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Bundesautobahn 6 – Wikipedia

Bundesautobahn 6

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bundesautobahn 6
Basisdaten
Gesamtlänge: 457 (geplant: 477) km
Bundesländer: Saarland
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Karte
Verlauf der A 6

Die Bundesautobahn 6 (Abkürzung: BAB 6) – Kurzform: Autobahn 6 (Abkürzung: A 6), auch Via Carolina genannt – führt von Saarbrücken nach Waidhaus an der deutsch-tschechischen Staatsgrenze. Ein Teilstück zwischen Amberg-Ost und dem Kreuz Oberpfälzer Wald (A 93) ist noch nicht fertiggestellt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die ersten Planungen für eine Autobahn von Heilbronn nach Nürnberg bestanden bereits 1935. 1938 wurde mit dem Bau von ersten Teilstücken zwischen Weinsberg und Bretzfeld-Schwabbach in Württemberg sowie zwischen Nürnberg und Schwabach im Norden Bayerns begonnen. Letzteres wurde trotz des Krieges noch 1941 fertiggestellt.

Beim Bau der Rheinbrücke nördlich von Mannheim gab es 1940 einen Unfall. Die im Bau befindliche Konstruktion stürzte während des Baus ein und begrub zahlreiche Arbeiter. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau der Autobahn in diesem Abschnitt daraufhin eingestellt. Erst 1953 wurde die heutige A 6 zwischen Mannheim und Frankenthal dem Verkehr übergeben.

Bereits während des Zweiten Weltkrieges wurde von der Deutschen Luftwaffe ein etwa drei Kilometer langes - zu diesem Zweck kerzengerade gebautes - Reichsautobahn-Stück zwischen Landstuhl und Kaiserslautern als Militärflugplatz genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen US-Amerikanische Truppen als Besatzungsmacht dieses Areal und errichteten dort den Flugstützpunkt Ramstein (Ramstein Air Base). Schon in den späten 1940er-Jahren überbauten sie die alte Autobahn-Piste mit einer Halle und legten etwa 200 m südlicher eine große, leistungsfähige Start- und Landebahn an. Die östliche und die westliche Zufahrt zum Flughafen besteht allerdings noch heute aus der Original-Trasse der ehemaligen Reichsautobahn Mannheim–Kaiserslautern, sie ist in den meisten Straßenkarten als eine "für den Verkehr gesperrte Schnellstraße" eingezeichnet und gilt als Privatstraße des Bundes. In den 50er-Jahren wurde die A 6 auf einer neuen Trasse in flachem Bogen südlich am Flughafen Ramstein vorbeigeführt und über Kaiserslautern hinaus bis zur Anschlussstelle der Rheinland-Pfälzischen Stadt Waldmohr gebaut, kurz vor der damaligen Staatsgrenze.

Nach dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik (1. Januar 1957) wurde bereits 1959 das Teilstück bis zur Anschlussstelle St. Ingbert-Ost und 1963 dann das Teilstück bis kurz vor Saarbrücken eröffnet. Dieses zweite Teilstück mit 9,35 km Länge war - bedingt durch zahlreiche Brückenbauten- zum Zeitpunkt seiner Erbauung mit 70 Millionen DM einer der teuersten Autobahnabschnitte Deutschlands. Das dritte Teilstück schloss dann 1969 die Lücke zum Anschluss an das Französische Autobahnnetz am Grenzübergang Goldene Bremm. Saarbrücken selbst ist an die A 620 angeschlossen, die kurz vor der Landeshauptstadt von der A 6 abzweigt, mitten durch die Stadt führt und eine Verbindung zwischen der A 6 und der A 8 in Richtung Luxemburg bildet, indem sie bei Dillingen auf die A 8 stößt.

