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Belgrad – Wikipedia

Belgrad

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Beograd
Београд
Wappen von Belgrad
Belgrad (Serbien)
DMS
Basisdaten
Staat: Serbien
Bezirk: Beograd
Koordinaten: 44° 49′ N, 20° 28′ OKoordinaten: 44° 49′ 14″ N, 20° 27′ 44″ O
Höhe: 117 m ü. A.
Fläche: 360 km²
Einwohner: 1.596.919 (Zählung 2002)
Bevölkerungsdichte: 4.436 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 011
Postleitzahl: 11000
Kfz-Kennzeichen: BG
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 17 Stadtbezirke
Bürgermeister: Aleksandar Vučić (designiert) (SRS)
Webpräsenz:
Sonstiges
Schutzpatron: Maria (Mutter Jesu)
Stadtfest: Christi Himmelfahrt

Belgrad (serbisch Београд/Beograd  anhören ?/i) ist die Hauptstadt Serbiens. Die Stadt liegt an Mündung der Save in die Donau im Südosten der Pannonischen Tiefebene und Nordwesten der Balkanhalbinsel im Engeren Serbien. Gleichzeitig bildet die Stadt mit ihren drei Stadtteilen einen der 30 serbischen Bezirke. Belgrad hat zusammen mit seinen Vororten etwa 1,9 Mio. Einwohner (Schätzung 2008) und ist damit die größte und bevölkerungsreichste serbische Stadt.

Die Millionenstadt Belgrad ist die politische, kulturelle und wirtschaftliche Metropole Serbiens und nach Istanbul und Bukarest die drittbevölkerungsreichste Stadt in Südosteuropa. Die ältesten archäologischen Funde auf ihrem Gebiet reichen in das 5. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 20. Jahrhundert war Belgrad Hauptstadt von Jugoslawien und von 2003 bis 2006 der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro.

Das historische Wahrzeichen der Stadt ist die seit dem Mittelalter beständig ausgebaute Festung Kalemegdan. Der Name der Stadt heißt übersetzt soviel wie Weiße (beo-) Festung (-grad), wobei man grad heute auch mit Stadt übersetzen kann.

Belgrad hat mehrere Universitäten und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen. Es gibt einen Zoologischen Garten und einen Botanischen Garten sowie weitere weitläufige Grünanlagen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Lage

Belgrad liegt im Südosten Europas auf der Balkanhalbinsel. Die Stadt liegt recht zentral in Serbien und ist im Norden von der autonomen Provinz Vojvodina umgeben. In Belgrad befindet sich die Mündung der Save (Sava) in die Donau (Dunav).

Die Donau fließt auf dem Gebiet des Bezirks Belgrad in einer Länge von 60 km von Stari Banovci bis Grocka, und die Save in einer Länge von 30 km flussaufwärts von Obrenovac bis zur Mündung. Belgrad hat Flussufer von 200 km Länge mit 16 Flussinseln, davon sind die bekanntesten Ada Ciganlija, Veliko ratno ostrvo (Große Kriegsinsel) und Gročanska Ada (Grocka-Insel).

Satelitenaufnahme Belgrads
Satelitenaufnahme Belgrads

Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche Wälder. Zu den größten zählen die auf Kosmaj, Avala, und Trešnja, aber auch die Wälder Lipovačka Šuma, auf Topčider, Obrenovački Zabran und der Bojčin-Wald. Etwa 5 km südwestlich des Stadtzentrums befindet sich der Belgrader Stadtstrand - das sogenannte Kupalište - an einem abgetrennten Flussarm der Save.

Die Altstadt mit der Festung Kalemegdan liegt auf einem Felsvorsprung zwischen Donau und Save direkt an der Mündung und war dadurch von drei Seiten geschützt. Mit dieser Lage trug Belgrad den Namen „Pforte“ des Balkans und „Tor“ Mitteleuropas.

Belgrads Stadtkern befindet sich am rechten Donau- und Save-Ufer. Am linken Donauufer beginnt die Region des Banats mit der Pannonischen Tiefebene, am rechten zwischen Donau und Save Syrmien, und südlich von Belgrad erstreckt sich die waldreiche Šumadija Richtung Süden. Im Winkel zwischen Donau und Save liegt die Neustadt Novi Beograd und ein Stück donauaufwärts Zemun (deutsch auch Semlin), zur Zeit der Türkenkriege ein habsburgischer Vorposten und heute Vorort von Belgrad.

Mündung der Save in die Donau (rechts die Große Kriegsinsel).
Mündung der Save in die Donau (rechts die Große Kriegsinsel).

Die Hauptverkehrsader der Stadt verläuft bei der Anhöhe der Festung Kalemegdan an der Knez Mihailova ulica (Fürst-Michael-Straße) über die Terazije bis zur Slavija.

Belgrads Umgebung wird von zwei Landschaftsbildern geprägt: der Pannonische Tiefebene mit ihren großen Getreide- und Maisfeldern im Norden und der Šumadija mit ihren Obst- und Weingärten und den riesigen Wäldern im Süden an der Save und Donau. Die größten Erhebungen in der Nähe Belgrads sind der Berg Kosmaj (628 m) und der Avala (511 m). Die Geländeoberfläche Belgrads von Süden betrachtet erweckt den Eindruck, als breite sich die Stadt über viele Hügel aus.

