Meckenbeuren
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Bodenseekreis | |
Höhe: | 435 m ü. NN | |
Fläche: | 31,90 km² | |
Einwohner: | 13.270 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 416 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 88074 (alt: 7996) | |
Vorwahl: | 07542 | |
Kfz-Kennzeichen: | FN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 035 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Theodor-Heuss-Platz 1 88074 Meckenbeuren |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Roland Karl Weiß | |
Lage der Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis | ||
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Meckenbeuren ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg. Mit über 13.500 Einwohnern ist Meckenbeuren die größte Landgemeinde in Oberschwaben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Meckenbeuren liegt etwa acht Kilometer nördlich von Friedrichshafen und zehn Kilometer südlich von Ravensburg im Bodensee-Hinterland.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus dem Kernort Meckenbeuren und den 1937 eingemeindeten ehemaligen Gemeinden und heutigen Ortsteilen Brochenzell und Liebenau sowie der 1973 eingemeindeten Ortschaft Kehlen. Schon länger zu Meckenbeuren gehört Obermeckenbeuren.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gemeinde wurde als solche erstmals im Jahre 1496 urkundlich erwähnt, doch schon 879 verzeichnet ein Dokument des Klosters St. Gallen einen hier ansässigen Siedler namens Megi. Ob der Name Meckenbeuren auf diesen zurückgeführt werden kann, ist umstritten.
Wahrscheinlich ab 1094 gehörte das Gebiet zum Kloster Weingarten. 1530 wurde es für 3.100 Gulden an den Grafen Haug von Montfort verkauft und wurde damit Teil der Grafschaft Montfort.
1780 musste das verschuldete Haus Montfort seine Güter an Österreich abtreten. Unter Napoleon fiel die Gemeinde 1806 an Bayern, das sie 1810 an Württemberg abtrat.
Einen entscheidenden Wachstumsschub brachte der Gemeinde der Anschluss an die Bahnlinie Stuttgart - Friedrichshafen (die im Volkslied besungene „Schwäb'sche Eisebahne“) im Jahr 1847. Die inzwischen stillgelegte Bahnstrecke Meckenbeuren–Tettnang war 1895 die erste elektrisch betriebene Vollbahn Deutschlands.
[Bearbeiten] Religionen
Meckenbeuren ist seit je römisch-katholisch geprägt. In der Gemeinde sind die katholischen Pfarreien St. Maria in Meckenbeuren, St. Jakobus in Brochenzell und St. Verena in Kehlen ansässig. Diese drei Pfarreien bilden die Seelsorgeeinheit Meckenbeuren und gehören zur Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Die Pfarrgemeinde St. Maria trägt das Patronat St. Maria von der immerwährenden Hilfe. Der Vorgängerbau der Pfarrkirche war Unserer Lieben Frau von Meckenbeuren geweiht. Neben der Pfarrkirche St. Maria gibt es noch die Kapelle Maria Königin des Friedens in Obermeckenbeuren.
Einige Gebiete der politischen Gemeinde gehören auch zu den Pfarreien St. Johannes in Ravensburg-Obereschach, St. Walburga in Ravensburg-Gornhofen; St. Margaretha in Tettnang-Obereisenbach; St. Gallus in Tettnang und St. Maria in Eriskirch-Mariabrunn.
Die in der Gemeinde lebenden evangelischen Christen sind Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden Meckenbeuren und Tettnang.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU | 45,2 % | -5,7 | 10 Sitze | -3 |
FW | 24,3 % | -0,6 | 5 Sitze | -1 |
SPD | 16,7 % | +1,4 | 4 Sitze | +1 |
BUS | 13,8 % | +4,9 | 3 Sitze | +1 |
Bürgermeister ist Roland Karl Weiss (FW) und erster Stellvertretender Bürgermeister ist Karl Gälle (CDU).
[Bearbeiten] Wappen
Der Gemeinde Meckenbeuren wurde 1938 das noch heute geführte Wappen verliehen.
Wappenbeschreibung: Im gespaltenen Schild vorne in Silber (Weiß) eine dreilatzige rote Fahne, hinten in Rot ein aufgerichteter silberner (weißer) Windhund mit schwarzem Hals.
Die Fahne ist dem Wappen der Grafen von Montfort entlehnt, zu deren Herrschaft der östliche Teil der Gemeinde von 1539 bis 1780 gehörte. Der Windhund stammt aus dem Wappen der Familie Humpis (auch Huntpiss), die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert Besitzer der Herrschaft Brochenzell war.
Der Gemeinde Kehlen wurde 1948 ein Wappen verliehen, das die Verbindung der beiden Gemeindeteile links und rechts der Schussen symbolisieren sollte. Beschreibung: In Silber (Weiß) über einem blauem Schildfuß eine gemauerte rote Brücke mit einem ganzen Bogen in der Mitte und je einem halben Bogen an den Seiten. Das Wappen wird seit der Auflösung der Gemeinde 1972 nicht mehr amtlich geführt, wird jedoch inoffiziell als Ortschaftswappen verwendet.
