Sinsheim
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Wappen | Deutschlandkarte | ||
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Basisdaten | |||
Bundesland: | Baden-Württemberg | ||
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | ||
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | ||
Höhe: | 154 m ü. NN | ||
Fläche: | 127,01 km² | ||
Einwohner: | 35.584 (31. März 2007)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 280 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 74889 (alt: 6920) | ||
Vorwahlen: | 07260, 07261, 07265, 07266, 07268 | ||
Kfz-Kennzeichen: | HD | ||
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 085
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Stadtgliederung: | Kernstadt und 12 Stadtteile | ||
Adresse der Stadtverwaltung: | Wilhelmstraße 14–16 74889 Sinsheim |
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Webpräsenz: | |||
Oberbürgermeister: | Rolf Geinert | ||
Lage der Stadt Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis | |||
Sinsheim ist eine Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs, etwa 22 Kilometer südöstlich von Heidelberg beziehungsweise 28 Kilometer nordwestlich von Heilbronn, an der Elsenz. Sie ist nach Weinheim die zweitgrößte Stadt des Rhein-Neckar-Kreises und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1973 ist Sinsheim Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Angelbachtal und Zuzenhausen hat die Stadt Sinsheim eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Sinsheim ist vor allem bekannt durch das Auto- und Technikmuseum Sinsheim sowie die Messe Sinsheim. Bis zur Kreisreform 1973 war Sinsheim Sitz des gleichnamigen Landkreises, welcher das Kfz-Kennzeichen SNH hatte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Sinsheim liegt im Herzen des Kraichgaus zwischen Heidelberg und Heilbronn und grenzt an die südlichen Ausläufer des vorderen Odenwalds. Durch die Stadt fließt die Elsenz, ein kleiner, nicht schiffbarer, linker Nebenfluss des Neckars, der bei Neckargemünd mündet.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Sinsheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Bad Rappenau, Kirchardt, Ittlingen und Eppingen (alle Landkreis Heilbronn), Östringen (Landkreis Karlsruhe) sowie Angelbachtal, Mühlhausen (Kraichgau), Dielheim, Zuzenhausen, Waibstadt und Neckarbischofsheim (alle Rhein-Neckar-Kreis).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Sinsheims gliedert sich in die Kernstadt und die zwölf im Rahmen der Kreisreform Baden-Württemberg zwischen 1971 und 1973 eingemeindeten Stadtteile Adersbach, Dühren, Ehrstädt, Eschelbach, Hasselbach, Hilsbach, Hoffenheim, Reihen, Rohrbach, Steinsfurt, Waldangelloch und Weiler.
In jedem Stadtteil gibt es einen Ortschaftsrat, der von der Bevölkerung des Stadtteils bei jeder Kommunalwahl gewählt wird. Vorsitzender des Ortschaftsrats ist der Ortsvorsteher. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten, zu hören. In jedem Stadtteil gibt es ferner eine Verwaltungsstelle, in welcher man die wichtigsten Angelegenheiten einer Stadtverwaltung „vor Ort“ erledigen kann. Hier halten auch die Ortsvorsteher regelmäßige Sprechstunden ab.
Neben den Stadtteilen werden zum Teil noch separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen unterschieden, die meist aber nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören Rauhof, Eulenhof, Eichmühle, Junghof, Neufeldsiedlung, Birkenauerhof, Buchenauerhof, Immelhäuser Hof, Hammerau und Schloss Neuhaus.
[Bearbeiten] Raumplanung
Sinsheim bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Heidelberg. Zum Mittelbereich Sinsheim gehören neben der Stadt Sinsheim noch die Städte und Gemeinden Angelbachtal, Epfenbach, Eschelbronn, Helmstadt-Bargen, Lobbach, Mauer, Meckesheim, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Reichartshausen, Spechbach, Waibstadt und Zuzenhausen des Rhein-Neckar-Kreises.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühgeschichte
Der spektakulärste und älteste Fund aus der Entstehungsgeschichte Sinsheims datiert etwa 600.000 Jahre vor unserer Zeit. In einem Steinbruch bei Mauer zwischen Sinsheim und Heidelberg wurde im Jahr 1907 der Unterkiefer des Homo heidelbergensis gefunden, der bis dahin älteste Fund eines Vorfahren des Homo sapiens in Europa. In der Entwicklungsgeschichte der Erde bildete sich der Kraichgau über die Jahrtausende zu einer Hügellandschaft aus, die gleichermaßen fruchtbare Flussauen als auch schwer zugängliche Rückzugsgebiete bot, wodurch die Region für die Ansiedelung früher Kulturen wie geschaffen war.
Erste Besiedlungsspuren auf dem Gebiet der heutigen Gemarkung Sinsheim stammen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Insgesamt konnten bis heute 26 Hügelgräber aus dem zweiten und dritten vorchristlichen Jahrtausend in und um Sinsheim gefunden werden, daneben steinzeitliche Urnenfelder sowie Steinbeile, Lanzenspitzen und zahlreiche weitere Funde.
Im Ortsteil Dühren bestand um 400 v. Chr. ein keltischer Ringwall, daneben sind noch weitere keltische Funde in Sinsheim bekannt, darunter das „Fürstinnengrab“ mit reichen Grabbeigaben.
