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Ochsenhausen – Wikipedia

Ochsenhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ochsenhausen
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Ochsenhausen hervorgehoben
Koordinaten: 48° 4′ N, 9° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 613 m ü. NN
Fläche: 59,96 km²
Einwohner: 8831 (31. Dez. 2006)[1]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88416
Vorwahl: 07352
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 087
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
88416 Ochsenhausen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Andreas Denzel
Klosterkirche Ochsenhausen
Klosterkirche Ochsenhausen
Reichsabtei Ochsenhausen
Reichsabtei Ochsenhausen

Ochsenhausen ist eine Stadt in Oberschwaben an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße, berühmt für die ehemalige Reichsabtei Ochsenhausen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Zur Stadt Ochsenhausen gehören seit der Gemeindereform 1975 auch die früher selbstständigen Gemeinden Reinstetten, Hattenburg und Mittelbuch mit den Ortsteilen Wennedach, Laubach, Eichen, Goppertshofen, Bebenhaus und Einöden.

[Bearbeiten] Geschichte

Zur Geschichte des Namens gibt es eine vergnügliche Sage, die vielleicht auch ein Körnchen Wahrheit enthält. Demnach soll in der Gegend schon im 9. Jahrhundert ein Nonnenkloster namens Hohenhusen bestanden haben. Im 10. Jahrhundert flohen die Nonnen vor den eindringenden Ungarn ins Österreichische. Eine Truhe mit ihren Schätzen und Reliquien vergruben sie. Jahre später stieß ein Ochse beim Pflügen auf die Holzkiste. Die Freude war groß, an der Fundstelle entstand wenig später das Kloster Ochsenhausen.

Die Geschichte Ochsenhausens ist eng mit dem Kloster der ehemaligen Benediktiner-Reichsabtei Ochsenhausen verbunden. Die erste Klosterkirche wurde im Jahre 1093 geweiht. 1391 wird Ochsenhausen, das zuvor zum Kloster St. Blasien gehörte, eine eigenständige Abtei. Die Klosterkirche wurde in den Jahren 1489 bis 1495 unter Abt Simon Langenberger gebaut, 1615 bis 1618 erfolgte unter Abt Johannes Lang der Neubau des Konventgebäudes, 1783 bis 1789 wurden unter dem letzten Abt Romuald Weltin der Bibliotheksaal und der Konventsaal hinzugefügt. 1495 erhält es den Titel einer freien Reichsabtei. 1501 erhoben sich deren Lehensbauern aus 38 Ortschaften bewaffnet gegen das Kloster und erreichten 1502 eine Verbesserung ihrer Lehensbedingungen. Das dürfte der Grund gewesen sein, warum die Bauernkriege 1525 dort keinen größeren Schaden anrichteten. Auch gelang es seinem Prälaten Gerwick Blarer, die Einführung der Reformation in diesem Gebiete zu verhindern. Im Rahmen der Säkularisierung wurde das Kloster 1803 aufgelöst und Fürst Metternich als Entschädigung für seine linksrheinischen Besitzungen zugesprochen. Staatsrechtlich fiel es 1806 an das Königreich Württemberg. 1825 verkaufte Metternich seine dortigen Besitzungen für 1,2 Mio Gulden an Württemberg.

1950 erhielt Ochsenhausen die Stadtrechte. Seit Anfang der 1980er Jahre wurde die Innenstadt saniert und modernen Bedürfnissen angepasst. Diese Bemühungen wurden 2005 vom Baden-Württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister als beispielhaft ausgezeichnet.
siehe auch Burg Ametshausen, Burg Buchberg, Burg Buchhalde, Burg Hattenburg, Burg Mittelbuch, Burg Oberstetten, Burg Reinstetten, Burg Rottum

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Chor St. Georg Ochsenhausen
Chor St. Georg Ochsenhausen

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • CDU - 43,3% (+4,3) - 9 Sitze (=)
  • FWG - 30,8% (+2,9) - 6 Sitze (=)
  • Unabhängige Liste - 15,8% (-0,5) - 3 Sitze (=)
  • SPD - 10,1% (-6,7) - 2 Sitze (-1)

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Ochsenhausen liegt an der Bundesstraße 312 (StuttgartMemmingen).