[Bearbeiten] Partnergemeinden
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Meckenbeuren liegt direkt an den Bundesstraßen B 30 und B 467 sowie an den Landesstraßen L 329 und L 333.
Die Gemeinde liegt an der Württembergischen Südbahn (Ulm-Friedrichshafen) und wird von Zügen der Deutschen Bahn AG und der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG (BOB) angefahren. Der Intercity-Halt in Meckenbeuren bietet Direktverbindungen nach Dortmund bzw. Innsbruck.
Die BOB bedient außerdem die Haltepunkte Kehlen und Flughafen Friedrichshafen. Das An- und Abflugterminal des Flughafens liegt auf der Gemarkung von Meckenbeuren. An der BOB ist die Gemeinde als Gründungsmitglied mit 10 % des Kapitals beteiligt.
Die Gemeinde ist mit mehreren Buslinien u.a. mit Friedrichshafen, Ravensburg und Tettnang verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Am Bahnhof endet die zweite und beginnt die dritte Etappe des Jubiläumswegs, ein 118 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodenseekreises von Kressbronn über Neukirch (bei Tettnang), Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Auch der Jakobusweg führt durch die Gemeinde.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Stiftung Liebenau: Zu dieser Einrichtung der Behindertenhilfe in den Meckenbeurer Ortsteilen Liebenau und Hegenberg zählen auch zahlreiche weitere soziale Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe sowie des Bildungs- und Gesundheitswesen in Baden-Württemberg, in Vorarlberg, in der Schweiz und Bulgarien. Die Stiftung Liebenau ist eine Stiftung kirchlichen Rechts.
- Winterhalter Gastronom GmbH: Winterhalter ist Hersteller von gewerblichen Geschirrspülmaschinen. Neben dem Werk in Meckenbeuren gibt es weitere Produktionsstätten in Rüthi (CH) sowie in Endingen am Kaiserstuhl.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde gibt es vier Grundschulen und die Theodor-Heuss-Schule (Hauptschule mit Werkrealschule). Weitere Bildungseinrichtungen sind die gemeindeeigene Musikschule und als Außenstellen die Jugendkunstschule und Volkshochschule des Bodenseekreises.
Im Ortsteil Kehlen befindet sich das Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen) Meckenbeuren. Im selben Haus ist der dezentrale Ausbildungsstandort des Seminars für Didaktik und Lehrerbildung - Abteilung Sonderschulen - Stuttgart untergebracht.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Ravensburger Spieleland: Dies ist ein 25 Hektar großer Freizeitpark im Ortsteil Liebenau.
- Minimundus Bodensee: Dieser Miniaturpark wurde im Mai 2005 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ravensburger Spieleland eröffnet.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche St. Maria von der immerwährenden Hilfe
- Katholische Pfarrkirche St. Jakobus d.ä. im Ortsteil Brochenzell
- Katholische Pfarrkirche St. Verena im Ortsteil Kehlen
- Humpisschloss im Ortsteil Brochenzell
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Der Ortsteil Brochenzell ist eine regionale Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Treibende Kraft ist die 1957 gegründete, über 1.100 Mitglieder umfassende Narrenzunft Brochenzell mit den Narrenfiguren Wintergeist, Kräuterweib, Humpishexe, Humpisnarr und Schlossnarr
- Weinfest des Musikverein Meckenbeuren im August
- Bahnhofsfest am letzten Sonntag im August
- Herbstmarkt im Oktober
- Nikolausmarkt im Dezember
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Sascha Rösler, Fußballspieler von Borussia Mönchengladbach
- Maria Beig, Schriftstellerin
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Eugen Biser, katholischer Fundamentaltheologe und Religionsphilosoph
- Karl Brugger, Bürgermeister von Kehlen, später Ortsvorsteher von Kehlen (+2008)
- P. Berno Rupp SDS (Salvatorianer), Temeswar, Träger der Verdienstmedaille der Gemeinde
[Bearbeiten] Literatur
- Gisbert Hoffmann: Geschichtliches über Meckenbeuren. Bürgermeisteramt, Meckenbeuren 1985 (ausführliche Darstellung der Territorial-, Verwaltungs- und Kirchengeschichte)
- Gisbert Hoffmann: Kapellen in Tettnang und Meckenbeuren. Förderkreis Heimatkunde, Tettnang (Hrsg.), Druckhaus Müller, Langenargen 2004; ISBN 3-00-013294-5
- Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource)
- Kath. Kirchengemeinde St. Maria Meckenbeuren (Hg.), 75 Jahre St. Maria Meckenbeuren, Festschift zum 75jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Maria Meckenbeuren, Meckenbeuren 1988.
[Bearbeiten] Weblinks
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