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Freistadt – Wikipedia

Freistadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Freistadt im oberösterreichischen Mühlviertel; zu anderen gleichnamigen Begriffen siehe Freistadt (Begriffsklärung).
Wappen Karte
Wappen von Freistadt
Freistadt
Österreichkarte, Position von Freistadt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt (FR)
Fläche: 12,9 km²
Koordinaten: 48° 31′ N, 14° 30′ OKoordinaten: 48° 30′ 42″ N, 14° 30′ 22″ O
Höhe: 560 m ü. A.
Einwohner: 7457 (1. Jan. 2007)
Bevölkerungsdichte: 578 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4240
Vorwahl: 07942
Gemeindekennziffer: 40 601
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 1
4240 Freistadt
Offizielle Website:
Politik
Bürgermeister: Christian Jachs (ÖVP)
Gemeinderat: (2003)
(37 Mitglieder)
17 ÖVP, 14 SPÖ, 4 GUT, 2 FPÖ
Lage der Stadt Freistadt im Bezirk Freistadt
Karte
Bild
Freistadt vom Norden aus gesehen

Freistadt ist eine oberösterreichische Kleinstadt im Unteren Mühlviertel und seit 1849 Verwaltungssitz des Bezirkes Freistadt. Die Stadt liegt rund 38 km nordöstlich der Landeshauptstadt Linz und rund 17 km südlich der Staatsgrenze zu Tschechien.

Freistadt wurde ab 1220 planmäßig angelegt und erlebte seine Blütezeit zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert. Der Dreißigjährige Krieg veränderte die Bedeutung der damaligen Grenzstadt, die kontinuierlich sämtliche Privilegien aus der Gründungszeit verlor. Daraus resultierte ein wirtschaftlicher Abschwung und im 19. Jahrhundert die Entwicklung zur Schul- und Verwaltungsstadt. In den beiden Weltkriegen fanden im Raum Freistadt keine kriegerischen Auseinandersetzungen statt. Seit dem Ende der zehnjährigen Besatzung durch sowjetrussische Truppen (1955) wird die Infrastruktur kontinuierlich ausgebaut oder modernisiert.

Mit rund 7.500 Einwohnern ist Freistadt das schulische, kulturelle, medizinische und wirtschaftliche Zentrum des gleichnamigen Bezirks. Die Altstadt mit der mittelalterlichen Stadtbefestigung, den Wehrtürmen und den Bürgerhäusern zählt zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Freistadt ist eine der wenigen Städte in Österreich, deren Befestigungsanlagen fast vollständig erhalten sind.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Freistadt vom Südwesten aus gesehen
Freistadt vom Südwesten aus gesehen

[Bearbeiten] Lage

Freistadt liegt im nordöstlichen Teil des Mühlviertels (unteres Mühlviertel) südlich des Freiwalds in einer weitläufigen Talsenke, dem so genannten „Freistädter Becken“. Im Westen, Norden und Osten wird Freistadt von rund 650 bis 700 Meter hohen, bewaldeten Hügeln umschlossen, die nur durch das Thurytal unterbrochen sind. Nach Süden hin umschließen kleinere Hügel das Stadtgebiet. Das Stadtgebiet erstreckt sich über 12,88 Quadratkilometer. Damit ist Freistadt die zweitkleinste Gemeinde des Bezirks. Die größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt 4,9 Kilometer, die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung 5,7 Kilometer.

Die offizielle Höhe der Stadt beträgt 560 m ü. A., gemessen beim Rathaus am Hauptplatz. Der höchste Punkt des Gemeindegebietes ist mit einer Höhe von 732 m ü. A. der Trölsberg im Südwesten, der niedrigste Punkt befindet sich an der Feldaist im Südosten (rund 544 m ü. A.).[1]

Die Landeshauptstadt Linz liegt rund 38 Kilometer südwestlich von Freistadt entfernt, die tschechische Stadt České Budějovice (Budweis) rund 60 Kilometer nördlich von Freistadt. Die Bundeshauptstadt Wien ist in östlicher Richtung zwei Autostunden entfernt (rund 180 Kilometer). Die Staatsgrenze zu Tschechien (bei Wullowitz) befindet sich rund 17 Kilometer nördlich der Stadt.

[Bearbeiten] Geologie und Gewässer

Freistadt liegt zur Gänze auf dem Granit- und Gneisplateau, dem österreichischen Anteil der Böhmischen Masse. Im Raum Freistadt findet sich der so genannte „Freistädter Granodiorit“, der in zwei Varitäten vorkommt, dem mittelkörnigen „Randtyp“ (Randfazies) und dem feinkörnigen „Kerntyp“ (Kernfazies). Ab der Hafnerzeile entlang des Grabens (Nord-östlich der Altstadt, entlang der Feldaist) existiert der „Grabengranit“, ein mittelkörniges Zweiglimmergranit mit hauptsächlichem Anteil an Plagioklas und auffallend großen, runden Quarzkörnern. Der Biotitgehalt beträgt ca. 7 %, der Hellglimmergehalt 3 bis 4 %. Obwohl der Grabengranit Ähnlichkeiten mit dem Freistädter Granodiorit hat, hebt er sich trotzdem durch dessen Helligkeit ab. Im Bereich der Altstadt herrscht vor allem grober Granodiorit vor.
Entlang des Gewässers Jaunitz im Bereich des Bahnhofs finden sich Tertiärsedimente, die entlang der Bahnlinie Richtung Norden verlaufen. Die sehr glimmer- und feldspatreichen Sedimente lassen sich im Wesentlichen in rostbraune Sande und Kiese sowie blaugraue Sande, Schluffe und Tone zweiteilen. Immer wieder können Stücke von verkieseltem Holz in diesen Sedimenten gefunden werden. Im Talbereich der Jaunitz finden sich diese Sedimente einerseits in geringer Mächtigkeit andererseits ziehen sie nach Norden bzw. Nordosten über einen Höhenrücken zum Gehöft Prandl. Der einzige gute Aufschluss zu den Sedimenten ist die Kies- und Sandgrube rund 500 Meter nordöstlich des Gehöftes Lengauer (Gemeinde Waldburg).[2]

Durch Freistadt selbst fließt die Feldaist von Norden nach Süden in Richtung Donau, die Jaunitz aus dem Westen kommend, bildet im Süden teilweise die Gemeindegrenze und mündet in die Feldaist. Andere Fließgewässer sind wenig bedeutend und münden ihrerseits in die Feldaist. Die Bäche im Raum Freistadt lagerten kaum nennenswerte Mengen von Alluvionen ab.

[Bearbeiten] Stadtgliederung und Flächennutzung

Übersichtskarte
Übersichtskarte

Die Stadt ist eine Katastralgemeinde mit den Ortsteilen Freistadt, Galgenau, Sankt Peter und Trölsberg. Der Ortsteil Freistadt umfasst das gesamte bebaute Gebiet rund um die Altstadt samt der Böhmer Vorstadt im Norden und der Linzer Vorstadt im Süden. Der Ortsteil Galgenau liegt im Süden der Stadt im Bereich der Landwirtschaftsschule, der Ortsteil Trölsberg umfasst die Gebäude rund um den Bahnhof im Südwesten und der Ortsteil St. Peter liegt nördlich des Ortsteils Trölsberg auf einer Anhöhe. Die letzte Volkszählung von 2001 ergab, dass Freistadt mit 6979 Einwohnern der größte Ortsteil ist, gefolgt von Trölsberg mit 218, St. Peter mit 140 sowie Galgenau mit 16 Einwohnern.[3]

Der größte Anteil der Gemeindefläche von 12,88 Quadratkilometern wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen eingenommen, die über 48 % des Gemeindegebietes umfassen (Oberösterreich 49,3 %). 24,1 % entfallen auf Wälder (Oberösterreich: 36,9 %), 15,5 % auf Bauflächen und Gebäude, 6,7 % auf Verkehrsflächen, 2,2 % auf Gärten, 0,9 % auf Gewässer und 2,6 % auf sonstige Flächen.[4][5]

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm
Klimadiagramm

Das Klima in Freistadt ist bedingt durch die Lage in einer Talsenke (Kaltluftseebildung) rau, in seltenen Fällen kann im August Morgenfrost beobachtet werden. Das Freistädter Becken unterscheidet sich klimatisch durch mehr Schnee und einer etwas geringeren Nebel- und Hochnebelhäufigkeit gegenüber dem südlichen Mühlviertel und dem oberösterreichischen Zentralraum. Der Niederschlag ist geringer als in ähnlicher Seehöhe am Alpennordrand Oberösterreichs.
Die Wintertemperatur ist im Vergleich zur Landeshauptstadt Linz durchschnittlich um rund 2 °C tiefer. Die mittlere Lufttemperatur in den Jahren 1971 bis 2000 lag bei 6,9 °C. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 700 mm jährlich. 75,5 Frosttage und 21 Eistage stehen 50,7 Sommertagen und 8,3 heißen Tagen gegenüber. An durchschnittlich 74,2 Tagen liegt Schnee, an 10,5 Tagen beträgt die Schneehöhe mehr als 20 cm, wobei die maximale Schneedecke mit 65 cm im Februar erreicht wird. Freistadt verzeichnet jährlich 1741,1 Sonnenstunden, wobei zwischen November und Jänner jeweils unter 50 Sonnenstunden, hingegen im Juli und August über 235 Sonnenstunden anfallen. Der Wind kommt meist aus west- und nordwestlicher Richtung.[6]

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Umgebung von Freistadt
Umgebung von Freistadt

Die Stadt Freistadt ist von sechs Gemeinden umgeben, die alle zum Bezirk Freistadt gehören. Folgende Gemeinden grenzen an das Stadtgebiet: (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt): Rainbach im Mühlkreis, Grünbach, Lasberg, Kefermarkt, Neumarkt im Mühlkreis und Waldburg.

Im Westen reicht die Gemeinde Lasberg mit dem Ortsteil Manzenreith bis 130 Meter Luftlinie an die Altstadt heran. Im Süden ist die Gemeindegrenze zu Neumarkt im Mühlkreis rund 4,5 Kilometer Luftlinie entfernt.

Mit vier Nachbargemeinden (Rainbach, Grünbach, Waldburg, Lasberg) betreibt die Stadt den Reinhaltungsverband Freistadt und Umgebung, die gemeinsame Kläranlage steht auf Freistädter Gemeindegebiet. Mit fast allen Gemeinden des Bezirks, außer Bad Zell, arbeitet die Stadt im Verband Interkommunale Betriebsansiedlung Region Freistadt mit drei Standorten im gesamten Bezirk zusammen.

