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Denkmal für die ermordeten Juden Europas – Wikipedia

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blick vom Mahnmal auf die Bäume des Tiergarten, 09/2007
Blick vom Mahnmal auf die Bäume des Tiergarten, 09/2007
Holocaust-Mahnmal in Berlin 2006
Holocaust-Mahnmal in Berlin 2006

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal genannt, soll als Mahnmal für die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten im Holocaust ermordeten Juden dienen. Zwischen 2003 und Frühjahr 2005 wurde das Bauwerk im Zentrum Berlins auf einer etwa 19.000 m² großen Fläche in der Nähe des Brandenburger Tores errichtet. Der Entwurf stammt von Peter Eisenman. Das Mahnmal wurde am 10. Mai 2005 feierlich eingeweiht und ist seit dem 12. Mai 2005 der Öffentlichkeit zugänglich. Im ersten Jahr kamen über 3,5 Millionen Besucher.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufbau

Das Mahnmal von oben gesehen
Das Mahnmal von oben gesehen

Auf der gewellten Grundfläche wurden 2711 zwischen 0,5° und 2° geneigte Betonquader (Stelen) in parallelen Reihen aufgestellt (54 Nord-Süd- und 87 Ost-West-Achsen). Die Stelen sind hohl mit Wandstärke von ca. 15 cm. Bei identischem Grundriss (2,38 mal 0,95 Meter) sind die Stelen unterschiedlich hoch, zwischen ebenerdig (112 Stück im Gehweg) und 4,7 Meter. Von den nicht-ebenerdigen Stelen sind 367 kleiner als ein Meter, 869 haben Höhen von ein bis zwei Metern, 491 Stelen sind zwischen zwei und drei Metern hoch, 569 Stelen haben eine Höhe zwischen drei und vier Metern und 303 sind größer als vier Meter. Die schwerste wiegt etwa 16 Tonnen. Am Rand des Stelenfelds befinden sich 41 Bäume. Die gepflasterte 13.100 m² große Bodenfläche[1] führt unter das Niveau der umgebenden Straßen. Die gleichmäßig 0,95 Meter schmalen Gänge zwischen den Stelen sind für die Besucher voll begehbar, bieten allerdings nicht genügend Platz, um zu zweit nebeneinander zu gehen.

In einem mehrstufigen Verfahren sind die Stelen speziell oberflächenbehandelt, um einfache Entfernung von Graffiti zu gewährleisten. Die Zahl von 2711 Stelen hat nach Auskunft der Denkmalstiftung keine symbolische Bedeutung, sondern ergibt sich aus den Maßen, die der Architekt für diesen Standort wählte.[2]

Ein unterirdisches, 930 m² großes Museum (Ort der Information) ergänzt den Komplex. Es enthält unter anderem eine Liste aller Namen der bekannten jüdischen Holocaustopfer. Es besteht aus Ausstellungsräumen (778 m²), Vortragsräumen (106 m²) und einem Buchladen (46 m²).[1]

[Bearbeiten] Kosten

Für den Bau des Denkmals wurden 27,6 Millionen Euro aus Mitteln des Bundeshaushalts ausgegeben: 14,8 Millionen Euro für das Stelenfeld, 10,5 Millionen Euro für den Bau des Ortes der Information und 2,3 Millionen Euro für den Ausstellungsbau.[2] [3] Das Grundstück mit einem Wert von ca. 40 Millionen Euro stellte der Bund kostenlos zur Verfügung.

Die Stiftung, die das Denkmal trägt, hat einen laufenden Jahresetat von 2,1 Millionen Euro, die aus dem Haushalt des Bundes-Kulturstaatsministers finanziert werden. Wolfgang Thierse trat im Juni 2006 von seinem Posten als Vorstandsvorsitzer der Denkmalsstiftung zurück, weil er diesen Etat für um mindestens 600.000 Euro unterfinanziert hielt. Er forderte eine Erhöhung des Etats auf mind. 2,7 Millionen Euro jährlich. Darüber hinaus war Thierse der Ansicht, dass man im Allgemeinen mehr für die Errichtung von Denkmalneubauten als für die insoweit konkurrierenden authentischen Mahnmale auszugeben bereit sein müsse.

