Landkreis Osterholz
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Wappen | Deutschlandkarte | ||
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Basisdaten | |||
Bundesland: | Niedersachsen | ||
Verwaltungssitz: | Osterholz-Scharmbeck | ||
Fläche: | 650,7 km² | ||
Einwohner: | 112.498 (31. Dez. 2006) | ||
Bevölkerungsdichte: | 173 Einwohner je km² | ||
Kfz-Kennzeichen: | OHZ | ||
Kreisschlüssel: | 03 3 56
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Kreisgliederung: | 11 Gemeinden | ||
Adresse der Kreisverwaltung: | Osterholzer Straße 23 27711 Osterholz-Scharmbeck |
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Webpräsenz: | |||
Landrat: | Jörg Mielke (parteilos) | ||
Lage des Landkreises Osterholz in Niedersachsen | |||
Der Landkreis Osterholz liegt im nördlichen Niedersachsen. Er grenzt im Westen an die Weser (westlich davon der Landkreis Wesermarsch), im Norden an den Landkreis Cuxhaven, im Osten an den Landkreis Rotenburg (Wümme) und im Süden an den Landkreis Verden und die Stadt Bremen und damit an das Land Bremen. Kreisstadt ist Osterholz-Scharmbeck.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Norden und Westen des Landkreises wird von der Osterholzer Geest geprägt, der Osten gehört zur Niederung von Hamme und Wümme mit dem großenteils seit dem 18. Jahrhundert kultivierten Teufelsmoor. Im äußersten Westen erstreckt sich der Landkreis mit der Osterstader Marsch bis an die Weser.[1]
[Bearbeiten] Geschichte
- siehe auch Hauptartikel: Geschichte von Osterholz-Scharmbeck
Basisdaten (Stand 1932) | |
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Bestandszeitraum: | 1885–1932 |
Bundesland: | Niedersachsen |
Regierungsbezirk: | Stade |
Verwaltungssitz: | Osterholz-Scharmbeck |
Fläche: | 478 km² |
Einwohner: | 29.205 (30. Juni 2008) |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | I S (ehemals) |
Kreisgliederung: | 109 Gemeinden |
Lage des historischen Landkreises Osterholz von 1885-1932 in Niedersachsen | |
Der Landkreis hat seinen Namen Osterholz dem ehemaligen Kloster (1184-1650) in der Kreisstadt zu verdanken, dessen Basilika als Klosterkirche St. Marien erhalten ist. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Kloster, wie auch das benachbarte Kloster Lilienthal teil des Erzstifts Bremen, das später säkularisiert teil des Herzogtums Bremen-Verden wurde. Aus den Klöstern gingen im Rahmen der Säkularisierung Ämter hervor, die ab 1719 im Kurfürstentum Hannover offizielle politische Gemeinwesen wurden. Ab 1823 waren das Amt Osterholz und das Amt Lilienthal teil der Landdrostei Stade im Königreich Hannover.
Der Kreis Osterholz selbst wurde 1885 aus den ehemals hannoverschen Ämtern Osterholz und Lilienthal gebildet und wurde Teil des neuen Regierungsbezirks Stade. 1932 wurde der aufgelöste ehemalige Kreis Blumenthal eingemeindet, wodurch der Kreis seine Einwohnerzahl etwa verdoppelte. Allerdings musste der Kreis 1939 einen Teil der hinzugewonnenen Gemeinden (Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck) an die Stadt Bremen abgeben und verlor dadurch einen großen Teil der Einwohnerschaft wieder. In Zuge dieser Gebietsreform wurde der Kreis in Landkreis Osterholz umbenannt.
Anlässlich der niedersächsischen Kreisreform 1974 wurde das Kreisgebiet leicht verändert. Es kam die Weserinsel Harriersand und das Gebiet Hammelwarder Sand vom Landkreis Wesermarsch, sowie die Gemeinden Axstedt und Lübberstedt aus dem Landkreis Wesermünde an den Landkreis Osterholz.
In den 1980er Jahren wurden die Ortschaften Wilstedter Moor und Tarmstedter Moor aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) eingemeindet.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Die Zahlen der folgenden Tabellen stammen aus der ausführlicheren Tabelle des ehemaligen Regierungsbezirks Stade, den dort angegebenen Quellen und dem Gemeindeverzeichnis von 1900 [2] und für 1904 aus der Chronik von Osterholz-Scharmbeck.[3]
Einwohnerzahl | 1890 | 1900 | 1904 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1969 | 1980 | 1990 | 2006 |
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Blumenthal | 22547 | 30353 | 39535 | 43104 | ||||||||
Osterholz | 28232 | 29205 | 29471 | 31284 | 32545 | 80216 | 41529 | 73407 | 80600 | 93700 | 96000 | 112498 |
Fläche (km2) | 1900 | 1932 | 1950 | 2000 |
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Blumenthal | 175 | |||
Osterholz | 478 | 653 | 620 | 651 |
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Kreistag
Kreistag Osterholz Sitzverteilung: |
SPD | CDU | Grüne | Wählergemeinschaft | Bürgerfraktion | FDP | WASG | => | Gesamt |
15. September 1996 | 21 | 17 | 5 | 1 | 1 | 1 | - | = | 46 Sitze |
9. September 2001 | 21 | 16 | 4 | 2 | 1 | 2 | - | = | 46 Sitze |
10. September 2006 | 20 | 15 | 5 | 1 | 1 | 3 | 1 | = | 46 Sitze |
Die nächste Kommunalwahl in Niedersachsen findet im September 2011 statt.
