | Vereinigte Staaten
Zentralamerika: Belize | Costa Rica | El Salvador | Guatemala | Honduras | Nicaragua | Panama |
Karibik: Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Dominica | Dominikanische Republik | Grenada | Haiti | Jamaika | Kuba | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Trinidad und Tobago
Andere Gebiete: Amerikanische Jungferninseln | Anguilla | Aruba | Bermuda | Britische Jungferninseln | Grönland | Guadeloupe | Kaimaninseln | Martinique | Montserrat | Navassa | Niederländische Antillen | Puerto Rico | San Andrés und Providencia | Saint-Barthélemy | Saint-Martin | Saint-Pierre und Miquelon | Turks- und Caicosinseln
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Honduras | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Belize | Dominica | Grenada | Guyana | Haiti | Jamaika | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago
Assoziierte Mitglieder: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Kaimaninseln | Turks- und Caicosinseln
Anguilla | Antigua und Barbuda | Britische Jungferninseln | Dominica | Grenada | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen
Antigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botsuana | Brunei | Dominica | Fidschi | Gambia | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern