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Fallschirmjäger – Wikipedia

Fallschirmjäger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

US-amerikanischer Fallschirmjäger
US-amerikanischer Fallschirmjäger

Fallschirmjäger sind der Teil der Luftlandetruppen einer Streitkraft, deren originäre Hauptaufgabe nach erfolgtem Absetzen der überwiegend infanteristische Kampf gegen feindliche Kräfte ist. Die Luftlandung kann mittels Fallschirmsprung oder Hubschraubern durchgeführt werden, wobei meist nur solche Einheiten als Fallschirmjäger bezeichnet werden, die tatsächlich mit einem Fallschirm ihr Zielgebiet erreichen.

In vielen Armeen bildet die Fallschirmjägertruppe eine eigene Truppengattung innerhalb der Infanterie eines Heeres. Im deutschen Heer bilden die Fallschirmjäger eine eigene Truppengattung innerhalb der zu den Kampftruppen zählenden Infanterie. Verwandt mit den Fallschirmjägern sind andere luftbewegliche Kampftruppen, die organischer Teil anderer Truppengattungen, aller Teilstreitkräfte oder militärischer Organisationsbereiche sein können.

Kampfschwimmer und andere Spezialisten, die zwar eine Fallschirmsprungausbildung und auch den infanteristischen Kampf führen, aber nicht zu einer Fallschirmjägereinheit gehören, gelten nach Selbstverständnis der Fallschirmjäger nicht als Fallschirmjäger und umgekehrt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung

US-amerikanische Soldaten springen bei einer Übung aus einer C-130
US-amerikanische Soldaten springen bei einer Übung aus einer C-130

Fallschirmjäger haben neben der regulären infanteristischen Ausbildung eine spezielle militärische Zusatzausbildung, die sie zur Luftlandung insbesondere durch Fallschirmsprung befähigt. Aufgrund der besonderen Anforderungen dieser Truppengattung gehören eine umfangreiche Waffen- und Schießausbildung sowie Sonderlehrgänge unter verschiedenen klimatischen und einsatznahen Bedingungen zum Ausbildungsprogramm. Fallschirmjäger können einige Zeit auf sich alleine gestellt kämpfen. Aus diesem Grund stellen besonders der Kampf in der Tiefe, also hinter den feindlichen Linien, und der Jagdkampf Ausbildungsschwerpunkte dar. Ein großer Anteil der Fallschirmjäger durchläuft Einzelkämpfer- und Häuserkampflehrgänge, um ein möglichst breites Einsatzspektrum bewältigen zu können. Innerhalb der NATO-Mitgliedsländer gibt es enge Kooperationen, bis hin zum personellen Austausch mit ausländischen Fallschirmjägereinheiten. Oft durchlaufen deutsche Fallschirmjäger auch die Sprungausbildung anderer Armeen und werden an den jeweiligen Waffen der Bündnispartner ausgebildet.

[Bearbeiten] Geschichte

Ein Mitglied der 101. US-Luftlandedivision beim Aufsetzen
Ein Mitglied der 101. US-Luftlandedivision beim Aufsetzen

[Bearbeiten] Aufbau

Am 14. April 1889 wurde der erste militärische Absprung aus 1.000 m Höhe aus einem Gasballon von Charles Leroux in Berlin-Schöneberg vorgeführt. Den ersten Einsatz von Fallschirmjägern plante der US-Generalmajor William Mitchell für 1919, um die deutschen Truppen hinter der Frontlinie bekämpfen zu können. Das Kriegsende im November 1918 kam diesen Plänen zuvor.

[Bearbeiten] 1918-1945

[Bearbeiten] Rote Armee

Am 2. August 1930 übten die ersten Fallschirmjäger der Roten Armee bei Moskau. Die Gründer der Fallschirmjägertruppe in der UdSSR wurden 1937 während der Säuberungswelle Stalins hingerichtet. Dadurch verzögerte sich der Aufbau dieser Truppengattung in der Sowjetunion.

[Bearbeiten] Wehrmacht

Der deutschen Wehrmacht wurde der Erfolg der sowjetischen Fallschirmjägertruppe bekannt, und sie baute eine solche selbst auf. Die Rekrutierung erfolgte in der Wehrmacht sehr elitär. So wurden in der Anfangsphase des Aufbaus nur Soldaten als Fallschirmjäger eingesetzt, die sich zuvor als Infanterist bewährt hatten. Die Ausbildung war langwierig und hart, schuf aber eine Truppe, die durch bestmögliche infanteristische Fähigkeiten gekennzeichnet war. Am 29. Januar 1936 wurde in Stendal die erste deutsche Fallschirmjägertruppe gegründet. Auf dem Fliegerhorst Stendal-Borstel befand sich in der Folge die erste deutsche Fallschirmjägerschule sowie der Standort des Fallschirmjägerregiments 1. Der erste Einsatz im Zweiten Weltkrieg war die Errichtung eines Brückenkopfes in Norwegen am 9. April 1940. Im Westfeldzug eroberten deutsche Fallschirmjäger das belgische Fort Eben-Emael und ermöglichten so den Durchbruch nach Frankreich. Die letzte große deutsche Luftlandeoperation des Zweiten Weltkrieges sollte die Luftlandeschlacht um Kreta sein. Nach dem Erfolg dieser „Operation Merkur“, der allerdings mit sehr hohen Verlusten erkauft war, wurde die geplante Einnahme Maltas durch Luftlandetruppen nicht mehr durchgeführt. Hitler persönlich verbot weitere große Luftlandeoperationen.

Nach Abschluss der Operation Merkur kam es zu bis heute heftig umstrittenen so genannten Sühnemaßnahmen bzw. Repressalien von deutscher Seite als Antwort auf Partisanenaktionen, welche in dieser Form gegen das Völkerrecht verstießen. So erschossen deutsche Soldaten am 2. Juni 1941 nach Anschlägen auf verwundete Fallschirmjäger eine unbekannte Anzahl männlicher Bewohner des Ortes Kondomari. Umstritten ist bis heute auch die völkerrechtliche Bewertung der Hinrichtungen. Heutzutage werden sie mehrheitlich als Kriegsverbrechen angesehen. Kritiker dieser Sichtweise argumentieren, dass heutige rechtliche und ethische Maßstäbe nicht rückwirkend angewandt werden dürften und die damalige internationale Rechtsauslegung solche Repressalien durchaus als Möglichkeit anerkannte. Unklar bleibt allerdings auch unter Berücksichtigung dieser Position, ob die Repressalie rechtmäßig zustande kam und verhältnismäßig war.

Die deutschen Fallschirmjäger wurden in der Folge an vielen Brennpunkten des Krieges als Elitetruppe im infanteristischen Einsatz verwendet. Besonders bekannt wurde die Schlacht um Monte Cassino in Italien 1944, bei der die deutsche Wehrmacht unter maßgeblicher Beteiligung der Fallschirmjägertruppe ihre Stellungen gegen eine starke Übermacht der Alliierten von Januar bis Mai hielt. Deren Vormarsch auf Rom konnte somit längere Zeit verzögert werden. Am 12. September 1943 befreiten deutsche Fallschirmjäger des Fallschirmjäger-Lehrbataillons im Rahmen der Kommandooperation Eiche in einem Luftlandehandstreich mit Lastenseglern den auf dem Gran Sasso von königstreuen italienischen Truppen gefangengehaltenen Duce Benito Mussolini. Entgegen der von der Waffen-SS verbreiteten Version der Ereignisse war der SS-Offizier Otto Skorzeny lediglich als Beobachter im Auftrag Hitlers an dieser Fallschirmjägeroperation beteiligt.

[Bearbeiten] Alliierte

Während die Deutschen im Zweiten Weltkrieg nach der Eroberung Kretas keine weiteren Luftlandeoperationen größeren Stils mehr durchführten, begannen die westlichen Alliierten gerade mit dem Aufbau von Luftlandetruppen. Die Amerikaner setzen erstmals im Juli 1943 in Sizilien Fallschirmjäger ein. Die größten Luftlandeunternehmen fanden dann im Rahmen der Invasion in der Normandie (Operation Overlord), später bei der teilweise misslungenen Operation Market Garden sowie im Frühjahr 1945 am Rhein (Operation Varsity) statt.