[Bearbeiten] Geschichte

Siegel der Stadt um 1437
Siegel der Stadt um 1437
Freistadt um 1571
Freistadt um 1571

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Freistadt

[Bearbeiten] Stadtgründung

Es wird angenommen, dass Freistadt um 1220 vom Babenberger Leopold VI., dem Glorreichen (Herzog von Österreich) planmäßig angelegt wurde, indem er eine bestehende Siedlung am Handelsweg von Enns nach Norden erweiterte.

Die junge Stadt wurde in der Gründungszeit mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, um ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern. Erstmalig wurde Freistadt 1241 urkundlich erwähnt, 1277 erfolgte die Betätigung des Niederlags- und Stapelrechts durch König Rudolf von Habsburg. In den damaligen Urkunden hieß die Stadt noch Frienstat oder Vreinstat.

[Bearbeiten] Aufstieg und Blütezeit ab 1277

Durch die verliehenen Privilegien stieg Freistadt rasch zu einer reichen und blühenden Stadt auf. Zusätzlich zum Niederlags- und Stapelrecht (1277) galt der Straßenzwang (1277) und das Meilenrecht (1363). Die Lage an einer wichtigen Handelsstraße (Goldener Steig) war Lebensgrundlage und Quelle des Reichtums. Auf Grund der verliehenen Privilegien kam es immer wieder zu teils langfristigen Streitigkeiten mit den Nachbarorten, die der Landesfürst jedoch immer zugunsten von Freistadt entschied. Die Privilegien sicherten den Aufstieg Freistadts zum wirtschaftlichen Zentrum des Mühlviertels. Die Haupthandelswaren in Richtung Norden waren Eisen, Eisenwaren, Salz und Bier aus dem südlichen Oberösterreich, Zwirn und Leinwand aus Venedig und Fische aus Böhmen in Richtung Süden. Die alte Burg wurde im 15. Jahrhundert zum Salzlager (heutiger Salzhof) ausgebaut. Die andauernden Auseinandersetzungen zwischen den Habsburgern und Böhmen, insbesondere unter Friedrich III., hatten negative Auswirkungen auf die Geschäfte, dennoch konnte Freistadt seinen Reichtum stetig mehren.

Die ersten Stadtmauern wurden zwischen 1363 und 1396 wesentlich verstärkt. Gleichzeitig errichtete man das Schloss Freistadt in der Nordostecke der Stadt. Es entstand die heute noch vorhandene Stadtbefestigung mit äußerer Stadtgrabenmauer, Stadtgraben, äußerer Stadtmauer, Zwinger und innerer Stadtmauer mit Wehrgang. Als wichtigste Verteidigungsanlagen ließ die Stadt Türme entlang der Stadtmauer anlegen, von denen das Linzertor im Süden und das Böhmertor im Norden die ältesten sind. Die beiden Tore bildeten die einzige Einfahrtmöglichkeit für Pferdefuhrwerken über Zugbrücken. Um 1390 entstanden Weyermühlturm, Bürgerkorpsturm, Petringerturm (auch: Turm im Winkel) und der Bergfried des Schlosses. Im Jahr 1444 wurden der Scheiblingturm und der Dechanthofturm gebaut, um den Wassereinlauf in den Stadtgraben zu verbessern.

Die Handelsleute und Handwerker förderten die Ausbildung ihrer Kinder, so dass bereits 1371 in einer Urkunde ein Schulmeister Erwähnung fand. 1404 wurde ein Haus als Schulhaus bezeichnet und 1543 eine Lateinschule zum ersten Mal erwähnt.

Die Frömmigkeit der Freistädter Bürger war sehr ausgeprägt, Stiftungen sicherten allen Geistlichen ein ausreichendes Einkommen. Zusätzlich zu den Stiftungen sorgten die Bürger der Stadt für die Kirchen. Die Stadtpfarrkirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert im Stil der Gotik umgebaut und erhielt ein viertes und fünftes Seitenschiff. Die Liebfrauenkirche wurde von den Hussiten zerstört und in gotischen Stil wieder aufgebaut.

In seiner gesamten Geschichte blieb Freistadt von großen Kampfhandlungen und kriegerischen Zerstörungen verschont. Große Schäden verursachten jedoch Brände in der Stadt. Die beiden großen Stadtbrände 1507 und 1516 vernichteten alle Häuser der Stadt und die üppige Ausstattung der Stadtpfarrkirche. Nur das abseits stehende Schloss und die Häuser der Vororte wurden verschont. Daraufhin befreite Kaiser Maximilian I. die Stadt von Steuern und verpflichtete sie, die Häuser mit einer Mantelmauer (Feuermauer) auszustatten. Diese Bauweise minderte die Gefahr großer Brandkatastrophen und ist bis heute sichtbar.

Der Protestantismus wurde in Freistadt auf Grund der Handelsbeziehungen rasch angenommen und mehr als die Hälfte der Bevölkerung bekannte sich um 1610 zu dieser Glaubensrichtung. Durch das Eingreifen der Reformations-Commision wurde jedoch die Ausbreitung des Protestantismus in der Stadt verhindert. Nach dem Zweiten Oberösterreichischen Bauernkrieg und dem Sieg von Kaiser Ferdinand II. über die Protestanten im Zuge der Gegenreformation wurden 1627 alle Protestanten aus der Stadt verwiesen; über deren spätere Wohnorte ist nichts bekannt. Diesen großen Substanzverlust konnte die Stadt lange Zeit nicht überwinden.

[Bearbeiten] Niedergang ab 1627

Freistadt um 1798
Freistadt um 1798

Der Dreißigjährige Krieg war ein Wendepunkt in der Geschichte der Stadt. Aufständische Bauern im oberösterreichischem Bauernkrieg eroberten am 1. Juli 1626 nach einer längeren Belagerung die Stadt. Durch die Änderung der Grenzen zu Böhmen verlor Freistadt seine Privilegien. Dies führte zu einem wirtschaftlichen und militärischen Abstieg. Neben dem Rückgang des Handels verminderten Absolutismus und Merkantilismus die Bedeutung der Stadt und ihrer Zünfte. Freistadt erreichte in der Folge nie wieder die Bedeutung, die es vor dem Dreißigjährigen Krieg hatte.

Die wirtschaftliche Lage nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges war sehr schlecht. Der größte Vorteil der Stadt war die Lage an einer wichtigen Handelsstraße, wodurch eine Verarmung vermieden werden konnte. Der Salzhandel nach Böhmen nahm noch immer den Weg über Freistadt. 1777 wurde die Braucommune Freistadt gegründet und ein neues Brauhaus errichtet. Die Pferdeeisenbahn Linz–Budweis fuhr ab 1832 weit an der Stadt vorbei. Erst mit der Eröffnung der Dampfeisenbahn Linz–Prag im Jahr 1873 entstand in Freistadt ein Bahnhof.

Durch die Magistratsverfassung von 1783 wurde Freistadt Hauptort des Kreises Mühlviertel (= Mühlkreis). Diese Magistratsverfassung blieb bis in das Jahr 1848/49 bestehen und wurde durch die noch gültige Gemeindeordnung ersetzt. Seitdem ist Freistadt die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.

Da die Blütezeit der Stadt in das Zeitalter der Gotik fällt, ist Freistadt von diesem Baustil geprägt, sehr gut an der [[Liebfrauenkirche (Freistadt]|Liebfrauenkirche]] erkennbar. Die Stadtpfarrkirche wurde ab 1640 barockisiert und mit der Errichtung des prachtvollen Kirchturms 1736/37 vollendet. Der barocke Umbau wurde 1967 bei einer Renovierung rückgängig gemacht. 1704 errichtete man am Hauptplatz den barocken Marienbrunnen und zahlreiche Bürgerhäuser erhielten eine barocke Straßenfassade.

Für die Ausbildung der Freistädter Kinder rief man im Juli 1752 die Piaristen in die Stadt. Von 1761 bis 1870 führten sie eine deutsche Schule und eine Lateinschule. Die Entwicklung zur Schulstadt zeigte sich daran, dass im Jahr 1852 die Schulschwestern zur Führung einer Kinderbewahranstalt (heute: Kindergarten) und einer Industrieschule nach Freistadt geholt wurden. Die Schulschwestern führten eine Volks- und Hauptschule sowie ein Internat bis 1938. Im Jahr 1900 kamen die Marianisten nach Freistadt und errichteten außerhalb der Stadt ein großes Schulgebäude, in dem sie bis 1938 eine Volks-, eine Hauptschule und eine Lehrerbildungsanstalt einrichteten. 1867 führte Freistadt unter Bürgermeister Kaspar Schwarz eine Unterstufe eines Gymnasiums ein, 1871 folgte die Oberstufe.

Im Jahr 1815 brach in der Waaggasse ein Brand aus, dem der Turm im Winkel und der Turm der alten Burg zum Opfer fielen und nicht mehr aufgebaut wurden. Statt dem Turm im Winkel wurde eine Brücke errichtet. 1880 und 1885 wüteten weitere Brände und zertsörten Teile der Stadt.

Im Jahr 1862 war die Geburtsstunde für die Freistädter Messe (heute: Mühlviertler Messe), die älteste und derzeit drittgrößte Messe in Oberösterreich. 1866 wurde die Freistädter Sparkasse gegründet und 1890 begann der Bau der Hochquellen-Wasserleitung.

[Bearbeiten] Vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg

Stadtplan um 1930
Stadtplan um 1930

Im Ersten Weltkrieg errichtete das Militär in Freistadt ein Kriegsgefangenenlager für Russen. Bis zu 10.000 Gefangene waren in den Baracken untergebracht. In der Zwischenkriegszeit kam es wie im übrigen Österreich zur Radikalisierung der politischen Parteien, im Bürgerkrieg 1934 fielen jedoch keine Schüsse.

Versuche, die wirtschaftliche Lage zu verbessern, führten zur Gründung neuer Firmen und die öffentliche Hand förderte die Wirtschaft und investierte in die Straßenpflasterung und Kanalisierung. 1937 fand die Eröffnung der Erzherzog-Karl-Kaserne (heute: Tilly-Kaserne) statt. Die ersten Teile der Umfahrungsstraße (heute: B310) im Bereich der Altstadt wurden erbaut.

Mit dem Umsturz am 12. März 1938 kam es zu gravierenden Änderungen in der Stadt. Die privaten Schulen wurden mit Schulschluss 1938 geschlossen und umgewandelt. Das Marianum wandelten die Behörden in eine öffentliche Volks- und Hauptschule für Buben um, das Kloster in das entsprechende Gegenstück für Mädchen. Das Bundesgymnasium wurde eine Oberschule.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vergrößerte die Wehrmacht die bestehende Garnison und legte zwei Barackenlager auf dem Stieranger und auf dem Friedhofsberg an. In der Folge waren über 1000 Soldaten in Freistadt stationiert. Einige Freistädter schlossen sich der Widerstandsgruppe Neues freies Österreich an. Im Oktober 1944 wurden sie jedoch verraten, später zum Tode verurteilt und am 1. Mai 1945 hingerichtet. Ein Denkmal vor dem Linzertor erinnert an dieses Ereignis.

