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Indianer – Wikipedia

Indianer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Indianer ist die im Deutschen verbreitete Sammelbezeichnung für die Ureinwohner Amerikas, also die Menschen, die den Kontinent Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) bereits vor der Kolonisierung durch Europäer besiedelt haben (mit Ausnahme der Inuit und anderer später eingewanderter Völker der arktischen Gebiete Amerikas sowie der Bewohner der amerikanischen Pazifikinseln). Die Vorfahren der Indianer sind in vorgeschichtlicher Zeit allmählich durch Völkerwanderungen auf verschiedenen Wegen von Asien und möglicherweise auch von weiteren Kontinenten nach Amerika gelangt und haben sich dort vielfältig weiterentwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff „Indianer“

Die Bezeichnung „Indianer“ (ursprünglich spanisch: indios) geht auf ein überliefertes Missverständnis von Christoph Kolumbus zurück, der glaubte, in Indien gelandet zu sein, als er im Jahre 1492 die Insel Hispaniola erreichte und damit den amerikanischen Kontinent für die Europäer (wieder-)entdeckte. Mit „Indien“ bezeichneten die europäischen Seefahrer damals allerdings ganz allgemein Ostasien, das sie über den westlichen Seeweg zu erreichen suchten, nicht hingegen den indischen Subkontinent im Speziellen (der damals in der Regel „Hindustan“ genannt wurde). Auch nachdem der Irrtum der Entdecker erkannt war, wurde die Bezeichnung beibehalten. Die vorkolumbischen Ureinwohner Amerikas (d. h. die vor der Ankunft der Europäer dort ansässigen Völker) wurden daher „Inder“ (indios, englisch: Indians, französisch: indiens) genannt, ebenso wie alle Bewohner Ostasiens einschließlich der tatsächlichen Einwohner von Indien. Allerdings existierten auch andere Bezeichnungen, etwa „Amerikaner“ (américains) im Codex canadiensis des 17. Jahrhunderts.

Auch im modernen Spanischen gibt es zwischen den im Deutschen heute unterschiedenen Herkunftsnomina „Inder“ und „Indianer“ semantisch keinen Unterschied; beide Begriffe werden mit dem Wort indio bezeichnet. Um hier Missverständnisse auszuschalten, hat sich auch im Spanischen in jüngster Zeit analog zu den übrigen romanischen Sprachen (vom französischen amérindienne ausgehend) der Neologismus amerindio verbreitet, der inhaltlich dem deutschen „Indianer“ genau entspricht. Andersherum wird das Problem dadurch gelöst, dass man in einigen lateinamerikanischen Ländern (bspw. Mexiko) den „echten“ Inder nicht als indio, sondern als hindú („Hindu“) bezeichnet (ohne damit eine Aussage über die Religionszugehörigkeit treffen zu wollen). Insgesamt herrscht im spanischsprachigen Bereich für indianische Ethnien heute allerdings die Sammelbezeichnung indígenas (Ureinwohner) oder pueblos indígenas (indigene Bevölkerungen) vor und innerhalb bestimmter Sprechergruppen kann die im Deutschen für die Indianer Lateinamerikas durchaus übliche Benennung „Indios“ unter Umständen als abwertend empfunden werden.

Im Englischen wurde zur Differenzierung in der Vergangenheit der Begriff Red Indians geprägt, der im Deutschen ebenfalls als „Indianer“ zu übersetzen war, aber heute ebenso wie die romantisierende deutsche Bezeichnung „Rothaut“ wegen der rassistischen Konnotationen nur ungern benutzt wird und als politisch unkorrekt gilt.

Im brasilianischen Portugiesisch versteht man unter „Indio“ allgemein einen „Ureinwohner“ (eigentlich indígeno oder nativo); die Brasilianer unterscheiden folglich zwischen indios latinamericanos (lateinamerikanischen Ureinwohnern), indios africanos (afrikanischen Ureinwohnern) und indios australianos (australischen Ureinwohnern).

Im Gegensatz zu dem Begriff „Indianer“ schließen Begriffe wie „amerikanische Ureinwohner“ (Native Americans bzw. americanos nativos), „Urvölker Amerikas“ (original peoples of America bzw. pueblos originarios de América) oder „indigene amerikanische Bevölkerungen“ (indigenous American peoples bzw. pueblos indígenas de América) auch die Inuit, Unangan und Yupik in Alaska und der nordkanadischen Arktis ein. Diese trafen jedoch wesentlich später als die Indianer in Amerika ein und unterscheiden sich genetisch und kulturell stark von den früheren Einwanderern. Letzteres gilt auch für die Ureinwohner Hawaiis, Amerikanisch-Samoas und der Osterinsel. Sie alle werden daher in der Regel nicht unter dem Begriff „Indianer“ gefasst, ebenso wenig wie Mestizen, Métis oder Zambos, also Nachfahren aus Verbindungen zwischen Europäern bzw. Afrikanern und Indianern.

„Indianer“ kann im Deutschen in manchen Zusammenhängen auch ausschließlich die indianischen Ureinwohner Nordamerikas meinen, um sie von den (dann als „Indios“ bezeichneten) in Süd- und Mittelamerika lebenden vorkolumbischen Bewohnern zu unterscheiden.

Schon in den ersten Jahren nach Kolumbus wurde auch den Europäern klar, dass sich die Indianer Nord- und Südamerikas auf eine Vielzahl unterschiedlicher Ethnien verteilen, deren Kulturen zum Teil sehr stark voneinander abweichen. Die Völker Amerikas selbst empfanden sich vor dem 19. Jahrhundert nie als einheitliche Gruppe, sondern nur als Bestandteile ihres jeweiligen Stammes oder ggf. einer vorübergehenden Allianz aus mehreren verwandten oder benachbarten Völkern. Im Zuge der Durchsetzung der weißen Vorherrschaft, die mit Genoziden und mannigfaltigen Verfolgungen verbunden war, gewannen besonders die Ethnien Nordamerikas jedoch zunehmend ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Heute verwenden sie in den USA für sich die englischen Bezeichnungen American Indians (Indianer) oder Native Americans (amerikanische Ureinwohner), wobei die Erstere – besonders von Aktivisten – bevorzugt wird [1], die daneben auch gern den etwas umständlicheren Ausdruck indigenous peoples of the Americas verwenden.

In Kanada wird (grundsätzlich synonym zu Indians bzw. Indiens) auch der Begriff First Nations bzw. Première Nations (auch First People bzw. Premiers Peuples), also „Erste Nationen“ oder Urvölker, gebraucht. Leichte Definitionsabweichungen ergeben sich allerdings aus dem Umstand, dass das kanadische Indianergesetz (Indian Act bzw. Loi sur les Indiens) von 1876, das immer noch Gültigkeit besitzt, zwischen Status Indians (das sind registrierte Angehörige der First Nations, die bestimmte Rechte haben), Non-Status Indians (die diese Rechte nicht haben, weil sie nicht registriert sind) und Treaty Indians unterscheidet. Letztere unterliegen den vertraglichen Bestimmungen der Einzelverträge mit bestimmten Stämmen. Aufgrund dieser Legaldefinitionen verlieren beispielsweise „gemischte“ Paare ihren Anspruch auf die Rechte der Ureinwohner, ggf. sogar ihre formale Anerkennung als „Indianer“. Auch Angehörige der First Nations gelten darum heute oftmals formalrechtlich nicht als Indians. Auf lange Sicht kann das zum Verschwinden der „staatlich anerkannten“ Indianer und damit auch zur Bedeutungslosigkeit der ihnen von Gesetzes wegen zuerkannten Rechte führen.

Viele früher als Bands (Sippen, Stämme) bezeichneten Gruppen oder Stämme haben diesen Namensbestandteil mittlerweile durch den Ausdruck First Nation ersetzt, manche auch durch den Bestandteil Tribe (Stamm, Stammesgruppe); viele haben aber auch die alten Bezeichnungen beibehalten. Insgesamt zeigt sich die Tendenz, den Begriff „Tribe“ (bekannt vor allem durch die zahlreichen Tribal Councils, das sind Gremien, die eine durch gemeinsame Sprachen, räumliche Nähe oder kulturelle Verbundenheit zusammenhängende Gruppe von Stämmen vertreten) als eine Art Oberbegriff zu verwenden. Die Entwicklung ist jedoch noch im Fluss und dürfte erst durch Änderungen am Indian Act oder die Schaffung einer neuen gesetzlichen Grundlage eine endgültige Richtung finden.