[Bearbeiten] Einsatzgrundsätze

Verbringung: Fallschirmjäger werden typischerweise durch eine Luftlandung an den Einsatzort gebracht. Diese erfolgt meist durch Fallschirmabsprung. Abhängig von der militärischen Nutzbarkeit können Fallschirmjägereinheiten aufgrund ihrer leichten Ausrüstung auch ohne Absprung zum Einsatz gebracht werden. Dazu werden sie mittels Hubschraubern oder (selten) Lastenseglern abgesetzt. Fallschirmjäger können im Bedarfsfall auch nicht-springende Spezialisten, wie z. B. einen Aufklärungsspezialisten oder einen EOD-Spezialisten durch Tandemsprung ins Einsatzgebiet bringen. Alternativ werden Fallschirmjäger wie alle Infanterietruppen durch unterschiedliche Formen des Eindringens (Infiltration) in das gegnerische Gebiet gebracht.

Kampf: Am Einsatzort kämpfen die Fallschirmjäger wie normale Infanteristen. Als Infanterieeinheit eignen sie sich besonders für den Orts- und Häuserkampf sowie den Waldkampf. Eine spezielle taktische Herausforderung für den Fallschirmjägereinsatz stellt die natürliche Grenze der Tragfähigkeit eines Menschen dar, da die gesamte Ausrüstung für den Einsatz durch die Soldaten nach der Landung „am Mann“ bewegt werden muss. Dabei wird nicht selten Ausrüstung getragen, die das eigene Körpergewicht des Soldaten erreicht. Der Einsatz von Fallschirmjägern bzw. allgemein Luftlandetruppen folgt im wesentlichen folgenden taktischen Ansätzen:

  • Einsatzgruppen-Taktik: In dieser Einsatzform werden Fallschirmjäger durch Panzertruppen verstärkt, da sie durch ihre relativ leichte Bewaffnung verwundbar sind und isoliert nur wenig Feuerkraft entfalten können. Die Fallschirmjäger wirken ebenfalls eng mit luftlandefähigen Kampfunterstützungstruppen sowie luftlandefähigen Einsatz- und Führungsunterstützungstruppen anderer Truppengattungen zusammen. Nach diesem Muster war z. B. die ehemalige 1. Luftlandedivision der Bundeswehr konzipierte, die mechanisierte Truppen führte.
  • Luftsturm-Taktik: Luftsturm-Truppen bzw. die Luftkavallerie sind Infanterieverbände – nicht ausschließlich Fallschirmjäger –, die oft mittels Hubschrauber luftbeweglich sind. Sie sind durch ihre Ausstattung mit Unterstützungsmitteln und durch ihre Bewaffnung dennoch schlagkräftige Einheiten. Zur Bewaffnung gehören leichte Geschütze, Maschinenkanonen und Lenkwaffen. Die Hubschrauber können zusätzlich Feuerunterstützung liefern.
  • Kommandooperationen: Diese werden meist zur Lösung strategisch entscheidender Aufgaben, zum Angriff auf strategische Einzelziele oder isoliert von einer kriegerischen Auseinandersetzung z. B. präventiv, durchgeführt. Im Gegensatz zur Verdeckten Operation ist die Kommandooperation in der Regel Teil einer regulären Kriegsführung, die Grenzen sind allerdings fließend. Die charakteristischen Stärken der Fallschirmjägertruppe, die in den kleinen, flexibel und eigenständig operierenden Einheiten im Jagdkampf liegt, kommt hier besonders zum Tragen. Unkonventionelle Gefechtsführung und insbesondere das taktische Überraschungsmoment sind hierbei äußerst effiziente und effektive Komponenten einer „kleinen“ Kriegsführung. In der Regel werden solche Einsätze in Zugstärke - bis 45 Fallschirmjäger mit Fallschirm(LL)-Pioniertrupp, Fallschirm(LL)-Sanitätstrupp und Fallschirm-(LL)Fernmeldetrupp - durchgeführt, die eigenständig und auftragsorientiert den Kampf im rückwärtigen Feindraum führen.

