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Uran – Wikipedia

Uran

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Uran, U, 92
Serie Actinoide
Gruppe, Periode, Block Ac, 7, f
Aussehen Silberweiß
CAS-Nummer 7440-61-1
Massenanteil an der Erdhülle 3 · 10−4 %
Atomar
Atommasse 238,0289 u
Atomradius (berechnet) 138,5 (α-Uran) () pm
Kovalenter Radius 142 pm
Elektronenkonfiguration Rn 5f3 6d1 7s2
Elektronen pro Energieniveau
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Modifikationen 3
Dichte 19,16 g/cm3
Mohshärte 2,5–3
Schmelzpunkt 1405 K (1132 °C)
Siedepunkt 4407 K (4134 °C)
Verdampfungswärme 422,6 kJ/mol
Schallgeschwindigkeit ~3400 (long.), ~2000 (trans.)
m/s bei 293 K
Wärmeleitfähigkeit 27,6W/(m · K)
Chemisch
Oxidationszustände 3, 4, 5, 6
Oxide (Basizität)
Normalpotential −1,798 V (U3+ + 3e → U)
Elektronegativität 1,2 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
232U

{syn.}

68,9 a α & SF 5.414 228Th
233U

{syn.}

1,592 · 105 a α 4,824 229Th
234U

0,0055 %

2,455 · 105 a α 4,774 230Th
235U

0,72 %

7,038 · 108 a α 4,398 231Th
235mU

{syn.}

~25 min IT < 1 235U
236U

in Spuren

2,342 · 107 a α 4,494 232Th
236mU

{syn.}

121 ns SF (0,013 %) < 1
236mU

{syn.}

120 ns IT (87 %) 2,750 236U
SF (13 %)
α (< 10 %) 7,322 232Th
237U

{syn.}

6,75 d β 0,519 237Np
238U

99,27 %

4,468 · 109 a α 4,198 234Th
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [1]
R- und S-Sätze R: 26/28-33-53
S: (1/2)-20/21-45-61
weitere Sicherheitshinweise
Radioaktivität
Radioaktives Element

Radioaktives Element
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Uran ist ein chemisches Element mit dem Symbol U und der Ordnungszahl 92 im Periodensystem der Elemente. Es gehört zur Gruppe der Actinoide (7. Periode, f-Block). Uran wurde 1789 von Martin Heinrich Klaproth aus dem Mineral Pechblende isoliert. Es ist nach dem Planeten Uranus benannt.

Bei Uran handelt es sich um ein radioaktives Metall. Seine Radioaktivität wurde 1896 von Henri Becquerel entdeckt. Natururan besteht zu etwa 99,3 % aus dem Isotop 238U und zu 0,7 % aus 235U.

Seine besondere Bedeutung bekam es erst nach der Entdeckung der Kernspaltung im Jahre 1938: Das Uranisotop 235U ist – wie einige andere Nuklide mit ungerader Neutronenzahl – durch thermische Neutronen relativ gut spaltbar, es ist jedoch die einzige bekannte natürlich vorkommende Substanz, die zu einer Kernspaltungs-Kettenreaktion fähig ist. Deshalb wird es in Kernkraftwerken und Kernwaffen als Primärenergieträger genutzt und hat eine große wirtschaftliche Bedeutung erlangt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Fundort der Erzstufe von 1789 aus Pechblende bei Johanngeorgenstadt
Fundort der Erzstufe von 1789 aus Pechblende bei Johanngeorgenstadt

Uran wurde 1789 von dem deutschen, damals in Berlin lebenden Chemieprofessor und Apotheker Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) aus dem Mineral Pechblende isoliert. Es ist nach dem Planeten Uranus benannt, der acht Jahre zuvor (1781) von Friedrich Wilhelm Herschel (1738–1822) entdeckt worden war. Am 24. September 1789 gab Klaproth die Entdeckung in einer Ansprache vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften bekannt. Zuerst wurde seine Entdeckung Uranit genannt, 1790 dann in Uranium umbenannt. Klaproth hatte seine Entdeckung beim Analysieren des Erzes aus dem Bergwerk „Georg Wagsfort“ in Wittigstal bei Johanngeorgenstadt in Sachsen gemacht. Er behandelte das Erz mit Säure und erwärmte es stark. Das Ergebnis bestand in einem schwarzen Pulver, das er Uran nannte.