Einige Hügel in Belgrad und Umgebung sind Banovo brdo, Lekino brdo, Topčidersko brdo, Kanarevo brdo, Julino brdo, Petlovo brdo, Zvezdara, Vračar und Dedinje. Nördlich der Save und Donau erstrecken sich die alluvialen Ebenen und das Löß-Plateau (Bežanijska kosa), die ein 30 m hoher Steilhang trennt. Auf dem linken Save-Ufer, unterhalb des Löß-Plateaus, erstreckt sich der Stadtteil Novi Beograd und am linken der Stadtteil Zemun.

Das am höchsten gelegene Gebäude im Kerngebiet der Stadt ist mit 303,1 m die Dreifaltigkeitskirche auf dem Hügel Torlak (Voždovac), während Ada Huja mit 70,15 m den tiefstgelegenen Punkt darstellt. Das Kosmaj-Gebirge (Mladenovac) ist mit 628 m die höchste Erhebung im Bezirk Belgrad. Als Durchschnittshöhe Belgrads wird die absolute Höhe der Wetterwarte mit 132 müA Vorlage:Höhe/unbekannter Bezug genommen.

Die genaue geografische Lage des Belgrader Stadtzentrums der Knez Mihailova (Hauptstraße im Zentrum) ist 44°49'14" Nord und 20°27'44" Ost. Belgrad erstreckt sich auf 3,6 % des Territoriums der Republik Serbien.

[Bearbeiten] Stadtgemeinden

Karte mit Belgrader Gemeinden.
Karte mit Belgrader Gemeinden.

Hauptartikel: Gemeinden Belgrads

Die Stadtgemeinde ist Teil der Stadt Belgrad in der die Arbeiten der lokalen Selbstverwaltung bestimmt werden. Die Bürger beteiligen sich in der Arbeit der Stadt- und Vorstadtgemeinden in dem sie die Parlamentarier für die Stadtverordnetenversammlung wählen, durch die Lokalen Wahlen die in Übereinstimmung mit der Verfassung und den Gesetzten sein müssen.

Der Bezirk Beograd ist in 17 Gemeinden aufgeteilt, 10 mit dem Status einer Stadtgemeinde und 7 mit dem Status einer Vorstadtgemeinde. Die Vorstadtgemeinden haben ein höheres Niveau der lokalen Selbstverwaltung als die Stadtgemeinden.[1]

Die meisten Gemeinden liegen südlich der Save und der Donau im Bezirk Šumadija. Drei Gemeinden (Zemun, Novi Beograd und Surčin) befinden sich auf der nördlicheren Seite der Save, genauer im Bezirk Syrmien während die Gemeinde Palilula sich auf beiden Seiten der Donau befindet, im Bezirk Šumadija und im Bezirk Južni Banat.

Gemeinde Verwaltungssitz Fläche (km²) Einwohner (1991) Einwohner (2002) Stadt/Vorstadtgemeinde
Barajevo Barajevo 213 20.846 24.641 Vorstadtgemeinde
Voždovac Voždovac 148 156.373 160.768 Stadtgemeinde
Vračar Vračar 3 67.438 58.386 Stadtgemeinde
Grocka Grocka 289 65.735 75.466 Vorstadtgemeinde
Zvezdara Zvezdara 32 135.694 132.621 Stadtgemeinde
Zemun Zemun 138 176.158 191.645 Stadtgemeinde
Lazarevac Lazarevac 384 57.848 58.511 Vorstadtgemeinde
Mladenovac Mladenovac 339 54.517 52.490 Vorstadtgemeinde
Novi Beograd Novi Beograd 41 218.633 217.773 Stadtgemeinde
Obrenovac Obrenovac 411 67.654 70.975 Vorstadtgemeinde
Palilula Palilula 451 150.208 155.902 Stadtgemeinde
Rakovica Rakovica 31 96.300 99.000 Stadtgemeinde
Savski venac Savski venac 14 45.961 42.505 Stadtgemeinde
Sopot Sopot 271 19.977 20.390 Vorstadtgemeinde
Stari grad Stari grad 5 68.552 55.543 Stadtgemeinde
Surčin Surčin / / 14.292 Vorstadtgemeinde
Čukarica Čukarica 156 150.257 168.508 Stadtgemeinde
Total / 3.227 1.552.151 1.576.124 -
Quelle: Republiksinstitut für Statistiken[2]

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm von Belgrad
Klimadiagramm von Belgrad

In Belgrad herrscht ein gemäßigtes kontinentales Klima mit den für Europa üblichen vier Jahreszeiten. Der Herbst ist ein typischer Altweibersommer und hat längere Sonnentage und wärmere Zeitabschnitte als der Frühling.

Im Winter gibt es durchschnittlich 21 Tage im Jahr mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Aus dem Nordosten Belgrads weht häufig ein sehr kalter Wind, der Košava, der charakteristisch für Belgrads Klima ist. Er weht immer nur 2 bis 3 Tage lang mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 25 bis 43 km/h, doch er kann auch Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h erreichen. Vorteilhaft ist seine Funktion als größter „Luftreiniger“ Belgrads.

Der Januar ist der kälteste Monat mit einer Durchschnittstemperatur von -0,2 °C. Der Frühling ist kurz und regnerisch. Der Übergang zum Sommer erfolgt plötzlich. Der Sommer ist dagegen meist sehr heiß, mit konstanten Temperaturen über dreißig Grad.