[Bearbeiten] Römerzeit
Mit der Niederschlagung des Bataveraufstandes im Jahre 70 begannen die Römer ihren Machtbereich um einige Kilometer östlich des Rheins auszuweiten. Wahrscheinlich kam die Gegend um Sinsheim zu diesem Zeitpunkt unter römische Kontrolle. Spätestens im Jahre 98, mit der Vorverlegung der Reichsgrenze an Odenwald und Neckar (siehe Neckar-Odenwald-Limes) unter Kaiser Trajan, wurde der Raum Teil des Römischen Reichs. Das heutige Sinsheim liegt inmitten des damals neu besetzten Gebietes, des so genannten Dekumatlandes (agri decumates). Ein römischer Viergötterstein, der in Sinsheim gefunden wurde, benennt eine Siedlung Saliobriga. Von den Römern zeugen auch die Fundamente römischer Gutshäuser auf der Gemarkung Sinsheim sowie die größte jemals in Süddeutschland gefundene Jupitergigantensäule, die im heutigen Ortsteil Steinsfurt geborgen werden konnte.
Mit dem Zerfall des Neckarlimes und dem Abzug der Römer 259/260 drangen Germanen (Alamannen) auf das Gebiet des heutigen Sinsheim vor. Bereits aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. sind alamannische Siedlungsspuren bekannt. Um das Jahr 500 kam das Gebiet von Sinsheim zum Frankenreich und bereits um das Jahr 550 datieren die ältesten fränkischen Siedlungsspuren im Bereich der heutigen Kernstadt.
Die Besiedlung von Sinsheim war durch den Lauf der Elsenz und die alte Fernverkehrsstraße von Magdeburg über Leipzig nach Würzburg und Basel begründet, die in dieser Gegend von Heilbronn kommend über Steinsfurt nach Sinsheim führt.
[Bearbeiten] Erste schriftliche Erwähnung 770
Im Lorscher Codex wird Sinsheim im Jahr 770 erstmals urkundlich erwähnt, damals hat ein gewisser Hagino dem Kloster Lorsch eine Hufe in „Sunnisheim“ übereignet. Ein großer fränkischer Friedhof gibt Aufschluss über diese Zeit. Der Ort hatte als Mittelpunkt des Elsenzgaues bereits früh Bedeutung, ein Gaugrafengeschlecht hatte hier vermutlich seinen Sitz. Um 908 soll Konrad von Hessen in Sinsheim eine Burg erbaut und den Ort mit einer Mauer befestigt haben.
[Bearbeiten] Klostergründung um das Jahr 1000
Gaugraf Otto von Kärnten (ca. 948–1004) ließ auf dem Stiftsberg ein Kloster und eine Kirche erbauen, die zunächst dem Bistum Worms unterstanden. Nach dem Tode Ottos überließen 1024 die in Rheinfranken herrschenden Salier den Kraichgau und die umliegenden Ländereien dem Grafen Wolfram aus der Familie der Zeisolf-Wolframe als Lehen. Gaugraf Zeisolf erhielt 1064 von Heinrich IV. das Marktrecht in Sinsheim, 1067 auch das Münzrecht. Zeisolfs Bruder Johannes, der Speyrer Bischof wurde, ertauschte von Worms das Sinsheimer Augustinerkloster und weihte es im Jahr 1100 im Beisein von Heinrich IV. zu einem Benediktinerkloster um. Aus diesem Anlass wurden dem Kloster auch größere Ländereien, darunter der heutige Stadtteil Steinsfurt, zugeschlagen. Das Kloster blieb lange bedeutender als der Marktort, auch noch nachdem die Abtei im Jahr 1108 verschiedene Rechte am Ort an König Heinrich V. abgetreten hatte.
Im Jahr 1192 verlieh Kaiser Heinrich VI. dem Ort städtische Rechte. Die erste Erwähnung als „civitas“ (Stadt) erfolgt in einer Urkunde aus dem Jahr 1234. Aus dem Jahr 1300 ist das älteste Stadtsiegel überliefert. Der Stadtname lautete inzwischen „Sunnensheim“.
Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden die Herren von Laufen Grafen in Kraichgau und Elsenzgau, anschließend wurde Sinsheim mehrfach verpfändet und hatte häufig wechselnde Herren. Zudem bestanden mit benachbarten Dörfern territoriale Verbünde. Es regierten die Markgrafen von Baden, die Herren von Gemmingen und die Herren von Hirschhorn.
[Bearbeiten] Zugehörigkeit zur Kurpfalz ab 1329
1329 kam Sinsheim an die Kurpfalz und wurde ab 1362 dem kurpfälzischen Oberamt Mosbach unterstellt. Im Jahr 1410 fiel die Stadt an Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach, der ab 1440 auch Ansprüche auf das Nachbardorf Reihen erhob und dieses 1472 erwarb. Nach dem Tod des letzten Mosbachers im Jahr 1499 ging Sinsheim an die Hauptlinie der Pfalzgrafen zurück. Umliegende Dörfer unterstanden zumeist den im Ritterkanton Kraichgau zusammengeschlossenen Adeligen.