Klaproth hatte tatsächlich ein neues Element identifiziert, aber was er gewonnen hatte, war nicht das Element Uran selbst, sondern ein Oxid. Erst fünfzig Jahre später im Jahre 1841 gelang es dem Franzosen Eugène Peligot, reines Uranmetall zu gewinnen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Uran zusammen mit anderen Mineralien in St. Joachimsthal sowie in einigen Minen in Cornwall (England) gewonnen.

Eine annagrün gefärbte Tortenplatte mit Fuß aus Uranglas.
Eine annagrün gefärbte Tortenplatte mit Fuß aus Uranglas.

Abgesehen vom Wert, den es für Chemiker hatte, wurde Uran im ganzen 19. Jahrhundert zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Uranverbindungen wurden in der Glasherstellung eingesetzt, um Vasen und Dekorationsstücken, aber auch alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Schüsseln, Gläsern etc. eine gelbgrüne Farbe (annagrün) zu geben. Glashersteller aus Joachimsthal (Böhmen) benutzten diese Technik bereits 1826. Die Verwendung von Uran zur Glasfärbung wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts fortgeführt, erst dann wurde es durch andere, weniger bedenkliche farbgebende Mineralien ersetzt. Keramische Glasuren von Orange bis leuchtend Rot wurden für Geschirr bis hin zu architektonischem Beiwerk verwendet.

In der Photographie wurde bis weit ins 20. Jahrhundert Uranylnitrat zur Braun- und Rottonung von Diapositivplatten, Platinbildern, und Bromsilberbildern verwendet.[2]

Die gesundheitlichen Risiken durch die Verwendung bzw. das Sammeln von Uranglas und Keramiken mit Uranglasur sind bis heute Streitpunkt von Sammlern und Wissenschaftlern.

Dass Uran radioaktiv ist, wurde 1896 zuerst von Henri Becquerel festgestellt.

Uran galt lange als das Element mit der höchsten Ordnungszahl, das natürlich vorkommt. Im Jahr 1971 wurden jedoch winzigste Spuren des Plutoniumisotops 244Pu nachgewiesen, so dass Plutonium Uran als letztes bekanntes natürliches Element ablöste.[3]

[Bearbeiten] Vorkommen

Uranerz
Uranerz

Uran kommt in der Natur nicht als reines Metall vor, sondern in Form von über 200 Uranmineralien. Uraninit (Pechblende, UO2) und Coffinit (USiO4) sind die wichtigsten Lagerstätten bildenden Minerale.

In der Erdkruste ist Uran mit einem Vorkommen von 4 mg/kg relativ häufig vertreten. Im normalen Boden kommt es als Spurenelement vor. Die US-amerikanische Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR) schätzt, dass sich in den obersten 33 cm Erdboden einer Fläche von einer Quadratmeile Land im Mittel ca. 4 Tonnen Uran befinden, also etwa 1,5 Tonnen pro Quadratkilometer.

In Komplexen gebundenes Uran ist auch ein ubiquitäres Element in der Hydrosphäre. Die Urankonzentration von ca. 3,3 µg/l in Meerwasser gegenüber den zum Teil deutlich geringeren Konzentrationen in den Flüssen – 0,03 µg/l im Amazonas bis 3,9 µg/l im Ganges – zeigt, dass Uran ein Element ist, das im Meer angereichert wird. Deutsche Flüsse weisen in der Regel Urankonzentrationen zwischen ca. 1 und 3 µg/l auf. Die Quelle für das Uran liegt in dem geogenen Aufbau der durch die Flüsse entwässerten Gebiete und ist somit natürlichen Ursprungs. Lediglich in Ausnahmefällen sind die Urangehalte in Flüssen auf menschlichen Einfluss bspw. die Nutzung uranhaltiger Phosphatdünger, den Uranbergbau (Zwickauer Mulde: ca. 10 µg/l) oder kerntechnische Anlagen zurückzuführen. Uran findet sich in Deutschland im unbeeinflussten Grundwasser in Konzentrationen von kleiner 1 bis über 100 µg/l. Die regelmäßige Einnahme von Trinkwasser mit erhöhten Urangehalten kann zum Auftreten von Nierenkrebs führen. Aus diesem Grund empfiehlt die Weltgesundheitsbehörde (WHO) für Trinkwasser einen Grenzwert von 15 µg/l.