Im Jahre 2008 hatten bereits 1900 Stelen feine Haarrisse von 0,1 mm Breite. Die Reparaturkosten werden auf 150.000 Euro geschätzt.

[Bearbeiten] Deutungsversuche

Das Mahnmal im Frühjahr 2004
Das Mahnmal im Frühjahr 2004
  • Der Förderkreis um Lea Rosh erklärt das Denkmal zum Kenotaph und vergleicht es mit Kriegerdenkmälern und Soldatenfriedhöfen: Es sei nötig, weil die meisten ermordeten Juden kein eigenes Grab hätten.[4]
  • Die graue Farbe der Stelen soll an die Asche der verbrannten Juden erinnern, die meistens in Gewässer oder auf Felder gestreut wurde.
  • Die Stiftung sieht in der kaum merklichen Neigung der Pfeiler und dem scheinbar schwankenden Boden die Möglichkeit, ein „Gefühl der Verunsicherung“ zu erzeugen.
  • Äußerungen des Architekten Peter Eisenman:
    • Ausmaß und Maßstab des Holocaust machen jeden Versuch, ihn mit traditionellen Mitteln zu repräsentieren, unweigerlich zu einem aussichtslosen Unterfangen. ... Unser Denkmal versucht, eine neue Idee der Erinnerung zu entwickeln, die sich deutlich von Nostalgie unterscheidet. ... Heute können wir die Vergangenheit nur durch eine Manifestation in der Gegenwart verstehen.“[5]
    • Eisenman bezeichnete das Mahnmal auch als einen „Place of no meaning“, einen Ort ohne bestimmte Bedeutung.[6]

[Bearbeiten] Geschichte

Rose am Mahnmal am Tag nach der Einweihung
Rose am Mahnmal am Tag nach der Einweihung
Einer der 41 Bäume des Mahnmals
Einer der 41 Bäume des Mahnmals

1988 regte die Publizistin Lea Rosh den Bau des Denkmals an; laut ihrer Aussage hatte ihr die Idee dazu der Historiker Eberhard Jäckel bei einem gemeinsamen Besuch der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem unterbreitet.[7] Ein Förderkreis wurde gegründet und der Vorschlag fand zunehmend Unterstützung, auch in Form von Spenden. Im Mai 1994 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Berlin, der Bund und der Förderkreis einigten sich schließlich auf den Entwurf von Christine Jackob-Marks: eine 20000 Quadratmeter große schiefe Betonebene mit eingemeißelten Namen der Opfer. Bundeskanzler Helmut Kohl lehnte den Entwurf jedoch im Juni 1995 ab. Eine Reihe von Abgeordneten, darunter die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und der Grüne Volker Beck, versuchten mit einer Parlamentsdebatte die Mahnmal-Idee zu retten.

Im Juli 1997 wurden erneut Entwürfe eingeholt. Der aus einem Stelenfeld bestehende Vorschlag des New Yorker Architekten Peter Eisenman und des New Yorker Bildhauers Richard Serra wurde angenommen, jedoch in der folgenden Zeit mehrfach verändert. So wurde er auf Betreiben von Michael Naumann um ein unterirdisches Museum (zunächst Haus der Erinnerung, später Ort der Information genannt) ergänzt, die Anzahl der Stelen wurde reduziert und es wurden – gegen den Willen Eisenmans – auf Vorschlag von Kohl vierzig Bäume zur Gestaltung des Übergangs in Richtung Tiergarten vorgesehen.[7] Während dieser Verhandlungen zog sich Serra 1998 aus dem Projekt zurück, da er die Änderungen nicht mittragen wollte.

Am 25. Juni 1999 beschloss der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit den Bau des Denkmals. Kosten von 54 Millionen Mark (ca. 28 Millionen Euro) wurden für die Errichtung des Denkmals und des angegliederten Museums eingeplant. Bis 2005 wurden davon etwa 900.000 Euro durch Spenden von Privatpersonen aufgebracht.[7]

Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem erklärte sich im Jahre 2000 bereit, eine Liste aller Namen der bekannten jüdischen Holocaust-Opfer für den Ort der Information zur Verfügung zu stellen. Nach einer Verzögerung durch Fehler bei der europaweiten Ausschreibung begann der Bau am 1. April 2003.