1496 wurde das Sinsheimer Benediktinerkloster unter Abt Michael von Angelloch zu einem weltlichen Ritterstift umgewandelt. Im Bauernkrieg wurde Sinsheim 1525 von rund 1200 bewaffneten Bauern bedrängt, die nach der Öffnung der Stadttore unter Anführung des früheren Eppinger Pfarrers Anton Eisenhut das Ritterstift erstürmten und zahlreiche Zerstörungen hinterließen. Der Zorn der Bauern richtete sich gegen die im Stift lebenden Söhne der Grundherren des Elsenz- und Kraichgaus. Viele Adlige aus dem Kraichgau schlossen sich in den Folgejahren den Thesen Luthers an. Das Ritterstift in Sinsheim wurde von 1528 bis 1533 wieder instandgesetzt. 1557 bekannte sich Pfalzgraf Ottheinrich zur Augsburger Konfession, sein Nachfolger Friedrich III. vollzog dann die Reformation in der gesamten Kurpfalz. 1565 ließ Friedrich III. den Chor des Ritterstifts öffnen und katholisches Inventar verbrennen. Da das Stiftskapitel weiterhin die Annahme der Reformation verweigerte, hob Friedrich das Stift am 5. Juli 1565 auf.
Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 wurde Sinsheim mehrmals von marodierenden Truppen heimgesucht und unter der Bevölkerung herrschte Armut und Elend. Einige verlustreiche Schlachten fanden im Umland statt, z.B. die Schlacht bei Mingolsheim und die Schlacht bei Wimpfen im Jahr 1622, und der kaiserliche Feldherr Tilly verwüstete auch Sinsheim. Nach Tilly zogen die Schweden ein, anschließend Kroatische Reiter, danach Franzosen. Im heutigen Ortsteil Reihen reduzierte sich die Bevölkerung von 300 zu Beginn auf 14 Personen zum Ende des Krieges. Ähnlich verlustreich ging es auch in Sinsheim selbst zu. In den Wirren des Krieges scheiterte auch ein letzter Versuch, das Sinsheimer Kloster neu zu gründen.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 kehrte jedoch kein Frieden in der verwüsteten und größtenteils entvölkerten Stadt ein. Die nahe Festung Philippsburg war während der nachfolgenden Franzosenkriege Ausgangspunkt und Ziel vieler Truppen, die oft ihren Weg durch Sinsheim nahmen. Im Jahr 1674 trafen in der Schlacht bei Sinsheim 20.000 Soldaten aufeinander, der französische Marschall Turenne schlug die deutschen kaiserlichen Truppen empfindlich und plünderte die Stadt. 1689 brannten Truppen Ludwigs XIV. unter General Mélac die Stadt komplett nieder.
In dem kleinen bäuerlichen Anwesen „Lerchennest“ in Steinsfurt versuchte im August 1730 der Kronprinz Friedrich von Preußen (Friedrich der Große), seinem Vater und der Verantwortung des Preußischen Hofes zu entfliehen. Die Flucht wurde allerdings vereitelt und der Kronprinz in der Festung Küstrin inhaftiert.
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts erfuhr Sinsheim Wiederaufbau und bescheidenes Wachstum, so dass Goethe im Jahr 1797 die Stadt in „Dichtung und Wahrheit“ als „heiteres Landstädtchen“ beschreiben konnte.
[Bearbeiten] Badische Amtsstadt im 19. Jahrhundert
Mit dem Ende der Kurpfalz im Jahre 1803 wurde Sinsheim kurzzeitig dem neugebildeten Fürstentum Leiningen zugeschlagen, um dann 1806 dem neu gegründeten Großherzogtum Baden als Amtsstadt zuzufallen. Die Verwaltung des Bezirksamts war zunächst im 1712 neu errichteten Rathaus untergebracht, bevor 1840 ein großherzogliches Bezirksamtsgebäude bezogen werden konnte.
Ab 1819 war Karl Wilhelmi Pfarrer in Sinsheim. Auf ihn geht die Vereinigung von reformierter und lutherischer Kirche 1821 zur badischen Landeskirche zurück. Im Jahre 1830 gründete er die Sinsheimer „Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit“, die die vorzeitlichen Bodendenkmäler sicherte und erforschte.
Im September 1840 fand ein Manöver des VIII. Deutschen Armeekorps statt, dessen Hauptquartier sich von 14. bis 16. September in Sinsheim befand. Aus diesem Anlass weilten zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten in der Stadt, darunter der badische Großherzog Leopold, der König und Kronprinz von Württemberg, der Erbgroßherzog und der Prinz von Hessen, Prinz Wilhelm I. von Preußen (der spätere deutsche Kaiser) sowie hohe Militärs aus Russland, Österreich, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und verschiedenen altdeutschen Teilstaaten.
Während der Badischen Revolution 1848 kam es auch in Sinsheim zu Aufständen demokratischer Bürger und Handwerker. Die Revolutionäre Karl Bauer, Eduard Speiser und Müller Rau herrschten ab April 1848 im Sinsheimer Rathaus und riefen dort die demokratische Republik aus, anschließend zogen sie mit 250 bewaffneten Freischärlern nach Heidelberg, um dort dem Revolutiönär Friedrich Hecker beizustehen.
