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Kinder- und Jugendliteratur – Wikipedia

Kinder- und Jugendliteratur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kinder- und Jugendliteratur bezeichnet all jene literarischen Werke, die zielgerichtet für Kinder und Jugendliche als Leser geschrieben oder überarbeitet werden. Sie sollen zum einen durch altersgerechte Aufbereitung die Wahrnehmung von Umgebung, Gesellschaft und Welt fördern, zum anderen auch der Unterhaltung dienen. Einige dieser Werke werden nur zur Unterhaltung geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Anfänge

William Caxtons Übersetzung von Äsops Fabeln (um 1500)
William Caxtons Übersetzung von Äsops Fabeln (um 1500)
Orbis Sensualium Pictus (1658)
Orbis Sensualium Pictus (1658)

Die erste Kinder- und Jugendliteratur bestand in „erwachsenen“ Stoffen, die im Hinblick auf eine jüngere Leserschaft bearbeitet waren. So sind aus der Antike entsprechende Fassungen von HomersIlias“ bekannt.

Im Mittelalter dienten die Fabeln von Äsop als Kinder- und Jugendliteratur, besonders im schulischen Bereich (der damals im wesentlichen auf Klosterschulen beschränkt war). Es ist davon auszugehen, dass Kinder dort auch mit Werken wie der Bibel in Berührung kamen. Diese waren zunächst in lateinischer, später auch in der örtlichen Sprache abgefasst. Ab der Renaissance studierten einige Kinder zusammen mit ihren Eltern oder Religionslehrern religiöse Literatur.

Die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts erleichterte den Zugang der Bevölkerung – darunter auch den Kindern – zur Literatur. In den 1480er Jahren veröffentlichte William Caxton eine Reihe von Kinderbüchern. Diese stellten einen lukrativen Markt dar, da Kinder dazu neigten, Bücher rasch zu zerstören. Mit dem Buchdruck waren auch immer mehr Menschen in der Lage, zu lesen. Ein Großteil der ersten speziell für Kinder gedruckten Werke waren Lernhilfen wie etwa Hornbücher.

In den 1580er Jahren erschienen zahlreiche günstige, oft minderwertige Bücher, die von Hausierern vertrieben und später auch „Volksbücher“ genannt wurden. Einige Historiker halten das 1658 vom Tschechen Johann Amos Comenius veröffentlichte Werk zum Lateinunterricht Orbis Sensualium Pictus für das erste Bilderbuch für Kinder. In den 1750er Jahren kamen nur wenige Seiten umfassende Hefte unterschiedlichen Inhalts aus Pappe auf den Markt, die oft Gebete sowie ein mit Holzschnitten illustriertes ABC enthielten. Diese Buchform war bis Mitte des 19. Jahrhunderts populär. Bekannt wurde der vom englischen Buchverkäufer und Autor anti-katholischer Verse Benjamin Harris verfasste New England Primer, der zum weitestverbreiteten Schulbuch Amerikas wurde.

Ab dem 18. Jahrhundert erschienen jugendgerechte Umarbeitungen erzählender Werke, wie DefoesRobinson Crusoe“ (bearbeitet durch J. H. Campe, 1719), Coopers „Lederstrumpf“-Erzählungen, Swifts „Gullivers Reisen“ (1726), Melvilles „Moby Dick“ u. a., die durch ihre aufregende Handlung und Exotik bestachen. Allerdings waren vor dem 19. Jahrhundert Romane selten bebildert.

[Bearbeiten] Moralistische Werke

James Janeway, A Token for Children, postume Ausgabe von 1676.
James Janeway, A Token for Children, postume Ausgabe von 1676.

Im 17. und 18. Jahrhundert veröffentlichten Puritaner in England und Amerika Kinderbücher, die von protestantischer Ethik geprägt waren. Da die Kindersterblichkeit damals sehr hoch war – nur jeder zweite Mensch erreichte das Erwachsenenalter –, lag der erzieherische Sinn der moralistischen Kinderliteratur vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren Tod und der Vermeidung der Höllenverdammnis. Ein Beispiel puritanischer Kinderliteratur ist James Janeways A Token for Children (1671?), das eine Reihe von „Geschichten beispielhafter Lebensführung und freudvoller Todesfälle kleiner Kinder“ enthält. Es war bis Mitte des 19. Jahrhunderts in England und seinen Kolonien weit verbreitet. Die Todesfurcht der Kinder wurde auch durch präzise Beschreibungen der Höllenqualen und durch das Zeigen von Leichen und öffentlichen Hinrichtungen gefördert.

Isaac Watts’ 1715 veröffentlichte Divine Songs Attempted in Easy Language for the Use of Children milderten die makabre Erzählweise und waren freundlicher gehalten. Seine Verse waren weiterhin Ausdruck der im 18. Jahrhundert verbreiteten Sichtweise, dass Kinder kleine Erwachsene von immanent boshaftem Wesen seien. Watts’ Lieder waren bis ins späte 19. Jahrhundert als Übungen zum Auswendiglernen geschätzt.

[Bearbeiten] Abkehr von der erzieherischen Botschaft

Szene aus dem Struwwelpeter (1845)
Szene aus dem Struwwelpeter (1845)
Illustration aus Alice im Wunderland (1865)
Illustration aus Alice im Wunderland (1865)

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von John Newbery in den 1740er Jahren veröffentlicht; allerdings schrieb bereits einige Jahre zuvor Thomas Boreman seine Gigantick Histories.

Dennoch prägten moralistische Wertvorstellungen bis ins späte 19. Jahrhundert weiterhin – auch im deutschsprachigen Raum – viele Kinderbücher, obwohl ab Mitte des 18. Jahrhunderts die rein religiöse Botschaft immer mehr von dem von Locke und Rousseau propagierten rationalen Moralismus, bei dem die erzieherische Botschaft in raffiniert ausgearbeiteten Geschichten versteckt wird, verdrängt wurde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch reine Fantasie- und Abenteuergeschichten immer mehr als Kinderliteratur akzeptiert. 1893 erschien in Deutschland erstmals die Jugendschriften-Warte, eine Publikation der Vereinigten Prüfausschüsse, die neu erschienene Kinder- und Jugendbücher beurteilten und Listen empfehlenswerter Bücher herausgab. Diese Publikation hatte in Deutschland sehr weitreichenden Einfluss, was als lesenswerte Literatur galt. Gegen Ende der Weimarer Republik betrug die Auflage der Publikation fast 200.000 Exemplare und war Beilage fast aller Lehrerzeitungen. In ihren Empfehlungslisten legte die Prüfungsausschüsse sehr traditionelle Bewertungskriterien von Kunst und Kindertümlichkeit als Maßstab an. Weit verbreitete Bücher wie etwa die Trotzkopf-Reihe der Emmy von Rhoden, die Publikation der Thekla von Gumpert oder die Nesthäkchen-Serie von Else Ury galten als verderblicher Schund.

Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter (1845) war eines der ersten und auch eines der erfolgreichsten Kinderbücher, das vom Autor selbst illustriert wurden. Auch wenn – oder gerade weil – die erzieherische Botschaft deutlich zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine ganz eigene Komik auf, die jedoch teilweise nicht wahrgenommen wurde.

Historiker sind sich darin einig, dass Lewis Carrolls Geschichten von Alice im Wunderland (1865) als erste vollständig frei von moralistischer Botschaft sind. Carroll parodierte in seinem Werk Watts’ Verse. Im selben Jahr wie Alice erschienen Wilhelm Buschs satirische Max und Moritz-Geschichten. Die nunmehr zunehmend in Vergessenheit geratenden Geschichten zur moralischen Erbauung wurden auch weiterhin vereinzelt parodiert, etwa von Hilaire Belloc (Cautionary Tales, 1907).

[Bearbeiten] Moderne Werke

Überholt ist die Ansicht, Kinder- und Jugendbücher hätten auf bestimmte Themen zu verzichten, da sie sich nicht altersgerecht darstellen ließen. Vielmehr umfasst die Spanne dieselbe Bandbreite wie in der Literatur für Erwachsene. Auch besteht ein immer größeres Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen danach, in Büchern all die gesellschaftlichen und sozialen Themen wieder zu finden, mit denen sie selber konfrontiert sind. Sie möchten auch als Leser ernst genommen werden. Deshalb finden sich in der Literatur Themen wie Tod (Jutta Bauer: Opas Engel; Jutta Richter: Hechtsommer), Selbstmord (Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers), Ausländerfeindlichkeit (Tahar Ben Jelloun: Papa, was ist ein Fremder?), Behinderungen (Rodman Philbrick: Freak), Scheidung der Eltern (Anne Fine: Familien-Spiel) oder der Kampf um Selbstbestimmung (Bali Rai: Bloß (k)eine Heirat).

Zu den Autoren, die immer wieder kontroverse Bücher veröffentlichen und gerade die von der Gesellschaft vielfach schon verloren gegebenen Jugendlichen im Blick haben, gehört Morton Rhue. Aus seinem Werk ragt vor allem der auf tatsächlichen Ereignissen basierende Roman Die Welle heraus, das bekannteste Buch über Rechtsradikalismus unter Jugendlichen. Es bildete auch die Vorlage für ein von Reinhold Tritt verfasstes Theaterstück sowie mehreren Filmen, zuletzt 2008 eine deutsche Adaption durch Dennis Gansel.

Selbstverständlich finden nicht nur diese engagierten, von der Literaturkritik, Pädagogen und Eltern als „wertvoll“ geschätzten Bücher ihr begeistertes Publikum. Vielfach wird dieser Anspruch als aufgesetzt empfunden und deshalb abgelehnt. Kinder und Jugendliche lesen deshalb häufig reine Unterhaltungsgeschichten wie die Reihen Die wilden Hühner von Cornelia Funke oder Der MädchenHasserClub von Christian Bieniek. Sehr beliebt sind vor allem spannende Reihen wie die Gänsehaut-Bücher von R. L. Stine, die von Alfred Hitchcock inspirierten Die drei Fragezeichen oder die schon etwas älteren Fünf Freunde von Enid Blyton. Auch dies kann dabei helfen, einen eigenständigen Geschmack zu entwickeln.

[Bearbeiten] Kinder- und Jugendliteratur als Lehrfach

Kinder- und Jugendliteratur ist auch Lehrfach des Fächerkanons vieler Fachakademien oder -hochschulen für Sozialpädagogik (Ausbildung ErzieherIn). Selbst in der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung hat sich die Kinder- und Jugendliteratur einen festen Platz erkämpft.

[Bearbeiten] Genres

[Bearbeiten] Allgemein

Auch wenn im Gefolge der sehr umfänglichen und sehr erfolgreichen Harry-Potter-Bände so manches Kinder- oder Jugendbuch immer öfter als Roman gehandelt wird, ist die übliche Gestaltungsform in der Kinder- und Jugendliteratur die Erzählung. Insbesondere für Kinder unter zwölf Jahren werden in der Hauptsache Titel verfasst, die aus einer Perspektive die Erlebnisse und Erfahrungen einer Identifikationsfigur oder -gruppe zumeist in einem überschaubaren Zeitabschnitt in chronologischer Abfolge abbilden – dass diese Form durchaus anspruchs- wie gehaltvolle Werke zeitigen kann, beweist u. a. Jutta Richter mit ihren preisgekrönten Erzählungen für Kinder Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen oder auch Der Hund mit dem gelben Herzen. Demgegenüber stehen Buchtitel mit funktionaler Ausrichtung wie die sogenannten Erstlesebücher, deren Geschichten sehr knapp gehalten und in kurzen Sätzen erzählt werden, um das Lesen zu erleichtern. Als Faustregel kann gelten: Je jünger die angesprochene Zielgruppe ist, desto mehr Bilder illustrieren ein Kinderbuch. Auch die Seitenzahlen für die jeweiligen Altersgruppen unterliegen mittlerweile einer gewissen Gesetzmäßigkeit. So weisen Bilderbücher für Kinder bis sechs Jahren in der Regel zwischen 24 und 48 großformatige Seiten auf, in denen naturgemäß die Illustrationen mehr Raum einnehmen als der Text. Illustrierte Bücher für Kinder zwischen sechs und neun Jahren variieren zwischen 64 und 96 Seiten, um dann für die Kinder von elf Jahren auf ca. 180 Seiten und mittlerweile auch darüber hinaus anzuwachsen.

[Bearbeiten] Jugendromane

Jugendromane sind Bücher für eine jugendliche Zielgruppe. Themen sind Dinge, die für Jugendliche relevant sind, wie Schule, Liebe und Verliebtheit, Sport und andere Freizeitbeschäftigungen, aber auch Drogen, Klamotten, Familienleben mit Familienkrisen, der Prozess des Erwachsenwerdens etc. Ein besonderes Merkmal solcher Bücher ist, dass die Hauptpersonen meist Jugendliche sind, zum Beispiel in Büchern wie Tintenherz, Harry Potter und diversen anderen.

Die Grenzen zur (Erwachsenen-)Literatur sind beim Kinder- und Jugendbuch zunehmend fließend. Richteten die Werke von Jules Verne, Karl May oder Jonathan SwiftsGullivers Reisen“ sich zur Zeit ihres Entstehens noch vorwiegend an Erwachsene, gelten sie heute als Jugendliteratur.

Die früher gebräuchlichen strikten Differenzierungen der verschiedenen Zielgruppen, für die ein Roman als geeignet angesehen wird, verschwimmen immer mehr. Dies liegt zum einem daran, dass Kinder immer früher die Reife vorausgehender Generationen erreichen, aber auch daran, dass immer mehr Autoren wie Joanne K. Rowling, Cornelia Funke oder Walter Moers mit ihren vor allem an Jugendliche gerichteten Geschichten zunehmend auch Erwachsene als Leser erreichen. Daneben schreiben renommierte Schriftsteller wie Per Olov Enquist, Isabel Allende, Henning Mankell, Paula Fox oder Joyce Carol Oates für eine jugendliche Leserschaft.

Für Kinder- und Jugendromane gibt es keine Schranken hinsichtlich der Genres, in denen ihre Geschichten erzählt werden. Dies reicht vom Bilderbuch, Märchen und Lyrik über Fantasy, Krimi, Liebesgeschichten und Historienroman bis zum Sachbuch und Comic.

In Japan sind Romane mit Illustrationen im Manga-Stil, sogenannte Light Novels, populär. Einige, wie Rosen unter Marias Obhut oder Die Zwölf Königreiche, werden auch ins Deutsche übersetzt.

[Bearbeiten] Autobiographien

Ein bedeutender Zweig der (Erwachsenen-)Literatur sind des Weiteren Schilderungen von autobiographischen Jugenderlebnissen, in denen Literaten sich selber oder fiktive Charaktere beschreiben, um eine zurückliegende Zeit und den dahinter stehenden Reifeprozess zu behandeln. Dieses ist für gleichaltrige Leser aus nahe liegenden Gründen interessant, auch wenn Handlung und Stil nicht an jugendliche Lesebedürfnisse angepasst sind. Reale Beispiele hierfür Imre Kertesz’ “Roman eines Schicksallosen“,„Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, „Ein Porträt des Künstlers als junger Mann“ von James Joyce oder „Die Kindheit eines Chefs“ von Jean-Paul Sartre, literarische Darstellungen fiktiver Coming of Age-Geschichten sind William GoldingsHerr der Fliegen“ oder Sven RegenersNeue Vahr Süd“.

Häufig erzählten Schriftsteller ihren jungen Lesern ihre eigene Kindheit. Hierzu gehören Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war), Uri Orlev (Die Bleisoldaten), Renate Welsh (Dieda oder Das fremde Kind) und Roald Dahl (Boy. Schönes und Schreckliches aus meiner Kinderzeit). Marjaleena Lembcke verfasste mehrere Romane über ihre Kindheit und Jugend in Finnland – in Als die Steine noch Vögel waren erinnert sie sich an ihren kleinen Bruder Pekka, den viele für sonderbar hielten. Astrid Lindgrens Autobiographie Das entschwundene Land war das einzige Buch, mit dem die beliebte Autorin sich vorwiegend an eine erwachsene Leserschaft richtete.

Einen Sonderfall stellt Das Tagebuch der Anne Frank dar, denn die Autorin war selber noch Jugendliche. Lara Cardella klagte in dem autobiographischen Roman Ich wollte Hosen, den sie als 19-Jährige verfasste, den Chauvinismus und die Rückständigkeit an, die noch heute in Sizilien vorherrschen. Susan E. Hinton verfasste den Roman Die Outsider 1967 im Alter von 16 Jahren und ließ sich dabei von Ereignissen in ihrer Heimatstadt inspirieren. Hannah Green beschrieb in Ich hab Dir nie einen Rosengarten versprochen ihren eigenen Aufenthalt als Teenager in einer „Irrenanstalt“ der 60er Jahre. Die von Per Olov Enquist geschilderten Erlebnisse eines Großvaters mit seinen Enkeln basieren auf tatsächlichen Erlebnissen Enquists (Titel: Großvater und die Wölfe).

