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Heinrich VI. (HRR) – Wikipedia

Heinrich VI. (HRR)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kaiser Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196)
Kaiser Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196)

Heinrich VI. aus dem Geschlecht der Staufer (* November 1165 in Nimwegen; † 28. September 1197 in Messina) war von 1169 bis 1197 römisch-deutscher König und von 1191 bis 1197 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er wird auch mit dem Minnesänger "Kaiser Heinrich" identifiziert, unter dessen Namen die Manessische Liederhandschrift sowie die Weingartner Liederhandschrift jeweils acht Minnesangstrophen überliefern.

Heinrich war der zweite Sohn von insgesamt elf Kindern Friedrich Barbarossas und Beatrix von Burgund. Er heiratete 1186 Konstanze, die als Tochter des Normannenkönigs Roger II. von Sizilien Tante und Erbin des letzten Normannenkönigs Wilhelm II. war.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Der Kaisersohn

Zu Pfingsten 1169 ließ Friedrich I. Heinrich auf dem Reichstag in Bamberg durch einen Wahlakt zu seinem Nachfolger bestimmen. Der Erstgeborene, Friedrich von Schwaben, war wegen schwacher Gesundheit von der Thronfolge ausgeschlossen worden. Ziel der Nachfolgeregelung war eine langfristige Beilegung des seit der doppelten Papstwahl 1160 bestehenden Schismas: Friedrich plante, Papst Alexander III. nicht anzuerkennen, während Heinrich dies später tun sollte, um als Thronerbe wieder in Frieden mit dem Papst oder seinem Nachfolger (Alexander starb 1181) regieren zu können. Heinrich wurde am 15. August 1169 in Aachen zum König gekrönt. Am 26. Juli 1184 entging Heinrich knapp einem unrühmlichen Ende, als er beim Erfurter Latrinensturz nicht auf dem hölzernen Boden des Versammlungssaales, sondern in einer steinernen Fensternische saß und dadurch nicht mit in die Abtrittgrube stürzte.

Spätestens 1184 begannen Heinrich und sein Vater mit Wilhelm II. von Sizilien über eine Verheiratung Heinrichs mit Wilhelms Tante Konstanze (* 1154, † 28. November 1198 in Palermo) zu verhandeln. Am 27. Januar 1186 wurden sie in Mailand vermählt. Nach der Hochzeit erfolgte eine Zeremonie, die stark an die Kaiserkrönung erinnerte, welche Friedrich bereits zuvor für seinen Sohn gefordert hatte. Zudem trug Heinrich ab diesem Zeitpunkt den Titel Caesar – womöglich in Anlehnung an die antike Herrschaftspraxis und die auch aus dem römischen Recht gespeiste Kaiseridee der Staufer. Friedrich wollte durch die Zeremonie sichern, dass Heinrich bei einem Erbfall Siziliens nicht nur als Ehemann Konstanzes, sondern aus eigener Macht dort Herrscher sein würde. Papst Urban III. sah darin aber eine Infragestellung des Vertrags von Benevent und damit der vom Stuhl Petri beanspruchten Lehnshoheit über Sizilien. Durch diesen umstrittenen Akt flammten die Auseinandersetzungen zwischen Barbarossa und dem Papst in ihrer Spätphase noch einmal auf. Im Sommer 1186 bestimmte Barbarossa seinen Sohn zudem zum Regenten in Italien.

Als Friedrich I. 1189 zum Dritten Kreuzzug aufbrach, übertrug er Heinrich die Regierung des Reiches. Im gleichen Jahr erbte Konstanze das Normannenreich in Sizilien und Süditalien. Wenig später starb Friedrich während des Kreuzzuges im Fluss Saleph.

[Bearbeiten] Kampf um die Herrschaft

Die Kaiserkrönung Heinrichs VI. in einer Abbildung aus dem Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196
Die Kaiserkrönung Heinrichs VI. in einer Abbildung aus dem Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196

Während die normannischen Adeligen gegen Heinrich VI. opponierten und mit Tankred von Lecce einen eigenen König wählten, der vom Papst anerkannt wurde, kehrte der Welfe Heinrich der Löwe im Oktober 1189 – entgegen einer früheren Vereinbarung mit Barbarossa – aus der Verbannung aus England zurück. Heinrich VI. gelang es recht schnell, den Konflikt mit Heinrich dem Löwen mit geringen Zugeständnissen beizulegen: Der Löwe erhielt die Hälfte der Reichseinkünfte in Lübeck, dafür musste er die Befestigungen Lüneburgs und Braunschweigs schleifen sowie einen seiner Söhne mit dem Heer Heinrichs nach Italien ziehen lassen.

Im Januar 1191 verhandelte Heinrich VI. in Lodi mit Eleonore von Aquitanien, der betagten Witwe Heinrichs II. von England, die noch immer zu den wichtigsten Gestalten der europäischen Politik zählte. Es ging um einen komplizierten Zug in der Heiratspolitik ihres Hauses: Eleonore versuchte die seit 1169 bestehende Verlobung zwischen ihrem Sohn Richard Löwenherz und einer Halbschwester Philipp Augusts von Frankreich aufzulösen, die vor allem gegen Barbarossa gerichtet war, nun aber nicht mehr benötigt wurde. Heinrich VI. war ebenfalls am Ende des Verlöbnisses interessiert, weil Richard sich als Unterstützer Tankreds in Messina aufhielt. Er rechnete damit, dass sich das Verhältnis zwischen England und Frankreich nach dem Lösen der Verlobung verschlechtern würde und Richard zum Rückzug aus Messina gezwungen worden wäre. Damit hätte er Tankred isoliert. Im Gegenzug sicherte er Eleonore zu, dass er sich nicht in die Auseinandersetzungen des mit ihm verbündeten französischen Königs mit England einschalten würde. Kurz darauf reiste sie nach Rom weiter und erreichte dort die Auflösung der Ehe von Heinrichs VI. Bruder Konrad von Rothenburg mit Berenguela von Kastilien. Der neu gewählte Papst Coelestin III. berief sich dazu auf die fehlende Ehemündigkeit Berenguelas und auf eine durch einen Kardinal erwirkte Erklärung der Kastilierin, dass sie eine tiefe Abneigung Konrad gegenüber empfinde. Mit diesem Zug Eleonores hatten die Staufer ihre Verbindung auf die Iberische Halbinsel verloren und waren so weit isoliert, dass ihnen Frankreich als einziger Verbündeter blieb, dessen Ausgleichsversuche mit England Eleonore ebenfalls vereitelt hatte. Kurz darauf verließ Heinrich, der Sohn Heinrichs des Löwen, das Heer und begann in Norddeutschland Verbündete gegen Heinrich VI. zu sammeln. Heinrichs einziger Erfolg im Frühjahr 1191 war der Ausgleich mit den oberitalienischen Städten, allen voran Genua und Pisa, die vor allem wegen ihrer großen Flotten und ihres großen Einflusses an zahlreichen Orten rund um das Mittelmeer für ihn interessant waren. Er gewann die Städte durch die Abgabe von Regalien an sie.

Papst Coelestin III. verfolgte derweil eine Verzögerungstaktik, mit der er die Kaiserkönung bis Ostern (15. April 1191) hinausschob. Dies gab Tankred Zeit, seine Position in Sizilien zu festigen. Nach der Krönung zog Heinrich VI. in Richtung Süden, um sich in Palermo zum König von Sizilien krönen zu lassen. Allerdings wurde er durch die Belagerung der kaiserfeindlichen Stadt Neapel aufgehalten. Im August 1191 brach dort in Heinrichs Heer eine Seuche aus, worauf er die Belagerung abbrach. Während der Kämpfe vor Neapel wurde Konstanze, die sich in Salerno aufhielt, gefangen gesetzt und zunächst nach Palermo gebracht, dann aber wieder freigelassen. Tankred nutzte den Rückzug Heinrichs, um sich auch in den Festlandsgebieten des Normannenreiches durchzusetzen.

