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Holocaustleugnung – Wikipedia

Holocaustleugnung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Holocaustleugnung bezeichnet man das Bestreiten und weitgehende Verharmlosen des Holocaust. Dabei wird gegen gesichertes historisches Tatsachenwissen behauptet, der systematische, auf Ausrottung zielende Völkermord an etwa sechs Millionen europäischer Juden habe nicht stattgefunden oder sei nur ein gewöhnlicher Massenmord oder Massensterben ohne historische Besonderheiten gewesen. Dies betrifft auch andere Opfer der Nationalsozialisten wie etwa die Roma, die die Holocaustleugner meist nicht ausdrücklich erwähnen.

In Deutschland wird die öffentliche Holocaustleugnung nach § 130 Abs. 3 des Strafgesetzbuchs als Volksverhetzung geahndet. Auch in Belgien, Frankreich, Israel, Kanada, Liechtenstein, Litauen, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, Südafrika und Tschechien ist sie eine jeweils unterschiedlich verfolgte Straftat (siehe hierzu auch Gesetze gegen Holocaustleugnung).

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Versuche, den Holocaust zu bestreiten, zu verharmlosen oder zu relativieren, erstrecken sich auf alle organisierten Verbrechen des Nationalsozialismus, vor allem die Massenmorde in den dazu gebauten Vernichtungslagern. Holocaustleugner bestreiten vier Hauptaspekte dieser Ereignisse:

  • ihre zielgerichtete Planung und systematische Durchführung,
  • die technisch-industrielle Machbarkeit der Massenmorde, besonders der Vergasungen,
  • ihr Ausmaß, also die Opferzahlen der im Kriegsverlauf und in den NS-Lagern getöteten Juden,
  • die Echtheit der Dokumente dafür.

Sie behaupten stets, es gebe für die Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern keine Beweise und die vorhandenen Beweise seien gefälscht. Die Zeugenaussagen der Opfer seien erlogen, übertrieben oder verzerrt, die der Täter seien erzwungen oder gefälscht worden.

Dabei vertreten nicht alle Holocaustleugner alle Thesen zugleich, obwohl sie sich vielfach ergänzen und aufeinander berufen. Ziel ist in jedem Fall, die Tatsächlichkeit oder zumindest Einzigartigkeit des Holocaust anzuzweifeln und zu bestreiten. Dazu beanspruchen sie, lediglich eine unbefangene Überprüfung und Neubewertung der zugänglichen Fakten zum Holocaust vorzunehmen, erklären ihre Darstellungen also als legitimen Geschichtsrevisionismus.

Sie verbinden damit jedoch oft direkt oder indirekt Behauptungen, das heutige Geschichtsbild vom Holocaust sei Ergebnis einer verabredeten Verschwörung, die für Interessen anderer Staaten oder Gruppen, besonders für Israel, die Juden und die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, auf Kosten Deutschlands geschaffen worden sei. Damit zeigt Holocaustleugnung Züge einer Verschwörungstheorie, die den Opfern der Verbrechen und ihren Nachfahren die Schuld daran gibt. Dies gilt als Hauptkennzeichen eines fortbestehenden – primären oder sekundären – Antisemitismus nach 1945.

Die Holocaustforschung hat dieses Großverbrechen in all seinen Aspekten seit 1945 vielfach wissenschaftlich untersucht und überprüft. Es ist eins der am besten dokumentierten Vorgänge der jüngeren Geschichte. Die große Mehrheit der damit befassten Historiker weltweit sieht die Veröffentlichungen von Holocaustleugnern daher als indiskutable Propagandaschriften an, die mit selektiver Wahrnehmung, Deutung und künstlicher Herstellung empirischer Daten ein vorgefasstes Ergebnis „beweisen“ wollen. Deshalb beschreibt die Geschichtswissenschaft solche Versuche durchgehend als Geschichtsfälschung und Pseudowissenschaft.

Um dies nicht als seriöse Forschung aufzuwerten, lehnen seriöse Historiker eine „ergebnisoffene“ Debatte um die so dargebotenen Thesen in der Regel strikt ab. So stellte Alan Milchaman in seinem Aufsatz Postmodernism and the Holocaust 1998 fest: Holocaustleugnung sei „begründet in Hass statt irgendeines anerkannten Maßstabs von Vergewisserung, Evidenz und Wahrheit“.

Ziele

Die meisten Holocaustleugner haben die Zeit des Nationalsozialismus nicht selbst erlebt und waren nicht am Holocaust beteiligt. Zudem waren einige selbst KZ-Häftlinge (Paul Rassinier) oder Juden (David Cole). Sie wollen also kaum persönliche Schuld vertuschen. Doch sie übernehmen oft ideologische Motive des Nationalsozialismus und Faschismus:

  • Antisemitismus: Man will die Juden als Verursacher, nicht Opfer der NS-Verbrechen darstellen. Dazu wird der nationalsozialistische Judenmord als Erfindung der Juden und der von ihnen angeblich beherrschten Mächte dargestellt. So wird die antisemitische Verschwörungstheorie eines angeblichen „Weltjudentums“ fortgesetzt und weiter verbreitet.
  • Nationalismus: Man fühlt sich einer Kollektivschuld mit den Tätern der NS-Verbrechen unterworfen, die man nur durch das Bestreiten des Holocaust meint abschütteln zu müssen und zu können. Dies wird als notwendige Voraussetzung dafür empfunden, deutsches Nationalgefühl wieder aufbauen und Kriegsfolgen, z. B. Reparationen und Gebietsverluste, rückgängig machen oder mindestens beenden zu können.

Weitere Motive spielen heute eine stärkere Rolle:

  • Verdrängung: Der NS-Völkermord war offenbar hinsichtlich Durchführung und Umfang so außerordentlich, dass „nicht sein kann, was nicht sein darf“, nämlich die Erkenntnis zuzulassen, dass Menschen dazu fähig waren. Dieses psychologische Motiv bestimmt nicht nur ältere Holocaustleugner und Mitläufer der Nationalsozialisten, sondern auch heutige Jugendliche, die wenig historische Kenntnisse der NS-Zeit besitzen. Sie schließt an die in Deutschland 1945ff verbreitete Behauptung an: Davon haben wir nichts gewusst (siehe Holocaustkenntnis von Zeitzeugen).
  • Relativierung: Man will die einzigartige Besonderheit der nationalsozialistischen Massenvernichtung auch gegenüber anderen Völkermorden nicht wahrhaben und die Geschichte diesbezüglich umschreiben, um so NS-Verbrechen mit Massenverbrechen anderer Staaten - meist der ehemaligen Kriegsgegner Deutschlands - oder Massensterben aus anderen Ursachen moralisch gleichzusetzen.
  • Antizionismus: Man will das Existenzrecht Israels als eines zum Schutz von Holocaustüberlebenden gegründeten Staates bestreiten.

Dazu wird die Ermordung vieler Juden meist nicht direkt bestritten, aber ihre systematische Planung und Durchführung. Deshalb behaupten Holocaustleugner häufig, die Massenmorde in den Arbeitslagern der Nationalsozialisten hätten bloß Regime- und Kriegsgegnern gegolten bzw. seien bloß zufällige Kriegsfolgen ohne Ausrottungsabsicht gewesen. Doch auch mit diesem Vorgehen rehabilitieren sie - unabhängig von ihren erklärten Absichten - den Nationalsozialismus, dienen so der Verbreitung rechtsextremer Einstellungen und lassen nationalistische Gesellschaftsmodelle, wie sie z. B. die Neue Rechte vertritt, politisch akzeptabel erscheinen.

Ein Beispiel für miteinander verknüpfte Ziele der Holocaustleugnung ist eine Aussage des NPD-Vorsitzenden Udo Voigt:[1]

Sechs Millionen kann nicht stimmen. Es können maximal 340.000 in Auschwitz umgekommen sein. Dann sagen zwar die Juden immer: Auch wenn nur ein Jude umgekommen ist, weil er Jude ist, ist das ein Verbrechen. Aber es ist natürlich ein Unterschied, ob wir für sechs Millionen zahlen oder für 340.000. Und dann ist auch irgendwann die Einmaligkeit dieses großen Verbrechens – oder angeblich großen Verbrechens weg. [...] Pommern, Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien, ob das Königsberg ist, ob das Danzig ist, ob das Breslau sind, das sind alles deutsche Städte für uns (...) auf die wir natürlich Anspruch erheben.

Hauptargumente

Planung

Das NS-Regime habe keine systematische Judenvernichtung beabsichtigt: Hauptargument der Holocaustleugner für diese These ist, dass kein schriftlicher Befehl zur Ausrottung der Juden überliefert ist. Sie folgern daraus, dass weder Adolf Hitler noch eine andere hochrangige Führungsperson des NS-Regimes diese befohlen habe. Zwar habe es Verbrechen an Juden im Dritten Reich gegeben, doch seien diese nicht zentral geplant worden, so dass die NS-Führung nicht dafür haftbar zu machen sei.

Diese Deutung schließt direkt an die NS-Propaganda an. Denn dessen Führungskreis behielt die Pläne zum Holocaust wenigen Eingeweihten vor, die bewusst so wenig Belege wie möglich dafür hinterließen. Dennoch zeigen viele erhaltene Originaldokumente unwiderlegbar, dass alle Führungsebenen des NS-Regimes den Holocaust zielgerichtet geplant und durchgeführt haben. Hitler gab ausdrückliche mündliche „Führerbefehle“ zur „Endlösung der Judenfrage“, auf die allein Heinrich Himmler in Briefen an Untergebene viermal verwies.Hermann Göring, seit 1938 von Hitler mit der „Gesamtlösung der Judenfrage“ beauftragt, ermächtigte seinerseits Reinhard Heydrich am 31. Juli 1941, dazu „alle erforderlichen Vorbereitungen…im deutschen Einflussbereich in Europa zu treffen“. Am Tag darauf erhielten die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, die bereits mit Massenerschießungen von Juden hinter der Ostfront begonnen hatten, den Befehl, Hitler laufend über ihre „Erfolge“ zu unterrichten.[2]

Hitler hatte am 30. Januar 1939 die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ im Falle eines Weltkriegs angekündet. Seit dem Überfall auf die Sowjetunion war diese sein primäres Kriegsziel. So schrieb auch Joseph Goebbels am 13. Dezember 1941 in sein Tagebuch: Der Weltkrieg ist da, die Vernichtung des Judentums muss die notwendige Folge sein. Mit dem einzigen erhaltenen Protokoll von der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 ist zudem erwiesen, dass die begonnene Judenvernichtung von fast allen Verwaltungsbehörden des NS-Regimes im Detail organisiert und vom Reichssicherheitshauptamt unter Heydrich zentral gelenkt wurde.

Am 27. März 1943 schrieb Goebbels in sein Tagebuch:

„…Aus dem Generalgouvernement werden jetzt, bei Lublin beginnend, die Juden nach dem Osten abgeschoben. Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig.[...]“

Auch Hitler selbst, der sich schon im zweiten Band seiner Autobiografie Mein Kampf (1927) die Ermordung von Juden durch Giftgas als Vergeltung für deutsche Kriegsopfer wünschte[3], gab zahlreiche unmissverständliche Hinweise auf seine Absichten. In seinem politischen Testament am Tag vor seinem Selbstmord stellte er klar, er habe niemanden im Unklaren darüber gelassen, dass er den „eigentlich Schuldigen“ am Weltkrieg - das Judentum - dafür habe büßen lassen, wenn auch durch „humanere Mittel“.[4] Dies wird als Hinweis auf Hitlers Befehl zur Vergasung gedeutet.

Historiker diskutieren heute unter den Stichworten „Intentionalismus oder Funktionalismus“ noch darüber, wie sich die Entscheidung zur „Endlösung“ entwickelte, seit wann deren Planung konkrete Formen annahm, wie sich die Ausrottungsabsicht zur tatsächlichen Durchführung verhielt und wie viel die deutsche Bevölkerung darüber wusste. Aber die zentrale Planung und Rolle der NS-Führung bei der Ausführung des Holocaust wird in der Forschung nicht angezweifelt.

Durchführbarkeit

Der Holocaust sei technisch unmöglich durchführbar gewesen: Dies begründen Holocaustleugner meist mit Bezug auf die Gaskammern und Krematorien (Brennöfen) der Vernichtungslager, besonders der in Auschwitz. Schon früh wurde etwa behauptet:

  • Es habe dort gar keine Gaskammern zur Massenvernichtung von Menschen gegeben (Rassinier).
  • Die angeblichen Gaskammern hätten keine Lüftung und Abdichtung gehabt, seien also nicht zur Vergasung gebaut worden (Faurisson).
  • Die in einigen Lagern vorhandenen kleinen Gaskammern seien nicht zu Massenmorden, sondern zur Entlausung von Häftlingskleidern verwendet worden (Stäglich).
  • Die als Gaskammern vorgeführten Gebäude hätten zwar existiert, seien aber nicht zur Vergasung von Menschen gedacht und geeignet gewesen. Die nach 1945 als Gaskammern vorgeführten Gebäude seien Attrappen gewesen (Diwald).

Dabei konnten sich die Leugner den Umstand zunutze machen, dass einige der Gebäude nach Kriegsende tatsächlich als Gedenkstätte neu aufgebaut worden waren. Es handelt sich im KZ Auschwitz I (Stammlager) um eine Rekonstruktion der ursprünglichen Gaskammer, die dort Ende 1941 gebaut und bis 1944 genutzt worden war. Dann hatte die Lager-SS die vorhandenen Deckenlöcher zum Einschütten des Giftes zubetoniert und Zwischenwände entfernt, um die Räume als Schutzbunker für sich zu verwenden. Vor dem Eintreffen der Roten Armee hatte sie die Krematorien gesprengt.

  • Auch die Krematorien seien zu klein und nicht zur massenhaften Verbrennung geeignet gewesen. Sie seien nur für die natürlich und an Epidemien Verstorbenen gebaut und verwendet worden, um eine hygienische Bestattung in einem Massenarbeitslager zu gewährleisten.
  • Die Menge an Energie, die zum Befeuern dieser Öfen nötig gewesen wäre, übertreffe bei weitem die Energie, die eine Nation im Krieg dafür hätte abzweigen können.

Diese Hauptargumente der Holocaustleugner sind durch detaillierte wissenschaftliche Untersuchungen, Prozesse und Gerichtsgutachten heute vollständig widerlegt. Aufgrund des erdrückenden Beweismaterials zu Auschwitz wenden sich manche Holocaustleugner deshalb anderen Vernichtungs- und Konzentrationslagern zu, um die dortigen Massenmorde in Zweifel zu ziehen.

Ausmaß

Hauptartikel: Opferzahlen der Konzentrationslager Auschwitz

Holocaustleugner bestreiten oder bezweifeln allgemein schon seit 1945 die Opferzahlen des Holocaust. Sie propagieren traditionell die „Sechs-Millionen-Lüge“, um die vielfach überprüfte wahrscheinlichste Schätzung von etwa sechs Millionen (laut Wolfgang Benz, Dimensionen des Völkermords 1991 mindestens 5,9, wahrscheinlicher aber bis zu 6,3 Millionen) jüdischen Holocaustopfern als Erfindung der Siegermächte darzustellen.

Dazu verbreiten sie z. B. immer wieder Statistiken zur Gesamtzahl der europäischen Juden, die mit den wissenschaftlich ermittelten Opferzahlen nichts zu tun haben. So behaupten etwa die Webseiten Ernst Zündels ohne nachprüfbare Quellen im Anschluss an ältere Holocaustleugner, die jüdische Weltbevölkerung sei von 15,3 Millionen vor 1933 auf 17,8 Millionen nach 1946 angestiegen, so dass schon deshalb gar kein Holocaust stattgefunden haben könne.[5] Behauptet wird auch, nach den Zahlen des Weltalmanachs[6] sei die jüdische Gesamtbevölkerung vor und nach dem Krieg genau gleich geblieben. Tatsächlich wiederholte der Weltalmanach bis 1947 die Bevölkerungsstatistik von 1933, da während des Krieges keine Volkszählungen stattgefunden hatten. Erst die Ausgabe von 1948 aktualisierte die Zahlen der jüdischen Bevölkerung Europas und gab Verluste von etwa sechs Millionen Menschen an.

Weitere Thesen der Holocaustleugner lauten: Im Zugriffsbereich der Nationalsozialisten hätten gar nicht so viele Juden gelebt, wie sie ermordet haben sollten. Über eine Million deutsche Juden seien vor dem Weltkrieg u. a. nach Palästina, Großbritannien oder in die USA ausgewandert; weitere Millionen osteuropäische Juden hätten sich nie im deutschen Machtbereich befunden und seien nach 1941 in entfernte Regionen der Sowjetunion (Sibirien) geflohen. So behauptete Walter N. Sanning 1983 , die meisten osteuropäischen Juden hätten den Machtbereich der Nationalsozialisten verlassen, so dass es keinen Massenmord gegeben haben könne. 750.000 Juden seien „verschollen“. Dazu berief er sich auf angebliche Volkszählungen und unbestätigte Nachkriegsberichte.[7] Unberücksichtigt bleibt, dass solche Bevölkerungsbewegungen unter Stalins Diktatur unmöglich waren und die demographische Struktur der Sowjetunion nach dem Krieg keine Anhaltspunkte für solche Massenwanderungen gibt.

Weiter wird behauptet, die Häftlinge osteuropäischer Vernichtungslager seien nicht zu ihrer Vernichtung dorthin deportiert worden und dort größenteils an Unterernährung, Gelbfieber und Tuberkulose gestorben. Zyklon B sei nur als Insektizid gegen die Überträger des Gelbfiebers oder zur Entwesung von Kleidung verwendet worden. Gezielte Erschießungen seien nur in wenigen Fällen und dann auf rechtsstaatlicher Grundlage erfolgt. Diese werden zudem oft mit alliierten Versäumnissen wie dem Massensterben wegen Unterernährung auf den Rheinwiesenlagern der US-Besatzungstruppen verglichen.

Zur Stützung dieser Thesen wird auf fehlende Meldelisten und Aufstellungen in den Konzentrationslagern über die Vernichtung verwiesen. Bewusst ignoriert wird dabei, dass die Lagerkommandanten keine Daten zur gezielten Massenvernichtung erheben durften, sondern Meldelisten nach der Versendung an das Reichssicherheitshauptamt und SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt vernichten mussten. Somit waren in den Vernichtungslagern selbst nie vollständige Unterlagen zur Gesamtzahl der Ermordeten vorhanden. Die zentralen Unterlagen des RSHA und WVHA wurden vor Kriegsende vernichtet; nur wenige Meldungen an das WVHA blieben erhalten, aus denen die als „Sonderbehandlung“ kaschierten Massenmorde zweifelsfrei hervorgehen. Fehlende Lagerstatistiken hat die Holocaustforschung durch weitestgehend erhaltene Deportationslisten aus den Herkunftsländern und Nachweis der Bestimmungsorte aus damaligen Fahrplänen ergänzt.

Besonderes Augenmerk richten Holocaustleugner traditionell auf das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Hier widerlegen sie gern die von ihnen selbst aufgestellte Behauptung, allein in Auschwitz seien sechs Millionen Juden vergast worden. Tatsächlich waren in der Gedenkstätte Auschwitz nach dem Krieg Tafeln mit vier Millionen Opfern aufgestellt worden, die auf Aussagen des Lagerkommandanten Rudolf Höß beruhten. Die Tafeln wurden 1990 entfernt und 1993 durch neue Tafeln mit der von Francisek Piper ermittelten Opferzahl von 1,1 bis 1,5 Millionen ersetzt. Dies gaben die Holocaustleugner als Erfolg ihrer Bemühungen aus und behaupteten, die Opferzahlen würden künftig weiter reduziert werden, so dass eine Massenvernichtung grundsätzlich ausgeschlossen werden könne. Bewusst übersehen wird dabei, dass westliche Historiker wie Gerald Reitlinger und Raul Hilberg die Opferzahlen von Auschwitz schon in den 1960er Jahren auf 800.000 bis eine Million ansetzten.

Dokumentation

Hier lautet die Grundthese, der Holocaust sei in geheimer Verschwörung von den Juden und/oder Alliierten selbst mit mehrfachem Zweck erfunden worden:

  • um Deutschland erpressbar zu halten, Reparationen unendlich auszudehnen und so dem „Weltjudentum“ Geldmittel in die Kasse zu spülen. Deren Mengen gäben insbesondere dem Staat Israel einen starken Grund, diese Verschwörung zu verlängern.
  • um diesen Staat Israel zu schaffen und dessen Politik gegenüber den Palästinensern und im Nahen Osten insgesamt zu legitimieren
  • um von der Sowjetunion abhängige Nationen wie Polen, die Tschechoslowakei vor Deutschland zu ängstigen und so die sowjetische Herrschaft im Ostblock zu stabilisieren und zu verlängern.

Dazu hätten die Sieger viele Fotos und Filme, die nach 1945 über die Vernichtungslager gezeigt wurden, speziell für Propagandazwecke und Fotomontagen gegen die Nationalsozialisten angefertigt (Beispiele):

  • Angebliche Holocaustopfer in einem Film seien tatsächlich deutsche Zivilisten gewesen, die von den Alliierten nach den Luftangriffen auf Dresden verbrannt worden seien. Die bekannten Bilder zeigten Opfer, die an Hunger oder Typhus gestorben seien, nicht an Vergasung.
  • Aussagen von Augenzeugen und Beteiligten seien durch Folter zustande gekommen, z. B. die des ehemaligen Lagerkommandanten von Auschwitz-Birkenau, Rudolf Höß.

Dass die große Mehrheit der Wissenschaftler diese Behauptungen als unbelegt, unbelegbar, falsch zurückweist und als gefälscht nachweist, erklären die Holocaustleugner wiederum aus Beherrschung und Manipulation der öffentlichen Meinung aufgrund politischer Interessen und mittels verabredeter Lügen. Die meisten Historiker seien zu befangen und zu furchtsam zuzugeben, dass der Holocaust eine Fiktion sei, da sie wüssten, dass sie dann ihre Arbeitsstellen riskieren und verlieren würden.

Methoden

Holocaustleugner beziehen sich in ihren Veröffentlichungen fast ausschließlich auf andere Holocaustleugner und vernachlässigen dabei andere, neutrale Quellen. Ältere Publikationen dienten ihren Nachfolgern als „Quellen“, die häufig in späteren Büchern und Beiträgen zitiert wurden. Als „Belege“ hatten diese Traktate jedoch bald ausgedient, da sie im Wesentlichen auf unbelegten und unbelegbaren Behauptungen aufbauten.

Deshalb gingen die Holocaustleugner in den 1980er Jahren dazu über, ihre Thesen als „Forschung“ darzustellen. Sie verbrämten ihre Behauptungen als wissenschaftlichen Diskurs, um den Eindruck von Seriosität zu vermitteln und zugleich einen Kontrapunkt gegenüber der wissenschaftlichen Holocaustforschung zu bilden. Ein Mittel dazu waren die Titel ihrer Schriften: Als „Report“ oder „Gutachten“ veröffentlicht, hatten sie eher Chancen, in die öffentliche Diskussion zu gelangen und Zweifel am Holocaust zu erzeugen, als etwa ein Titel „Die Auschwitzlüge“, der von vornherein seine propagandistische Absicht kundtat. Diesen Weg beschritten z. B. Fred Leuchter und Germar Rudolf.

In der Folge erschienen eine Vielzahl von Aufsätzen – zunächst in geschichtsrevisionistischen Zeitschriften oder als Bücher, später als oft bis heute abrufbare Webseiten im Internet – mit zwei typischen Kennzeichen: Sie sind wie eine wissenschaftliche Arbeit gespickt mit Fußnoten und Zitaten, zitieren sich aber immer wieder gegenseitig. Wer eine solche Schrift liest, wird argumentativ dauernd im Kreis herumgeführt, da der eine Leugner stets den anderen Leugner als Quelle benennt. Vielfach ist das für einen Laien nicht sofort erkennbar: So zitiert „Manfred Köhler“ in vielen seiner Werke stets „Ernst Gauss“, ebenso wie umgekehrt „Ernst Gauss“ große Stücke auf „Manfred Köhler“ hält. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat ermittelt, dass beide Namen Pseudonyme von Germar Rudolf sind, der noch mindestens geschätzte zehn weitere Alibinamen benutzt. Es ist daher anzunehmen, dass andere Holocaustleugner sich in ihren Arbeiten ebenso auf Fantasiepersonen berufen.

Ihre eigentliche „Primärquelle“ ist also ihr eigener immer wiederkehrender Versuch, darzustellen, dass der Holocaust, wie er historisch erwiesen ist, so nicht stattgefunden haben kann. Seriöse Wissenschaft bietet dafür keinerlei Anhaltspunkte, so dass Fälschen, Erfinden, Manipulieren, Leugnen und Verleugnen des Leugnens die einzigen verfügbaren Mittel bleiben, um dieser Vorurteilsstruktur einen objektiven Schein zu geben.

Verbreitung

Obwohl nicht unbedingt mit der Informationstechnik vertraut, hat kaum eine andere Gruppe so schnell Möglichkeiten und Bedeutung des Internet erfasst wie die Holocaustleugner. Bis in die 1980er Jahre wurde ihre Propaganda noch überwiegend durch Printmedien sowie seit der Videotechnik auch durch Filmmaterial verbreitet. Die 1990er Jahre standen dann ganz im Zeichen der Verbreitung über das World Wide Web. Holocaustleugner verstanden es, ihre Materialien in den gängigen Suchmaschinen stets an oberste Stellen zu setzen. Eine Untersuchung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien aus dem Jahr 1999 wies nach, dass häufig nur ihre Internetseiten als die ersten zwanzig und mehr Suchergebnisse angezeigt wurden, wenn man Begriffe wie „KZ Auschwitz“, „Gaskammer“, „Judenvernichtung“, „Vergasung“, ja sogar „Wannseekonferenz“ in das Suchfeld eingab. Durch diesen Hinweis sensibilisiert, verfahren die deutschen Suchmaschinen mittlerweile nach anderen Suchmustern.

Eine beliebte Methode von Holocaustleugnern ist das „Spamming“, also das massenhafte Absetzen der immer gleichen Texte im Internet, und „Crossposts“, also das gleichzeitige Verbreiten dieser Texte in vielen Newsgroups des Usenet. Meister dieses Vorgehens ist der US-Amerikaner Dan Gannon, der vor allem Aufsätze des kalifornischen Institute for Historical Review verbreitete, z. B. in sci.physics und sci.math. Er empfahl seine Methode anderen Holocaustleugnern öffentlich zur Nachahmung.

Geschichte

Die Geschichte der Holocaustleugnung verlief ähnlich wie die des Rechtsextremismus insgesamt in Phasen, in denen sich die Argumente und Methoden der Leugner, nicht aber ihre Ziele änderten.

Die Nachkriegszeit war von Zeitzeugen dominiert: Diese untermauerten ihre Behauptungen meist durch Erlebnisberichte, offenen Antisemitismus und Hinweise auf die als Siegerjustiz dargestellten Interessen der Siegermächte. Die zweite Phase ging mit Versuchen parallel, mit neuen Parteigründungen im demokratischen Spektrum Fuß zu fassen. Ältere Leugnerberichte dienten als Quellen für neuere Varianten der Leugnung, bei denen meist eine Existenz von Arbeitslagern und dortigen Sterberaten konzediert, aber eine systematische Ausrottungsabsicht bestritten wurde. Die dritte Phase war in Wechselwirkung mit verstärkter Strafverfolgung von pseudowissenschaftlichen Bemühungen geprägt. Deren Autoren wiesen eine fachliche Reputation vor und griffen mit „Reports“ oder „Gutachten“ die technische Durchführbarkeit der Vergasung an. Mit den neuen Medien, vor allem dem Internet, gelangen ihnen zum Teil publizistische Erfolge.

Heute dominieren Versuche des als vergleichende Einordnung, Historisierung, Normalisierung und rationale Abkehr von einer angeblichen „Holocaustreligion“ ausgegebenen Geschichtsrevisionismus. Zugleich verstärkt sich die internationale Vernetzung der Leugnerszene untereinander und mit dem politischen Antizionismus islamischer Staaten.

1945–1970

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen zahlreiche Schriften nur mit dem Zweck, den Holocaust in Frage zu stellen. Schon 1945 veröffentlichte der Schotte Alexander Ratcliffe das Pamphlet Die Wahrheit über die Juden, das die britische Regierung als von Juden kontrolliert darstellte. Später behauptete er in einem Zeitungsartikel, der Holocaust sei eine jüdische Erfindung.

1947 behauptete der französische Faschist Maurice Bardeche in seinem Buch Nürnberg und das versprochene Land, einige der Anklage der Nürnberger Prozesse vorgelegten Beweisdokumente für den Holocaust seien von den Alliierten gefälscht worden. Die Gaskammern seien in Wahrheit Desinfektionskammern zur Entlausung gewesen. Die meisten in den Konzentrationslagern internierten Juden seien dort an Hunger und Krankheiten gestorben. Ihre Inhaftierung sei Folge dessen gewesen, dass sie den Versailler Vertrag von 1919 unterstützt und so den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hätten.

Das Résistance-Mitglied Paul Rassinier hatte die Gestapo 1943 interniert. Er überlebte das KZ und veröffentlichte 1948 den Erfahrungsbericht Über die Grenze. Darin stellte er die Zahlen der von Nationalsozialisten getöteten Juden als weit übertrieben und die jüdischen KZ-Aufseher als die eigentlichen Urheber der Grausamkeiten an ihren Mitjuden dar. Seit seinem Buch Die Lüge des Odysseus (1948, deutsch 1950) sprach er stets vom „Holocaustmythos“. 1964 in The Drama of European Jewry stellte Rassinier die Gaskammern als jüdische Erfindung dar, die nur Ansprüche der Zionisten auf den Staat Israel und deutsche Entschädigungen stützen sollten.

Der US-Amerikaner Willis Carto (Pseudonym E. L. Anderson) veröffentlichte Rassiniers Bücher nach dessen Tod 1967 in den USA mit dem Titel Debunking the Genocide Myth (deutsch: „Der Mythos der sechs Millionen“, 1969). Eine neue Generation von Holocaustleugnern griff die darin vertretenen Thesen seitdem immer wieder auf.

1970–1980

Die meisten Schriften von Holocaustleugnern erschienen in den 1970er Jahren. Einige der bekannteren Beispiele sind:

  • Heinz Roth: Warum werden wir Deutschen belogen? (1973)
  • Richard Harwood: Did Six Million Really Die? The Truth at Last (deutsch: „Starben wirklich sechs Millionen? Endlich die Wahrheit“) (1974)
  • Arthur Butz: The Hoax of the Twentieth Century, deutsch Der Jahrhundertbetrug (1976)
  • Jürgen Rieger: Rasse – ein Problem für uns (1977)
  • Robert Faurisson: Es gab keine Gaskammern (deutsch 1978)
  • Wilhelm Stäglich: Der Auschwitz-Mythos – Legende oder Wirklichkeit? Eine kritische Bestandsaufnahme (1979)
  • Erich Kern: Die Tragödie der Juden. Schicksal zwischen Propaganda und Wahrheit (1979)
  • Udo Walendy: Historische Tatsachen (Zeitschrift, in der wiederholt der Holocaust geleugnet wird)
  • Emil Aretz: Hexen-Einmal-Eins einer Lüge (1984)[8]
  • Carlo Mattogno: Der Mythos der Ausrottung der Juden (1985)

Dieses Buch erschien im rechtsextremen Verlag „Sentinella d’Italia“. Der italienische Revisionist stellt darin u. a. den Gersteinbericht, der als frühester authentischer Augenzeugenbericht des Holocaust gilt, als Fälschung dar.

Besonders bekannt wurde Die Auschwitzlüge von Thies Christophersen (1973). Der Autor war Sonderführer der SS in der Pflanzenschutzanstalt Rajsko nahe dem KZ Auschwitz-Birkenau. Er behauptete, es habe nie Menschenmord in Auschwitz gegeben: Sonst hätte er als naher Augenzeuge etwas davon sehen und hören müssen. Die systematische Ermordung von Menschen in Gaskammern sei eine reine Erfindung der Kriegsgegner Deutschlands.

Damit bestritt Christophersen wie die älteren Holocaustleugner der Nachkriegszeit Plan und Durchführung der Judenvernichtung. Er forderte auch die Wiederzulassung der NSDAP. Deshalb wurde er wegen Verleumdung und Aufstachelung zum Rassenhass verurteilt. Gegen Ende seines Lebens verriet er einem Journalisten, den er als „Kameraden“ ansah, in einem Interview: Ich will uns entlasten und verteidigen, dann kann ich das nicht mit dem, was wir tatsächlich getan haben. Ich leugne das nicht. Aber jeder Verteidiger, der was zu verteidigen hat, der wird doch nicht das Belastende aufführen. (aus: Michael Schmidt, Heute gehört uns die Straße …, Düsseldorf 1993, S. 341f)

Während Holocaustleugner mit dem Begriff „Auschwitzlüge“ den Judenmord als Lüge und Erfindung hinzustellen versuchen, wurde er im allgemeinen und fachlichen Sprachgebrauch bald zum Synonym für ihre Lüge, es habe keine Judenvernichtung in Auschwitz gegeben.

Seit 1980

Die Holocaustleugner bestritten weiterhin im Kern die industrielle Massenvernichtung im größten Vernichtungslager, begannen nun aber verstärkt, ihre Thesen als „wissenschaftliche Forschung“, „Untersuchung“ und „Prüfung offener Fragen“ auszugeben. Dabei erlangten einige dieser Veröffentlichungen besonderes Gewicht.

Der Erlanger Historiker Hellmut Diwald gründete zusammen mit Alfred Schickel 1981 die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) ausdrücklich gegen das renommierte Institut für Zeitgeschichte, um einer großangelegten Infragestellung der Dokumente, die deutsche Kriegsschuld und den Holocaust beweisen, einen scheinwissenschaftlichen Rahmen zu geben. Diwald hatte schon in seinem Buch Geschichte der Deutschen (1978) behauptet: Bei den im Konzentrationslager Dachau installierten Gaskammern handele es sich um Attrappen, zu deren Bau das amerikanische Militär nach der Befreiung inhaftierte SS-Angehörige gezwungen habe. Auch die Zahl der Toten im KZ Auschwitz-Birkenau sei viel geringer gewesen.

Ernst Zündel, ein nach Kanada ausgewanderter Deutscher, verbreitete 1988 eine eigene Version der Auschwitz-Lüge im dafür gegründeten Samisdat-Verlag. Er trat zudem mit zahlreichen holocaustleugnenden Schriften und Filmen hervor, darunter dem Film Ein Deutscher und ein Jude besuchen Auschwitz. Er wurde daraufhin in Toronto wegen „Verbreitung falscher Nachrichten“ verurteilt. 2005 wurde er nach Deutschland ausgeliefert; am 15. Februar 2007 wurde er wegen Volksverhetzung vom Landgericht Mannheim zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, der höchsten Strafe, die das deutsche Strafrecht für diesen Straftatbestand vorsieht. Seine Webseite ist jedoch weiterhin eine der größten Webseiten für Holocaustleugnung im World Wide Web.

Zündel hatte den Konstrukteur elektrischer Stühle Fred A. Leuchter 1988 als Prozessgutachter bestellt. Dieser veröffentlichte im selben Jahr seinen Leuchter-Report. Darin erklärte er die Gaskammern von Auschwitz zu Desinfektionskammern und berief sich dazu auf eigene chemische Messungen. Er wurde jedoch im Prozess als fachlich ungeeignet und als Lügner überführt, der sich zu Unrecht als Ingenieur für Hinrichtungstechniken ausgegeben hatte. Er hatte sich nur für zwei Tage ohne Wissen und Genehmigung der Leitung der Gedenkstätte in Auschwitz aufgehalten und einige methodisch unabgesicherte Messungen des Blausäure-Gehalts an den Wandüberresten der Gaskammern durchgeführt, die er sich dann von einem Labor bestätigen ließ.

David Irving, ein britischer Publizist und Hitlerbiograf, ist einer der bekanntesten Holocaustleugner. Er hatte bis 1988 vor allem Hitlers Wissen von und Beteiligung an der organisierten Judenvernichtung bestritten, nicht diese selbst. Im Zündelprozess trat auch er als Gutachter auf und sprach dort auf Nachfrage von höchstens 100.000 beweisbaren jüdischen Todesopfern in den NS-Lagern. Für den später als Buch veröffentlichten Leuchter-Report schrieb er ein zustimmendes Vorwort. Seitdem traten Irving und Leuchter oft gemeinsam auf, etwa im April 1990 beim „Internationalen Revisionistenkongress“ in München. Dort erklärte Irving, in Auschwitz habe es „niemals Gaskammern gegeben“, die den „Touristen“ vorgeführten Gebäude seien „Attrappen“, für die der deutsche Staat „16 Milliarden Mark Strafe“ bezahlt habe.

Irving verlor 2000 nach einem vierjährigen Prozess eine Verleumdungsklage gegen Deborah Lipstadt, wurde durch mehrere Gerichtsgutachten, u.a. von Richard Evans und Peter Longerich, als Holocaustleugner und notorischer Geschichtsfälscher überführt und darf ungestraft so bezeichnet werden. Dabei wurden die Fakten des Holocaust und Hitlers führende Rolle dabei nochmals vor einem hohen Gericht als unwiderlegbare Tatsachen bestätigt. Wegen fortgesetzten öffentlichen Leugnens erhielt Irving ein Einreiseverbot für Deutschland und weitere Staaten; 2006 wurde er in Österreich wegen NS-Wiederbetätigung zu drei Jahren Haft verurteilt.

Da Leuchter im Zündelprozess als fachlich ungeeigneter Nichtchemiker überführt worden war, versuchten andere, seinen „Report“ zu untermauern und dessen Mängel auszugleichen. Der Diplomchemiker Germar Rudolf verfasste 1991 für den wegen Volksverhetzung angeklagten Altnazi Otto Ernst Remer ein „Gutachten über die Bildung und Nachweisbarkeit von Cyanidverbindungen in den Gaskammern von Auschwitz“. Darin behauptete er, dort sei keine Blausäure nachweisbar, folglich könne dort kein Zyklon B eingesetzt worden sein. Dabei ließ er außer Acht, dass Zyklon B sich nur unter bestimmten Bedingungen zu Blausäure konzentriert, diese ein sehr flüchtiger Stoff ist und das zerstörte Mauerwerk der Gaskammern jahrzehntelang der Witterung ausgesetzt war. Dennoch konnten Jan Markiewicz und andere 1994 dort Cyanidverbindungen nachweisen.

Relativierung

Neben die Leugnung trat seit 1945 die Relativierung des Holocaust, die diesen mit anderen Ereignissen vergleicht und auf außerdeutsche Ursachen zurückführt. Beide Argumentationen schließen einander aus: Man kann nur tatsächliche geschehene Ereignisse vergleichen. Jedoch stützen sich Leugner und Relativierer in ihren Veröffentlichungen oft gegenseitig und treten gemeinsam auf, um eine „Deutungshoheit“ über die nationalsozialistische Vergangenheit zu gewinnen.

Bald nach Kriegsende wurde der Holocaust mit möglichen Kriegsverbrechen der Alliierten verglichen: Diese hätten besonders mit ihren Flächenbombardements, z. B. den Luftangriffen auf Dresden, selbst zahlreiche verbrecherische Massenmorde verübt, die denen der Deutschen kaum nachstünden. Sie hätten dann die Singularität des deutschen Völkermords bewusst konstruiert, um eine Diskussion über ihre Taten nicht aufkommen zu lassen.

Besonders Neonazis und ihre Mitläufer übertragen den Holocaustbegriff auf andere Ereignisse und bezeichnen etwa die Bombardierung deutscher Städte im Luftkrieg 1941–1945 als Bombenholocaust, die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten 1945ff als Vertreibungsholocaust und die bundesdeutsche Einwanderungspolitik als Völkermord am deutschen Volk. Damit werden verschiedene Sachverhalte so miteinander verglichen, dass Angriffs- und Verteidigungstaten, Ursachen und Folgen gleichgesetzt und gegeneinander aufgerechnet werden. Das soll den Eindruck erwecken: Die anderen waren ja genauso schlimm.

Indem man die Alliierten als Kriegsverbrecher darstellt und anklagt, sollen die Deutschen aber nicht als ebensolche Verbrecher, sondern als die eigentlichen Opfer des Zweiten Weltkriegs dastehen (Täter-Opfer-Umkehr). Wer dann an den Holocaust erinnert, erscheint als Nestbeschmutzer, der ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Volk hat. Dahinter steht die ungebrochene Denkweise des von den Nationalsozialisten propagierten „gesunden Volksempfindens“, das nicht mit den Opfern – von denen ein Großteil ja auch Deutsche waren – fühlen und keine kritische Distanz zu den Tätern aufbringen kann. Die Verantwortung für die Taten und ihre Folgen wird folglich von den Vertretern dieser Haltung als „Schuldkult“ abgelehnt.

Früh wurden auch Verbrechen Stalins mit dem Holocaust verglichen: Dieser verblasse gegenüber den Mengen an Dissidenten und Christen, die in sowjetischen Gulags ermordet worden seien – und deren Erfindung Holocaustleugner oft Juden zuschreiben. Dass diese Zwangsarbeitslager Vorbilder für die Arbeits- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten gewesen seien, vertritt seit 1986 der Historiker Ernst Nolte. Er bestreitet den Holocaust nicht, sieht ihn aber als Reaktion auf vorhergegangene Verbrechen des Stalinismus und auf eine Kriegssituation. Dies führte in Deutschland zu einem Historikerstreit, der im Ergebnis die Singularität des Holocaust weitgehend bestätigte.

Ernst Nolte übernahm auch die These einer angeblichen „jüdischen Kriegserklärung“, mit der er Juden eine Mitschuld an ihrer Verfolgung in der NS-Zeit zuwies. Zudem plädierte er 1993 dafür, Argumente von Leuchter und Irving als historisch bedenkenswert zu diskutieren. Geschichtsrevisionisten und Vertreter der Neuen Rechten beziehen sich oft auf solche Aussagen, um ihren Thesen Reputation zu verleihen und ein neues „nationales Selbstbewusstsein“ und eine „Normalität“ zu schaffen, die das Holocaustgedenken als Ausgangspunkt und unaufgebbaren Bestandteil deutscher Identität ersetzen soll. Armin Mohler stellte dazu schon 1965 in einem Aufsatz die „Groß-Tabus“ in Frage, mit denen eine „gerechte Untersuchung“ der NS-Vergangenheit verhindert werde, und zweifelte die Dimension des Judenmordes an. Er schrieb positive Rezensionen für die Bücher von Holocaustleugnern und warb für sie u. a. in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Criticon.

Gerd Wiegel sieht darin „die Gefahr, die von den Holocaustleugnern ausgehen kann, wenn es ihnen gelingt, ihre Ansichten zu akzeptablen, wissenschaftlichen Meinungen zu stilisieren.“[9]Alexander Ruoff beschrieb die neurechte Gedankenwelt als „Diskurs des völkischen Nationalismus, in dem nicht Auschwitz selbst, sondern die Bedeutung dieses Verbrechens für die Bildung einer selbstbewussten Nation geleugnet wird“, damit diese „negative Folie“ „für eine völkische Fassung nationaler Selbstvergewisserung“ nicht mehr hinderlich sei.

Einzelstaaten

Deutschland

Deutsche Vertreter rechtsextremer Parteien und Neonazis zitieren in ihren Reden, Schriften und Medien oft die Hauptwerke ausländischer Holocaustleugner und leugnen ihrerseits öffentlich den Holocaust:

Ney leugnete 1997 in dem von Germar Rudolf herausgegebenen und inzwischen verbotenen Buch Grundlagen zur Zeitgeschichte den Holocaust, etwa indem er die Echtheit des Wannsee-Protokolls bestritt.

