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Deutsche Burschenschaft – Wikipedia

Deutsche Burschenschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Deutsche Burschenschaft (DB) ist ein Korporationsverband von derzeit (2007) 124 Burschenschaften aus 53 Hochschulstädten in Deutschland und Österreich mit zusammengenommen etwa 15.000 Mitgliedern.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft, Aufbau, Ziele

Die Deutsche Burschenschaft entstand 1881 als Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) und erhielt ihren heutigen Namen 1902. Sie führt sich zurück auf die Ideen, die mit der Gründung der Urburschenschaft in Jena 1815 verbunden waren. Von dort hat sie ihren Wahlspruch Ehre, Freiheit, Vaterland.

Dem Verband gehörten 2003 etwa 15.000 Mitglieder an, davon etwa 2.500 Studenten und 12.500 Alte Herren, also ehemalige Studenten.

Die DB gehört dem Convent Deutscher Akademikerverbände an und unterhält ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit dem Bund Chilenischer Burschenschaften.

Innerhalb der DB gibt es so genannte Kartelle, d.h. freundschaftlich oder politisch begründete Zusammenschlüsse von Mitgliedsbünden, z.B. das Grün-Weiß-Rote Kartell (GWRK) oder den Rheinischen Ring, außerdem den mit einer Fraktion vergleichbaren verbandspolitischen Interessenverband Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG).

Aufbau und Organisation

Organe

Die DB wird durch verschiedene Organe geleitet: Der wichtigste ist der Burschentag; außerdem gibt es einen Haupt- und einen Rechtsausschuss, sowie die auf ein Jahr gewählte Vorsitzende Burschenschaft.

Der Burschentag ist die Vollversammlung der einzelnen Mitgliedsburschenschaften und ist das oberste Organ der DB. Er legt die politischen und organisatorischen Grundsätze des Verbandes fest, wählt die anderen Organe der DB und entscheidet über Bestrafungen und Finanzfragen. Der Burschentag findet alljährlich in Eisenach statt.

In der Zeit zwischen zwei Burschentagen nimmt der Hauptauschuss einige dieser Funktionen wahr, allerdings müssen seine Entscheidungen nachträglich durch den Burschentag bestätigt werden.

Die Vorsitzende Burschenschaft wird jedes Jahr auf dem Burschentag neu gewählt. Sie organisiert und leitet die Verbandstagungen, ist für die Durchführung der Beschlüsse des Burschentages sowie für die Pressearbeit verantwortlich.

Der Rechtsausschuss überprüft die Einhaltung der Verfassung der DB durch die anderen Organe.

Amtsträger und Ausschüsse

Neben diesen Organen hat die DB noch sechs ständige Amtsträger: den Schatzmeister, zwei Kassenprüfer, den Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter, den Beauftragten für Leibesübungen und den Pressereferenten. Weiterhin gibt es den Ausschuss für burschenschaftliche Arbeit (AfbA) und den Hochschulpoltischen Ausschuss (HpA).

Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter (VVAB)

1890 wurde in Marburg die erste Vereinigung Alter Burschenschafter (VAB) gegründet. Seitdem entstanden in verschieden Städten über 100 VABs. Diesen treten die Alten Herren bei, die nach Abschluss ihres Studiums mit der DB verbunden blieben und weiterhin burschenschaftliche Arbeit leisten wollen. Die Vereinigungen Alter Burschenschafter sind im Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter organisiert. Die Leitung des VVAB wird von einer regelmäßig wechselnden VAB übernommen.

Farben, Wahlspruch und Hymne

Schwarz-rot-gold als Farben der Deutschen Burschenschaft
Schwarz-rot-gold als Farben der Deutschen Burschenschaft

Die Farben der Deutschen Burschenschaft sind die urburschenschaftlichen Farben schwarz-rot-gold. Der Wahlspruch lautet Ehre, Freiheit, Vaterland. Als „Vaterland“ versteht die Burschenschaft im Unterschied zu anderen Korporationsverbänden das deutsche „Volkstum“ unabhängig von politischen Grenzen: Dieses umfasst nach ihrer Auffassung Deutschland und Deutsch-Österreich als Kerngebiete des deutschen Sprach- und Kulturraums (siehe auch: Prinzipien von Studentenverbindungen).

