Waldburg (Württemberg)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Gemeindeverwal- tungsverband: |
Gullen | |
Höhe: | 723 m ü. NN | |
Fläche: | 22,70 km² | |
Einwohner: | 3047 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 88289 (alt: 7981) | |
Vorwahl: | 07529 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 079 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 20 88289 Waldburg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Michael Röger |
Waldburg ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg (Deutschland).
Die Gemeinde Waldburg, die durch die gleichnamigen Burg aus dem 12. Jahrhundert bekannt ist, ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde Waldburg liegt am Südrand des Altdorfer Walds etwa auf halber Luftlinie zwischen Ravensburg im West-Nordwesten und Wangen im Ost-Südosten.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Waldburg sind Amtzell, Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Vogt.
[Bearbeiten] Geschichte
Waldburg wird in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg aus dem Jahre 1836 zwar bereits als Gemeinde mit 48 Parzellen und 1163 (katholischen) Einwohnern ausgewiesen, aber als "Standesherrlicher Ort" deklariert, den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörig. Die erste namentliche Erwähnung von Waldburg als Lehen ist danach laut Pappenheims Chronik 1402 erfolgt. Das Kloster Weingarten, die Landvogtei und größtenteils der Truchsess von Waldburg teilten sich die Hoheit. 1570 brannte ein Teil der Ortschaft ab, 1632 während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Waldburg durch die Schweden belagert und der Ort gebrandschatzt, 1724 legte ein Brand das halbe Dorf in Schutt und Asche.
[Bearbeiten] Religionen
Waldburg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Magnus (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Pfarrgemeinde Waldburg in ihrer heutigen Form entstand erst zwischen 1808 und 1816. Die im 16. Jahrhundert entstandene Pfarrei umfasste lediglich den Ort selbst und drei umliegende Parzellen. Die übrigen gehörten zu den Pfarreien Bodnegg und Amtzell bzw. wurden vom Kloster Weingarten bepfarrt. Die Aufzeichnungen der Waldburger Kirchenbücher beginnen erst im Jahre 1700 und später. 1920 wurde eine Filialpfarrei in Hannober eingerichtet, was zur Folge hatte, dass einige bisher zur Pfarrei Amtzell und Vogt gehörende Parzellen der Pfarrei Waldburg zugeordnet wurden.
Die evangelischen Christen in Waldburg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler, die zum Dekanat Ravensburg gehört.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
1836 zählte die Gemeinde 1163 Einwohner, die Zahl änderte sich nur mäßig auf 1223 in 1910 und 1330 im Jahre 1950. Erst mit der dann folgenden Ausweisung von Wohngebieten im Ortsbereich verdoppelte sich die Einwohnerzahl bis heute, bei praktisch unveränderter Gesamtfläche der Gemeinde. Zur Zeit (November 2006) hat Waldburg über 3.000 Einwohner.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Partnerschaften
Seit etwa 1980 besteht eine Partnerschaft zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg (Oberösterreich), ausgelöst durch einen Besuch des dortigen Musikvereins in der Nachbargemeinde Amtzell und einem dabei spontan arrangierten Konzert im "Hotel Krone" in Waldburg.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen
Das "Museum für Indianistik" bietet einen vielfältigen Einblick in das Leben der Indianer Nordamerikas. Anhand von vielen Originalexponaten und Modellen wird die Kultur und Tradition der Indianer gezeigt. Umfangreiche Textbeschreibungen und Bildinformationen ergänzen die Ausstellung und präsentieren so ein umfassendes Bild der Ureinwohner Nordamerikas.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Burg Waldburg aus dem 12. Jahrhundert mit Museum ist die Stammburg des Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg. In ihr wurden temporär 1194 und 1220 bis 1240 die Reichsinsignien aufbewahrt. Vom Burgturm (780 m) aus hat man bei klarer Sicht ein herrliches Fernsichtpanorama bis zum Bodensee und ins Berner Oberland. Die Waldburg kann als Museum besichtigt werden und wird auch für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt.
- Sternwarte mit Planetenweg
- Zwischen Waldburg und Neuwaldburg befindet sich bei 9° 43′ 21″ östliche Länge, 47° 46′ 10″ nördliche Breite ein 108 m hoher Fernmeldeturm, der 1987 erbaut wurde.
- SWR-Sender (unbemannt) mit 78 m hohem Stahlgittermast bei 9° 43′ 33″ östliche Länge, 47° 46′ 28″ nördliche Breite auf dem Galgenberg östlich des Weilers Neuwaldburg. Auf UKW werden SWR2 (94,9 MHz, 60 kW) und SWR4 Baden-Württemberg (91,2 MHz, 25 kW) zur Versorgung der Region Allgäu/Oberschwaben/Bodensee verbreitet. Zusätzlich wird das landesweite DAB-Ensemble der Digital Radio Südwest mit 1 kW ausgestrahlt.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Jeden Freitag wird Wochenmarkt auf dem Dorfplatz gehalten.
- Traditionell wird jährlich am 3. September-Sonntag das „Romulafest“ gefeiert, die Kirchweihe zu Ehren der hl. Romula, deren Gebeine in der Pfarrkirche ruhen. Die 1848 gegründete Bürgerwehr, der Spielmannszug und die Musikkapelle Waldburg-Hannober bilden in ihren alten wilhelminischen Trachten mit ihrer Parade die große Attraktion. Am darauffolgenden Montag findet ein Kinderfest statt.
- Jeweils im August findet der Oberschwäbische Töpfermarkt auf dem Dorfplatz statt.
- Bei der Reiterprozession „Blutritt“ zu Ehren der Heilig-Blut-Reliquie in Weingarten (jeweils am Freitag nach Christi Himmelfahrt) ist die Pfarrgemeinde Waldburg prominent und farbenfroh mit einer Reiterdelegation und ihrer Musikkapelle vertreten.
- In Waldburg wird seit einiger Zeit auch die schwäbisch-alemannische Fasnet gefeiert. 1994 wurde die Narrenzunft „Burgnarren“ gegründet, deren Narrenfigur einen Hofnarren darstellt. Der Narrenruf der Burgnarren ist „Etz goht's rund, dr Burgnarr kunnt“.
- Am „Funkensonntag“, dem Sonntag nach Aschermittwoch, wird bei Anbruch der Dunkelheit der „Funken“ – ein mit einer Hexenfigur versehener aufgeschichteter Holz- und Reisighaufen – in Brand gesetzt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Große Industriebetriebe gibt es in Waldburg nicht, jedoch kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Im Ortsteil Hannober ist ein größeres Gewerbegebiet für mittelständische und Klein-Betriebe ausgewiesen und erschlossen.
Eine sehr lange Tradition kann das „Hotel zur Krone“ aufweisen. Das Haus am Fuße der Waldburg hat eine angeschlossene eigene Bäckerei und Konditorei. Die ehemalige Taverne ist schon seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen, ihre damaligen Wirtsleute waren lange Zeit automatisch dafür zuständig, Gerichtsurteile zu vollstrecken.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien u.a. mit Ravensburg, Schlier, Vogt und Wangen im Allgäu verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
[Bearbeiten] Literatur
- Waldburg. Bilder erzählen aus den letzten 100 Jahren. Geiger, Horb 1997, ISBN 3-89570-342-7
- Johann Daniel Georg von Memminger: Standesherrliche Orte. (Gemeinde Waldburg). In: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836 (Volltext bei Wikisource)
[Bearbeiten] Weblinks
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