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Rot an der Rot – Wikipedia

Rot an der Rot

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Rot an der Rot
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Rot an der Rot hervorgehoben
Koordinaten: 48° 1′ N, 10° 2′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 605 m ü. NN
Fläche: 63,46 km²
Einwohner: 4413 (31. Dez. 2006)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88430
Vorwahl: 08395
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 100
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Klosterhof 14
88430 Rot an der Rot
Webpräsenz:
Bürgermeister: Robert Balle

Rot an der Rot ist eine Gemeinde im Landkreis Biberach des Landes Baden-Württemberg in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Die Gemeinde Rot gehört zur Region Oberschwaben und liegt am gleichnamigen Flüsschen Rot zwischen Biberach an der Riß und Memmingen.

Blick auf Rot an der Rot
Blick auf Rot an der Rot


[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Rot an der Rot gehören seit der Gemeindereform 1975 auch die früher selbstständigen Gemeinden Ellwangen, Spindelwag und Haslach.

Ellwangen
Ellwangen
Spindelwag
Spindelwag
Haslach
Haslach

[Bearbeiten] Geschichte

Urkundlich wird das Dorf erstmals um das Jahr 1100 erwähnt, als Adelbert von Wolfertschwenden dem Kloster Ochsenhausen die Hälfte der Pfarrkirche im Dorfe „Rota“ sowie Grund und Boden schenkte. Zusammen mit Kirche und Wirtshaus bildete das Dorf damals den Mittelpunkt einer Grundherrschaft. Die Geschichte der Gemeinde ist bis heute untrennbar verbunden mit dem Werdegang der ehemaligen Prämonstratenser- Reichsabtei.

Seit dem Jahr 1126 liegt nun am Zusammenfluss von Rot und Haslach die Klosteranlage Mönchsroth. Die noch junge Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser, die sich nach ihrem französischen Ursprungsort Premontré nennt, entsandte schon 6 Jahre nach ihrer Entstehung Ordensgeistliche hierher nach Rot. Dieser Umstand nährte die Überlieferung, dass der Ordensgründer selbst, der hl. Norbert, bei der Gründung des Klosters Rot anwesend gewesen sei. Tatsächlich entfaltete sich das junge Kloster in Rot schnell zu so hoher Blüte, dass von hier aus weitere Prämonstratenserklöster in rascher Folge entstehen und besiedelt werden konnten wie 1137 Wilten bei Innsbruck, 1145 Weissenau, 1147 Steingaden, 1152 Kaiserslautern und 1171 (Ober)Marchtal. 1179 wurde Rot durch ein Privileg Kaiser Friedrichs II. unter unmittelbaren kaiserlichen Schutz gestellt und damit der Grundstein für die spätere Reichsunmittelbarkeit des Klosters gelegt. Das Dorf Rot befand sich als Sitz der Verwaltung und Mittelpunkt des Pfarrsprengels ganz im Besitz der Prämonstratenser. Das Mittelalter brachte für Rot neben der Erhebung zur Reichsabtei den äußeren und inneren Niedergang.

In den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wurde Möchsroth, das bei einer Visitation im Jahre 1601 noch „als im besten Stand befunden worden war“, mehr als zweihundertmal geplündert. Erst die geistliche Erneuerung im Zeitalter der Gegenreformation und der wirtschaftliche Aufschwung am Ende des Dreißigjährigen Krieges ließ das Kloster Rot wie alle oberschwäbischen Abteien noch einmal glanzvoll erstehen in der Form, in der es weitgehend immer noch vor uns steht: als Glaubens- Kunst- und Machtzeugnis des süddeutschen Barock. In dieser Phase bemühte sich Abt Martin Ertle (1672-1711) um die religiöse Bildung der Kleriker. Nach einem verheerenden Brand entschloss er sich zum Wiederaufbau am alten Ort und ließ bis 1689 die hochbarocke Anlage errichten, die sich außer einem im 19. Jh. abgebrochenen östlichen Gebäudeflügel mit Bibliothek und Kapitelsaal bis heute erhalten hat. Die Erneuerung der Kirche erfolgte im Anschluss daran bis 1702. Das 18. Jh. ist geprägt von Kontinuität und Wohlstand, die Rot zu einem Großteil Abt Hermann Vogler (1711-1739) verdankte. Dieser Barockprälat hatte sich sowohl der Seelsorge als auch dem Bauen verschrieben. An die Zeit der klösterlichen Eigenwirtschaft erinnert das gewaltige Ökonomiegebäude, das in den Jahren 1724-1728 erbaut wurde und das mit seinen Lüftelmalereien in der Ortsmitte auffällt.

