Gallium
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Name, Symbol, Ordnungszahl | Gallium, Ga, 31 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serie | Metalle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 13, 4, p | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbrig weiß | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 7440-55-3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Massenanteil an der Erdhülle | 1 · 10-3 % | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atommasse | 69,723 u | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 126 (187) pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 126 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Van-der-Waals-Radius | 187 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Ar] 3d10 4s2 4p1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronen pro Energieniveau | 2, 8, 18, 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 578,8 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 1979,3 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 2963 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | orthorhombisch (Ga-I) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dichte | 5,904 g/cm3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mohshärte | 1,5 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 302,91 K (29,76 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 2477 K (2204 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 11,80 · 10-6 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 258,7 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 5,59 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 9,31 · 10-36 Pa bei 302,9 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 2740 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 370 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 6,78 · 106 S/m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 40,6W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chemisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände | 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxide (Basizität) | (amphoter) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Normalpotential | -0,56 V (Ga3+ + 3e- → Ga) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 1,81 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Isotope | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gallium ist ein seltenes[2] Metall (chemisches Element), welches erstmals 1875 vom französischen Chemiker Paul Emile Lecoq de Boisbaudran entdeckt wurde, der ihm auch den Namen gab. Es ist benannt nach Gallien, dem lateinischen Namen für Frankreich. Möglich wäre auch, dass sich der Entdecker hier selbst verewigt hat, denn Le coq ist französisch und bedeutet „der Hahn“, der auf lateinisch gallus heißt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das noch unbekannte Element wurde schon bei der Erstellung des Periodensystems von Dmitri Mendelejew (1869) und Lothar Meyer (1870) als Eka-Aluminium vorhergesagt und kurz darauf auch von dem französischen Chemiker Paul-Émile Lecoq de Boisbaudran (1838-1912) im Jahre 1875 in Paris erstmals nachgewiesen.
[Bearbeiten] Eigenschaften
Interessant ist die zarte hellblaue Metallfarbe des kristallinen Galliums. Besonderheiten sind die auffallend niedrige Schmelz- und die relativ hohe Siedetemperatur. Bis zum heutigen Tage sind vier Normaldruck- und drei Hochdruckmodifikationen bekannt. In festem Zustand zeigt die bei Normalbedingungen beständige Modifikation einige Eigentümlichkeiten. So ist Gallium zwar relativ weich, kompakte Stücke splittern bei starker, plötzlicher mechanischer Belastung allerdings mit muscheligem Bruch, und es entstehen feine, scharfe Splitter. Bemerkenswert ist weiterhin die hohe Benetzungsfähigkeit von flüssigem Gallium. So bildet es z.B. auf der Haut leicht einen grauen Schmierfilm, ebenso in den Augen, weswegen der Kontakt mit dem Metall vermieden werden sollte.
Gallium hat eine starke Tendenz, auch dann flüssig zu bleiben, wenn es unter seinen Schmelzpunkt abkühlt. Erst durch einen Kristallisationskeim oder durch weitere Abkühlung verfestigt es sich dann.
Die Dichte von flüssigem Gallium beträgt 6100 kg/m³, ist also höher als die von festem Gallium (Dichteanomalie).
Unterhalb einer Temperatur von 1,0883 K zeigt die Modifikation α-Ga keinen elektrischen Widerstand, sie wird zum Supraleiter. Die Modifikationen β-Ga, γ-Ga und δ-Ga weisen eine noch höhere Sprungtemperatur Tc von 6,07 K, 7-7,6 K und 7,85 K auf. Daneben existieren noch zwei Hochdruckmodifikationen, Ga-II und Ga-II', die unterhalb von ca. 6,3 K und 7,5 K supraleitend werden.
Die Schmelze ist silberweiß bis leicht grünlich. Besonders deutlich kommt es zu diesem Kontrast, wenn feste Galliumkristalle auf dem flüssigen Gallium schwimmen. Gallium oxidiert langsam an der Luft und behält seinen Glanz.
[Bearbeiten] Chemische Eigenschaften
Gallium ähnelt in seinem chemischen Verhalten den Elementen Aluminium und Zink. In Säuren löst es sich unter Wasserstoffentwicklung verhältnismäßig schnell. Gegenüber Laugen ist es ebenfalls unbeständig, wobei sich Gallat-Ionen (Ga(OH)4-) bilden.
Galliumhalogenide, wie beispielsweise Galliumchlorid, sind starke Lewissäuren, die in Wasser zu Chlorwasserstoff und Galliumhydroxid hydrolysieren.