Entsetzung: Bedingt durch den Mangel an Nachschub und Ersatz sind Luftlandetruppen nach einer Landung im Feindgebiet besonderen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt und müssen nach wenigen Tagen des Einsatzes durch andere Truppen entsetzt werden. Im Idealfall haben sie zum Entsetzungszeitpunkt einen Brückenkopf gebildet, so dass die Ablösung durch nachrückende Kampftruppen auf dem Landweg möglich ist. Kommandotrupps und Luftsturm-Truppen können aber auch durch Heeresflieger aufgenommen und rückverlegt werden.

[Bearbeiten] Tradition und Korpsgeist

Deutsches Fallschirmspringerabzeichen in Stufe I – Bronze
Deutsches Fallschirmspringerabzeichen in Stufe I – Bronze

Die Tätigkeit als Fallschirmspringer verlangt ein erhöhtes Maß an physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, da der Absprung aus Luftfahrzeugen verbunden mit dem darauf folgenden infanteristischen Einsatz immer eine erhebliche körperliche Belastung darstellt. Freiwilligenanteil und Leistungsbereitschaft sind oft überdurchschnittlich hoch. In vielen Fällen haben Mitglieder von Spezialeinheiten eine Fallschirmspringerausbildung durchlaufen. In der Bundeswehr, wie auch in den meisten anderen Armeen der Welt, ist sogar für die eigentliche Sprungausbildung eine spezielle, freiwillige Meldung (fallschirmsprungwillig) notwendig. Dies prägt den Korpsgeist der meisten Fallschirmjägereinheiten nachhaltig und so sind Fallschirmjäger in allen Armeen der Welt für ihr elitäres Selbstbild und ihren hohen Korpsgeist bekannt. Oft werden Fallschirmjägereinheiten und -Verbände als Eliteverbände der jeweiligen Streitkräfte angesehen. Wie kaum eine andere Truppengattung üben die Fallschirmjäger seit jeher im inter- und multinationalen Rahmen (so ist die deutsch-französische Luftlandeübung „Kolibri“ in den fünfziger Jahren wahrscheinlich das erste internationale Großmanöver überhaupt gewesen, an dem die junge Bundeswehr teilnahm). Nahezu alle Fallschirmjäger weltweit tragen das bordeauxfarbene Barett als Zeichen ihres besonderen Status. Der Legende nach färbte sich das ursprünglich grüne Barett eines englischen Fallschirmjägers nach einer harten Landung mit einhergehender blutender Kopfverletzung rot. Seitdem gilt das bordeauxrote Barett als Symbol für die besonderen Gefahren, denen die Fallschirmjäger begegnen.

[Bearbeiten] Fallschirmjäger in der Bundeswehr

Barettabzeichen der Fallschirmjäger der Bundeswehr
Barettabzeichen der Fallschirmjäger der Bundeswehr
Deutscher Fallschirmjäger während des Somaliaeinsatzes 1993
Deutscher Fallschirmjäger während des Somaliaeinsatzes 1993
Fallschirmjäger der Saarlandbrigade während einer Parade in Paris, Juli 2007
Fallschirmjäger der Saarlandbrigade während einer Parade in Paris, Juli 2007

Die deutschen Fallschirmjäger gehören der Kampftruppe der deutschen Bundeswehr an und bilden mit Jägern und Gebirgsjägern den Truppengattungsverbund der Infanterie.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Luftlandetruppen und damit auch die Fallschirmjägertruppe der Bundeswehr wurde am 3. Juli 1956 als 1. Luftlandedivision aufgestellt. Vorgängerverband war die 106. Luftlandebrigade. Zunächst wurden die späteren Luftlandebrigaden 25 („Schwarzwaldbrigade“) und 26 („Saarlandbrigade“) aufgestellt. Anfangs wurden die Brigaden noch als Fallschirmjägerbrigade bezeichnet. Anfang 1970 folgte die Aufstellung der Luftlandebrigade 27, die mittlerweile gemeinsam mit der Panzergrenadierbrigade 31 in der Luftlandebrigade 31 aufgegangen ist. Die Fähigkeit zur Panzerabwehr wurde 1991 mit der Anschaffung des luftverlegbaren Waffenträgers Wiesel verbessert. 1993 waren Fallschirmjäger unter den ersten deutschen Kontingenten, die an Auslandseinsätzen teilnahmen (siehe Deutscher Unterstützungsverband Somalia). Seitdem haben Fallschirmjägereinheiten an beinahe allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen. Die 1. Luftlandedivision wurde 1994 aufgelöst und zunächst zum Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division umgegliedert. Die Luftlandebrigade 25 wurde in der Folge zum Kommando Spezialkräfte umgegliedert und schied somit aus der Truppengattung aus. Die verbleibenden Luftlandebrigaden werden seit 2001 durch die neu aufgestellte Division Spezielle Operationen geführt.