In Deutschland musste Heinrich VI. sich mit einer großen Fürstenverschwörung auseinandersetzen, die sich vom Nordwesten ausgehend nach Süden ausdehnte und sein deutsches Königtum gefährdete. An der Spitze standen die Welfen, unterstützt von den Normannen in Sizilien und England sowie vom Papst. Bedeutend war Herzog Bernhards Unterstützung für die Aufständischen, der über Sachsen und damit über eines der wichtigsten Territorien Deutschlands herrschte. 1192 starb darüber hinaus Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der mächtigste Verbündete der Staufer im Nordosten. Nach seiner Rückkehr in den deutschen Reichsteil berief Heinrich VI. im Januar 1192 einen Reichstag nach Worms ein. In Worms begann eine neue Stufe der Auseinandersetzung mit dem Papst: Heinrich setzte Lothar von Hochstaden auf den vakant gewordenen Bischofsstuhl von Lüttich, während Coelestin einen Bruder des Herzogs von Brabant weihen ließ. Heinrich untersagte darauf der deutschen Kurie die Kontaktaufnahme mit dem Papst. Kurz darauf wurde der neue Lütticher Bischof ermordet. Heinrich wurde die Schuld an diesem Verbrechen gegeben. Gleichzeitig bedeuteten die Vorkommnisse um die Bischofswürde von Lüttich auch neues Konfliktpotenzial mit dem Adel im Westen Deutschlands. Mit der von ihm propagierten Nachfolge hatte Heinrich VI. versucht, den kaiserskeptischen Adel in dieser Region unter seine Kontrolle zu bringen. Gerade dieser Versuch führte aber zu neuem Widerstand unter der Führung des Kölner Erzbischofs.

[Bearbeiten] Heinrich VI. setzt sich durch

Richard Löwenherz küsst die Füße Heinrichs VI. (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196)
Richard Löwenherz küsst die Füße Heinrichs VI. (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196)

Als der englische König Richard „Löwenherz“ auf der Rückreise vom Dritten Kreuzzug durch Deutschland zog, wurde er im Dezember 1192 von dem mit Heinrich VI. verbündeten Babenberger Leopold V. von Österreich gefangengenommen und zunächst auf der Burg Dürnstein festgehalten. Die Gefangennahme hatte Heinrich zuvor in Mailand mit dem französischen König Philipp August verabredet und war seine Reaktion auf das militärische Bündnis, das Richard mit Tankred von Lecce, dem Usurpator auf dem sizilischen Thron, im Herbst 1190 abgeschlossen hatte. Kreuzzugsheimkehrer standen unter besonderem Schutz der Kirche. Deshalb ging sie auch mit der Exkommunikation gegen Leopold vor. Der Kaiser blieb davon ausgenommen, weil sich Richards Bündnis mit Tankred eindeutig gegen Heinrich VI. und Konstanze gerichtet hatte. Der Gefangene wurde im März 1193 in Speyer zunächst an Heinrich selbst übergeben, der ihn unter anderem auch auf Burg Trifels in der Pfalz inhaftieren ließ. Im Frühjahr 1193 stellte er eine Lösegeldforderung: 100.000 Mark, die zur Hälfte an Leopold gehen sollten, sowie die Teilnahme Richard Löwenherz' an einem Feldzug gegen seinen einstigen Verbündeten Tankred. Gleichzeitig boten sowohl Philipp August als auch Richards Bruder Johann Ohneland, der die Regentschaft in England innehatte, die Zahlung des Lösegeldes an, wenn der König noch ein Jahr länger in Gefangenschaft bleiben würde. Heinrich VI. schloss das Geschäft jedoch mit einer dritten Verhandlungspartei ab: mit Richards Mutter Eleonore von Aquitanien, die das Lösegeld aufbrachte. Richard verpflichtete sich, England vom Kaiser als Lehen zu nehmen, einen Jahreszins von 5.000 Pfund zu zahlen und Heinrich den Treueeid als Lehnsmann zu leisten. Damit erkannte Richard für sein Königreich England die Oberhoheit des Kaisers an. Dies hatte für Heinrich den Vorteil, dass er Richard als Vasallen gewonnen hatte, also nicht mehr allein auf Frankreich angewiesen war, gleichzeitig aber Richard als unabhängigen englischen König erhielt, der weiter gegen Frankreich kämpfte, wodurch auch Philipp August auf Heinrich als Verbündeten angewiesen war. Der Kaiser manövrierte sich damit geschickt in eine Vermittlerposition zwischen England und Frankreich.

