Montana
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Montana | |||||
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Liste der Bundesstaaten | |||||
Hauptstadt: | Helena | ||||
Fläche: | 380.838 [1] km² | ||||
Einwohner: | 944.632(2006) (2,5 E./km²) | ||||
Mitglied seit: | 8. November 1889 | ||||
Zeitzone: | Mountain: UTC-7/-6 | ||||
Höchster Punkt: | 3.901 m (Granite Peak) | ||||
Durchsch. Höhe: | 1.035 m | ||||
Tiefster Punkt: | 549 m Kootenai River | ||||
Gouverneur: | Brian Schweitzer | ||||
Post / Amt / ISO | MT / / US-MT | ||||
Karte von Montana |
Montana [mɑnˈtænə] ist ein Bundesstaat im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Name „Montana“ leitet sich wahrscheinlich von dem spanischen Wort montaña, vielleicht aber auch von dem lateinischen montanus (beides zu deutsch: „Berg-“, „bergig“, „gebirgig“). Mit 380.838 km² ist Montana der viertgrößte Bundesstaat der USA und geringfügig größer als Deutschland, aber mit rund 944.632 Einwohnern (2006) viel dünner besiedelt. Montana zählt zu den so genannten Mountain States, die von den Rocky Mountains durchzogen werden. Die Hauptstadt von Montana ist Helena. Sein Spitzname Treasure State („Staat der Schätze“) begründet sich durch die Vielzahl an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen (Erdöl, Kohle, Kupfer, Silber und Gold).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Im Norden grenzt Montana an die kanadischen Provinzen British Columbia, Alberta und Saskatchewan, im Osten liegen die US-Bundesstaaten North Dakota und South Dakota, im Süden Wyoming und im Südwesten und Westen Idaho. Der Westen Montanas besteht aus hohen, zerklüfteten Bergen (siehe Rocky Mountains), während der Osten durch weite Tiefebenen (siehe Great Plains) geprägt ist. Mit 89.847 Einwohnern ist Billings die größte Stadt in Montana. In Montana liegt der Glacier-Nationalpark sowie ein kleiner Teil des Yellowstone National Parks. Der Missouri River, Milk River, Flathead River und Yellowstone River sind die vier Hauptflüsse. Der kürzeste Fluss der Welt, der Roe River, fließt ebenfalls durch Montana.
[Bearbeiten] Gliederung
Der Bundesstaat gliedert sich in 56 einzelne Countys (vergleichbar mit den deutschen Landkreisen). Der Kreis mit der größten Bevölkerungszahl ist mit über 129.000 Einwohnern der Yellowstone County im Süden des Staates.
Siehe: Liste der Countys in Montana
[Bearbeiten] Bevölkerung
Montana ist mit 944.632 (Stand: Census 2006) Einwohnern einer der bevölkerungsärmsten Bundesstaaten der USA. Zu 89,7 % besteht die Bevölkerung aus Weißen, mit weitem Abstand gefolgt von den Amerikanischen Ureinwohnern (Indianern) mit 6,3 % und den Lateinamerikanern mit 2,2 %.[2] Die bedeutendsten Indianerstämme sind die Assiniboine, Blackfoot, Cheyenne, Absarokee, Flathead und Anishinabe. Circa zwei Drittel von ihnen leben heute in Reservaten. Zwischen 1990 und 2000 ist die Bevölkerung um insgesamt 12,9 % gewachsen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung zwischen 1880 und 2000 (in Tausend), basierend auf den jeweiligen Volkszählungen.
[Bearbeiten] Indianerreservationen in Montana
Es gibt sechs verschiedene Indianerreservationen in Montana:
- Fort-Peck-Reservation
- Northern-Cheyenne-Reservation
- Crow-Reservation
- Rocky-Boys-Reservation
- Blackfeet-Reservation
- Flathead-Reservation
[Bearbeiten] Größte Städte
[Bearbeiten] Geschichte
Zwischen 1864 - 1889 wurde Montana als Territorium organisiert, es entstand aus der Umbildung des größeren Idaho Territory. Im ersten Jahr als Territorium war Bannack die Hauptstadt, Bannack wurde jedoch etwas später (1865) von Virginia City als Capitol City abgelöst. 1875 wurde der Hauptstadtsitz noch einmal, in die heutige Hauptstadt Helena, verlegt. Die Aufnahme in die Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt im Jahr 1889 - Montana wird somit 41. Bundesstaat der USA.
Siehe auch: Indianer Nordamerikas der Sioux und Cheyenne
[Bearbeiten] Zeitleiste
- 1743 Die beiden Händler Louis-Joseph und Francois Vérendrye erreichen als erste Europäer das Gebiet des heutigen Montanas
- 1803 Im Zuge des Louisiana Purchase gelangt das Gebiet des heutigen Ost-Montana in die Hände der USA
- 1805-1806 Erkundung Montanas durch die Lewis-und-Clark-Expedition
- 1846 Das heutige Nordwest-Montana wird von Großbritannien im Zuge des Oregon-Vertrages den USA überlassen
- 1861-1864 Teil des Dakota Territory
- 1862 Beginn des Goldrausches am Grasshopper Creek und später in Virginia City
- 1864 Montana wird zu einem eigenständigen US-Territorium (erste Hauptstadt: Bannack) Siehe auch: Montana Territory
- 1865-1875 Virginia City ist Hauptstadt des Montana Territory
- 1875 Helena wird neue Hauptstadt
- 1876, 25. Juni Schlacht am Little Bighorn River zwischen einem Regiment der 7. Kavallerie unter George Armstrong Custer und Indianern
- 1889 Montana wird als 41. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufgenommen.
