Dichte
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Physikalische Größe | |||
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Name | Dichte | ||
Formelzeichen der Größe | ρ | ||
Größen- und Einheitensystem |
Einheit | Dimension | |
SI | |||
Siehe auch: Wichte (spezifisches Gewicht), relative Dichte (spezifische Dichte), spezifisches Volumen |
Die Dichte (genauer: Massendichte) eines Körpers ist das Verhältnis seiner Masse zu seinem Volumen. Sie wird daher z. B. in Gramm pro Kubikzentimeter oder Kilogramm pro Liter angegeben. Anschaulich gesagt beschreibt sie, ob der Körper für seine Größe „leicht“ (wie z. B. ein Strohballen) oder "schwer" (wie z. B. ein Stein) ist.
Mit -dichte zusammengesetzte Wörter bezeichnen andere Größen, die auf das Volumen, manchmal aber auch auf eine Fläche, eine Länge, ein Frequenzintervall oder Anderes bezogen werden (Beispiele unter Andere Dichtebegriffe unten).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Definition
[Bearbeiten] Klassische Mechanik
Die Dichte ρ als Verhältnis des Massenelements dM zum Volumenelement dV ist im Allgemeinen vom Ort abhängig:
.
Die Dichte ist in der klassischen Mechanik eine wichtige Werkstoffeigenschaft. Im Werkstoff spielt nicht nur die Masse eines Teilchens (z. B. Atoms) des Materials eine Rolle, sondern auch der Abstand der einzelnen Teilchen voneinander. In homogenem Material (z.B. festes Blei) ist die Dichte (makroskopisch betrachtet) konstant, d. h. unabhängig von der Position. Die Dichte hängt allgemein von der Temperatur und bei Gasen vom Druck ab.
Für eine innerhalb eines Körpers konstante Dichte ρ0 gilt
,
sodass die Dichte gerade die Gesamtmasse pro Gesamtvolumen ist.
Für einen Körper, der aus Bereichen von unterschiedlicher Dichte aufgebaut ist, ist demnach die Gesamtmasse
.
Der Kehrwert der Dichte wird spezifisches Volumen genannt und spielt vor allem in der Thermodynamik der Gase und Dämpfe eine Rolle. Das Verhältnis der Dichte eines Stoffes zur Dichte im Normzustand wird als Relative Dichte bezeichnet.
[Bearbeiten] Allgemeine Relativitätstheorie
Da in der allgemeinen Relativitätstheorie der Begriff der Masse ebenso problematisch ist, wie der Begriff des Volumens, wird in diesem Fall unter Ausnutzung der Äquivalenz von Masse und Energie eher mit dem Begriff der Energiedichte gearbeitet. Da in der allgemeinen Relativitätstheorie die Gravitation nicht von der Masse, sondern vom Energie-Impuls-Tensor erzeugt wird, wird auch die Energiedichte über diese Größe bestimmt. Die Energiedichte w(x) entspricht dabei der Komponente T00 dieses Tensors und hängt vom Raumzeitpunkt x ab. Sie ist also im allgemeinen auch zeitabhängig.
[Bearbeiten] Dichtemessung
[Bearbeiten] Dichtebestimmung durch Auftrieb
Nach dem Prinzip von Archimedes erfährt ein vollständig in einer Flüssigkeit oder Gas eingetauchter Körper eine Auftriebskraft, die der Gewichtskraft des Volumens der verdrängten Flüssigkeit entspricht. Um die zwei Unbekannten Dichte und Volumen zu bestimmen, sind zwei Messungen erforderlich.
Taucht man einen beliebigen Körper mit dem Volumen VK vollständig in zwei Flüssigkeiten oder Gase mit den bekannten Dichten ρ1 und ρ2 ein, so erfährt er die unterschiedlichen, resultierenden Gewichtskräfte FG1 bzw FG2. Messbar sind die resultierenden Kräfte mittels einer einfachen Waage. Die gesuchte Dichte ρK lässt sich wie folgt bestimmen.
