Kreis Uslar

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Basisdaten
Bundesland:	Niedersachsen
ehem. Regierungsbezirk:	Hildesheim
ehem. Kreisstadt:	Uslar
Fläche:	348,83 km² (1900) 348,89 km² (1910)
Einwohner:	18.524 (1. Dezember 1900) 20.712 (1. Dezember 1910)
Bevölkerungsdichte:	53 Einwohner pro km² (1900) 59 Einwohner pro km² (1910)
Städte:	1 (Uslar, 1910)
Gemeinden:	32 Landgemeinden, zusammen 7 Guts- und Forstbezirke (1910)
Kfz-Kennzeichen:	I S
Lage des Kreises in der ehemaligen Provinz Hannover (1905)

Der Kreis Uslar ist ein ehemaliger Landkreis in der ehemaligen preußischen Provinz Hannover im heutigen Süden Niedersachsens in Deutschland. Er gehörte dem Regierungsbezirk Hildesheim an und war dort der kleinste Kreis. Kreisstadt war Uslar.

Der Kreis hatte knapp 349 km² und umfasste die heutigen Gemeinden Uslar und Bodenfelde, das heute zum Landkreis Göttingen gehörende Adelebsen sowie die heutigen Holzmindener Stadtteile Neuhaus im Solling und Silberborn als auch das heute im Landkreis Holzminden liegende Lauenförde. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnten ca. 18.500 Einwohner im Kreisgebiet

Der Kreis wurde am 1. April 1885 gegründet. Er ging im Zuge der Gebietsreform der preußischen Provinz Hannover durch Zusammenlegung der Ämter Uslar (vorher dem Kreis Einbeck angehörig) und Nienover, Lauenförde sowie dem adeligen Gericht Adelebsen hervor. Der Kreis Uslar wurde am 1. Oktober 1932 dem Kreis Northeim mit Verwaltungssitz Northeim eingegliedert. Dies geschah im Rahmen einer kurzfristig vom preußischen Minister des Inneren unter der Papen-Regierung ausberufenen Verwaltungsreform vom 1. August 1932 unter Protest und gegen den Willen der Uslarer Bevölkerung. Grund für den Protest war u.A. die wirtschaftliche Stabilität des Kreises (anders als der damalige Kreis Northeim) und die Identifikation der Einwohner mit ihrem Kreis. Deshalb gab es auch mehrfach vergebliche Versuche (Drittes Reich, nach dem 2. Weltkrieg), den Kreis wiederherzustellen. Da viele Behörden nach Northeim dadurch abwanderten, verlor Uslar seinen Charakter als Beamtenstadt und wandelte sich seinerzeit zu einer Industriestadt.

Der Kreis grenzte im Uhrzeigersinn an den Landkreis Einbeck, den alten Kreis Northeim, den alten Landkreis Göttingen, den Landkreis Münden (alle zur preußischen Provinz Hannover), den hessischen Landkreis Hofgeismar (zur preußischen Provinz Hessen-Nassau), den alten Kreis Höxter (zur preußischen Provinz Westfalen) sowie an den Landkreis Holzminden (zum Herzogtum Braunschweig).

[Bearbeiten] Gemeinden

Folgende Gemeinden gehörten dem Kreis Uslar an:

Ort	Status	Einwohner (1. Dezember 1910)	heute zu	heutige Gemeinde	heutiger Landkreis
Adelebsen	Gutsbezirk	337	Adelebsen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Adelebsen	Landgemeinde	1.138	Adelebsen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Ahlbershausen	Landgemeinde	242	Ahlbershausen	Stadt Uslar	Northeim
Allershausen	Landgemeinde	371	Allershausen	Stadt Uslar	Northeim
Barterode	Landgemeinde	722	Barterode	Flecken Adelebsen	Göttingen
Bodenfelde	Landgemeinde	1.706	Bodenfelde	Flecken Bodenfelde	Northeim
Bollensen	Landgemeinde	459	Bollensen	Stadt Uslar	Northeim
Delliehausen	Landgemeinde	575	Delliehausen	Stadt Uslar	Northeim
Dinkelhausen	Landgemeinde	403	Dinkelhausen	Stadt Uslar	Northeim
Eberhausen	Landgemeinde	233	Eberhausen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Erbsen	Landgemeinde	212	Erbsen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Eschershausen	Landgemeinde	315	Eschershausen	Stadt Uslar	Northeim
Fehrlingsen	Landgemeinde	79	Asche	Stadt Hardegsen	Northeim
Fürstenhagen	Landgemeinde	378	Fürstenhagen	Stadt Uslar	Northeim
Gierswalde	Landgemeinde	435	Gierswalde	Stadt Uslar	Northeim
Güntersen	Landgemeinde	438	Güntersen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Kammerborn	Landgemeinde	275	Kammerborn	Stadt Uslar	Northeim
Knobben-Delliehausen	Gutsbezirk	27	?	Stadt Uslar	Northeim
Lauenförde	Landgemeinde	1.173	Lauenförde	Flecken Lauenförde Samtgemeinde Boffzen	Holzminden
Lödingsen	Landgemeinde	562	Lödingsen	Flecken Adelebsen	Göttingen
Neuhaus im Solling	Landgemeinde	171	Neuhaus im Solling	Stadt Holzminden	Holzminden
Nienover	Landgemeinde	452	Nienover	Flecken Bodenfelde	Northeim
Nienover-Bodenfelde	Forstbezirk	0	?	Flecken Bodenfelde	Northeim
Offensen	Landgemeinde	439	Offensen	Stadt Uslar	Northeim
Reitliehausen	Gutsbezirk	53	Uslar	Stadt Uslar	Northeim
Schlarpe	Landgemeinde	695	Schlarpe	Stadt Uslar	Northeim
Schönhagen	Landgemeinde	983	Schönhagen	Stadt Uslar	Northeim
Schoningen	Landgemeinde	1.015	Schoningen	Stadt Uslar	Northeim
Silberborn	Landgemeinde	338	Silberborn	Stadt Holzminden	Holzminden
Sohlingen	Landgemeinde	712	Sohlingen	Stadt Uslar	Northeim
Steimke	Gutsbezirk	39	Wiensen	Stadt Uslar	Northeim
Uslar	Stadtgemeinde	2.529	Uslar	Stadt Uslar	Northeim
Uslar-Schoningen	Forstbezirk	0	Schoningen	Stadt Uslar	Northeim
Vahle	Landgemeinde	344	Vahle	Stadt Uslar	Northeim
Verliehausen	Landgemeinde	435	Verliehausen	Stadt Uslar	Northeim
Volpriehausen	Landgemeinde	964	Volpriehausen	Stadt Uslar	Northeim
Wahmbeck	Landgemeinde	698	Wahmbeck	Flecken Bodenfelde	Northeim
Wibbecke	Landgemeinde	229	Wibbecke	Flecken Adelebsen	Göttingen
Wiensen	Landgemeinde	463	Wiensen	Stadt Uslar	Northeim
Winnefeld-Würrigsen	Forstbezirk	28	--- bzw. Würgassen	gemeindefreies Gebiet Solling bzw. Stadt Beverungen	Northeim bzw. Höxter

Anmerkungen hierzu:

Entsprechende Tabelle weist einen oder mehrere kleinere und bislang ungeklärte Fehler bzgl. der Einwohnerzahlen auf
Mit Würrigsen ist das heutige Würgassen gemeint. Seinerzeit gehörten auch die Hannoverschen Klippen, die bei Würgassen liegen, zum Kreis Uslar (erst 1971 kamen sie zum Kreis Höxter).

[Bearbeiten] Wappen

Die rechte Hälfte des Uslarer Kreiswappens und insbes. der dortige Löwe – das Wappentier der Welfen, die lange Zeit unter anderem über Uslar herrschten – wurde später (22. Juli 1948) in das Wappen des Landkreises Northeim übernommen. Das silberne Geweih auf blauem Hintergrund in der linken Hälfte des Uslarer Kreiswappens entspricht dem Wappen der 1325 ausgestorbenen Grafen von Dassel, die seinerzeit auch über das Kreisgebiet herrschten.

[Bearbeiten] Landräte

Der Kreis hatte folgende Landräte:

Zeitraum	Name
1885 – 1893	Arthur Emil Bredt
1893 – 1911	Carl Siegert
1911 – 1912	Dr. Otto Dilthey (kommissarisch)
1911 – 1918	Dr. Otto Dilthey
1918 – 1922	Konrad Göppert
1922 – 1925	Gustav Fischer
1925 – 1926	Regierungsrat Karl Langsdorff (kommissarisch)
1926 – 1927	Regierungsrat Karl Langsdorff
1927 – 1930	Landrat Dr. Wilhelm Jaenecke