  • Erwin Schönborn war in der NS-Zeit „Reichsarbeitsdienstführer“. Er gründete 1975 den neonazistischen „Kampfbund deutscher Soldaten“ und setzte in öffentlich verteilten Flugblättern eine Belohnung von 10.000 DM für jede „einwandfrei nachgewiesene Vergasung in einer Gaskammer eines deutschen KZs“ aus.[10] Er wurde 1979 nach einem Prozess von der Anklage wegen Volksverhetzung freigesprochen.[11]
  • Sylvia Stolz, Rechtsanwältin von Ernst Zündel, Partnerin von Horst Mahler
  • Benedikt Frings, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, stellvertretender Kreisvorsitzender der NPD in Köln
  • Günther Kissel, Bauunternehmer, Solingen, Mitglied der Wählerinitiative pro NRW
  • Marcel Wöll, hessischer NPD-Vorsitzender
  • Hans-Dietrich Sander (Herausgeber der neurechten Staatsbriefe)
  • Frank Rennicke, neonazistischer Liedermacher
  • Klaus Kaping

Bücher von Holocaustleugnern verlegt vor allem der rechtsextreme Grabert-Verlag und der NPD-nahe Verlag Deutsche Stimme. Holocaustleugnende deutsche Vereine sind:

Viele deutsche Holocaustleugner sind wegen Volksverhetzung oder anderer Vergehen vorbestraft. Am 7. Mai 2008 wurden verboten:

Arabische Staaten

Hauptartikel: Antisemitismus in islamischen Ländern

In fast allen arabischen und islamischen Staaten ist die Holocaustleugnung nicht strafbar und als Teil einer antizionistischen Propaganda in den Medien häufig anzutreffen. Die Regierungen dulden offen solche Medienpropaganda oder fördern sie sogar. Besonders in Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien, dem Jemen und den Palästinensergebieten leugnen Teile der Bevölkerung und islamistische Gruppen den Holocaust und unterstützen entsprechende Aktionen.

Issam Sissalem, ein Historiker, der an der Islamischen Universität Gaza lehrt, sagte am 29. November 2000 in einer Fernsehsendung der palästinensischen Autonomiebehörde:

Am 27. April fangen die Wahnkarnevale in Israel an, was sie den Holocausttag nennen oder die „Verbrennung von sechs Millionen Juden“ in den Öfen der Nazis. Der Holocaust ist nichts weiter als ein Märchen. Viele Historiker in der Welt haben diese erfundene Geschichte schon entlarvt.

Al Ahram, die auflagenstärkste Zeitung Ägyptens, kommentierte etwa am 13. März 2001:

Lügen sind über hier und dort ermordete Juden und den Holocaust ans Tageslicht gekommen… Kein Chelmno, kein Dachau, kein Auschwitz! Das waren Desinfektionsstellen […] Sie [die Juden] begannen, ihre Propaganda zu veröffentlichen, dass sie verfolgt, ermordet und vernichtet worden seien […] Hier und dort waren Ausschüsse tätig, um … diese fremde Einheit [Israel] zu gründen, die als Krebs in unserem Land wuchert, wo unsere Väter lebten, wo wir leben und wo unsere Kinder nach uns leben werden. Sie haben sich immer als Opfer dargestellt, und sie gründeten ein Zentrum für Heldentum und Holocaust. Wessen Heldentum denn? Wessen Holocaust?

Wagaih Abu Sikri, Korrespondent der Zeitung Al-Akhbar, schrieb am 13. April 2001:

Wieder einmal taucht die Frage des Holocaust auf. Sie ist über ein halbes Jahrhundert lang nicht verschwunden, weil die zionistische Propaganda ihn in ein Mittel zur Erlangung politischer und wirtschaftlicher Vorteile umgewandelt hat, abgesehen davon, dass er zum Vorantreiben von Besetzung und Besiedelung genutzt wird (…)

Dazu berief er sich auch auf den Leuchter-Report:

In einem vor kurzem veröffentlichten Buch eines amerikanischen Forschers geht es um den Holocaust. Mit wissenschaftlichen und chemischen Nachweisen beweist es, dass die Zahl von sechs Millionen Juden, die im Nazilager Auschwitz eingeäschert worden sein sollen, eine Lüge zu Propagandazwecken ist, da selbst die geräumigsten Baracken im Lager nicht einmal ein Prozent dieser Anzahl hätten beherbergen können.

Al-Hayat AI-Jadida, die offizielle Tageszeitung der palästinensischen Autonomiebehörde, schrieb am selben Tag:

Die Juden haben das Märchen erfunden, nämlich die Massaker der Nazis gegen die Juden […] Das zionistische Wesen ist ein Krebsgeschwür, das man herausschneiden muss.

Öffentlich als Holocaustleugner hervorgetreten sind auch Anführer der Hamas wie Abdel Aziz al-Rantissi und der amtierende Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Dieser schrieb 1983 eine Doktorarbeit über Die geheimen Beziehungen zwischen Nazismus und der Führung der Zionistischen Bewegung, in der er behauptete: Nicht sechs Millionen, sondern maximal 890.000 Juden seien in den nationalsozialistischen Lagern ermordet worden. Sie seien Opfer eines zionistisch-nazistischen Komplotts gewesen. Die Zionisten hätten den Holocaust gewollt, um ihn als Druckmittel zur Schaffung des Staates Israel zu verwenden.

2001 veranstalteten die Vereinigten Arabischen Emirate eine internationale Konferenz mit Gästen aus der europäischen und US-amerikanischen Revisionistenszene, um offiziell „Lügen und Übertreibungen zum so genannten Holocaust offen zu legen“. Die übrigen arabischen Regierungen haben solche Konferenzen in ihren Ländern, die die Holocaustleugnung öffentlichkeitswirksam inszenieren sollten, bisher jedoch untersagt. Kontaktversuche mit deutschen Holocaustleugnern waren nach deren Berichten nicht sehr erfolgreich. Auch konnte Germar Rudolf seine Absicht, eine seiner holocaustleugnenden Publikationen auf Arabisch übersetzen zu lassen und im Nahen Osten zu verbreiten, nicht verwirklichen.

Australien

Der in Deutschland geborene ausgebildete Philosoph Fredrick Toben ist ein führender Holocaustleugner Australiens. Er gründete und leitet das Adelaide Institute, das Holocaustleugnung unter wissenschaftlichem Deckmantel betreibt. 1998 hielt er dort eine internationale Konferenz ab, an der auch der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate teilnahm. Toben repräsentiert aufgrund solcher Beziehungen ein Bündnis von Rechtsextremisten mit Islamisten, das in Australien wesentlich offener vorangetrieben wird und weiter fortgeschritten ist als bisher in Europa.

Im April 1999 wurde Toben wegen des Imports von holocaustleugnenden Schriften in Deutschland zu zehn Monaten Haft verurteilt, jedoch nicht sofort inhaftiert. Im Dezember konnte er in den Iran ausreisen, wo er drei Wochen lang holocaustleugnende Vorträge an Universitäten hielt. Die Teheran Times stellte ihn der iranischen Öffentlichkeit als „deutschen Forscher“ vor. Im Jahr 2000 wurde er in einem Interview des iranischen Fernsehens zum Besuch des Papstes in Jerusalem befragt und sagte:

Die jüdischen Politiker benutzen den Holocaust und die Zahl der sechs Millionen Toten als Rechtfertigung, um die Palästinenser zu unterdrücken und Jerusalem als ihre ungeteilte Hauptstadt zu beanspruchen.

Im März 2001 sollte Toben an einer Konferenz der Holocaustleugner in Beirut teilnehmen, die jedoch von der libanesischen Regierung abgesagt und verboten wurde. Dies lastete er der „Feigheit“ derer an, die vor den Zionisten „auf die Knie“ gegangen seien. 2003 besuchte Toben erneut den Iran und bezeichnete Israels Politik in den besetzten Gebieten Palästinas als „zionistischen Holocaust“.

2003 zeigte das linke Melbourne Underground Film Festival Filme über die israelische Besatzung Palästinas zusammen mit Filmen der Holocaustleugner David Irving und Robert Faurisson. Deren Artikel oder Aufsätze wurden in linksradikalen Magazinen wie Nexus teilweise nachgedruckt.

Weitere australische Holocaustleugner sind:

  • Michèle Renouf
  • Richard Krege

Die League of Rights tarnt sich als Menschenrechtsgruppe, vereint aber tatsächlich australische Rassisten und Antisemiten und hat Einfluss weit über enge rechtsextreme Zirkel hinaus. Sie organisierte in den 1990er Jahren Vortragsreisen für international bekannte Holocaustleugner wie Fred Leuchter durch Australien und vertreibt deren Schriften. Ihr Vorsitzender John Bennett bezeichnet den Holocaust als „gigantische Lüge“ für israelische Interessen. Eine ähnliche League of Rights besteht auch im Nachbarstaat Neuseeland.[12]

Belgien

Zu den frühen Holocaustleugnern Belgiens zählt der ehemalige Offizier der Waffen-SS Léon Degrelle, Führer der belgischen faschistischen Partei der Rexisten. Die niederländische Rechtsextremistin Florentine Rost van Tonningen war bis zu seinem Tod mit ihm eng befreundet; ihr Haus in Velp, Niederlande, war ein Treffpunkt für Holocaustleugner, Alt- und Neonazis aus ganz Europa.

1985 gründeten die Brüder Herbert und Siegfried Verbeke die „Stiftung“ Vrij Historisch Onderzoek (VHO) in Antwerpen. Siegfried Verbeke war Aktivist der neonazistischen Organisation Vlaams Militante Order, bis diese als terroristische Vereinigung verboten wurde. Bis 1998 gab Herbert Verbeke, danach Germar Rudolf regelmäßig die „Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung“ als Zeitschrift der VHO heraus. Diese arbeitet eng mit dem amerikanischen Committee for Open Debate on the Holocaust (CODOH) zusammen, das von Bradley Smith und Mark Weber, dem heutigen Leiter des kalifornischen Institute for Historical Review (s. u.) gegründet wurde.

Die VHO hat sich die Verbreitung aller in Deutschland beschlagnahmten und verbotenen Veröffentlichungen von Holocaustleugnern zur Aufgabe gemacht und ist seit 1997 auch mit eigenen Webseiten im Internet vertreten. Sie wurde 2002 von den belgischen Behörden verboten, betreibt ihre Webseite jedoch bis heute weiter: Formell ist diese im Besitz des britischen Verlags Castle Hill Publishers mit Sitz in Hastings, der auch den Buchversand für die VHO übernimmt.

Das Amtsgericht Starnberg ließ 1999 die VHO-Schrift Antwort auf die Goldhagen- und Spielberglügen beschlagnahmen, weil darin mit Bezug auf den Leuchter-Report der Holocaust geleugnet wurde. Daraufhin verbreitete die VHO ein Flugblatt mit dem Titel Holocaust und Revisionismus. 33 Fragen und Antworten zum Holocaust. Es fasste die wichtigsten Behauptungen der Holocaustleugner zusammen und warb für ihre Publikationen; dazu verteilte die VHO seit 2000 auch bestimmte Aufkleber, die u. a. in Baden-Württemberg auftauchten.

Frankreich

Mit dem einflussreichen Buch Das Drama der Europäischen Juden von Paul Rassinier (1964) begann die spezifisch französische Variante der Holocaustleugnung, der Negationismus. Rassinier behauptete, der Holocaust sei eine von Zionisten, Alliierten und Sowjets gemeinsam geheim geschaffene Propagandalüge, um den Staat Israel durchzusetzen. Er brachte dafür keine direkten Beweise, sondern führte nur eigene Eindrücke und Überlegungen an. Er war bekennender Antisemit, Sozialist, ausgebildeter Historiker und ehemaliger KZ-Häftling des KZ Buchenwald: Doch Buchenwald war kein Vernichtungslager, so dass er keine Vergasungen beobachten konnte. Gleichwohl wurde er später oft nicht nur von rechtsextremen Epigonen gern als Kronzeuge angeführt.

Hauptvertreter der französischen Holocaustleugnung ist der ehemalige Literaturprofessor Robert Faurisson aus Lyon. Für ihn sind die Judenvergasungen nur ein „gigantischer politischer und finanzieller Schwindel“ für die Interessen Israels und des Zionismus. Er spezialisierte sich auf Umdeutung von Schriftdokumenten der NS-Zeit: z.B. Wehrmachtsbefehle von 1941, die „Exzesse“ an Zivilisten unter Strafe stellten, wobei er Mordbefehle an Einsatzgruppen aus demselben Zeitraum verschwieg. - Ein Schüler Faurissons, Henri Roques, beschrieb den Gerstein-Bericht 1985 in seiner Dissertation als Erfindung Kurt Gersteins. Erst auf anhaltende heftige Proteste und den Nachweis von Fehlschlüssen und Auslassungen hin erkannte der französische Unterrichtsminister ihm den Doktortitel 1986 wieder ab.[13]

Der Pariser Buchladen La Vieille Taupe wurde seit den 1960er Jahren zum Zentrum linksextremer Gruppen wie La Guerre Sociale und Revolution Sociale, die den Holocaust vor allem wegen seiner angeblichen zionistischen Instrumentalisierung in Frage stellten. Seine Eigentümer, Pierre Guillaume und Jeune Taupe, machten daraus einen führenden Verlag für neonazistische und holocaustleugnende Schriften in Europa. Daraufhin grenzten sich linksgerichtete „Negationisten“ oft von rechtsextremen direkten Auschwitzleugnern ab, obwohl ihre Argumentationsmuster einander ähneln.

Die meisten französischen Holocaustleugner stehen der rechtsextremen Front National nahe. Deren Vorsitzender Jean-Marie Le Pen erklärte 1987 in einem Radiointerview, er habe nie Gaskammern gesehen. Ihre Existenz sei nicht nachgewiesen und werde von Historikern angefochten. Dies vertreten auch:

  • Jean-Louis Berger
  • Eric Delcroix
  • Bruno Gollnisch
  • Alain Guionnet
  • Jean Plantin
  • Maria Poumier
  • Vincent Reynouard
  • Georges Theil (unter dem Pseudonym Gilbert Dubreuil)
  • Serge Thion.

Darquier de Pellepoix hatte bis 1945 als „Generalkommissar für jüdische Fragen“ des Vichy-Regimes die Abtransporte französischer Juden in die Todeslager koordiniert und war dafür nach 1945 als Kollaborateur der Nationalsozialisten zum Tod verurteilt worden. Er floh nach Spanien, wo er unbehelligt lebte. Am 2. Oktober 1978 erklärte er in der Wochenzeitung L'Express: Der Holocaust sei eine „typisch jüdische Erfindung“, um „Jerusalem zur Welthauptstadt zu machen“. Das Interview erschien unter dem Zitat: In Auschwitz wurden nur Flöhe vergast.

