See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Europäische Kommission – Wikipedia

Europäische Kommission

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Europaflaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission
Europaflaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission ist im politischen System der Europäischen Union die Exekutive und als solche für die Umsetzung der Beschlüsse von Ministerrat und Parlament zuständig. Sie schlägt darüber hinaus in Ausübung ihres Initiativrechtes Rechtsvorschriften, politische Maßnahmen und Programme vor. Die Kommission ist ein von den Mitgliedstaaten unabhängiges und somit supranationales Organ der Europäischen Gemeinschaften. Die Kommissare dienen alleine der Gemeinschaft, nicht ihren jeweiligen Herkunftsstaaten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Organisation

Die Europäische Kommission besteht aktuell aus 27 Kommissaren, von denen einer als Kommissionspräsident die Kommission leitet. Sie wird grundsätzlich alle fünf Jahre binnen sechs Monaten nach der Wahl des Europäischen Parlamentes neu besetzt. Der Kommissionspräsident wird vom Europäischen Rat, der in der Zusammensetzung der Staats- und Regierungschefs tagt, bestimmt und benötigt ein Zustimmungsvotum des Parlaments. Als designierter (gewählter aber noch nicht im Amt befindlicher) Präsident wählt er anschließend zusammen mit dem Rat, der in Dreiviertelmehrheit entscheidet, auf Vorschlag der Regierungen der Mitgliedstaaten die Mitglieder seiner Kommission aus, gem. Art. 214 II EGV - dieses Mitspracherecht hat der Präsident erst seit 1999. Aus jedem Mitgliedsland kommt ein Kandidat. Daraufhin befragt das neu gewählte Parlament diese Kandidaten ausführlich und gibt eine Stellungnahme ab - es kann die Kommission jedoch nur als Ganzes ablehnen. Abschließend wird die Kommission von dem Rat mit qualifizierter Mehrheit ernannt. Seit Inkrafttreten des Vertrages von Nizza am 1. Februar 2003 entsendet jeder der EU-Mitgliedstaaten je einen Kommissar. Sie sind alle gleichberechtigte Mitglieder des Kollegiums und vertreten die gefassten Entschlüsse nach dem Kollegialprinzip. Die Amtsdauer der Kommission beträgt fünf Jahre und ist mit der Legislaturperiode des Europäischen Parlaments abgestimmt.

Jedes Kommissionsmitglied verfügt über einen eigenen Mitarbeiterstab (das Kabinett) aus sechs bis neun politischen Beamten. Die Kabinettchefs bereiten die Sitzungen des Kollegiums vor und stimmen sich bereits untereinander ab: bei den sogenannten „A-Punkte“ (A items) herrscht Einigkeit unter den Diensten, sie sind ohne größere Beratung beschlussfähig. Die sogenannten „B-Punkte“ (B items) dagegen bedürfen eingehender Diskussion im Kollegium. Die Sitzungen des Kommissionskollegiums finden meist am Mittwoch Vormittag statt. Weitere Regelungen zur Organisation enthält die Geschäftsordnung der Europäischen Kommission.

Der Europäischen Kommission unterstehen verschiedene Generaldirektionen und Dienste für die interne Organisation und die jeweiligen Politikbereiche der Europäischen Union.

[Bearbeiten] Aufgaben

Die Aufgaben der Kommission sind in Art. 211 ff. EGV geregelt. Die Kommission ist der Motor des institutionellen Systems der Gemeinschaft:

  • Sie hat das Initiativrecht und schlägt demnach Rechtsakte vor, die sie dem Parlament und dem Rat unterbreitet. Im Gegensatz zu den so genannten „agenda setter organs“ in anderen politischen Systemen (also Organen, die lediglich die zu bearbeitenden Themen definieren), wie zum Beispiel der deutschen Bundesregierung, kann die Kommission einen Gesetzesvorschlag jederzeit wieder zurücknehmen, solange er noch nicht beschlossen wurde.
  • Als Exekutivorgan sorgt die Kommission für die korrekte Ausführung der europäischen Rechtsakte (Richtlinien, Verordnungen, Entscheidungen), die Umsetzung des Haushalts und der Programme.
  • Als „Hüterin der Verträge“ sorgt sie gemeinsam mit dem Europäischen Gerichtshof für die Einhaltung des Gemeinschaftsrechts.
  • Als Vertreterin der Gemeinschaft auf internationaler Ebene handelt sie vor allem in den Bereichen Handel und Zusammenarbeit internationale Übereinkommen aus.