In den Kriegsjahren fiel keine einzige Bombe auf Freistadt, das gegen Kriegsende drei Lazarette beherbergte. In den letzten Kriegstagen konnte die Stadtbevölkerung samt dem Stadtkommandanten Hauptmann Bock einen Kampf um Freistadt verhindern, indem man sich den Befehlen einer SS-Einheit widersetzte. Am 7. Mai erreichten amerikanische Panzer kampflos die Stadt, nachdem die SS-Einheit in Richtung Osten abgezogen war.

[Bearbeiten] Nachkriegszeit bis heute

Ab 1. Juli 1945 besetzte die Roten Armee das gesamte Mühlviertel. Die russischen Soldaten quartierten sich als Besatzungsmacht in den Häusern der Bevölkerung ein, fast jeder Haushalt in der Stadt musste einen oder mehrere Soldaten aufnehmen. Das Bundesgymnasium wurde in ein Lazarett für Armeeangehörige umgewandelt, das Haus Hagleitner am Hauptplatz der Sitz der Kommandantur. Der wirtschaftliche Aufschwung blieb auf Grund der fehlenden Investitionen in den ersten Nachkriegsjahren gering.

Erst nach dem Staatsvertrag vom 5. Mai 1955 und dem Abzug der russischen Besatzungsmacht änderte sich das Investitionsklima und auch Freistadt profitierte vom sogenannten "Wirtschaftswunder" Österreichs. Kennzeichen für den Aufschwung waren unter anderem das Anwachsen der Bevölkerung auf rund 6000 Einwohner, die Neugründung von Betrieben sowie die Ausweitung von Kapazitäten in bestehenden Firmen. Des Weiteren erfolgten Investitionen in den Wohn- und Straßenbau, die Errichtung von Wasserleitungen und Kanalisationen sowie in den Bau einer Kläranlage. Die Sanierung der Altstadt sollte den Tourismus fördern. Weitere Infrastrukturmaßnahmen erfolgten durch den Bau eines Krankenhauses 1947, die Erneuerung des Schwimmbads und der Sportanlagen sowie den Neubau eines Hallenbads.

Nach der Besatzungszeit entwickelte sich Freistadt immer mehr zur Schulstadt. 1956 wurde das neue Gebäude der Volksschule eröffnet und 1972 ein eigener Hauptschulbau bezogen. Die Handelsschule wurde 1964, die Handelsakademie 1971 gegründet. Eine Polytechnische Schule, eine gewerbliche Berufsschule, eine Landwirtschaftsschule, eine Landesmusikschule und eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe ergänzen das Angebot der Stadt.

Anfang der 1990er Jahre wurde im Süden der Stadt das neue Landeskrankenhaus errichtet. Des Weiteren führte die Stadt einen Citybus mit aktuell zwei Linien ein. Während des Jahrhunderthochwassers 2002 wurde Freistadt in Mitleidenschaft gezogen. 2003 wurden der Salzhof zum Kultur- und Veranstaltungszentrum umgebaut und die Messe- und Veranstaltungshalle errichtet. 2004 wurde die neue multifunktionelle Sporthalle errichtet. Seit 1. März 2005 sendet das Freie Radio Freistadt ein 24-stündiges Vollprogramm.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[7][8]

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Im Jahr 1541 starben etwa 230 Menschen (= ein Siebtel der Freistädter Bevölkerung) an der Pest. Rechnerisch entspricht dies einer damaligen Bevölkerung von rund 1.610 Einwohnern. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten in Freistadt rund 2500 Bewohner.[7] Im Jahr 1869 wohnten im Stadtgebiet 3253 Menschen. Seitdem kann ein bis heute andauernder leichter Bevölkerungsanstieg festgestellt werden. Der höchste Bevölkerungsschub wurde zu Beginn der NS-Zeit 1939 auf Grund der vergrößerten Garnison verzeichnet. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wächst Freistadt prozentuell stärker als der dazugehörige politische Bezirk oder das Bundesland Oberösterreich. Im Jahr 1991 hatte die Stadt 6917 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 7353, was einem Zuwachs von 6,3 % entspricht.[9]
Vom Mittelalter bis zum Jahr 2000 war Freistadt die bevölkerungsreichste Gemeinde des Mühlviertels (außerhalb der heutigen Stadtgrenze von Linz), bevor die Stadt von der Gemeinde Engerwitzdorf abgelöst wurde.[9][10][7]

[Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind 18 % und 19,1 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 52 %.[11] Bis zum 1. Jänner 2007 sank der Anteil der unter 15-jährigen auf 17,2 %, der Anteil der über 60-jährigen stieg auf 19,5 % (Oberösterreich: 21,3 %[12][13]
Von den 5.952 Bewohnern Freistadts, die 2001 über 15 Jahre alt gewesen sind, haben 7,6 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie als höchste Schulbildung abgeschlossen. Weitere 9,9 % haben eine Matura absolviert, 35,2 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule und 36,5 % aller Freistädter haben die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[14]

[Bearbeiten] Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Freistadt sowie in Oberösterreich gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 93,1 % der Freistädter gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 3,4 % sprachen hauptsächlich Türkisch, 0,8 % Kroatisch und 0,5 % Tschechisch. Der Anteil der Freistädter mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 5,9 % unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 2,8 % der Freistädter eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,9 % sind bosnische Staatsbürger. Dahinter folgen Deutsche (0,3 %) sowie Kroaten mit 0,2 %, 1,5 % entfallen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 7,6 % der Freistädter in einem anderen Land geboren.[11] Bis zum 1. Jänner 2007 sank die Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft auf Grund Einbürgerungen um rund 8 % auf 5,3 %. Während die türkische, tschechische und jugoslawische Staatsbürger zurückgingen, stieg der Anteil der ungarischen und deutschen Bevölkerung.[15]

[Bearbeiten] Religionsbekenntnis

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis 85,9 %. Dahinter folgten 4,8 % mit islamischem und 0,9 % mit evangelischem Glauben. 5,4 % der Freistädter waren ohne religiöses Bekenntnis.[11] Freistadt war immer stark katholisch geprägt. Nur ein paar Jahre vor der Gegenreformation stellten die Protestanten die Mehrheit der Freistädter Bevölkerung. Nach deren Vertreibung lebten offiziell nur Katholiken in der Stadt, die bekehrten Protestanten haben ihre Konfession im Verborgenen ausgeübt. Erst in den letzten Jahrzehnten siedelten sich Menschen mit islamischen Glauben an. Juden spielten in der Freistädter Geschichte keine Rolle, einzig als Händler kamen sie in die Stadt.

[Bearbeiten] Politik

Rathaus Freistadt
Rathaus Freistadt
Gemeinderatswahlergebnisse seit 1945
Gemeinderatswahlergebnisse seit 1945

Ab 1286 gab es in Freistadt einen Stadtrichter, 1354 wurde der Rat und die Geschlossenheit der Bürger und 1388 mit Jakob Megerlein der erste Bürgermeister der Stadt erwähnt. Wie in anderen Städten dieser Zeit gab es den Inneren Rat, den eigentlichen Stadtrat. Die acht Mitglieder waren aus dem Stand der Handelsbürger und traten zweimal wöchentlich zusammen. Später kam der äußere Rat hinzu, das Vertretungsorgan der Gesamtbürgerschaft, in dem die Handwerker vertreten waren.
Die städtische Selbstverwaltung mit jährlich durchgeführten Bürgermeister-, Richter-, und Ratswahlen und regelmäßiger Erneuerung der Stadtordnung endete im Jahr 1600. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Einfluss der Landesfürsten (Habsburger) immer mehr spürbar, so dass letztendlich die Bürgermeister, Stadtrichter und Ratsmitglieder nur mit Zustimmung der vorgesetzten Behörden gewählt werden konnten. Josef II. setzte 1783 einen Schlussstrich unter die Entmachtung der zuvor selbstständigen Stadt. Die Magistratsverfassung trat an die Stelle der alten Stadtverfassung. Der Magistrat, bestehend aus Bürgermeister und Räten, löste den alten Stadtrat und den Stadtrichter als Behörde ab.

Diese Magistratsverfassung blieb bis in das Jahr 1848/49 bestehen und wurde in diesem Zeitraum durch die bis heute gültige Gemeindeordnung ersetzt. Die seit 1849 gewählten Bürgermeister und Stadträte sind bereits Vertreter von politischen Strömungen.

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Im Jahr 1945 erreichte die ÖVP mit 55,7 % die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde die SPÖ mit 42,1 % gefolgt von der KPÖ mit 2,2 %. Seit 1949 besteht der Gemeinderat aus mindestens drei Parteien (WdU sowie nachfolgend FPÖ). 1985 wurde die Bürgerliste GUT (Gruppe für Umweltschutz und Transparenz) zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt und ist derzeit die drittstärkste Partei.[16]

Die Anzahl der Mitglieder des Gemeinderates beträgt in Gemeinden mit über 7.300 Einwohnern 37. Die Einwohnerzahl wird anhand der letzten Volkszählung bestimmt und betrug für Freistadt 7.353 Einwohner. Bei 37 Gemeinderatsmitgliedern ist der Stadtrat mit 9 Mitgliedern zu besetzen.

Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 79,8 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische Gruppierung Stimmenanteil Veränderung Sitze im Gemeinderat Veränderung Sitze im Stadtrat
ÖVP 44,8 % -0,3 17 0 4
SPÖ 38,3 % +8,6 14 +2 4
GUT 11,5 % +-0,2 4 0 1
FPÖ 5,5 % -6,4 2 -2 0
Sonstige 0 % +-0 0 0 0

Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im März 2009 abgehalten.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Hauptartikel: Liste der Bürgermeister von Freistadt

Im Jahr 1388 wurde mit Jakob Megerlein der erste Bürgermeister Freistadts erwähnt. Seit der Märzrevolution 1848 stellt die konservative Partei - die christlich-soziale Partei (CS) und schließlich die österreichische Volkspartei (ÖVP) – alle Bürgermeister von Freistadt, wobei seit 1997 der Bürgermeister direkt gewählt wird.

Als Bürgermeister wurde 2003 Josef Mühlbachler (ÖVP) mit 56,9 % wieder gewählt. Im Jahr 2007 trat Josef Mühlbachler als Freistädter Bürgermeister zurück und am 23. Oktober 2007 wurde Christian Jachs (ÖVP) vom Gemeinderat zum aktuellen Bürgermeister der Stadt gewählt.