Die Niederschlagung des Heckeraufstandes intensivierte in ganz Baden die ohnehin aufgrund der vorherrschenden Armut begonnene Auswanderungswelle in die Vereinigten Staaten, wo viele Badener als so genannte Forty-Eighters in der Nordstaatenarmee kämpften oder sich anderweitig demokratisch engagierten. Der gebürtige Sinsheimer Franz Sigel erreichte im Sezessionskrieg den Generalsrang. Aus Amerika kamen dagegen in den 1870er-Jahren die Reblaus und andere Weinberg-Schädlinge, so dass der seit dem 16. Jahrhundert in und um Sinsheim betriebene Weinbau binnen weniger Jahre praktisch zum Erliegen kam. Viele Weinberge wurden zu Äckern oder Wiesen.
1863 wurde das Bezirksamt Sinsheim um das Gebiet des aufgelösten Bezirksamtes Neckarbischofsheim vergrößert. 1868/69 wurde die Eisenbahnstrecke Meckesheim–Jagstfeld über Sinsheim gebaut. Der Bau der Eisenbahn brachte wirtschaftlichen Aufschwung, die zum Bau der Trassen benötigten Steinbrüche boten Arbeit für viele Männer. Im Jahr 1900 wurde die Bahnstrecke Steinsfurt–Eppingen als Querverbindung zwischen der Elsenztalbahn und der Kraichgaubahn eröffnet.
[Bearbeiten] Sinsheim im 20. Jahrhundert
Um 1910 waren die meisten heutigen Stadtteile elektrifiziert und an Wasserleitungen angeschlossen. Trotz Inflation konnte bis 1928 das Wohnbauprojekt in der Gartenstadt abgeschlossen werden. Die Wirtschaftskrise ab 1929 sorgte erneut für hohe Arbeitslosigkeit und große Armut. Es wurden Suppenküchen in der Stadt betrieben, um Erwerbslose mit dem Nötigsten zu versorgen. Der Aufschwung der frühen 1930er-Jahre wurde mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh beendet.
1924 wurde das Bezirksamt Sinsheim um das Gebiet des aufgelösten Bezirksamt Eppingen vergrößert, 1939 ging aus dem Bezirksamt der Landkreis Sinsheim hervor, wodurch Sinsheim zum Sitz eines Landratsamts wurde.
Im Gefolge der Reichspogromnacht kam es 1938 auch in Sinsheim und Umgebung zu Ausschreitungen gegen Juden und jüdische Einrichtungen. Unter dem Kommando des Sinsheimer Bürgermeisters und NSDAP-Ortsgruppenleiters Jürgen Rieg wurden am 10. November in allen 53 Gemeinden des damaligen Amtsbezirks Sinsheim jüdische Einrichtungen wie Synagogen, Friedhöfe und Geschäfte zerstört. Die letzten in Hoffenheim und anderen Ortschaften lebenden Deutsche jüdischen Glaubens wurden am 22. Oktober 1940 von Kripo-Beamten (Gestapo) abgeholt, in Sammellager nach Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe gebracht und in sieben Zügen über Belfort nach Gurs deportiert.
Besonders die letzten Kriegstage brachten schwere Zerstörungen in Sinsheim. Die Sprengung vieler Neckarbrücken vor den anrückenden Amerikanern sollte noch lange Jahre für infrastrukturelle Probleme sorgen. Der Krieg war für Sinsheim mit dem Einmarsch der Amerikaner am 2. April 1945 zu Ende. Der Landkreis Sinsheim wurde von der amerikanischen Militärverwaltung direkt nach dem Krieg umgebildet.
Ab 1946 sorgte die Zuweisung von zahlreichen einzugliedernden Flüchtlingen für ein starkes Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen Eingliederungsprobleme. Sehr viel Bauland musste erschlossen werden und die Stadt dehnte sich weit über den historischen Ortskern aus. Die vormals in der Innenstadt ansässigen Bauern wurden ausgesiedelt, die Innenstadt modernisiert und Schulen und Sporteinrichtungen vergrößert oder neu errichtet.
Der Bau des Autobahnabschnitts der A 6 von Heilbronn nach Mannheim in den 1960er-Jahren schloss Sinsheim an internationale Verkehrswege an und brachte auch bedeutende Industrieansiedungen mit sich. Im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Sinsheim aufgelöst und sein Gebiet überwiegend auf den Rhein-Neckar-Kreis und den Landkreis Heilbronn aufgeteilt. Sinsheim selbst kam dabei zum Rhein-Neckar-Kreis.
Im Zuge der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 wurden mehrere angrenzende Gemeinden in die Stadt Sinsheim eingegliedert. Dadurch erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung und die Einwohnerzahl überschritt die 20.000er-Grenze. Die Stadtverwaltung stellte deshalb den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss.
[Bearbeiten] Religionen
Sinsheim gehörte zunächst zum Bistum Worms, seit 1099 zum Bistum Speyer und war dem Archidiakonat der Propstei des Kollegiatsitfts zum Hl. Johannes und Hl. Guido in Speyer zugeordnet. Wie in der gesamten Kurpfalz, so wurde auch in Sinsheim die Reformation eingeführt und zwar ab 1553 mit dem ersten evangelischen Geistlichen. 1557 erhielt Sinsheim eine erste protestantische Kirchenordnung und ab 1559 setzte sich das reformierte Bekenntnis durch. Zwischen 1576 und 1583 war Sinsheim vorübergehend lutherisch. Eine eigene lutherische Gemeinde gab es jedoch erst wieder ab 1696. Während des Dreißigjährigen Krieges war Sinsheim vorübergehend katholisch. Ab 1697 wurde die einzige Kirche am Ort von beiden protestantischen und von der inzwischen wieder offiziell zugelassenen katholischen Gemeinde simultan genutzt, bevor diese im Rahmen der Kirchenteilung der Kurpfalz 1707 geteilt wurde. Den Katholiken wurde der Chorraum, den Reformierten das Langhaus zugestanden. 1715 wurde sogar eine Scheidemauer eingebaut.