Die Arbeiten am Abschnitt zwischen Heilbronn und Nürnberg wurden erst 1966 wieder aufgenommen. Im Jahre 1979 wurde die Kochertalbrücke bei Schwäbisch Hall für den Verkehr freigegeben, die mit 185 m die höchste Brücke Deutschlands ist. Die Inbetriebnahme zwischen der A 93 und Pleystein erfolgte im Oktober 2006, zwischen Amberg-Ost und A 93 soll 2008 erfolgen. Baubeginn für diesen letzten 20 km langen Abschnitt der A 6 war im Juni 2004.

Obwohl die A 6 grundsätzlich eine West-Ost-Verbindung darstellt, verläuft das Teilstück Viernheimer Dreieck bis Kreuz Walldorf etwa 30 km weitestgehend parallel zur A 5 in Nord-Süd-Richtung.

Der Ausbauzustand der A 6 entspricht ihrem Alter. Im Gegensatz zu A 2 und A 4, die seit den 90er-Jahren als wichtige innerdeutsche Verbindungen grundlegend modernisiert werden, wurde bei A 6 und A 8 bisher (bis auf kleine Ausnahmen) darauf verzichtet, obwohl insbesondere das gestiegene Verkehrsaufkommen aus Osteuropa dies dringend erforderlich macht. Im Bereich zwischen dem Kreuz Walldorf und dem Weinsberger Kreuz wurden abschnittsweise auf der eigentlich nur zwei Spuren breiten Fahrbahn drei Fahrstreifen ausgewiesen (unter Verzicht auf den Pannenstreifen), um im bergigen Gelände das Überholen der langsamen Lkw-Kolonnen zu ermöglichen. Derzeit wird dieser Ausbau vom Weinsberger Kreuz aus Richtung Schwäbisch Hall vorangetrieben.

Das Weinsberger Kreuz von Südwesten aus gesehen. Von links unten nach rechts oben die A 6
Das Weinsberger Kreuz von Südwesten aus gesehen. Von links unten nach rechts oben die A 6

Das Autobahnkreuz Nürnberg-Süd wurde um eine Direktrampe (Overfly) erweitert. Diese zweispurige Rampe für den Übereckverkehr von der A 6 Heilbronn zur A 73 Richtung Nürnberg beseitigte eine der Hauptursachen für fast täglich auftretende Verkehrsprobleme im Süden Nürnbergs und wurde am 22. Dezember 2005 für den Verkehr freigegeben.

Am 27. Juli 2005 wurde der rund 10 Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Oberpfälzer Wald (das 2008 als Kreuz ausgewiesen wird), der Anschlussstelle Wernberg-Köblitz und einer provisorischen Anschlussstelle östlich davon freigegeben. Die Kosten dieses Abschnittes beliefen sich auf rund 80 Millionen Euro. Am 6. Oktober 2006 wurde schließlich der restliche, bislang zweispurig ausgebaute Abschnitt östlich der A 93 in Richtung tschechischer Grenze in einem Festakt vierspurig eingeweiht, nachdem sie bereits zwei Tage zuvor für den Verkehr freigegeben wurde. Dazu wurde ebenfalls am 6. Oktober von tschechischer Seite die 3,5 km lange Umfahrung von Pilsen eröffnet, wodurch für die internationale Autobahntrasse „Paris–Prag“ nur noch wenige im Bau befindliche Kilometer zwischen Amberg-Ost und dem zukünftigen Kreuz Oberpfälzer Wald fehlen. Komplett fertiggestellt sein wird diese Strecke voraussichtlich im Jahre 2008.

Durch die Bauarbeiten an der A 6 wurde Mitte der 60er-Jahre der damalige Hockenheimring durchtrennt bzw. der Großteil der Rennstrecke von der Ortschaft Hockenheim abgeschnitten. Das Teilstück in den Ort hinein wurde durch ein Motodrom östlich der Autobahn ersetzt. Die Tribünen befinden sich direkt neben der A 6 in Höhe des Dreieckes Hockenheim bzw. der A 61.