Die nächste Bürgermeisterwahl findet zeitgleich mit der Gemeinderatswahl im März 2009 statt.

[Bearbeiten] Stadtfinanzen

Im Jahr 2006 hatte Freistadt 18,5 Mio Euro Einnahmen und 20,7 Mio Euro Ausgaben, dennoch konnte ein ausgeglichener Saldo erzielt werden, da das Land Oberösterreich auf Grund des strengen Winters einen Zuschuss gewährte. Die größte Einnahmenquelle ist die Kommunalsteuer mit 1,7 Mio Euro. Freistadt ist die finanzkräftigste Gemeinde des Bezirks und liegt auf Platz 70 in Oberösterreich (444 Gemeinden). Die Gemeindeschulden pro Kopf beliefen sich auf 1.733 Euro, um 102 Euro mehr als der Durchschnitt des Landes Oberösterreich, jedoch um rund 300 Euro weniger als der Bezirks-Durchschnitt.[17]

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Freistadt unterhält nur eine Städtepartnerschaft mit der südböhmischen Stadt Kaplice (Kaplitz). Diese seit 1994 existierende Partnerschaft hat eine vertiefende Zusammenarbeit im gesellschaftlich-kulturellen sowie im sportlichen Bereich zum Ziel.

[Bearbeiten] Patenschaften

1982 hat Freistadt die Patenschaft über die aufgrund der Beneš-Dekrete vertriebenen Sudetendeutschen der Stadt und Pfarre Rožmberk nad Vltavou (Rosenberg) im Böhmerwald übernommen. Alljährlich vom Fronleichnamstag bis zum darauf folgenden Sonntag (vier Tage) findet in Freistadt ein „Rosenberger-Treffen“ statt.

[Bearbeiten] Wappen

Wappen der Stadt Freistadt
Wappen der Stadt Freistadt

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Rot ein silberner Balken.
Der rot-weiß-rote Schild ist das Zeichen der seinerzeitigen landesfürstlichen Stadtherrschaft. Der Babenberger Herzog Friedrich II. führte seit 1230 den Bindenschild im Siegel, den in der Folge auch König Ottokar II. Přemysl und schließlich die Habsburger als Hauswappen kontinuierlich übernahmen, um sich damit als Nachfolger der Babenberger zu dokumentieren.

Seit 1282 wird das Stadtwappen nachweislich im Siegel mit der Umschrift „SIGILLVM . CIVIVM . DE . VREIINSTAT“ verwendet. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das Eigentum der Stadt mit dem rot-weiß-roten Schild gekennzeichnet. Auf dem Böhmertor, einem Torturm im Norden der Altstadt, ist ein solches Schild zu sehen. Ab dem 10. September 1821 wurde der kaiserliche Doppeladler, mit dem rot-weiß-rotem Stadtwappen als Brustschild, verwendet.

Auf Wunsch der Gemeindeverwaltung wurde am 10. September 1907 von Kaiser Franz Josef I. das Wappen geändert. Das von Blau und Gold geteilte Wappen zeigte oben einen Engel mit silbernen Flügeln und goldenem Sternenkranz um das Haupt, der goldenes Kreuz und einen grünen Palmzweig hielt. Unten zeigte das Wappen einen schwarzen Doppeladler mit rot-weiß-rotem Brustschild. Am 24. Juli 1939 wurde vom Landeshauptmann des Gaues Oberdonau wieder das ursprüngliche - heutige - Wappen eingeführt.[18]

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtplan der heutigen Altstadt mit Beschreibung
Stadtplan der heutigen Altstadt mit Beschreibung

[Bearbeiten] Stadtbefestigung, Wehrtürme und Bürgerhäuser

Die mittelalterliche Altstadt von Freistadt inklusive Stadtbefestigung und Wehrtürme ist fast vollständig erhalten und beinhaltet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Freistadt beherbergt 29 denkmalgeschützte Bauwerke (Stand: 1. Juli 2003), die meisten davon befinden sich in der Altstadt.[19] Freistadt gilt als ein Musterbeispiel einer planmäßigen, gegründeten Stadt: Der große, rechteckige Hauptplatz ist das Kernstück der Stadt. Die verhältnismäßig breiten Gassen wurden parallel zu seinen Achsen angeordnet. Der Kirchturm der Stadtpfarrkirche wurde auf dem höchsten Punkt der Stadt errichtet und steht am Schnittpunkt der beiden Hauptstraßen, der Pfarrgasse und der Böhmergasse. Die ursprüngliche Anordnung von Kirche, Freyung und Rathaus (heutiges Bezirksgericht) in unmittelbarer Nähe zueinander ist wohl einmalig in Österreich. Die Altstadt innerhalb der Stadtmauern ist mit ihren Gassen, Plätzen und den rund 150 Bürgerhäusern ein gutes Beispiel für Baukunst des Spätmittelalters mit Bausubstanz aus Gotik und Renaissance (13. bis 16. Jahrhundert). In der Barockzeit folgte die Erneuerung der Fassaden an vielen Bauwerken.
Von den ursprünglich acht Wehrtürmen sind heute noch sechs erhalten, die beiden anderen fielen Bränden zum Opfer. Die ältesten Türme sind das Linzertor im Süden und das Böhmertor im Norden, die bereits bei der Stadtgründung angelegt wurden. Nach dem Ausbau der Stadtbefestigung am Ende des 14. Jahrhunderts wurden 1444 die Befestigungsanlagen komplettiert. Das heutige Aussehen erhielten sie zwischen 1485 und 1500, als zahlreiche Wehrtürme vom Steinmetzmeister Mathes Klayndl umgebaut wurden. Seitdem besteht die Stadtbefestigung aus: äußerer Stadtgrabenmauer, Stadtgraben, äußerer Stadtmauer, Zwinger und innerer Stadtmauer mit Wehrgang. Der Stadtgraben dient heute als Park, Gehwege führen durch den öffentlich zugänglichen Teil. Anstatt der drei Zugänge zur Stadt im Mittelalter bestehen heute deren sechs.

[Bearbeiten] Kirchen

Liebfrauenkirche
Liebfrauenkirche

Die katholische Stadtpfarrkirche, das so genannte „Katharinenmünster“ ist die einzige fünfschiffige Basilika in Österreich und ist die Hauptkirche der Stadt. Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte 1288. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche gotisiert und in eine fünfschiffige Basilika umgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil des Barocks umgebaut, 1967 wurde der gotische Stil wieder weitgehend hergestellt. Der 67 m hohe, barocke Kirchturm (1737) ist weithin sichtbar und das höchste Bauwerk der Stadt. Die Stadtpfarrkirche ist der Heiligen Katharina geweiht, die zugleich die Schutzpatronin von Freistadt ist.

Die denkmalgeschützte katholische Liebfrauenkirche liegt außerhalb der Stadtmauer vor dem Böhmertor und wurde 1345 erstmalig erwähnt. Die Hussiten brannten die Kirche 1422 nieder, die Wiedererrichtung erfolgte im gotischen Stil. Die Kirche blieb seit dem 15. Jahrhundert fast unverändert und gilt als Beispiel für den gotischen Baustil. Eine besondere Sehenswürdigkeit dieser Kirche ist die steinerne Säule für das Ewige Licht aus dem Jahre 1484, eine spätgotische Totenleuchte und das einzige Kunstwerk dieser Art in der Stadt. Heute finden in dieser Kirche keine regelmäßigen Gottesdienste statt.

Die katholische Johanneskirche, eine kleine Kirche am Südrand der Stadt, stammt aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert) und ist heute im Besitz der Stadt. Damit ist sie der Bausubstanz nach die älteste Kirche der Stadt. Neben der Kirche wurde im Mittelalter ein Siechenhaus (Krankenhaus) errichtet, die Johanneskirche diente in den folgenden Jahrhunderten als dessen Kapelle. Im Jahr 1385 wurde der gotische Chor errichtet, der noch erhalten ist. Nach der Profanierung der Kirche 1789, wurde sie 1857 vom Kaufmann Kaspar Schwarz wieder Instand gesetzt und geweiht. Die Kirche diente bis 2004 als Aufbahrungshalle für den rund 0,5 km südlich der Kirche liegenden Friedhof von Freistadt, und wird aktuell (2008) nicht verwendet.

In der heutigen Gemeinde Waldburg liegt die katholische Kirche von Sankt Peter, die bereits bei der Gründung der Stadt im Burgfried geplant war und heute von der Pfarre Freistadt verwaltet wird. Die Kirche liegt westlich, rund 150 Höhenmeter oberhalb von Freistadt und ein Kreuzweg führt von Freistadt zu der Kirche. Die dreischiffige Hallenkirche Sankt Peter wurde um 1467 nach den Hussitenkriegen in gotischer Bauweise neu aufgebaut. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt sie die heutigen frühbarocken Altäre und wurde regelmäßig renoviert. Zur Kirche gehört die Allerheiligenkapelle, ein gotischer Bau aus dem Jahr 1370. Unter Josef II. wurde sie zu einer Scheune umgewandelt, jedoch nach einem Brand 1834 erneuert und dient als 12. Station des Kreuzwegs von Freistadt nach Sankt Peter.

[Bearbeiten] Mühlviertler Schlossmuseum

Schloss
Schloss

Das Mühlviertler Schlossmuseum ist das einzige Museum in Freistadt und zeigt etwa 19.000 vorwiegend volkskundliche Exponate und Objekte im Zusammenhang mit der Stadtgeschichte. Es verfügt unter anderem über eine einzigartige Sammlung von Sandl-Hinterglasbildern, St.-Peter-Keramik und alten Handwerksgeräten. Im Schlossturm (Bergfried) zeigt das Museum Ausstellungen zu Themen wie Glaube und Aberglaube, Waag- und Messwesen, Brauch und Volksfrömmigkeit. Die neunte Etage ist nicht nur die ehemalige Türmerstube, sie führt zusätzlich auf einen außen liegenden Rundgang in 35 m Höhe mit Ausblicken auf die Stadt und das ringsum liegende Hügelland.

Das Schlossmuseum ist im Habsburger Schloss der Stadt untergebracht, neben diesem Schloss hat Freistadt zwei weitere Schlösser, das Alte Schloss (Salzhof) und das Kinsky Schloss (altes Krankenhaus) südlich des Linzertors in der so genannten Linzer Vorstadt.