Der prominente Neomarxist Roger Garaudy trat 1982 dem Islam bei und veröffentlichte seither antizionistische Schriften, in denen er den Holocaust zu den „Gründungsmythen des Staates Israel“ zählt. Er wurde deshalb 1998 verurteilt. Basis dafür war wie bei weiteren der o. g. Personen das Fabius-Gayssot-Gesetz vom 13. Juli 1990, das offenen Rassismus und Antisemitismus unter Strafe stellt.

Als Bindeglied zwischen deutschen, belgischen und französischen Holocaustleugnern fungierte die inzwischen gesperrte französische Webseite der Organisation AAARGH (Association des Anciens Amateurs de Récits de Guerre et d’Holocauste); deren Inhalte werden heute von der belgischen VHO weiterverbreitet.

Großbritannien

Britische Holocaustleugner finden sich vor allem im Umfeld der rechtsextremen British National Party. 1988 sandte diese über 30.000 Exemplare ihres regelmäßigen Rundbriefs Holocaust News an jüdische Gemeinden und Prominente: Darin wurde der Holocaust als „Mythos“ von Juden zur Ausbeutung der Völker dargestellt.

Seit 1988 wurde David Irving mit einem zustimmenden Vorwort für die britische Ausgabe des Leuchter-Reports zum Holocaustleugner. Er pflegte auch intensive Verbindungen zur DVU, an deren Jahrestreffen er oft teilnahm.[14]

Iran

Unter der Regierung des heutigen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad hat der Iran im August 2005 einen scharfen Abgrenzungs- und Konfrontationskurs zum Westen eingeschlagen. In diesem Zusammenhang haben sich der Präsident wie auch andere Regierungsmitglieder und hochrangige iranische Politiker mit Infragestellung des Holocaust bei ihren Anhängern und der arabischen Öffentlichkeit zu profilieren versucht. Am 8. Dezember 2005 sagte Ahmadinedschad in einer Rede im saudiarabischen Mekka laut der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA:[15]

Einige europäische Länder pochen darauf, dass Hitler Millionen unschuldiger Juden in Öfen getötet hat und sie pochen darauf so sehr, dass sie jeden verurteilen und ins Gefängnis werfen, der etwas Gegenteiliges beweist. Wir akzeptieren diese Behauptung nicht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass sie wahr ist, dann haben wir folgende Frage an die Europäer: Ist die Tötung unschuldiger jüdischer Menschen durch Hitler der Grund für eure Unterstützung für die Besatzer Jerusalems?

Am 14. Dezember 2005 hielt er in Zahedan vor Tausenden Zuhörern eine vom staatlichen Nachrichtensender Khabar direkt übertragene Rede. Darin hieß es laut englischer Wiedergabe der Nachrichtenagentur Reuters, die IRNA zitierte:[16]

Wenn die Europäer mit der Behauptung die Wahrheit sagen, sie hätten sechs Millionen Juden im Holocaust während des Zweiten Weltkriegs getötet – was so aussieht, als ob sie Recht haben, denn sie bestehen darauf und inhaftieren jene, die diese Behauptung bestreiten –, warum sollten die Palästinenser für dieses Verbrechen bezahlen? Warum sind sie in das Herz der islamischen Welt gekommen und begehen Verbrechen gegen die lieben Palästinenser mit ihren Bomben, Raketen und Sanktionen? … Wenn Ihr die Juden verbrannt habt, warum stellt Ihr dann nicht ein Stück von Europa, der USA, Kanadas oder Alaskas für Israel zur Verfügung. Unsere Frage ist: wenn ihr dieses gewaltige Verbrechen begangen habt, warum soll dann die unschuldige Nation von Palästina für dieses Verbrechen bezahlen?

Die Aussage verknüpft eine Reihe Behauptungen miteinander:

  • der Holocaust sei ein Verbrechen aller Europäer gewesen, nicht des NS-Regimes,
  • das Bestehen auf Strafverfolgung von Holocaustleugnern in einigen europäischen Staaten scheine dies zu bestätigen,
  • die Europäer würden, anstatt die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, Unschuldige mit Bomben, Raketen und Sanktionen für ihr eigenes Verbrechen (den Holocaust, Singular) bezahlen lassen,
  • statt Israel/Palästina könnte ein anderes Stück Land für den Staat Israeli zur Verfügung gestellt werden.

In den Medien wurden die iranischen Aussagen allerdings weitverbreitet sinnverfälscht wiedergegeben, was von der Holocaustleugnung bis zum Aufruf zur Vernichtung Israels (vgl. Existenzrecht Israels) reichte.[17] Die Aussagen lösten internationale Bestürzung, Empörung und Proteste seitens der UNO, der Europäischen Union und der USA aus. Der israelische Staatspräsident Ariel Sharon forderte dazu auf, den Iran wegen Verletzung der UN-Charta aus der UNO auszuschließen. Die israelische Menschenrechtsgruppe Civil Coalition hat den iranischen Präsidenten am 22. Februar 2005 wegen Holocaustleugnung vor dem Bundesgerichtshof angezeigt.

Am 16. Januar 2006 gab die iranische Regierung den Plan bekannt, eine internationale Konferenz zum Thema Holocaust in Teheran einzuberufen, zu der Holocaustleugner aus aller Welt eingeladen wurden. Die Landesbehörden entzogen Horst Mahler den Reisepass für sechs Monate, um ihn an Straftaten im Ausland zu hindern, die das Ansehen der Bundesrepublik nachhaltig beschädigt hätten.

In einem am 31. Mai 2006 veröffentlichten Spiegel-Interview[18] äußerte sich Ahmadinedschad auf Nachfragen zum Thema: Er frage, ob der Holocaust wirklich geschehen sei und wenn ja, wer die Verantwortung dafür trage. Warum ist es nicht erlaubt, über eine Tatsache zu forschen, die vor 60 Jahren passiert ist? Er verknüpfte dieses angebliche Verbot der Holocaustforschung mit Thesen, das deutsche Volk werde seit 60 Jahren mit unberechtigten Schuldvorwürfen „erniedrigt“, gezwungen, den Zionisten zu dienen und noch 100 Jahre Reparationen an Israel zu zahlen, obwohl die Generationen seit 1945 nicht am Holocaust schuldig seien. Es gebe in der westlichen Geschichtsforschung zwei konträre Meinungen zum Holocaust: Eine Minderheitsposition werde von bekannten „Historikern“ in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien vertreten. Er nannte ihre Namen nicht, bestritt aber auch nicht, dass die Personen gemeint waren, die die Interviewer daraufhin erwähnten: David Irving, Ernst Zündel, George Theil, Horst Mahler. Ahmadinedschad übernahm damit die Annahme des Geschichtsrevisionismus, dass der Holocaust historisch nicht bewiesen sei und daher ergebnisoffen zu erforschen sei.

Im August 2006 rief eine regierungsamtliche Tageszeitung in Teheran als Antwort auf die dänischen Mohammedkarikaturen zu einem Karikaturenwettbewerb zum Holocaust auf.

Am 11. und 12. Dezember 2006 fand die angekündete Konferenz unter dem Titel „Überprüfung des Holocausts: Globale Vision“ in Teheran statt. Dazu eingeladen hatte das iranische Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS); organisiert hatte die Veranstaltung der Islamist Mohammad-Ali Ramin (*1954), Hochschuldozent und Vorsitzender der „Gesellschaft für die Vertretung der Rechte muslimischer Minderheiten im Westen“. Ramin sieht die „Holocaust-Story“ als „Vorwand für die Entstehung des verbrecherischen israelischen Regimes“. Er ist enger Freund von Ahmadinedschad, lebte und studierte 17 Jahre lang in der Bundesrepublik Deutschland und gründete 1988 im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld den Verein „Islamische Gemeinschaft in Clausthal“, der alle Menschen zur Auflehnung gegen „…die Unterdrückungsmaschinerie dieser Erde, angeführt von den Zionisten und der USA …“ aufrief.

Konferenzteilnehmer waren 67 Holocaustleugner, Revisionisten und Islamisten aus 30 Staaten, darunter Italien, Belgien, Portugal, England, Jordanien, Indonesien, Bahrain, Pakistan, Russland, Japan, Kenia, Malaysia, Marokko, Ägypten und Nigeria. Aus Deutschland waren u. a. die NPD-Mitglieder Carsten Bormann, Benedikt Frings, Markus Haverkamp, Arnold Höfs, Herbert Hoff angereist sowie der Nationalanarchist Peter Töpfer, ehemaliger Mitherausgeber der Zeitschrift „Sleipnir“. Töpfer hielt am zweiten Konferenztag eine Rede und beklagte in einem Interview mit dem iranischen Rundfunk (IRIB), dass Revisionisten in Deutschland „auf eine ganz schreckliche und schlimme Art und Weise“ verfolgt würden. Hoff präsentierte sein holocaustleugnendes Buch Faktenspiegel. Adolf Hitler und die Demokraten. Tatsachen-Zusammenhänge, das der „Vertriebsdienst Nation Europa“ verkauft. Höfs und Haverkamp vertraten den von Horst Mahler 2003 gegründeten Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV). Dessen Vorsitzender, der Schweizer Bernhard Schaub, hielt eine Rede über die „Lüge von den sechs Millionen vergasten Juden“. Aus Österreich nahmen der 85-jährige Herbert Schaller, Anwalt u. a. von Ernst Zündel, Wolfgang Fröhlich (wegen NS-Wiederbetätigung vorbestrafter ehemaliger FPÖ-Bezirksrat) und Hans Gamlich (Autor in der FPÖ-nahen Wochenzeitung „Zur Zeit“) teil.

Aus Australien waren Fredrick Toben und zwei seiner Mitarbeiter, Richard Krege und Mohammed Hegazi, vom Adelaide Institut gekommen. Aus Frankreich kamen Serge Thion, Robert Faurisson und Georges Theil, beide wegen Holocaustleugnung vorbestraft. Theil bezeichnete den Holocaust in Teheran als „große Lüge“. Aus Dänemark kam Christian Lindtner, Autor der „Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung“. Aus Schweden kam Jan Bernhoff, der im August am Karikaturenwettbewerb teilgenommen hatte. Aus den USA waren David Duke als Redner eingeladen, früher im Ku Klux Klan, heute Vorsitzender der rassistischen European-American Unity and Rights Organisation, sein Gefolgsmann George Kadar, ein gebürtiger Ungar und „Europa-Statthalter“ der antisemitischen Zeitung „American Free Press“ (AFP), deren Redakteur Michael Collins Piper sowie Bradley Smith als Mitgründer des Committee for Open Debate on the Holocaust (Codoh).

Ahmadinedschad forderte in seiner Abschlussrede am 13. Dezember 2006 ausdrücklich die „Abschaffung“ des jüdischen Staates und Bildung einer Kommission zur weiteren Prüfung des Holocaust. Am selben Tag wurde daher die „Internationale Stiftung zur Untersuchung des ‚Holocausts‘“ (ISUH) mit Teheran als Sitz gegründet. Offiziell vorgesehen ist, die Büros nach Berlin zu verlegen, „sobald das Terrain dafür bereitet sein wird“. Zum Leitungskomitee gehören Ramin als Generalsekretär und Lindtner, Michèle Renouf, Schaub, Thion und Toben. Ähnliche Komitees sind für viele Staaten geplant; als Mitarbeiter werden Holocaustleugner aller Länder angeworben. Stiftungsaufgaben sind:

  • Bildung einer „internationalen Untersuchungskommission“ in Bezug auf den „Holocaust“
  • „Gründung einer internationalen Rechtskommission zur Festsetzung von Strafmaßnahmen für die eventuellen Schuldigen des ‚Holocausts‘, für den Fall, dass sich der ‚Holocaust‘ als Lüge erweist, Bestrafung der Falschbehaupter und Festlegung der Reparationen für die bisher zu Unrecht Verurteilten“
  • Vorbereitung der nächsten internationalen Holocaustleugnerkonferenz.[19]

Der Umgang mit dieser organisierten Vernetzung von Rechtsextremisten, Islamisten und Antizionisten ist in der internationalen Öffentlichkeit umstritten. Der Berliner Politikwissenschaftler Hubert Kleinert forderte im Mai 2006, Sanktionen der UNO gegen den Iran nunmehr ernsthaft zu erwägen. Ahmadinedschad benutze auf ebenso schlichte und törichte wie zugleich erschreckende Weise die zentralen Argumentationsfiguren der Neonazi-Szene.[20] Der Politologe Pfahl-Traughber meint, dass es trotz der 2006 betonten Gemeinsamkeiten auf Dauer nicht zu einem festen Bündnis von Islamisten und Rechtsextremisten kommen werde, da die ideologischen Grundlagen zu unterschiedlich seien. Allerdings werde die Holocaustleugnung als „stärkste Gemeinsamkeit“ beider demokratiefeindlichen Gruppen weiter eine große Rolle beim Versuch spielen, ein Bündnis zu schmieden.[21] Der Historiker Götz Aly sah in der Teheraner Konferenz eine gefährliche staatliche Instrumentalisierung der Holocaustleugnung, der aus ideologischen und vor allem antisemitischen Gründen Taten folgen könnten. Gesetzliche Verbote der Holocaustleugnung hielt er jedoch für wirkungslos.[22]

Italien

1960 veröffentlichte der zeitweilige Führer der italienischen Kommunistischen Partei, Amadeo Bordiga, das Buch Auschwitz ou le grand alibi („Auschwitz oder das große Alibi“). Darin leugnete er den Holocaust nicht direkt, sondern relativierte seine Ursachen. Er sah sich als antiimperialistischer Sozialist und stellte die sechs Millionen ermordeten Juden in den Kontext von 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs. Dafür machte er weniger den Nationalsozialismus als den Kapitalismus verantwortlich. Als strenger Kritiker des Stalinismus verglich er die deutschen Kriegsverbrechen mit denen der Anti-Hitler-Koalition, die nicht weniger grausam gewesen seien.

Seit der Rechtskoalition unter Silvio Berlusconi haben sich auch in Italien Bestrebungen gezeigt, rechtsextremen europäischen Geschichtsrevisionismus mit dem Islamismus stärker zu vernetzen, wobei die Israelfeindschaft das entscheidende Bindeglied ist. Im Dezember 2001 trafen sich ungestört von Staatsbehörden und weitgehend unbeachtet von westlichen Medien in Triest dazu einige der international bekanntesten Holocaustleugner zu einer zweitägigen Konferenz. Das Treffen wurde organisiert, nachdem die geplante Konferenz im Libanon im März 2001 dort kurzfristig verboten worden war. Vorbereitet wurde es von der rechtsextremen Vereinigung Nuovo Ordine Nazionale unter Angelo Cauter, der für Nordost-Italien zuständige stellvertretende Sekretär des Movimiento Fascismo e Libertà.