[Bearbeiten] Ausblick

Als hochmobiler Anteil der Infanterie haben die Fallschirmjäger in den meisten westlichen Armeen ebenso in der Bundeswehr in den letzten Jahre auf Grund der veränderten Sicherheits- und Einsatzlage an Bedeutung gewonnen. Auch durch die gestiegene Notwendigkeit der „Operationen gegen irreguläre Kräfte“ im Rahmen der asymmetrischen Kriege im erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr sowie der steigenden Wahrscheinlichkeit von nationalen Einsätzen zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Krisengebieten kommt den Fallschirmjägern zukünftig weiterhin eine große Bedeutung zu.

[Bearbeiten] Ausbildung

In der deutschen Bundeswehr sind Fallschirmjäger oft freiwillige Zeit- und Berufssoldaten oder Wehrpflichtige mit freiwillig längerer Dienstzeit, bedingt durch die lange Ausbildungszeit. Die Ausbildung umfasst grundsätzlich folgende Teile:

  • Sprungausbildung: Die eigentliche Fallschirmsprungausbildung erfolgt für alle deutschen Fallschirmjäger an der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt. Hier werden auch viele Fallschirmjäger verbündeter Nationen, die teilweise aus Kostengründen keine eigenen Luftlandeschulen mehr betreiben, ausgebildet. Die Sprungausbildung wird identisch für andere luftlandefähige Truppen durchgeführt. Der Springerlehrgang (mit automatischer Fallschirmöffnung) wird mit 5 Fallschirmsprüngen abgeschlossen. Nur bei Teilnahme an allen 5 Sprüngen (im Regelfall drei Reihensprünge, ein Sprung mit Waffe und Gepäck sowie ein Nachtsprung) wird das Fallschirmspringerabzeichen (in Stufe Bronze) verliehen. Das Fallschirmspringerabzeichen in der Stufe I (Bronze) erwirbt man durch Bestehen des 3½-wöchigen Fallschirmspringerlehrgangs. Die Stufen II (Silber) für 20 Sprünge und III (Gold) für 50 Sprünge werden nach Anzahl der absolvierten Sprünge verliehen.
  • Infanterieausbildung: Die Sprungausbildung befähigt noch nicht zu einem Einsatz als Fallschirmjäger. Für die infanteristische Ausbildung ist die Infanterieschule in Hammelburg federführend.

[Bearbeiten] Organisation

Die meisten deutschen Fallschirmjäger sind in der Division Spezielle Operationen zusammengefasst. Folgende Einheiten werden zum Kern der Fallschirmjägertruppe gezählt und bestehen größtenteils aus Fallschirmjägern:

Auch an der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt dienen überwiegend Fallschirmjäger. Daneben sind Fallschirmjäger in den Brigadestäben der zur Zeit noch zwei Luftlandebrigaden anzutreffen, sowie in der Infanterieschule des Heeres. Fallschirmjäger dienen aber auch wie alle anderen Angehörigen anderer Tuppengattungen in „besonderen“ Verwendungen. Dazu zählen z. B. die Verwendungen in Ministerien, Divisions- oder Korpsstäben, als Militärattachés oder als Angehörige von Ersatzbataillonen etc. In jedem Fall sind nicht alle Angehörigen einer Luftlandeeinheit oder Luftlandedivision auch nach erfolgter Sprungausbildung Fallschirmjäger, sondern meist nur die besonders für den infanteristischen Kampf befähigten Kampftruppen. Eine Ausnahme bilden dabei die Fernspäher oder die Spezialkräfte, die jeweils Teil einer eigenen Truppengattung sind.

