Gaszentrifuge
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Gaszentrifuge oder auch Gas-Ultrazentrifuge genannt, ist eine Zentrifuge, die der physikalischen Trennung verschieden schwerer Gase mit Hilfe der Zentrifugalkraft dient.
Sie wird u. a. bei der Uran-Anreicherung eingesetzt, um Uranhexafluoridgas in Fraktionen mit höherem Anteil an U-238 auf der einen sowie einem höheren Anteil am etwas leichteren U-235 auf der anderen Seite zu trennen. Zur nennenswerten Anreicherung muss eine große Anzahl von Gaszentrifugen hintereinandergeschaltet werden.
Die physikalische Trennung der Isotope anhand ihrer Atommassen ist erforderlich, da ihre chemischen Eigenschaften so gut wie identisch sind und daher chemische Verfahren wie Reduktion oder Ausfällung nicht anwendbar sind.
Aufgrund der sehr geringen Masseunterschiede der verschiedenen Isotope muss eine Gaszentrifuge mit sehr hohen Drehzahlen arbeiten und aus hochfesten Werkstoffen bestehen.
Gegenüber anderen Anreicherungsverfahren erfordern Gaszentrifugen einen geringeren Energieeinsatz. Ihre Konstruktion ist jedoch technisch anspruchsvoll und spielte in der Zeit des kalten Krieges eine große Rolle im Wettlauf zur Entwicklung immer stärkerer Kernwaffen.
Gaszentrifugen wurden ab 1945 in der Sowjetunion maßgeblich durch den nach Sochumi verbrachten deutschen Wissenschaftler Max Steenbeck bis zur technischen Anwendbarkeit entwickelt und sind heute das Standardverfahren zur Urananreicherung.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Uran-Anreicherung - ausführliche Beschreibung des Verfahrens