Nach dem Übergang an das Großherzogtum Baden 1806 erfolgte 1821 die Vereinigung beider protestantischen Gemeinden zu einer unierten Gemeinde. Sinsheim wurde Sitz eines Dekanats. Der zugehörige Kirchenbezirk Sinsheim fusionierte zum 1. Januar 2005 mit dem Nachbarkirchenbezirk Eppingen-Bad Rappenau zum neuen Kirchenbezirk Kraichgau. Ihm gehören alle Kirchengemeinden der Stadt an. Es sind dies die Kirchengemeinden Adersbach und Hasselbach, Dühren, Ehrstädt, Eschelbach, Hilsbach und Weiler, Hoffenheim, Reihen, Rohrbach und Steinsfurt, Sinsheim sowie Waldangelloch. Die Sinsheimer Gemeinde wurde 1981 in die Lukasgemeinde und die Markusgemeinde geteilt. Diese bilden jedoch weiterhin die Gesamtkirchengemeinde Sinsheim. Die Stadtkirche gehört seit dem Neubau der katholischen Kirche 1964 allein den Protestanten. In den Stadtteilgemeinden gibt es jeweils eine eigene evangelische Kirche.
Die seit dem 17. Jahrhundert wieder bestehende katholische Gemeinde gehörte zunächst weiterhin zum Bistum Speyer, ab 1801 zur Dalbergischen Verwaltung und dann zum Generalvikariat Bruchsal, bevor sie 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurde. Die Pfarrgemeinde wurde dem Dekanat Waibstadt zugeordnet.
1964 wurde die neue katholische St.-Jakobus-Kirche erbaut. Auch in den Stadtteilen Sinsheims entstanden vor allem nach Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise eigenständige katholische Gemeinden. Nach Auflösung des Dekanats Waibstadt 1976 wurden die Pfarrgemeinden im Sinsheimer Stadtgebiet dem Dekanat Kraichgau zugeordnet. Zu diesem gehören heute 21 Pfarreien. Die meisten Katholiken im Stadtgebiet werden von der Seelsorgeeinheit Sinsheim betreut, zu der neben der St.-Jakobus-Gemeinde Sinsheim mit Dühren und Hoffenheim auch die Gemeinde St. Peter Steinsfurt mit Reihen und Rohrbach gehört. Waldangeloch sowie Hilsbach mit Weiler werden von der Seelsorgeeinheit Angelbachtal, Adersbach von Waibstadt sowie Ehrstädt und Hasselbach von Bad Rappenau-Obergimpern betreut.
Juden in Sinsheim waren bereits im 14. und 15. Jahrhundert belegt. Die neuzeitliche Gemeinde bildete sich jedoch erst im Lauf des 18. Jahrhunderts und wuchs in dem Maß, in dem die jüdischen Gemeinden in den Umliegenden Orten einen Rückgang zu verzeichnen hatten. 1827 wurde Sinsheim Sitz eines Rabbinatsbezirks für die umliegenden Orte. Aufgrund finanzieller Probleme konnte die Stadt die Planung und den Bau einer Synagoge ab dem Jahr 1827 nur mittels der Bereitstellung von Bauholz unterstützen, bis zur Fertigstellung des schlichten Bauwerks vergingen über zehn Jahre. Die Gemeinde hatte 1890 mit knapp 150 Personen ihren höchsten Mitgliederstand, ging dann jedoch durch Ab- und Auswanderung bis 1933 auf rund 70 Personen zurück, von denen etwa die Hälfte noch auswandern konnte, während die zurückgebliebene Hälfte durch die Judenverfolgung den Tod fand.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Sinsheim auch Freikirchen und Gemeinden und zwar eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, eine Mennonitengemeinde, die Gemeinde Gottes KdöR, die zum Bund Freier Evangelischer Gemeinden (FeG) gehörige Freie Evangelische Gemeinde Hoffenheim, die Christliche Gemeinde Sinsheim und die Christliche Gemeinschaft Steinsfurt.
Ferner gibt es in Sinsheim auch eine Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas.
1995 wurde von der DITIB eine Halle im Sinsheimer Gewerbegebiet gekauft, um darin die Fatih-Moschee einzurichten.[2]
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Folgende Gemeinden wurden nach Sinsheim eingegliedert:
- 1. April 1971: Dühren
- 1. Juli 1971: Hilsbach, Weiler
- 1. Dezember 1971: Adersbach, Ehrstädt, Hasselbach
- 31. Dezember 1971: Rohrbach
- 1. Juli 1972: Eschelbach, Hoffenheim, Reihen, Waldangelloch
- 1. Januar 1973: Steinsfurt
Dühren |
Hilsbach |
Weiler |
Adersbach |
Ehrstädt |
Hasselbach |
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Rohrbach |
Eschelbach |
Hoffenheim |
Reihen |
Waldangelloch |
Steinsfurt |
[Bearbeiten] Einwohnerzahlen
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Einwohnerzahlen der Stadtteile
(Stand: 31.12.2007)
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[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat der Stadt Sinsheim hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 41 Mitglieder, die den Titel „Stadträtin/Stadtrat“ führen. Sie gehören folgenden Parteien an:
[Bearbeiten] Bürgermeister
An der Spitze der Stadt steht der Bürgermeister, seit 1. Januar 1973 Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der „Erste Beigeordnete“ mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“.