Die größten Uranerzreserven liegen nach Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) in den USA, Niger, Australien, Kasachstan, Namibia, Südafrika, Kanada, Brasilien, Russland, Ukraine und Usbekistan.

[Bearbeiten] Abbau

Zehn Staaten fördern 94 % der weltweiten Urangewinnung
Zehn Staaten fördern 94 % der weltweiten Urangewinnung


→ Hauptartikel Uranabbau

In Deutschland wurde Uran in der Sächsischen Schweiz (Königstein) zuerst konventionell und später durch Laugung, in Dresden (Coschütz-Gittersee) und im Erzgebirge (Schlema, Schneeberg, Johanngeorgenstadt, Pöhla) sowie in Ostthüringen (Ronneburg) meist untertage als Pechblende durch die SDAG Wismut abgebaut. Geringe Mengen wurden auch im Schwarzwald und im Fichtelgebirge gefördert. Die meisten Abbaugebiete wurden nach 1990 geschlossen, da sie unwirtschaftlich waren und auch der Bedarf an Uran zurückging. Letzteres geschah auf Grund der geänderten politischen Weltlage (geringere Bedeutung von strategischen Atomwaffen) und des niedrigen Weltmarktpreises. Die DDR war damals weltweit der drittgrößte Uranproduzent. Deutschland verfügt immer noch über mittelgroße Uranreserven; aufgrund politischer Entscheidungen, trotz des inzwischen wieder hohen Uranpreises, werden diese jedoch nicht gefördert.

Die Weltproduktion von Uran betrug im Jahr 2003 41.429 Tonnen, wovon 25 % in Kanada gewonnen wurde. Weitere große Förderländer sind Australien, Russland, Niger, Namibia, Kasachstan, Usbekistan, Südafrika, und die USA.

Der Uranabbau kann zu Schäden bei Mensch und Umwelt führen, da durch den Uranbergbau Uran und radioaktive Folgeprodukte (z. B. das radioaktive Edelgas Radon) freigesetzt und aus dem Untergrund an die Oberfläche geholt werden. Um weltweit akzeptierte Umweltstandards zu dokumentieren, lassen große Minengesellschaften ihre Abbau-Methoden nach ISO-Normen zertifizieren.

[Bearbeiten] Eigenschaften

Uranmetall
Uranmetall

Uran ist ein sehr dichtes, relativ weiches, silber-weißes Metall, welches in fein verteiltem Zustand selbstentzündlich ist. Die meisten Säuren lösen metallisches Uran auf, während es von Basen nicht angegriffen wird. An der Luft überzieht sich das Metall mit einer Oxidschicht.

Uran kommt in drei Modifikationen vor: α-Uran bei Temperaturen unter 688 °C, β-Uran im Temperaturbereich zwischen 688 und 776 °C und γ-Uran im Temperaturbereich zwischen 776 °C und seinem Schmelzpunkt (1132 °C).

Uran-Rhodium-Germanium (URhGe) ist die erste entdeckte Legierung, die in sehr starken Magnetfeldern eine eintrittsinvariante Supraleitung zeigt.[4]

[Bearbeiten] Isotope

Uran hat 25 Isotope und 3 Kernisomere mit Halbwertszeiten zwischen 1 µs und 4,468 Milliarden Jahren. Von diesen kommen nur die vier langlebigsten Isotope in der Natur vor. Davon stammen Uran 238U und Uran 235U noch aus der Entstehungszeit des Sonnensystems. Uran 234U entsteht über mehrere Zwischenstufen beim Zerfall aus Uran 238U, Uran 236U durch seltene Neutroneneinfänge aus Uran 235U. Das künstlich erzeugbare fünftlanglebigste Isotop 233U spielt in der Technik ebenfalls eine Rolle. Alle anderen Isotope haben Halbwertszeiten von maximal 68,9 Jahren.