Die Hymne der Deutschen Burschenschaft ist Schwört bei dieser blanken Wehre. Sie ist auf dem Wahlspruch der Burschenschaft Ehre, Freiheit, Vaterland aufgebaut. Verfasst wurde der Text 1879 von Rudolf Baumbach. Das Lied wurde noch im selben Jahr Sieger in einem Wettbewerb für österreichische Studentenlieder. Die Vertonung übernahm Hans Treidler.

Geschichte

Die Gründung des Allgemeinen Deputierten-Conventes

Die Geschichte der Deutschen Burschenschaft beginnt im Jahr 1881 mit der Gründung des Allgemeinen Deputierten-Conventes (zur Geschichte der Burschenschaft vor 1881 siehe: Burschenschaft und Geschichte der Studentenverbindungen). In den Jahrzehnten zuvor waren immer wieder kurzlebige Dachverbände entstanden, die aber nie die Mehrheit der Burschenschaften in sich vereinigen konnten und jeweils nach wenigen Jahren an inneren Streitigkeiten zerbrachen (Allgemeine Burschenschaft (1850), Eisenacher Burschenbund (1864), Eisenacher Konvention (1870), Eisenacher Deputierten-Convent (1874)).

Am 20. Juli 1881 luden schließlich die drei Jenaer Burschenschaften erneut nach Eisenach ein. Dort gründeten 35 Burschenschaften einen Dachverband, der den unverbindlich gehaltenen Namen Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) erhielt. Die Aufnahme von Burschenschaften aus Österreich wurde zunächst abgelehnt, die politische Betätigung im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Burschenschaften belassen.

Die Deutsche Burschenschaft im Kaiserreich

Die Gründung des ersten deutschen Nationalstaates 1871 kam durch mehrere Kriege zustande, die von schweren Wirtschaftskrisen begleitet waren. Innenpolitisch bedeutete die Reichseinigung einerseits einen enormen Schub für die Burschenschaften, die sich dem nationalen Einheitsgedanken verpflichtet hatten. Sie konnten nun selbstbewusst auftreten und Mitglieder werben. Andererseits veränderte die neue Situation die burschenschaftliche Bewegung nachhaltig. Nach der Erfüllung der wichtigsten burschenschaftlichen Forderung glichen sich viele Burschenschaften den Corps an, einige wenige wandelten sich sogar um und traten dem KSCV bei.

Die Reichsverfassung bot nun auch den Juden die Möglichkeit, zu studieren. Die neue Möglichkeit für Studenten jüdischen Glaubens zu studieren, löste bei einigen Studenten anderer Religion Ängste aus, nicht mithalten zu können und verdrängt zu werden. So kam es in diesem Jahrzehnt öfter zu antijüdischen Studentenunruhen, vor allem in Wien, Berlin und Leipzig. Zugleich begann eine rassistische Propaganda um sich zu greifen, vorangetrieben von der Antisemitenliga unter Federführung von Wilhelm Marr.

Burschenschaftsdenkmal in Eisenach
Burschenschaftsdenkmal in Eisenach

Nach 1880 nahm bei fast allen Dachverbänden der Korporationen im deutschen Kaiserreich und im österreichischen Kaiserreich der Antisemitismus zu. Der außerordentliche Burschentag des Jahres 1896 verlangte bereits ein Bekenntnis seiner Mitglieder zu Deutschtum und Christentum. Die Alten Herren konnten diesen Trend, der bis zum Ersten Weltkrieg anhielt und sich danach fortsetzte, nicht bremsen.