Im Zeitraum von 1961 bis 1990 wurde ein jährliche Durchschnittstemperatur von 11,90 °C gemessen. Die wärmsten Monate sind laut Statistik die Monate Juli mit 21,7 °C und August mit 21,3 °C. Die bisher gemessenen Extremwerte in Belgrad sind (-26,2 °C) am 10. Januar 1893 sowie 42 °C am 12. August 1921 und 9. September 1946. Von 1888 bis 2003 wurden nur zwölf Tage mit Temperaturen über 40 °C registriert. Durchschnittlich werden pro Jahr 31 Tage mit Maximaltemperaturen über 30 °C und 95 Tage mit (sommerlichen) Temperaturen über 25 °C gemessen.

In Belgrad fallen im Jahresdurchschnitt 685 mm Niederschläge. Die größten Niederschlagsmengen werden im Mai und Juni registriert.

Im Mittel scheint an 2.096 Stunden im Jahr die Sonne. Die größte Sonneneinstrahlung beträgt etwa 10 Stunden täglich in den Monaten Juli und August, während im Dezember und Januar die Bewölkung am stärksten ist, wenn die Sonne im Schnitt 2 bis 2,3 Stunden täglich scheint. Im Schnitt schneit es 27 Tage, die Schneedecke hält sich 40 bis 44 Tage und ist zwischen 14 und 25 cm dick.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Belgrad hat im Jahr 2008 Schätzungen zufolge etwa 1,9 Mio Einwohner. Im Zensus 2002 waren noch etwa 1,6 Mio Bürger in Belgrad registriert. Die Serben stellen nach dem Zensus 2002 mit über 90% oder etwa 1,42 Mio. Einwohner die Bevölkerungsmehrheit.[3] Belgrad ist im Vergleich zu den anderen Regionen Serbiens weit entwickelt, was einen kontinuierlichen Zuzug in die Stadt fördert.

[Bearbeiten] Religionen

Größte christlich-orthodoxe Kathedrale der Welt, Kathedrale des Hl. Sava von Serbien
Größte christlich-orthodoxe Kathedrale der Welt, Kathedrale des Hl. Sava von Serbien

Gemäß der Volkszählung von 2002 gehören 90.68 % der Belgrader der christlich-orthodoxen Konfession an, rund 1.03 % der römisch-katholischen und circa. 0,24 % der evangelischen. Etwa 1.29 % bekennen sich zum Islam, 0,03 % zum Judentum, 2.02 % zu anderen Konfessionen und 3 % erklären sich als Nichtgläubige.

Belgrad ist Sitz eines orthodoxen Patriarchen (Serbisch-Orthodoxe Kirche), eines römisch-katholischen Erzbischofs und verschiedener evangelischer Landeskirchen.

[Bearbeiten] Stadtfest und Schutzpatron

Nachdem der Despot Stefan Lazarević Belgrad 1403 den Status einer Hauptstadt verliehen hatte, wählte die Stadt zu Ehren der Erneuerung und des Fortschritts Christi Himmelfahrt, den Himmelfahrtstag, zu ihrem Schutzpatronenfest.

Wie viel Bedeutung die Serben diesem Festtag geben, bezeugt auch die Tatsache, dass das größte historische juristische Dokument des serbischen mittelalterlichen Staates, das berühmte Gesetzbuch Dušans (Dušanov zakonik), am Himmelfahrtstag 1349 veröffentlicht und desgleichen am Himmelfahrtstag 1354 ergänzt wurde. Auf dem Himmelfahrtsfest 1939 wurde der Stadt Belgrad die größte Kriegsauszeichnung verliehen - Karađorđes Stern mit Schwertern vierten Grades. Erwähnenswert ist, dass die 1863 erbaute Himmelfahrtskirche die Originalfahne der Stadtverwaltung von Belgrad bewahrt hat. Die Fahne aus rotem Brokat veranschaulicht auf der einen Seite die Ikone von Christi Himmelfahrt und die mit Goldfäden gestickte Inschrift: „Gemeinde der Stadt Belgrad 1938“ und auf der anderen Seite die Ikone der Hl. Parascheva und die Botschaft: „Wer das Schutzpatronenfest feiert, dem steht Gott bei“. Von dieser Kirche, die das Stadtschutzpatronenfest bewahrt, brach 1992 erneut die Prozession auf, an der Spitze mit Seiner Heiligkeit, Patriarch Pavle.

Interessant ist auch, dass die Stadt ebenfalls eine Schutzherrin, die Allerheilige Muttergottes, hat. Ihr hat der Despot Stefan Lazarević Belgrad geweiht.

[Bearbeiten] Geschichte

Fund Figur der sog. Vinča-Kultur
Fund Figur der sog. Vinča-Kultur
Titus Dugović opfert sich von Sándor Wagner (1859), Thema Belagerung Belgrads durch die Osmanen 1456
Titus Dugović opfert sich von Sándor Wagner (1859), Thema Belagerung Belgrads durch die Osmanen 1456
Eroberung Belgrads 1521 durch Süleyman den Prächtigen
Eroberung Belgrads 1521 durch Süleyman den Prächtigen
Belagerung Belgrads durch Prinz Eugen von Savoyen, 1717
Belagerung Belgrads durch Prinz Eugen von Savoyen, 1717
Historische Karte (um 1760)
Historische Karte (um 1760)
Ansicht Belgrads 1890
Ansicht Belgrads 1890
Ausbau der Stadt (Neu-Belgrad) im Sozialismus 1944-91
Ausbau der Stadt (Neu-Belgrad) im Sozialismus 1944-91
Belgrad in Flammen 1999
Belgrad in Flammen 1999

[Bearbeiten] Antike

Belgrad ist eine Stadt mit einer langen und bewegten Vergangenheit. Archäologische Funde werden bis 5000 Jahre vor. Chr. in die Jungsteinzeit datiert.[4] In den Vororten Belgrads liegen die neolithischen Siedlungshügel der Starčevo- und Vinča-Kultur.