- 1910 Gründung des Glacier National Park
- 1911 Fertigstellung des State Capitol in Helena
- 1916 Die Republikanerin Jeannette Rankin wird als erste Frau in das Repräsentantenhaus gewählt, wo sie am 4. März 1917 einzieht
- 1972 Überarbeitung der Verfassung
- 1973 Die neue Verfassung tritt in Kraft
- 1988 Dürrekatastrophe, schwerste Dürre seit den dreißiger Jahren
[Bearbeiten] Politik
Der gegenwärtige Gouverneur ist Brian Schweitzer (*4. September 1955, Demokrat). Der Gouverneur ist das Regierungsoberhaupt, wird alle vier Jahre von den Wahlberechtigten gewählt und kann unbegrenzt oft wiedergewählt werden. Weitere durch Wahl bestimmte Posten sind die des Vizegouverneurs (Lieutenant Governor), der Staatsminister (Secretary of State), der Generalstaatsanwalts (Attorney General), der Kultusminister (Superintendent of Public Instruction) sowie der Rechnungsprüfer (Auditor). Der Senat (50 Mitglieder gewählt auf 4 Jahre) und das Abgeordnetenhaus (100 Mitglieder gewählt auf zwei Jahre) bilden zusammen das Zweikammernsystem der Legislative. Auf nationaler Ebene wird Montana durch zwei Senatoren und einen Abgeordneten des Repräsentantenhauses vertreten. Als dünn besiedelter Bundesstaat hat Montana bei den Präsidentenwahlen nur drei Wahlmännerstimmen. Die zwei gegenwärtigen US-Senatoren aus Montana sind Max Baucus (Demokrat) und Jon Tester (Demokrat). Am 7. November 2000 stimmten 240.178 Bürger Montanas für den Präsidentschaftskandidaten George W. Bush, während nur 137.126 Wähler Al Gore ihre Stimme gaben. Somit gingen die drei Wahlmännerstimmen Montanas an das Team von George W. Bush und Richard Cheney.
Traditionell werden in Montana bei den Präsidentschafts- und Gouverneurswahlen eher die Republikaner bevorzugt, während die Demokraten bei den Wahlen zum Kongress mehr Stimmen erhalten. Herausragende politische Persönlichkeiten aus Montana waren Michael Joseph Mansfield (*1903, †2001) und Jeannette Rankin (*1880, †1973). Michael Joseph Mansfield war von 1961 bis 1977 demokratischer Mehrheitsführer im US-Senat und später Botschafter in Japan. Jeannette Rankin war die erste Frau, die in das Repräsentantenhaus gewählt wurde; dort vertrat sie konsequent ihre pazifistische Einstellung und stimmte sowohl während des Ersten als auch während des Zweiten Weltkrieges gegen den Kriegseintritt der USA.
[Bearbeiten] Gouverneure
Siehe auch:
[Bearbeiten] Kongress
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Herausragende Sehenswürdigkeiten sind vor allem die beiden Nationalparks, der Glacier National Park im Norden und der Yellowstone National Park im Süden. Andere Touristenattraktionen sind das Little Bighorn Battlefield National Museum, die frühere Hauptstadt von Montana Virginia City, die Geisterstadt Nevada City (Montana), die Grant-Kohr's Ranch National Historic Sites und das Museum für die Geschichte der Prärieindianer in Browning.
[Bearbeiten] Nationalparks
Nationalpark | Lage | Ansicht |
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Glacier-Nationalpark |
![]() |
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Yellowstone-Nationalpark |
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[Bearbeiten] Natur- und Kulturdenkmäler
- Upper Missouri River Breaks National Monument
- Pompeys Pillar National Monument
- Little Bighorn Battlefield National Monument
- Lewis & Clark National Historic Trail
- Grant-Kohrs Ranch National Historic Site
- Big Hole National Battlefield
- Bighorn Canyon National Recreation Area
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 27.942 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 47).[3]
Montana ist ein Bundesstaat reich an Bodenschätzen und anderen natürlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Vorkommen an Rohstoffen zählen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Von ebenso großer Bedeutsamkeit sind die großen Vorkommen an Erdöl, Erdgas und Kohle. So basiert der Großteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der geförderten Rohstoffe (Erdöl- und Kohleprodukte, Erzverhüttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana wird Weizen, Mais und Gerste angebaut, während im Süden die Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch große Teile der Nutzwälder in staatlicher Hand befinden.
[Bearbeiten] Bildung
Die wichtigsten staatlichen Universitäten sind in dem Montana State University System mit Hauptstandort in Bozeman und dem University of Montana System mit Hauptstandort in Missoula zusammengefasst. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Montana verzeichnet.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Gary Cooper, Schauspieler und Oscarpreisträger
- Phil Jackson, Basketballtrainer
- David Lynch, Regisseur und Drehbuchautor
- Brannon Braga, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Jeannette Rankin, Politikerin und Pazifistin
- Charles M. Russell, Maler
- Evel Knievel, Stuntman
- Myrna Loy, Schauspielerin
- Lester C. Thurow, Wirtschaftswissenschaftler
- Kathy Tyers, Schriftstellerin
- Levi Leipheimer, Radrennfahrer
- Christopher Paolini, Schriftsteller
- Dirk Benedict, Schauspieler
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Flagge von Montana zeigt das Siegel des Bundesstaates auf blauem Grund. Sie entstand aus einer Truppenfahne, die ursprünglich von Freiwilligenverbänden im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 benutzt wurde. Die Flagge in ihrer jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1905, der Name "Montana" wurde jedoch erst 1981 hinzugefügt.
Siehe auch: Hymne von Montana; Siegel Montanas
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ http://www.census.gov/population/www/censusdata/density.html
- ↑ factfinder.census.gov
- ↑ U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
[Bearbeiten] Weblinks
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