Die Geschichte des Reichsstifts Mönchsroth fand 1803 ein jähes Ende, als nach dem Frieden von Lunéville die Reichsgrafen für den Verlust ihrer linksrheinischen Gebiete durch die Säkularisation der geistlichen Staaten im Reich entschädigt wurden. Am 25. Februar 1803 sprach die Reichsdeputation den Ort Mönchsroth dem Grafen Ludwig von Wartenberg zu, der den Komplex unter dem neuen Namen „Rot an der Rot“ schon am 1. März desselben Jahres in Besitz nahm. Das Klostergebäude diente, auch unter den späteren Erben, den Grafen von Erbach, als gräfliches Jagdschloss. Die Klosterkirche und die Bruderschaftskirche St. Johann am Friedhof wurden später durch die Pfarrgemeinde Rot abgelöst. Aus der Beschreibung des damals noch zum Oberamt Leutkirch im Allgäu zugehörigen Ortes geht hervor, dass es 1843 im damaligen Gemeindebezirk 1269 katholische und 26 evangelischen Einwohner gab. 1934 erwarb die Württembergische Landsiedlung Teile der Klostergüter und siedelte 22 neue Bauernstellen mit einer Größe von 8 bis 60 ha an. Nach einer zwischenzeitlichen Nutzung der Klostergebäude durch die Stadt Stuttgart folgte von 1949-1959 der Versuch, den Prämonstratenserorden erneut in Rot anzusiedeln. 1960 wurde das mittlerweile in der Bausubstanz bedrohte Klostergebäude von der Diözese Rottenburg- Stuttgart angekauft und nach seiner vorbildlichen Restaurierung das Jugend- und Bildungshaus St. Norbert eingerichtet.

Nach dem freiwilligen Anschluss der früher selbstständigen Gemeinden Spindelwag und Ellwangen und der durch das Gemeindereformgesetz verfügten Eingemeindung von Haslach zählt Rot an der Rot 2007 rund 4200 Einwohner. Nach wie vor bestehen in Ellwangen und Haslach Ortsverwaltungen, welche die Bürgernähe der Verwaltung gewährleisten.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Gemeinde große Mühe gegeben, den vertrauten Lebensraum unter Bewahrung seiner liebgewordenen Eigenart auszubauen und zu gestalten. Die topographische Lage und die dadurch bedingte Hochwassergefahr verlangten die Kultivierung der Bäche und die Erstellung von Rückhaltebecken in Haslach und Spindelwag, deren Seenlandschaft auch der Naherholung dient. Die Ökonomieanlage wurde mit großem Kostenaufwand denkmalgerecht restauriert und beherbergt heute die Gemeindeverwaltung, die Kreissparkasse, die Roter Bücherei und dient als „Haus der Vereine“. Die Gebäude der Grund- und Hauptschule, Kindergarten, Turnhalle, Festhalle und Sportplatz geben der Gemeinde ein neues Gesicht.