Im Oktober 2003 kam es zu einer Unterbrechung der Arbeiten, als bekannt wurde, dass von der ausführenden Firma für den Bau der Fundamente und der Stelen ein Anti-Graffiti-Schutz der Degussa AG beauftragt werden sollte. Die Degussa-Tochter Degesch hatte während der Zeit des Nationalsozialismus das Giftgas Zyklon B hergestellt, das in den Konzentrationslagern zur Ermordung von Juden eingesetzt wurde. Dass Lea Rosh ohne weitere Rücksprachen Degussa vom Bau des Denkmals ausschließen wollte, sorgte für einen Eklat. Viele Kritiker, einschließlich des Architekten Eisenman[8] – warfen ihr vor, dies nur aufgrund persönlicher Eitelkeit getan zu haben und brachten vor, dass gerade Degussa ihre Vergangenheit vorbildlich aufgearbeitet habe. Degussa konnte auch nachweisen, dass sie über eine Tochterfirma bereits einen Betonverflüssiger für das Denkmal geliefert hatte - was bei einem Ausschluss den Abbruch der bisher gelieferten Stelen notwendig gemacht hätte. Am 13. November 2003 beschloss das Kuratorium der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas den Weiterbau mit weiterer Beteiligung der Degussa. Am 12. Juni 2004 war der Rohbau des Ortes der Information fertiggestellt, inzwischen stand circa die Hälfte der insgesamt 2711 Stelen. Beim Richtfest waren neben den Stiftungsmitgliedern und dem Architekten Peter Eisenman zahlreiche Vertreter der Presse anwesend. Ein Teil des Stelenfeldes war erstmals für die Öffentlichkeit begehbar.

Am 15. Dezember 2004 wurde mit einem öffentlichen Festakt die letzte der insgesamt 2711 Betonstelen gesetzt. Gleichzeitig wurde mit der Pflanzung der Nadelbäume begonnen.

Mit der Einrichtung der von Dagmar von Wilcken gestalteten Ausstellung am Ort der Information wurde Ende 2004 begonnen, die Eröffnung des Denkmals und des Orts der Information fand am 10. Mai 2005 statt.

Bereits nach drei Jahren haben sich an 1361 der 2711 Stelen Haarrisse im Beton gebildet, die saniert werden sollen. Die Untersuchung wurde von Joachim Schulz, Sachverständiger für Sichtbeton und Lehrbeauftragter für Bauschäden an der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin durchgeführt. [9]

[Bearbeiten] Kritik

Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin
Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin

In der Öffentlichkeit gab und gibt es kontroverse Diskussionen um Form und Größe des Denkmals.

In der Zielsetzung wird das Denkmal unter anderen vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert, da zwar der ermordeten Juden Europas gedacht werde, nicht aber anderer Opfer des NS-Regimes, die ebenfalls im Holocaust ihr Leben ließen. Die Kritik von dieser Seite wurde abgeschwächt durch die Bewilligung eines weiteren und etwas kleineren Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma. Die Trennung der Mahnmale für einzelne Opfergruppen wird nun als Separation und Hierarchisierung kritisiert.

Kritisiert wurde die Formensprache des Mahnmals als künstlerische Beliebigkeit, die keine offensichtliche Beziehung zum Holocaust erweckt. Das Werk benötigt eine Erklärung, um die Absicht zu verdeutlichen, wobei die Erklärungen als etwas hergeholt kritisiert werden. Ebenso beinhaltet das Stelenfeld selbst keine weitergehenden Informationen zum Holocaust.

[Bearbeiten] Mangelnde Authentizität und Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit

Eine grundsätzliche Kritik findet sich in der aufmerksamkeitsheischenden Art und Weise der Werbung für einen beliebigen Denkmalneubau, der in Deutschland angesichts einer Vielzahl authentischer Bauten und Gedenkstätten völlig unnötig sei. Ignatz Bubis, der mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl den Bauplatz und den Bau vereinbarte, legte Wert auf die Feststellung, dass die Juden dieses Denkmal für ihre Trauer nicht benötigten. Nach Eike Geisel stelle das Denkmal eine versteckte „Renationalisierung der Erinnerung von Deutschen für Deutsche“ dar und vermindere die Auseinandersetzung mit Täterschaft und Schuld an den zuhauf vorhandenen gebauten Zeitzeugen des Holocausts.