[Bearbeiten] Rechtsgrundlage

Als Organ ist sie bislang in Art. 211 ff. EGV, Art. 124 ff. EURATOM als Gemeinschaftsorgan verankert. Im Entwurf für eine Europäische Verfassung fand sie ihre Rechtsgrundlage in den Art. 25, III-250 des Verfassungsentwurfs.

In der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU sowie in der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen (also in der zweiten und dritten Säule) hat die Kommission bisher kaum Kompetenzen. Dies wird sich durch die Verfassung ändern, die der Europäische Konvent ausgearbeitet hat – vorausgesetzt, diese wird von allen 27 Mitgliedstaaten akzeptiert und kann somit in Kraft treten.

[Bearbeiten] Geschichte der Kommission

Die Europäische Kommission hat ihren Ursprung in der Hohen Behörde, die im Rahmen des Pariser Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl geschaffen wurde, jedoch auch schon als Kommission bezeichnet wurde. Als ausführendes Organ der Gemeinschaft mit Sitz in Luxemburg oblag ihr der Vollzug der Beschlüsse der Montanunion. Die sechs Unterzeichnerstaaten bestimmten acht Mitglieder selbst, ein neuntes wurde von der Behörde gewählt. Die Mitglieder der Hohen Behörde entschieden mit einfacher Stimmenmehrheit.

Am 1. Juli 1967 wurde die Hohe Behörde der EGKS im Rahmen des Fusionsvertrages mit dem Exekutivorgan der anderen europäischen Gemeinschaften Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) zur EG-Kommission verschmolzen. In der Folgezeit ragten vor allem die Amtszeiten der Kommissionen Jenkins und Delors als bedeutende Phasen der Europäischen Integration heraus.

Die EU-Kommission Santer (1995-1999) wurde gegen Ende von einem Korruptionsskandal um Edith Cresson erschüttert, was schließlich am 16. März 1999 zum Rücktritt der gesamten Kommission führte.

Europäische Kommissionen bis 1967
EGKS EWG EURATOM
Nr. Hohe Behörde Amtszeit Kommission Amtszeit Kommission Amtszeit
1. Monnet 1952 - 1955
2. Mayer 1955 - 1958
3. Finet 1958 - 1959 Hallstein I 1958 - 1962 Armand 1958 - 1959
4. Malvestiti 1959 - 1963 Hirsch 1959 - 1962
5. Del Bo 1963 - 1967 Hallstein II 1962 - 1967 Chatenet 1962 - 1967
6. Coppe 1967
Europäische Kommissionen der EG / EU
Nr. Kommission Amtszeit
1. Rey 1967 - 1970
2. Malfatti 1970 - 1972
3. Mansholt 1972 - 1973
4. Ortoli 1973 - 1977
5. Jenkins 1977 - 1981
6. Thorn 1981 - 1985
7. Delors I 1985 - 1989
8. Delors II 1989 - 1993
9. Delors III 1993 - 1995
10. Santer 1995 - 1999
11. Prodi 1999 - 2004
12. Barroso Seit 2004
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

[Bearbeiten] Zukunft der Kommission

Der Vertrag über eine Verfassung für Europa sah in Art. I-26 Abs. 5 und 6 vor, dass die Zahl der Kommissare langfristig auf 2/3 der Zahl der Mitgliedstaaten reduziert wird.

Nur die erste Kommission, die in Anwendung der Verfassung ernannt wird, besteht noch aus je einem Staatsangehörigen jedes Mitgliedstaats. Ab dem Ende dieser ersten Amtszeit besteht sie - einschließlich ihres Präsidenten und des Außenministers der Union – aus einer Anzahl von Mitgliedern, die zwei Dritteln der Zahl der Mitgliedstaaten entspricht, sofern der Europäische Rat nicht einstimmig eine Änderung dieser Anzahl beschließt.

