Bodenseekreis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | ||
---|---|---|---|
![]() |
![]() |
||
Basisdaten | |||
Bundesland: | Baden-Württemberg | ||
Regierungsbezirk: | Tübingen | ||
Region: | Bodensee-Oberschwaben | ||
Verwaltungssitz: | Friedrichshafen | ||
Fläche: | 664,8 km² | ||
Einwohner: | 207.090 (30. Juni 2006)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 312 Einwohner je km² | ||
Kfz-Kennzeichen: | FN | ||
Kreisschlüssel: | 08 4 35
|
||
Kreisgliederung: | 23 Gemeinden | ||
Adresse der Kreisverwaltung: | Glärnischstraße 1-3 88045 Friedrichshafen |
||
Webpräsenz: | |||
Landrat: | Lothar Wölfle (CDU) | ||
Lage des Bodenseekreises in Baden-Württemberg | |||
![]() |
Der Bodenseekreis ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Ravensburg und dem Landkreis Sigmaringen die Region Bodensee-Oberschwaben im Regierungsbezirk Tübingen. Der Bodenseekreis grenzt im Norden an die Landkreise Sigmaringen und Ravensburg, im Osten an den bayerischen Landkreis Lindau, im Süden bildet der Bodensee die natürliche Grenze zur Schweiz (Kantone Thurgau und St. Gallen) und zu Österreich (Vorarlberg), im Westen grenzt er an den Landkreis Konstanz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Bodenseekreis erstreckt sich entlang des Nordufers des Bodensees mit dem anschließenden Oberschwäbischen Hügelland, das im Osten in das Westallgäuer Hügelland übergeht.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bodenseekreis wurde durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973 durch Vereinigung des Landkreises Tettnang mit dem Hauptteil des Landkreises Überlingen gebildet. Der Landkreis Tettnang war 1934 aus dem alten württembergischen Oberamt Tettnang hervorgegangen, das 1810 errichtet wurde. 1938 wurde der Landkreis Tettnang in Landkreis Friedrichshafen umbenannt, jedoch später wieder rückbenannt. Der Landkreis Überlingen wurde 1936 durch Vereinigung der badischen Bezirksämter Überlingen und Pfullendorf gebildet, die 1857 durch Vereinigung mehrerer Ämter errichtet worden waren. Mit der Kreisreform 1973 wurden somit ehemals badische und württembergische Teile zu einem Landkreis vereinigt. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Bodenseekreis noch 23 Gemeinden, darunter fünf Städte und hiervon wiederum zwei „Große Kreisstädte“ (Friedrichshafen und Überlingen). Größte Stadt des Kreises ist Friedrichshafen, kleinste Gemeinde ist Stetten.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
|
|
[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
[Bearbeiten] Kreistag
Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 |
|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,0 | 26 | 42,1 | 25 |
FW | Freie Wähler | 22,1 | 14 | 21,6 | 13 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17,9 | 10 | 18,6 | 9 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 12,3 | 8 | 10,0 | 6 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,7 | 3 | 2,7 | 1 |
ödp | Ökologisch-Demokratische Partei | 2,8 | 1 | 3,2 | 1 |
Eriskircher Liste | 1,2 | 1 | 1,8 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 63 | 100,0 | 56 | |
Wahlbeteiligung in % |
[Bearbeiten] Landräte
Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte (Erster Landesbeamter).
Die Landräte des Landkreises Tettnang 1945–1972:
- 1945: Walter Bärlin (kommissarisch)
- 1945–1947: Konrad Stöhr (kommissarisch)
- 1947–1957: Emil Münch
- 1957–1972: Kurt Diez
Die Landräte des Landkreises Überlingen 1945–1972:
- 1945–1948: Franz Illner
- 1948–1949: Herbert Hassencamp-Fischer (als Amtsverweser)
- 1949–1955: Georg Beck
- 1956–1972: Karl Schiess
Die Landräte des Bodenseekreises seit 1973:
- 1973–1979: Martin Herzog
- 1979–1985: Bernd Wiedmann
- 1985–2007: Siegfried Tann
- seit 2007: Lothar Wölfle
[Bearbeiten] Kreispartnerschaften
Kreispartnerschaften bestehen zum Muldentalkreis in Sachsen und zum Powiat Częstochowski in Polen.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: In Blau über drei silberenen Wellenfäden ein achtspeichiges goldenes Rad ohne Felgen (Mühlrad) (Wappen-Verleihung 27. Februar 1976). Die Wellenfäden symbolisieren den Bodensee, das Rad ist dem Wappen der Herren von Markdorf und Raderach entnommen. Es kann aber auch als Zahnrad gedeutet werden und damit die Industrie versinnbildlichen, die im Bodenseekreis ebenfalls vorhanden ist.
Siehe auch: Liste der Wappen im Bodenseekreis
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die Württembergische Staatsbahn erreichte schon 1847 von Ulm her auf der berühmten „Schwäbischen Eisenbahn“ den Bodensee bei Friedrichshafen. Dagegen wurde die Bodenseegürtelbahn durch die Badische Staatsbahn erst 1895 von Radolfzell her bis Überlingen und 1901 – ab Landesgrenze durch die Württembergische Staatsbahn – bis Friedrichshafen gebaut; der östliche Abschnitt bis Lindau war bereits 1899 fertiggestellt worden.
Die Badische Staatsbahn fügte noch folgende Nebenbahnen hinzu:
- 1901: Uhldingen-Mühlhofen–Unteruhldingen
- 1905: Mimmenhausen-Neufrach–Frickingen
Die erste normalspurige Bahn für Personen- und Güterverkehr in Deutschland, die elektrisch betrieben wurde, war die 1895 eröffnete Lokalbahn Meckenbeuren – Tettnang der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft München.
Erst 1922 kam noch die Strecke Friedrichshafen Stadt – Oberteuringen der Teuringertal-Bahn GmbH hinzu.
Zur Verbesserung des Nahverkehrs gründeten die interessierten Kommunen die Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH, an der der Kreis 20 % der Anteile hält. Sie setzt seit 1993 auf der DBAG-Strecke Friedrichshafen – Ravensburg zusätzliche Züge ein und wurde 1997 bis Aulendorf ausgedehnt.
Von den 94 km des Gesamtnetzes sind nur 26 km stillgelegt worden:
- 1950: Uhldingen-Mühlhofen – Unteruhldingen 3 km
- 1954: Friedrichshafen Stadt – Oberteuringen 11 km
- 1953: Salem (früher: Mimmenhausen-Neufrach) – Frickingen 8 km
- 1976: Meckenbeuren – Tettnang 4 km
Das Kreisgebiet wird von keiner Bundesautobahn berührt. Daher wird der Landkreis nur durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 31 (Freiburg im Breisgau–Lindau), die B 30 (Ulm–Friedrichshafen) und die B 33 (Ravensburg–Meersburg).
Fähren über den Bodensee verbinden den Bodenseekreis von Friedrichshafen nach Romanshorn (CH) und von Meersburg nach Konstanz. Ein Katamaran verbindet im Stundentakt Friedrichshafen mit Konstanz.
Der Flughafen Friedrichshafen, an dem der Bodenseekreis mit 20,1 % des Kapitals beteiligt ist, verbindet die Bodenseeregion mit vielen Zielen im In- und Ausland.
Am Bahnhof in Kressbronn beginnt der Jubiläumsweg Bodenseekreis, ein 118 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises eingerichtet wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Bodenseekreis ist Träger des Bildungszentrums Markdorf mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium, folgender Beruflicher Schulen: Berufsschulzentrum Friedrichshafen mit Claude-Dornier-Schule (Gewerbliche Schule) und der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Tettnang, Hugo-Eckener-Schule (Kaufmännische Schule) und Droste-Hülshoff-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule), Elektronikschule Tettnang, Berufsschulzentrum Überlingen mit Jörg-Zürn-Gewerbeschule, Constantin-Vanotti-Schule (Kaufmännische Schule) und Justus-von-Liebig-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule) sowie der Sonderschulen Pestalozzi-Schule in Markdorf und Sonnenbergschule in Salem-Buggensegel (Förderschulen). In Trägerschaft des Bodenseekreises sind die Volkshochschule Bodenseekreis mit Außenstellen in allen Städten und Gemeinden und die Jugendkunstschule in Meersburg.
Der Bodenseekreis war Gesellschafter der Klinik Tettnang GmbH[2] bis diese von den Waldburg-Zeil Kliniken übernommen wurde, welche seit 2005 das Krankenhaus in Tettnang betreibt. Das ehemalige Kreiskrankenhaus Überlingen befindet sich heute in Trägerschaft des Helios-Kliniken-Verbundes.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. September 2006)
|
|
[Bearbeiten] Literatur
- Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4
- Der Bodenseekreis – Ein Führer zu Natur, Geschichte und Kultur; Hrsg. für den Bodenseekreis von Landrat Siegfried Tann; Friedrichshafen 1998, ISBN 3-86136-025-X
- Jubiläumsweg Bodenseekreis – Von Kressbronn bis Überlingen – Der Bodenseekreis in 6 Etappen; Hrsg. von Rainer Barth; Friedrichshafen 2004, ISBN 3-86136-087-X
- Leben am See – Das Jahrbuch des Bodenseekreises, Band 25, 2008; Hrsg. vom Bodenseekreis, der Stadt Friedrichshafen und der Stadt Überlingen; Tettnang 2008, ISBN 978-3-88812-526-3
- Wappenbuch Bodenseekreis von Gisbert Hoffmann. Hrsg.: Förderkreis Heimatkunde, Tettnang; Tettnang 1991, ISBN 3-88812-162-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetseite des Landkreises
- Von Erfindern, Ketzern und Schildbürgern – Städte zwischen Bodensee und Oberschwaben
Alb-Donau-Kreis | Baden-Baden | Biberach | Bodenseekreis | Böblingen | Breisgau-Hochschwarzwald | Calw | Emmendingen | Enzkreis | Esslingen | Freiburg im Breisgau | Freudenstadt | Göppingen | Heidelberg | Heidenheim | Heilbronn (Land) | Heilbronn (Stadt) | Hohenlohekreis | Karlsruhe (Land) | Karlsruhe (Stadt) | Konstanz | Lörrach | Ludwigsburg | Main-Tauber-Kreis | Mannheim | Neckar-Odenwald-Kreis | Ortenaukreis | Ostalbkreis | Pforzheim | Rastatt | Ravensburg | Rems-Murr-Kreis | Reutlingen | Rhein-Neckar-Kreis | Rottweil | Schwäbisch Hall | Schwarzwald-Baar-Kreis | Sigmaringen | Stuttgart | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Waldshut | Zollernalbkreis