[Bearbeiten] Bilderbücher

Kind sucht Bilderbuch aus
Kind sucht Bilderbuch aus

Ab 1830 kennt man in Deutschland den Begriff Bilderbuch als eine Buchform nur für Kinder. Die beiden ersten großen Erfolge stellen Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann sowie Max und Moritz von Wilhelm Busch dar, die mitunter auch als Vorläufer der Comics angesehen werden.

Bilderbücher können bereits für Kleinstkinder entworfen werden.

Sie stellen zumeist den ersten Einstieg für Kleinstkinder dar, ohne dass damit Geschichten verbunden sein müssen. Bilder, in denen etwa anhand bestimmter Motive (Seefahrt, Zoo, Stadt) alle möglichen Szenen zusammengeführt werden, in denen die Kinder dann selber mögliche Geschichten zu den Bildern erfinden können, zeigen sogenannte Wimmelbücher. Bekannteste Zeichner dieser Bilderbuchform sind Ali Mitgutsch und Rotraut Susanne Berner.

Typisch für die Verwendung einer Klapp-, Zieh- und Drehtechnik zur Aufdeckung versteckter Bilder ist etwa Norman Messengers Buch „Stell Dir vor …“, in der Kinder aufgefordert werden, das scheinbar Offensichtliche zu hinterfragen. Wie Messenger, der Motive von Rene Magritte oder Giuseppe Arcimboldo aufgreift, sind bei Mario Giordanos Kunstbilderbüchern ganze klassische Bilder von Monstern oder Tieren abgebildet, um Menschen dieser Altersklasse an Kunst heranzuführen. Grégoire Solotareff veröffentlichte in Zusammenarbeit mit Alain Le Saux „Das kleine Museum“, das knapp 150 Ausschnitte aus Gemälden enthält und dabei Motive von Adler bis Zylinder kompendiert.

Daneben gibt es Bücher, in denen zumeist anhand an Gedichten und Bildern die Sprachkompetenz der Kleinen geschärft werden soll. Sehr erfolgreich in dieser Sparte ist etwa Nadia Budde, deren Bücher Titel tragen wie „Eins, zwei, drei, Tier“ oder „Trauriger Tiger toastet Tomaten“.

Theodor Seuss Geisel mit einigen seiner Bilderbücher, darunter The Cat in the Hat
Theodor Seuss Geisel mit einigen seiner Bilderbücher, darunter The Cat in the Hat

Eher selten haben sie Handlungen wie Die kleine Raupe Nimmersatt von Eric Carle. Für etwas größere Kinder ist das Buch Wo die wilden Kerle wohnen von Maurice Sendak, dessen letzte Geschichte Brundibár auf der gleichnamigen, im KZ Theresienstadt aufgeführten Kinderoper beruht. Gerade letzte Geschichte, die von Mut und Hoffnung handelt, beweist, dass auch diese Bücher den kleinen Lesern einen anderen Blick in die Welt ermöglichen können, ohne sie zu überfordern.

Verschiedene Bildergeschichten (Pettersson und Findus von Sven Nordqvist und Hans de Beers Der kleine Eisbär) wurden bereits erfolgreich für Fernsehserien und Kinofilme adaptiert, wodurch wiederum die Verkaufszahlen der Bücher stiegen.

[Bearbeiten] Kinder- und Jugendcomics

Obwohl der Comic sich mittlerweile zu einer eigenständigen Kunstrichtung entwickelt hat, gilt er vielen immer noch als anspruchsloses Massenprodukt für Kinder und Jugendliche.

Viele Serien haben vor allem junge Leser, obwohl mitunter erst Erwachsene ihre Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit erkennen. Tim und Asterix, Donald Duck und Clever & Smart, Prinz Eisenherz und Superman sind allesamt in den Geschichten (junge) Erwachsene, deren Abenteuer von Menschen jeden Alters gelesen werden, was auch daran liegt, dass viele Zeichner ihre Serien über Jahrzehnte fortführen und dass sie von den erwachsenen Kindern weiter gelesen werden. Diese erkennen zum Teil erst beim späteren Wiederlesen geschichtliche und kulturelle Hinweise, die sie als Kinder nicht entschlüsseln konnten, ohne dadurch weniger Spaß zu haben.

Gerade Kinder mögen auch Fantasie-Gestalten wie Die Schlümpfe oder vermenschlichte Tiere (Bewohner von Entenhausen).

Auch gestatten Reihen wie Percy Pickwick und Valerian und Veronique es Kindern, Krimi, Spionage- und Sciencefiction-Handlungen mitzuerleben, für deren Filmversionen sie zu jung wären.

Kinder waren schon früh Protagonisten in Cartoonstrips, die in Zeitungen abgedruckt wurden. Little Nemo und The Yellow Kid richteten sich aber zu aller erst an Erwachsene, die die Käufer waren. An Kinder richteten sich vor allem die pädagogisch orientierten Max und Moritz Wilhelm Buschs.

Erst allmählich änderte sich dieses. Die Peanuts, Mafalda und Calvin und Hobbes können von Kindern gelesen werden, ohne dass diese freilich das Examplarische und Hintersinnige an den Bildergeschichten erkennen. Mafalda etwa steckt voller Hinweise auf die damals in Argentinien herrschende Militärdiktatur sowie den Kalten Krieg.