- 1962–1980: Helmut Gmelin
- 1980–2004: Dr. Horst Sieber
- seit 2004: Rolf Geinert
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Sinsheim zeigt in Gold einen rot bewehrten, schwarzen Adler. Die Stadtflagge ist gelb mit schwarzem Adler. Wappen und Flagge werden schon seit vielen Jahrhunderten geführt. Sinsheim gehörte bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach und von 1803 bis 1806 zum Fürstentum Leiningen. Es hat, nachdem es 1329 an die Pfalz gekommen und bei dieser geblieben war, wie andere pfälzisch gewordene ehemalige Reichsstädte, das ihm einst als Reichsstadt zustehende Siegelbild, den Reichsadler, weitergeführt. Die Darstellung des Adlers hat im Lauf der Jahrhunderte einige Male gewechselt. Das älteste bekannte Siegel mit dem Umschrift: „s. civivm de. svnnensheim“ hängt an einer Urkunde des Jahres 1300.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Sinsheim unterhält seit 1976 mit Longué-Jumelles im französischen Département Maine-et-Loire und seit 1989 mit Barcs in Ungarn Städtepartnerschaften.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
In Sinsheim gibt es mehrere Amateurtheater wie etwa das Würfeltheater, die professionell angleitete Sinsheimer Theaterkiste mit einer großen Bandbreite von Stücken, das zum Förderverein des Stadt- und Freiheitsmuseums Sinsheim „Freunde Sinsheimer Geschichte e.V.“ gehörende Friedrich-Hecker-Theater, das als Amateurtheater ausschließlich Eigenproduktionen mit historischem Bezug spielt, sowie das Max-Weber-Theater an der Max-Weber-Schule.
[Bearbeiten] Museen
In Sinsheim befinden sich mehrere Museen, wovon das Auto- und Technikmuseum Sinsheim das überregional bekannteste ist. Hier kann man unter anderem eine Concorde und eine Tupolew Tu-144 bewundern. Es ist Reiseziel für Touristen aus ganz Deutschland und den Nachbarländern. Das Stadt- und Freiheitsmuseum im Alten Rathaus zeigt vor allem die Geschichte von Stadt und Umgebung. Der Museumshof Lerchennest im Stadtteil Steinsfurt beherbergt das Friedrich-der-Große-Museum. Im Stadtteil Hoffenheim gibt es ein Heimatmuseum.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Burg Steinsberg, eine Stauferburg mit achteckigem Bergfried auf einem Basaltkegel im Stadtteil Weiler, ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Burg gilt auch als „Kompass des Kraichgaus“. Sie befindet sich seit 1973 im Eigentum der Stadt Sinsheim. Der Burginnenhof bietet sich für Kulturveranstaltungen an. Daher finden hier in den Sommermonaten die Burgfestspiele und andere Theateraufführungen sowie das Steinsberg-Festival statt.
Ein weiteres historisches Wahrzeichen ist der Stiftsturm auf dem Michaelsberg, einer Benediktiner-Abtei, die ab 1100 entstand. Auch das eigentliche Stiftsgebäude und seine Nebengebäude sind sehenswert. Das alte Spital wurde 1803 am Fuße des Stiftes errichtet und von 1857 bis 1896 als Spital genutzt. Die Betreuung lag in Händen des Amtsarztes und einer Wärterin. Auch Dienstboten und durchreisende Handwerksburschen wurden hier für ein paar Nächte eine Unterkunft gewährt. 1985 bis 1988 wurde dieses Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Das 1888 erbaute ehemalige Stiftschaffnereigebäude (Wilhelmstr. 16) gehört heute zum Rathaus.
Von 1894 bis 1896 baute man an der Werderstraße das ehemals großherzoglich-badische Amtsgericht. Architekt war Julius Koch, Vorstand der Bezirksbauinspektion Heidelberg. Fassade mit Steinmetzarbeiten und schmuckreichen Giebeln, Landeswappen mit Krone.
Die Kernstadt von Sinsheim ist reich an historischem Baubestand. Das Gasthaus Drei Könige ist ein ehemaliges katholische Pfarrhaus von 1766. Das Evangelische Dekanat (Pfarrstr. 5) wurde 1859/60 erbaut. In der Pfarrstraße 10 entstand 1833/34 das Kath Schulhaus. Im Erdgeschoss waren die Schulräume der Simultanschule (Volksschule) von 1876 bis 1929 untergebracht. Heute dient es als katholisches Gemeindehaus. Das neue katholische Pfarrhaus „St. Jakobus“ wurde 1837–38 neben dem katholischen Schulhaus in den Gärten im Norden der Stadt errichtet.