Die Gefangennahme Richards hatte den Aufständischen im Reich bereits die englischen Unterstützung entzogen. Im Februar 1194 wurde der Konflikt mit der Eheschließung von Heinrichs des Löwen gleichnamigem Sohn mit Agnes von Staufen, der Erbin des rheinischen Pfalzgrafen Konrad von Staufen, endgültig beigelegt. Dieses Ereignis bedeutete einen großen Erfolg der Welfen im westdeutschen Raum, da sie den territorialen Gewinn schnell fixierten, indem sie die Pfalzgrafenwürde von einem kaiserlichen Amt in eine Territorialherrschaft umwandelten. Im März schloss Heinrich VI. dann auch offiziell Frieden mit Heinrich dem Löwen.

Ebenfalls im Februar war Tankred in Sizilien gestorben. Vom jungen Wilhelm III. und der als Regentin herrschenden Witwe Tankreds, Sibylle, ging zunächst keine Gefahr für Heinrich aus. Der Kaiser nutzte die Schwäche der Normannen um, finanziert mit dem Lösegeld für Richard Löwenherz, einen Feldzug gegen Sizilien zu starten. Am 20. November 1194 zog er in Palermo ein und wurde im dortigen Dom zu Weihnachten (25. Dezember 1194) zum König von Sizilien gekrönt. Heinrich VI. und mit ihm das Geschlecht der Staufer war auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sein Reich erstreckte sich in einem breiten Streifen von Dänemark bis Sizilien. England hatte seine Oberhoheit anerkannt, gleiches taten der König des fernen Armenien, der König von Zypern und ein islamischer Kalif in Spanien. Der normannische Königsschatz wurde nach Deutschland gebracht, ebenso die Königsfamilie, die einer Verschwörung gegen den Kaiser angeklagt worden war.

Am Tag nach der Krönung zum König von Sizilien brachte Konstanze in Jesi bei Ancona das einzige Kind Heinrichs VI. zur Welt, den späteren Kaiser Friedrich II.

[Bearbeiten] Kreuzzugsplan und Weltreichsidee

Heinrich VI. (Codex Manesse, um 1300)
Heinrich VI. (Codex Manesse, um 1300)

Auf einem Reichstag in Bari im März 1195 versuchte Heinrich VI., die Erfolge des Vorjahres politisch umzusetzen: Heinrichs Frau Konstanze sollte zur Regentin Siziliens werden, allerdings neben dem kaisertreuen Statthalter Konrad von Urslingen, einem Edelfreien. Auch in andere normannische Verwaltungsämter wurden Ministeriale eingesetzt. Darüber hinaus setzte Heinrich auch in Mittelitalien Getreue ein, unter anderem Markward von Annweiler in Bari und Heinrichs Bruder Philipp im Herzogtum Toscana und in den Mathildischen Gütern. Dieses Vorgehen sollte Sizilien mit Oberitalien verbinden und das Normannenreich unlösbar in den Reichsverbund einschließen. Darüber hinaus scheint es Heinrichs Absicht gewesen zu sein, das reiche und mit modernen Verwaltungsstrukturen versehene Sizilien als neues Zentrum des Reiches und der staufischen Hausmacht aufzubauen. Vor allem in Sizilien reagierte die Bevölkerung ablehnend auf die „Fremdherrschaft“ der Deutschen in Verwaltungsämtern und Lehen.