Auf dem Öchsle, der Schmalspurbahn von Biberach an der Riß nach Ochsenhausen wurde 1964 der Personenverkehr eingestellt, heute nutzt eine touristische Museumsbahn die Gleise bis Warthausen.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Die Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH (gegründet 1954) mit 1.750 Mitarbeitern produzieren jährlich ca. 900.000 Kühl- und Gefriergeräte.
  • Die Firma Südpack Verpackungen GmbH & Co. ist ein weiterer großer Arbeitgeber Ochsenhausens.
  • Angele Schmiedetechnik im Teilort Reinstetten ist Hersteller für Schmiedefeuer und Werkstattausrüstung für das handwerkliche Schmieden.

[Bearbeiten] Einrichtungen

Ochsenhausen war Sitz des ehemaligen Dekanats Ochsenhausen des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum neuen Groß-Dekanat Biberach gehört.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

In Ochsenhausen gibt es allgemeinbildende Schulen aller Schularten: das Gymnasium Ochsenhausen, die Realschule Ochsenhausen, die Joseph-Gabler-Hauptschule, die Grund- und Hauptschule Reinstetten, die Grundschule Ochsenhausen, die Grundschule Mittelbuch und mit der Rottumtalschule eine Förderschule.

Mit der Fürstenwaldschule gibt es außerdem ein waldpädagogisches Angebot an die Kindergärten und Schulen im Landkreis, sowie an interessierte Erwachsenengruppen. Einmal im Jahr finden hier und im nahen Fürstenwald die „Waldjugendspiele“ für die Ochsenhausener Schulen statt.

In den Gebäuden des ehemaligen Klosters ist die Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg untergebracht. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, „die musisch-kulturellen Kräfte bei der Erziehung der Jugend zu stärken“.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Öchsle-Dampflok
Die Öchsle-Dampflok
Ochsenhausen mit Bahnhof um 1900
Ochsenhausen mit Bahnhof um 1900

Ochsenhausen und der Ortsteil Reinstetten liegen an der Oberschwäbischen Barockstraße mit vielen Sehenswürdigkeiten. Ochsenhausen liegt auch an der Mühlenstraße Oberschwaben.

[Bearbeiten] Museen

Mit der „Öchsle“-Bahn-Schmalspurstrecke Ochsenhausen–Warthausen verfügt die Stadt über eine Museumseisenbahn. Das Bahnhofsensemble steht unter Denkmalschutz.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • ehemalige Benediktiner-Reichsabtei. Die Klosteranlage mit ehemaliger Klosterkirche (heute Pfarrkirche St. Georg), Konventsgebäude und Nebengebäuden ist weithin sichtbar.
  • Krummbach, hanggeführter idyllischer Kanal, als „Benediktiner-Klosterwaal“ errichtet. An ihm führt ein beliebter Wanderweg entlang.
  • Rathaus, 1606 als Kornhaus erbaut
  • Gasthof zur Post, 1650
  • Klosterapotheke, 1736
  • Gottesackerkapelle St. Veit, 1679

[Bearbeiten] Sport

Die TTF Liebherr Ochsenhausen spielen derzeit in der 1. Tischtennis-Bundesliga der Herren und auch in der European Champions League.

Der Sportverein Ochsenhausen mit seinen Abteilungen Fußball, Volleyball, Leichtathletik und Badminton bietet ein vielseitiges Angebot.

Der Handballsportverein HSV Reinstetten/Ochsenhausen e.V. betreut Jugend- und Aktive Mannschaften.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Beim Öchsle-Fest (jährlich Mitte Juni) verwandelt sich das gesamte Stadtgebiet in einen historischen Handwerkermarkt mit landwirtschaftlichen Oldtimer-Fahrzeugen.
  • Seit 1980 gibt es den Fürstenwaldlauf, der jährlich im Juni stattfindet. Er gehörte zu den ersten Volksläufen überhaupt und hatte bereits in den 1980er-Jahren eine überdurchschnittliche Resonanz. Er beginnt im Hopfengarten-Stadion und führt dann durch den Fürstenwald.
  • Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es das Mostfest, bei dem der beste Most prämiert wird. Die Teilnehmer kommen aus ganz Oberschwaben, von der Schwäbischen Alb, aus dem Allgäu und aus dem Bodenseegebiet.
  • Jeden Freitag vor Aschermittwoch (Rußiger Freitag) veranstaltet die Kanevalgesellschaft-Narrenzunft Ochsenhausen ihren Nachtumzug mit ca. 5000 Teilnehmern.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837 (Volltext bei Wikisource)

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Ochsenhausen – Bilder, Videos und Audiodateien


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