Die Verkleinerung soll insgesamt der Effizienz und Handlungsfähigkeit der Kommission in einer erweiterten Union dienen. Das Prinzip der gleichberechtigten Rotation, nach dem die Mitglieder der verkleinerten Kommission zwischen den Mitgliedstaaten ausgewählt werden, ist auch im Verfassungsvertrag vorgesehen.

Dem Verfassungsvertrag nach soll der Präsident der Kommission durch das Parlament, jedoch auf Vorschlag des Europäischen Rates gewählt werden, was die demokratische Legitimation der Kommission fördern und die Stellung des Präsidenten insgesamt gegenüber dem Europäischen Rat und dem Ministerrat stärken sollte.

[Bearbeiten] Mitglieder der Kommission

Die vom Rat angenommene Zusammensetzung der derzeitigen Kommission wurde vom Europäischen Parlament am 18. November 2004 bestätigt. Die Kommission trat ihr Amt am 22. November 2004 für eine Amtszeit von fünf Jahren an.

Ressort Kommissar/-in Mitgliedstaat politische Richtung
Präsident José Manuel Durão Barroso Portugal Portugal PSD
Vizepräsidentin, Institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie Margot Wallström Schweden Schweden SAP
Vizepräsident, Unternehmen und Industrie Günter Verheugen Deutschland Deutschland SPD
Vizepräsident, Verkehr Antonio Tajani Italien Italien Forza Italia
Vizepräsident, Justiz, Freiheit und Sicherheit Jacques Barrot Frankreich Frankreich UMP
Vizepräsident, Verwaltung, Audit und Betrugsbekämpfung Siim Kallas Estland Estland ERP
Wirtschaft und Währung Joaquín Almunia Spanien Spanien PSOE
Binnenmarkt und Dienstleistungen Charlie McCreevy Irland Irland Fianna Fáil
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Mariann Fischer Boel  DanemarkDänemark Dänemark Venstre
Wettbewerb Neelie Kroes Niederlande Niederlande VVD
Handel Peter Mandelson Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Labour
Fischerei und maritime Angelegenheiten Joe Borg Malta Malta PN
Umwelt Stavros Dimas Griechenland Griechenland Nea Dimokratia
Gesundheit Androulla Vassiliou Republik Zypern Republik Zypern DIKO
Entwicklung und humanitäre Hilfe Louis Michel Belgien Belgien MR
Erweiterung Olli Rehn Finnland Finnland Keskusta
Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Vladimír Špidla Tschechien Tschechien ČSSD
Steuern und Zollunion László Kovács Ungarn Ungarn MSZP
Finanzplanung und Haushalt Dalia Grybauskaitė Litauen Litauen der LSDP nahestehend
Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik Benita Ferrero-Waldner  OsterreichÖsterreich Österreich ÖVP
Allgemeine und berufliche Bildung und Kultur Ján Figeľ Slowakei Slowakei KDH
Regionalpolitik Danuta Hübner Polen Polen der SLD nahestehend
Energie Andris Piebalgs Lettland Lettland Latvijas Ceļš
Wissenschaft und Forschung Janez Potočnik Slowenien Slowenien der LDS nahestehend
Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding Luxemburg Luxemburg CSV
Verbraucherschutz Meglena Kuneva Bulgarien Bulgarien NDSV
Mehrsprachigkeit Leonard Orban Rumänien Rumänien PNL

[Bearbeiten] Politische Richtungen

Die Farben weisen auf die ungefähren politischen Richtungen hin:

Richtungen Anzahl der Kommissare
rechts/konservativ 9
liberal 10
links/sozialistisch 8

Zum Verfahren der Berufung dieser Kommission vgl. EU-Kommission Barroso.

[Bearbeiten] Literatur

  • Rudolf Strohmeier: Die Europäische Kommission im Gefüge von Politikberatung und Lobbying, in: Steffen Dagger; Michael Kambeck (Hrsg.): Politikberatung und Lobbying in Brüssel, VS-Verlag, Wiesbaden 2007. ISBN 3531153889

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Siehe auch


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -