Niederösterreich
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Landesflagge | Landeswappen |
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Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Sankt Pölten |
Größte Stadt: | Sankt Pölten |
ISO 3166-2: | AT-3 |
Homepage: | www.noe.gv.at |
Karte: Niederösterreich | |
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Politik | |
Landeshauptmann: | Erwin Pröll (ÖVP) |
Regierende Parteien: | ÖVP, SPÖ und FPÖ |
Arbeitsübereinkommen: ÖVP und SPÖ | |
Sitzverteilung im Landtag (56 Sitze): |
ÖVP 31 SPÖ 15 FPÖ 6 Grüne 4 |
letzte Wahl: | 9. März 2008 |
nächste Wahl: | März 2013 |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 1.599.413 (2. Quartal 2008) |
– Rang: | 2. von 9 |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 19.177,78 km² |
Geografische Lage: | 47° 25' - 49° 1' n. Br. 14° 27' - 17° 4' ö. L. |
Ausdehnung: | Nord-Süd: 178 km West-Ost: 196 km |
Höchster Punkt: | 2.076 m (Schneeberg) |
Tiefster Punkt: | 139 m (Gemeinde Berg) |
Verwaltungsgliederung | |
Bezirke: | 4 Statutarstädte 21 Bezirke |
Gerichtsbezirke: | 32 |
Gemeinden: | 573 |
- davon Städte: | 75 |
- davon Marktgemeinden: | 326 |
Bezirke |

Niederösterreich ist ein Bundesland der Republik Österreich. Es grenzt im Norden an Tschechien, im Nordosten an die Slowakei, im Südosten an das Burgenland, im Süden an die Steiermark und im Westen an Oberösterreich und umschließt Wien. Niederösterreich (alter Name: Erzherzogtum Österreich unter der Enns) und Oberösterreich sind zusammen die Kernländer Österreichs.
Landeshauptstadt ist seit einer Volksabstimmung 1986 Sankt Pölten. Davor waren Landesregierung und -verwaltung außerhalb des Landes in Wien untergebracht, das bis zum 31. Dezember 1921 zu Niederösterreich gehört hatte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Niederösterreich ist mit 19.177,78 km² das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs und ist landschaftlich eingeteilt in:
- Weinviertel (Viertel unter dem Manhartsberg),
- Waldviertel (Viertel ober dem Manhartsberg),
- Mostviertel (Viertel ober dem Wienerwald)
- Industrieviertel (Viertel unter dem Wienerwald).
Die Viertel weisen vollkommen unterschiedliche geographische Strukturen auf. Während im Mostviertel die Ausläufer der Kalkalpen mit Berghöhen um die 2.000 m üNN das Landschaftsbild prägen, wird das Waldviertel hauptsächlich durch das Granitplateau gestaltet. Im Nordosten liegt das hügelige Weinviertel, das in das flache Marchfeld abfällt und südlich der Donau in das Wiener Becken.
Niederösterreich grenzt auf einer Länge von 414 km an Tschechien und die Slowakei und hat die zweitlängste Außengrenze aller österreichischen Bundesländer.
Getrennt werden die Viertel durch die Donau in westöstlicher Richtung, in Nord-Südrichtung durch den Manhartsberg und den Wienerwald mit der Thermenlinie.
Viertel und Bezirke Niederösterreichs | |
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[Bearbeiten] Berge
- Schneeberg (Klosterwappen; 2.076 m)
- Rax (Scheibwaldhöhe; 1.943 m; höchste Erhebung: Heukuppe; 2.007 m – Steiermark)
- Ötscher (1.893 m)
- Dürrenstein (1.878 m)
- Schneealpe (Ameisbühel; 1.828 m; höchste Erhebung: Windberg; 1.903 m – Steiermark)
- Hochkar (1.808 m)
- Gamsstein (1.776 m)
- Stumpfmauer (1.770 m)
- Göller (1.766 m)
- Hochwechsel (1.743 m)
- Gippel (1.669 m)
- Großer Sonnleitstein (1.639 m)
- Großer Zellerhut (1.639 m)
- Gemeindealpe (1.626 m)
- Drahtekogel (1.565 m)
- Sonnwendstein (1.523 m)
- Obersberg (1.467 m)
- Königsberg (1.452 m)
- Großer Sulzberg (1.400 m)
- Reisalpe (1.399 m)
- Gahns (1.380 m)
- Tirolerkogel (1.377 m)
- Türnitzer Höger (1.372 m)
- Unterberg (1.342 m)
- Traisenberg (1.230 m)
- Dürre Wand (1.222 m)
- Hohenstein (1.195 m)
- Eisenstein (1.185 m)
- Hohe Wand (1.132 m)
- Großer Peilstein (1.061 m)
- Weinsberg (1.041 m)
- Hocheck (1.036 m)
- Nebelstein (1.017 m)
- Eibl (1.007 m)
- Jauerling (961 m)
- Buschberg (491 m)
weitere Berge in Niederösterreich unter Kategorie:Berg in Niederösterreich.
[Bearbeiten] Alpenübergänge
[Bearbeiten] Flüsse
Niederösterreich wird fast gänzlich über die Donau entwässert. Der einzige Fluss, der seinen Abfluss über die Moldau und die Elbe in die Nordsee hat, ist die Lainsitz im nördlichen Waldviertel.
Die wichtigsten Flüsse nördlich der Donau sind Ysper, Kamp, Krems, Lainsitz, March und Thaya. Südlich der Donau sind es die Enns, Ybbs, Erlauf, Melk, Pielach, Traisen, Schwechat, Fischa, Schwarza und die Leitha.
[Bearbeiten] Seen
- Stausee Ottenstein (4,3 km²)
- Lunzer See (0,69 km²)
- Erlaufsee (0,56 km², davon etwa zur Hälfte in Niederösterreich gelegen)
- Erlaufstausee
- Wienerwaldsee (0,32 km²)
[Bearbeiten] Flächenverteilung
Kulturart | Fläche in km² | % der Gesamtfläche |
---|---|---|
Ackerland | 7.000 | 42 |
Wald | 6.711 | 40 |
Wiesen | 1.750 | 11 |
Almen und Weiden | 300 | 1,7 |
Weingärten | 315 | 1,9 |
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungs- entwicklung |
|
---|---|
Datum | Einwohner |
um 1527 | 500.000 |
um 1600 | 580.000 |
um 1700 | 630.000 |
1754 | 922.000 |
1780 | 974.000 |
1790 | 1.000.000 |
1794/1795 | 1.028.300 |
1810 | 1.040.700 |
1821 | 1.142.600 |
1830 | 881.500 |
1840 | 896.600 |
1850 | 976.600 |
1857 | 987.900 |
1869 | 1.077.232 |
1880 | 1.152.767 |
1890 | 1.213.471 |
1900 | 1.310.506 |
1910 | 1.425.238 |
1923 | 1.426.885 |
1934 | 1.446.675 |
1939 | 1.455.329 |
1951 | 1.400.471 |
1961 | 1.374.012 |
1971 | 1.420.816 |
1981 | 1.427.849 |
1991 | 1.479.187 |
2001 | 1.542.574 |
2004 | 1.563.872 |
2005 | 1.575.291 |
2006 | 1.585.503 |
2007 | 1.593.857 |
Die Bevölkerungzahl wächst durch den Zuzug aus dem städtischen Bereich und den peripheren Gebieten vor allem in den zentralen Gebieten im Umland von Wien. Seit Sankt Pölten die Landeshauptstadt ist, ist auch hier eine stärkere Zuwanderung feststellbar. Raumordnerische Planungsprogramme sollen landschaftlich sensible Gebiete, wie den Wienerwald, vor der Zersiedelung schützen.
Der Ausländeranteil liegt bei unterdurchschnittlichen 6,3 %, gemessen an der Gesamtbevölkerung Österreichs.
Die Bevölkerungszahlen in nebenstehender Tabelle beruhen auf Angaben des österreichischen Statistikamtes und sind auf den heutigen Gebietsstand umgerechnet. Die angegebenen Zahlen bis 1700 wurden offiziell gerundet. Zwischen 1754 und 1857 wurde nur die anwesende Zivilbevölkerung gezählt, wobei ab 1821 die Bevölkerung von Wien zu Niederösterreich gerechnet wurde. In den regelmäßig alle 10 Jahre durchgeführten Volkszählungen ab 1869 bis 1923 wurden die anwesende Zivilbevölkerung und ab 1934 bis 1981 die Wohnbevölkerung gezählt. Die Jahresdurchschnittsbevölkerung von 1982 bis 2001 wurde 2002 anhand der Eintragungen im Zentralen Melderegister ermittelt, danach auf der Grundlage der gemeldeten Hauptwohnsitze.