An dieser Konferenz nahmen teil:

  • der australische Holocaustleugner Frederick Toben,
  • die US-amerikanischen Revisionisten Russ Granata und Robert Countess,
  • der marokkanische Islamist Ahmed Rami. Er lebt seit 1973 in Schweden und gründete dort den Kurzwellensender Radio Islam, der die Zusammenführung von Rechtsextremismus und Islamismus propagiert. Dafür wurde er bereits einmal sechs Monate inhaftiert. Nach seiner Freilassung trieb er umso intensiver die Vernetzung westlicher, russischer und islamistischer Rechtsextremisten und Holocaustleugner voran, auch mit einem Internetportal.

Die Redner versuchten gemeinsam, die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA für ihre revisionistischen Ziele auszunutzen: Ohne die amerikanische Unterstützung Israels, so der Gesamttenor, hätte es keine solchen Anschläge gegeben. Der „angebliche Holocaust“ liefere nur die Rechtfertigung für die proisraelische Haltung der US-Regierung. Die islamischen und arabischen Staaten müssten daher die Forschungsarbeit der Revisionisten an ihren Universitäten gebührend […] beachten und fördern.

Japan

In Japan ist mit dem Fall Marco Polo 1995 eine besondere Form der Holocaustleugnung aufgetreten.

Masami Uno, ein Autor von antiamerikanischen und antizionistischen verschwörungstheoretischen Bestsellern, erklärt den Holocaust zur Erfindung, die USA zur „jüdischen Nation“ und das Tagebuch der Anne Frank zu einer Lügensammlung. Er versucht damit zugleich das Existenzrecht Israels zu bestreiten. Diese in Japan verbreitete Haltung ist Teil des japanischen Geschichtsrevisionismus, der auch japanische Kriegsverbrechen und Kriegsschuld leugnet.[23]

Kroatien

Der erste frei gewählte Präsident Kroatiens, Franjo Tuđman, gab im Präsidentschaftswahlkampf 1990 das Buch Wastelands - Historical Truth heraus. Darin sprach er von überhöhten Opferzahlen des Holocaust: Die Zeugen dafür seien befangen, die Fakten würden übertrieben. Diese Verharmlosung betraf auch die Rolle Kroatiens in der NS-Zeit: Die meisten kroatischen Juden und Roma waren von anderen Kroaten ermordet worden.[24]

Österreich

In Österreich verbreiten einige rechtsextreme Zeitschriften Holocaustleugnung: So wurde der Herausgeber der Zeitschrift „Sieg“ Walter Ochsenberger mehrmals deswegen verurteilt, der Herausgeber der neonazistischen Zeitschrift „Halt“ deswegen angeklagt. Weitere bekannte österreichische Holocaustleugner sind Gerd Honsik, Herbert Schaller - ein Rechtsanwalt für andere Holocaustleugner, u. a. David Irving und Ernst Zündel - Wolfgang Fröhlich und Hans Gamlich.

1991 hielten 53 Prozent der befragten Österreicher bei einer Gallup-Umfrage die Zeit für gekommen, „den Holocaust zu den Akten zu legen“.[25]

Schweiz

Ein in der Schweiz und Deutschland aktiver Holocaustleugner ist der Schweizer Bernhard Schaub (*1954 in Bern). Er bezeichnet sich selber mit Zitat: Ich bin Sozialhilfeempfänger; ich bin ein staatlich bezahlter Rechtsextremer. Er veröffentlicht u. a. unter seinen Pseudonymen Hans Herzog und E. Wolff. Großes Aufsehen erregte sein Oktober 1992 im Selbstverlag herausgegebenes Buch Adler und Rose.

Ein weiterer als Volksverhetzer verurteilter Schweizer Holocaustleugner ist der o. g. Jürgen Graf, der sich der Haft durch Flucht nach Russland entzogen hat.

Weitere Schweizer Leugner waren:[26]

  • Mariette Paschoud, Geschichtslehrerin aus Lausanne
  • Henri Roques,
  • Max Wahl, Jurist aus Winterthur, Mitbegründer der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU),
  • Gaston-Armand Amaudruz, Verfasser der Schrift Ist Rassebewusstsein verwerflich? (1975), seit 1990 Versandbuchhändler für in Deutschland verbotene Holocaust-leugnende Schriften
  • Andres J. Studer, Lehrer
  • Arthur Vogt, Mitglied der Nationalen Aktion, Autor von Der Holocaust – Legende oder Realität (1991)
  • Ernst Dünnenberger, Kaufmann
  • René-Louis Berclaz

Slowakei

Im Vorfeld der Trennung von Tschechien erklärten rechtsnationalistische Separatisten den Kriegsverbrecher Jozef Tiso zum Vorbild einer unabhängigen Slowakei. Dabei wurden auch der Holocaust und die Mitwirkung von Slowaken daran geleugnet.[27]

Spanien

Die spanischen Holocaustleugner stehen durchweg den Neonazis im Umfeld der CEDADE (Circulo Español de Amigos de Europa: „Spanischer Kreis von Freunden Europas“) nahe. Diese Gruppe wurde 1965 in Barcelona von dem Rassisten Santiago Varela Geiss und dem spanischen Faschisten Ramón Bau gegründet. Sie diente vielen in Deutschland von Strafverfolgung bedrohten ehemaligen SS-Angehörigen wie Otto Skorzeny, belgischen Nazi-Kollaborateuren wie Léon Degrelle und spanischen Francisten nach Francos Tod als Rückzugsort.

Die CEDADE hatte etwa 1500 Mitglieder und gab sich lange als reiner Kulturverein aus, der Vegetarismus, Abstinenz, Nichtrauchen und Naturschutz propagierte. Doch ein Hauptanliegen neben der Ausbildung von Funktionären nach dem erklärten „Vorbild der NSDAP“ und Eintreten für ein „Europa der weißen Rasse“ ist für sie der Kampf gegen die „Auschwitzlüge“ und „jüdische Weltherrschaft“. Ihre gleichnamige Zeitschrift diente als Kontaktbörse und Versandhandel für Rechtsextremisten in ganz Europa; der Neonazi Erhard Kemper war lange der deutsche „Korrespondent“.

Einige CEDADE-Mitglieder wurden 1987 wegen eines gemeinsamen Attentats mit Todesfolge auf den Franzosen Robert Caplane verurteilt; der Beteiligte Javier Rovira-Llor wurde zu 34 Jahren Haft verurteilt.

1989 richtete die CEDADE zum 100. Geburtstag von Adolf Hitler einen Nazi-Aufmarsch in Madrid aus; 1992 lud sie zu einem internationalen Treffen neonazistischer Jugendgruppen auch Manfred Roeder als Schulungsredner ein. Bei einem „Kongress über Meinungsfreiheit“ im selben Jahr leugneten geladene „Experten“ wie Gerd Honsik, Ernst Zündel, Thies Christophersen, Gaston A. Amaudruz (Schweiz), Léon Degrelle, der Argentinier Horacio Punset sowie erneut Manfred Roeder den Holocaust. Im Gegenzug nahm Pedro Varela an jährlich wiederkehrenden Neonazi-Aufmärschen in Wunsiedel zum Todestag von Rudolf Heß teil.

1993 wurde der CEDADE offiziell aufgelöst, doch ihre Mitglieder setzten ihre Aktivitäten u. a. bei der Partido Popular und im Proyecto IES (Instituto de Estudios Sociales, Políticos y Económicos) in Madrid fort.

Pedro Varel, lange Leiter der Gruppe, betreibt heute die Druckerei „Nothung“ und die Buchhandlung „Europa“ in Barcelona, die auf Schriften von Holocaustleugnern spezialisiert sind. Dort wurden 1996 über 7000 Werke rechtsextremen Inhalts, vorwiegend in deutscher Sprache, beschlagnahmt. Von dort aus wurden enge Kontakte mit anderen rechtsextremistischen Gruppen wie der Faisceaux Nationalistes Européens in Frankreich, dem portugiesischen Ordem Nova und entsprechenden Gruppen in Ecuador, Uruguay und Bolivien gepflegt.

Spanien war lange Zeit auch Fluchtort für alte und neue Nazis aus anderen europäischen Staaten, die dort strafrechtlich verurteilt waren, so z. B. ab 1994 bis zu seinem Tod für den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Otto Ernst Remer.

Türkei

In der Türkei hat namentlich der Autor Adnan Oktar, der unter dem Pseudonym Harun Yahya schreibt, den Holocaust leugnende Schriften verfasst.

USA

In den USA finden sich häufiger selbst an Universitäten Historiker, die die Verantwortlichkeiten für den Zweiten Weltkrieg umdeuten und in diesem Zusammenhang auch die Opferzahlen des Holocaust verringern, seine Ursachen anders bewerten und Existenz oder Zweck der Gaskammern bestreiten. Dies ermöglicht ihnen die dortige Rechtsprechung, die die Holocaustleugnung durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sieht.

Harry Elmer Barnes war ein anerkannter Historiker für die Zeit zwischen den Weltkriegen, wandelte sich aber nach 1945 zunehmend zu einem Geschichtsrevisionisten, der die Begründungen für den Kriegseintritt der USA als reine Propaganda darstellte. In diesem Zusammenhang begann er ab etwa 1970, auch den Holocaust zu relativieren. Auf ihn beriefen sich später Holocaustleugner wie James J. Martin (1916 – 2004) und der US-Kriegsveteran Willis Carto, auch um unter US-Historikern Gehör zu finden.

Das 1978 von dem britischen Rechtsextremisten David McCalden und Willis Carto gegründete kalifornische Institute for Historical Review gilt als „Denkfabrik“ des Geschichtsrevisionismus mit internationaler Wirkung, da es sich um Vernetzung der Holocaustleugner bemüht. Es gibt sich als parteiunabhängiges Forschungszentrum aus, vergibt aber keine Forschungsaufträge und gibt keine wissenschaftlich anerkannten Publikationen heraus. Es ist seit 1979 Veranstaltungsort für Kongresse, auf denen Holocaustleugner ihre neuesten Bücher vorstellen und sich untereinander austauschen. Zu den US-amerikanischen Autoren, die dort regelmäßig auftraten oder noch auftreten, gehören:

  • Austin J. App (1902 – 1984)
  • Friedrich Paul Berg
  • Robert L. Brock (Pseudonym: Ben Weintraub)
  • Arthur Butz (*1945)
  • David Cole
  • David L. Hoggan (1923 – 1988)
  • Ted O'Keefe
  • Greg Raven
  • Joseph Sobran (*1946).
  • Samuel Crowell (Pseudonym, im Internet sehr aktiv)

Als ausländische Gäste treten dort zudem fast alle der oben aufgeführten europäischen sowie islamistische Holocaustleugner wie Ahmed Rami oder der Jordanier Ibrahim Alloush auf.

1979 erregte das Institut mit einer Belohnung von 50.000 Dollar Aufsehen, die es demjenigen zu zahlen versprach, der die Gaskammern von Auschwitz schlüssig beweisen könne. Nachdem der Auschwitzüberlebende Mel Mermelstein diesen Beweis nach juristisch gültigen Kriterien mit Sachdokumenten, einem beglaubigten eigenen Augenzeugnis und Tätergeständnissen führte, weigerte das Institut sich dennoch, ihm die Summe auszuzahlen. Es wurde daraufhin von Mermelstein erfolgreich verklagt und musste an ihn 1985 90.000 Dollar zahlen. Das oberste kalifornische Gericht erklärte im Prozess den Holocaust zu einem unbestreitbaren Faktum.

Das Institut bestreitet in seinen offiziellen Verlautbarungen, den Holocaust zu leugnen, veröffentlicht aber ausschließlich Aufsätze von bekannten Holocaustleugnern oder Geschichtsrevisionisten, die anerkannte Fakten des Holocaust als Übertreibungen, Fälschungen oder Fehldeutungen in Zweifel zu ziehen versuchen. Der gegenwärtige Leiter, Mark Weber, versucht diesen Widerspruch durch eine Umdeutung des Wortes Holocaust auszuräumen:

Wenn mit ‚Holocaust‘ die politische Verfolgung von Juden gemeint ist, einige verstreute Morde und Grausamkeiten, so bestreitet dies niemand. Aber wenn man sagt, der Holocaust bedeute die systematische Auslöschung von sechs bis acht Millionen Juden in Konzentrationslagern, dann gibt es dafür keinen Beweis.

Er übertrieb also seinerseits die Opferzahlen, um die offiziell anerkannte Version als unglaubwürdig darzustellen und die Dimension des Holocaust als eines millionenfachen Völkermords zu leugnen.

Die jahrzehntelange unbehelligte Arbeit des Instituts widerlegt die von deutschen Leugnern gern angeführte Behauptung, erst wenn restriktive Gesetzgebung beseitigt sei, könne eine freie Wahrheitssuche zum Holocaust stattfinden. Nach nunmehr 18 Jahren gelang es den am Institut versammelten Holocaustleugnern aus Mangel an Beweisen nicht, den wissenschaftlichen Durchbruch für ihre Geschichtsfälschung zu erreichen. Das Redaktionsteam des anerkannten Journal of American History schrieb 2003, das IHR werde von der US-amerikanischen Historikerzunft geschlossen sowohl fachlich als vollkommen unseriös wie moralisch als antisemitische Kaderschmiede abgelehnt.

Das IHR unterstützt auch in anderen Staaten verurteilte Holocaustleugner und vernetzt sie international. So organisierte es mit dem australischen Adelaide Institute und dem European American Culture Council im April 2004 eine Ernst Zündel gewidmete Institutskonferenz. Unterstützer waren das Vanguard News Network, Organ der rechtsextremen National Alliance, Teilnehmer waren u. a. Mitglieder der Stormfront, Horst Mahler, Fredrick Toben, Hans Schmid, Paul Fromm, Germar Rudolf, Gerhoch Reisegger, Stan Hess und der israelische Verschwörungstheoretiker Barry Chamish. Dem polnischen Holocaustleugner Dariusz Ratajczak wurde als „gefährliche Person“ die Einreise in die USA verweigert. Der Kroate Tomislav Sunic zog seine Zusage zurück, da er Aussicht auf einen Ministerposten in Kroatien hatte.[28]

Zu den Neonazis in den USA, die als Holocaustleugner auch in Europa aktiv und in Deutschland als Volksverhetzer verurteilt wurden, zählt Gary Lauck. Der Holocaustleugner und Hitlerverehrer David Duke erhielt 1991 als Kandidat für das Senatorenamt in Louisiana 40 Prozent der Stimmen. Der ultrakonservative Journalist Pat Buchanan unterstützte daraufhin Dukes Bewerbung als Präsidentschaftskandidat der USA für 1992. Buchanan griff seinerseits Argumente von Holocaustleugnern auf, indem er die Zeugnisse von Holocaustüberlebenden als „kollektive Phantasien von Märtyrer- und Heldentum“ bezeichnete und das technische Funktionieren der Gaskammer von Treblinka bestritt.[29]

Gesellschaftliche Bekämpfung

Aufklärung von Hintergründen und Methoden

Aufgrund der überwältigenden, vielfach bestätigten und gesicherten Dokumente für den Holocaust werden die anhaltenden Versuche, dieses Verbrechen zu leugnen, zu verharmlosen und als großangelegte Irreführung der Weltöffentlichkeit umzudeuten, von den weitaus meisten Historikern nicht für diskussionswürdig erachtet. Man sieht darin bestenfalls Betrug und Verdummung schlecht informierter Laien, meist aber darüber hinaus bösartige Hetzpropaganda auf Kosten Überlebender mit langfristig fatalen politischen Folgen.