Das Schwennsche Haus (Bahnhofstr. 22) wurde um 1730 erbaut, und ist eines der ältesten erhaltenen Wohnhäuser Sinsheims. Typisch für diese Zeit sind die Giebelständigkeit, das Mansardenkrüppelwalmdach und die Gebäudeproportion mit großer Höhe und geringer Breite. Das Erdgeschoss wurde 1811 massiv erneuert, im Türsturz datiert auf 1811.
Das ehemalige Gasthaus Zum schwarzen Bären (Hauptstr. 127) diente 1847 den revolutionären Demokraten um den Apotheker Gustav Mayer als Volksversammlungsort. Im benachbarten Gerberhaus (Ziegelgasse 2), das bis auf 1744 zurückdatiert, wohnte der Bärenwirt Georg Dörner, der ein eifriger Anhänger der revolutionären Demokraten war. Außerdem ist ein weiteres Gerberhaus von 1807 in Sinsheim erhalten.
Auch in den Teilorten gibt es zahlreiche Kirchen und mehrere Schlösser und Herrenhäuser, darunter Schloss Neuhaus bei Sinsheim-Ehrstädt. Außerdem stellt der Sinsheimer Fernmeldeturm eine Landmarke der Stadt dar.
[Bearbeiten] Sport
Der wohl bekannteste Fußballklub in der Großen Kreisstadt ist die TSG 1899 Hoffenheim, welche in der Saison 2008/2009 in der 1. Fußball-Bundesliga spielt und deren momentan entstehende Rhein-Neckar-Arena direkt an der A 6 ein möglicher Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011[3] ist.
Außerdem gibt es in Sinsheim und seinen Ortsteilen etliche weitere Sportvereine, darunter in der Sinsheimer Kernstadt den TV Sinsheim (Badminton, Basketball, Handball, Leichtathletik, Tischtennis etc.) und den SV Sinsheim (Volleyball und Fußball), dessen Frauen derzeit in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd spielen.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Sinsheim verfügt über ein großes Messegelände, in dem verschiedene regelmäßige Fach- und Publikumsmessen stattfinden wie etwa Modelleisenbahn-Echtdampftreffen, Faszination Motorrad, Faszination Modellbau, die BadenBau oder die Car&Sound HiFi-Messe).[4] Außerdem findet in Sinsheim seit 1902 der jährlich abgehaltene Fohlenmarkt statt. Die Ursprünge dieses Volksfestes liegen in einem einst überregional bedeutenden Markt für Kaltblutzucht.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Sinsheim liegt direkt an der A 6 Mannheim−Heilbronn. Die Stadt ist über die Anschlussstellen Sinsheim und Sinsheim-Steinsfurt zu erreichen. Ferner führen die Bundesstraßen 39, 45 und 292 durch das Stadtgebiet.
Die Stadt hat mehrere Stationen an der Elsenztalbahn Heilbronn–Heidelberg (Steinsfurt, Sinsheim-Museum, Sinsheim, Hoffenheim). In Steinsfurt zweigt die Bahnstrecke Steinsfurt–Eppingen mit einem Haltepunkt in Reihen ab, die in Eppingen einen Anschluss an die Kraichgaubahn Karlsruhe−Heilbronn herstellt. Die Elsenztalbahn und die Bahnstrecke Steinsfurt–Eppingen sollen bis Ende 2009 elektrifiziert und in das Netz der S-Bahn RheinNeckar (zwischen Heidelberg und Eppingen) und der Stadtbahn Heilbronn (von Sinsheim in Richtung Heilbronn) aufgenommen werden. Im Netz der S-Bahn RheinNeckar entstünden dann umsteigefreie Verbindungen nach Mannheim und darüber hinaus. Der Ortsteil Waldangelloch hatte früher durch die Nebenbahn Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch einen eigenen Eisenbahnanschluss, der bis 1963 im Personenverkehr bedient wurde.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien des Sinsheimer Stadtbusses der in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eingebunden ist.
Der Flugplatz Sinsheim liegt in unmittelbarer Nähe zum Technik-Museum.
[Bearbeiten] Medien
Als Tageszeitung erscheint in Sinsheim eine Lokalausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung.
[Bearbeiten] Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Sinsheim besitzt ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Heidelberg gehört, ein Notariat, ein Finanzamt und eine Außenstelle des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis. Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Kraichgau der Evangelischen Landeskirche in Baden. Des Weiteren bietet Sinsheim mit dem Gesundheitszentrum Sinsheim ein Kreiskrankenhaus, eine Geriatrische Rehaklinik und ein Kreispflegeheim an.
[Bearbeiten] Bildung
Sinsheim ist traditionell eine Schulstadt für das gesamte Umland. Die Stadt ist Schulträger bzw. Standort mehrerer Gymnasien (Wilhelmi-Gymnasium, Friedrich-Hecker-Schule (Technisches Gymnasium) und Max-Weber-Schule (Wirtschaftsgymnasium)), der Kraichgau-Realschule, der Carl-Orff-Förderschule sowie von drei Grund- und Hauptschulen (Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Steinsfurt, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule - Theodor-Heuss-Schule Hoffenheim). Ferner gibt es Grundschulen in den Stadtteilen Steinsfurt, Dühren, Eschelbach, Hilsbach-Weiler, Reihen (Wingertsbergschule), Rohrbach und Waldangelloch.