Kritikern zufolge wäre bereits im unmittelbaren Umfeld des Denkmals ein Ausbau der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ angemessener gewesen, die die ehemalige Gestapo-Zentrale thematisiert. Die Kritik verstummte, als diese in Bundesregie mit dem (später hinzugefügten) Dokumentationszentrums des Holocaustmahnmals verknüpft wurde. Im weiteren Umfeld ist auch die geplante Bundesstiftung für die Berliner NS-Gedenkstätten nicht abgeschlossen, einer vergleichbar der Stiftung Bayerische Gedenkstätten landeseigene Trägerschaft hat sich Berlin verweigert. Auch die bislang nicht vorgesehene Einbeziehung der unter Landesträgerschaft stehenden, teilweise baufälligen brandenburgischen KZ-Gedenkstätten wie des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst sind noch völlig offen.

Während die Bauwerkserhaltung vieler authentischer Gedenkstätten nicht gesichert ist [10] bei der Gedenkstätte KZ Dachau vom CID mangels ausreichender Einnahmen für den laufenden Betrieb (neben freistaatlichen Zuschüssen im wesentlichen Busparktickets, Spenden und Gebühren für Audioführungen) bereits über Eintrittsgelder nachgedacht wurde, galt das Denkmal mit 2,1 Mio Jahresetat als finanziell gut ausgestattetes Luxusprojekt. So steht der bundesfinanzierte Denkmalneubau in Konkurrenz mit den im Rahmen der Kulturhoheit der Ländern betreuten authentischen Gedenkstätten, die nur knappe Finanzmittel erhalten. So betrugen 2006 die Zuwendungen des Freistaats Bayern für die Stiftung Bayerische Gedenkstätten, die Dachau und Flossenbürg und deren Außenstellen zu unterhalten hat, nur vergleichsweise geringe 4,5 Millionen Euro [11]. Weitere Mittel und Aktivitäten werden etwa über Parkgebühren, Spenden und die Aktivitäten der Religionsgemeinschaften und privater Träger und Fördervereine organisiert. Spektakuläre Werbeaktionen wie durch die Initiative Lea Roshs wären in diesem Zusammenhang völlig unvorstellbar. So hatte diese erst nach heftigen Protesten eine Telefonsammelaktion mit 0190-Rufnummern [12] eingestellt, auch eine Plakataktion unter dem Slogan „Den Holocaust hat es nie gegeben“, wie auch die Drohung Lea Roshs bei der Denkmalseröffung, sie werde zur Authentisierung einen von ihr in der Gedenkstätte Vernichtungslager Belzec aufgefundenen Backenzahn in einer der Stelen des Denkmals einbetonieren lassen führten zu Kontroversen. Lea Rosh wurde der unmittelbaren Verantwortung für das Denkmal enthoben.

Die öffentlichkeitswirksame Debatte um den Neubau hat allerdings auch mit zu einer Erhöhung der Besucherzahlen wie auch dem lokalen Engagement bei authentischen Denkmalen beigetragen.

[Bearbeiten] Rolle in der Berliner Stadtenwicklung

Anfänglich hat die Berliner Stadtverwaltung dem Vorhaben merklichen Widerstand entgegengesetzt auch weil man ein stadtplanerisches Hindernis an zentraler Stelle befürchtete. Mit dem Umzug des Bundestages 1999 von Bonn nach Berlin wurden zunehmend Teile der Verwaltungsaufgaben für den Reichstagsbereich jedoch abgegeben und der Widerstand so umgangen. Die Intention von Lea Rosh, einen Stein des Anstoßes zu begründen, trifft viel mehr auf ihre Person und die Debatte um den Denkmalbau als auf das Denkmal selbst zu. Errichtet wurde ein architektonisches Highlight und eine beliebte Touristenattraktion.