In natürlichem Uran finden sich deshalb die Isotope 238U zu 99,27 %, 235U zu 0,72 %, 234U zu 0,0055 % und 236U in Spuren.

  • 238U hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren und ist wie die anderen natürlichen Isotope (234U und 235U) ein α-Strahler. Die spezifische Aktivität von 238U beträgt 12450 Bq/g. 238U ist der natürliche Beginn der Uran-Radium-Reihe.
  • 235U hat eine Halbwertszeit von 703,8 Mio. Jahre. Es ist der natürliche Beginn der Uran-Actinium-Reihe.
  • 233U kann z.B. in Thorium-Hochtemperaturreaktoren aus dem schwer spaltbaren Thorium 232Th (Spalt-Wirkungsquerschnitt 3 μb, wie beim 238U) erbrütet und zur Energieproduktion verbraucht werden. 233U hat eine Halbwertszeit von 159.200 Jahren und eine kritische Masse von nur ca. 16,5 kg. 233U zerfällt über die Neptunium-Reihe.
\mathrm{^{232}_{\ 90}Th \ + \ ^{1}_{0}n \ \longrightarrow\ ^{233}_{\ 90}Th \ \xrightarrow [22,3 \ min]{\beta^-} \ ^{233}_{\ 91}Pa \ \xrightarrow [26,97 \ d]{\beta^-} \ ^{233}_{\ 92}U}
Die Zeitangaben sind Halbwertszeiten.
  • 234U ist wegen seiner relativ kurzen Halbwertszeit im Vergleich zu 238U nur in Spuren vorhanden, liefert aber einen gleich großen Beitrag zur Radioaktivität wie letzteres. Es entsteht gemäß:
\mathrm{^{238}_{\ 92}U \ \xrightarrow [4,468 \ Mrd. \ a]{\alpha} \ ^{234}_{\ 90}Th \ \xrightarrow [24,10 \ d]{\beta^-} \ ^{234}_{\ 91}Pa \ \xrightarrow [70,2 \ s]{\beta^-} \ ^{234}_{\ 92}U}
Die Zeitangaben sind Halbwertszeiten.
234U hat eine Halbwertszeit von 245.500 Jahren und zerfällt über die Uran-Radium-Reihe.
  • 236U ist ein Alphastrahler mit einer Halbwertszeit von 23,42 Millionen Jahren und kommt in der Natur nur in Spuren vor.[5] Es entsteht durch Neutroneneinfang aus 235U. Wenn Uran einem erhöhten Neutronenfluss ausgesetzt ist, wie z. B. in einem Kernreaktor, erhöht sich der Anteil an 236U deutlich.[6] Die Anteile der Isotope 234U, 235U, 236U in einer Urankontamination können Aufschluss über den Ursprung einer Urankontamination geben.[7] 236U zerfällt über die bis zum natürlichen Plutonium 244Pu verlängerte Thorium-Reihe.

In den Zerfallsreihen zerfallen die Uranisotope ständig in eine Reihe lang- oder kurzlebiger Tochternuklide, von denen einige, aufgrund ihrer Gasförmigkeit, sehr mobil sind, wie z. B. das Edelgas Radon.