Der erste Name einer Siedlung, der schriftlich erhalten ist, ist die römische Erwähnung einer wahrscheinlich ursprünglich keltischen größeren Ansiedlung um 279 v. Chr. Die Römer bezeichneten die Siedlung Singidunum. Der Name bedeutete wahrscheinlich runde Festung oder runde Stadt und leitete sich wohl aus dem Keltischen ab. Singidunum wurde durch die Römer um 86 v. Chr. erobert. Diese bauten das nun römische Singidunum als Festung weiter aus, doch es blieb lange Zeit im Schatten von Sirmium (heute trägt die gesamte Region Srem von Kroatien über die Vojvodina bis an die westlichen Stadtgrenzen Belgrads den Namen), das die Hauptstadt einer der vier Präfekturen des Römischen Reiches war.

441 überfielen die Hunnen die Stadt und zerstörten sie nahezu vollständig. 454 eroberte Byzanz die Stadt und musste diese gleich darauf an die Ostgoten und Sarmaten abgeben. Seit 488 gehörte Singidunum wieder zum Römischen Reich. Die Byzantiner siedelten Anfang des 6. Jahrhunderts die Heruler zur Abwehr der Gepiden an.[5]

[Bearbeiten] Mittelalter

Ende des 6. Jahrhunderts eroberten die mit den Awaren einwandernden Serben und andere Slawen die befestigte Ansiedlung, die zu diesem Zeitpunkt obwohl unter oströmischer Herrschaft 2. Jahrhunderte in Dokumenten nicht mehr auftauchte. Nach der Besiedlung der Region übersetzten die neuen Bewohner die Bezeichnung der römischen Befestigung und nannten sie Beograd, Belgrad, Beligrad oder Biograd, wahrscheinlich wegen der weißen Farbe des Baumaterials der Festung, während der awarische Name historisch verlorenging.

Mit dem Einfall des aus Asien stammenden Nomadenvolkes der Proto-Bulgaren taucht in lateinischen Quellen der Name Alba Bulgarica auf, was auf die aktuellen Machtverhältnisse in dieser Region zu dieser Zeit deutet. Der Name Beograd (štokavisch seit ca. 1400, zuvor mit silbenschließendem -l: Bel-grad) war lokal seit der großen Völkerwanderung der Serben Anfang des 7. Jahrhunderts etabliert. Zum ersten Mal 878 dokumentiert ist er in einem Brief des Papstes Johannes VIII. an den ersten christlichen Khan (Fürst) der Bulgaren Boris I.: episcopus Belogradensis. Eine gelehrte Form war Alba Graeca. Dieser Name deutet auf die Zeit der byzantinischen (graeca - griechischen) Vormachtstellung in dieser Region. In byzantinischen Quellen wurde die Stadt als Veligradon bezeichnet eine leichte Abwandlung von Belgrad.[6]

Der erste serbische König, der die Stadt regierte, war Stefan Dragutin, der als ungarischer Vasall in der Zeit von 1282 bis 1316 eine Herrschaft im Norden Serbiens hatte. Nach seinem Tod herrschte wieder Ungarn über Belgrad. Stefan Uroš IV. Dušan (1331-1355), der mächtigste König des mittelalterlichen Serbiens, gliederte Belgrad kurzfristig seiner Herrschaft an. Doch erst unter Stefan Lazarević (1389-1427) wurde Belgrad erstmals serbische Hauptstadt. Stefan Lazarević baute die Stadt großzügig aus, angeblich zählte die Stadt damals an die 10.000 Einwohner. Konstantin Kostenezki (Konstantin der Philosoph), einer der letzten Universalgelehrten des byzantinischen Reiches, bezeichnete Belgrad als das neue Jerusalem und Konstantinopel.

[Bearbeiten] Belgrad zwischen Orient und Okzident

Die lange hegemoniale Stellung der Magyaren hinterließ in wechselnden Herrschaftseinflüssen mit unzählig wiederkehrenden kriegerischen Auseinandersetzungen mit der örtlichen Bevölkerung, byzantinischen und bulgarischen Einfällen und später osmanischen Angriffen verschiedene historische Namen. Einige Bezeichnungen waren Alba Fehérvár, Nándoralba, Nándorfehérvár und Lándorfehérvár.

1427 fiel Belgrad an Ungarn zurück und wurde zum wichtigsten ungarischen Stützpunkt gegen das aufstrebende Osmanische Reich. Vom 2. bis zum 22. Juli 1456 belagerte Sultan Mehmet II. die Stadt (Belagerung von Belgrad (1456)), wurde aber zurückgeschlagen.

1521 eroberten schließlich die Osmanen unter Süleyman I. („der Prächtige“) Belgrad nach dreiwöchiger Belagerungszeit. Die Osmanen nannten die Stadt Belgrat,Belgroduk oder auch Dar Ul Jihad, was soviel bedeutete wie Haus des Krieges. Belgrad diente den Osmanen auch als wichtigster Stützpunkt für ihre Feldzüge gegen den Westen.

1688 gelang Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern die Rückeroberung, er konnte die Stadt jedoch nur bis 1690 halten und die Stadt fiel an die Osmanen zurück.