1890 wurde die Vereinigung Alter Burschenschafter (VAB) gegründet, mit der die Alten Herren erstmals größeren Einfluss auf die Entwicklung eines burschenschaftlichen Dachverbandes nehmen konnten. Neben dem Burschentag wurde seitdem parallel ein Altherrentag ausgerichtet.

Am 22. Mai 1902 wurde in Eisenach das Burschenschaftsdenkmal eingeweiht. Im selben Jahr änderte der ADC seinen Namen in Deutsche Burschenschaft.

Im Ersten Weltkrieg fielen auch etwa 3500 Mitglieder der DB.

Die Zeit der Weimarer Republik

In ihrer Gründungsphase bekannten sich die meisten Burschenschafter noch zur Weimarer Republik, die doch eigentlich die Erfüllung ihrer nationalen und demokratischen Ziele war, und unterstützten die Wahlen zur Nationalversammlung.

Auslöser zu einem Stimmungswandel war die Bestimmung des Versailler Vertrags, die festlegte, dass es zu keiner Vereinigung zwischen Deutschland und Deutsch-Österreich kommen dürfe. Diese war jedoch immer ein zentrales Anliegen der DB mit ihrer großdeutschen Tradition gewesen. Um die Gebiete, die das Deutsche Kaiserreich im Versailler Vertrag verloren hatte – das sogenannte „Grenzland“ –, zumindest kulturell weiter an das Deutsche Reich zu binden, engagierte sich die DB dort. Sie organisierte Reisen dorthin, hielt Kontakt zu dortigen Universitäten und betreute besonders Studenten, die von dort kamen und an reichsdeutschen Universitäten studierten.

1919 öffnete sich die DB zunächst für Burschenschaften an Technischen Hochschulen und vollzog im Juli schließlich die Vereinigung mit der Burschenschaft der Ostmark (BdO), dem 1907 gegründeten Dachverband der österreichischen Burschenschaften.

Im Flaggenstreit befürwortete die DB eine schwarz-weiß-rote Staatsflagge, um die Kontinuität zum wilhelminischen Kaiserreich zu betonen. Die Farben schwarz-rot-gold wollten sie nur als Burschenschaftsfarben gelten lassen. Der Burschentag beschloss dazu: „Wenn jetzt in der Nationalversammlung mit schwacher Mehrheit die Farben schwarz-rot-gold zu den neuen Reichsfarben erklärt worden sind, so können diese nicht als nationales Einheitssymbol der alten Burschenschaft angesehen werden“.[1] Auch politisch driftete die DB mehr und mehr ins extrem-nationalistische Lager ab, indem sie den „vaterländischen Gedanken“ ideologisch gegen Republik und Sozialismus wendete. Seit 1920 durften ihre Mitglieder nicht zugleich in der KPD oder SPD sein, seit 1929 auch nicht mehr im Zentrum. Daraufhin gingen katholische Verbindungen auf Distanz zur DB.

Auf dem Eisenacher Burschentag 1920 beschloss die DB mit großer Mehrheit, ab sofort keine Juden mehr aufzunehmen sondern von allen neu aufzunehmenden Mitgliedern das Ehrenwort zu verlangen, dass sie „nach bestem Wissen und Gewissen frei von jüdischem oder farbigem Bluteinschlag“ seien: „Der Burschentag ist der Ansicht, daß nach den bestehenden Bestimmungen und dem seitherigen Brauch eine Aufnahme von Juden nicht in Frage kommt“. [2] Dieser Beschluss markiert eine tiefe Zäsur in der Geschichte der Burschenschaften, da er Rassismus und Judenfeindlichkeit in den offiziellen Richtlinien verankerte. Die christliche Taufe konnte die „Vererbung“ angeblich jüdischer Charaktermerkmale nicht mehr lindern. Zugleich war es jedoch bei vielen Einzelverbindungen bis dahin selbstverständlich, Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft aufzunehmen. Daher wiegt die Durchsetzung des Antisemitismus in der DB umso schwerer. Antisemitismus war keineswegs nur in der DB, sondern in den meisten übrigen Korporationsverbänden verwurzelt. So wirkten diese Organisationen der akademischen Elite als Träger und Verbreiter eines immer aggressiveren Judenhasses.

Einige Alte Herren empfanden den Eisenacher Beschluss als tiefe Entwürdigung und wiesen ihn entschieden zurück. Der Völkerrechtler und Pazifist Hans Wehberg (1885-1962) schrieb einen heftigen Artikel und sammelte ablehnende Unterschriften. Doch nur etwa 100 von damals ungefähr 15000 Alten Herren unterstützten ihn. Der Berliner Burschenschafter und Historiker Friedrich Meinecke (1862-1954) warnte noch 1925 vor der antisemitischen „Verirrung und Verwirrung“: „Eine gute politische Sache wird dadurch gewiss nicht schlechter, dass sie auch von Juden vertreten wird.“

Im Kontext der Weltwirtschaftskrise von 1929 nahm der Einfluss des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) an fast allen Universitäten sprunghaft zu. Anders als bei den Linksparteien erlaubte die DB ihren Mitgliedern hier eine Doppelmitgliedschaft, da es trotz aller Gegensätze ideologische Überschneidungen gab.

Nach dem Studententag 1931 brach jedoch offener Streit zwischen DB und NSDStB aus. Auf dem Burschentag von 1932 sprach die DB dem NSDStB das Misstrauen aus[3] und bildete schließlich noch kurz vor der „Machtergreifung“ gemeinsam mit anderen konservativen Gruppen die in Opposition zum NSDStB stehende Hochschulpolitische Arbeitsgemeinschaft studentischer Verbände (Hopoag).

Gleichschaltung und Auflösung im Dritten Reich

Flugblatt der Deutschen Studentenschaft zur Bücherverbrennung 1933.
Flugblatt der Deutschen Studentenschaft zur Bücherverbrennung 1933.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Deutsche Studentenschaft (DSt), die bereits seit 1931 vom NSDStB dominiert wurde, vollends gleichgeschaltet, die Hopoag aufgelöst. Zunächst versuchte die Führung der DSt noch, die Korporationsverbände zu umwerben und bekannte sich zu den Werten des Korporationsstudententums. Noch im Jahr 1933 stellten die neuen Machthaber zudem die Mensur offiziell straffrei.

Die DB wurde, wie alle Korporationsverbände, von den nationalsozialistischen Machthabern zur Einführung des Führerprinzips gezwungen. Die Amtsträger der DB übertrugen die Führung der DB daraufhin für die Dauer eines Jahres Otto Schwab, der einige Monate zuvor Mitglied der NSDAP geworden war. Der Burschentag genehmigte dieses Vorgehen notgedrungen und entrechtete sich dadurch selbst.

Der nach dem Führer der DSt Andreas Feickert sogenannte „Feickert-Plan“ sah außerdem die Umwandlung aller Studentenverbindungen in „Kameradschaften“ vor. Neben diesem Plan lösten auch die verbindliche Vorschrift, alle Juden und Freimaurer aus den Reihen der Verbindungen auszuschließen, und die vielen anderen Eingriffe in die Rechte der einzelnen Mitgliedsverbindungen – darunter der nicht mehr verwirklichte Plan des neuen „Führers der Deutschen Burschenschaft“, einheitliche Mützen und Einheitsfarben für alle Burschenschaften einzuführen – wachsenden Unmut und Gegenwehr einiger Burschenschaften aus.

1934 bildete sich durch aus der DB ausgeschlossene und ausgetretene Burschenschaften der Verband Alte Burschenschaft, der zuletzt 35 Burschenschaften vereinigte, die sich mit der nationalsozialistischen Gleichschaltung der DB nicht einverstanden erklärten.

