Veringenstadt
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Sigmaringen | |
Höhe: | 631 m ü. NN | |
Fläche: | 31,24 km² | |
Einwohner: | 2276 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 72519 | |
Vorwahl: | 07577 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 37 114 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Im Städtle 116 72519 Veringenstadt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Armin Christ | |
Lage der Stadt Veringenstadt im Landkreis Sigmaringen | ||
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Veringenstadt ist eine Stadt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Veringenstadt liegt im Tal der Lauchert, eines Nebenflusses der Donau, zwischen Gammertingen und Sigmaringen
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Gemeinde besteht aus dem Kernstadt Veringenstadt und den Stadtteile Hermentingen und Veringendorf.
Wappen | Stadtteil | Einwohner | Fläche |
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Veringenstadt (Kernstadt) | ? | 1523 ha |
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Hermentingen | ? | 488 ha |
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Veringendorf | ? | 1052 ha |
[Bearbeiten] Geschichte
Nachfahren der Grafen von Altshausen, Gaugrafen im Eritgau im nördlichen Oberschwaben, errichteten in der Nähe des Dorfes Veringen (heute Veringendorf) eine Burg und nannten sich fortan Grafen von Veringen. Etwa um 1250 gründeten sie in der Nähe die Stadt Veringen (heute Veringenstadt). Rudolf von Habsburg verlieh dem Ort 1285 die Marktgerechtigkeit und erwarb die Grafschaft 1291. Seine Nachfolger verpfändeten die Grafschaft und mit ihr Veringenstadt nur wenige Jahre später an die Veringer zurück. Graf Heinrich von Veringen verkaufte das Pfand 1344 und 1359 an die Württemberger Verwandten, die sie wiederum 1399 an den in Trochtelfingen residierenden Grafen Eberhard von Werdenberg verpfändeten. Im Jahre 1459, nach einer Heirat zwischen den beiden Familien, verzichtete Württemberg auf sämtliche Ansprüche, wodurch Graf Johann von Werdenberg zum direkten Pfandnehmer von Habsburg-Österreich avancierte. Christoph von Werdenberg verstarb 1534, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen. Österreich zog das Pfand sofort an sich, um es 1535 dem Grafen Karl I. von Zollern zu Lehen zu geben. Bei der zollerischen Erbteilung 1576 kam die Grafschaft Veringen zur Sigmaringer Linie, die das österreichische Lehnsrecht erst mit der Auflösung des Reiches 1806 abschütteln konnte. Als Teil des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen wurde das Gebiet 1849 preußisch. Seit 1945 gehörte der Ort zu Württemberg-Hohenzollern und kam so zu Baden-Württemberg. Die Einwohnerzahl von Veringenstadt erhöhte sich damals durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen auf das Doppelte. Seit der Reform der baden-württembergischen Landkreise zum 1. Januar 1973 gehört Veringenstadt mit Veringendorf zum Landkreis Sigmaringen.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bürgermeister ist Armin Christ von der CDU.
[Bearbeiten] Ortsvorsteher
Zu Ortsvorstehern sind in Veringendorf Josef Haug und in Hermentingen Herbert Clus bestellt.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Veringenstadt zeigt in Gold gehalten, unter einer liegenden roten Hirschstange, einen roten Löwen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Die frei zugänglich Burgruine Veringen war vermutlich eine Gründung von Graf Marquard von Veringen um das Jahr 1100/30 auf dem so genannten „Burgberg“, einem Bergrücken hinter der Pfarrkirche. Sie wurde bis zu ihrer Zerstörung im Jahr 1633 durch die Schweden unter General Horn von den Grafen von Veringen und dem Haus Württemberg bewohnt
- Neben der Burgruine befindet sich die Peterskapelle mit Fresken des Meisters Strüb aus dem Jahre 1515
- Rathaus von 1415 (ältestes Rathaus von Hohenzollern), in dem sich das Heimatmuseum befindet, in dem neben anderen Sehenswürdigkeiten auch das „Hexen-Hemd“ zu sehen ist, das Anna Bader als Opfer der letzten Hexenverbrennung in Veringenstadt bei ihrer Verurteilung tragen musste.
- St. Michaelskirche mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert (älteste Kirche Hohenzollerns) im Ortsteil Veringendorf
- Strübhaus: ehemaliges Wohnhaus und Werkstatt der Malerfamilie Strüb „Meister von Veringen“ (heute Museum mittelalterlicher Malkunst)
- Wallfahrtskirche Maria Deutstetten
- Elektrizitätswerk (1902) in Veringendorf
- Neandertaler-Skulptur
- Rundweg entlang von Erzgruben, in denen bis Anfang des 20. Jahrhunderts Bohnerz abgebaut wurde
- Lehrpfad „Lebendige Lauchert“
- Elternhaus von Kardinal Karl Lehmann
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
- In Veringenstadt gibt es mehrere Höhlen: Göpfelsteinhöhle, Nikolaushöhle, Mühlberg-Höhle, Anna-Kapellen-Höhle. Zahlreiche Funde in diesen Höhlen, die auf den Zeitraum 100.000-60.000 v.Chr. datiert werden konnten, dokumentieren das Leben zu jener Zeit.
- Der ehemalige Wasserfall Gieß in Veringendorf war, nach der Wassermenge und der Höhe der Travertinstufe, der größte Wasserfall der Schwäbischen Alb. (Siehe auch: Wasserfälle in Deutschland)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 442.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hermann der Lahme (Hermannus Contractus), (1013–1054), Mönch des Klosters Reichenau aus dem Adelsgeschlecht Altshausen-Veringen
- Franz Xaver Dieringer (* 1811; † 1876 in Veringendorf), Theologe
- Eduard Peters, Oberpostrat, Archäologe und Forscher der Ur- und Frühgeschichte (*1869; †1948 in Veringenstadt)
- Karl Lehmann (* 1936), Kardinal und Bischof von Mainz, von 1987 bis 2008 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, wuchs in Veringenstadt auf.
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Stefan Fink (* 2. September 1908; † 12. August 2000), Bürgermeister von 1945 bis 1966 und Unternehmer
- Erwin Zillenbiller
- Herbert Krapf, Altbürgermeister
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Simon Grynaeus, geboren in Veringendorf (Deutscher Reformator, Humanist, 1493-1541, Professor für Griechisch und Latein in Heidelberg, später für Theologie in Basel)
- Franz Saurer (1806-1882), Unternehmer, geboren in Veringendorf
[Bearbeiten] Literatur
- Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2; Kreis Sigmaringen, W. Speemann, Stuttgart 1948.
[Bearbeiten] Weblinks
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