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Grudziądz – Wikipedia

Grudziądz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Grudziądz
Wappen von Grudziądz
Grudziądz (Polen)
DEC
Grudziądz
Grudziądz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 59,0 km²
Geographische Lage: 53° 29′ N, 18° 46′ OKoordinaten: 53° 29′ 0″ N, 18° 46′ 0″ O
Höhe: 50 m n.p.m
Einwohner: 98.989 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 86-300 bis 86-311
Telefonvorwahl: (+48) 56
Kfz-Kennzeichen: CG
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Schwerindustrie
Feinmechanik
Straße: BydgoszczOlsztyn
DanzigToruń
Schienenweg: BydgoszczOlsztyn
DanzigToruń
Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz
Verwaltung (Stand: 2007)
Stadtpräsident: Robert Malinowski
Adresse: ul. Ratuszowa 1
86-300 Grudziądz
Webpräsenz: www.grudziadz.pl

Grudziądz [ˈgruʥɔnts] (dt. Graudenz) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern – rund 100 km südlich von Danzig und 200 km nordwestlich der Landeshauptstadt Warschau an der Weichsel gelegen. Sie ist bekannt für ihre schöne landschaftliche Lage und ihre sehenswerte Altstadt mit den alten Speichern an der Weichsel.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Die Stadt

Erste Siedlungsspuren stammen aus dem 10. Jahrhundert. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Graudenz 1222 als „Grudenc“. Der Ort gehörte zum Kulmer Land, das Konrad von Masowien 1225/26 dem Deutschen Orden im Tausch gegen die Bekämpfung der Pruzzen anbot und 1230 durch den Vertrag von Kruschwitz an diesen abtrat.

Von der 1231 errichteten Burg und Komturei des Deutschen Ordens sind heute nur noch Reste der Mauern erhalten. 1291 erhielt Graudenz das Stadtrecht (Kulmer Handfeste) und wurde in den folgenden Jahren mit Stadtmauern umgeben. Die Stadt erlebte eine erste Blütezeit und entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einem Zentrum des Getreidehandels.

1466 musste der Deutsche Orden das Kulmer Land im Zweiten Thorner Frieden an Polen abtreten. Aufgrund der günstigen geographischen Lage entwickelte sich Kulm zum Sitz des Landtags von Polnisch-Preußen, ebenso fanden hier die Ständetage und Generalversammlungen statt. Im Rahmen einer Ständeversammlung hielt Nikolaus Kopernikus 1522 einen Vortrag über das Münzwesen. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Graudenz zu einem Zentrum des Handwerks und des Handels, wurde aber durch die Kriege des 17. Jahrhunderts wieder zurückgeworfen. Im Ersten Nordischen Krieg wurde die Stadt 1655 von den Schweden eingenommen und 1659 von polnischen Truppen zurückerobert, wobei sie fast gänzlich zerstört wurde. Trotz der sich fortsetzenden Kriege und inneren Konflikte wurde Graudenz im Barockstil prachtvoll wieder aufgebaut („Graudenzer Barock“).

Durch die Erste Teilung Polens 1772 kam Graudenz unter die Herrschaft Friedrichs II. von Preußen, der hier eine große, später weiter ausgebaute Festung errichten ließ (s.u.). Graudenz war Teil der Provinz Westpreußen und Kreisstadt im Regierungsbezirk Marienwerder. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie von Thorn nach Marienburg, der Errichtung einer Brücke über die Weichsel und der Fertigstellung einer west-östlichen Verbindung durch die Eisenbahnlinie KonitzPreußisch Eylau entwickelte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zu einem schnell wachsenden Industriestandort u. a. mit Eisengießereien, Maschinenbau, Wagenbau und Textilindustrie. Zwischen 1880 und 1905 verdoppelten sich die Einwohnerzahlen von 17.321 auf 35.958. 1900 wurde Graudenz kreisfreie Stadt.