Dies half jedoch nichts mehr: Am 18. Oktober 1935 löste sich die DB mit einem an das Wartburgfest erinnernden Festakt auf. Die Alte Burschenschaft hatte sich bereits zwei Tage zuvor – am 16. Oktober 1935 – in Berlin aufgelöst, da die hochschulpolitische Lage sich weiter verschlechtert hatte. Ende 1936 gab es im Deutschen Reich schließlich keine aktive Burschenschaft mehr.

Die Burschenschaften in Österreich und der Tschechoslowakei waren 1933 aus der DB ausgeschieden und wurden als letzte Burschenschaften nach dem Anschluss Österreichs 1938 bzw. der Errichtung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren 1939 ebenfalls aufgelöst.

Wiedergründung 1950

1950 gründete sich die DB wieder. Seitdem setzen sich viele ihrer Mitglieder auf zahlreichen Tagungen, Seminaren, und in den Burschenschaftlichen Blättern intensiv und selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander.

Die DB bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und hat sich von jeder Form des Antisemitismus distanziert. 1958 nahm sie den Fall Zind – eines Mitglieds, das sich antisemitisch geäußert hatte – zum Anlass, sich erneut zu Artikel 1 des Grundgesetzes zu bekennen und sich „mit Nachdruck von jedem Antisemitismus und Rassenwahn zu distanzieren“. Die Verbrechen des Dritten Reiches „verpflichten jeden Deutschen, alles in seinen Kräften stehende zu tun, um zur Verständigung unter den Völkern beizutragen.“ Die DB „bekräftigt daher ihren Willen, auch in Zukunft antisemitischen Tendenzen, wo immer sie auftreten, energisch entgegenzutreten.“ Dieser Beschluss ist bis heute für alle Burschenschafter der DB bindend.

Die Gründung der Burschenschaftlichen Gemeinschaft und der Historische Kompromiss

1953 wurde die Bestimmungsmensur durch ein Gerichtsurteil des BGH endgültig von jeder internen „Ehrenreinigung“ gelöst und somit legalisiert.

Auf dem Burschentag von 1961 fand ein Antrag auf Fusion der bis dahin rein bundesdeutschen DB mit dem Dachverband der österreichischen Burschenschaften Deutsche Burschenschaft in Österreich (DBÖ) keine Mehrheit. Daraufhin gründeten mehrere Burschenschaften – unter ihnen die Brünner Burschenschaft Libertas zu Aachen, die Burschenschaft Olympia Wien, die Burschenschaft Arminia Stuttgart und die Burschenschaft Danubia München – eine neue Arbeitsgemeinschaft innerhalb der DB und der DBÖ: die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG). Ziel dieser Neugründung war es, auch österreichischen Bünden die Möglichkeit zu schaffen, in der DB Mitglied zu werden.

Auf dem Burschentag 1971 gab die DB mit einer weitreichenden Verfassungsänderung, dem sogenannten Historischen Kompromiss – von seinen Kritikern auch Kuhhandel genannt – das Prinzip des Pflichtschlagens auf, damit im Gegenzug eine Mehrheit für die Aufnahme von österreichischen Burschenschaften in die DB zustande kam. Seitdem nimmt die Deutsche Burschenschaft einerseits wieder Burschenschaften aus Österreich auf, ist andererseits aber fakultativ schlagend. Die Aufgabe der Pflichtmensur bei vielen Burschenschaften war auch eine Reaktion auf das durch die Studentenbewegung veränderte Gesellschaftsklima.

Die nach Zustandekommen des Kompromisses in der Satzung der BG eigentlich vorgesehene Auflösung fand nicht statt, viele Burschenschaften traten allerdings wieder aus. Die BG fordert von ihren Mitgliedsbünden unter anderem zwei Pflichtpartien, wodurch die Mitarbeit von fakultativ schlagenden Burschenschaften ausgeschlossen ist. Bis in die späten 1990er Jahre galt innerhalb der BG Fraktionszwang. Dadurch gelang es ihr, auf die Führungsorgane der DB und Entscheidungen des Burschentages Einfluss zu nehmen. Zum Beispiel konnte die BG die Aufnahme von Burschenschaften in die DB durch ihre Sperrminorität verhindern, da für diese eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt wird.

