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Landkreis Balingen – Wikipedia

Landkreis Balingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen des Landkreises Balingen
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Südwürttemberg-Hohenzollern
Verwaltungssitz: Balingen
Fläche: 478 km²
Einwohner: 112.516 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 235 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: BL
Kreisgliederung: 45 Gemeinden
darunter 6 Städte
Karte
Bild:BW-AlteLandkreise-BL.png

Der Landkreis Balingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der Landkreis Balingen lag im Süden Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Hechingen, Sigmaringen, Stockach, Tuttlingen, Rottweil und Horb.

Geografisch hatte er hauptsächlich Anteil an der Schwäbischen Alb.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gebiet des Landkreises Balingen gehörte schon vor 1800 überwiegend zum Herzogtum Württemberg. Daher gab es schon vor 1800 ein Oberamt Balingen. Dieses wurde 1806 neu umschrieben und gehörte ab 1810 zur Landvogtei Am Oberen Neckar und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurde das Oberamt in Landkreis Balingen umbenannt, 1938 wurde dieser um einige Gemeinden der aufgelösten Landkreise Ebingen, Sulz und Spaichingen sowie einiger Gemeinden des Landkreises Rottweil erheblich vergrößert. Nach dem zweiten Weltkrieg kam der Landkreis Balingen zum neuen Bundesland Württemberg-Hohenzollern und nach der Länderneugliederung 1952 im Südwesten zu Baden-Württemberg. Danach gehörte er zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Balingen aufgelöst. Sein Gebiet wurde mit dem ebenfalls aufgelösten ehemals preußischen Landkreis Hechingen sowie zwei Gemeinden des aufgelösten Landkreises Stockach zum neuen Zollernalbkreis vereinigt, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Balingen wurde. Kreisstadt des neuen Landkreises wurde Balingen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 70.315
13. September 1950 82.320
Jahr Einwohnerzahlen
6. Juni 1961 98.127
27. Mai 1970 112.516

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Landrat

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Balingen 1794–1972:

  • 1794–1807: Johann Jakob Gunzenhauser
  • 1807–1811: Friedrich August Sattler
  • 1811–1819: Christoph Friedrich von Seeger
  • 1819–1823: Johann Friedrich Geiger
  • 1823–1829: Johann Christoph Friedrich von Seeger
  • 1829–1832: Georg Bernhard Bilfinger (Amtsverweser)
  • 1832–1834: Carl Christian Heinrich Hettler
  • 1834–1838: Friedrich Ludwig Hörner
  • 1838–1847: Karl Heinrich Drescher
  • 1847–1852: Carl Friedrich Leemann
  • 1852–1865: Johannes von Dettinger
  • 1866–1884: Johann Wilhelm Ehemann (Ehmann)
  • 1885–1887: Georg Maginot
  • 1887–1894: Joseph Stamer
  • 1894–1909: Josef Filser
  • 1910–1913: Gustav Julius Lemppenau
  • 1926–1929: Walter Stahlecker
  • 1929–1931: Robert Barth
  • 1931–1933: Eduard Roller
  • 1934–1939: Karl Sinn
  • 1939–1945: Theodor Zeller
  • 1945–1948: Robert Wahl
  • 1948–1967: Friedrich Roemer
  • 1968–1972: Erhard Lazi

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen des Landkreises Balingen zeigte unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, in Rot eine zweitürmige, silberne Burg mit offenem Tor und einem goldenen Fallgitter. Das Wappen wurde vom württembergischen Innenministerium am 25. Mai 1928 genehmigt. Schon seit 1926 wurde es vom damaligen Oberamt Balingen inoffiziell geführt und gilt damit als eines der ältesten Kreiswappen Deutschlands.

Die Hirschstangen weisen auf Württemberg hin, zu dem der Hauptteil des Landkreises gehörte. Die Burg symbolisiert die Schalksburg, welche auch im Wappen derer von Rosenfeld zu finden ist. Die Herren von Rosenfeld hatten ebenfalls einige Gebiete im Landkreis inne. Die Blasonierung rot-weiß (bzw. silber) soll auf die Farben Österreichs hinweisen, zu dem ebenfalls einige Orte bis 1806 gehörten.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn (Die A 81 gab es damals noch nicht). Daher wurde er nur durch die Bundesstraßen B 27 und B 463 sowie durch mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen.

[Bearbeiten] Städte und Gemeinden

Zum Landkreis Balingen gehörten ab 1938 zunächst 6 Städte und 39 Gemeinden. Bereits 1934 waren Truchtelfingen nach Tailingen und Heselwangen nach Balingen sowie 1937 Dürrwangen nach Frommern eingemeindet worden.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Balingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Stockenhausen und Streichen, die sich mit der Stadt Balingen vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Balingen schließlich 1973 aufgelöst wurde.

Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Ebingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Burgfelden.

Die Gemeinden des Landkreises Balingen vor der Gemeindereform. Heute gehören alle Gemeinden zum Zollernalbkreis.

frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner am 6. Juni 1961
Balingen, Stadt
(mit dem 1934 eingemeindeten Heselwangen)
Balingen 11.647
Bickelsberg Rosenfeld 454
Binsdorf, Stadt Geislingen 853
Bitz Bitz 2.979
Brittheim Rosenfeld 341
Burgfelden Albstadt 230
Dautmergen Dautmergen 302
Dormettingen Dormettingen 722
Dotternhausen Dotternhausen 1.067
Ebingen, Große Kreisstadt Albstadt 21.092
Endingen Balingen 1.056
Engstlatt Balingen 1.334
Erlaheim Geislingen 600
Erzingen Balingen 625
Frommern
(mit dem 1937 eingemeindeten Dürrwangen)
Balingen 2.889
Geislingen Geislingen 3.054
Hausen am Tann Hausen am Tann 365
Hossingen Meßstetten 515
Isingen Rosenfeld 536
Laufen an der Eyach Albstadt 1.396
Lautlingen Albstadt 1.429
Leidringen Rosenfeld 902
Margrethausen Albstadt 843
Meßstetten Meßstetten 3.009
Nusplingen Nusplingen 1.685
Oberdigisheim Meßstetten 741
Obernheim Obernheim 1.204
Onstmettingen Albstadt 4.715
Ostdorf Balingen 1.109
Pfeffingen Albstadt 1.436
Ratshausen Ratshausen 594
Rosenfeld, Stadt Rosenfeld 1.295
Roßwangen Balingen 518
Schömberg, Stadt Schömberg 1.706
Stockenhausen Balingen 242
Streichen Balingen 383
Täbingen Rosenfeld 482
Tailfingen, Stadt
(mit dem 1934 eingemeindeten Truchtelfingen)
Albstadt 15.459
Tieringen Meßstetten 752
Unterdigisheim Meßstetten 545
Weilen unter den Rinnen Weilen unter den Rinnen 329
Weilstetten Balingen 1.949
Winterlingen Winterlingen 3.636
Zillhausen Balingen 726
Zimmern unter der Burg Zimmern unter der Burg 381


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