[Bearbeiten] Landräte und (Ober-)Kreisdirektoren
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Landrat Jörg Mielke ist seit dem 1. Januar 2005 der erste gewählte Landrat seit Einführung der „Eingleisigkeit“ der Verwaltung im Landkreis Osterholz.
[Bearbeiten] (Ober)-Kreisdirektoren
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[Bearbeiten] Partnerschaften
Seit April 2006 besteht eine Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Marienwerder (Powiat Kwidzyński). Beide Kreise haben über das EU-Projekt „Baltic Rural Broadband“ Verbindung aufgenommen, das sich mit dem Ausbau der Breitbandtechnologie im ländlichen Raum befasst. In Kwidzyn leben auf rund 834 km² etwa 80.200 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der gleichnamigen Stadt.
[Bearbeiten] Institutionen
- Landschaftsverband Stade, eingetragener Verein zur Pflege kultureller Einrichtungen
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Im Schatten des Oberzentrums Bremen wurde bereits 1970 festgestellt, dass der Landkreis Osterholz hinter der industriellen Entwicklung anderer niedersächsischer Kreise zurückgeblieben war, unter anderem eine Folge der Gebietsreform von 1939 mit der durch Abgabe der höher entwickelten Gemeinden (Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck) 75% der Industrie an Bremen verloren gegangen waren. Auf Grund mangelnder Standortvoraussetzungen und der Nähe zu Bremen konnte der Landkreis Osterholz diesen Verlust bis heute nicht kompensieren.
Es wird deshalb u.a. auf touristisches Konzepte insbesondere im Teufelsmoor gesetzt.
Die an Bremen angrenzenden Gemeinden Schwanewede, Ritterhude und Lilienthal haben ihre Einwohnerzahlen durch Zuzüge aus Bremen erheblich steigern können.
[Bearbeiten] Arbeitslosen- und Sozialstatistiken
Der Landkreis Osterholz gehört zu den Optionskommunen. Die Betreuung der Langzeitarbeitslosen unter Arbeitslosengeld II wird nicht von der Agentur für Arbeit sondern vom Landkreis vorgenommen. Die Förderung und Vermittlung dieses Personenkreises erfolgt durch ProArbeit, einer kommunalen Gesellschaft öffentlichen Rechts (kAöR), die Leistung- und Grundsicherung durch die Gemeinden des Landkreises. So waren im November 2007 von insgesamt 3.259 Arbbeitslosen 2.108 (64,7 %) auf ALG II angewiesen. [4]
[Bearbeiten] Arbeitslosenquote [5]
Der Arbeitsmarkt des Landkreises ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Bremen eng verknüpft; da vlele Einwohner des Landkreises dorthin als Pendler unterwegs sind. Die Arbeitslosenquote des Landkreises folgte damit dem Bundestrend:
- 2003: 7,6 %
- 2004: 8,1 %
- 2005: 9,4 %
- 2006: 8,2 %
- 2007: 6,9 %
Die Aufschlüsselung nach Geschlecht ergibt z.B. für den Januar 2006, dass von 4.976 Arbeitslosen 2.706 (54,4%) Männer und 2.270 (45,6 %) Frauen waren. [4] Die Zahl der gemeldeten Offenen Stellen bewegt sich zwischen 200 bis 300; so waren es im Januar 2006 z.B. 247 und im November 2007 286.[4]
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straße
Durch das Kreisgebiet verläuft in Süd-Nord-Richtung die Autobahn A 27 von Walsrode über Bremen, Ritterhude und Schwanewede nach Bremerhaven und Cuxhaven.
[Bearbeiten] Eisenbahn
- Ritterhude, Osterholz-Scharmbeck, Lübberstedt und Hambergen liegen an der von Süden nach Norden verlaufenden Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven.
- In Osterholz-Scharmbeck zweigt in Richtung Worpswede, Bremervörde und Stade eine von den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser betriebene Bahnstrecke mit zur Zeit nur touristischer Nutzung ab, der sogenannte Moorexpress.
- Für Lilienthal ist in nächster Zukunft die Anbindung an das Bremer Straßenbahnnetz beabsichtigt, indem die Linie 4 über den bisherigen Endpunkt Borgfeld hinaus verlängert werden soll.
[Bearbeiten] Religion
Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Osterholz evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Durch die hohe Zahl der Kirchenaustritte sind beide großen christlichen Kirchen Umstrukturierungsprozessen unterworfen. Ferner leben im Kreisgebiet Angehörige von Freikirchen, Zeugen Jehovas, Juden sowie Muslime und Atheisten.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2006)
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Samtgemeinde mit ihren Mitgliedsgemeinden:
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[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Landkreis Osterholz, Übersicht … (PDF)
- ↑ Tabelle der Gemeinden in Hannover
- ↑ Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I. Von den Anfängen bis 1929. Hrsg. Stadt Osterholz-Scharmbeck. S. 251
- ↑ a b c Agentur für Arbeit
- ↑ www.pub.arbeitsamt.de
[Bearbeiten] Literatur
- Jens Murken: De Geschicht is lögenhaft to vertellen, ober wohr is se doch.... Der Landkreis Osterholz 1932-1948. Zeitgeschichte im Gespräch, Münster 1999, ISBN 3-89688-047-0.
- Johann Segelken: Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch. 4. Auflage. OHZ 1987, Saade-Verlag
- Gerhard Stalling AG / Landkreis Osterholz (Hrsg.): Der Landkreis Osterholz. Oldenburg 1970, Gerhard Stalling Verlag AG
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