Deshalb streiten professionelle Historiker darüber, wie mit den Veröffentlichungen von Holocaustleugnern umzugehen sei. Die Auffassung, dass man sie am besten geschlossen ignorieren sollte, um ihren Behauptungen nicht den gewünschten Anschein einer seriösen Forschung zu verleihen, ist auch in Deutschland verbreitet. Dies konnte die Neuauflagen holocaustleugnender Literatur in den 1970er Jahren jedoch nicht stoppen.

Daher lenken eine Reihe von Historikern das Augenmerk nun verstärkt auf die Methoden und Motive der Holocaustleugner, lehnen aber direkte Dialoge mit ihnen weiterhin ab, um ihre „Argumente“ nicht als diskussionswürdig aufzuwerten. Mit dieser Intention hat die US-Amerikanerin Deborah Lipstadt ein Standardwerk über die Entwicklung der Holocaustleugnung vorgelegt, dessen Schlussteil die wichtigsten Fakten zu den Gaskammern und zum Tagebuch der Anne Frank zusammenfasst, von denen die übrige Beschreibung ausgeht. Sie erklärt dieses Vorgehen wie folgt:[30]

Man braucht seine Zeit nicht mit der Widerlegung jeder einzelnen Unterstellung der Holocaust-Leugner zu vergeuden. Es wäre eine Sisyphusarbeit, Argumenten begegnen zu wollen, deren Verfechter Befunde verfälschen, aus dem Zusammenhang herausgelöst zitieren und eine erdrückende Anzahl von Zeugnissen verwerfen, nur weil sie ihren Thesen entgegenstehen. Auf das Blendwerk ihrer Argumentationsweisen muss man reagieren, nicht auf die Argumente selbst. [...] wichtiger als alle andere ist es, die Illusion einer rationalen Forschungsmethodik zu zerstören, hinter der sich ihre extremistischen Anschauungen verbergen.

Mit ähnlicher Intention gaben 34 französische Historiker am 21. Februar 1979 eine Erklärung heraus:[31]

Es steht jedem frei, ein Phänomen wie den Hitlerschen Genozid seiner eigenen Philosophie gemäß zu interpretieren. Es steht jedem frei, ihn mit anderen mörderischen Unternehmungen zu vergleichen, die früher, zur selben Zeit oder später vollstreckt wurden. Es steht jedem frei, diesbezüglich unterschiedliche Erklärungen anzubieten; es steht jedem unbegrenzt frei, sich vorzustellen oder davon zu träumen, dass diese grauenvollen Ereignisse nicht stattgefunden hätten.
Leider haben sie stattgefunden, und niemand kann ihre Realität bestreiten, ohne die Wahrheit zu vergewaltigen.
Die Frage, wie dieser Massenmord technisch möglich war, erübrigt sich. Er war technisch möglich, weil er stattgefunden hat. Genau das muss Voraussetzung und Ausgangspunkt für jede historische Untersuchung dieses Themas sein. Es ist unsere Pflicht, uns [...] an folgende Wahrheit zu erinnern: Die Realität der Gaskammern steht nicht zur Diskussion und kann niemals zur Diskussion gestellt werden.

Widerlegung von Falschbehauptungen

Eine dritte Gruppe konfrontiert die Thesen von Holocaustleugnern mit empirischen Fakten, direkten Gegenargumenten und dem Aufdecken falscher Schlüsse, um falsche und irreführende Behauptungen, mit denen der Holocaust in Zweifel gezogen wird, konsequent zu entkräften. Diesen Weg beschreitet z. B. seit 1995 das rein durch Privatspenden finanzierte Nizkor Project (hebräisch: „Wir werden uns erinnern“) des US-Amerikaners und Kanadiers Kenneth McVay. Um Holocaustleugnung im Internet zu bekämpfen, bietet es ein umfassendes Archiv mit Originaldokumenten zum Holocaust, Nachrichten über Holocaustleugner, Forenbeiträgen von „Hassgruppen“ und faktengestützten Antworten darauf: z. B. eine ausführliche Widerlegung des Leuchter-Reports. Zwar bestreiten einige Autoren die ihnen zugeschriebenen archivierten Aussagen; bisher gewann McVay jedoch sämtliche gegen ihn angestrengte Gerichtsprozesse wegen angeblicher Falschaussagen, die sein Projekt dokumentiert.

Seine Arbeit traf jedoch auch auf Kritik: Das Simon Wiesenthal Zentrum warf ihm vor, dass er durch dauernde Beobachtung und Dokumentation manchen Holocaustleugnern erst die Aufmerksamkeit verschaffe, die sie suchten. Andere warfen McVay vor, dass er sich nicht für die Strafverfolgung von hate crimes („Hassverbrechen“ wie Volksverhetzung) einsetze. 1996 sprach er sich als Experte vor dem kanadischen Parlament gegen solche Gesetzgebung aus und befürwortete die argumentative Widerlegung der Holocaustleugnung statt ihre Zensur.

In Deutschland verfolgt die Webseite Holocaustreferenz eine ähnliche Zielsetzung, während der inzwischen eingestellte Informationsdienst gegen Rechtsextremismus stärker die Biografien, politischen Aktivitäten und personellen Verflechtungen des internationalen Netzwerks der Holocaustleugner transparent zu machen versuchte.

Der Chemiker und frühere Holocaustleugner Jean-Claude Pressac begann seine Untersuchung Auschwitz: Technique and operation of the gas chambers mit der Absicht, die Existenz der Gaskammern im KZ Auschwitz Birkenau zu widerlegen und die Behauptungen seines Mentors, des Holocaustleugners Robert Faurisson, zu beweisen. In zehn Jahren sammelte er umfangreiche Beweismaterialien – Korrespondenzen, Bauzeichnungen, Kostenvoranschläge und Gesprächsprotokolle – und machte diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. In seinem folgenden Buch Les Crématoires d’Auschwitz (Paris 1993; deutsch: „Die Krematorien von Auschwitz“, München 1994) untersuchte er die Funktionsweise der Krematorien ebenso akribisch. Seine beiden Bücher gelten als umfassendste Dokumentation zur technischen Durchführung des Holocaust im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Kritisiert wird Pressac, weil er die Leistungsfähigkeit der Krematorien zu niedrig ansetzte, indem er z. B. Dokumente der Bauleitung der Waffen-SS als „SS Propaganda“ abwertete. Dieser Umgang mit Dokumenten wurde als eigenwillig und spekulativ bewertet. Auch Pressacs dazugehörige Berechnung der Opferzahlen von Auschwitz wird wegen sachlicher und methodischer Fehler als wesentlich zu niedrig abgelehnt. Pressac selbst kommentiert seine Berechnungen mit dem Hinweis:

Kurzum, es ist ein Minimal-Wert, der aufgrund neuer Dokumente durchaus korrigiert werden kann. […]
Auschwitz steht weiterhin für die
Massenvernichtung unschuldiger Menschen durch Gas.

Holocaustleugner führen Pressacs Reduktion der Opferzahlen gern als Argument an, um den Holocaust zu relativieren. Der Holocaustleugner Germar Rudolf zitierte Pressacs Dokumente und Aussagen im Rudolf-Gutachten, wobei er sie so umdeutete, dass sie scheinbar erneut die Holocaustleugnung stützten. Faurisson dagegen diffamierte seinen ehemaligen Anhänger.

Der Umgang mit Kritik ist auch sonst nicht einheitlich. Eine beliebte Methode besteht darin, kritische Autoren zu vereinnahmen und ihre Texte ohne ihr Wissen und ihre Erlaubnis zu verwenden. Sie fanden ihre Namen unversehens auf Mitarbeiterlisten in rechtsextremen Publikationen wieder: „Bei uns veröffentlichten bereits folgende Autoren…“. Auch auf diese Weise wird versucht, die eigene Holocaustleugnung als diskussionswürdigen Teil eines „wissenschaftlichen Diskurses“ aufzuwerten.

Demonstrative Zitierung

Eine Werbeaktion von Lea Rosh für das Berliner Holocaustmahnmal griff die Holocaustleugnung im Juli 2001 gezielt auf. Ein etwa 30x15 m großes Plakat trug vor dem Hintergrund einer idyllischen Bergseelandschaft den als Zitat kenntlich gemachten Satz:

„Den Holocaust hat es nie gegeben.“

In wesentlich kleinerer Schrift stand darunter:

Es gibt immer noch viele, die das behaupten. In 20 Jahren könnten es noch mehr sein. Spenden Sie deshalb für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Diese provokative Spendenwerbung stieß auf heftige öffentliche Kritik seitens zahlreicher Medienvertreter, jüdischer Gemeinden, des Zentralrats der Juden und prominenter Personen. Zehn Anzeigen wegen Volksverhetzung gingen ein.[32]

Henryk Broder – ein Gegner des Mahnmals – hielt die Aktion für „Wichtigtuerei“ und meinte, sie habe den gegenteiligen Effekt:[33]

Der Holocaust wird privatisiert, wie das Brandenburger Tor, ob es ihn gegeben hat oder nicht, wird eine Frage des Glaubens, und diejenigen, die eine solche Diskussion „befördern“, bieten sich zugleich als Retter in der Not an.

Diese und andere Kritiken führten am 10. August 2001 zur Einstellung der Aktion und Rückzug von etwa 1000 solcher Plakate. Holocaustleugner wie Manfred Roeder und seine Anhänger demonstrierten zuvor vor dem Plakat. Die belgische Vrij Historisch Onderzoek verbreitet das Zitat ohne Zusatz weiter und benutzt das Plakatmotiv auf Postkarten und Aufklebern zur Eigenwerbung.[34]

Staatliche Strafverfolgung

Deutschland

In Deutschland ermöglichen folgende Rechtsgrundlagen die Strafverfolgung der Holocaustleugnung als:

Auch wenn es zu keiner Anklage und Verurteilung eines Täters kommt, können deutsche Strafgerichte Medien, die den Holocaust leugnen oder dies verbreiten, aufgrund von § 130 Absatz 3 StGB bundesweit beschlagnahmen oder einziehen. Außerdem kann die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sie in ihre Liste aufnehmen, so dass sie Personen unter 18 Jahren nicht mehr zugänglich gemacht werden dürfen.

Am 13. April 1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Leugnen des Holocausts nicht durch das Grundrecht der Meinungsfreiheit nach Art. 5 Absatz 1 Grundgesetz geschützt ist (Az. 1 BvR 23/94, veröffentlicht in BVerfGE 90, 241). Dabei handele es sich vielmehr

um eine Tatsachenbehauptung, die nach ungezählten Augenzeugenberichten und Dokumenten, den Feststellungen der Gerichte in zahlreichen Strafverfahren und den Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft erwiesen unwahr ist. Für sich genommen genießt eine Behauptung dieses Inhalts daher nicht den Schutz der Meinungsfreiheit.

Am 7. Mai 2008 verbot Innenminister Wolfgang Schäuble die seit langem als rechtsextrem eingestuften Vereine Collegium Humanum in Vlotho und den Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV) und ließ ihre Materialien bei einer bundesweiten Razzia beschlagnahmen. Es seien „Sammelbecken organisierter Holocaustleugner“, deren Tätigkeit aus „antisemitischer Propaganda und der Verherrlichung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ bestehe.[35] Der Staat sei in der Pflicht, dem Rechtsextremismus zu begegnen und alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen. Die geistigen Brandstifter, mit denen wir es hier zu tun haben, sind der Nährboden, aus dem letztlich auch rassistisch motivierte Gewalt erwächst. [36]

Vorausgegangen war eine parlamentarische Anfrage und journalistische Recherchen, die ergaben, dass diese Vereine bisher als gemeinnützig anerkannt und daher mit Steuermitteln gefördert wurden.[37]

Frankreich

Hauptartikel: Negationismus

In Frankreich wurde 1990 ein Strafgesetz gegen die Leugnung oder Relativierung von Verbrechen gegen die Menschheit verabschiedet, das das Antirassismus-Strafgesetz von 1972 ergänzt. Damit reagierte die Justiz auf die Schändung des jüdischen Friedhofs im südfranzösischen Carpentras vom 8. Mai 1990 durch einige Neonazis, die eine Welle öffentlicher Proteste gegen Antisemitismus und „Negationismus“ auslöste.

Großbritannien

In Großbritannien steht das Leugnen des Holocausts nicht unter Strafe. David Irving selbst löste 1996 mit seiner Verleumdungsklage gegen die US-amerikanische Wissenschaftlerin Deborah Lipstadt, die ihn als „einen der gefährlichsten Holocaustleugner“ bezeichnet hatte, einen außergewöhnlichen Prozess aus. In Form von Gerichtsgutachten wurden dabei den Behauptungen Irvings nochmals die Fakten des Holocaust gegenübergestellt.

Irving verlor den Prozess im Jahr 2000. Das Urteil des Londoner High Court of Justice bezeichnet ihn als Lügner, Rassist und Antisemit. Denn eine Leugnung des Holocaust könne angesichts der vorliegenden Indizienbeweise, Zeugenaussagen und Tätergeständnisse nur wider besseres Wissen aufgestellt werden. Das Buch des Gerichtsgutachters Robert Jahn van Pelt The Case for Auschwitz, Evidence from the Irving Trial bietet einen Überblick über diesen Prozess und das vorgebrachte Beweismaterial.

Im Revisionsprozess wollte Irving eine Neufassung des vom Chemiker und Holocaustleugner Germar Rudolf verfassten Rudolf-Gutachtens als Beweis einführen. Da die Verteidigung die neuen Argumente durch ein Gutachten des Chemikers Richard Green widerlegte, nahm Irving davon Abstand.

Österreich

In Österreich wurde Holocaustleugnung schon 1945 durch das Verbotsgesetz 1947 (seither mehrfach novelliert, zuletzt 1992) als NS-Wiederbetätigung unter Strafe gestellt. Nach § 3h Verbotsgesetz wird mit Freiheitsstrafe zwischen einem und zehn Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit mit bis zu 20 Jahren bestraft,

wer öffentlich den nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht.

