Kwidzyn
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Kwidzyn | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Pommern | |||
Landkreis: | Kwidzyn | |||
Fläche: | 21,82 km² | |||
Geographische Lage: | 53° 44′ N, 18° 56′ OKoordinaten: 53° 44′ 0″ N, 18° 56′ 0″ O | |||
Höhe: | 42 m n.p.m | |||
Einwohner: | 37.936 (30. Juni 2007[1]) | |||
Postleitzahl: | 82-500 bis 82-504 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | |||
Kfz-Kennzeichen: | GKW | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Grudziądz–Malbork | |||
Schienenweg: | Grudziądz–Malbork | |||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Andrzej Krzysztofiak | |||
Adresse: | ul. Warszawska 19 82-500 Kwidzyn |
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Webpräsenz: | www.kwidzyn.pl |
Kwidzyn [ˈkfʲiʣɨn] (deutsch Marienwerder) ist eine Stadt in Polen und Sitz des Powiats Kwidzyński. Kwidzyn liegt in der Wojewodschaft Pommern. Bis 1919 war es die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks in der Provinz Westpreußen. Es liegt fünf Kilometer von der Weichsel entfernt am Fluss Liebe (polnisch Liwa), der Nogat und der Eisenbahnlinie Thorn–Marienburg. Es beherbergt eine der bedeutendsten Burgen des Deutschen Ordens. Kwidzyn hat seit etwa 1990 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Celle in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Schon der Angelsächsische Seefahrer Wulfstan erwähnte Ende des 9. Jahrhundert eine Insel namens Quidin im Weichseldelta. Der Name lässt sich auf das prußische („kweita“) wie auf das slawische (polnisch: „kwiat“) Wort für „Blume“ zurückführen.
Die Burg Marienwerder wurde vom Deutschen Orden 1232 auf einem schon von den Prußen befestigten Hügel auf dem Gebiet des 5 km nördlich in der Niederung gelegenen Dorfes Queden angelegt, später Tiefenau und heute Tychnowy genannt und zur Landgemeinde Kwidzyn gehörend. Die Stadt selbst wurde 1233 östlich neben der Burg gegründet. Marienwerder war die Residenz der ersten Bischöfe und des Domkapitels von Pomesanien.
Am 14. März 1440 gründeten in Marienwerder Landadel und Städte des Ordensstaates den Preußischen Bund, der in Opposition zur Landesherrschaft des Ordens trat und sich 1554 gegen die Zusicherung großzügiger Privilegien dem König von Polen unterstellte. Bei der Teilung des bisherigen Ordensgebietes im 2. Thorner Frieden blieb Marienwerder dem Ordensstaat erhalten und war fortan dessen einzige Stadt an der Weichsel. Mit der Säkularisierung des Ordensstaates 1525 unter Albrecht I. wurde die Stadt Teil des Herzogtums Preußen und lutherisch. Nach der ersten Polnischen Teilung kam die Stadt zu der überwiegend aus den Neuerwerbungen des Königreichs Preußen geschaffenen Provinz Westpreußen.
1818 wurde Marienwerder Kreisstadt und gleichzeitig Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks, der das gesamte südliche Westpreußen umfasste.
Am 11. Juli 1920 stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder mit über 92 Prozent für den Verbleib bei Deutschland und gegen den Anschluss an Polen. Daraufhin kam der Osten der bisherigen Provinz Westpreußen als Regierungsbezirk Westpreußen mit Sitz in Marienwerder zur Provinz Ostpreußen.
Bei der Eroberung durch die Rote Armee im 1945 wurde Marienwerder geplündert, aber große Teile der Altstadt blieben zunächst erhalten. Erst im Folgejahr wurden weite Teile der Altstadt niedergerissen und das Baumaterial nach Warschau geschafft.
[Bearbeiten] Bauten
- Ordensburg, ab 1233 erbaut, seit 1243 Schloss des Domkapitels), im 19. Jahrhundert Gerichtsgebäude und Gefängnis, heute Museum.
- Domkirche, Backsteingotik, 1343–84 erbaut, mit den Grabmälern dreier Hochmeister und der pomesanischen Bischöfe)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Marienwerder (1343-1417)
- Rudolf von Auerswald (1795–1866), preußischer Ministerpräsident
- Ernst Kossak (1814–1880), Journalist
- Albert Kolbe (1871-), Oberbürgermeister von Stargard in Pommern
- Kurt Rosenfeld (1877–1943), Politiker
- Thuro Balzer (1882-1967), Maler
- Rolf Lahr (1908–1985), deutscher Diplomat
- Marek Szulen (* 1975), Komponist und Musiker
[Bearbeiten] Gmina
Die Landgemeinde Kwidzyn, zu welcher die Stadt selbst nicht gehört, besteht aus den folgenden Ortschaften:
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[Bearbeiten] Verweise
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Stadt
- Fotos und Geschichte Marienwerders und des ganzen Ordenslandes
- www.kulturzentrum-ostpreussen.de: Ostpreußen von A bis Z
- Schlossmuseum in Marienwerder (polnische Seite auf deutsch)
- Meyers Konversationslexikon, Vierte Auflage, 1885-1892