Eine Architekturkritik[13] beschreibt eine erstaunliche Akustik, die die städtische Umgebung beim Eintreten in die schmalen Wegeschnell zurücktreten lässt und ein Spannungsfeld zwischen geometrisch-strenger Form und vielfältigen und metaphorischen Assoziationen. Dies mache einen Besuch des Stelenfelds zum Event, zur unmittelbaren Erfahrung, welche eine inhaltliche Auseinandersetzung überlagere.

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde öfters mit dem Wunsch zitiert, das Denkmal möge ein Ort sein, "zu dem man gerne hingeht"[14]. Dies scheint auch, zur Irritation mancher[13], der Fall zu sein. Das Kunstwerk, weniger die zugehörige Ausstellung, wurde im Ansturm der ersten Monate stark frequentiert und bereits kurz nach Eröffnung in einer Art und Weise aktiv in das Berliner Stadtleben und den Berlintourismus einbezogen, die an einem authentischen Gedenkort unvorstellbar wäre.

[Bearbeiten] Meinungen

Zwischen den Stelen
Zwischen den Stelen
Quellenangaben
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  • Paul Spiegel (ehemaliger Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland): „Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist zwar kein authentischer Ort. Und doch hoffe ich, dass dieses Denkmal Herz und Gewissen jeder Besucherin und jeden Besuchers erreicht.“
  • Wolfgang Thierse (Bundestagspräsident a. D.): „Das Denkmal ist nicht der steinerne Schlussstrich unseres öffentlichen Umgangs mit unserer Nazi-Geschichte.“
  • Peter Eisenman (Architekt): „Ich bin New Yorker, aber von heute an ist ein Teil meiner Seele immer hier in Berlin.“
  • Claus Leggewie (Politologe): „Lea Rosh (hat) das Land mit «ihrem» Mahnmal überrollt und, trotz eigenem Zickzackkurs, alle unter Verdacht gestellt und am Ende, genervt oder eingeschüchtert, verstummen lassen, die aus guten fachlichen, pädagogischen oder ästhetischen Gründen Einwände gegen das beabsichtigte Grossprojekt äusserten.“
  • Shimon Stein (Israelischer Botschafter): „Es bleibt mir eigentlich nur zu hoffen, dass man da reingeht und man nicht mehr so rauskommt, wie man reingegangen ist.“
  • Adolf Muschg (Präsident der Berliner Akademie der Künste): „Einstweilen fühle ich mich nur überwältigt und ratlos. Vielleicht muss das so sein.“
  • Volker Beck (Politiker Bündnis 90/Die Grünen): „Gegen ein Mahnmal für die ermordeten Juden Europas ist eingewandt worden, man sollte ein Denkmal für alle Opfer errichten. Dieser Einwand wiegt schwer. [...] Ich meine, die Erinnerungsarbeit wird den Opfern viel eher gerecht, wenn man diese spezifischen Aspekte nicht mit einer allgemeinen Formel ‚Für alle Opfer‘ verwischt, sondern sie herausarbeitet und damit überhaupt erst eine Auseinandersetzung mit dieser Geschichte ermöglicht.“
  • Henryk M. Broder „Das Mahnmal ... setzt neue Maßstäbe für Größenwahn, Kitsch und Idiotie.“
  • Bernd Hillemeier (Bauingenieur, an der Entwicklung der Betonrezeptur für die Stelen beteiligt): „Beton mit echten scharfen Kanten.“

[Bearbeiten] Ähnliche Projekte

Ein ähnliches Feld bestehend aus 72 riesigen, identischen Granitkolonnen (je 4,5 m Höhe und 0,9 m Breite) hat die französische Künstlerin Aurélie Nemours (1910-2005) unter dem Namen L'alignement du XXIe siècle seit den 1980ern in einem Park der französischen Stadt Rennes geschafften. Auch im Garten des Jüdischen Museums in Berlin steht ein kleines Säulenfeld, das ebenfalls das Gefühl eines schwankenden Bodens vermittelt. Die Ähnlichkeit von Eisenmans Stelenfeld mit dem Garten des Exils des damals im Bau befindlichen Jüdischen Museums Berlin veranlasste dessen Architekten Daniel Libeskind zu Plagiatsvorwürfen, der Streit konnte aber beigelegt werden.