[Bearbeiten] Anschlüsse in andere Länder

In Tschechien führt sie als Dálnice 5 weiter nach Prag, in Frankreich als Autoroute A320 bis Freyming-Merlebach, wo diese wiederum in die Autoroute A4 (ParisStraßburg) mündet. Gemeinsam bilden sie die Europastraße 50.

[Bearbeiten] Aktuelle Baumaßnahmen

Zwischen den Anschlussstellen Ramstein-Miesenbach und Kaiserslautern-West wurde die A 6 nach einer Sanierung der Fahrbahnen sechsspurig (ohne Standstreifen) markiert. Außerdem wurde zwischen den Anschlussstellen Kaiserslautern-Einsiedlerhof und Wattenheim eine Verkehrsbeeinflussungsanlage errichtet. Die ehemalige Militäranschlussstelle in Kaiserslautern wurde zur Anschlussstelle Kaiserslautern-Ost (16b) ausgebaut.

Zur Reduktion von Verkehrsbehinderungen und Anpassung des Querschnitts an den gestiegenen Verkehr wird seit 2000 auf der A 6 zwischen dem Viernheimer Kreuz und dem Kreuz Mannheim die Fahrbahn von 4 auf 6 Fahrspuren und 2 Standstreifen verbreitert. Die Fahrbahnbreite auf dem 6,5 km langen Streckenabschnitt verändert sich dabei pro Fahrtrichtung von derzeit 8 m auf 14,50 m. Im Zuge dieser Fahrbahnverbreiterung werden sieben Brückenbauwerke, ein Rastplatz und zwei Regenklärbecken errichtet.

Besonderer Wert wird auf den Lärmschutz gelegt. Dieser wird durch folgende Maßnahmen erreicht:

  • lärmmindernder, griffiger Fahrbahnbelag aus neuartigem Waschbeton
  • Neutrassierung der Autobahn (Fahrbahn wird aus Lärmschutzgründen um bis zu 10 m abgesenkt)
  • Bau von ca. 10,5 km Lärmschutzwällen und Lärmschutzwänden (ca. 60.000 m²)

Durch diese Maßnahmen wird eine Lärmreduktion von bis zu 10 Dezibel erreicht. Dies entspricht einer Reduktion der Verkehrsstärke um 90%.

Die Bauarbeiten werden derart koordiniert, dass der fließende Verkehr nicht behindert wird: Der Verkehr findet im so genannten 4+0-Verkehr nach RSA statt, d.h., der Verkehr von beiden Fahrtrichtungen wird auf eine Richtungsfahrbahn geleitet und fließt dort mit jeweils 2 Spuren pro Fahrtrichtung. Derweil kann an der anderen Richtungsfahrbahn gearbeitet werden. Nach Fertigstellung der einen Richtungsfahrbahn erfolgt der Ausbau der anderen Richtungsfahrbahn nach dem selben Prinzip.

Der Ausbau soll bis Ende 2008 andauern.

Im Bereich Sinsheim wird eine Anschlussstelle Sinsheim-Süd (33a) neu errichtet. Außerdem wird ein Teilstück zwischen Sinsheim-Steinsfurt und Walldorf/Wiesloch dreispurig ausgebaut.

Zwischen den AS Schwabach-West und Kreuz Nürnberg-Ost finden zurzeit Planung/Bau des dreispurigen Ausbaus statt, wobei nur das Teilstück zwischen Roth und Kreuz Nürnberg-Süd sich zurzeit im Bau befindet.

Das Autobahnkreuz Nürnberg-Süd als erster Teil des Bauabschnittes wurde bereits vor der Fußball-WM 2006 fertiggestellt.

Der Lückenschluss zwischen Amberg-Ost und dem Kreuz Oberpfälzer Wald befindet sich im Bau, die Verkehrsfreigabe ist für den 10. September 2008 geplant.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Bundesautobahn 6 – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Galerie


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