Kinderfiguren wie Benni Bärenstark bilden aber nur eingeschränkt realistisch die Lebenswirklichkeit ab. Mit den Beschränkungen dieser Lebensphase muss sich der mit Superkräften ausgestattete Junge nicht abgeben. Der kleine Spirou gewinnt der neuen Perspektive einige reizvolle Elemente gegenüber der Hauptserie ab. Kinder wollen aber auch in erster Linie unterhalten werden, die Geschichten sollen positive, heitere Tendenzen aufweisen. Baru verfasste mit seiner mehrbändigen witzigen Geschichte Die Sputnik-Jahre eine in den 60ern angesiedelte Mischung aus Der kleine Nick und Der Krieg der Knöpfe, der seine kleinen Helden ernst nimmt, aber auch erwachsenen Ansprüchen genügt. Titeuf ist wegen seines ätzenden Witzes eher für Jugendliche gedacht.

Diese können sich an den komischen Erlebnissen von Jeremy Schulze in dem Cartoon Zits und Werner erfreuen, der mit seinen Biker-Freunden erfolgreich gegen sämtliche Autoritätspersonen der Welt opponiert. Spider-Man war der erste jugendliche Superheld und schlug sich zwischen seinen Abenteuern mit Teenager-Problemen wie Selbstzweifeln und Anpassungsdruck herum. Die X-Men sind junge Mutanten und besuchen die Schule von Professor Charles Xavier, von der aus sie den Kampf gegen das Böse in der Welt aufnehmen. Bis dahin sollten allenfalls jugendliche Sidekicks (wie Robin bei Batman) für die Identifikation der Leser sorgen. Ansonsten waren die Nebenfiguren so ausgestaltet, dass sie zwar erwachsen waren, sich aber infantil verhielten (Obelix in Asterix und Obelix, Käptain Haddock in Tim und Struppi, Tunichtgut in Isnogud). Die Jugendabenteuer von Leutnant Blueberry hingegen lassen nicht erkennen, dass der Westernheld mit der Pubertät zu kämpfen gehabt hätte.

Insgesamt sind im Westen Comic-Serien über Kinder und Jugendliche eher selten, wobei aber zuletzt wieder häufig Graphic Novels von der Jugend ihrer Protagonisten erzählen. Im Manga-Bereich, dem produktivsten des Genres, werden zumeist den jugendlichen Konsumenten gleichaltrige Helden präsentiert.

Das Leben jugendlicher Immigranten in den Vororten und ihre Konfrontation mit Rassismus, Drogenmissbrauch und sozialen Spannungen findet sich in dem explosiven Werk des Franzosen Baru. Der amerikanische Alan Moore schuf in seiner Reihe Promethea erstmals einen weiblichen Superhelden im Teenageralter.

Daneben verfassten einige Comic-Autoren auch Schilderungen eigener Erinnerungen. Marjane Satrapi und Craig Thompson geben dem Leser einen Einblick in ihre unglückliche Jugend, die eine im Iran vor und nach der islamischen Revolution sowie im Exil, der andere als unverstandener Sohn einer fundamentalistisch-christlichen Familie in Wisconsin, USA. Beide wurden thematisch und stilistisch beeinflusst von David B. In dessen Reihe Die heilige Krankheit schildert der Franzose seine eigene Jugend, die von der Epilepsie-Erkrankung seines Bruders geprägt war. Für seine Erlebnisse als Kind im Atombomben-zerstörten Japan findet Keiji Nakazawa in Barfuß durch Hiroshima Bilder bedrückender Intensität.

Humorvoll beschreibt hingegen Markus Witzel alias Mawil sein vielfaches Liebesleid sowie sein erfolgloses Bemühen, ein weltberühmter Musiker zu werden.

[Bearbeiten] Jahrbücher

Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörten Jahr- und Sammelbücher sowie illustrierte Jugendkalender zu den auflagenstärksten und einflussreichsten Jugendbüchern. Beispiele sind Der Gute Kamerad, Das Neue Universum, Der Arbeitskamerad, Wunder im Weltraum und Das große Readers Digest Jugendbuch. Diese Bücher bestanden aus einer lockeren Sammlung von kürzeren fiktiven Geschichten (darunter die ersten in Deutschland veröffentlichten Science Fiction Kurzgeschichten), naturkundlichen Sachberichten (vorwiegend über Expedition, fremde Völker, Naturwunder) und technischen Beiträgen (Lokomotiven, Schiffe, Hoch- und Tiefbau, Radio- und Fernsehtechnik).

Die erfolgreichsten Jahrbücher waren reich und sorgfältig illustriert, beinhalteten teilweise seit den zwanziger Jahren Farbtafeln und ausklappbare Explosionsdarstellungen sowie reich geschmückte, stabile Einbände. Der Schriftsatz war, damals eher unüblich, abwechslungsreich und sauber gestaltet und mehrspaltig.

Altersmäßig richteten sich die meisten Jahrbücher an 10- bis 17-Jährige. Vor allem die technischen Beiträge waren oft derart gut recherchiert, dass sie gleichermaßen als „Anregung zum Staunen“ für jüngere Kinder als auch als solide Informationsquelle für junge Erwachsene dienen können.

Seit dem Ende des letzten Jahrbuches Das Neue Universum im Jahr 2002 gibt es keine vergleichbare Literaturgattung für Jugendliche.

[Bearbeiten] Krimis

Um Kriminalgeschichten einigermaßen glaubwürdig erscheinen zu lassen, muss der Detektiv ein gewisses Alter erreicht haben. Nur dann kann er die hierfür nötigen kognitiven Denkarbeiten leisten. Kalle Blomquist, Emil Tischbein, die vier Ermittler von TKKG, Jan als Detektiv und Die drei ??? sind allesamt Jugendliche, lediglich die meisten Reihen von Enid Blyton (etwa Fünf Freunde, Abenteuer-Serie) drehen sich um Kinder. Die Leser hingegen können stets ältere Kinder sein.

Wolfgang Ecke verfasste neben seinen Geschichten um Perry Clifton und Balduin Pfiff in der Reihe Der Club der Detektive viele Rätselgeschichten, an deren Ende er den Leser aufforderte, den Fall selber zu lösen.

Zu den bekanntesten modernen Vertreter des Genres gehört Mats Wahl. Carl Hiaasen, der zahlreiche Krimis für Erwachsene verfasste, veröffentlichte mit Eulen einen unterhaltsamen und lustigen Umweltkrimi für Jugendliche. Mickey Spillane schrieb mit Der Tag, an dem das Meer verschwand eine Geschichte um einen von der Ebbe freigelegten Schatz, hinter den zahlreiche Menschen her sind.

Heutzutage sind auch die Krimis von Agatha Christie und Edgar Wallace sowie jene um Sherlock Holmes für ältere Kinder geeignet.

[Bearbeiten] Liebesgeschichten

Eine Reihe von Romanen befasst sich mit der aufkeimenden Liebe junger Menschen, die sie mitunter gar nicht verstehen oder benennen können. Neugier auf das Unbekannte, Enthusiasmus, Eifersucht und eine bislang unbekannte Intensität von Gefühlen überfordert viele, deren bislang geschätzte Freundschaft sich plötzlich in etwas völlig neues und unbekanntes wandelt. Häufig entsteht auch eine Konkurrenzsituation des bisherigen besten Freundes, der plötzlich nicht mehr soviel Wertschätzung erfährt wie die neue Freundin. Als großes Problem erweist sich auch, wenn das Objekt der Begierde nicht (mehr) dasselbe empfindet und sich einem anderen zuwendet.

Ein Ausnahmefall dürfte dabei Ben sein, der Anna liebt. Er ist in dem Buch von Peter Härtling neun Jahre alt.

Zumeist sind die Protagonisten aber schon Jugendliche. Leo verknallt sich in das seltsame Stargirl und isoliert sich von seinen Freunden. Gunnel Linde lässt in Wie eine Hecke voller Himbeeren ihre Ich-Erzählerin die erste Liebe durchleben sowie den schmerzhaften Prozess, mit ihrem Ende fertig zu werden. Mojsche und Rejsele verlieben sich in Karlijn Stoffels gleichnamigen Roman im Polen des Jahres 1939, weshalb ihre Beziehung durch die Wirren der Geschichte beeinflusst wird.

Die unglückliche Liebe von Werther zu der andersweitig verlobten Charlotte erscheint ihm wie ein unerträgliches Leiden, dem er sich nur durch Selbstmord entziehen zu können glaubt. Ebenfalls tragisch endet das Theaterstück über Romeo und Julia von William Shakespeare.

In Buchreihen wie Die wilden Hühner oder Die wilden Fussballkerle wird das Thema hingegen immer wieder gern humoristisch aufbereitet.

Besonders erfolgreich ist die vor allem von Mädchen gelesene Buchreihe von Stephenie Meyer um die junge Bella Swan, die sich in den Vampir Edward Cullen verliebt. Der zweite Teil Bis(s) zum Abendrot stürmt 2008 die Bestsellerlisten etwa den SPIEGELs.

Mehrere Jugendbücher wurden mittlerweile mit dem DeLiA-Literaturpreis‎ für den besten Liebesroman ausgezeichnet, so Antje Babendererde mit dem ersten Preis 2007 für Libellensommer.

[Bearbeiten] Lyrik

Mit Gedichten und Poesie tun sich Kinder häufig schwer, da sie zu den meisten Texten, die häufig einer Interpretation bedürfen, nur schwer Zugang finden. Es hat sich deshalb eine eigene literarische Gattung Kinderlyrik herausgebildet, für die mittlerweile der Österreichische Staatspreis verliehen wird. Ihre bekanntesten deutschsprachigen Vertreter sind Georg Bydlinski und Josef Guggenmos, dessen Band Was denkt die Maus am Donnerstag vielleicht als der Klassiker der Gattung anzusehen ist. Mit Poetry Slam, einer von Jugendlichen in Form von U20-Slam-Meisterschaften ausgetragenen Lyrikinszenierung, erhält selbstverfasste Lyrik einen Stellenwert in der Jugendkultur.

[Bearbeiten] Phantastische Kinder- und Jugendliteratur

Dieses Genre ist eines der beliebtesten bei kindlichen und jugendlichen Lesern. Es wird auch von Eltern sehr geschätzt, da hierdurch die Phantasie bei den Lesern angeregt wird. Gleichzeitig weisen diese Geschichten häufig Elemente von Abenteuer-, Action- und Coming-of-age-Geschichten auf. Siehe auch Phantastische Kinder- und Jugendliteratur

[Bearbeiten] Sachbücher

Ein nicht zu unterschätzendes Segment bei Kinder- und Jugendbüchern bilden Sachbücher. Diese setzen schon im frühen Kinderalter ein machen diese mit bestimmten Themen bekannt. Erfolgreich ist zum Beispiel die langlebige Reihe „Was ist Was?“.

Dahinter steckt häufig der Wunsch der Eltern, ihren Kindern auch außerhalb der Schule Wissen zu vermitteln. Aktuell haben Autoren wie Gerhard Staguhn oder die Organisatoren der Kinder-Uni sehr großen Erfolg. David Macaulay beschreibt anhand fiktiver Beispiele, wie Kathedralen oder Moscheen gebaut wurden. Peter Sís entwirft aufwendige, zum Teil assoziative Bilderbücher über Tibet oder Charles Darwin („Der Baum des Lebens“). Alois Prinz schreibt wissenschaftlich fundierte, gleichwohl spannende Biographien von Menschen wie Ulrike Meinhof (Lieber wütend als traurig), Hermann Hesse oder Hannah Arendt, die dem Leser die Besonderheiten dieser Persönlichkeiten vermitteln und, obgleich vorrangig an Jugendliche gerichtet, auch Erwachsenen viel Neues erzählen.

Manfred Mai verfasste eine Reihe vielgelobter und unterhaltsamer Geschichtsbücher, die älteren Kinder auf gar nicht trockene Weise eine Einführung geben in Deutsche Geschichte oder Weltgeschichte sowie über die der deutschen Literatur. Der Fernsehjournalist Claus Kleber stellt in Nachrichten, die Geschichte machten – Von der Antike bis heute die Ereignisse der Historie als dpa-Meldungen vor und macht sie Jugendlichen deshalb auf eine Weise erlebbar, die ihnen in der heutigen Medienwelt vertraut ist (LUCHS 233).

Zum wohl relevantesten Bereich des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche, dem Schulbuch, siehe hier.

[Bearbeiten] „Geschlechtsbezogene“ Bücher

Immer noch gibt es verschiedene Buchreihen, die sich ganz speziell an Mädchen wenden. Pferdebücher etwa sind sehr beliebt bei Mädchen im frühen Teenager-Alter. In diesen Büchern geht es hauptsächlich um Mädchenfreundschaften. Dagegen existiert keine Literatur speziell für Jungen. Die erfolgreiche Reihe „Die Wilden Fußballkerle“ wird auch von Mädchen gelesen.

Generell ist in Untersuchungen zum Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen festgestellt worden, dass Mädchen durchaus bereit sind Bücher zu lesen, in denen Jungen die Hauptpersonen sind, während Jungen sich hingegen schwer damit tun, Geschichten zu lesen, deren Heldin ein Mädchen ist.

[Bearbeiten] Kinder- und Jugendliteratur der DDR

Durch die Gründung der DDR nahm der Verlauf der Kinder- und Jugendliteratur eine ganz andere Entwicklung. Dazu trugen die veränderten Marktbedingungen bei, ebenso wie die pädagogischen Konzepte und die Kindheitsbilder. Der Markt bestand aus nur wenigen Verlagen mit Schwerpunkt Kinderbuch, insgesamt gab es 14. Die beiden Markführenden Verlage mit den umfangreichsten Produktionen waren der Verlag Neues Leben (gegründet 1946) und der Kinderbuchverlag (gegründet 1949). Die ersten Jahre bis 1949 erschien durch den Einfluss der Besetzer überwiegend Lektüre aus der Sowjetunion und Veröffentlichung von Schriftstellern, die aus dem Exil zurückgekehrt waren.

Inhaltlich stand die ideologische Erziehung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Sie sollten ganz im Sinne der sozialistischen Gesellschaft geformt und auf den richtigen Weg gebracht werden. Aus diesem Grunde lag der Schwerpunkt auf der Erzählung von Gegenwartsstoffen in Verbindung mit einer positiv eingestellten Hauptfigur, die sich am Ende geläutert in die Strukturen des Kollektivs einfindet. Im Gegensatz zum Westen, in dem das Verständnis für kindliche Freiräume vorherrschte, war in der DDR die Kindheit ganz in die Gesellschaft der Erwachsenen und die sozialistischen Prozessen eingebunden. Ein Roman, der das deutlich widerspiegelt, ist Tinko (1954) von Erwin Strittmatter. Der gleichnamige Junge gerät in den Streit zwischen seinem Großvater, der erbittert um seinen privaten Hof kämpft und seinem Vater, dessen Überzeugung dem Gemeinschaftsbesitz gilt. Am Ende stirbt der Großvater, als Sinnbild für den Untergang des alten Systems.

In den 60er Jahren trat ein Wandel in der Kinder- und Jugendliteratur ein. Die bisherigen ideologischen Grenzen wurden nicht mehr ganz so streng eingehalten. Der Kollektivgedanke trat in den Hintergrund. Stattdessen wurde den Kindern ein Stück weit Individualität gestattet, die kindlichen Freiräume berücksichtigt und es wurden die Schwierigkeiten der jungen Generation gezeigt, die Orientierung in einer Gesellschaft zu behalten, deren Ideologie Lücken aufzuweisen begann.

In den 70er und 80er Jahren ist der Wandel noch deutlicher spürbar. Wurden vorher überwiegend abgeschlossene Erzählungen geschaffen, d. h. Erzählungen, die den jugendlichen Lesern eine positive Lösung anboten, entstanden nun vermehrt Romane, deren Handlungen keine einfachen, schnellen, geradlinigen Lösungen mehr aufweisen. Gegen Ende der DDR war es schließlich auch möglich, ganz offen und kritisch mit den wachsenden Problemen der Gesellschaft in der Kinder- und Jugendliteratur umzugehen. Ein Beispiel hierfür ist Umberto (1987) von Günter Saalmann. Der Roman schildert auf sensible Art und Weise die Geschichte eines sozial verwahrlosten Jungen, der ohne Aussicht zu Entkommen, seinem von Alkoholismus, Gleichgültigkeit und emotionaler Kälte geprägtem Umfeld verhaftet bleibt.

[Bearbeiten] „Altersfreigaben“

Im Gegensatz bei den verpflichtenden Altersfreigaben bei Kinder- und Jugendfilmen (FSK) gibt es im Buchbereich lediglich freiwillige Empfehlungen einiger Verlage bezüglich der geeigneten Altersgrenzen. Im unteren Altersbereich sind dies jährliche Altersstufen, später erfolgen die Abstufungen in Zwei-Jahres-Schritten. Dadurch wird eine komplexe Differenzierung ermöglicht, die gleichwohl dem Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes anzupassen ist. Gibt es eine Empfehlung, sollte diese auf der Seite zum Buch angegeben werden.

Bücher, die im Allgemeinen als für Zwölfjährige geeignet angesehen werden, gelten als Jugendbücher.

[Bearbeiten] Übertragung in andere Medien

Eine wichtige Rolle bei der Vermarktung von Kinder-/Jugendbüchern spielen die immer zahlreicheren Buch- Verfilmungen, deren Erfolg auch die Verkaufszahlen der Vorlagen beeinflusst.

Auch in Deutschland werden immer mehr Adaptionen vorgenommen. Allein im zweiten Halbjahr 2007 erlebten Der kleine König Macius, Die drei Räuber, Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel, Toni Goldwäscher und Max Minski und ich ihre Kino- Aufführung.

Diverse Bücher lieferten zudem Vorlagen für Fernsehserien und Hörspiele.

Darüber hinaus erschienen Comic- Varianten, etwa von Der kleine Hobbit, Der Wind in den Weiden oder Herman Melvilles Moby Dick, die Will Eisner, einer der bekanntesten Autoren des Genres, vornahm.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

In Deutschland ist der Deutsche Jugendliteraturpreis der renommierteste Preis. Daneben gibt es den LUCHS, La vache qui lit, den Preis der Jury der jungen Leser, den Weilheimer Literaturpreis und den Buxtehuder Bullen. Die „Autorengruppe deutschsprachige Krimiliteratur - Das Syndikat“ verleiht jährlich den Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugend-Krimi. Zudem werden einmal im Monat Die besten 7 Neuerscheinungen vom Deutschlandfunk gekürt.

In der Schweiz wird alle zwei Jahre der Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis verliehen.

Vergleichbar mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ist in Amerika die Newbery Medal. Im Commonwealth wird die Carnegie Medal verliehen für Werke, die auf Englisch geschrieben wurden.

Seit 1979 wird der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen.

Gleich vier Jugendliteraturpreise wurden dem Andenken der schwedischen Kinder- und Jugendbuchautorin Astrid Lindgren gewidmet: der Astrid-Lindgren-Preis für schwedische, der gleichnamige Astrid-Lindgren-Preis für deutsche Werke, der international vergebene Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis sowie der Samfundet De Nios Astrid Lindgren-pris der schwedischen Literaturakademie Samfundet De Nio.

Die bedeutendste internationale Auszeichnung ist der Hans Christian Andersen Award.

Weitere Kinder- und Jugendliteraturpreise werden in der entsprechenden Kategorie erfasst (siehe dazu unten).

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Theodor Brüggemann, Otto Brunken (Hrsg.): Handbuch der Kinder- und Jugendliteratur von 1570 bis 1750. Metzler, Stuttgart 1991. ISBN 3-476-00611-5
  • Gabriele Dreßing: Zwischen Bibel und Bilderbuch. Religiöse Kinder- und Jugendliteratur im Spiegel des Katholischen Kiner-und Jugenbuchpreises. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2004. ISBN 3-86110-371-0
  • Hans-Heino Ewers: Literatur für Kinder und Jugendliche. Eine Einführung in grundlegende Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems Kinder- und Jugendliteratur. Fink, München 2000. ISBN 3-8252-2124-5
  • Carsten Gansel: Moderne Kinder- und Jugendliteratur. Ein Praxishandbuch für den Unterricht. Cornelsen, Berlin 1999. ISBN 3-589-21152-0
  • Susanne Gaschke: Hexen, Hobbits und Piraten – Die besten Bücher für Kinder. Fischer 2002. 300 S. ISBN 9783421056689.
  • Gabriele von Glasenapp, Michael Nagel: Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum Dritten Reich. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1996. ISBN 3476014134.
  • Petra Josting, Walter Fähnders (Hrsg.): „Laboratorium Vielseitigkeit“. Zur Literatur der Weimarer Republik. Bielefeld 2005. ISBN 3-89528-546-3 (enthält u. a. 13 Beiträge über die Kinder- und Jugendliteratur der Weimarer Republik).
  • Winfried Kaminski: Antizipation und Erinnerung. Studien zur Kinder- und Jugendliteratur in pädagogischer Absicht. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1992. ISBN 3476450201
  • Helga Karrenbrock: Märchenkinder - Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur der Weimarer Republik. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1995. ISBN 3476450686
  • Helga Karrenbrock: "Revolution im Bücherschrank der Kinder". Zur Synchronisierung von Kindheit in den Kinderromanen der Neuen Sachlichkeit. In: Gesellschaftliche Modernisierung und Kinderliteratur. Hrsg. Reiner Wild. St. Ingbert: Röhrig 1997, S. 124-139
  • Helga Karrenbrock: ‚Familienbande’. Eltern und Kinder in der neuen Kinderliteratur der Weimarer Republik. In: Familienszenen in der Kinderliteratur. Hrsg. Inge Wild und Hans Heino Ewers. Weinheim, München: Juventa 1999, S. 95-111
  • Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840-1950. Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen in deutscher Sprache. J.B. Metzler Verlag 1990-1997.
  • Bettina Kümmerling-Meibauer: Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Ein internationales Lexikon. 3 Bde. Metzler, Stuttgart 2004. ISBN 3-476-02021-5
  • Christoph Launer mit Heinricht Pleichta: Was sie gerne lasen. Streifzüge durch 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur. Arena. Würzburg. 1999.
  • Dorothee Markert: Momo, Pippi, Rote Zora... was kommt dann? Leseerziehung, weibliche Autorität und Geschlechterdemokratie. Ulrike Helmer, Königsstein 1998. ISBN 3927164674
  • Rainer Strzolka mit Gabriele Kucher: Zur Entwicklung und Verbreitung deutsch- und fremdsprachiger Kinder- und Jugendliteratur. Ausgewählte Beispiele. - In: DFW Dokumentation Information 29.1981.3/4, 73-92; 5/6, 139-159; 30.1982.2/3, 55-61
  • Reiner Wild (Hrsg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2002. ISBN 3476019020

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Allgemein

[Bearbeiten] Historisches

[Bearbeiten] Didaktisches

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