[Bearbeiten] Religion
Im Jahr 2001 waren 79,3 % der Bewohner römisch katholisch, 3,3 % protestantisch mit 60 Kirchen in 27 Pfarren, 3,2 % islamisch und 10,8 % konfessionslos.
[Bearbeiten] Politik
Die politische Landschaft in Niederösterreich wird seit 1945 und der Zweiten Republik von der ÖVP dominiert, die seitdem den Landeshauptmann stellt (siehe Liste der österreichischen Landeshauptleute). Auch auf Gemeindeebene gehören die Bürgermeister vorwiegend der ÖVP an. Die SPÖ ist zweitstärkste politische Kraft.
In der Ersten Republik war Niederösterreich zunächst in vier Wahlkreise aufgeteilt, der Landtag bestand aus 60 Abgeordneten. 1932 wurden acht Wahlkreise gebildet und die Zahl der Abgeordneten auf 56 verringert. Damit sollten die Großparteien zu Ungunsten der kleineren Parteien politisch gestärkt und somit die stärker werdende NSDAP in Österreich geschwächt werden.
Seit 2008 sind im niederösterreichischen Landtag vier Parteien vertreten:
Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in Österreich
Die Landesregierung setzt sich zusammen aus dem Landeshauptmann, seinen zwei Stellvertretern und sechs Regierungsmitgliedern, die Landesräte genannt werden. Die Parteien entsenden laut Landesverfassung nach dem Verhältnis der erreichten Wählerstimmen Vertreter in die Landesregierung. Daher sind – obwohl die ÖVP die absolute Mehrheit im Landtag hat – auch SPÖ-Mitglieder und ein FPÖ-Mitglied in der Landesregierung vertreten. Derzeitige Mitglieder der Landesregierung sind Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Leitner (SPÖ), Wolfgang Sobotka (ÖVP), Josef Plank (ÖVP), Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Petra Bohuslav (ÖVP), Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Barbara Rosenkranz (FPÖ).
In den Bundesrat entsendet das Bundesland 12 Mandatare; davon gehören sieben der ÖVP, drei der SPÖ und einer der FPÖ und den Grünen an.
Im Nationalrat ist Niederösterreich mit 14 ÖVP-, 13 SPÖ- und je drei FPÖ- und Grünen Mandataren über die jeweiligen Landeswahlvorschläge vertreten plus einer nicht konstanten Zahl an Mandataren aus den Bundeswahlvorschlägen (Reststimmenlisten) (Stand nach NR-Wahl 2006).
[Bearbeiten] Verwaltung
Niederösterreich ist in 21 politische Bezirke und 4 Statutarstädte gegliedert. Seit der letzten Gemeindereform im Jahr 1970 und einigen kleineren Änderungen gibt es 573 Gemeinden.
Der Sitz der niederösterreichischen Landesregierung ist seit 1986 die Landeshauptstadt Sankt Pölten. Zuvor fand eine landesweite Volksabstimmung über die sogenannte Hauptstadtfrage statt. Seinen Sitz in Wien hatte Niederösterreich bis 1996 im Landhaus in der Herrengasse im ersten Bezirk. In den zehn Jahren von 1986 bis 1996 erfolgten der Bau des Regierungsviertels in St. Pölten und die sukzessive Übersiedlung von Organen, Behörden und Ämtern des Landes.
Gleichzeitig mit der Übersiedlung der Landesregierung nach St. Pölten wurde auch eine Verwaltungsreform eingeleitet, die eine Dezentralisierung der Behörden bewirkte. Diverse Verwaltungsstellen wurden in die einzelnen Landesviertel bzw. in einzelne Bezirkshauptmannschaften verlegt.
In vielen Belangen wird das Bundesland auch verwaltungstechnisch in die vier Viertel eingeteilt, wobei zu beachten ist, dass beispielsweise der Bezirk Tulln durch die Lage der Bezirkshauptstadt zum Mostviertel zählt, während ein Teil der Gemeinden nördlich der Donau und damit geografisch im Weinviertel liegen. Beim Bezirk Krems ist die Situation ähnlich.
[Bearbeiten] Hauptregionen
Die niederösterreichische Landesplanung hat aus verschiedenen operativen Gründen das Landesgebiet in fünf Aktionsräume der Regionalen Entwicklungsverbände bzw. der zugehörigen Regionalmanagements unterteilt:
- Industrieviertel
- NÖ-Mitte (St. Pölten, Krems und Lilienfeld)[1]
- NÖ-West (Mostviertel)
- Waldviertel
- Weinviertel
Diese sog. Hauptregionen stellen eine Zusammenfassung von Räumen dar, die sich durch gemeinsame Merkmale (geografische Lagebeziehungen, ähnliche Wirtschaftsstruktur, Ressourcenausstattung) oder ähnliche Problemlagen auszeichnen. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Anliegen dieser Regionen zu artikulieren, entwicklungsstrategisch bedeutsame Themenschwerpunkte zu formulieren und entsprechende Leitprojekte zu initiieren.
[Bearbeiten] Statutarstädte
Statutarstadt | Verwaltungssitz | Fläche (km²) |
Einwohner | Kfz-Kennzeichen |
---|---|---|---|---|
Krems an der Donau | Krems | 51,61 km² | 28.794 | KS |
Sankt Pölten | Sankt Pölten | 108,48 km² | 51.435 | P |
Waidhofen an der Ybbs | Waidhofen an der Ybbs | 131,52 km² | 11.662 | WY |
Wiener Neustadt | Wiener Neustadt | 60,96 km² | 39.652 | WN |
[Bearbeiten] Bezirke
Bezirk | Verwaltungssitz | Fläche (km²) |
Einwohner | Kfz-Kennzeichen |
---|---|---|---|---|
Amstetten | Amstetten | 1.187,97 km² | 109.183 | AM |
Baden | Baden | 753,37 km² | 126.892 | BN |
Bruck an der Leitha | Bruck an der Leitha | 494,95 km² | 40.006 | BL |
Gänserndorf | Gänserndorf | 1.271,31 km² | 88.475 | GF |
Gmünd | Gmünd | 786,24 km² | 40.050 | GD |
Hollabrunn | Hollabrunn | 1.010,72 km² | 50.070 | HL |
Horn | Horn | 783,99 km² | 32.400 | HO |
Korneuburg | Korneuburg | 626,50 km² | 67.981 | KO |
Krems-Land | Krems an der Donau | 923,95 km² | 54.407 | KR |
Lilienfeld | Lilienfeld | 931,55 km² | 27.084 | LF |
Melk | Melk | 1.013,62 km² | 75.287 | ME |
Mistelbach | Mistelbach an der Zaya | 1.291,30 km² | 72.726 | MI |
Mödling | Mödling | 277,02 km² | 106.374 | MD |
Neunkirchen | Neunkirchen | 1.146,35 km² | 85.769 | NK |
St. Pölten-Land | St. Pölten | 1.121,61 km² | 93.309 | PL |
Scheibbs | Scheibbs | 1.023,49 km² | 41.329 | SB |
Tulln | Tulln | 658,03 km² | 64.600 | TU |
Waidhofen an der Thaya | Waidhofen an der Thaya | 669,14 km² | 28.197 | WT |
Wiener Neustadt-Land | Wiener Neustadt | 969,72 km² | 71.909 | WB |
Wien-Umgebung | Klosterneuburg | 484,48 km² | 101.998 | WU, SW |
Zwettl | Zwettl | 1.399,76 km² | 45.635 | ZT |
Siehe auch:
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Die wichtigsten Verkehrsadern führen in Richtung Bundeshauptstadt Wien, wie die Südautobahn, die Westautobahn und die Ostautobahn. Wichtige Bahnlinien sind die Südbahn, die Westbahn und die Ostbahn. Verkehrsmittel, die ihren Endpunkt in Sankt Pölten haben, sind die Wieselbusse.
Die Nordbahn ist seit dem Jahre 1835 (erste Dampfeisenbahn der Monarchie) eine der wichtigsten Bahnen geblieben. Auch später im 2. Weltkrieg (Stichwort Winterhilfswerk, und sonstiges) war diese sehr bedeutsam. Auch liegt Straßhof und Gänserndorf an dieser Bahn. Straßhof war neben Berlin der wichtigste und größte Bahnhof im 3. Reich.
Schon in der Monarchie wurden Schlesische Kohlereviere mit Wien verbunden. Sonstige Waren und Lebensmittel wurden ebenfalls transportiert. -> Siehe Wirtschaftsgeschichte. Darum die Wichtigkeit der Nordbahn. Aber auch heute fahren internationale Fernreisezüge nach Prag, Warschau,... z.b. über die Nordbahn. Bis in die 80er Jahre fuhr auch Lebendvieh (vornehmlich Schlachtvieh) aus dem Osten kommend nach Triest zum Verschiffen nach z.b Jordanien.
Die Güterschifffahrt auf der Donau hat mit dem größten Donauhafen Niederösterreichs, Krems, große Verkehrsbedeutung. Die Passagierschifffahrt ist meistenteils auf den Tourismus in der Wachau beschränkt. Nur wenige Schiffe befahren die gesamte Donaustrecke in Niederösterreich. Zumeist sind es Kreuzfahrtschiffe, die von Passau kommend bis ans Schwarze Meer fahren.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges hat sich der Straßen- und Schienenverkehr vor allem im Osten und im Norden Niederösterreichs wesentlich verstärkt. Während früher der Zielverkehr meist in den Wiener Raum führte, hat sich nunmehr der Transitverkehr in die ost- und mitteleuropäischen Länder stark erhöht. Daher wird zur Zeit die Westautobahn komplett dreispurig pro Richtung ausgebaut und die Westbahn um eine Hochgeschwindigkeitsstrecke ergänzt. Dafür muss auf Grund der topografischen Gegebenheiten (speziell durch den Wienerwald) die Strecke teilweise neu trassiert werden.
Niederösterreich ist auch Standort des größten österreichischen Flughafens, der sich dank der EU-Osterweiterung mittlerweile zu einer wichtigen Drehscheibe im internationalen Flugverkehr entwickelte: Flughafen Wien-Schwechat.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die wirtschaftlich stärksten Regionen in Niederösterreich befinden sich entlang der Thermenlinie. Der Bezirk mit dem stärksten Steueraufkommen ist der Bezirk Mödling direkt am Südrand von Wien. Je weiter die Gebiete von Wien entfernt liegen, um so schwächer wird ihre Wirtschaftskraft. Dies ist auch dadurch bedingt, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Niederösterreich in der sowjetischen Besatzungszone lag, was einen wesentlichen Standortnachteil für die Wirtschaft bedeutete. Während in den anderen Teilen Österreichs die Wirtschaft bereits mit dem Wiederaufbau beginnen konnte, blieben in der sowjetischen Besatzungszone viele Großbetriebe zerstört oder waren in den Händen der USIA. Die großen Reparationsleistungen an die Sowjetunion wurden u. a. in Form von Erdöl, das im Marchfeld gefördert wurde, geleistet.
Erst nach der Unabhängigkeit Österreichs durch den Staatsvertrag 1955 konnte in Niederösterreich intensiv mit dem wirtschaftlichen Wiederaufbau begonnen werden. Bis 1989 wirkte sich aber der Eiserne Vorhang noch hemmend auf die Wirtschaftskraft aus, vor allem an der Nord- und an der Ostgrenze. So pendeln auch heute noch viele Menschen aus dem Waldviertel als Tages- oder Wochenendfahrer für ihren Beruf nach Wien.
Die Landespolitik strebt zwar ständig danach, neue Betriebe in Niederösterreich anzusiedeln – dies zumeist über die landeseigene Gesellschaft Eco Plus –, aber noch können nicht alle arbeitssuchenden Menschen in Niederösterreich mit Arbeitsplätzen versorgt werden. Die Energieversorgung mit Strom und Gas erfolgt bis auf die Wiener Randgemeinden durch die EVN. Niederösterreichs größte Medien sind der ORF Niederösterreich und das periodische Druckwerk Niederösterreichische Nachrichten (NÖN), das Flaggschiff des niederösterreichischen Pressehauses.
[Bearbeiten] Landwirtschaft
Niederösterreich ist aber auch vor allem ein Agrarland. Allein ca. 42 % der gesamten Landesfläche machen Ackerland aus. 40 % sind als Waldfläche ausgewiesen. Sowohl Nutzviehhaltung in den bergigen Regionen, als auch Ackerbau ist ein starker Wirtschaftszweig in diesem Bundesland. Allerdings ist die Zahl an Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig in den letzten 50 Jahren auf rund 10 % gesunken. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Weinbau, der vor allem – wie schon der Name sagt – im Weinviertel, aber auch in der Wachau und in der Thermenregion zu finden ist. Auch die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsteil.
[Bearbeiten] Tourismus

War Niederösterreich früher im Fremdenverkehr das Schlusslicht unter den österreichischen Bundesländern, so hat sich die Situation heute durch die Gäste aus den ost- und mitteleuropäischen Ländern stark verändert. So hat beispielsweise das Waldviertel die stärksten Zuwachsraten an Nächtigungen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts verzeichnet auch die Landschaft rund um das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau vermehrte Besucherzahlen. Die Tourismuswirtschaft bewirbt vor allem die großen Kulturzentren im Land wie die vielen Klöster und Schlösser. Aber auch Urlaub am Bauernhof wird stark beworben und gerne angenommen.
Im Winter haben die niederösterreichischen Schigebiete wirtschaftliche Bedeutung; sie ziehen vor allem Gäste aus dem Osten und Tagesgäste aus Wien an. Allerdings liegen die Schipisten nicht sehr hoch, was sich beim viel diskutierten Klimawandel negativ bemerkbar machen würde. Wichtig für Niederösterreich ist der Tagestourismus der Wiener Bevölkerung zu niederösterreichischen Zielen, der – auch wenn dabei keine Übernachtungen für die nö. Tourismusstatistik abfallen – in der Gastronomie sowie bei Kultur- und Freizeiteinrichtungen für beträchtlichen Umsatz sorgt.
[Bearbeiten] Kultur
Neben zahlreichen Klöstern (Melk, Dürnstein, Seitenstetten, Göttweig, Klosterneuburg, Zwettl), Schlössern mit laufenden Ausstellungen (Schallaburg, Schloss Grafenegg, Schloss Thürnthal, Schloss Wilfersdorf, Schloss Hof), Museen (Niederösterreichisches Landesmuseum im St. Pöltner Kulturbezirk, die Kunstmeile Krems mit der Kunst-Halle und dem Karikaturmuseum) und Ausstellungshäusern (Sammlung Essl) sind die römischen Ausgrabungen in Carnuntum, das Museum für Urgeschichte, das Festspielhaus St. Pölten, die Stadtbühne Baden sowie die gut besuchten Sommerbühnen in Berndorf, Stockerau, Langenlois, Rosenburg, die Openair-Musicals der Felsenbühne Staatz, Weißenkirchen in der Wachau und bei der Burg Liechtenstein zu erwähnen. Große Veranstaltungen sind die zweijährlichen Landesausstellungen und das Donaufestival.
Wichtiger Impulsgeber für regionale Kunst- und Kulturinitiativen ist die Kulturvernetzung Niederösterreich mit dem Viertelfestival Niederösterreich. Ein wichtiger Servicepartner und Veranstalter im Volkskulturbereich ist die Volkskultur Niederösterreich mit ihren Geschäftsbereichen Musikschulmanagement Niederösterreich, Chorszene Niederösterreich, Museumsmanagement Niederösterreich, Volkskultur Europa und dem Niederösterreichischen Volksmusikfestival.
Die Programmkinos Cinema Paradiso in St. Pölten und die Österreichische Filmgalerie in Krems tragen wesentlich zum Erhalt der Kinokultur und der Filmkunst bei.
[Bearbeiten] Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Niederösterreichs
Niederösterreich ist das Kernland Österreichs. Es gibt daher kaum historische Traditionen, die von der österreichischen Geschichte abweichen.
Die zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation der Geschichte Niederösterreichs findet sich im Niederösterreichischen Landesmuseum, sowie im Landesarchiv.
[Bearbeiten] Fußnoten
[Bearbeiten] Weblinks
- Niederösterreichische Landesregierung
- Niederösterreichische - das weite Land (Tourismus Information)
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