Liste der Uranisotope

[Bearbeiten] Spaltbarkeit

Der Wirkungsquerschnitt für induzierte Kernspaltung durch ein thermisches Neutron ist bei 235U und 233U groß, 586 bzw. 530 Barn (b), bei 238U dagegen mit nur 3 μb sehr klein. Im technisch-praktischen Sinn sind also nur die Isotope 233 und 235 "gut spaltbar" und damit mögliche Brennstoffe für Kernreaktoren. Als „angereichert“ wird Uran bezeichnet, dessen Anteil an 235U gegenüber dem 238U durch Uran-Anreicherung erhöht wurde. Schwach angereichertes Uran (etwa 2–4 % 235U) wird in Kernkraftwerken, hoch angereichertes (typisch > 80 % 235U) zur Herstellung von Kernwaffen und zur Produktion freier Neutronen für Neutronenstreuexperimente verwendet. Die kritische Masse von 235U beträgt etwa 49 kg.

Bei der Spaltung eines 235U-Atoms wird 210 MeV Energie freigesetzt, von der 190 MeV in einem Reaktor thermisch verwertbar sind.[8] Das entspricht einem nutzbaren Energiegehalt von 78 Petajoule oder 2,7 Mio SKE pro kg 235U.

[Bearbeiten] Verwendung

Uranpellets
Uranpellets
→ Hauptartikel Uranwirtschaft

Das Uranisotop 235U wird in Kernkraftwerken zur Energiegewinnung genutzt. Das Isotop 238U kann in Brutreaktoren eingesetzt werden, um Plutonium herzustellen. Das Isotop 235U kommt in nur geringer Konzentration (etwa 0,72 %) im natürlichen Uran vor und wird durch Anreicherung konzentriert. Die zurückbleibende Fraktion wird auch abgereichertes Uran genannt (Abreicherung).

235U ist neben Plutonium das wichtigste Ausgangsmaterial für den Bau von Kernwaffen und Zündsätzen für Wasserstoffbomben.

Aufgrund seines hohen Absorptionsquerschnittes für ionisierende Strahlung wird abgereichertes Uran (depleted uranium, DU) in einigen Ländern in Abschirmblechen in der Atomindustrie eingesetzt. Im Flugzeugmodell Boeing 747 (Jumbo Jet) wurde es wegen seiner hohen Dichte als Gegengewicht im Heck eingesetzt.[9]

Viele Streitkräfte nutzen es in Form von Uranmunition[10] als Projektilkernmaterial für panzerbrechende Munition. Die DU-Munition wird beim Eintritt in den Panzerinnenraum zerstäubt und verbrennt dabei explosionsartig. Die entstehenden Stäube und Aerosole sind giftig und führen zu Gesundheitsschäden bei kontaminierten Personen. In jüngster Zeit wurden mehrere hundert Tonnen Uranmunition in indisch-pakistanischen Grenzkonflikten, in Tschetschenien, während der sowjetischen Invasion Afghanistans, im Kosovo-Krieg, im Zweiten Golfkrieg und im Irak-Krieg von den beteiligten Parteien eingesetzt. Abgereichertes Uran wird in Panzern (z. B. M1 Abrams) als Panzerung eingesetzt. Es handelt sich um eine Sandwichpanzerung mit einer Schicht Uran zwischen zwei Schichten Panzerstahl.

[Bearbeiten] Verbindungen

[Bearbeiten] Oxidationsstufen

Uran bildet eine Reihe von Verbindungen, in denen es in den Oxidationsstufen +III bis +VI vorliegen kann. In wässriger Lösung haben die Uranionen charakteristische Farben, so sind U3+- violett, U4+- grün, UVO2+- blasslila und UVIO22+-haltige Lösungen gelb.[11] Uran tritt in der Natur überwiegend mit den Wertigkeiten +4 oder +6 auf. Vierwertige Uranminerale sind in Wasser unter normalen pH/EH-Bedingungen nahezu unlöslich. Uranverbindungen sind giftig. Die Toxizität wird v. a. durch deren Löslichkeit bestimmt. Die leichtlöslichen Uranyl-Salze sind am giftigsten, die schwerlöslichen Oxide sind weniger giftig. Uran ist teratogen.

[Bearbeiten] Uran (IV)

Verbindungen des Uran(IV) sind vor allem in seinem Oxid (UO2) und den vier Halogeniden (UF4, UCl4, UBr4 und UI4) bekannt, die alle Feststoffe mit hohen Schmelzpunkten über 500 °C sind.