Auf dem Reichstag von Bari verkündete Heinrich auch seinen Kreuzzugsplan. Damit verfolgte er mehrere Ziele. So sollte der Kreuzzug Papst Coelestin III. davon abhalten, seine beanspruchte Lehnshoheit über Sizilien durchzusetzen. Die zentrale ideengeschichtliche Rolle haben wohl eschatologische Vorstellungen gespielt. Dieser Auffassung zufolge verstand Heinrich sich oder zumindest einen zu erwartenden Nachfolger aus seinem Haus als den Friedenskaiser, den letzten Kaiser vor dem Jüngsten Gericht. Vorstellungen seiner Zeit zufolge sollte dieser Friedenskaiser die gesamte bekannte Welt unter seiner Herrschaft zusammenführen, die Juden zum Christentum bekehren und die Heiden besiegen. Mit der Niederlegung von Krone und Szepter auf Golgatha würde der Friedenskaiser danach das Jüngste Gericht einleiten.

Heinrich VI. (aus der Weingartener Welfenchronik, um 1180)
Heinrich VI. (aus der Weingartener Welfenchronik, um 1180)

Dementsprechend scheint Heinrich eine groß angelegte Territorialpolitik verfolgt zu haben, die auf ein großes, das gesamte Mittelmeer umspannende Reich zielte. Ob Heinrich diese Weltreichspläne von Beginn seiner Herrschaft an verfolgte oder ob sich ihm diese Perspektive erst nach der Eroberung Siziliens eröffnete, ist in der Forschung umstritten. Der Kreuzzug selbst war in diesem Zusammenhang mehr als ein Feldzug gegen die Moslems oder eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Er diente vielmehr zur dauerhaften Eingliederung der heiligen Stadt in das Herrschaftsgebiet des Kaisers. Als König von Sizilien beanspruchte Heinrich darüber hinaus die inzwischen moslemischen Territorien, die einmal unter normannischer Herrschaft gestanden hatten.

Der Kalif von Tripolis und Tunis willigte angesichts dieser Forderungen und der innermoslemischen Bedrohung durch die Almohaden in Tributzahlungen ein. Heinrichs Expansionsabsichten richteten sich aber auch gegen ehemals normannische Gebiete unter byzantinischer Herrschaft. Noch 1195 forderten Gesandte des Kaisers in Byzanz einen Streifen von Durazzo bis Thessalonike sowie die Bereitstellung einer Flotte für den Kreuzzug. Kurz darauf eröffnete der Sturz Isaaks II. durch seinen Bruder Alexios III. Heinrich die Möglichkeit, Anspruch auf ganz Byzanz zu erheben: Heinrichs Bruder Philipp heiratete die verwitwete Schwiegertochter Tankreds, eine Tochter Isaaks. Dadurch konnte Heinrich VI. sich zum Verteidiger der Rechte des gestürzten Kaisers machen. Der Papst forderte allerdings zunächst den Beginn des Kreuzzugs gegen die Moslems, so dass Heinrich sich zunächst mit einem Tribut der Byzantiner von 16 Zentnern Gold jährlich zufrieden gab.

Der Vorbereitung des Kreuzzuges diente auch die Erbregelung für das Reich. Den späteren Friedrich II. designierte Heinrich auf dem Reichstag in Worms im Dezember 1195 zu seinem Nachfolger als deutscher König. Gleichzeitig terminierte er den Aufbruch zum Kreuzzug auf das nächste Weihnachtsfest. Im Februar 1196 schlug Heinrich auf dem Mainzer Hoftag den Fürsten seinen Erbreichsplan vor, nach dem sie ihr Wahlrecht verlieren und das Königsamt erblich werden sollte. Als Gegenleistung sollten auch die Reichslehen erblich werden und für den Episkopat das Spolienrecht abgeschafft werden. Die Fürsten widersprachen diesem Plan zunächst, akzeptierten ihn aber nach massiven Drohungen Heinrichs im April auf dem Reichstag in Würzburg. Zeitgleich verhandelte Heinrich mit Coelestin, um einen Verzicht des Papstes auf sein Recht zur Kaiserkrönung zu erlangen. Der Papst ließ sich darauf nicht ein und während dieser Verhandlungen widerriefen auch die Fürsten in Erfurt ihre Zustimmung, um am Weihnachtsfest 1196 doch noch endgültig zuzustimmen und Friedrich II. zum König zu wählen.