Wehrbereitschaft

Der Burschentag von 1973 beschloss mehrheitlich, keine Kriegsdienstverweigerer mehr in DB-Burschenschaften aufzunehmen. Die Stärkung der „Wehrbereitschaft“ wurde nun als „selbstverständliche Pflicht“ jedes Burschen aus dem Vaterlands-Prinzip abgeleitet. Nur bereits anerkannte Verweigerer durften noch Mitglied bleiben, um einen Konflikt mit dem Lebensbundprinzip zu vermeiden. Einen Verstoß von DB-Mitgliedsverbänden dagegen legte der Rechtsausschuss der DB als „automatischen Selbstausschluss“ aus. Dies führte dazu, dass die DB fortan immer wieder einzelne Burschenschaften ausschloss, die weiterhin Kriegsdienstverweigerer aufnahmen. 1996 hob der Rechtsausschuss der DB diese Entscheidung wieder auf. Die Verweigerung des Kriegsdienstes ist seitdem wieder mit der Mitgliedschaft in der DB vereinbar. Ob eine Verbindung nun Kriegsdienstverweigerer aufnimmt, ist dem jeweiligen Bund überlassen.

Abspaltung der NeuenDB

Die lange schwelenden Konflikte innerhalb der DB führten 1996 schließlich zum Austritt mehrerer Mitgliedsburschenschaften. Einer der Hauptkritikpunkte war der Abstimmungsmodus der DB. In der DB gilt jeweils eine Stimme pro nicht vertagter Altherrenschaft und Aktivitas. Einige der ausgetretenen Burschenschaften haben sich mit anderen nicht zur DB gehörenden Burschenschaften zur Neuen Deutschen Burschenschaft (NeueDB) zusammengeschlossen. Auch danach gingen die Auseinandersetzungen in der DB um ihren gesamtpolitischen Kurs weiter.

Kritik

In der bundesdeutschen Öffentlichkeit wird die Deutsche Burschenschaft als Verband mit unklarem Verhältnis zum Rechtsextremismus gesehen.

Verfassungsschutz

Zwar werden und wurden einzelne Burschenschaften, wie etwa die Münchner Burschenschaft Danubia, zeitweise vom Verfassungsschutz der jeweiligen Bundesländer überwacht, jedoch betrifft dies nur etwa fünf der ungefähr 120 Burschenschaften der DB. Das Bundesamt für Verfassungsschutz lehnt eine Beobachtung der DB ab. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion Die Linke heißt es dazu: „Die ganz überwiegende Zahl der Mitgliedsburschenschaften unterhält keine Kontakte zu Rechtsextremisten“ und „Auch zum jetzigen Zeitpunkt liegen hinreichende Anhaltspunkte für Bestrebungen, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind, nicht vor“. [4]

Andere Korporationen

Kritik an der politischen Ausrichtung der DB wird nicht zuletzt auch von anderen Studentenverbindungen erhoben. 1998 kam es beim Festakt der Korporationen in der Frankfurter Paulskirche zu einem Eklat: Die Alten Herren der Kösener und Weinheimer Corps lehnten eine offizielle Teilnahme ab, da die DB einen zu großen Einfluss auf die Veranstaltung genommen habe. Es gebe in ihr, so die Alten Herren, Burschenschaften, „in denen nachweisbar rechtsextremistisches und nationalistisches Gedankengut vertreten wird und in denen frauenfeindliche und rassistische Ideen fröhliche Urständ feiern“. Dies wolle man nicht durch eine Teilnahme unterstützen. Eine grundsätzliche Distanzierung der Corps und anderen Studentenverbindungen von Burschenschaften findet allerdings nicht statt. Weiterhin sind Burschenschaften und andere Studentenverbindungen in Organisationen wie dem Convent Deutscher Akademikerverbände gemeinsam vertreten.