[Bearbeiten] Uran (VI)

→ Hauptartikel Uranylverbindungen

Das sechswertige Uran kommt in der Natur ausschließlich in Form der UO22+-Gruppe (Uranyl-Gruppe) vor, d. h. es gibt kein U6+. Diese Gruppe bindet sich bevorzugt an sauerstoffhaltige Bindungspartner, z.B. Phosphat, Sulfat, Carbonat und, natürlich, Wasser bzw. Hydroxid.

Uranylnitrat (UO2(NO3)2) und Uranylacetat (UO2(CH3COO)2) sind lösliche Uransalze. Diese Salze sind kommerziell erhältlich und entsprechen in ihrer Giftigkeit anderen Schwermetallnitraten- und acetaten.

[Bearbeiten] Oxide

Urandioxid (UO2) ist ein schwarzes, kristallines Pulver, das im späten 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Keramikglasur verwendet wurde. Heutzutage wird es vor allem als nuklearer Brennstoff in Brennstäben eingesetzt. Bekannt sind auch Urantrioxid (UO3), Triuranoctoxid (U3O8) und Uranylperoxid (UO2O2).

[Bearbeiten] Yellowcake

Pulverförmiger Yellowcake
Pulverförmiger Yellowcake

Yellowcake ist Uranoxidkonzentrat. Der Name ist abgeleitet von der früheren Farbe und Textur. Heutzutage werden höhere Kalzinationstemperaturen verwendet, wodurch der „gelbe Kuchen“ eher dunkelgrün bis schwarz ist. Ursprünglich waren die im Yellowcake enthaltenen chemischen Verbindungen unbekannt. Noch in den 1970er Jahren bezeichnete das U.S. Bureau of Mines (engl.) das Material als „Endprodukt der Verhüttung“. Man nahm an, dass es sich um Ammoniumdiuranat oder Natriumdiuranat handelt. Die Zusammensetzung variierte und hing vom Verhüttungsprozess ab. Die Verbindungen, die in Yellowcake gefunden wurden, sind unter anderem Uranylhydroxid, Uranylsulfat, Natrium-para-Uranat und Uranylperoxid, zusammen mit einer Reihe von Uranoxiden. Der heutige Yellowcake enthält typischerweise zu 70 bis 90 Gewichtsprozent das Uranoxid (U3O8).

Das hellgelbe Ammoniumdiuranat ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Yellowcake. Manchmal wird es ebenfalls als „Yellowcake“ bezeichnet, das entspricht allerdings nicht dem allgemeinen Gebrauch.

[Bearbeiten] Halogenide

Für Uran sind Halogenide in den Oxidationstufen +3 bis +6 bekannt. Für die Stufen +3 bis +5 sind sämtliche Verbindungen der vier Halogene Fluor, Chlor, Brom und Iod bekannt (z.B. Uran(III)-chlorid), für die Oxidationsstufe +6 sind es UF6 und UCl6.[12]

Urantetrafluorid (UF4), auch bekannt als „green salt“, ist ein Zwischenprodukt der Herstellung von Uranhexafluorid.

Uranhexafluorid (UF6) ist ein weißer Feststoff, der bei einer Temperatur von 56 °C sublimiert und nur unter Druck bei 64,1 °C schmilzt. UF6 ist die Uranverbindung, die für die zwei häufigsten Anreicherungsprozesse, Gasdiffusion und Gaszentrifuge, verwendet wird. Es wird in der Industrie schlicht als „Hexe“ bezeichnet.

[Bearbeiten] Metallorganische Verbindungen

Uranocen U(C8H8)2 ist eines der ersten Organouranverbindungen und die bekannteste Verbindung des Cyclooctatetraen mit den f-Elementen.[13][14] Weiterhin sind beispielsweise zu nennen auch das an der Luft stabile Derivat U(C8H4Ph4)2 und das Cycloheptatrienylion [U(C7H7)2]-.[15]

[Bearbeiten] Sicherheitshinweise

Die vier langlebigsten Uranisotope sind zwar Alphastrahler, aber es ist bei Umgang und Lagerung von Uran und seinen Verbindungen zu beachten, dass stets auch einige Mitglieder der Zerfallsreihen anwesend sind, die relativ durchdringungsfähige Beta- und Gammastrahlen emittieren oder flüchtig sind wie Radon.