Die deutsche Luftkavallerie wird vor allem durch das Jägerregiment 1 repräsentiert und ist daher nicht Teil der Fallschirmjägertruppe, sondern der Jägertruppe.

[Bearbeiten] Erkennungszeichen

Taktisches Zeichen der NATO-Fallschirmjäger
Taktisches Zeichen der NATO-Fallschirmjäger

Das Barett ist wie international üblich bordeauxrot. Das Barettabzeichen der Bundeswehr zeigt einen stürzenden Adler, der auch im Verbandsabzeichen der Division Spezielle Operationen abgebildet ist. Waffenfarbe ist wie bei allen Infanteriekräften, zu denen auch die deutschen Fallschirmjäger gehören, Jägergrün. Taktisches Zeichen ist das Andreaskreuz als Grundzeichen für die Infanterie sowie ein stilisierter Fallschirm als Symbol für die Luftlandefähigkeit.

[Bearbeiten] Traditionspflege und Kritik

Offiziell bezieht sich das Traditionsverständnis nicht auf die Wehrmacht, sondern beginnt neben der Bezugnahme auf Einzelereignisse erst mit der Gründung der Bundeswehr. Obwohl die Traditionspflege sowohl in der politischen Führung der Bundeswehr als auch in der deutschen Öffentlichkeit durchaus umstritten ist, finden trotzdem auch heute noch die soldatischen Leistungen der als „alte Adler“ bezeichneten Fallschirmtruppe der Wehrmacht besonderen Respekt und Anerkennung innerhalb der (bundes-)deutschen Fallschirmjäger. Man könnte durchaus sagen, die Fallschirmjägertruppe würde ihre (inoffizielle) Tradition durchgängig bis 1936 zurückverfolgen. So werden unter anderem auch heute noch „Leistung und Opferbereitschaft“ der Fallschirmjäger auf Kreta weitgehend unkritisch und unpolitisch als soldatisch vorbildhaft gewürdigt. Hier steht die besondere militärische Leistung der nur leicht bewaffneten deutschen Fallschirmjäger (ohne eingeplante Verstärkung, die per Schiff eintreffen sollte, aber von der Royal Navy abgefangen wurde) gegenüber teilweise mit gepanzerten Fahrzeugen und besonders befestigten Stellungen ausgestatteten Feindtruppen im Vordergrund. Den hierbei gefallenen Soldaten wird, je nach Vorgesetztem mehr oder weniger inoffiziell, im Rahmen des sogenannten „Kretatages“ am 20. Mai gedacht. Traditionsverbände wie der Bund Deutscher Fallschirmjäger, der sich aus gedienten Fallschirmjägern zusammensetzt, beteiligt sich auch an alten Fallschirmjägerkriegsschauplätzen aus dem Zweiten Weltkrieg mit der Grab- und Traditionspflege. Daneben existiert eine für Fallschirmjäger eingerichtete Hempel-Stiftung, die mit Geldern unproblematisch helfen und kameradschaftliche Aspekte unterstreichen soll.

Als Indiz für die überwiegend konservative Traditionspflege kann auch die Spendensammlung der Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 271 in Iserlohn in den 1980er Jahren zur Wiedererrichtung des Glockenspiels der Potsdamer Garnisonkirche gewertet werden. Diese sammelte von 1984 bis 1987 fast 500.000 DM Spenden, unter anderem vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, und stifteten das Glockenspiel nach der Deutschen Wiedervereinigung der Stadt Potsdam. Die Garnisonkirche ist wegen des „Tages von Potsdam“ umstritten. Auch in Österreich erfolgt durch die Veteranenverbände eine weitgehend ungebrochene Traditionspflege, so wurde 1954 in der Nähe von Feldbach in der Steiermark ein großes Denkmal errichtet.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

Sören Sünkler: Die Spezialverbände der Bundeswehr. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 3613025922

[Bearbeiten] Weblinks

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