[Bearbeiten] Kultur- und Veranstaltungszentren

Salzhof
Salzhof

Im Jahr 2003 wurde der renovierte, denkmalgeschützte Salzhof als neues Kultur- und Veranstaltungszentrum der Stadt eröffnet. Der Salzhof war die erste Burg von Freistadt und diente später als Salzlagerstätte. An diesem Ort bestand schon vor der Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert eine Burg. Diese Burg lag an einer alten Handelsstraße und soll angeblich bereits im 9. Jahrhundert bestanden haben, jedoch sind keine Urkunden aus dieser Zeit erhalten geblieben.
Der Salzhof ist heute das kulturelle Zentrum der Stadt. Hier finden Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Bälle und einige Veranstaltungen der „Local-Bühne“ statt. Im Gebäude stehen mehrere Räumlichkeiten für bis zu 400 Personen zur Verfügung, der Wichtigste ist der Kulturhof mit 311 m². Im Salzhof findet durchschnittlich eine Veranstaltungen pro Tag statt.

Im Kino Freistadt ist die „Local-Bühne“ untergebracht, die viele verschiedene Kulturveranstaltungen anbietet. Zu den wichtigsten Veranstaltungen zählen: Sunnseitn, Sommerrhythmen, Frischling und das Heimatfilmfestival. Sunnseitn ist eine Musikveranstaltung und bringt jährlich Ende Juli authentische Volksmusik zahlreicher Länder auf mehrere Tanzböden in Freistadt. Sommerrhythmen präsentiert eine Vielfalt von Musikrichtungen internationaler und österreichischer Musikgruppen, von Volksmusik über Ethno bis zu modernen Rhythmen. Frischling bietet seit 1985 an zwei Abenden Nachwuchskünstlern mehr Raum und Aufmerksamkeit, um sich einem Publikum zu präsentieren.
Das Heimatfilmfestival (auch: „Der neue Heimatfilm“) ist ein internationales fünftägiges Filmfestival, das seit 1988 alljährlich Ende August in Freistadt stattfindet. Der Hauptpreis des Festivals ist der Filmpreis der Stadt Freistadt, der mit 2.222 Euro dotiert ist.

In der 2003 errichteten Messehalle finden regelmäßig Veranstaltungen wie Ausstellungen, Messen, Bälle und Musikveranstaltungen statt, auch das Rallyezentrum der Jänner-Rallye befindet sich dort. Die ovale Halle, die gänzlich auf Holzbauweise basiert, bietet auf 3.173 m² bis zu 6.000 Stehplätze oder 3.000 Sitzplätze.[20]

[Bearbeiten] Kulturelle Traditionsvereine

Bürgerkorpsturm und Brauhaus
Bürgerkorpsturm und Brauhaus

Das privilegierte uniformierte Bürgerkorps Freistadt diente seit der Gründung der Stadt deren Verteidigung und dem Schutz der Kaufleute. Das Bürgerkorps wurde 1132 gegründet und existiert mit einigen Unterbrechungen bis heute. Aktuell ist das Korps ein kultureller Verein mit 65 Aktiven und dient der Pflege der Freistädter Kulturgeschichte, wie Ausrückungen zu Fronleichnam, Kriegerehrung am Allerheiligentag, Begräbnisse etc. Zusätzlich wird in Freistadt nach wie vor die Oster- oder Grabwache am Karfreitag und Karsamstag vor dem Rathaus und der Kirche veranstaltet. Erkennungszeichen ist ein dunkelgrüner Federbusch am Hut. Das Bürgerkorps ist im Bürgerkorpsturm (neben dem Linzertor) untergebracht.

Die Gardemusik oder Kapelle des Kameradschaftsbundes ist mit aktuell 40 Musikern seit Jahrhunderten Bestandteil des Bürgerkorps. Erkennungszeichen ist ein weißer Federbusch am Hut.

Die Stadtkapelle ist eine Blasmusik mit rund 47 Musikern und fünf Marketenderinnen, die in Tracht oder Uniform auftritt. Früher Teil der Gardemusik, ist sie seit 1923 eigenständig. 18 Jungmusiker der Stadtkapelle lernen aktuell das Handwerk im Jugendorchester „Young Brass and Woodwind Orchestra“.

Die Chorgemeinschaft Freistadt ist ein gemischter Chor und zählt rund 40 Mitglieder. Der Ursprung der Chorgemeinschaft ist der „Männergesangsverein Freistadt 1849“, der am 15. Oktober 1849 gegründet wurde. Seit Beginn hat der Chor im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt eine wichtige Rolle gespielt. Chormusik aus allen Epochen und Stilrichtungen werden gepflegt. Neben sakraler Musik werden auch weltliche Lieder gesungen, weiters werden Volkslieder und Sätze zeitgenössischer Komponisten bei Veranstaltungen zum Besten gebracht.

Die Goldhaubenfrauen und Kopftuchträgerinnen samt der Freistädter Festtracht (Besonderheit: ein kleiner Spitz nach oben am Rücken[21]) oder dem Goldhaubenkleid nehmen seit vielen Jahrzehnten an Veranstaltungen in Freistadt teil. Heute gibt es rund 40 aktive Mitglieder inklusive Kindern. Die Goldhaube hat sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Linz aus in ganz Oberösterreich verbreitet und war die Festtracht für den sonntäglichen Kirchgang.

Der Nachtwächter bekleidete im Mittelalter ein wichtiges Amt: Es schloss die Stadttore am Abend und öffnete sie morgens wieder, er musste ausschau nach Feuer halten und die Uhrzeit ansagen. Heute geht der Nachtwächter an Sommerabenden durch die Stadt und dient als Touristenattraktion.

Mit der akademischen Ferialverbindung Ostara (seit 1894) sowie den Schülerverbindungen K.Ö.St.V. Nibelungia (seit 1924) im Mittelschüler-Kartell-Verband und der pennalen Burschenschaft Alemannia (seit 1896) existieren drei Verbindungen in Freistadt.

[Bearbeiten] Mühlviertler Messe

Um die Wirtschaft zu fördern, wurde im Jahr 1862 die 1. Ausstellung der obderennsischen Landwirtschaftsgesellschaft abgehalten. Daraus entwickelte sich die Freistädter Messe (heute: Mühlviertler Messe), die älteste und derzeit drittgrößte Messe in Oberösterreich. Zuerst wurde die Messe im 4-Jahresrhythmus veranstaltet, später im 2-Jahresrhythmus und seit 2007 findet sie jährlich im September statt.

Heute ist die Mühlviertler Messe die größte und bedeutendste Veranstaltung in Freistadt und weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Das Kernstück ist die 2003 errichtete Messehalle. Rund 80.000 Besuchern aus dem Mühlviertel, dem Zentralraum, aus dem benachbarten Niederösterreich und aus dem bayerischen und südböhmischen Raum besuchen die Messe. Über 500 Aussteller stellen ihre Produkte auf 69.000 m² Ausstellungsfläche aus. In den 13 Messehallen und am Freigelände werden die Produkte aus den Bereichen, wie Bauen und Wohnen, Gesundheit, Handel, Mode, Kulinarik, Jagd, Fischerei und Landwirtschaft präsentiert, zusätzlich steht ein Vergnügungspark zur Verfügung.[22][23]

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Neben der Mühlviertler Messe gibt es noch zahlreiche andere Veranstaltungen. Das Kalenderjahr startet mit der Jänner-Rallye, die 1969 zum ersten Mal stattfand. Nach einer Pause zwischen 1986 und 2000 findet sie nun wieder regelmäßig statt. Im Sommer finden zahlreiche Veranstaltungen der Local-Bühne sowie an einigen Wochenenden Feste in der Altstadt, wie das Eisengassenfest oder das Altstadtfest statt. Das Petersfeuer am Wochenende nach der Sommersonnenwende ist auch ein Fixpunkt der jährlichen Veranstaltungen. Im Dezember findet im äußeren und inneren Schlosshof der Weihnachtsmarkt statt.
Zwischen Anfang April und Ende Oktober findet jeden Freitag Nachmittag der Frischemarkt am Hauptplatz statt. Dieser Markt existiert seit 2003 zur Attraktivierung der Innenstadt und dient der Nahversorgung samt musikalischer Umrahmung und Bewirtung. Jeden Samstag Vormittag bietet der Bauernmarkt, ebenfalls am Hauptplatz, frische Erzeugnisse und Spezialitäten direkt von Bauern aus der Umgebung zum Kauf an.[24]

Zeit Veranstaltung
Anfang Jänner Jänner Rallye, Internationale Automobil-Rallye, Messehalle
Anfang Februar Häuslbauermesse, Bauen, Renovieren und Energiesparen, Messehalle
Ende Februar Frischling, Nachwuchskünstlerförderung der Local-Bühne
Ende Juni Petersfeuer, Wiese beim Fleischbauern
Ende Juli Sunnseitn, Musikveranstaltung der Local-Bühne
Sommer Sommerrhythmen, Musikveranstaltung der Local-Bühne
Ende August Heimatfilmfestival, Filmfestival der Stadt Freistadt
Ende September Mühlviertler Messe, Messegelände
Anfang Dezember Weihnachtsmarkt beim Schloss
Faschingszeit Bälle von Schulen, Parteien oder Vereinen im Salzhof
Ganzjähig sieben verschiedene Märkte wie Paulimarkt, Josefimarkt, Wochenmärkte am Hauptplatz[25]

[Bearbeiten] Landesausstellung 2013

Eine grenzüberschreitende Landesausstellung ist unter dem Titel: Hopfen, Salz und Cyberspace gemeinsam mit Bad Leonfelden, Český Krumlov (Krumau) und Vyšší Brod (Hohenfurth) für das Jahr 2013 geplant. Der „Hopfen“ steht im Ausstellungskonzept als Synonym für die Ess- und Trinkkultur, speziell für die traditionelle Bedeutung der Bierkultur in dieser Region. Das „Salz“ steht für die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsstraße und den damit verbundenen Reichtum der Region. „Cyberspace“ ist als Synonym für die zukünftige Dimension, die ständigen Veränderungen unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, zu verstehen.[26]

[Bearbeiten] Sport

Die Stadt Freistadt verfügt insgesamt über 45 Sportvereine, darunter Wandervereine, Schützenverein, Fliegerclubs und dem Heeressportverein mit mehreren Sektionen.[27] Die folgenden vier Vereine zählen zu den Bedeutendsten:

Der österreichische Turnerbund (ÖTB) Freistadt besteht seit 1887 und ist somit der älteste Sportverein der Stadt. Der ÖTB bietet sechs Sektionen: Aerobic, Allgemeine Gymnastik, Faustball, Turnen, Rhythmische Sportgymnastik und Wandern. Die ÖTB Turnhalle befindet sich am Stifterplatz, gegenüber der Volksschule.

Die Sportunion ist mit knapp 700 Mitgliedern der mitgliederstärkste Sportverein in Freistadt, und bietet folgende neun Sektionen: Aikidō, Badminton, Basketball, Faustball, Leichtathletik, Ski Alpin, Stockschießen, Turnen und Volleyball. Die erfolgreichste Sektion ist Faustball mit der Mannschaft Union Schick Freistadt, die zu den besten Österreichs zählt und im Sommer 2004 den Staatsmeistertitel sowie 2005 den Europapokal gewann. Auch die Nachwuchsmannschaften der Sektion Faustball konnten schon zahlreiche Staats- und Landesmeistertitel in allen Klassen gewinnen. Der Mühlviertler Slalomspezialist Alexander Koll startet für die Sektion Schi Alpin der Union Freistadt im Weltcup. Der Marianumsportplatz und die Stockhalle in der Eglsee zählen zu den Sportstätten der Union.

Die Sportvereinigung (SV) Freistadt wurde 1935 gegründet und besteht heute nur mehr aus der Sektion Fußball. Der Fußballverein betreut neben der Kampfmannschaft, der U24 und den Senioren auch 150 Nachwuchsspieler in sechs Klassen. Die Kampfmannschaft spielte in der Spielzeit 2007/08 in der Landesliga Ost (fünfthöchste Spielklasse Österreichs) und beendete die Saison auf Platz 3.[28] Trainer der Kampfmannschaft ist seit Juni 2008 der Tscheche František Cipro. Die Heimstätte liegt an der Bahnhofsstraße, neben dem Hallenbad.

Der Verein Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) Freistadt wurde 1920 gegründet. Anfangs bestand der Sportverein aus fünf Sektionen, vergrößerte das Angebot seitdem auf sieben Sektionen und eine Vielzahl von Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen. Seit 2001 verfügt der ASKÖ wieder über eine wiederbelebte, erfolgreiche Volleyball- und Beachvolleyball-Sektion – die Powervolleys Freistadt, die in der Spielzeit 2007/08 zum zweiten Mal hintereinander Landesmeister der Herren wurden.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Beschäftigung und Einkommen

Freistadt ist das wirtschaftliche Zentrum des Bezirks Freistadt. Die Anzahl der Arbeitsstätten ist zwischen den letzten beiden Volkszählungen (1991 und 2001) um 20,9 % auf 510 gestiegen. Die Steigerung der Kommunalsteuer zwischen 2001 und 2004 um 11,5 % zeigt das Wirtschaftswachstum von Freistadt auf.[29] Im Jahr 2007 wurden in Freistadt 34 neue Betriebe gegründet.[30] Jedoch waren 64 Arbeitnehmer von der Schließung der Küchenproduktion des Gorenje Haushaltsgeräte-Herstellers im August 2007 betroffen.[31]

Nach der Erhebung der Volkszählung 2001 sind von den rund 4600 Erwerbstätigen 1,2 % in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 19,8 % in der Industrie, Gewerbe, Bauwesen und 79,0 % im Dienstleistungssektor.[32]

Etwa 25 % der Freistädter Einwohner haben ihren Arbeitsplatz in der Gemeinde, ein sehr hoher Anteil im Vergleich zu den anderen Gemeinden im Bezirk. Die restlichen Arbeitnehmer pendeln, wobei die meisten Pendler in der rund 40 km entfernten Landeshauptstadt Linz beschäftigt sind. Auffallend ist, dass zumeist Männer pendeln, Frauen hingegen häufiger in Freistadt beschäftigt sind.[33]

Der Medianwert des Monatsbruttoeinkommen eines unselbstständigen Erwerbstätigen lag 2006 bei 1659 Euro brutto (Oberösterreich: 1778 Euro), das 14 Mal jährlich ausbezahlt wird. Der männliche Bevölkerungsanteil verdiente 2095 Euro brutto, hingegen verdienten die Frauen nur 1191 Euro brutto. Insgesamt betrachtet liegt der Medianwert der Stadt Freistadt rund 7 % unter dem Einkommmensdurchschnitt des Bezirks Freistadt (1777 Euro) und des Bundeslandes Oberösterreich (1778 Euro).[34]

Die Kaufkraft in Freistadt lag 2003 zwischen 6400 Euro und 7100 Euro und somit im Mittelfeld Oberösterreichs. Der Saldo der Zuflüsse-Abflüsse der Kaufkraftströme liegt zwischen 50 % und 100 %.[35] Aus der Kaufkraftstromanalyse geht hervor, dass die Stadt Freistadt bei den Kaufkraft-Zuflüssen mit 67,5 Mio Euro an achter Stelle aller oberösterreichischen Gemeinden liegt. Somit ist die Stadt ein regionaler Kaufkraftmagnet und hat mehr Kaufkraftzufluss aus den umliegenden Gemeinden als vergleichbare Bezirksstädte.[36]

Die Arbeitslosenquote des Bezirks Freistadt lag im Mai 2008 mit 2,5 % unter dem Landesdurchschnitt von 2,7 % (nur auf Bezirksebene verfügbar).[37] Der Jahresdurchschnittswert 2007 lag bei 2,6 % (Oberösterreich: 3,6 %, Österreich: 6,2 %), womit in Freistadt Vollbeschäftigung herrschte.[38]

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Das älteste noch aktive Unternehmen in Freistadt ist das Gasthaus Strasseder am Trölsberg, das 1723 gegründet wurde. Auch die Braucommune Freistadt, die 1777 gegründet wurde, zählt zu den ältesten Unternehmen der Stadt.[39] Die Braucommune ist europaweit die einzige Kommune, die als solche im Firmenbuch eingetragen ist.

Der größte Arbeitgeber sowohl der Stadt Freistadt als auch im gleichnamigen Bezirk ist mit über 400 Arbeitnehmern das Landeskrankenhaus Freistadt. Die Firma A. Haberkorn GmbH mit rund 228 Arbeitnehmern wurde 1925 gegründet und ist Erzeuger von technischen Textilien sowie Großhändler von Gartenmöbeln, Spielwaren und Kinderartikeln. In der Firma FM Küchen (Freistädter Möbelfabrik) im Kefermarkter Ortsteil Galgenau sind auch viele Freistädter beschäftigt.[40] Diese Firma mit 184 Arbeitnehmern ist der drittgrößte Arbeitgeber des Bezirks und ging aus der Möbelfabrik Moßböck hervor, die nach dem Ersten Weltkrieg im Ortsteil Trölsberg nahe dem Bahnhof gegründet wurde. Diese beiden Betriebe sind die einzigen Freistädter Firmen unter den Top 500 in Oberösterreich.[41] Weitere wichtige Unternehmen in Freistadt sind der Sozialhilfeverband Freistadt mit 140 Beschäftigten und Österreichs größter Fotoversand Happy Foto, der 1978 gegründet wurde. An Stelle der ehemaligen Mäser Textilfabrik wurde das Technologiezentrum Freistadt errichtet und stellt auf rund 2.600 m² Bruttogrundrissfläche günstige Infrastruktur für Jungunternehmen zur Verfügung. Aktuell (2008) sind zwölf Unternehmen im Technologiezentrum ansässig.
Am INKOBA-Betriebsbaugebiet Freistadt-Rainbach werden bei der Firma Greiner Bio-One GmbH (diagnostische und pharmazeutische Industrie) bis Februar 2009 rund 100 neue Arbeitsplätze im Bereich Produktion, Lager und Qualitätsmanagement entstehen, weitere 200 sind bis 2011 geplant, womit der größte gewerbliche Betrieb des Bezirks entsteht.[42]

[Bearbeiten] Landwirtschaft

Viehbestand 2007[43]
Rinder 914
Schafe 32
Ziegen 4
Hühner 241
Pferde 16
Schweine 62

In Freistadt bestanden 1999 53 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die insgesamt rund 1.104 ha bewirtschafteten. Dabei wurden 18 Betriebe im Haupterwerb und 30 Betriebe im Nebenerwerb geführt. Vier Betriebe waren im Eigentum von juristischen Personen und ein Betrieb besaß keine Fläche zum bewirtschaften. Gegenüber 1995 hat sich der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere im Bereich der Nebenerwerbslandwirte fortgesetzt, während sich die Zahl der Betriebe im Haupterwerb um vier erhöhte. Insgesamt reduzierte sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 1995 und 1999 um 31,2 %, während die bewirtschaftete Fläche beinahe unverändert blieb.[44] Diese Betriebe beschäftigen 144 Arbeitskräfte, davon sind 110 Familienmitglieder der jeweiligen Betriebe.[45]

[Bearbeiten] Tourismus

Im Tourismusjahr 2007 gab es insgesamt 22.116 Nächtigungen in der Stadt, wobei 1,8 durchschnittliche Aufenthaltstage gezählt wurden. 11.265 (51 %) der Nächtigungen entfielen auf inländische Gäste, wobei Besucher aus Wien mit 23 % den höchsten Anteil erreichten. Bei den ausländischen Gästen waren die Gäste aus Deutschland mit rund 47 % (5002 Nächtigungen) führend. Rund 70 % der Gäste besuchen die Stadt im Sommerhalbjahr zwischen Mai und Oktober. Das Jahr 2007 verzeichnete gegenüber den Jahren 2003 und 2005 einen Rückgang von rund 1500 Nächtigungen.[46]

Als Unterkunft in der Stadt stehen zwei Hotels (je ein Vier- und ein Drei-Stern-Hotel) zur Verfügung. Daneben verfügt Freistadt noch über zwei Drei-Stern Pensionen und einige Privatzimmer Vermieter sowie einen Campingplatz mit 40 Stellplätzen. Auch Urlaub am Bauernhof ist in Freistadt möglich. In diesen elf Beherbergungsbetrieben gibt es rund 240 Betten in 130 Zimmern.
Im alten Krankenhaus soll in den kommenden drei Jahren ein Vier-Stern-Hotel mit rund 134 Betten entstehen, womit die Bettenkapazität um rund 50 % steigen würde[47]

[Bearbeiten] Behörden, Einrichtungen und Gerichte

Freistadt, als Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft und des Bezirksgerichts. Weiters beherbergt Freistadt eine Straßenmeisterei, die für die vormaligen Bundesstraßen im Gemeindegebiet zuständig ist. Ein Finanzamt, ein Arbeitsmarktservicecenter sowie ein Landeskrankenhaus sind ebenso in der Stadt zu finden.

Freistadt ist Sitz des Bezirkspolizeikommandos und besitzt auch eine Polizeiinspektion, die im gleichen Gebäude an der Bundesstraße B310 untergebracht sind. Ferner verfügt die Stadt über eine eigene Stadtpolizei mit zwei Bediensteten, die im Rathaus postiert sind.[48] Die Betreuung der ehemaligen Bundesstraße B310 im Stadtgebiet Freistadt wird jedoch durch die Autobahnpolizei Neumarkt übernommen und ist somit außerhalb des Zustängigkeitsbereichs der örtlichen Polizei.

Eine Garnison ist in Freistadt seit 1879 ansässig, zuerst der k.u.k. Armee und seit dem Ende der Monarchie befindet sich eine Kaserne des österreichischen Bundesheers in der Stadt, unterbrochen zwischen 1938 und 1945 von der Wehrmacht. Im Jahr 1937 übersiedelte das Heer vom Schloss in die neu errichtete Tilly-Kaserne im Süden der Stadt (rund 1 km südlich des Linzertors). Nachdem diese Kaserne lange Zeit jährlich rund 300 Grundwehrdiener ausbildete, dient sie seit 2006 der Kader-Ausbildung. Zusätzlich gibt es mit dem militärischen Schießplatz in der Zelletau und dem Garnisonsübungsplatz (GÜPL) Geyer in St. Peter zwei militärische Übungsplätze im Raum Freistadt.

Seit 1870 existiert in Freistadt eine freiwillige Feuerwehr, die im äußeren Schlosshof in der Altstadt untergebracht war. Da diese Räumlichkeiten mit der Zeit zu eng wurden, bezog die Feuerwehr 1994 das jetzige Gebäude nördlich der Stadt. Heute zählt die Feuerwehr etwa 100 Mitglieder und ist im Besitz von neun Fahrzeugen sowie mehrerer Anhänger für Brand- und technische Einsätze.[49] Die Firma Haberkorn unterhält eine eigene Betriebsfeuerwehr.

Weiters befinden sich die Bezirksstellen der Arbeiterkammer, der Landwirtschaftskammer und der Wirtschaftskammer in Freistadt. Ferner ist Freistadt Sitz der katholischen Pfarre Freistadt, die drei Kindergärten sowie vier Kirchen in und um Freistadt betreut.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Volksschule 1 am Stieranger
Volksschule 1 am Stieranger

Freistadt ist das schulische Zentrum des Bezirks und verfügt somit über Schultypen der primären und sekundären Bildung. Für die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen gibt es in Freistadt zwei Volksschulen, drei Hauptschulen, eine Polytechnische Schule und eine allgemeinbildende höhere Schule mit einem Gymnasium und einem Realgymnasium. Mit der Handelsschule, einer dreijährigen Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und der landwirtschaftlichen Fachschule stehen in Freistadt drei berufsbildende mittlere Schulen zur Auswahl. Weiters befinden sich mit einer Handelsakademie und einer Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe zwei berufsbildende höhere Schulen mit Maturaabschluss in der Stadt. Diese Schulen werden insgesamt von 2.636 Schülern besucht, 1.482 Schüler (56 %) davon sind weiblich.[50]

Zusätzlich existieren noch eine gewerbliche Berufsschule (für Maurer, Zimmerer und Dachdecker)[51], die Landesmusikschule im Kulturzentrum Salzhof und eine Schule für Gesundheits- und Krankenpflege mit Diplomabschluss, welche beim Landeskrankenhaus Freistadt angesiedelt ist.

Für die Erwachsenenbildung gibt es in Freistadt eine Zweigstelle der Volkshochschule Oberösterreich sowie ein Standort des Berufsförderungsinstituts Oberösterreichs. Von den fünf Bibliotheken in Freistadt sind die größten die der Arbeiterkammer und des Pfarrhofes.

[Bearbeiten] Verkehr

Freistadt ist noch nicht mit dem hochrangigen Straßennetz Österreichs verbunden. Ein Anschluss wird gerade von der ASFiNAG als autobahnähnliche Mühlviertler Schnellstraße (S 10) geplant, die östlich über Freistädter Gemeindegebiet an der Stadt vorbeigeführt wird. Im Bereich von Freistadt sind drei Anschlussstellen geplant: Freistadt Süd, Grünbach/Sandl (B38) und Freistadt Nord. Im April 2008 startete die Umweltverträglichkeitsprüfung und im Juli 2009 ist der Baubeginn avisiert. Die Verkehrsfreigabe ist für 2015 geplant.[52] In Freistadt kreuzen sich die Bundesstraßen B310 und B38. Die B310 (E 55) führt von Unterweitersdorf bis zur Staatsgrenze beim ehemaligen Grenzübergang Wullowitz (Gemeinde Leopoldschlag) nach Tschechien und durchquert die Stadt von Süd nach Nord. Die B38 führt von Horn bis zur Staatsgrenze beim ehemaligen Grenzübergang Wegscheid nach Deutschland und durchquert Freistadt von Ost nach West. Zusätzlich beginnen in Freistadt drei Landesstraßen nach Hirschbach im Westen, Lasberg und Kefermarkt im Südosten sowie St. Oswald im Osten.

Seit Beginn der 1990er Jahre bestehen vor allem entlang der B310 Einrichtungsradwege. Zusätzliche Radwege wurden in der Zemannstraße und der Altstadt markiert und bei einigen Einbahnen ist das Fahren gegen die Einbahn möglich. Große Bereiche abseits der Hauptdurchzugsstrecken wurden als Tempo-30-Zonen verkehrsberuhigt. Dennoch hat das Radfahren in Freistadt nur eine untergeordnete Stellung und die Stadt liegt an keinem oberösterreichischen Radwanderweg.

Bahnhof
Bahnhof

Zwischen 1832 und 1872 führte die Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden rund 4 km südwestlich an der Stadt vorbei, jedoch hatte Freistadt keine eigene Station. Erst seit der Eröffnung der Summerauer Bahn von Linz nach Summerau im Jahr 1873 hat Freistadt einen Bahnhof im Streckennetz der ÖBB, der rund 3 km südwestlich des Zentrum entfernt liegt. Es existieren direkte, internationale Verbindungen nach Praha (Prag), České Budějovice (Budweis), Ljubljana (Laibach), Zürich und Venezia (Venedig).

In Freistadt verkehrt seit 1994 ein Citybus mit aktuell zwei Linien, der das gesamte Stadtgebiet im Stundentakt versorgt. Ausgehend von Freistadt besteht ein dichtes Netz an Busverbindungen, die im Rahmen des oberösterreichischen Verkehrsverbundes von der ÖBB Postbus GmbH bedient werden. Es existieren Verbindungen in die anderen Orte des Bezirkes Freistadt sowie des Bezirkes Urfahr-Umgebung, nach Linz und Niederösterreich (Gmünd, Horn). Internationale Busverbindungen gibt es nach Dolní Dvořiště (Unterhaid).

In Freistadt befindet sich das Funkfeuer FRE einer internationalen Luftstraße. Einige Kilometer westlich von Freistadt entfernt liegt ein kleiner Flugplatz. Dieser verfügt über eine Graspiste mit einer Länge von 595 m und hat die IACO-Kennung: LOLF. Es besteht die Möglichkeit Rundflüge oder Tandemfallschirmsprünge zu buchen, sowie den Privatpilotenschein für einmotorige Motorflugzeuge bis 2000 kg und einmotorige Ultraleichtmotorflugzeuge zu erwerben.[53]
Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Linz in Hörsching, der rund 53 km in südwestlich Richtung entfernt liegt. In Planá u Českých Budějovic (Plan) südlich von České Budějovice (Budweis) soll ab 2009 ein internationaler Flughafen errichtet werden, der ebenfalls rund 53 km entfernt in nördlicher Richtung liegt.

[Bearbeiten] Gesundheitswesen und Soziales

Der Rettungsdienst wird wie im gesamten Bezirk Freistadt vom Roten Kreuz gestellt. In Freistadt befindet sich die Bezirksstelle, von der aus das Stadtgebiet und die umliegenden Gemeinden betreut werden. Den rund 150 Helfern in Freistadt stehen derzeit fünf Sanitätseinsatzwagen (SEW), ein Ambulanztransportwagen (ATW) sowie zwei Spezialfahrzeuge und mehrere Anhänger für den Katastrophenhilfsdienst zur Verfügung. Weiters ist Freistadt ein Notarztstützpunkt, das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ist beim Landeskrankenhaus stationiert.[54]

Das Landeskrankenhaus Freistadt verfügt über 176 Betten, sowie zwei Instituten und gehört der Oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG (GESPAG). Das Krankenhaus beinhaltet vier Fachabteilungen: Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin sowie Unfallchirurgie.[55] Im Jahr 2007 betreuten 442 Mitarbeiter/innen (davon: 69 Ärzte und sonstiges akademisches Personal) rund 24.500 ambulante und fast 9.000 stationäre Patienten/Patientinnen.[56] Ab August 2008 geht eine psychiatrische Tagesklinik und eine vergrößerte Ambulanz in Betrieb.

In Freistadt stehen neun Ärzte für Allgemeinmedizin, 17 Fachärzte, drei Zahnärzte, drei Tierärzte und zwei Apotheken der Bevölkerung zusätzlich zum Krankenhaus zur Verfügung. Dies entspricht 3,9 Ärzten je 1000 Einwohner. Die meisten Ärzte sind im Ärztezentrum ansässig.[57]

Für die Seniorenbetreuung in Freistadt steht ein Bezirksseniorenheim und eine Hospizbewegung zur Verfügung. Das Seniorenheim hat 110 Pflegeplätze. Das Gebäude ist generalsaniert und steht in einem großem Park mit einem Teich.[58] Der Sitz der Hospizbewegung ist im Technologiezentrum Freistadt. 21 Personen kümmern sich um die Betreuung der Menschen, wobei die Dienstleistungen (Beratung, Palliativmedizin und Trauerbegleitung) kostenlos sind.[59]

Ferner existiert in Freistadt eine Außenstelle der Gebietskrankenkasse Oberösterreich mit angeschlossenem Zahnambulatorium.

[Bearbeiten] Medien

In Freistadt gibt es keine lokale Tageszeitung, dafür erscheint mit Freistädter TIPS (Top Infos Plus Service) eine kostenlose, wöchentlich erscheinende Regionalzeitung. Diese Regionalzeitung gehört zur Tips Zeitungs GmbH & Co KG und zu 100 % der J. Wimmer GmbH, die auch mehrheitlich an den Oberösterreichischen Nachrichten beteiligt ist.[60] Das Amtsblatt der Stadt Freistadt heißt Aktuell aus dem Rathaus und erscheint rund sechs Mal im Jahr in unregelmäßigen Abständen.

In Freistadt bestehen zwei Radiosender - Freies Radio Freistadt und Radius 106,6. Das Freie Radio Freistadt sendet seit März 2005 aus der Local-Bühne und ist ein gemeinnütziger, nicht gewinnorientierter Radiosender, Radius 106,6 ist das Schulradio des Gymnasiums und hat das Sendestudio seit März 2003 ebendort. Die beiden Radiosender arbeiten beim Radioprogramm (Jugendprogramm) zusammen. Das Freie Radio Freistadt begann als Medienprojekt im Jahr 2001 beim Festival der Regionen, das Schulradio wurde 2002 ins Leben gerufen. Zusätzlich übernimmt das Freie Radio Freistadt auch Sendungen des Jugend-Internetradios ICM aus Český Krumlov (Krumau, Tschechien).

Weiters gibt es mit MF1plus einen Fernsehsender in der Stadt, der vor allem über Neuigkeiten aus dem Mühlviertel berichtet. Dieser Fernsehsender kann sowohl im TV-Kabelnetz als auch im Internet empfangen werden.[61]

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Siehe auch: Liste Freistädter Persönlichkeiten

Die Stadt Freistadt hat bisher sechs ehemaligen Bürgermeistern nach Ende ihrer Amtszeit die Ehrenbürgerschaft verliehen. Als erstem Bürgermeister wurde Emanuel Lechner (Amtszeit: 1879 bis 1883) am 25. Juli 1900 diese Ehre zuteil. Dem Freistädter Komponisten Franz Neuhofer (1870-1949) wurden ebenfalls die Ehrenbürgerschaft verliehen. Hauptberuflich war er Chorleiter, Lehrer sowie Domorganist in Linz, wo Neuhofer auch starb.

Viele mittelalterliche Gebäude sind dem Freistädter Steinmetzmeister Mathes Klayndl (in etwa 1440 bis 1510) zu verdanken. Obwohl durch die beiden großen Stadtbrände zahlreiche Gebäude vernichtet wurde, kann seine Baukunst unter anderem am Linzertor, Böhmertor und an vielen weiteren Gebäuden in und um Freistadt bewundert werden. Sein Bruder Stefan, ebenfalls Steinmetzmeister, wurde nach Graubünden in die Stadt Chur gerufen.

Der Färbermeister und Maler Aloys Zötl wurde 1803 in der Stadt geboren. André Breton nahm ihn in die Liste der „Surrealists avant la lettre“ aufgenommen und ist damit der einzige „offiziell“ anerkannte, österreichische Surrealist. 1846 wurde Edward Samhaber in Freistadt geboren und war Literaturhistoriker, Lyriker, Dramatiker und Gymnasiallehrer in Freistadt. Am Rathaus befindet sich eine Gedenktafel für den 1910 in Linz verstorbenen Sohn der Stadt.

Vier Freistädter Gemeinderatsmitglieder oder Bürgermeister waren und sind als Nationalratsabgeordnete tätig. Der Erste war Franz Haunschmidt von 1945 bis 1962. Aktuell sitzt Norbert Kapeller (seit 2002) für den Wahlkreis 4E - Mühlviertel im Nationalrat.[62] Im oberösterreichischen Landtag sitzen seit Anbeginn regelmäßig Politiker aus Freistadt, aktuell sind drei in Freistadt geborene Politiker im Landtag als Abgeordnete tätig.[63]

Der Leichtathlet Martin Pröll (*1981) startet für den Linzer Verein SK Voest und nimmt in Peking an seinen zweiten olympischen Spielen teil. Seine Bewerbe sind der 3000 m Hindernislauf und die 5000 m Langstrecke. Er ist mehrmaliger österreichischer Meister über 3000 m Hindernis. Mit Günter Daschill stellte die Stadt auch einen Teilnehmer der Paraolympics in Athen.

Roland Spendlingwimmer, 1946 in Freistadt geboren, ist Entwicklungshelfer in Lateinamerika (Costa Rica) ist einer der Gründer des Präventivprojektes Vida Nueva.

[Bearbeiten] Literatur

  • Stadtgemeinde Freistadt (Hrsg.): Freistädter Geschichtsblätter. Plöchl-Druck, Freistadt, Band 1 - 11, 1950-
  • Othmar Rappersberger: Freistadt - Schmuckkästchen des Mühlviertels. Kunstverlag Hofstetter, Ried i.I. 1992
  • Othmar Rappersberger: Geschichte Freistadts - Ausführlich. Internetauftritt der Stadt Freistadt, 1984
  • Fritz Fellner, Fritz Lichtenauer, Peter Himmetsberger: In Freistadt ansässig: Ein Stück Stadtgeschichte. Publication P No 1, 1991, ISBN 3-900878-68-4
  • Herta Awecker, Franz Schober, Benno Ulm: Freistadt: Die Romantische Stadt im Mühlviertel und seine Umgebung. Plöchl-Druck, Freistadt, 1955

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Austrian Map Online: Austrian Map Startseite
  2. Geologische Bundesanstalt: Bericht über geologische Aufnahmen auf Blatt 16 Freistadt, Stand 20. Mai 2008
  3. Volkszählung 2001: Einwohner nach Ortschaften
  4. DORIS: Information zu Oberösterreich, Stand 2. April 2008
  5. Grundstücksdatenbank Regionalinformation: Politische Gemeinde: Freistadt, Stand: 1. Jänner 2008
  6. ZAMG: Klimadaten von Österreich 1971 - 2000, Stand 9. April 2008
  7. a b c Oberösterreich: Historisches Ortslexikon, Seite 46
  8. Statistik Austria: Wohnbevölkerung und Bürgerzahl Volkszählungen 1869 - 2001
  9. a b Volkszählung 2001: Bevölkerungsentwicklung
  10. Volkszählung 2001: Bevölkerungsentwicklung Engerwitzdorf
  11. a b c Volkszählung 2001: Demografische Daten
  12. DORIS: Freistadt - Wohnbevölkerung im Vergleich nach Altersgruppen, Stand 28. Mai 2008
  13. Wirtschaftskammer Österreich: Bevölkerungsstruktur - Prognose 2007-2050, Stand 16. Juni 2008
  14. Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung
  15. DORIS: Freistadt - Wohnbevölkerung im Vergleich nach Staatsbürgerschaft, Stand 28. Mai 2008
  16. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Freistadt Stand 25. April 2008
  17. DORIS: Gesamthaushalt 2006 für Freistadt, Stand 13. Mai 2008
  18. Detaillierte Information zum Wappen[1]
  19. Bundesdenkmalamt: Verordnung des Bundesdenkmalamts für den Bezirk Freistadt, Stand 9. Mai 2008
  20. Messehalle Freistadt: Architektur, Stand 16. Mai 2008
  21. Oberösterreichisches Heimatwerk: Tracht - aus..., Stand 28. Mai 2008
  22. Messe Mühlviertel: Geschichte Stand 8. April 2008
  23. ECO Messen GmbH: Besucherinformation, Stand 16. Mai 2008
  24. Urlaub in Österreich: Wöchentliche Märkte, Stand 16. Juni 2008
  25. Stadtgemeinde Freistadt: Marktordnung 2006
  26. Landesausstellung 2013: Hopfen, Salz und Cyberspace Stand 1. April 2008
  27. Stadtgemeinde Freistadt: Sportvereine in Freistadt, Stand 20.05.2008
  28. OÖ Nachrichten: Landesliga Ost, Stand 26. Juni 2008
  29. Stadtgemeinde Freistadt: Wirtschaft, Stand 8. Mai 2008
  30. OÖ Nachrichten: Die meisten neuen Firmen in Freistadt, Stand 21.2.2008
  31. OÖ Nachrichten: Letzte Küche geht in Freistadt vom Fließband, Stand 16. Juli 2007
  32. DORIS: Allgemeine Maßzahlen, Stand 17. April 2008
  33. Arbeiterkammer Freistadt: Daten zur Lage der Arbeitnehmer/-innen im Bezirk Freistadt, Seite 9
  34. Beitragsgrundlagenstatistik der GKK OÖ und AK OÖ (Ohne Beamten, Lehrlinge und geringfügig Beschäftigte); Zur Verfügung gestellt von der AK Freistadt
  35. Wirtschaftskammer OÖ und Land OÖ: Kaufkraftströme in Oberösterreich
  36. Wirtschaftskammer OÖ: Handelsbrunch im Bezirk Freistadt, Stand 9. Februar 2007
  37. Arbeiterkammer OÖ: Arbeitsmarkt-Info Mai 2008
  38. Arbeiterkammer OÖ: Arbeitsmarkt-Info 2007
  39. Stadtgemeinde Freistadt: ’’Aktuell aus dem Rathaus, 02/2007’’, Seite 2
  40. Arbeiterkammer Freistadt: ’’Daten zur Lage der Arbeitnehmer/-innen im Bezirk Freistadt’’, Seite 6
  41. OÖ Nachrichten: ’’Top 500 - Führende Unternehmen in Oberösterreich’’, Stand 8. Mai 2008
  42. Stadtgemeinde Freistadt: 100 neue Arbeitsplätze bis Februar '09, Stand 25. Mai 2008
  43. Schriftliche Mitteilung der Bezirkslandwirtschaftskammer Freistadt, Stand 1. April 2007
  44. Volkszählung 2001: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart
  45. DORIS: Agrarstatistik, Stand 16. Juni 2008
  46. DORIS: Tourismusstatistik Stand 17. April 2008
  47. Stadtgemeinde Freistadt: Weichenstellung für das Hotelprojekt Salzbaron, Stand 25. Mai 2008
  48. International Police Association: Die Stadtpolizei in Österreich, Stand 13. Mai 2008
  49. Feuerwehr Freistadt: Startseite, Stand 12. Mai 2008
  50. DORIS: Schulstatistik nach Schultypen Stand 17. April 2008
  51. Berufsschule Freistadt: Lehrberufe Stand 24. April 2008
  52. Asfinag: S 10 Mühlviertler Schnellstraße, Stand 11. Mai 2008
  53. Flugplatz Freistadt: Flugplatz, Stand 11. Mai 2008
  54. Österreichisches Rotes Kreuz: Ortsstelle Freistadt, Stand 6. Juni 2008
  55. LKH Freistadt: Herzlich willkommen im Landeskrankenhaus Freistadt!, Stand 9. Mai 2008
  56. LKH Freistadt: Jahresbericht 2007
  57. Netdoktor.at Arztverzeichnis Österreich, Stand 9. Mai 2008
  58. Seniorenheimführer: Bezirksseniorenheim Freistadt, Stand 13. Mai 2008
  59. Hospizbewegung Bezirk Freistadt: Startseite, Stand 13. Mai 2008
  60. Freistädter TIPS: Aktuelle Ausgabe, Stand 13. Mai 2008
  61. MF1plus: Business, Stand 9. Mai 2008
  62. Parlament: Parlamentarier seit 1918, Stand 24. Mai 2008
  63. Land Oberösterreich: Landtag, Stand 24. Mai 2008

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Freistadt – Bilder, Videos und Audiodateien
Wiktionary
 Wiktionary: Freistadt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Wikinews
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