Durch die Übersetzung ins Deutsche wird dieses sprachliche und terminologische „Wirrwarr“ von Selbst- und Fremdbezeichnungen noch weiter verkompliziert, zumal auch allgemeine Begriffe wie Ethnie oder Gruppe das Problem oft nicht zufrieden stellend lösen können.

Besiedlung Amerikas

Indianer 1916 in Kalifornien
Indianer 1916 in Kalifornien
Hauptartikel: Besiedlung Amerikas

Die Besiedelungsgeschichte Amerikas wird sehr kontrovers diskutiert. Wahrscheinlich ist, dass der amerikanische Kontinent in mehreren Einwanderungswellen besiedelt worden ist, die 30.000 Jahre überspannen. In diesem Kontinuum wäre die europäische Zuwanderung nur eine von vielen Besiedlungswellen, offenbar auch nicht die letzte. Die für die frühesten Wellen am häufigsten erwähnte Route führte von Sibirien über die Beringstraße und das untergegangene Beringia nach Alaska und von dort aus nach Süden über den ganzen Doppelkontinent. Nimmt man allerdings eine Einwanderung allein über diese Route an, so hätte man in Alaska die ältesten Spuren finden müssen. Der bisher älteste gesicherte archäologische Fund (ca. 13.800 v. Chr.) stammt jedoch aus Chile. Darum kommen auch andere Einwanderungsrouten einzelner Gruppen in Frage, etwa über Polynesien oder den Nordatlantik (z. B. die Grönlandbrücke). Für Letzteres spricht u. a. die Ähnlichkeit von Steinklingen der Clovis-Kultur mit europäischen Steinklingen derselben Zeit.

Die Inuit als Bewohner der nördlichsten Regionen Amerikas sind erst mit der letzten großen Einwanderungswelle vor der europäischen Kolonisierung in ihre nordarktischen Siedlungsregionen gelangt.

Indianische Mutter mit Kleinkind, 1917
Indianische Mutter mit Kleinkind, 1917

Die frühen Siedler passten sich ihrer jeweiligen neuen Umwelt an und entwickelten nomadische Wildbeuter- (Fischer, Jäger und Sammler) oder sesshafte Ackerbaukulturen. Sie züchteten Pflanzen wie Mais, Kürbis und Kartoffel. In Süden der späteren USA (Cahokia), in Mexikoa, vor allem aber in Mittel- und Südamerika entwickelten die Indianer städtische Hochkulturen, die größtenteils erst von den spanischen Kolonisten vernichtet wurden. Tenochtitlán, die Hauptstadt des Aztekenreiches, war vor der Zerstörung durch Hernán Cortés' Truppen eine der größten Städte der Welt, größer als die europäischen Städte derselben Zeit. In Nordamerika existierten im östlichen Einzugsgebiet des Mississippi komplexe Gemeinwesen (Templemound-Kulturen), die jedoch bereits kurz vor Ankunft der ersten europäischen Siedler weitgehend untergegangen waren. Im Südwesten der heutigen USA entstanden zum Teil mehrstöckige Lehmbausiedlungen mit bis zu 500 Räumen, die so genannten Pueblos.

Die Viehzucht beschränkte sich auf wenige, in Amerika existente Arten, wie Lama und verwandte Kameloide (Alpaca und Vicuña), sowie das Hausmeerschweinchen im Reich der Inka, den Truthahn in Nord- und Mittelamerika, und den Hund. Als Lasttiere standen neben dem Lama der Inka nur noch Hunde für kleinere Lasten zur Verfügung, die man in Nordamerika in einfache dreieckige Schleppgeschirre, Travois genannt, einspannte. Außerdem lieferten ihre Haare das Ausgangsmaterial für Decken und Kleidung.

Auch das Rad als Fortbewegungsmittel war offenbar unbekannt, wiewohl Räder und sogar Zahnräder in manchen Kulturen als Bauteile mechanischer Geräte verwendet wurden. Man ging in der Regel zu Fuß und transportierte seine Lasten selbst oder benutzte Wasserfahrzeuge wie das Kanu. Würdenträger in hierarchischen Gesellschaften Mittel- und Südamerikas wurden mitunter in Sänften getragen.