1920 wurde Graudenz mit etwa 40.300 Einwohnern (1910) trotz der deutschen Bevölkerungsmehrheit (84 % in der Stadt, 58 % im Landkreis Graudenz) aufgrund des verlorenen Ersten Weltkrieges (Friedensvertrag von Versailles) als Teil des Polnischen Korridors ohne Volksabstimmung von Deutschland abgetrennt und der polnischen Provinz Pommern zugeschlagen. Graudenz entwickelte sich zwischen den Kriegen zum wirtschaftlichen Zentrum Pommerns. Daneben war die Stadt ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum und einer der größten Militärstützpunkte Polens, u. a. mit einem in Polen berühmten Ausbildungszentrum für die Kavallerie.

Am 3. September 1939 eroberte die deutsche Wehrmacht Graudenz, das als Teil des Reichsgaus Danzig-Westpreußen wieder in das Deutsche Reich eingegliedert wurde. Die Stadt wurde am 9. Februar 1945 zur Festung erklärt, nachdem die Stadt von der Roten Armee eingekesselt worden war. Die etwa 9.000 Mann umfassenden Verteidiger unter Generalleutnant Ludwig Fricke kapitulierten nach schweren Kämpfen am 6. März 1945. Im Zuge der Kampfhandlungen während der Belagerung war die Stadt zu etwa 60 % zerstört worden. Grudziądz wurde nun wieder ein Bestandteil des polnischen Staates, die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie noch nicht geflohen war – vertrieben.

[Bearbeiten] Die Festung

Die Weichsel in Graudenz
Die Weichsel in Graudenz

Da nach der Ersten Teilung Polens die beiden Hauptfestungen in Westpreußen, Danzig und Thorn (Toruń), in polnischem Besitz geblieben waren, ordnete König Friedrich II. den Bau einer Festung auf einer Anhöhe an der Weichsel zwischen Graudenz und Marienwerder an. Die Bauarbeiten begannen 1774, mussten an diesem Standort jedoch wieder aufgegeben werden, da er sich als hochwassergefährdet erwies. Deshalb verlegte man den Standort der Festung auf eine Erhöhung des Weichselufers ca. 1,5 km nördlich der Stadt Graudenz. Die 1776 in Anwesenheit Friedrichs II. begonnenen Arbeiten dauerten bis 1789. Der Grundriss des an die Weichsel angelehnten Festungswerks zeigte die Form eines halben Achtecks. Zu den eigentlichen Festungsbauten kamen Außenwerke, die dem Schutz der Hauptwerke dienten, z. B. das „Hornwerk“, eine Befestigung, die den Zugang von Norden her absicherte.

Belagert wurde die Festung nur einmal, während der Napoleonischen Kriege. Von Januar bis Dezember 1807 verteidigte sich die Garnison unter General Wilhelm de Courbière erfolgreich gegen französische Truppen, während die meisten anderen preußischen Festungen kapitulierten. Die Belagerung wurde zwar formell bereits am 9. Juli 1807 mit Unterzeichnung des Tilsiter Friedens beendet, dauerte jedoch noch bis Dezember desselben Jahres an. Nach seinem Tod 1811 wurde Courbière auf dem Festungsgelände bestattet. Nach dem Ende des Kriegs erfolgten weiter Ausbauten u.a. um die sog. Courbière-Schanze auf dem gegenüberliegenden linken Weichselufer. 1872 kam die zeitweilige Abrüstung der Festung, die aber weiterhin Garnison und Truppenübungsplatz blieb. Durch den Bau der Weichselbrücke von Graudenz 1885/86 wuchs die strategische Bedeutung, weshalb die Festung modernisiert und 1889–1905 mit einem neuen Befestigungsring aus Forts und gepanzerten Artillerieunterständen umgeben wurde. Seit 1893 trug sie den Namen „Feste Courbière“. Der 1913 gefällte Beschluss zum weiteren Ausbau der Festung wurde aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nur noch in Ansätzen ausgeführt.