Im Beruflichen Schulzentrum des Rhein-Neckar-Kreises umfasst die Max-Weber-Schule zusätzlich die Kaufmännische Schule mit Berufsschule und Berufskolleg, die Friedrich-Hecker-Schule eine Gewerbliche Schule mit Berufsschulen, Berufskolleg und die Albert-Schweitzer-Schule als Hauswirtschaftliche Schule Berufsfachschulen und Berufskollegs für Pflege und Erziehung. Der Rhein-Neckar-Kreis ist auch Schulträger der Steinsberg-Schule für geistig Behinderte.
Darüber hinaus gibt es zwei private Schulen in den Gebäuden des ehemaligen Benediktinerstifts: die Berufliche Sonderschule des Landesjugendheims Stift Sunnisheim und die Private Schule für Erziehungshilfe am Michaelsberg.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Die Stadt Sinsheim hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (die Liste ist evtl. noch nicht vollständig):
- 1860: Wilhelm Laurop, Forstmann
- 1955: Georg Zink, Begründer der Vereinigung der Freunde Sinsheimer Geschichte und des Stadtarchivs
- 1972: Else Schwenn, Stadträtin
- 1973: Eugen Dürrwächter, Unternehmer
- 1975: Friedrich Hub, Heimatforscher
- 1980: Helmut Gmelin, Oberbürgermeister a. D.
- 1988: Paul Herrmann, Landrat a. D.
- 2000: Johann Appenzeller, Stadtrat und Heimatforscher
- 2004: Horst Sieber, Oberbürgermeister a. D.
- 2005: Wilhelm Bauer, Heimatforscher
Die Stadt verleiht außerdem seit 1969 an Personen, die sich besondere Verdienste um die Stadt und ihrer Bürgerschaft erworben haben, die Karl-Wilhelmi-Ehrenmünze. Sie ist benannt nach Karl Wilhelmi, dem in Sinsheim verstorbenen Altertumsforscher. Diese Auszeichnung erhielten bislang folgende Personen:
- 1972: Elisabeth Reeb, Heimatpflegerin
- 1973: Paul Herrmann, Landrat
- 1973: Helmut Gmelin, Oberbürgermeister
- 1975: August Petri, Stadtrat
- 1984: Katharina Zimmermann, Heimatforscherin
- 1984: Walter Barth, Heimatpfleger
- 1984: Adam Schlitt, Heimatforscher
- 1985: Ludwig Schumacher, Stadtrat
- 1987: Johann Appenzeller, Stadtrat und Heimatforscher
- 1994: Wilhelm Bauer, Heimatforscher
- 1995: Ernst Müller, Bürgermeister
- 2003: Klaus Finck
- 2005: Emil Schumacher
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Seyfer (um 1460–1509), Steinbildhauer und Holzschnitzer
- Franz Sigel (1824–1902), deutscher Freiheitskämpfer und später amerikanischer Nordstaatengeneral
- August Karolus (1893–1972), Physiker
- Emil Rupp (1898–1979), deutscher Physiker
- Wilhelm Bauer (* 1924), Heimatforscher
- Volker Kauder (* 1949), Politiker, seit Januar 2005 Generalsekretär der CDU und seit November 2005 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
[Bearbeiten] Mit Sinsheim in Beziehung stehende Personen
- Reinhard Wolf (1589–1637), 1611 Diakon und Pfarrer in Sinsheim
- Karl Wilhelmi (1786–1857), Pfarrer in Sinsheim und Begründer der Altertumsforschung in Süddeutschland
- Karl Bornhäuser (1868–1947), evangelischer Theologe; zeitweilig Pfarrer in Sinsheim
- Gerhard Weiser (1931–2003), ehemaliger Landwirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg; starb in Sinsheim
- Werner Fischer (* 1939), ehemaliger Rektor der FH Karlsruhe; Abitur am Wilhelmi-Gymnasium
- Dietmar Hopp (* 1940), Mitbegründer der SAP AG; in Sinsheim-Hoffenheim aufgewachsen und besuchte das Wilhelmi-Gymnasium
- Wolfgang Welsch (* 1944), Politologe, Publizist und ehemaliger Fluchthelfer; lebt in Sinsheim
- Tommy Schleh (* 1964), Musiker und Diskotheken-Betreiber in Sinsheim
- Axel Schock (* 1965), Autor und Journalist; Abitur am Wilhelmi-Gymnasium, zeitweilig Mitarbeiter der Regionalredaktion Sinsheim der Rhein-Neckar-Zeitung
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen
- ↑ Brandanschlag auf Moschee in Deutschland, Spiegel am 18. November 2004
- ↑ DFB-Bewerbung
- ↑ http://www.swr.de/nachrichten/bw/mannheim/-/id=1582/1y69y47/index.html
[Bearbeiten] Literatur
- Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1959 (Deutsches Städtebuch, Bd. 4: Südwest-Deutschland. 2: Land Baden-Württemberg, Teilband Baden).
- Wilhelm Bauer: Sinsheim. Vom Frankendorf zur Großen Kreisstadt. Selbstverlag, Sinsheim 2002.
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Sinsheim – Bilder, Videos und Audiodateien
- Internetpräsenz der Stadt Sinsheim
- Kommunikationsplattform für Bürger aus Sinsheim und dem Kraichgau
- Sinsheim auf badischewanderungen.de
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