Die ersten belegten europäischen Besiedlungen fanden im Frühmittelalter statt, wobei die um 1000 n. Chr. auf Neufundland nachweisbare Gruppe von Wikingern unter Leif Eriksson eine kurzlebige Kolonie gründete.

Indizien und legendäre Überlieferungen deuten auf weitere europäische Besiedlungen Amerikas vor 1492 hin, diese sind allerdings nicht belegt. Ein Beispiel ist die Theorie über den walisischen Prinzen Madoc aus dem 12. Jahrhundert, der manchen als Begründer des Stammes der Mandan gilt.

Nach der Ankunft von Christoph Kolumbus in Amerika wurde der Doppelkontinent nach und nach von europäischen Großmächten in Besitz genommen und besiedelt. Die von den einzelnen Kolonialmächten und Siedlerkontingenten im Laufe der Zeit verfolgten Kolonisierungs- und Besiedlungsformen unterschieden sich dabei deutlich voneinander.

Kolonialgeschichte

Europäischer Einfluss in Amerika

Indianer leisten Abgaben an Franzosen in Florida, Kupferstich, um 1600
Indianer leisten Abgaben an Franzosen in Florida, Kupferstich, um 1600

Die europäischen Kolonisten änderten das Leben der Indianer stark. Viele indianische Volksgruppen wurden durch Vernichtungskrieg, eingeschleppte Krankheiten, Umsiedlungen und Versklavung gänzlich vernichtet. Umstritten ist, wie zahlreich die Bevölkerung Amerikas vor Ankunft der Europäer war. Bevölkerungsschätzungen erfolgten oft erst, nachdem große Teile von regionalen Bevölkerungen bereits vernichtet worden waren. Viele Völker verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europäer sie überhaupt zu Gesicht bekommen hatte.

Im 19. Jahrhundert und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Schätzungen präkolumbischer Bevölkerungen besonders durch US-amerikanische Anthropologen von Generation zu Generation auf Bruchteile vorheriger Schätzungen reduziert. Um 1940 ging man nach einer Publikation des einflussreichen Anthropologen Alfred Kroeber offiziell davon aus, dass 1492 in der gesamten westlichen Hemisphäre insgesamt lediglich acht Millionen und nördlich des Rio Grande nur etwa eine Million Menschen lebten (der US-Zensus von 1890 hatte 235.116 überlebende Indianer registriert). Diese Schätzungen waren maßgeblich politisch motiviert, da sie die Vernichtung indianischer Völker möglichst klein erscheinen ließ und den Mythos aufrecht erhielt, die Weißen hätten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert. In den 1960er Jahren machte sich die Berkely School unter Zuhilfenahme moderner Methoden daran, die präkolumbischen Bevölkerungen einzelner Regionen besonders unter dem Gesichtspunkt damaliger Landwirtschaftstechniken und Carrying Capacities zu rekonstruieren. Demzufolge wurde die Bevölkerung von Hispaniola allein auf acht Millionen geschätzt, die von Zentralmexiko sogar auf 25 Millionen. Borah korrigierte demzufolge die Schätzung für Nordamerika auf 7,5 Millionen. Dobyns ermittelte später sogar eine präkolumbische Bevölkerung Nordamerikas von 18 Millionen. Heutzutage schätzt die Mehrheit der führenden Anthropologen, dass die Gesamtbevölkerung der westlichen Hemisphäre um 1500 ca. 75 bis 110 Millionen Menschen betrug und nördlich des Rio Grande ca. 12 Millionen Menschen lebten. Ein Erklärungsansatz besagt, dass die später beobachteten riesigen Büffelherden Weidetiere der stark dezimierten Indianer waren. Die Herdengröße stellte keineswegs ein natürliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener Übervermehrung nach dem starken Rückgang der menschlichen Population (Dritte Volterra-Regel). Das in dieser Hinsicht als sehr konservativ bekannte Smithsonian Institute hat seine Schätzung für Nordamerika vor einiger Zeit auf drei Millionen Menschen verdreifacht.