Im 19. Jahrhundert diente die Festung auch als Gefängnis, u. a. wurden polnische Unabhängigkeitskämpfer inhaftiert. Aufsehen erregte 1862 ein Zwischenfall, bei dem Soldaten polnischer Herkunft aus Protest gegen Schikanen und Misshandlungen den militärischen Gruß verweigerten, wofür harte Strafen von bis zu 20 Jahren Haft verhängt wurden. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Kriegsgefangenenlager für Offiziere der Entente. Nach dem Übergang an Polen übernahm die polnische Armee die Festung. Überlegungen, sie zur Beschäftigung von Arbeitslosen abzutragen, wurden nicht umgesetzt, stattdessen wurde sie Garnison eines polnischen Kavallerieregiments.

Im Zweiten Weltkrieg spielten die Festungsanlagen keine nennenswerte Rolle und wurden von der deutschen Wehrmacht ohne große Mühe eingenommen. Danach dienten sie erneut als Depot, für Manöver und als Gefängnis. In den Befestigungsanlagen auf den Pfaffenbergen (Księże Góry) entstand eine Hinrichtungsstätte. Beim Angriff der Roten Armee Anfang 1945 erwiesen sich die alten Befestigungswerke teilweise noch als ernsthafte Hindernisse für die Eroberung der Stadt. Nach der Kapitulation der Verteidiger am 6. März 1945, deren Verlauf Lew Kopelew in seinem Buch „Aufbewahren für alle Zeit“ beschreibt, brachte man im Fort nun deutsche Kriegsgefangene unter. Danach standen die Festungswerke jahrelang leer, bis sie erneut von der polnischen Armee übernommen wurden. Zwar wurden Teile der Festung zugeschüttet, abgetragen oder sind stark zerfallen, doch ist Graudenz auch heute noch ein bedeutendes Beispiel für die europäische Festungsarchitektur des 18. und 19. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Marktplatz, Pfarrkirche St. Mikołaj, Jesuitenkirche und -kloster, Speicher, Wassertor, Benediktinerinnenkloster, Festung, Rathaus mit Festsaal, Hauptpostamt, Rudniksee, Tarpnosee, Stadtpark, Trynka Kanal, Planetarium in der ehemaligen Goetheschule

[Bearbeiten] Stadtteile

polnischer Name deutscher Name (bis 1920 und 1939–45)
Kawalerii Polskiej Kavalleriekaserne
Kopernika
Lotnisko
Mały Kuntersztyn Klein Kunterstein (1939–45 Kleinkunterstein)
Mniszek Mischke
Owczarki Wossarken
Pastwisko Altweide
Rudnik Rudnick
Rządz Rondsen (1939–45 Ronsee)
Sadowo Schadau
Śródmieście Stadtmitte
Strzemięcin
Tarpno Klein Tarpen (1939–45 Kleintarpen)
Tuszewo Tusch
Twierdza Feste Graudenz (1893-1945 Feste Courbière)
Wielki Kuntersztyn Groß Kunterstein (1939–45 Großkunterstein)
Wyzwolenia

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Wiesław Sieradzan: Die Stadtpläne von Graudenz aus dem 17.–20. Jahrhundert. Perspektiven zur Veröffentlichung eines geschichtlichen Atlasses, in: Beiträge zur Geschichte Westpreußens 14 (1995), S. 55–68
  • Horst-Dieter von Enzberg: Die Goetheschule in Graudenz und das deutsch-polnische Verhältnis (1920–1945) (= Beiträge zur Schulgeschichte, Bd. 5), Lüneburg 1994 [Diss. FU Berlin 1992]
  • Dienst-Koerber, Dr. Nordewin von et al: Die Stadt und der Landkreis Graudenz – Aus sieben Jahrhunderten deutscher Geschichte, Köln-Porz 1976
  • Xaver Froehlich, Geschichte des Graudenzer Kreises, 1868

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Grudziądz – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007


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