Hettingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Sigmaringen | |
Höhe: | 644 m ü. NN | |
Fläche: | 46,07 km² | |
Einwohner: | 1979 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 72513 | |
Vorwahl: | 07574 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 37 047 | |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Rathaus im Schloss 72513 Hettingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Stefan Bubeck | |
Lage der Stadt Hettingen im Landkreis Sigmaringen | ||
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Hettingen ist eine kleine Stadt am Südrand der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg, unmittelbar an der Hohenzollernstraße.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Der Stadtteil Hettingen liegt im Tal der Lauchert in 630 bis 795 Meter Höhe. Der Stadtteil Inneringen liegt auf der Albhochfläche, der Signalstein „auf der Eck“ liegt bei 818,96 m ü.NN.
[Bearbeiten] Geologie
Inneringen liegt geologisch gesehen auf einer Formation des weißen Jura, und zwar der obersten Schicht der Zetakalke.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Im Rahmen der Gemeindereform in Baden-Württemberg schloss sich Hettingen zum 1. Januar 1975 mit der bis dato selbständigen Gemeinde Inneringen zur Stadt Hettingen zusammen. Der Stadtteil Hettingen hat derzeit rund 900 Einwohner, in Inneringen leben rund 1.010 Menschen.
Wappen | Stadtteil | Einwohner | Fläche |
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Hettingen (Kernstadt) | 900 | 1930 ha |
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Inneringen | 1.010 | 2588 ha |
[Bearbeiten] Geschichte
Die alamannisch gegründete Siedlung wurde als Hatingin 1135 in der Zwiefalter Chronik des Ortlieb erstmalig genannt. Sie gehörte im 11. Jahrhundert den Grafen von Achalm, später den Grafen von Veringen, die vermutlich die 1267 erwähnte Burg auf dem Bergrücken über dem Dorf erbauten. Sie gründeten auch die Stadt Hettingen, die in regelmäßiger Bauweise entlang der Durchgangsstraße unmittelbar neben dem Dorf angelegt wurde.
Mit der Herrschaft Gammertingen erwarben die Herren von Speth 1524 den Ort und bildeten bei der Teilung der Herrschaft 1599 aus den Orten Hettingen, Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Die kleine Stadt fiel nach dem Ende der Speth´schen Herrschaft in dörfliche Verhältnisse zurück. Sie wurde 1827 mit allen Speth´schen Besitzungen von Hohenzollern-Sigmaringen aufgekauft.[2]
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bürgermeister der Stadt Hettingen ist seit 1999 Stefan Bubeck. Sein Vorgänger war von 1975 bis 1999 Hans Müller.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Hettingen zeigt ein gespaltenes Schild vorne in Grün ein aufgerichteter goldener Löwe, hinten in Silber zwei verschlungene grüne Ringe übereinander und setzt sich aus den Wappen der ehemals selbständigen Gemeinden Hettingen (Löwe) und Inneringen (Ringe) zusammen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Hettingen
[Bearbeiten] Schloss
Um 1120 von den Grafen von Gammertingen erbaut, ist heute von der ehemaligen mittelalterlichen Burg nur noch die nördliche Schildmauer und die Torauffahrt erhalten. Direkt daran angebaut wurde um 1720 von Franz-Anton von Speth das Wohngebäude des heutigen Schlosses Hettingen errichtet.
[Bearbeiten] Katholische Pfarrkirche St. Martin
Die Hettinger Pfarrkirche wurde unter der Herrschaft des „Goldenen Ritters“ Hans Kaspar von Bubenhofen als Kollegiatskirche für ein herrschaftliches Kanonikerstift im spätgotischen Stil errichtet und im Jahre 1499 eingeweiht. Der Chor und die südlich angebaute Kapelle (Taufkapelle) sind mit Netzgewölben gedeckt, im Chor mit Blumenornamenten verziert. An der Nordwand des Chors steht ein filigranes Sakramentshaus, das bis in das Deckengewölbe reicht und von einer Madonnenfigur gekrönt ist. Diese Steinmetzarbeit aus der Erbauungszeit der Kirche wurde vermutlich von Reutlinger Steinmetzmeistern gefertigt. Teile des ehemaligen steinernen Lettners, der den Chorraum vom Kirchenschiff trennte, finden sich als seitliche Emporen im Chorraum. Das Kirchenschiff wurde 1959 nach Westen erweitert, wobei der bisherige Vorhallenturm mit barocker Haube an seinem Standort verblieb und deshalb heute als Dachreiter aufsitzt. In der Weihnachtszeit wird die sehenswerte barocke Krippe aufgestellt, deren Hauptfiguren aus Wachs gearbeitet sind. Die Krippe besitzt mehrere Bilder; gezeigt werden heute noch das Weihnachtsbild, die Anbetung der Heiligen Drei Könige sowie die Hochzeit zu Kana. Als weitere Ausstattungsstücke sind die spätgotische Madonnenfigur, das Wandfresko in der Taufkapelle (Mantelteilung des Hl. Martin, Stiftungsbild), der Taufstein mit bemaltem achteckigen Deckelaufsatz aus der Renaissancezeit und verschiedene Epitaphien im Chor und in der Taufkapelle erwähnenswert.
[Bearbeiten] Museen
Direkt neben dem Schloss gelegen, befindet sich das Fastnachtsmuseum „Narrenburg“. Dort werden europäische Fastnachts-, Faschings- und Karnevalsbräuche vorgestellt. In der unteren Etage ist eine Ausstellung über die Fastnacht in der Region Alb-Lauchert zu sehen, darüber hinaus werden Sonderausstellungen zu verwandten Themen präsentiert.
Im Hettinger Puppenmuseum gibt es Künstlerpuppen aus dem Jahr 1840 bis heute, Trachtenpuppen, Puppenwagen und -herde, Puppenhäuser und Kaufmannsläden, Marionetten und alte Spiele zu entdecken. Zusätzlich sind Kinderbücher aus zwei Jahrhunderten, Spielsachen aus drei Jahrhunderten und Puppenstubenmöbel mit Einrichtungen zu sehen.
[Bearbeiten] Inneringen
[Bearbeiten] Wasserturm
Vom alten Inneringer Wasserturm hat man an klaren Tagen eine hervorragend Aussicht bis zu den Alpen. Die am daneben liegenden neuen Wasserturm angebrachten heimatgeschichtlichen Bildtafeln geben einen kurzen Abriss über die Inneringer Dorfgeschichte.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 442.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
In Hettingen sind mehrere Metall verarbeitende Betriebe ansässig, größter Arbeitgeber ist die Firma Trumpf.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Thomas Sprißler, Oberbürgermeister von Herrenberg
- Joseph Sprißler, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
[Bearbeiten] Literatur
- Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2; Kreis Sigmaringen, W. Speemann, Stuttgart 1948.
- Dorfleben hinter Stadtmauern. 600 Jahre Stadt Hettingen 1407-2007. Hettingen 2007
- Johannes Maier, Siegfried Kretzdorn: Die Geschichte des Ortes Inneringen. zu beziehen über die Stadtverwaltung Hettingen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen
- ↑ Max Miller, Gerhard Taddey: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 6, Baden-Württemberg. 2. Auflage, 1980, ISBN 978-3-520-27602-5 S. 335.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Inoffizielle Internetseite des Stadtteils Inneringen
- Das Fastnachtsmuseum „Narrenburg“
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