[Bearbeiten] Literatur

  • Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  • Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9.
  • Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger, (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements. Springer Netherlands 2005, ISBN 1-4020-3555-1.
  • Elena Craft et al.: Depleted and natural Uranium: Chemistry and toxicological effects. in: Journal of Toxicology and Environmental Health Part B: Critical Reviews, ISSN 1093-7404, Volume 7, Number 4, July–August 2004, S. 297–317.
  • Franz J. Dahlkamp: Uranium Ore Deposits. Springer-Verlag Berlin 1993, ISBN 3-540-53264-1.
  • Walter D. Loveland, David Morrissey, Glenn T. Seaborg: Modern Nuclear Chemistry. Wiley-Interscience 2006, ISBN 0-471-11532-0.
  • Broder Merkel, Britta Planer-Friedrich, Christian Wolkersdorfer (Hrsg.): Uranium in the Aquatic Environment. Springer-Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-540-43927-7.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. 7440-61-1 Eintrag zu CAS-Nr. 7440-61-1 im European chemical Substances Information System ESIS
  2. Fritz Schmidt: Kompendium der praktischen Photographie, 10. wesentlich verb. Aufl., Leipzig 1906. Urannitrat S. 191, Urantonung S. 268, 291, 339.
  3. D. C. Hoffman, F. O. Lawrence, J. L. Mewheter, F. M. Rourke: Detection of Plutonium-244 in Nature, in: Nature, Nr. 34, 1971, S. 132–134.
  4. F. Levy, I. Sheikin, B. Grenier, A. D. Huxley: Magnetic field-induced Superconductivity in the ferromagnet URhGe, in: Science 2005, 309, 1343–1346.
  5. P. Steier et al.: Heavy ion AMS with a “small” accelerator, Nuclear Instruments and Methods in Physics Research B, Volume 188, Issues 1–4, April 2002, S. 283–287. doi:10.1016/S0168-583X(01)01114-4
  6. M. A. C. Hotchkis et al.: Measurement of 236U in environmental media, Nuclear Instruments and Methods in Physics Research B, Volume 172, Issues 1–4, October 2000, S. 659–665. doi:10.1016/S0168-583X(00)00146-4
  7. D. L. Donohue: Strengthening IAEA safeguards through environmental sampling and analysis, Journal of Alloys and Compounds, Volumes 271–273, 12 June 1998, S. 12–18. doi:10.1016/S0925-8388(98)00015-2
  8. http://www.zw-jena.de/energie/kernenergie.html
  9. U.S. Nuclear Regulatory Commission, Systematic Radilogical Assessment of Exemption for Source and Byproduct Materials, Abschnitt 3.17, S. 531–533.
  10. Uni Oldenburg: Informationen über Uran-Munition.
  11. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin, 2007, S. 1956; ISBN 978-3-11-017770-1.
  12. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, S. 1969; ISBN 978-3-11-017770-1.
  13. A. Streitwieser und U. Mueller-Westerhoff: Bis(cyclooctatetraenyl)uranium (Uranocen). A new class of sandwich complexes that utilize atomic f orbitals. In: J. Am. Chem. Soc.. 90, Nr. 26, 1968, S. 7364–7364. doi:10.1021/ja01028a044
  14. Christoph Elschenbroich: Organometallchemie, 6. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 587–591; ISBN 978-3-8351-0167-8.
  15. D. Seyferth: Uranocen. The First Member of a New Class of Organometallic Derivatives of the f Elements. In: Organometallics. 23, Nr. 15, 2004, S. 3562–3583. doi:10.1021/om0400705

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Uran – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Commons
 Commons: Uran – Bilder, Videos und Audiodateien

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