Am 5. August 1716 besiegte Prinz Eugen von Savoyen die Osmanen bei Peterwardein und nahm 1717 Belgrad ein. Somit gehörten von 1718 bis 1739 die Stadt Belgrad (Weissenburg) und Comendatur des Königreichs Servien den Habsburgern. Die Belgrader Festung Kalemegdan hat ihre jetzige Form von den Habsburgern erhalten. Später wurden nur noch leichte Veränderungen vorgenommen.

1804 begannen die Serben den sogenannten ersten Aufstand gegen die Osmanen, genauer gegen die Janitscharen, die zur mächtigen und beherrschenden Kriegerkaste im Osmanenreich aufstiegen, die aber restriktiver handelten als das der bisherige übliche Führungsstil war, den Serben ihre bisher gewährte Autonomie im Osmanenreich nahmen und ihre führenden Köpfe absetzten und hinrichteten. Zu ihrem Anführer erhoben sie Karađorđe, der sich berüchtigt durch seine Unbarmherzigkeit gegenüber den Osmanen aber auch den konvertierten Serben als entschlossenster Feind des osmanischen Jochs zeigte, was ihm den türkischen Beinamen Kara für schwarzer Đorđe (Georg) einbrachte. Er war erfolgreich und Belgrad wurde von den Aufständischen 1806 erobert und zu ihrer Hauptstadt gemacht. Der Aufstand wurde zwar 1813 niedergeschlagen, doch schon 1815 wagten die Serben unter Miloš Obrenović einen zweiten Aufstand. Sie erkämpften sich ein autonomes Fürstentum und Belgrad kam unter ihre Verwaltungshoheit. Ein osmanisches Regiment blieb in der Belgrader Festung.

[Bearbeiten] Moderne Geschichte

[Bearbeiten] Aufbruch Serbiens in die Moderne

1867 zwang Fürst Mihailo Obrenović die letzten osmanischen Regimenter mit ihrem Hab und Gut das Fürstentum zu verlassen, und Belgrad wurde feierlich zur freien serbischen Hauptstadt geweiht. 1882 wurde das Fürstentum Serbien zum Königreich erklärt und Belgrad zu dessen Hauptstadt.

[Bearbeiten] Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurde Belgrad hauptsächlich von Truppen Österreich-Ungarns schwer beschädigt und große Teile der Bausubstanz zerstört. Nach Beendigung des Krieges wurde Belgrad zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen und die Stadt wieder aufgebaut.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Am 25. März 1941 unterzeichnete Prinzregent Paul von Jugoslawien den Dreimächtepakt, was zu erheblichen Demonstrationen in Belgrad führte und einen Umsturz der bisherigen aristokratischen Elite zur Folge hatte. Daraufhin griffen am 6. April 1941 die Achsenmächte ohne Vorwarnung oder Kriegserklärung das Königreich Jugoslawien an. Bombardements der deutschen Luftwaffe fügten Belgrad schwere Schäden zu, u. a. wurde die Nationalbibliothek durch einen Brand zerstört und Kulturgut in unschätzbarem Wert ging verloren. Schätzungsweise 50.000 Belgrader verloren durch die Bombardements und die unmenschliche Besatzung ihr Leben. Am 20. Oktober 1944 wurde Belgrad schließlich während der Belgrader Operation durch die Rote Armee und die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee befreit.

[Bearbeiten] Kalter Krieg

Von 1944 bis 1991 war Belgrad sowohl die Hauptstadt des blockfreien sozialistischen Jugoslawiens als auch der Teilrepublik Serbien. Neu-Belgrad (Novi Beograd), eine moderne Siedlung an der Mündung Save in die Donau gegenüber der Altstadt, wurde ausgebaut.

Belgrad war vom 1. bis 6. September 1961 Gastgeberin der Gründungskonferenz der Blockfreien Staaten. Im eigens dafür errichteten Sava Centar fand vom Oktober 1977 bis zum März 1978 die erste Nachfolgekonferenz der KSZE statt.

Mit der Verabschiedung einer neuen jugoslawischen Verfassung 1974 und der damit verbundenen Stärkung der der föderativen Elemente wie auch der Bildung der autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina brachen auf den Straßen Belgrads Proteste aus (das sog genannte nationale Moment). Die Proteste gingen von der überwiegend serbischen Bevölkerung in Belgrad aus, die den Führungsstil Titos in dieser Zeit immer mehr hinterfragte, besonders als man in Belgrad den Status und Namen der Autonomen Region Kosovo und Metochien in Autonome Provinz Kosovo änderte.[7]

[Bearbeiten] Bombardement 1999

Mit dem Zerfall des Zweiten Jugoslawien in den 1990er-Jahren wurde Belgrad Hauptstadt der neu gebildeten Bundesrepublik Jugoslawien.

Am 24. März 1999 begann die NATO im Zuge des Kosovokrieges mit Luftangriffen gegen die Bundesrepublik Jugoslawien, von denen auch Belgrad betroffen war. Neben dem 1965 auf dem Berg Avala errichteten, 203 Meter hohen Fernsehturm Avala, der auch für Touristen zugänglich war, wurden auch zahlreiche Regierungsgebäude wie das Verteidigungsministerium und das Polizeipräsidium zerstört. Darüber hinaus waren Gebäude von Fernseh- oder Radiosendern, wobei 16 Mitarbeiter der RTS getötet wurden, sowie mehrere zivile Einrichtungen wie Elektrizitäts- und Wasserwerke, Telefonleitungen, Brücken und Straßen von den Angriffen betroffen. Getroffen wurden mitunter auch Schulen, Krankenhäuser und Wohngebäude sowie die Botschaft der Volksrepublik China, was einen Eklat auslöste. An einzelnen Stellen sind im Stadtbild nach wie vor Kriegsruinen zu sehen, die weder abgetragen noch wiederaufgebaut wurden.[8]

[Bearbeiten] Übergang zur Demokratie

Am 5. Oktober 2000 stürzten aufgebrachte Bürger, die sich den Protesten der Studentenbewegung Otpor anschlossen, weitgehend friedlich das Regime des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević in Belgrad. Jedoch wurde das Parlamentsgebäude der Bundesrepublik Jugoslawien von der aufgebrachten Menge in Brand gesetzt.