Ausgehend von der Formel für die Gewichtskraft des Körpers und den Auftriebskräften FAi:
,
messen die beiden Waagen für die in die Flüssigkeit (oder das Gas) 1 oder 2 eingetauchten Massen die Gewichtskräfte
Eliminiert man aus den beiden Gleichungen für i = 1,2 das Volumen VK, erhält man nach einigen einfachen mathematischen Umformungen die Lösung:
Für den Fall, dass ist (wie z.B. für den Fall, dass 1 die Luft und 2 das Wasser ist), vereinfacht sich die Formel zu:
Für den Fall, dass nur eine Flüssigkeit (z.B. Wasser mit Dichte ρW) zur Verfügung steht, kann die obige Methode folgendermaßen adaptiert werden:
Gewicht des Körpers vor Eintauchen:
,
Gewicht (reduziert) des Körpers nach (vollständigem) Eintauchen, wobei das Volumen VK verdrängt wird (dies wird entweder durch den Überlauf aus dem vollen Gefäß, oder im Messzylinder gemessen):
,
d.h. nach Umformen
Nach dieser Methode bestimmte schon Archimedes die effektive Dichte der Krone eines Königs, der zweifelte, ob diese wirklich aus reinem Gold bestehe ( = 19320 kg/m3.)
Auf der Auftriebmessung zur Dichtebestimmung von Flüssigkeiten beruhen das Aräometer und die Mohrsche Waage.
[Bearbeiten] Weitere Messmethoden
- Pyknometer, Dichtebestimmung von Festkörpern durch Messen der verdrängten Flüssigkeitsvolumina.
- Isotopenmethode, Dichtebestimmung durch Strahlungsabsorption.
- Biegeschwinger, Dichtebestimmung durch Schwingungsmessung.
[Bearbeiten] Abgrenzung zu anderen Begriffen
- Die Dichte darf nicht mit dem spezifischen Gewicht (Wichte) verwechselt werden. Während bei der Dichte die Masse im Verhältnis zum Volumen steht, steht beim spezifischen Gewicht an Stelle der Masse die Gewichtskraft.
- Die relative Dichte ist das Verhältnis der Dichte zur Dichte eines Normals, also eine dimensionslose Größe.
Definiert werden diese Unterschiede in der DIN 1306 Dichte; Begriffe, Angaben.
[Bearbeiten] Spezielle Dichtebegriffe in der Technik
- Reindichte ρ0, absolute Dichte, wahre Dichte, Skelettdichte (Volumen ohne Hohlräume)
- Rohdichte ρ, geometrische Dichte, scheinbare Dichte (eines porösen Körpers, Hohlräume inklusive)
- Darrdichte, Raumdichte von Holz, Trockendichte der Gesteine (Materialkunde),
- Schüttdichte ρSch eines Gemenges mit einem Fluid inklusive Luft
- Korndichte, Hektolitergewicht (Logistik)
- Potentielle Dichte σθ (Ozeanographie)
- Dichten kompressibler Materialien: Pressdichte, Klopfdichte, Fülldichte, Stopfdichte, Raumdichte von Asphalt
- Sinterdichte von Sinterwerkstoffen
- siehe auch: Gesteinsdichte, speziell zu Petrologie und Mineralogie
Als dimensionslose Vergleichsgröße:
- Relative Dichte d, spezifische Dichte
- Lagerungsdichte bindiger und nicht bindiger Böden (Bodenmechanik)
[Bearbeiten] Andere Dichtebegriffe
[Bearbeiten] Größen pro Raumeinheit
[Bearbeiten] Größen pro Flächeneinheit
(Empfohlene Bezeichnung nach DIN 5485: -flächendichte oder -bedeckung)
- Oberflächenladungsdichte
- Stromdichte
- Strahlungsstromdichte
- elektrische und Magnetische Flussdichte
- Flächenleistungsdichte
- Außerhalb Physik und Technik z. B. Bevölkerungsdichte
[Bearbeiten] Größen pro Längeneinheit
(Empfohlene Bezeichnung nach DIN 5485: -längendichte, -belag oder -behang)
[Bearbeiten] Mathematik
[Bearbeiten] Tabellenwerte
Tabellenwerte zur Dichte verschiedener Stoffe sind in folgenden Artikeln zu finden:
-
Wikibooks: Tabellensammlung Chemie/ Dichte fester Stoffe – Lern- und Lehrmaterialien
-
Wikibooks: Tabellensammlung Chemie/ Dichte flüssiger Stoffe – Lern- und Lehrmaterialien
-
Wikibooks: Tabellensammlung Chemie/ Dichte gasförmiger Stoffe – Lern- und Lehrmaterialien
[Bearbeiten] Literatur
- DIN 1306 Dichte; Begriffe, Angaben