[Bearbeiten] Vorkommen
Gallium kommt in der Natur stets in Kombination mit anderen Elementen vor. Als wichtigstes Erz dient der Bauxit, dem es als Begleitmetall während der Schmelzflusselektrolyse bei der Aluminiumgewinnung entzogen wird. Weitere Minerale sind die Zinkblende und der Germanit. Die Hauptvorkommen an Gallium befinden sich in Kasachstan, in Australien, in Tschechien, in Indien sowie in Guinea. Größere Recyclinganlagen stehen in den USA, in Japan und in Deutschland.
[Bearbeiten] Gewinnung
Die Herstellung aus Galliumoxid erfolgt durch Elektrolyse einer Natrium- oder Kaliumgallatlösung im alkalischen Milieu, das durch einen Soda-Pottasche-Aufschluss gewonnen werden kann. Hochreines Gallium für Halbleiter wird durch Elektrolyse von durch Zonenschmelzen gereinigtem Galliumchlorid gewonnen.
[Bearbeiten] Verwendung
Gallium ist relativ teuer, was die Verwendung schnell unwirtschaftlich macht. Es eignet sich als ungiftiger, nichtflüchtiger Quecksilberersatz (Galinstan) für Thermometerfüllungen mit sehr breitem Anzeigebereich.
Eine Galliumlegierung mit Indium, Zink und Kupfer erstarrt unter 0 °C, besitzt eine hohe Oberflächenspannung, einen sehr hohen Siedepunkt und einen sehr niedrigen Dampfdruck. Eine derartige Legierung besitzt ähnliche Eigenschaften wie Quecksilber, was die Oberflächenspannung betrifft.
Aus dem Halbleiter Galliumnitrid (GaN) werden blaue Leuchtdioden hergestellt. Gallium-Arsenid (GaAs, Gallium + Arsen) findet nach der Kristallzucht und der Weiterverarbeitung zu Wafern vor allem für elektronische Hochfrequenzbauteile (Integrierte Schaltkreise und Leuchtdioden beziehungsweise Laser) Verwendung. Daneben wird GaAs in hocheffizienten Solarzellen mit Wirkungsgraden >20 %, für Konzentratorzellen und in extraterristischen Anwendungen (Stromversorgung für Satelliten) verwendet. Ein weiteres wichtiges Verfahren ist hierbei die Darstellung von Halbleitern mit der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD). Galliumantimonid (GaSb) wird für die Herstellung von optoelektronischen Bauelementen verwendet.
Gallium wird als Legierungszusatz im dentaltechnischen-edelmetallverarbeitenden Bereich eingesetzt. Galliumoxide lassen sich zu speziellen, stark lichtbrechenden Kristallmaterialien verarbeiten. In Kristallen ist ein lückenloser Austausch von Galliumionen durch Aluminiumionen möglich.
In der Nuklearmedizin wird das radioaktive 68Ga in der Diagnostik für Aufnahmen in der Positronen-Emissions-Tomographie verwendet. Es wird dabei in einem sogenannten 68Ge/68Ga-Generator erzeugt und hat eine Halbwertszeit von 68 Minuten.[3]
Eine relativ neue Anwendung ist der Einsatz als Flüssigmetall-Wärmeleitpaste im PC-Bereich.
Galliumtrichlorid (GaCl3) wird in Neutrinodetektoren eingesetzt, beispielsweise beim GALLEX-Experiment (GALLium EXperiment) unter dem Gran Sasso. Die dabei verwendete Menge (30 Tonnen) entspricht mehreren Weltjahresproduktionen Gallium.
Das Galliumtriiodid GaI3 (CAS: 13450-91-4) kann zur Herstellung von Galliumphosphid GaP für rote und grüne Leuchtdioden verwendet werden.
Unter Elementsammlern ist Gallium wegen seines niedrigen Schmelzpunktes beliebt. Es lässt sich bereits mit Handwärme verflüssigen.
[Bearbeiten] Biogene Eigenschaften
Gallium ist ungiftig und spielt, soweit bekannt, als Spurenelement keine Rolle für den Menschen.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Sicherheitsdatenblatt (alfa-aesar)
- ↑ Die stofflichen Grenzen des Wachstums
- ↑ DKFZ Heidelberg, Gallium-68 Peptiddiagnostika, Stand vom 24. Juli 2007
[Bearbeiten] Weblinks
- Dampfdruck von Gallium and anderer Elemente (engl.)
[1]gute Übersicht über Gallium
H | He | ||||||||||||||||||||||||||||||
Li | Be | B | C | N | O | F | Ne | ||||||||||||||||||||||||
Na | Mg | Al | Si | P | S | Cl | Ar | ||||||||||||||||||||||||
K | Ca | Sc | Ti | V | Cr | Mn | Fe | Co | Ni | Cu | Zn | Ga | As | Br | Kr | ||||||||||||||||
Rb | Sr | Y | Zr | Nb | Mo | Tc | Ru | Rh | Pd | Ag | Cd | In | Sn | Te | I | Xe | |||||||||||||||
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