Wegen seiner vielen Türme heißt Rot im Volksmund auch „Oberschwäbischer Kreml“. Alle Gebäude im Klosterhof sind kunstvoll bemalt, und es lohnt sich, genau hinzusehen.Was hier die Jahrhunderte überdauert hat, ist in den vergangenen Jahren mit großem finanziellen Aufwand denkmalgerecht restauriert und renoviert worden. Wer Rot an der Rot näher kennen lernen will, kann auf dem „Mönchsrother Pfad“ den Spuren des alten Klosterortes nachspüren. Von der ehemaligen Klosterkirche aus führt der Weg über die Ökonomieanlage zur Bruderschaftskirche St. Johann im Haslachtal. Auf 24 Schautafeln ist die Geschichte des Klosterortes nachgezeichnet.

[Bearbeiten] Politik

Rot an der Rot gehört zum Gemeindeverwaltungsverband Rot/Tannheim, der seinen Sitz in Rot an der Rot hat. Der Gemeindeverwaltungsverband gehört zum Landkreis Biberach.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rot an der Rot liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und an der Mühlenstraße Oberschwaben.

[Bearbeiten] Bauwerke

Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Verena und Mariä Himmelfahrt (1777–1786) mit ihrem prächtig geschnitzten Chorgestühl (1691–1694), die von Andreas Etschmann geschaffen wurde. Die Fresken im Kirchenschiff stammen von Januarius Zick (1784), der auch schon in Wiblingen den Wiederaufbau geleitet hatte. Die Fresken im Chor schuf Andreas Meinrad von Au (1780). Die Chororgel (1786) und die dreimanualige, 38 Register umfassende Hauptorgel (1792) sind Werke von Johann Nepomuk Holzhey, sie erklingen regelmäßig in Orgelkonzerten.

Die "Ökonomie" in Rot, das Wirtschaftsgebäude des Klosters
Die "Ökonomie" in Rot, das Wirtschaftsgebäude des Klosters

Auf dem Gelände des Klosters befindet sich am Fuße der Nordseite der Pfarrkirche ein Zeltplatz mit Sanitärgebäude in Trägerschaft des BDKJ. Zerstreuung bietet außerdem ein Fußball- sowie ein Volleyballfeld. Neben verschiedenen Freizeiten des BDKJ ist vor allem das Familienzeltlager der Gemeinde St.Michael aus Stuttgart-Sillenbuch an Fronleichnam ein jährliches Highlight.

Daneben sind auch die Tore der Klosterbefestigung beachtenswert, sowie die erst vor einigen Jahren renovierte Ökonomie, das Wirtschaftsgebäude des Klosters und der zugehörigen Mühlen und Landwirtschaft.

Am Ortsrand im Haslachtal steht die Friedhofskirche St. Johann (1737–1741) mit sehenswerten Deckenmalereien und dem Hochaltar.

Sehenswert ist auch die Fassadenmalerei der ehemaligen Mehlmühle des Klosters im Ortsteil Spindelwag.

In Rot an der Rot befinden sich die beiden abgegangenen Burgen Burg Dietenberg und Burg Mettenberg.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde

  • HAP Grieshaber (1909–1981), Maler und Graphiker, geboren in Rot an der Rot
  • Gerd Leipold (* 1. Januar 1951 in Rot an der Rot), Geschäftsführer von Greenpeace international Amsterdam

[Bearbeiten] Mit dem Ort verbundene Personen

  • Wilhelm Eiselin (* 1564 Mindelheim; † 28. März 1588 in Rot an der Rot), Prämonstratenser
  • Frank Günther (* 1947), Shakespeare-Übersetzer, lebt in Rot an der Rot.
  • August Baron von Finck junior (* 1930), besucht den Ort

[Bearbeiten] Literatur

  • Hermann Tüchle, Adolf Schahl, Joachim Feist: 850 Jahre Rot an der Rot. Geschichte und Gestalt. Thorbecke, Sigmaringen 1976, ISBN: 3-7995-4012-1.
  • Jutta Betz: Rot an der Rot – ehemalige Prämonstratenser-Reichsabtei. Peda Gregor, Passau 2001.

[Bearbeiten] Weblinks

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