[Bearbeiten] Früher Tod und Zerfall des Reiches

Während der Vorbereitungen des Kreuzzugs, der mit einer großen Flotte in Messina starten sollte, wurde eine groß angelegte Verschwörung des normannischen Adels bekannt, den Heinrich VI. mit dem Entzug aller kaiserlichen Privilegien und zahlreichen Hinrichtungen bestrafte. Eine Vorhut des Heeres unter der Leitung des Mainzer Erzbischofs Konrad war bereits in See gestochen, als Heinrich am 28. September 1197 im Alter von knapp 32 Jahren starb; möglicherweise an Malaria, die er sich in Neapel zugezogen hatte, oder an der Ruhr. Heinrich wurde im Dom von Palermo beigesetzt.

In Deutschland wurde sein früher Tod vielfach betrauert. Otto von St. Blasien, der Mönch, der die Chronik Ottos von Freising fortsetzte, schrieb: „Seinen Hingang mögen die Deutschen in Ewigkeit beklagen, denn er hat sie erhoben durch die Schätze der anderen Länder, hat ihren Namen mit dem Schwert in das Gedächtnis der Völker eingegraben, hat bewiesen, wie überlegen sie allen sind. Durch ihn wäre das Reich wieder in altem Glanz erblüht, wenn Gott ihn nicht abberufen hätte.“

Nach Heinrichs Tod brach das staufische Reich rasch zusammen. In Sizilien übernahm seine Witwe Konstanze für den erst zweijährigen Friedrich die Regierung. In Deutschland wählten die staufischen Parteigänger Heinrichs jüngsten Bruder Philipp von Schwaben, die Welfen Otto IV. von Braunschweig, den Sohn Heinrichs des Löwen, zum König. In Rom bestieg 1198 Innozenz III. den Papstthron, der die Weltherrschaft der Staufer durch die Weltherrschaft des Papsttums ersetzen wollte. Im gleichen Jahr starb Konstanze. In ihrem Testament setzte sie Innozenz als Vormund des jungen Friedrich ein.

Siehe auch: Reisekönigtum (Bsp. für die enorme Reiseaktivität Heinrichs VI. im Jahr 1193)

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Csendes: Heinrich VI. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Darmstadt 1993.
  • Joachim Ehlers: Heinrich VI.. In: Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. München 2003, S. 258–271 und S. 582f. (Bibliografie).
  • Odilo Engels: Die Staufer. 8. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-017997-7.
  • Hartmut Jericke: Imperator Romanorum et Rex Siciliae - Kaiser Heinrich VI. und sein Ringen um das normannisch-sizilische Königreich (Europäische Hochschulschriften III/765). Frankfurt am Main 1997.
  • Hartmut Jericke: Begraben und Vergessen?. DRW, Leinfelden-Echterdingen 2005, ISBN 3-87181-020-7.
  • Theo Kölzer und Marlis Stähli (Hrsg.): Petrus de Ebulo. Liber ad honorem Augusti (sc. Henrici VI.) sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit. Textrevision und Übersetzung von Gereon Becht-Jördens. Jan Thorbecke, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-4245-0
  • Theodor Toeche: Kaiser Heinrich VI. Jahrbücher der deutschen Geschichte. Leipzig 1867, ND Darmstadt 1965.

[Bearbeiten] Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich I. (Barbarossa) Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation
Philipp von Schwaben
Otto IV. von Braunschweig
Wilhelm III. König von Sizilien
1194–1197
Friedrich


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