Indianer-Massengrab am Wounded Knee
Indianer-Massengrab am Wounded Knee
Hauptartikel: Indianer Nordamerikas, Geschichte der First Nations und Indigene Völker Südamerikas

Hernán Cortés gelang es mit 180 Soldaten und zahlreichen verbündeten Indianern, das Reich der Azteken gänzlich zu vernichten. Auch in der Karibik wurde die Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit fast völlig ausgelöscht. Auch bei anderen Eroberungen, vor allem Perus, kam es zu Massakern. Um die Frage der Behandlung der Indianer in Lateinamerika entspann sich ein umfassender ideologischer Konflikt mit den Exponenten Bartolomé de Las Casas als „Generalverteidiger der Indios“ und Juan Ginés de Sepúlveda, der die Indios als eine Art Untermenschen betrachtete. Bemühungen zum Schutz der Indios scheiterten überwiegend, stattdessen wurden die Überlebenden zur Arbeit zum Beispiel in Minen gezwungen.

Die spanischen und portugiesischen Kolonisten in Mittel- und Südamerika sandten große Mengen an Gold, Silber und anderen Rohstoffen nach Hause. Die Mutterländer in Europa ihrerseits entsandten Männer nach Übersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wurden die Länder mit Mestizen bevölkert. Es entstand eine Zweiklassengesellschaft: Die herrschende Klasse bildeten die Spanier und Portugiesen, die untere Klasse die Mestizen und Indianer.

Missionare unterschiedlichster christlicher Glaubensgemeinschaften trugen das Ihre zur Vernichtung der indianischen Kulturen bei. In Missionsgebieten wurden Indianer häufig unter starken Druck gesetzt oder gar gezwungen, ihre traditionellen Glaubensüberzeugungen zu Gunsten des Christentums aufzugeben. Damit verbunden war die Unterdrückung ihrer kulturellen Eigenheiten, die von den Missionaren als „unzivilisiert“ oder „widernatürlich“ betrachtet wurden. So mussten sie europäische Kleidung tragen, Männer hatten ihre Haare zu schneiden, Polygamie wurde verboten und bisweilen war auch die Verwendung der eigenen Sprache nicht erlaubt oder wurde ungern gesehen. Andererseits waren es Geistliche, die die Unterdrückung und Versklavung der Urbevölkerung durch die europäischen Eroberer als Erste offen anprangerten. In Südamerika hatten Ordensmissionare bereits im 16. Jahrhundert aus missionarischen Gründen indianische Sprachen erlernt und schriftlich dokumentiert so auch zu ihrem Erhalt beigetragen. Die von Jesuiten im 17. Jahrhundert im La-Plata-Gebiet aufgebauten Missionen („Reduktionen“ genannt), in denen sie den Indios eine zwar von europäischen Wertmaßstäben geprägte und paternalistisch verstandene, aber doch eigenständige und in gewissem Sinne selbstbestimmte Entwicklung ermöglichen wollten, haben letztlich sogar dazu geführt, dass das Guaraní bis heute lebendig und in Paraguay als Amtssprache anerkannt ist. Solche alternativen Projekte waren aber zumeist nur kurzlebiger Natur und gingen, wie auch im Fall der Jesuitenreduktionen, rasch unter, sobald sie den wirtschaftlichen und politischen Interessen der Kolonialmächte oder der einheimischen weißen Siedler allzu deutlich widersprachen.

Spanische Konquistadoren und andere europäische Kolonisten hatten Pferde auf den amerikanischen Kontinent eingeführt, von denen einige flohen und sich insbesondere in der Wildnis der nordamerikanischen Great Plains rasch verbreiteten. Dort entstanden bald indianische Reitervölker. Die Pferde erleichterten die Jagd und den Transport dieser nomadischen Völker ungemein und führten zu einem veränderten Kräfteverhältnis unter den Völkern. Außerdem erschlossen sich die Reitervölker bisher unbewohnbare Gebiete.

In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe bei den Indianern katastrophale Schäden an. Die Auswirkungen stehen den Opferzahlen der spanischen Grippe möglicherweise nicht nach. Die Indianer verfügten über keinerlei Abwehrstoffe gegen diese für sie neuartigen Krankheiten. In einzelnen Fällen wurde diese Tatsache zum Mittel der Kriegführung, indem pockeninfizierte Decken an Indianer verteilt wurden.

Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika und später in den US-Bundesstaaten die Skalpprämien zur Vernichtung der Indianer bei, in manchen Bundesstaaten bis in die 1880er Jahre. Ein Skalp wurde als Beweis für die Tötung eines Indianers betrachtet und belohnt. Durch dieses System wurde der Mord an Indianern zu einem lukrativen Geschäft, das ohne den Einsatz der Armee auskam. In Kalifornien beispielsweise wurden so nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere zehntausend Indianer ermordet.

„Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.“ Das in den Sprachgebrauch eingegangene Zitat entstammt einer Aussage von General Sheridan zu Comanchen-Häuptling Tosowi. Originaltext: Tosowi: „Ich bin ein guter Indianer“ Sheridan: „Die einzigen guten Indianer, die ich gesehen habe, sind schon tot.“
„Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.“ Das in den Sprachgebrauch eingegangene Zitat entstammt einer Aussage von General Sheridan zu Comanchen-Häuptling Tosowi. Originaltext: Tosowi: „Ich bin ein guter Indianer“ Sheridan: „Die einzigen guten Indianer, die ich gesehen habe, sind schon tot.“

Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverhältnisse, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien und Genozid an dieser demographischen Katastrophe tatsächlich hatten und in welchem Verhältnis sie zueinander standen, wird kaum genau geklärt werden können. Fest steht nur, dass hunderte von Völkern mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind - die größte demographische Katastrophe in der Geschichte der Menschheit.

In Nordamerika dauerten die Kämpfe indianischer Völker gegen die Unterwerfung durch die Weißen bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Seither unterstehen alle der kanadischen respektive US-amerikanischen Staatsgewalt.

Wahrnehmung in Europa

Frühe europäische Berichte über Indianer sprachen von diesen als „Wilde“, „Barbaren“ und „Heiden“, sie dienten aber auch als Gegenbild gegen den moralischen Verfall in Europa. In diesen Formulierungen widerspiegelte sich die allgemeine Haltung der Europäer, den Indianern überlegen zu sein und diese vernichten, verdrängen und missionieren zu dürfen. Diese Haltung entstand aufgrund militärischer und technischer Überlegenheit und aus dem Sendungsbewusstsein der christlichen Missionen.

Das Wissen der Europäer über die Indianer stammte zum einen von den Berichten der ersten Besucher Amerikas, zum anderen von freiwilligen oder erzwungenen Besuchen der Indianer in Europa. Als der spanische Konquistador Hernando de Soto ab 1539 mit seiner Streitkraft vom heutigen Florida aus das Innere Nordamerikas erkundete, fand er das erhoffte Gold nicht. Dafür traf er überall auf Indianer. In Tausenden Kanus paddelten sie über die Flüsse und ernteten Mais von ihren Äckern. Das ganze Land, staunte de Soto, war „dicht von großen Städten durchzogen“. Dem französischen Entdecker René Robert Cavelier de La Salle bot sich ein gänzlich anderes Bild, als er fast 150 Jahre später in die Gegend kam. 200 Meilen fuhren er und seine Männer den Mississippi hinunter – und sahen keine einzige Indianersiedlung. Krankheiten müssen die auf bis zu 120 Millionen geschätzte Bevölkerung dahingerafft haben.

Der Seefahrer Amérigo Vespucci kehrte mit 200 Indianern aus Südamerika nach Spanien zurück, Gaspar Corte-Reals Mannschaft um 1500 mit 50 nordamerikanischen Indianern nach Portugal. Etwa zur selben Zeit brachte Sebastian Cabot die ersten Indianer nach England und Jacques Cartier 1534 die ersten nach Frankreich. Diese Indianer wurden als Attraktion an den Höfen vorgeführt.

Zu den ersten Kritikern der europäischen Haltung gegenüber den Indianern gehörten Bartolomé de Las Casas und Michel de Montaigne im 16. Jahrhundert und Gabriel Sagard im 17. Jahrhundert. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann sich die europäische Sicht der Indianer ins Gegenteil zu verkehren. Die Indianer – besonders die nordamerikanischen – wurden nicht mehr abschätzig als „Wilde“ bezeichnet, sondern romantisierend als „Edle Wilde“. Eigenschaften, welche die Indianer von den Europäern unterschieden, wurden nun nicht mehr negativ, sondern positiv interpretiert. So sahen die Europäer die Indianer nicht mehr als primitiv, faul und kindlich unvernünftig an, sondern als anspruchslos, ruhig und unschuldig.