Vom 4. Februar 2003 bis zum 3. Juni 2006 war Belgrad Hauptverwaltungssitz der Staatenunion Serbien und Montenegro und ist seit der Loslösung Montenegros Hauptstadt der Republik Serbien.[9]

[Bearbeiten] Politik

Nationalversammlung Serbiens in der Hauptstadt Belgrad (Narodna Skupština Srbije)
Nationalversammlung Serbiens in der Hauptstadt Belgrad (Narodna Skupština Srbije)

Belgrad ist das Verwaltungszentrum und der Regierungssitz der Republik Serbien. Die Stadt bildet eine eigenständige politische Einheit, die von der Stadtregierung verwaltet wird. Von 2004 bis zu seinem Tod 2007 war Nenad Bogdanović von der Demokratischen Partei (DS) Bürgermeister Belgrads. Der erste demokratisch gewählte Bürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg war 1996-97 Zoran Đinđić. Am 28. Mai 2008 einigte sich eine Koalition aus der Serbischen Radikalen Partei (SRS), der Demokratischen Partei Serbiens (DSS) und der Sozialistischen Partei (SPS) auf Aleksandar Vučić (SRS) als neuen Bürgermeister.[10]

[Bearbeiten] Partnerstädte

Belgrad unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten[11]:

Eine Zusammenarbeit und Freundschaft pflegt Belgrad mit:

Stadtverordnetenversammlung (Skupština grada Beograda)
Stadtverordnetenversammlung (Skupština grada Beograda)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Belgrad ist als Hauptstadt Serbiens ein wichtiges Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum. Bekannt ist die Einkaufsmeile Knez Mihailova im Stadtteil Stari Beograd, in der auch Läden vieler internationaler Ketten zu finden sind. Der Wert einer Immobilie in der Innenstadt Belgrads hat sich seit dem Umsturz im Jahr 2000 verhundertfacht, teilweise je nach Lage vertausendfacht.

Belgrad ist eine der sich am schnellsten entwickelnden und am stärksten wachsenden Regionen in Serbien, aber auch im gesamten Raum Südosteuropas. Das Einkommen der Einwohner ist überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Regionen Serbiens, weshalb auch der Zuzug von Menschen aus dem ländlichen Raum zunimmt.

An Industrie gibt es Maschinen-, Fahrzeug-, Schiffbau, Textil- und Industriemesse, außerdem ist die Stadt ein bedeutender Binnenhafen und eine wichtige Zwischenstation für den Verkehr von Mitteleuropa in Richtung Istanbul, Skopje, Podgorica und Athen. In Belgrad befinden sich im Dienstleistungsbereich viele Banken und Versicherungen.

Die wichtigsten überregionalen serbischen Zeitungen wie Politika und Novosti haben ihren Sitz in Belgrad.

[Bearbeiten] Verkehr

Personennahverkehr Belgrader Oberleitungsbus
Personennahverkehr Belgrader Oberleitungsbus

[Bearbeiten] Personennahverkehr

Der ÖPNV wird in der Stadt durch die Belgrader Verkehrsbetriebe GSP Beograd abgewickelt. Diese betreiben zahlreiche Straßenbahn-, Trolleybus- und Omnibuslinien.

Im Jahr 2006 begannen die Arbeiten für ein neues Stadtbahn-System unter Bezeichnung Laki Metro (deutsch etwa: Leicht-U-Bahn), das drei Linien umfassen und bis 2021 fertiggestellt werden soll.

[Bearbeiten] Eisenbahn

Der Hauptbahnhof von Belgrad befindet sich nahe dem Stadtzentrum, in der Nähe des Busbahnhofs. Er ist der wichtigste Fernverkehrsbahnhof in Serbien. Neben den mehrmals täglich verkehrenden Zügen in Richtung Montenegro auf der Bahnstrecke Belgrad–Bar verkehren von hier weitere internationale Züge nach Zagreb, Istanbul, Kiew und Moskau, Budapest, Sofia, Thessaloniki, Wien, München sowie Zürich.

Im Lokal- und Regionalverkehr wird von den Serbischen Eisenbahnen das einer S-Bahn ähnliche System Beovoz betrieben mit mehreren Bahnhöfen im Belgrader Stadtgebiet betrieben.

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Belgrad stellt den zentralen Knotenpunkt im Straßennetz Serbiens dar. Der Hauptverkehr fließt über die Autobahn A1, die von der kroatischen Grenze kommend weiter über Niš in Richtung Bulgarien und Mazedonien führt. In Belgrad übernimmt die A1 die Funktion einer Stadtautobahn. Im Stadtteil Novi Beograd zweigt von der A1 die Autobahn A2 ab, die nach Novi Sad und weiter in Richtung Ungarn verläuft.

Flughafen Nikola Tesla in Surčin/Belgrad
Flughafen Nikola Tesla in Surčin/Belgrad

[Bearbeiten] Flugverkehr

Der nach dem Ingenieur und Erfinder Nikola Tesla benannte internationale Flughafen von Belgrad befindet sich 12 km westlich vom Stadtzentrum. Direkter Anschluss zum Flughafen besteht über die Autobahn Beograd–Zagreb.