Laut dem Architekturkritiker Hanno Rauterberg enthält der italienische Zeichentrickfilm „Allegro non troppo“ (1978) von Bruno Bozzetto eine Szene, in der ein Feld von Stelen zu sehen sei, das dem Holocaust-Mahnmal in Berlin stark ähnelt. Auch bei der Filmsequenz gehe es um Trauer, Verlust, Verlorenheit.[15]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Das Holocaust-Mahnmal erhielt 2007 den US-amerikanischen Architekturpreis AIA Institute Honor Awards, der als höchste Anerkennung für Architektur in den USA gilt.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Zahlenmaterial der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  2. a b Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Häufig gestellte Fragen
  3. Informationsblatt der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  4. Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Warum ein Denkmal (nur) für die Juden?
  5. Eisenman 1998, Information der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  6. Artikel in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. August 2003
  7. a b c Artikel in: SZ-Magazin 17/2005
  8. Artikel in: Die Zeit vom 30. Oktober 2003
  9. www.morgenpost.de -Holocaust-Mahnmal: Schon jede zweite Stele mit Rissen vom 22. Januar 2008
  10. Hubel, Achim ; Wirth, Hermann (Hrsg.): Dokumentation der Jahrestagung 1994 in Weimar - Thema: Denkmale und Gedenkstätten ISSN 0863-0712
  11. http://www.stmf.bayern.de/imperia/md/content/stmf/broschueren/staatshaushalt2006.pdf Zuwendungen für alle bayerischen KZ -Gedenkstätten
  12. http://www.nzz.ch/2001/08/09/fe/article7K8NT.html , Schalten Sie nicht ab! Gedenkstätten in der Ökonomie der Aufmerksamkeit Claus Leggewie / Erik Meyer, 9. August 2001,Neue Zürcher Zeitung
  13. a b http://www.bbk-berlin.de/cms/site/side606.html Stefanie Endlich, Harmonie und Dissonanzen, Kunststadt Stadtkunst 2005
  14. http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/05/10/a0136 Die Erinnerungslücken bleiben, Jan Feddersen, Taz 10. Mai 2006
  15. Artikel in: Die Zeit Nr. 16 vom 14. April 2005

[Bearbeiten] Literatur

  • Ute Heimrod (Hrsg.): Der Denkmalstreit – das Denkmal? Die Debatte um das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas". Eine Dokumentation. Philo Verlagsgesellschaft, Berlin 1999. (1300 Seiten starke Sammlung von öffentlichen Diskussionsbeiträgen auf dem Weg zum Denkmal, inkl. einer Dokumentation der Wettbewerbsentwürfe.)
  • Jan-Holger Kirsch: Nationaler Mythos oder historische Trauer? Der Streit um ein zentrales "Holocaust-Mahnmal" für die Berliner Republik. Böhlau-Verlag, Köln 2003 (= Beiträge zur Geschichtskultur 25). ISBN 3-412-14002-3
  • Claus Leggewie, Erik Meyer: "Ein Ort, an den man gerne geht". Das Holocaust-Mahnmal und die deutsche Geschichtspolitik nach 1989. Carl Hanser Verlag, München 2005.
  • Hans-Ernst Mittig: Gegen das Holocaustdenkmal der Berliner Republik. Karin Kramer Verlag, Berlin 2005.
  • Hans-Georg Stavginski: Das Holocaust-Denkmal. Der Streit um das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" in Berlin (1988-1999). Schöningh Verlag, Paderborn 2002.
  • Holger Thünemann: Holocaust-Rezeption und Geschichtskultur. Zentrale Holocaust-Denkmäler in der Kontroverse. Ein deutsch-österreichischer Vergleich. Schulz-Kirchner Verlag, Idstein 2005. ISBN 382480381X
  • Karen E. Till: The New Berlin. Memory, Politics, Place. University of Minnesota Press, Minneapolis/London 2005.
  • Christian Saehrendt: Information beeindruckt mehr als Kunst. Eine Umfrage unter Schülern nach deren Besuch des Holocaustmahnmals. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 23. Januar 2007.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Denkmal für die ermordeten Juden Europas – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 30' 50" N 13° 22' 44" O


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