Zur selben Zeit waren indianische Besucher in Europa nicht mehr als Attraktion von Bedeutung, sondern als Forschungsobjekte. Zu den Wissenschaftlern, die außereuropäische Ureinwohner untersuchten, gehörten der niederländische Mediziner Peter Camper und die Deutschen Johann Friedrich Blumenbach und Christoph Meiners.

Leben der Indianer in der Gegenwart

Mittel- und Südamerika

Indios im Reservat Maraiwatséde der Xavantes
Indios im Reservat Maraiwatséde der Xavantes
Hauptartikel: Indigene Völker Südamerikas

In vielen Staaten Mittel- und Südamerikas bilden Nachkommen der Indianer heute einen großen Teil der Bevölkerung. In Mexiko wird die indigene Bevölkerung auf 10 - 30% geschätzt; Mestizen machen rund 60% der Gesamtbevölkerung aus. 10% der Menschen in Belize sind Indigene, 45% Halbblute. In Guatemala sind 45% der Bevölkerung Maya. In Bolivien und Peru stellen die Indigenen die Mehrheit. Wenig zahlreich sind sie in Costa Rica, Kuba, in der Dominikanischen Republik und in Uruguay.

Nur wenige indigene Sprachen sind amtlich anerkannt. Ausnahmen sind Aymara und Quechua in Bolivien und Peru sowie Guaraní in Paraguay. In Guatemala sprechen 40% der Menschen Maya, trotzdem gilt es nicht als offizielle Amtssprache.

Nordamerika

Hauptartikel: Indianer Nordamerikas, First Nations

In Nordamerika leben die Indianer oft in Reservaten, die in Kanada reserve, in den USA reservation genannt werden. In Kanada sind die Reservate infolge von Verträgen (treaties) entstanden, die die Indianer mit der Regierung abschlossen. Kommissionen bestimmten nach Befragung der Indianer, aber ohne sie in die Entscheidung einzubeziehen, die Reservatsgrenzen. Innerhalb dieser Gebiete standen ihnen ihre traditionellen Rechte zu und sie zahlten dort keine Steuern. Rund die Hälfte der Indianer lebt heute in Städten.

Die Indianerpolitik der Vereinigten Staaten war wankelmütig und wechselte je nach Regierung. Als Ergebnis leben viele Indianer in Armut. Sie sind vielfach eine Randgruppe, doch gelang manchen Stämmen eine ökonomische Erholung. Gemäß der Volkszählung im Jahr 2000 machen die Indianer und Indigene Alaskas rund 1% der Gesamtbevölkerung aus, von dem etwa 85 % außerhalb von Reservationen lebt, meist in Städten.

Kultur

Die indianischen Völker Amerikas unterschieden sich vor der Unterwerfung durch die europäischen Einwanderer stark voneinander. Einige waren Jäger und Sammler, andere lebten vom Fischfang oder betrieben Landwirtschaft. Einige lebten in kleinen Gruppen, andere hatten hoch entwickelte Staatsgebilde mit komplexen Verwaltungsstrukturen aufgebaut.

Trotz der deutlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen lassen sich einige Elemente feststellen, die bei den meisten indianischen Ethnien ähnlich sind bzw. waren. Dazu gehören der weit verbreitete Glaube an Tiergeister, das visionäre Fasten sowie der Mythos, dass Amerika auf dem Rücken einer Wasserschildkröte errichtet worden sei. Dieser Mythos ist quer durch den ganzen Doppelkontinent anzutreffen.

In Nordamerika werden die Kulturen üblicherweise in zehn Kulturareale eingeteilt.