[Bearbeiten] Flussverkehr

Belgrad liegt an der Donau, dem Schifffahrtsweg, der die Länder West- und Mitteleuropas mit den Ländern Südost- und Osteuropas verbindet. Durch die Errichtung des Stausees und des Wasserkraftwerkes Eisernes Tor an der Donau entwickelte sich Belgrad auch zu einem Fluss- und Seehafen. Hier gehen Schiffe aus dem Schwarzen Meer vor Anker und mit der Inbetriebnahme des Rhein-Main-Donau-Kanals befindet es sich im Zentrum der bedeutendsten Binnenschifffahrtsstraße in Europa: NordseeAtlantikSchwarzes Meer.

Seit dem Ende der Jugoslawienkriege wird Belgrad vermehrt von Donaukreuzfahrtschiffen angesteuert, die teilweise bis ins Donaudelta fahren.

[Bearbeiten] Kultur

Nur Liste
Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Belgrader Festung und Park Kalemegdan (u. a. Militärmuseum, Römischer Brunnen, Belgrader Zoo)
  • Konak (Residenz) der Fürstin Ljubica (Beispiel des Balkanstils unweit des Kalemegdan)
  • Knez Mihailova ulica (Fürst-Michael-Straße, Fußgängerzone)
  • Altes Bohèmeviertel Skadarlija (bekannt für seine Restaurants)
  • Kathedrale Hl. Sava (die größte christlich-orthodoxe Kathedrale der Welt)
  • Erzengel-Michael-Kathedrale, Markuskirche
  • Nationalmuseum, Museum für Kunstgewerbe
  • Nikola Tesla-Museum (mit der Urne Nikola Teslas)
  • Platz der Republik, Terazije-Platz
  • Beli dvor (Weißes Schloss) und Königliches Schloss auf dem Dedinje (königliche Schlösser der Karađorđević Dynastie)
  • Offizierskasino im Jugendstil (erbaut 1895)
  • Kuća cveća, das Haus der Blumen, Titos Mausoleum und Museum
  • Park Topčider (u. a. Museum der serbischen Aufstände)
  • Berg Košutnjak, Berg Avala
  • Ada Ciganlija mit zahlreichen Restaurants, Kneipen, Klubs und Kaffeehäuser auf festen Hausbooten am rechten Donauufer auf der Höhe des Hotels Jugoslavija

[Bearbeiten] Sportstätten

[Bearbeiten] Architektur

Belgrad wurde von den jeweiligen Machthabern als lokales Machtzentrum verstanden und sollte den vermeintlichen Anspruch als Metropole der Balkanhalbinsel untermauern. Darin glichen sich die Auftraggeber der Bauwerke, die von den jeweiligen Machthabern der Monarchie, kommunistischen und postkommunistischen Periode errichtet wurden. Durch ihre Gigantomanie, aber auch bedingt durch die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, führte dies zu teilweise langwierigen Verzögerungen der Fertigstellung.

Die Stadt wurde mehr als fünfzig Mal zerstört, allein im 20. Jahrhundert wurde sie dreimal schwer beschädigt. Das erklärt auch, warum Belgrad wenige Gebäude besitzt, die mehr als hundert Jahre alt sind. Sehenswürdigkeiten aus alten Zeiten sind im Vergleich zum Alter und Größe der Stadt selten.

In neuerer Zeit sind zahlreiche repräsentatitve Bauten dazugekommen. Durch ihre Dimensionen zeigen sie einen Hang zum imperialen Stil (Kathedrale Hl. Sava, Verteidigungsministerium, Parlament, Palast der Föderation, Basketballarena, Sava Kongresszentrum, Stadtteil Neu Belgrad, Metrostation Vuk Stefanović Karadžić).

Ein weiterer Grund für den geringen Bestand an alten Gebäuden ist, dass die städtebauliche Struktur Belgrads vor 1867 einer ungeplanten Agglomeration von eingeschossiger Bebauung entsprach. So wurden dann in der Planung von Emilijan Josimović (1867) Straßenfluchten begradigt und in der folgenden Stadtentwicklung eine Vielzahl neoklassizistischer Gebäude an deren Stelle errichtet, die das Bild des Stadtzentrums bis heute prägen.

[Bearbeiten] Großveranstaltungen

  • FEST (Belgrader Filmfestival)
  • BITEF (Belgrade International Theatre Festival, Belgrader Theaterfestspiele). Das BITEF wurde 1967 gegründet und ist damit eines der ältesten Theaterfestivals überhaupt. "New Theatre Tendencies", der Untertitel des Festivalnamens, ist jährlich Programm. Bereits seit den 1970er-Jahren zählt das BITEF zu den wichtigsten Theaterfestivals in Europa.
  • BEMUS (Belgrader Musikfestspiele)

2008 wurde in der Belgrad Arena der Eurovision Song Contest 2008 ausgetragen.

[Bearbeiten] Tage Belgrads

Das Belgrader Parlament beschloss am 26. Dezember 2002, den Zeitraum zwischen den bedeutendsten Ereignissen in der langen Geschichte dieser Stadt von 16. und 19. April zu den „Tagen Belgrads“ zu ernennen. Der slawische Name Belgrad wird erstmals am 16. April 878 im Brief des Papstes Johannes VIII. an den bulgarischen Fürsten Boris erwähnt. Am 19. April 1867 wurde Belgrad wieder eine freie serbische Stadt, als der letzte osmanische Kommandant Ali Risa Pascha in der Festung Kalemegdan dem Fürsten Mihailo Obrenović symbolisch die Schlüssel übergab.