Politische Gruppen

Der DB wird häufig eine Nähe zum Rechtsextremismus und zur sog. Neuen Rechten, die ein Scharnier zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus darstellen soll, vorgeworfen. [5] 2001 geriet die DB in die Schlagzeilen, nachdem der Burschenschaft Danubia München vorgeworfen wurde, einen rechtsextremen Gewalttäter versteckt zu haben.[6] Von Seiten der Burschenschaft wird zwar nicht die Anwesenheit des Täters bestritten, wohl aber, dass man von der Schlägerei gewusst habe.[7]

In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Übergriffen gegenüber Burschenschaftern, wie beim Marburger Marktfrühschoppen 2005.[8] Im Vorfeld zum G8-Gipfel wurde das Haus einer Burschenschaft mit Steinen beworfen.[9] Außerdem wurden in den letzten sieben Jahren mindestens drei Brandanschläge auf Burschenschaften (Frankonia Bonn, Normannia Heidelberg, Germania Hamburg) verübt.[10]

Namhafte Angehörige der DB

Literatur

  • Asmus, Helmut (Hg.), Studentische Burschenschaften und bürgerliche Umwälzung. Zum 175. Jahrestag des Wartburgfestes, Berlin 1992
  • Hans-Georg Balder: "Geschichte der Deutschen Burschenschaft", WJK-Verlag, 2005, ISBN 3-933892-25-2
  • Helma Brunck: "Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus", München, 2000 ISBN 3800413809
  • Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3
  • Georg Heer: "Geschichte der Deutschen Burschenschaft. II. Band: Die Demagogenzeit. Von den Karlsbader Beschlüssen bis zum Frankfurter Wachensturm. (1820-1833)", Heidelberg, 1965 ISBN 3825313425
  • Georg Heer: "Geschichte der Deutschen Burschenschaft. III. Band: Die Zeit des Progresses. Von 1833 bis 1859", Heidelberg, 1965 ISBN 3825313433
  • Georg Heer: "Geschichte der Deutschen Burschenschaft. IV. Band: Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg. Von 1859 bis 1919", Heidelberg, 1977 ISBN 3533013480
  • Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth: "Blut und Paukboden". Fischer (Tb.), Frankfurt, 2001 ISBN 3596133785
  • Peter Krause: "O alte Burschenherrlichkeit - Die Studenten und ihr Brauchtum", Verlag Styria, Graz, Wien, Köln, 1997 ISBN 3-222-12478-7
  • Kuhn, Sonja, Die Deutsche Burschenschaft. Eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung. Eine Analyse für den Zeitraum von 1950 bis 1999, Diplomarbeit Bamberg 1999 (gedruckt 2002)
  • Stephenson, Kurt, Alexander Scharff (Hg.), Leben und Leistung. Burschenschaftliche Doppelbiographien, Bd. 2, Heidelberg 1967
  • Paul Wentzcke: "Geschichte der Deutschen Burschenschaft. I. Band: Vor- und Frühzeit bis zu den Karlsbader Beschlüssen", Heidelberg, 1965 ISBN 3825313387

Siehe auch

Quellen

  1. Hans Georg Balder, a.a.O., S. 485
  2. Hans Georg Balder, a.a.O. S. 484
  3. Hans-Georg Balder: Frankonia-Bonn 1845-1995. Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft. WJK-Verlag, Hilden 2006, ISBN 3-933-892-26-0 S. 599
  4. Drucksache 16/4142 des Bundestages
  5. Bundeszentrale für politische Bildung: "Ehre, Freiheit, Vaterland!" Burschenschaften als Refugium für intellektuelle Rechtsextremisten
  6. Rechtsextreme unterwandern Burschenschaften in Die Welt
  7. Interview der Jungen Freiheit mit dem damaligen Sprecher der Danubia Michael Schumm
  8. Hessischer Verfassungsschutzbericht 2005, S. 116
  9. Ostsee-Zeitung 11.5.07
  10. Burschenschaft Hilaritas » Startseite

Weblinks

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