Landkreis Göppingen
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Wappen | Deutschlandkarte | ||
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Basisdaten | |||
Bundesland: | Baden-Württemberg | ||
Regierungsbezirk: | Stuttgart | ||
Region: | Stuttgart | ||
Verwaltungssitz: | Göppingen | ||
Fläche: | 642,4 km² | ||
Einwohner: | 257.314 (30. Juni 2006)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 401 Einwohner je km² | ||
Kfz-Kennzeichen: | GP | ||
Kreisschlüssel: | 08 1 17
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Kreisgliederung: | 38 Gemeinden | ||
Adresse der Kreisverwaltung: | Lorcher Straße 6 73033 Göppingen |
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Webpräsenz: | |||
Landrat: | Franz Weber (CDU) | ||
Lage des Landkreises Göppingen in Baden-Württemberg | |||
Der Landkreis Göppingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Stuttgart im Regierungsbezirk Stuttgart und erstreckt sich von Nord nach Süd von Adelberg bis Hohenstadt, in Ost-West-Richtung von Ebersbach an der Fils bis Böhmenkirch. Der Landkreis Göppingen grenzt im Norden an den Rems-Murr-Kreis und an den Ostalbkreis, im Osten an den Landkreis Heidenheim, im Süden an den Alb-Donau-Kreis, im Südwesten mit sehr kurzer Grenze an den Landkreis Reutlingen sowie im Westen an den Landkreis Esslingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Landkreis Göppingen liegt am Rande der Schwäbischen Alb. Durch das Kreisgebiet fließt die Fils, ein rechter Nebenfluss des Neckars, der bei Plochingen mündet. Der Fluss kommt über Geislingen an der Steige von Wiesensteig (Filsursprung) und durchfließt das Kreisgebiet in ost-westlicher Richtung bis Ebersbach an der Fils, wo er den Landkreis verlässt, um dann bei Plochingen (Landkreis Esslingen) in den Neckar zu münden. Das Kreisgebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 266 m ü. NN in Ebersbach an der Fils bis 824 m ü. NN in Hohenstadt auf der Albhochfläche.
Die Liste der Orte im Landkreis Göppingen enthält die ungefähr 255 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe und Wohnplätze) des Landkreises Göppingen im geographischen Sinne.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Landkreis Göppingen wird auch als Stauferkreis bezeichnet. Von der Burg Hohenstaufen nahm das Fürstengeschlecht um 1070 seinen Anfang und stieg bis zum Kaiserthron auf. Nach dem Aussterben der Staufer fiel der Göppinger Raum weitgehend an die Grafen von Württemberg. Hier wurde Göppingen bald Sitz eines Oberamtes. Nach 1810 wurde auch das ehemals zur freien Reichsstadt Ulm gehörige Gebiet um Geislingen württembergisch und es entstand das Oberamt Geislingen. Beide Oberämter gehörten ab 1810 zur Landvogtei an Fils und Rems und ab 1818 zum Donaukreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurden sie in Kreise umbenannt und 1938 wurden beide zum Landkreis Göppingen vereinigt. Einige Orte des Kreises Geislingen kamen auch zum Landkreis Ulm. Der Landkreis Göppingen erhielt ferner einige Orte der aufgelösten Kreise Kirchheim, Schorndorf, Schwäbisch Gmünd und Welzheim.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Göppingen nicht verändert. Er hatte jedoch vorher durch die Gemeindereform bereits zwei Orte des Landkreises Ulm (Türkheim und Waldhausen) und einer Gemeinde des Landkreises Schwäbisch Gmünd (Maitis) hinzu bekommen. Türkheim und Waldhausen waren nämlich 1971 bzw. 1972 in die Stadt Geislingen an der Steige und Maitis 1972 in die Stadt Göppingen eingemeindet worden. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Göppingen noch 38 Gemeinden, darunter neun Städte und hiervon wiederum zwei „Große Kreisstädte“ (Geislingen an der Steige und Göppingen). Größte Stadt des Kreises ist Göppingen, kleinste Gemeinde ist Drackenstein.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
[Bearbeiten] Kreistag
Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren.
Der Kreistag wurde zuletzt am 13. Juni 2004 mit folgendem Ergebnis gewählt:
- CDU 38,1 % (−1,0) – 25 Sitze (−3)
- SPD 21,6 % (−3,6) – 13 Sitze (−4)
- FW 18,7 % (+3,7) – 14 Sitze (+2)
- FDP 12,0 % (+2,7) – 7 Sitze (+1)
- GRÜNE 9,7 % (+2,9) – 6 Sitze (+2)
- Andere 0,0 % (−4,6) – 0 Sitze (−2)
(65 statt 69 Sitze)
[Bearbeiten] Landrat
Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner beziehungsweise Landräte des Oberamts beziehungsweise Landkreises Göppingen ab 1806:
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[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises Göppingen zeigt in Gold unter einer liegenden schwarzen Hirschstange einen rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Löwen. Das Wappen wurde vom damaligen Oberamt Göppingen 1928 angenommen. Eine offizielle Verleihung war nach damaliger Rechtslage nicht erforderlich. Bei der Kreisreform blieb der Landkreis Göppingen bestehen, so dass eine Neuverleihung nicht erforderlich war.
Der Löwe ist das Wappenbild der Staufer, die im Kreisgebiet ihre Besitzungen hatten. Man nennt den Landkreis Göppingen auch „Stauferkreis“. Die Hirschstange ist das Wappensymbol Württembergs, welches nach dem Untergang der Staufer das überwiegende Kreisgebiet beherrschte.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Göppingen
[Bearbeiten] Partnerschaften
Der Landkreis Göppingen unterhält seit 1990 ein Partnerschaft zum Landkreis Löbau-Zittau in Sachsen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Im Landkreis Göppingen haben u. a. die bekannten Unternehmen WMF, Märklin und Schuler ihren Stammsitz.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahn
Im Kreis Göppingen überquert die 1847 von Stuttgart bis Süßen, 1849 bis Geislingen an der Steige und 1850 bis Ulm eröffnete Filstalbahn, eine Hauptstrecke der Württembergischen Staatsbahn, die Schwäbische Alb.
Erst nach dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden einige Nebenbahnen in die Seitentäler hineingeführt:
- 1901: Lautertalbahn Süßen–Donzdorf–Weißenstein
- 1903: Tälesbahn Geislingen–Bad Ditzenbach–Wiesensteig und
- 1911/12: Hohenstaufenbahn Göppingen–Schwäbisch Gmünd
1926 kam noch die Voralbbahn Göppingen–Boll durch die Deutsche Reichsbahn hinzu.
Nur die Ortschaft Waldhausen wird von der 1906 eröffneten Lokalbahn Amstetten–Gerstetten der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft berührt.
Auf all diesen Nebenbahnen wurde der Personenverkehr stillgelegt:
- 1968: Deggingen–Wiesensteig 8 km
- 1969: Donzdorf–Weißenstein 7 km
- 1980: Süßen–Donzdorf 3 km und Geislingen–Deggingen 13 km
- 1984: (Schwäbisch Gmünd)–Lenglingen–Göppingen 16 km
- 1989: Göppingen–Boll 12 km
- 1997: (Amstetten)–Waldhausen–(Gerstetten) 4 km
So werden nur noch 35 km von einstmals fast 100 km regelmäßig befahren.
Eine Verlängerung der S-Bahn Stuttgart auf der Filstalbahn ins Kreisgebiet wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Der Landkreis beschloss im Januar 2007, sich an der Erstellung einer Machbarkeitsstudie dafür zu beteiligen. Das Thema ist kontrovers, unter Anderem, weil befürchtet wird, dass eine S-Bahn zu Einschränkungen bei den RegionalExpress-Verbindungen führen würde[1]. In der Vergangenheit wurde als Voraussetzung der Bau der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm genannt, weil diese die Filstalbahn vom Personenfernverkehr entlasten würde.
[Bearbeiten] Busverkehr
Die Buslinien im Landkreis verkehren zu einheitlichen Tarifen innerhalb der Verkehrsgemeinschaft Stauferkreis (VGS).
Außerhalb der Tarife von VGS und VVS verkehrt eine Schnellbuslinie, der FAirLiner, die Geislingen, Göppingen und weitere sechs Gemeinden im Landkreis mit dem Flughafen Stuttgart und der Messe Stuttgart verbindet. Die Linie wird von den Busunternehmen Omnibusverkehr Göppingen und Sihler betrieben.[2][3]
[Bearbeiten] Kraftverkehr
Das Kreisgebiet wird im Südwesten von der Bundesautobahn 8 Stuttgart–Ulm berührt. Ferner wird der Kreis durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten sind die B 10 Stuttgart–Ulm, die B 297 Göppingen–Schwäbisch Gmünd und die B 466 Mühlhausen–Heidenheim.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Göppingen ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche Schule Göppingen, Kaufmännische Schule Göppingen, Justus-von-Liebig-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) Göppingen, Gewerbliche Schule Geislingen an der Steige, Kaufmännische Schule Geislingen an der Steige, Emil-von-Behring-Schule (Hauswirtschaftliche Schule) Geislingen und Paul-Kerschensteiner-Schule Bad Überkingen (Gewerbliche Schule für das Hotel- und Gaststättengewerbe), ferner der Bodelschwinghschule für Geistig- und Körperbehinderte Göppingen, der Bodelschwinghschule für Geistigbehinderte Geislingen an der Steige und der Wilhelm-Busch-Schule für Sprachbehinderte und Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung mit Schulkindergarten Göppingen.
Der Landkreis Göppingen ist Träger der Klinik am Eichert in Göppingen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm, und der Helfenstein Klinik Geislingen an der Steige.
Weitere freigemeinnützige und private Kliniken im Landkreis Göppingen sind die Rehaklinik Bad Boll, das Christophsbad Göppingen und die Vinzenz Klinik für Vorsorge und Rehabilitation Bad Ditzenbach.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. September 2006)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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[Bearbeiten] Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 beziehungsweise vor der Gemeindereform gehörten zum Landkreis Göppingen seit 1938 insgesamt 65 Gemeinden, darunter 5 Städte. 1939 wurde Holzheim, 1956 Bartenbach und 1957 Bezgenriet in die Stadt Göppingen und 1966 Weiler ob Helfenstein in die Stadt Geislingen an der Steige eingegliedert. Somit gab es nur noch 61 Gemeinden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Göppingen machten am 1. Juli 1971 die Gemeinden Hausen an der Fils und Oberwälden, die in die Gemeinde Bad Überkingen beziehungsweise in die Gemeinde Wangen eingegliedert wurden. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Alle verbliebenen Gemeinden des Landkreises Göppingen wurden am 1. Januar 1973 in den neuen Landkreis Göppingen übernommen, doch reduzierte sich auch in der Folgezeit die Zahl der Gemeinden weiter.
Größte Gemeinde des Landkreises Göppingen vor der Kreisreform war die Kreisstadt Göppingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Oberwälden. Der Landkreis Göppingen umfasste vor der Kreisreform eine Fläche von 610 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 225.987 Einwohner. Nach der Kreisreform 1973 wurden weitere Gemeinden zu Städten erhoben, und zwar Ebersbach an der Fils 1975, Donzdorf 1976, Süßen 1996 und Uhingen 1997.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Göppingen bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Die Gemeinden des Landkreises Göppingen vor der Gemeinde- beziehungsweise Kreisreform (ohne die bereits vor 1966 nach Göppingen eingegliederten Gemeinden Holzheim, Bartenbach, Jebenhausen und Bezgenriet): Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Göppingen.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Artikel Kreis sagt ja zur Machbarkeitsstudie in den Göppinger Kreisnachrichten vom 10. Januar 2007
- ↑ Neue Chance für die S-Bahn?, Eßlinger Zeitung vom 20. Oktober 2007
- ↑ fairliner.de
[Bearbeiten] Literatur
- Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band III: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverband Mittlerer Neckar, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2
[Bearbeiten] Weblinks
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