Maya-Pyramide in Chichen Itza
Maya-Pyramide in Chichen Itza

Obwohl Amerika von weitverzweigten Handelsnetzen überzogen war, erwiesen sich die großen Wüsten Nordmexikos und die undurchdringlichen Urwälder Mittelamerikas als erhebliche Barrieren für den Austausch in der westlichen Hemisphäre. Außer einigen mittelamerikanischen Kulturen, die eine Art Bilderschrift besaßen (die Maya entwickelten diese zu einem echten Schriftsystem), hinterließen die Kulturen der westlichen Hemisphäre keine schriftlichen Zeugnisse der Vergangenheit. Unter den Prärieindianern existierten Chroniken, die graphische Symbole für das wichtigste Ereignis eines jeden Jahres innerhalb einer Gruppe verwendeten. Ohne mündlichen Kommentar waren diese Chroniken jedoch nicht verständlich. Die bedeutendste Bilderschrift ist die auf Baumrinde festgehaltene Stammes-Sage der im Osten der heutigen USA beheimateten Lenni Lenape, bekannt als Walam Olum. Indianische Überlieferung erfolgte daher größtenteils mündlich, wobei Tatsachenberichte und Mythen oft fließend ineinander übergehen. In jüngerer Zeit haben archäologische und geologische Funde jedoch bewiesen, dass indianische mündliche Überlieferung Jahrhunderte und teilweise gar Jahrtausende zurückliegende Ereignisse bewahrt hat. Eine weitere Memoriertechnik ist die Errichtung von Erinnerungsmalen, wie etwa den Totempfählen, die an der Nordwestküste für bedeutende Verstorbene aufgestellt wurden.

Sprache

Einstige Verbreitung der einheimischen Sprachen Nordamerikas
Einstige Verbreitung der einheimischen Sprachen Nordamerikas
Hauptartikel: Indigene amerikanische Sprachen

Schätzungen zufolge waren in Südamerika um 1500 rund 1500 Sprachen verbreitet, davon existieren heute noch 350. Im Gegensatz zu Nordamerika sind die südamerikanischen Indigenensprachen noch wenig erforscht. In Nordamerika werden die Sprachen in rund 30 Sprachfamilien eingeteilt, einige darunter sind umstritten. Rund 10% der nordamerikanischen Indianer sprechen noch ihre traditionelle Stammessprache, viele werden jedoch nur noch von den älteren Stammesmitgliedern beherrscht. Die Revitalisierungsbemühungen stecken noch in den Anfängen.

Siehe auch

Literatur

  • Urs Bitterli: Die 'Wilden' und die 'Zivilisierten'. Gründzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung. C.H.Beck, München, 2004 (Erstauflage: 1976), ISBN 3-406-35583-8
  • Brian M. Fagan: Ancient North America. The Archaeology of a Continent (3rd ed), 2000
  • George Fronval: Das große Buch der Indianer Boje, Erlangen 1976 (zuerst unter dem Titel La véritable histoire des Indiens Peaux-Rouges Editions Fernand Nathan, Paris 1973)
  • David Hurst Thomas (Hg.): Die Welt der Indianer. Geschichte, Kunst, Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart
  • Alvin M. Josephy (Hg.): Amerika 1492. Die Indianervölker vor der Entdeckung S. Fischer, Frankfurt 1992 ISBN 3-10-036712-X
  • Susanne von Karstedt: Akteure, Ideologien, Instrumente: Grundzüge der US-amerikanischen und argentinischen Indianerpolitik (1853 - 1899) im Vergleich wvb, Wiss. Verl., Berlin 2006
  • Günter Stoll, Rüdiger Vaas: Spurensuche im Indianerland Hirzel, Stuttgart 2001
  • William C. Sturtevant: Handbook of North American Indians. Smithsonian Institution (Hg.), Washington D.C., 1978 bis heute
  • Werner Arens, Hans-Martin Braun: Die Indianer Nordamerikas. Geschichte, Kultur, Religion Beck, 2004 ISBN 3406508308
  • Charles C. Mann: 1491: New Revelations of the Americans Before Columbus Alfred A. Knopf, 2005 ISBN 140004006X
  • Karl-May-Museum Radebeul (Hg), Lothar Dräger, Rolf Krusche u.a.: Indianer Nordamerikas Ausstellungskatalog (Karten, zahlreiche Abb.). Verlag: wie Hg. ISBN 3874905144 120 S.

Weblinks

Commons
 Commons: Indianer – Bilder, Videos und Audiodateien

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