[Bearbeiten] Wappen und Auszeichnungen

[Bearbeiten] Wappen

Die Flagge Belgrads
Die Flagge Belgrads
Großwappen Belgrads
Großwappen Belgrads

Die erste Erwähnung des Belgrader Wappens datiert das Jahr 1403 als Belgrad zum ersten Mal zur Hauptstadt des serbischen Reiches erklärt wurde. Doch bis zum heutigen Tag ist nicht mit Sicherheit festgestellt worden, wie es ausgesehen hat. Das darauffolgende Wappen genannt „Fugerspiegel der Ehre“ stammt aus dem Jahre 1555 während der ungarischen Herrschaft. Die Tradition des Belgrader Wappens wurde unter der Türkenherrschaft unterbrochen, da das Wappen mit der Einigkeit der Serben verbunden wurde und somit verboten wurde. Doch als Österreich-Ungarn Belgrad im 18. Jahrhundert eingenommen haben, wurde diese Tradition fortgesetzt. Im Jahre 1725 wurde auf Vorschlag des kaiserlichen Gouverneurs Alexander von Württemberg ein neues Siegeswappen herausgebracht. Es folgten noch drei weitere Wappen. Doch hauptsächlich waren es Wappen, die eine nichtserbische Obrigkeit Belgrad zugedacht hat und somit vom Volk nie akzeptiert wurden.

1931 leitete Belgrads Bürgermeister Milan Nešić eine Aktion zur Festlegung des Wappens. Ein Ausschuss aus Künstlern, Heraldikern, Universitätsprofessoren, Generälen und Staatsräten wurde gebildet. Es wurde beschlossen:

  1. Das Wappen muss die Form eines Schildes aufweisen, das nach unten in einer sanfte Spitze endet.
  2. Es müssen die Landesfarben, der Fluss (als Symbol der Kraft Belgrads), ein römisches Schiff (Triere) (als Symbol des Altertums) und weiße Mauern mit einem Turm und offenem Tor (Symbol für die Stadt und freien Verkehr) dargestellt sein.
  3. Die Erde zwischen den Flüssen soll rot sein, als Symbol für das jahrhundertelange Leiden der Stadt. Die Flüsse und die Mauern sollen nach heraldischen Gesetzen weiß sein, als Symbol der „weißen Stadt“ und der Himmel soll blau sein, als Symbol der Hoffnung und des Glaubens an eine bessere Zukunft.

Bei einer Ausschreibung ging die Skizze des Belgrader Malers Ðorđe Andrejević-Kun überzeugend als Sieger hervor. Auf Vorschlag der Jury sind an der Skizze geringfügige Änderungen vorgenommen worden. Die preisgekrönte und offiziell angenommene Skizze des Wappens in Farbe wurde in der „Belgrader Allgemeinen Zeitung“ Nr. 1/32 veröffentlicht.

Wegen der veränderten gesellschaftlichen Umstände nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Stadt langsam ihr Wappen zu vergessen. Statutarische Lösungen bewegen sich zwischen dem völligen Fehlen einer Verordnung bezüglich des Wappens, über den Gebrauch des Terminus „Emblem“, ohne Angabe des Blasons (Beschreibung) des Wappens, bis hin zur Verordnung, die dem Blason eine stilisierte Version verleiht, für die keine entsprechenden Dokumente vorlagen.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Orden der Ehrenlegion
Orden der Ehrenlegion
  • Das Tschechische Kriegskreuz: Übergeben von der damaligen Übergangsregierung der Tschechoslowakei in Paris am 7. November 1918 als höchste Auszeichnung. Verliehen für Mut und Kühnheit im Kampf gegen den Feind und für Heldentaten im Kampf um die Unabhängigkeit von 1914 bis 1918.
  • Orden des Karađorđe-Sterns mit Schwertern: Übergeben vom damaligen König Petar II. Karađorđević am 18. Mai 1939. Der Karađorđe-Stern war die größte und bedeutendste Kriegsauszeichnung im ehemaligen Jugoslawien.
  • Orden des Volkshelden: Übergeben am 10. Oktober 1974. Dieser Orden ist eine Auszeichnung für Personen, die den Titel eines Volkshelden erworben haben.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Branislav Dimitrijević, Sozialistischer Konsumismus, Verwestlichung und kulturelle Reproduktion. Der "postkommunistische" Übergang im Jugoslawien Titos, in: In: Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus. Hg. von Boris Groys et al. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2006, S. 195 - 277, S. 221. ISBN 3-518-12452-8 (Zur Bedeutung der ersten Konferenz der Bewegung der Blockfreien Staaten 1961 für die Belgrader Kultur.)

[Bearbeiten] Quellen

  1. src
  2. src
  3. Volkszählung 2002 Serbien
  4. Geschichte Belgrads
  5. Offizielle Seite zur Namensgebung
  6. Erläuterung zur lateinischen Bezeichnung
  7. Geschichte Belgrads im Sozialismus
  8. Zeitlicher Ablauf NATO Luftangriffe
  9. Übergang zur Demokratie
  10. http://www.balkantimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/features/setimes/features/2008/05/29/feature-02
  11. Städtepartnerschaften Quelle 1, Städtepartnerschaften Quelle 2, Städtepartnerschaften Quelle 3

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Belgrad – Bilder, Videos und Audiodateien

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