Damit stellt Österreich weltweit das höchstmögliche Strafmaß für dieses Delikt in Aussicht. Auch werden Holocaustleugner anders als in anderen Ländern dort tatsächlich angeklagt; eine sogenannte Bagatellgrenze schließt das Gesetz bewusst aus.

1989 wurde David Irving aufgrund eines Verstoßes gegen dieses Gesetz mit Haftbefehl gesucht und bei einem Österreichaufenthalt im November 2005 inhaftiert. Am 20. Februar 2006 wurde er zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Er hatte sich in der zweitägigen Verhandlung zu früheren holocaustleugnenden Aussagen bekannt, aber versucht, seine Abkehr davon glaubhaft zu machen.

siehe auch: Verhetzung (Österreich)

Schweiz

In der Schweiz wurde die Holocaustleugnung erst 1995 im Rahmen der Rassismus-Strafnorm unter Strafe gestellt.[38]

Ausblick

Die zahlreichen, auch international geführten Prozesse gegen Holocaustleugner haben ihre öffentlichen Auftritte in den letzten 50 Jahren allmählich zurückgedrängt. Manche von ihnen waren untergetaucht (z. B. Honsik, Graf); andere können aufgrund von Einreiseverboten nicht mehr zu Revisionistenkongressen reisen. Zündel und Rudolf dürfen nicht einmal in die USA einreisen, und auch Irving ist seit dem Hafturteil in Österreich in seinen Aktivitäten deutlich eingeschränkt.

Doch die Holocaustleugnung wirkt fort und hat inzwischen die Generation der „Enkel“ erreicht. Trotz Strafverfahren gegen einige der aktivsten Leugner beeinflussen deren Schriften viele junge Menschen. Rechtsextremistische und neonazistische Veranstaltungen, wo Holocaustleugner Vorträge und Reden halten, werden auch von Jugendlichen besucht. Über das Internet werden holocaustleugnende Schriften nach wie vor noch intensiver als früher verbreitet. Die letzten Augenzeugen der Vergasungen in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern sterben aus.

Deshalb erwartet z. B. Germar Rudolf zwar zu seinen Lebzeiten kaum breitere Anerkennung seiner Ansichten, sieht aber die Zukunft des Geschichtsrevisionismus „rosig“, setzt also auf das Vergessen der nachfolgenden jüngeren Generation. Dieses Vergessen geschehener Menschheitsverbrechen wird durch die verbreitete „Schlussstrich“-Mentalität begünstigt. Je weiter die Verbrechen der Nationalsozialisten in die Vergangenheit rücken, desto größer schätzen Beobachter wie Deborah Lipstadt die Gefahr ein, dass Holocaustleugnung international zunimmt und nicht nur Rechtsextremisten, sondern die Mitte ziviler Gesellschaften erreicht.[39]

Der Umgang damit ist nach wie vor umstritten. Der deutsche Historiker Eberhard Jäckel sieht das Verbot der Holocaustleugnung kritisch, sofern es ein Geschichtsbild gesetzlich festschreibt:[40]

In der großen Auseinandersetzung um die Entnazifizierung hat Eugen Kogon in den fünfziger Jahren einmal gefordert das Recht auf den politischen Irrtum. Und ich glaube, das muss eine freie Gesellschaft einräumen, und sie muss auch hier das Recht auf, ja, auf Dummheit erlauben. Auch Geisteskrankheit kann ja nicht verboten werden... Hier geht es darum, dass ein bestimmtes Geschichtsbild verboten werden soll, und das scheint mir einer freien Gesellschaft nicht würdig zu sein.

Jäckel plädiert für das Ignorieren der Holocaustleugner, solange sie nicht direkt zu Gewalt gegen Personen und Sachen aufriefen.

Hans-Ulrich Wehler setzt dagegen vorrangig auf die argumentative und politische Auseinandersetzung mit Holocaustleugnern, hält aber auch die Anwendung aller rechtlichen Mittel für notwendig, wenn es darum gehe, Gewalttaten zu verhindern, die mit Holocaustleugnung begründet und dadurch begünstigt werden. Die Neufassung des Straftatbestands der Volksverhetzung sei notwendig geworden, um auch rechtlich gegen Auschwitzleugner vorgehen zu können, nachdem die westdeutsche Justiz die Verfolgung von nationalsozialistischen Straftätern in den 1970er Jahren weitgehend eingestellt hatte:[41]

Die Leugnung eines so unvorstellbaren Mordes an Millionen – ein Drittel aller Ermordeten waren Kinder unter 14 Jahren – kann man nicht so einfach hinnehmen als etwas, was durch die freie Meinungsäußerung gedeckt ist. Es sollte schon eine Rechtszone geben, in der diese Lüge verfolgt wird. Bei einer Güterabwägung finde ich – so sehr ich für das Recht auf Meinungsfreiheit bin –, kann man die Leugnung des Holocausts nicht mit einem Übermaß an Generösität hinter freier Meinungsäußerung verstecken. […] Dass das Thema in Anatolien, Brasilien oder China so weit weg ist und deshalb nicht viele interessiert, kann kein Grund für uns sein, auf die Strafverfolgung zu verzichten. Die universelle Gültigkeit dieser Kritik und der Strafverfolgung kann nicht der Maßstab dafür sein, ob man sie unternimmt oder sein lässt.

Am 26. Januar 2007 – einen Tag vor dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz) – verurteilte die UNO-Vollversammlung die Holocaustleugnung. Die 192 Mitgliedsstaaten beschlossen im Konsens ohne Abstimmung eine Resolution, die alle UN-Mitglieder zur Ächtung der Holocaustleugnung aufruft. Die Erinnerung an dieses Verbrechen solle wach gehalten werden, um neue Völkermorde zu verhindern. Die Initiative dazu ging von den USA aus; nur der Iran wies den Vorschlag zurück und warf Israel vor, den Holocaust als Vorwand für neuen Völkermord zu benutzen. Daraufhin warf der israelische UN-Botschafter dem Iran vor, mit seinem Atomprogramm einen neuen Völkermord an den Juden vorzubereiten.[42]

Einzelbelege

  1. SWR, Sendung Monitor, Juni 2007
  2. Guido Knopp: Holokaust S. 100f
  3. zitiert nach Haus der Wannsee-Konferenz: Der Weg zum Massenmord an den Juden Europas
  4. Adolf Hitler: Politisches Testament 1945 (NS-Archiv)
  5. Wolfgang Benz, Realitätsverweigerung als antisemitisches Prinzip: Die Leugnung des Völkermords, in: derselbe (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, München 1995, S. 129
  6. worldalmanac – book of facts
  7. Walter N. Sanning: The Dissolution of Eastern European Jewry. (Vorwort von Arthur Butz) Noontide Press 1986, ISBN 0939484110
  8. Inhaltsangabe von Hexeneinmaleins bei Holocaustreferenz
  9. Gerd Wiegel: Leugnung und Relativierung: Der Missbrauch von Auschwitz in der aktuellen Politik
  10. Profil: Kampfbund Deutscher Soldaten (KDS)
  11. Juliane Wetzel: Antisemitismus als Element rechtsextremer Ideologie und Propaganda. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils. dtv, München 1995, ISBN 3-423-04648-1, S. 104
  12. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 29
  13. Deborah E. Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 25f
  14. Deborah E. Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 24
  15. zitiert nach der englischen Übersetzung von Reuters im Stern, 8. Dezember 2005
  16. erster Teil, bis „Raketen und Sanktionen“, laut IRNA nach Reuters
    zweiter Teil, ab „Wenn Ihr die Juden“, laut Anneliese Fikenscher & Andreas Neumann (undatiert). Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen. „Israel von der Landkarte löschen“ – Über die angeblichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad. AG Friedensforschung an der Uni Kassel. (abgerufen 20. Januar 2007)
  17. Anneliese Fikenscher & Andreas Neumann (undatiert). Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen. „Israel von der Landkarte löschen“ – Über die angeblichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad. AG Friedensforschung an der Uni Kassel. (abgerufen 20. Januar 2007)
    Arash Norouzi (20. Januar 2007). „Wiped Off The Map“ – The Rumor of the Century. Global Research (engl.; abgerufen 17. Februar 2008)
  18. SPIEGEL-Gespräch mit Ahmadinedschad vom 31. Mai 2006
  19. Anton Maegerle, Bericht für Blick nach Rechts, Ausgabe 1/2007 (kostenpflichtig)
  20. Hubert Kleinert, Kommentar vom 30. Mai 2006 im Spiegel
  21. Armin Pfahl-Traughber (bpb): Das Verhältnis von Islamisten und Rechtsextremisten. Droht eine gemeinsame extremistische Front über den Antisemitismus?
  22. Spiegel Interview mit Götz Aly: Aggression gegen Israel, Iran erhebt Irrsinn zum Staatsprogramm (20. Januar 2006)
  23. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 30
  24. Deborah E. Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 22
  25. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S.286, Anmerkung 43
  26. Hans Stutz: Holocaust-Leugner in der Schweiz. In: Widerspruch. Beiträge zur sozialistischen Politik. Nummer 32. Streit um Geschichte, Antisemitismus, Rassismus. Dezember 1996, S. 23–28
  27. Deborah E. Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 23 + Anmerkung 20, S. 286
  28. Blick nach Rechts 7/2004 (kostenpflichtig)
  29. Deborah E. Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, Rio-Verlag, Zürich 1994, S. 20f
  30. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 49
  31. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 35
  32. Stephanie Schmidt, Renée Hansen: „Den Holocaust hat es nie gegeben“ – Plakat übertönt Mahnmal – eine selbstgeschaffene Kommunikationskrise (10. August 2001)
  33. Henryk Broder: Die Privatisierung des Holocaust (August 2001)
  34. Jüdisches Archiv: 10. August 2001
  35. Tagesschau.de (7. Mai 2008): Schäuble verbietet rechtsextreme Vereine
  36. Die Welt (7. Mai 2008): Schäuble verbietet rechtsextreme Organisationen
  37. Tagesschau.de (19. Dezember 2007): Spenden für Rechtsextremisten - Gemeinnützige Holocaust-Leugner
  38. Schweizer Strafgesetzbuch, Artikel 261bis
  39. Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust, a.a.O. S. 50
  40. Interview mit Eberhard Jäckel im Deutschlandradio
  41. SPIEGEL online, 21. Februar 2006: „Mitleid mit Irving ist verfehlt“
  42. Tagesschau 26. Januar 2007 21:20 Uhr

Siehe auch

Literatur

Holocaustfakten

  • Hans Adler, Hermann Langbein, Ella Lingens-Reiner: Auschwitz. Zeugnisse und Berichte. Hamburg 1994. – Fasst Erlebnisberichte und Dokumente vom größten Vernichtungslager zusammen.
  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimensionen des Völkermords. Die Zahl der Opfer des Nationalsozialismus., München 1991. – Untersuchung, die alle verfügbaren Dokumente zu einer möglichst genauen Schätzung der Opferzahlen heranzieht.
  • Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939 – 1945. Reinbek 1989.
  • Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 1998 – Umfassender Überblick über das Gesamtthema.

Spezielle Antworten auf „Auschwitzlüge“ und „Leuchter-Report“

  • Till Bastian: Auschwitz und die ‚Auschwitz-Lüge‘. Massenmord und Geschichtsfälschung. München 1997, ISBN 3406431550
  • Jean-Claude Pressac: Auschwitz: Technique and operation of the gas chambers. (Beate Klarsfeld Foundation, New York 1989, Paris 1993
  • Jean-Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes. R. Piper, München, ISBN 3492036899
  • Markus Tiedemann: „In Auschwitz wurde niemand vergast.“ 60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt. Mülheim/Ruhr 1996, ISBN 3570209903
  • Werner Wegner: Keine Massenvergasungen in Auschwitz? Zur Kritik des Leuchter-Gutachtens, in: Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung der Vergangenheit, hg. v. Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann, Propyläen Verlag, Berlin 1990, S. 450 – 476, ISBN 3-549-07407-7
  • Ingo Arndt, Wolfgang Scheffler: Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Ein Beitrag zur Richtigstellung apologetischer Literatur, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 24 (1976), S. 105–112

über Holocaustleugnung und Holocaustleugner allgemein

  • AG Antifa / Antira im StuRa der Uni Halle (Hg.): Trotz und wegen Auschwitz. Nationale Identität und Antisemitismus nach 1945. Münster 2004, ISBN 3897714280
  • Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Benz, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Die Auschwitzleugner. ‚Revisionistische‘ Geschichtslüge und historische Wahrheit. Berlin 1997, ISBN 3885206005
  • Wolfgang Benz: Realitätsverweigerung als antisemitisches Prinzip: Die Leugnung des Völkermords, in: derselbe (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, dtv TB 4648, München 1995, ISBN 3-423-04648-1 (S. 121–139)
  • Richard J. Evans: Der Geschichtsfälscher. Holocaust und historische Wahrheit im David Irving Prozess. Frankfurt/M. 2001, ISBN 359336770X
  • Landesamt für Verfassungsschutz Berlin: Die internationale Revisionismus-Kampagne. Berlin, 1994
  • Martin Finkenberger/Horst Junginger (Hrsg.): Im Dienste der Lügen. Herbert Grabert (1901–1978) und seine Verlage. Aschaffenburg: Alibri-Verlag 2004, ISBN 3932710762
  • Deborah Lipstadt: Betrifft: Leugnen des Holocaust. (1. Auflage 1993) Rio Verlag, 3. Auflage, Zürich 1998, ISBN 3907768108
  • Armin Pfahl-Traughber: Die Apologeten der „Auschwitz-Lüge“ – Bedeutung und Entwicklung der Holocaust-Leugnung im Rechtsextremismus, in: Uwe Backes, Eckhard Jesse (Hrsg.): Extremismus und Demokratie 8, Bonn 1996, S. 75–101
  • Jörg Ohlemacher, Herbert Schulze: Anti-Holocaust-Kampagne. Zum Hintergrund von Neonazismus und Rechtsradikalismus. Religionspädagogisches Institut, Loccum 1992, ISBN 3925258175
  • Michael Shermer, Arthur Hertzberg (Vorwort), Alex Grobman: Denying History: Who Says the Holocaust Never Happened and Why Do They Say It? University of California Press, S. Mark Taper Foundation Imprint in Jewish Studies, 2002, ISBN 0520234693 (englisch)
  • Thomas Wandres: Die Strafbarkeit des Auschwitz-Leugnens. Berlin 2000, ISBN 3428100557
  • Jürgen Zarusky: Leugnung des Holocaust. Die antisemitische Strategie nach Auschwitz. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften Aktuell – Amtliches Mitteilungsblatt. Jahrestagung 9./10. Nov.1999, Marburg. Auch als Internet-Veröffentlichung (pdf-Dokument) erhältlich.

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